Wenn Dämonenblut fließt... von Ryucama (...werden aus Todfeinden Verbündete) ================================================================================ Kapitel 21: Zusammentreffen --------------------------- *sich schämend in eine Ecke verkriecht* tut mir leid, dass ich den Eindruck erweckt habe, in der Versenkung verschwunden zu sein. Dabei fehlt doch gar nicht mehr viel, um die FF zu komplettieren! *kopfschüttelnd den Stift wieder in die Hand nimmt* Jetzt aber! Viel Spaß beim Lesen - und nochmal sorry für die ultralange Wartezeit! Als Seneca die Tür aufstieß, hätte er beinahe laut aufgelacht. Dieses Haus war erbaut worden, um als Hauptquartier für Dämonenjäger zu dienen - nicht als Unterschlupf für die Gejagten. Er führte die Halbdämonen in die Düsternis. Nero, der Frieda trug, bemerkte leise: "Ist es hier immer so dunkel oder ist das Absicht?" Seneca grinste. "Keine Sorge. Ich habe das Licht nicht absichtlich aus gelassen." Er trat zum Schalter und betätigte ihn. Zum ersten Mal seit Jahren erstrahlte die Halle wieder in ihrem Glanz. Das große Wappen seiner Familie, das das zerschlagene Horn eines Dämonen und das schimmernde Schwert eines Jägers darüber darstellte, flößte ihm wie immer neuen Mut ein. Nero sah ebenfalls nach oben zu der gegenüberliegenden Wand oberhalb der Freitreppe. "Nett habt ihr es hier..." "Es lebt außer mir keiner mehr, der dir gefährlich werden könnte. Ich bin der letzte meiner Familie." Er ging auf die Treppe zu. "Kommt. Oben können wir Frieda ablegen und ich werde nachsehen, was ich noch zu essen habe." Nero folgte ihm sofort, denn die Menschenfrau war auf die Dauer doch recht schwer geworden und Dantes Zwilling hatte sich geweigert, sie zu tragen. Oben angekommen legte er sie auf einem der vielen Sofas in dem geräumigen Wohnzimmer ab, in dem sich Senecas Familie immer getroffen hatte, wenn es darum ging, neue Missionen zu planen. Seneca bedeutete den Dämonen, Platz zu nehmen und verschwand durch eine Seitentür in die Küche, um zumindest Getränke zu bringen. Bei Wein und ein wenig kaltem Braten aus Senecas Reisevorräten - der menschliche Dämonenjäger hatte nichts anderes Essbares mehr gefunden - setzten sich die Drei zusammen, um die nächsten Schritte zu planen. Seneca begann: "Also, das wichtigste Problem ist jetzt zunächst, Dante zu befreien. Wenn ich das richtig verstanden habe, Vergil..." Er sah hinüber zum Schwertmeister und dieser nickte kaum merklich. "...war dein Kampf gegen ihn nicht das Ende. Gehen wir also davon aus, dass es sich um eine Art Klon gehandelt hat, der, aus welchem Grund auch immer, in der Lage war, gegen dich anzutreten. Dante muss folglich noch leben und wird irgendwo in ihrem Hauptquartier gefangen gehalten. Wir müssen ihn nur befreien." Nero nickte, während der Halbdämon im blauen Mantel ruhig blieb. "Die Schwierigkeit besteht darin, hineinzugelangen, ohne ebenfalls in Gefangenschaft zu geraten oder getötet zu werden. Besonderes Augenmerk liegt hier auf dir, Seneca. Du bist am verletzlichsten von uns Dreien. Auf dich…“ Seneca unterbrach. „Nein, Nero. Ich brauche keinen Aufpasser. Ich kann mich selbst schützen. Vielleicht bin ich nicht so gefährlich wie du und Vergil, aber ich bin nicht wehrlos. An euch liegt es, Dante zu befreien, ja, aber ich kann euch zumindest den Rücken freihalten.“ Vergil seufzte. „Du hältst große Stücke auf dich, Kleiner. Ein Treffer und du bist tot.“ Nero und Seneca sahen den Halbdämonen mit dem blauen Mantel perplex an. „Du… machst dir Sorgen um mich?“ „Nein. Aber ein Kopfschuss und wir haben niemanden mehr, der uns den Rückweg frei hält.“ Seneca biss sich auf die Lippe und sah zur Seite. „Das ist ein Risiko, das ich einzugehen bereit bin. Ich bin Dämonenjäger - und ihr beide schuldet mir noch ein Duell. Wäre es nicht unendlich schade, wenn ihr sterben würdet und eure Schuld nicht begleichen könntet? Nur weil ich mich zurückgehalten habe?“ Vergil schnaubte, während Nero kopfschüttelnd bemerkte: „Du hast keine Chance gegen uns, Seneca. Und das weißt du ebenso gut wie ich. Ich will dich nicht verletzen…“ Senecas Faust knallte auf den Tisch. „Nein! Hört endlich auf, mich zu verhätscheln! Ich bin sehr gut allein in der Lage, auf mich aufzupassen. Ich komme mit - und das ist mein letztes Wort!“ Nero seufzte. „Also gut. Dann sollten wir uns vielleicht eher darauf konzentrieren, was wir machen, um Dante freizubekommen. Vergil?“ Der Angesprochene warf Nero einen kalten Blick zu. „Wenn ich ihn finden will, finde ich ihn auch.“ „In Ordnung. Dann brechen wir bald auf, ehe sie einen neuen Klon von Dante erzeugen können!