Verstehst du nicht ... von Schneekoenigin ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Titel: Verstehst du nicht ... 2 Autor: Schneekoenigin E-Mail: Angelina.Schmidt@web.de Warnings: ~ rape, ~Angst, ~ Shonen Ai Pairings: ~Taito Disclaimer: Digimon und alle offiziellen Charaktere © by Akiyoshi Hongo, Kenji Watanabe, Toei Animation Co., Ltd - des weiteren mache ich natürlich kein Geld mit dieser Fanfiction Kommentar: Tut mir wirklich leid, dass ihr so lange auf den zweiten Teil warten musstet, zumal ihr mir so viel liebe Kommentare geschrieben habt. Ich hab mich sooo sehr darüber gefreut *smile*. Aber leider kamen dann die ganzen Klausuren und so einige private Probleme. Ich hoffe, dieser Teil gefällt euch genauso gut wie der letzte, vielleicht wollt ihr ja auch wieder eine Fortsetzung haben? Ich würde mich auf jeden Fall über Kommentare freuen ... Bye, Lee ^^ Der Geruch von Alkohol und Zigaretten umhüllte ihn ... ließ ihn nur stoßweise Atmen. War das wieder einer dieser Träume? War er vielleicht gar nicht aufgewacht? Aber wieso fühlte sich das dann alles so real an ... wieso spürte er den Unterschied zwischen warm und kalt ... wieso stieg diese Gewissheit in ihm auf, dass es sich nicht um seine Decke handelte, die ihn so wärmte, sondern um den heißen Körper eines Mannes. Obwohl der Fremde ihn nicht einmal berührte, roch es nach kaltem Schweiß ... breitete sich der bekannte Geschmack von Übelkeit schon auf seiner Zunge aus. Nach Schutz suchend drückte er sich näher an die kalte Wand ... versuchte den Gedanken, die auf ihn einstürzten, Einhalt zu gebieten. Wieso schon wieder er ... hatte er das nicht schon alles hinter sich gebracht? Nicht noch einmal ... nein, bitte! Hilfe ... Hilfe! Nichts, nichts ... bringt nichts!!! Plötzlich fühlte er sich wieder wie ein kleines Kind, so wie ... damals, mit ihm. Hilflosigkeit kroch durch seine Adern, Angst schnürte ihm die Kehle zu ... immer wieder hörte er sein eigenes Wimmer im Raum verhallen, ohne Antwort. Verzweifelt zog er seine Beine an seinen Körper, drückte sich noch enger an die kalte Wand, verschränkte die Arme um seine Beine ... möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Doch dieser andere Körper kam immer näher, machte keinen Halt - bald, bald würde er nicht mehr fliehen können. Eine einsame Träne löste sich aus seinem Augenwinkel, rollte langsam seine Wange hinunter ... brach das Licht in tausend Farben. Und plötzlich war das bedrückende Gefühl weg, machte sich in ihm eine nur zu gut bekannte Leere breit. Egal ... alles egal! Er kannte es doch schon ... würde es überleben wie jedes Mal, wenn man sich seines Körpers bemächtigt hatte. Die plötzliche Stille um ihn herum ließ ihn aufhorchen. Es hatte sich etwas verändert ... doch was? Dann streifte ein kalter Windzug sein Gesicht, vertrieb auch die letzten Anzeichen von Alkohol- oder Zigarettengeruch in der Luft ... der warme Körper bei ihm war verschwunden. Was wurde hier gespielt? Wollte man ihn nur in Sicherheit wiegen um dann neue Spielregeln zu schreiben ... noch grausamere Spielregeln? //Alles nur ein Spiel ... nur ein Spiel ...// Die Stimme in seinem Kopf verhöhnte ihn, zeigte ihm wie es damals war ... was wieder sein wird. Wieso? Wollten sie diesmal nicht nur seinen Körper brechen, sondern ihm auch seine Seele nehmen ... alles was ihm noch geblieben war? Vorsichtig öffnete sich eins der braunen Augen ... trüb sah es sich im Raum um, versuchte sich zu orientieren. Er kannte diesen Raum, doch niemand war hier ... nun, vielleicht war auch die ganze Zeit niemand hier gewesen und er hatte nur mal wieder geträumt. Sein rasendes Herz und das Zittern seiner Finger, als er sich langsam wieder aus seiner unbequemen Lage löste, machten ihn schnell darauf aufmerksam, dass dem nicht so war ... es war anders als sonst. Doch wo war ... ER? Vorsichtig tastete er noch einmal mit seinen Augen den Raum ab ... alles war hell erleuchtet bis auf ein schwarzes Loch, dass ihn zu verhöhnen schien. Die Türe stand offen, der Weg in die Freiheit, doch dieses tiefe Schwarz machte ihm Angst. Angst ... Angst! Konnte er eigentlich an gar nichts anderes mehr denken? //So ein kleiner Feigling ...// Immer noch befand Taichi sich im Schockzustand, konnte nicht zwischen damals und heute, hier und da unterscheiden. Ein leises Pochen war zu hören, als er sich vom Bett abrollte und am Boden auf allen vieren aufkam. Unwillkürlich zuckte er zusammen und blickte sich panisch um. Als nichts geschah bewegte er sich schleichend auf Händen und Knien weiter, immer darauf bedacht sich an der Wand im Schatten zu halten. Sein Herz schlug ... pochte mit extremer Gewalt gegen seinen Brustkorb und pumpte das Adrenalin durch die Adern. Nur noch wenige Meter ... er konnte es schaffen ... nicht von der Angst überwältigen lassen ... immer weiter. Doch was wenn, wenn ER dort auf ihn warten würde? Zitternd hielt er inne, blickte sich noch einmal scheu um. Ein Geruch stieg ihm in die Nase, er kannte ihn, konnte ihn aber nicht fassen ... und doch vermittelte er ihm nicht aufzugeben, immer weiterzukämpfen. Und Taichi kämpfte weiter, stemmte sich taumelnd in die Höhe. Was hatte er schon zu verlieren? Seine Beine waren so unendlich schwer und er wäre beinahe gestürzt als er endlich die Türe erreicht hatte. Schluchzend stolperte er in die Dunkelheit hinein, egal wohin, nur weg! Der Blick aus zwei blaue Augen, in denen sich eine Mischung aus Nachdenklichkeit und Entsetzen spiegelte, verfolgte ihn. Nachdenken ... doch, das war wirklich nötig. Yamato war früh aufgestanden, da ihn die Nacht sowieso nicht hatte schlafen lassen. Bilder spukten in seinem Kopf herum ... ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Auch jetzt, als er sich in der großen Konzerthalle umblickte, die so völlig leer, überdimensioniert wirkte, packte ihn hin und wieder noch das Entsetzen. Er war hier hin gekommen um endlich mal allein zu sein ... natürlich würde er auch singen, aber anders. Er sehnte sich nach einem ruhigen Ort ohne Weibergekreische, ohne all diesen Mist, den das Leben eines Stars mit sich brachte. Er wollte singen, aber seine Lieder ... Lieder die ihm etwas bedeuteten, in denen er sich noch verlieren konnte. Yamato hatte sich niemals so großen Erfolg gewünscht. Natürlich, er wollte andere Menschen durch die Lieder glücklich machen, aber das hatte nie so wirklich funktioniert. Immer mehr Leute kamen, kamen wegen seinem Aussehen ... wobei die Krönung noch die Wahl zum bestaussehensten Sänger Japans gewesen war. Deshalb zeigte er seinen Protest auf seine Art und Weise ... sang nur noch Lieder, die ihm nichts bedeuteten, die er nicht selbst geschrieben hatte, seine Lieder waren ihm zu wertvoll. Mit einem bitteren Lächeln erinnerte er sich an den Erfolg seines Protests ... es waren immer mehr Menschen gekommen. Doch jetzt sehnte er sich nach einem seiner Lieder, einem Lied mit Tiefe, Bedeutung ... und niemand war hier, wieso also zögern? Vorsichtig griff er in seinen Gitarrenkoffer und holte sein erstes eigenes Mikrofon heraus, das er schwachsinniger weise aufbewahrt hatte. Natürlich war die Qualität miserabel und auf einem Konzert hätte er es mit Sicherheit auch nicht benutzt, aber jetzt und hier, wieso nicht? Während er all die bekannten Handgriffe erledigte, wanderten seine Gedanken zu einem seiner ersten Konzerte, das er mit genau den gleichen Instrumenten gespielt hatte. Sein Dad hatte ihm damals versprochen auch zu kommen ... war jedoch niemals erschienen. In dieser Nacht, wo er selbst endgültig den Durchbruch schaffte, war sein Vater auf dem Weg zu ihm gestorben. Seine linke Hand, mit der er die Saiten der Gitarre gegriffen hatte, zitterte leicht und eine einzelne Träne löste sich aus den saphirblauen Augen. Leicht lehnte sich Yamato nach vorne und hauchte die ersten Wörter leise und unsicher ins Mikro ... wie lange war es her, dass er diese Lied gesungen hatte? Dann erklang der erste Akkord, jagte ihm einen eisigen Schauer über den Rücken, ließ ihn leicht taumeln bis er sich wieder fasste. Die blauen Augen schlossen sich, da war es wieder, dieses befreiende, glückliche Gefühl beim Singen. Sicher und wunderschön hallte seine gelöste Stimme von den Wänden wieder, tauchte ihn langsam in eine Welt voller Melodien ... //Bitte nicht ... fass mich nicht an.// Taichis Stimme, wie sie leise und so unheimlich demütig bettelte, ihm nichts zu tun. Wie hatte er auch nur glauben können, diese angsterfüllten braunen Augen jemals, auch nur für eine Sekunde zu vergessen? Doch Yamato blieb ... blieb in seiner Welt und machte sich Gedanken. Die Bilder passten nicht zueinander, der Taichi von gestern Abend war offen, freundlich und hatte mit seiner Präsenz den ganzen Raum erfüllt. Der Taichi von gestern Nacht war verängstigt, scheu und unheimlich klein gewesen. Wie konnte sich ein Mensch von der einen in die andere Sekunde so verändern? Welches von den beiden Bildern war Taichi wirklich? Es hatte ihm regelrecht das Herz zerrissen, als er sah, wie Taichi einem misshandelten Tier gleich auf die Tür zugekrochen war. Keinen Körperkontakt, ja schon, er hatte das gewusst, aber dass Taichi gleich so heftig reagieren würde? Vielleicht war er auch einfach noch in seinem Albtraum gefangen gewesen ... doch nein, er hatte alles beobachtet, Taichi war wach gewesen. Was hatte man dem Braunhaarigen nur angetan, dass er auf die kleinsten Berührung so reagierte? Yamato fand keine Antwort, er hatte immer nur positive Artikel über Taichi gelesen, immer nur positives von anderen Stars, ob nun Schauspieler oder Sänger, gehört. Natürlich war alles über Taichis Karriere bekannt, aber das einzige, was man aus seiner Kindheit wusste, war, dass er in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war. Hin und wieder gab es mal ein Bild von Taichi im Trainingsanzug, doch meistens erkannten die Reporter ihn gar nicht, auch wenn er im Gegensatz zu ihm über den ganzen Globus bekannt war. Yamato hingegen wurde an jeder Straßenecke erkannt, wahrscheinlich weil er einfach kein Talent für unscheinbares Auftreten hatte. Die Reporter der Boulevard-Blättchen hatten keinen Stein auf dem anderen gelassen, jede Leiche aus seinem Keller geholt. Immer wieder hatte es neue Schlagzeilen wegen seiner sozialen Lage gegeben. Wie er sie gehasst hatte ... doch momentan verhielt es sich ruhig um ihn ... hin und wieder mal eine angedichtete Freundin und das war's. Nicht so bei Taichi. Die Reporter hatten gesucht, oh ja, waren aber nie fündig geworden. Taichi existierte bis zu seinem 16. Lebensjahr offiziell nicht. Natürlich waren Vermutungen angestellt worden, doch nicht eine hatte sich je beweisen lassen. Wieso hatten sie bei Taichi nichts gefunden? Wieso hatten nicht einmal die korrupten Polizisten, die für die Presse arbeiteten Informationen? Welche Instanz hatte da mitgemischt um all die Informationen, die es zweifelsfrei gegeben hatte zu vertuschen? Das plötzliche Klatschen holte ihn brutal in die Gegenwart zurück. Seine Finger lagen noch immer auf den Saiten der Gitarre, doch hatten sie schon längst aufgehört sich zu bewegen. Sein Atem ging schnell, aber regelmäßig. Schweiß lief über seine Stirn, zeugte von der Anstrengung, die das Singen mit sich brachte. Nur langsam nahm er die Umgebung um sich wieder wahr und erblickte auch den Grund dieser ungebetenen Störung. Taichi stand nur wenige Meter von der Bühne entfernt und musterte ihn freundlich. "Oh, Taichi, was machen sie denn hier?" Seine Stimme klang mehr überrascht als distanziert und das ärgerte ihn. Wieder sah er die Szene von gestern und senkte unwillkürlich den Kopf. "Nun, eigentlich wollte ich erst wieder heute Abend bei ihnen vorbeischauen, aber jetzt bin ich froh, dass ich es schon so früh versucht habe." Verwirrt musterten die blauen Augen Taichi, wie er mit einem eleganten Sprung den Pressegraben überwand und dann mit einer Leichtigkeit, die Yamato bei ihm nie erwartet hätte, auf die Bühne kletterte. "Ähm, ja. Wieso heute Abend?" Taichi legte den Kopf schief und blickte Yamato verwundert an: "Nun, sie haben heute Abend eine Pressekonferenz." "Eine bitte was? Oh nein, so ein Scheiß!!!" Diese blöden Pressekonferenzen endeten meistens damit, dass irgendwelche blöden Fragen gestellt wurden, auf die man dann mehr preisgab als eigentlich gesund für einen war. Grummelnd legte Yamato die Gitarre in den Koffer zurück und ließ sich dann beleidigt auf den Boden sinken. "Ich will nicht ... will nicht, will nicht, will nicht!!!" Ein sanftes Lachen erklang und Matt schaute Taichi trotzig an. "Ach kommen sie schon Yamato, dass passt nicht zu ihnen. Sie sind nicht der Typ von Mensch, der gleich aufgibt, wenn ihm ein Problem im Weg steht Ich halte sie für bedeutend stärker. Vielleicht irre ich mich ja, aber das Lied vorhin hat sie genau beschrieben und ich bin froh, den wahren Yamato Ishida erlebt zu haben." Taichi hatte tatsächlich sein Lied gehört, das ... das durfte doch einfach nicht wahr sein. Da machte man sich solche Mühe, dass keiner etwas mitbekam und dann so etwas. Zorn stieg in ihm auf ... mit welchem Recht hatte er das Lied gehört, es war sein Lied, seins!!! "Denken sie, was sie wollen, aber erwarten sie keine Bestätigung von mir." Da war es wieder, sein altes selbstbewusstes Ich. Der Hass war nur kurz in seinem Inneren aufgelodert, jetzt war er wieder Herr seiner Selbst. Kühl, unnahbar und den meisten überlegen. Eigentlich nur Taichi nicht, wo er es doch gerade bei ihm so dringen benötigte. Er fühlte sich bloßgestellt und konnte dieses Gefühl nicht ertragen ... und so entschloss er sich für die Taktik, dass Angriff immer noch die beste Verteidigung sei. "Haben sie wenigstens gut auf meinem Bett geschlafen? Hatte ja leider nicht mehr die Möglichkeit sie nach ihrem Abgang gestern zu fragen." "Auf ihrem Bett? Soweit ich weiß, bin ich direkt nach dem Konzert nach Hause gegangen." Das war doch jetzt die Höhe! Erst die Vorstellung gestern und dann einen auf Unwissend machen, wegen diesem Idioten hatte er die ganze Nacht nicht geschlafen. Geschmeidig erhob sich der blondhaarige und tigerte einmal um Taichi herum. "Sie wollen mir doch jetzt nicht weiß machen, dass sie sich an gar nichts mehr erinnern, oder?" Das klang jetzt eindeutig gereizt. "Ich verstehe nicht ganz. Okay, ich hab meine Koffer vergessen, aber das kann vorkommen, besonders dann, wenn man nur drei Stunden Schlaf hatte." Yamato blickte ihn noch einmal skeptisch an, doch dann senkte er erneut seinen Blick. Jetzt tat es ihm schon wieder leid Taichi damit konfrontiert zu haben, auch wenn der sich angeblich an nichts mehr erinnern konnte. Doch das schlimmste war noch, dass Yamato ihm tatsächlich glaubte ... Taichi ging mit gleichmäßigen Schritten hinter dem jungen Sänger her. Ein beklemmendes Gefühl hatte sich seit dem Ende ihres Gesprächs auf der Bühne in ihm breitgemacht. Jetzt, als er die Garderobe betrat, nahm diese Gefühl noch zu. "Wann kommen sie heute Abend, Taichi?" Gute Frage ... nächste Frage? Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen beobachtete der braunhaarige wie Yamato seinen Gitarrenkoffer in eine Ecke stellte und sich mit einem lauten Gähnen auf das Bett fallen ließ. "Sie sehen müde aus." Er bekam nur ein leises Grummeln als Antwort, das er jedoch als Zustimmung auffasste. "Schlafen sie doch noch etwas." "Wie denn? Ich kann vor Pressekonferenzen nie schlafen." Ja, das kannte er nur zu gut, früher war es bei ihm genau so gewesen ... immer die Ungewissheit, welche Frage als nächstes kommt, welcher Bosheit man die Stirn zu bieten hatte. "Nun, dann haben wir jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder ich schlage sie k.o. oder sie versuchen freiwillig zu schlafen." Ein Knurren, dass sich verdammt nach diversen Verwünschungen anhörte, kam über die Lippen des blonden Sängers. "Nana, aber ich verstehe ihren Standpunkt. Wie wäre es denn mit dem Schlafen, wenn sie die Fragen schon vor der Pressekonferenz in Händen hielten?" Ein schelmisches Glitzern war in die braunen Augen getreten, er kannte die Antwort schon. "Nun, vermutlich könnte ich dann schlafen, da mich die Fragen nicht mehr überraschen würden. Planung ist schließlich das halbe Leben." Ja ja, das zum ungeordneten Künstlerdasein. In der Tat war es so, dass die meisten Künstler sehr viel Wert auf Ordnung und dergleichen legten. Überraschungen, besonders die der unangenehmen Art, brachten sie ganz schnell aus dem Konzept. Taichi hatte sich nicht getäuscht ... auch Yamato war da keine Ausnahme. "Wenn ich ihnen die Fragen jetzt geben würde, würden sie dann als Gegenleistung noch ein paar Stunden schlafen?" "Nun, zu ihrer Frage muss ich mir schon mal keine Antwort ausdenken, diese Fragen sind vor der Konferenz streng geheim. Folglich können sie sie gar nicht haben." "Ach nein?" Taichi musste sich echt beherrschen um nicht laut loszulachen, Yamato war mit seiner aufgesetzten Kühle einfach zu herrlich. Langsam zog er einen braunen Briefumschlag hervor und warf ihn zu Yamato aufs Bett. Blaue Augen musterten zunächst den Briefumschlag argwöhnisch und dann Taichi selbst. Hmm, noch hatte das Kätzchen eindeutig seine Krallen ausgefahren, man konnte geradezu sehen, wie Yamato pro und contra abwog. "Okay, ich glaube ihnen, dass das tatsächlich die Fragen der Pressekonferenz sind. Was verlangen sie als Gegenleistung?" "Nun, ich möchte nur, dass sie ein paar Stunden schlafen und ja, dass ist alles. Überlegen sie doch mal, wie Rufschädigend es für mich wäre, wenn sie total verpennt bei der Pressekonferenz erschienen. Nee, nee, das kann ich echt nicht zulassen. Also, sehen sie, die Bedingung basiert mit Sicherheit nicht auf Selbstlosigkeit." Ein spöttisches Grinsen hatte sich auf Taichis Lippen gelegt, als er sah wie Yamato den Köder schluckte. Okay, es geschah wirklich nicht aus Selbstlosigkeit, doch er hatte etwas ganz anderes als seinen Ruf dabei im Sinn. "Hmm, okay. Ich bekomme die Fragen und schlafe dafür ein paar Stunden. Klingt fair. Okay, abgemacht!" "Prima!" Das kalte, aufgesetzte Lächeln Yamatos ignorierend, schnappte er sich einen seiner Koffer und wollte schon gehen, als der blonde ihn noch einmal zurückhielt. "Danke Taichi! Und grüßen sie ihre Mutter von mir." Hörbar schnappte Taichi nach Luft, das tat so weh ... so unendlich weh! Müde und unheimlich verletzt blickte er Yamato über seine Schulter an. Dann änderten sich seine Züge ... wurden hassverzerrt: "Gerne, wenn sie ihren Vater von mir grüßen." Dann verschwand er, ohne ein weiteres Wort. Wieso hatte er das getan? Er wusste doch wo Yamatos Schwachstellen lagen, Yamato hingegen wusste nichts über ihn. Er hätte sich nicht so hinreißen lassen dürfen. Die Sonne strahlte am Himmel und Kindergeschrei war zu hören ... sie spielten Fußball. Müde setzte Taichi seinen Koffer ab und beobachtete das bunte Gewimmel eine zeitlang. Als der Fußball dann plötzlich auf ihn zuflog, nahm er ihn wie selbstverständlich mit der Brust an, hielt ihn zwei weitere Male mit dem Knie oben und schoss dann aus der Luft heraus aufs Tor. Als sich der Ball von seinem Fuß löste, spürte er eine Welle des Entsetzens über sich zusammen schlagen. Er bekam nicht einmal mit, dass der Ball tatsächlich im Tor lag und dass alle Kinder mit dem Geschrei aufgehört hatten ... ihn bewundernd anstarrten. Zitternd blickte er seinen Körper hinab, beobachtete wie sich die Muskeln immer wieder verkrampften. Er hatte das doch nicht gewollt ... hatte doch nie wieder spielen wollen. "Nein ..." Sein leises Flüstern, kaum mehr als ein Hauch, verhallte ungehört im Wind. to be continued ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)