“, Neros Stimme klang entschlossen. Die beiden anderen nickten. Es tat weh. Die Welt schwamm vor seinen Augen, bedeutungslos, schwerelos. Sein Blick konnte nichts lange festhalten, ehe er wieder fortdriftete. Er hatte Schmerzen. Fast war es, als spürte er Yamatos Klinge noch immer in seinem Leib. Verloren… wieder… Dante ächzte. Warum war er noch am Leben? Vergil hatte gewiss lange genug gewartet, um ihn verbluten zu lassen! Einen Halbdämon wie ihn konnte man am sichersten dadurch töten, dass man ihm eine Wunde beibrachte und die Waffe darin stecken ließ, bis er verblutete - und Vergil hatte das natürlich gewusst. Warum also war er noch am Leben? „Ruhig, Dante. Überstürz nichts.“ Banes! Dante drehte den Kopf zur Seite. „Was… willst du?“ „Es gibt Neuigkeiten. Wir werden eine Möglichkeit finden, dich nicht mehr dauernd diesen Höllenqualen aussetzen zu müssen! Nur noch ein wenig länger!“ Dante zischte: „Und was bringt mir das jetzt? Es tut jetzt weh, falls dir das entgangen ist! Aber ihr seid ja die perfekten Forscher…“ Banes wich zurück, und Schmerz stand auf seinem Gesicht. „Ich weiß. Es gefällt mir ja auch nicht, was sie immer wieder mit dir anstellen, aber ändern kann ich deshalb noch lange nichts!“ Der Halbdämon biss sich auf die Lippe. „Lass mich einfach in Ruhe, ja? Ich hab gegenwärtig genug mit mir selber zu tun, da brauche ich dich Schlaumeier nicht auch noch!“ Eigentlich hatte er nicht so grob sein wollen. Aber die Situation beeinflusste scheinbar sein Denken. Jedenfalls schien Banes jetzt begriffen zu haben, denn er zog sich zurück. Dante, wieder allein, schloss schmerzgepeinigt die Augen. Wann würde dieser Terror endlich ein Ende haben? Das Trio lag derweilen inmitten der Hecken, die das Gebäude des Ordens umgaben. Nero deutete auf ein höherliegendes Fenster. „Dort oben sollten wir nicht gesehen werden. Es ist ein alter Lagerraum, der schon lange nicht mehr benutzt wird. Wir müssen einfach nur vorsichtig sein, wenn wir springen.“ Seneca seufzte. „Scherzkeks, kannst du mir jetzt auch noch verraten, wie ich da hochkommen soll? Ich bin kein Springbock! Einer von euch beiden wird mich mitnehmen müssen oder ich muss mir einen anderen Weg hinein suchen!“ Sein Blick wanderte wie zufällig hinüber zu Vergil, doch der gab vor, ihn nicht zu sehen. Und Nero meinte: „Nein, wir machen es anders. Du gehst einfach durch den Haupteingang. Du bist menschlich - und du bist ein Dämonenjäger. Dir werden sie nichts tun. Versuch einfach, dich durch die Tür hinter dem Altar zu schleichen. Dann die Treppen hinauf bis in den dritten Stock. Im rechten Korridor warten wir auf dich, ja?“ Seneca nickte resigniert. „Also gut. Machen wir es so. Aber wehe, ihr wartet nicht auf mich!“ „Halt! Was machen wir dann?“ Vergils Stimme war leise, aber bestimmt. „Wir können nicht einfach mit dem Kopf durch die Wand rennen.“ „Stimmt, diesmal nicht. Hm, ich schätze, sie halten Dante unterirdisch fest, also müssen wir irgendwie in die Katakomben kommen.“ Nero dachte kurz nach. „Ich glaube, ich weiß es. Es gibt ein kleines, kaum benutztes Treppenhaus, das wir benutzen können. Es führt bis in die Kellergewölbe hinab. Dort müssen wir dann einfach suchen.“ „Vergil, kannst du Dante nicht irgendwie aufspüren? Ich meine, ihr seid doch dämonische Zwillinge oder so…“ Vergil warf Seneca einen frostigen Blick zu, sagte jedoch: „Ich kann ihn wohl aufspüren, wenn er nicht zu versteckt ist.“ Nero nickte beruhigt. „Gut. Dann sollten wir es wohl einfach so machen. Auf geht’s.“ Die Drei erhoben sich und machten sich an die Arbeit. Seneca sah zu, wie zuerst Nero, dann Vergil den Sprung nach oben wagten, dann huschte er leise wie ein Schatten davon, verbarg sich hinter einer Hecke, die direkt neben dem Weg zum Haupteingang stand. In einer ruhigen Phase schlüpfte er, gerade so als wäre es normal für einen Dämonenjäger, im Gebüsch herumzukriechen, auf den Weg und ging festen Schrittes los. Niemand sprach ihn an, auch wenn einige Besucher ihn schon etwas seltsam ansahen. Seneca richtete den Blick auf sein Ziel, das große hölzerne Portal mit den kunstvollen Schnitzereien war sorgfältig bewacht. Auch wenn er nicht glaubte, dass ihm die Wächter Probleme bereiten würden, es war klüger, auf Nummer sicher zu gehen. Ohne Schwierigkeiten kam er ins Innere des großen Gebäudes. Er folgte dem Gang und gelangte so in die große Haupthalle mit dem Altar. Überall waren Leute. Das würde alles andere als einfach werden, schließlich konnte er nicht einfach so in einen abgesperrten Bereich spazieren und glauben, dass man ihn lediglich damit durchkommen ließ, dass er sagte, er wäre auf dem Weg zu einem Treffen mit Freunden... Nein, es musste anders gehen. Er ging gemächlichen, aber zielstrebigen Schrittes auf den Altar zu. Vorne angekommen bemerkte er einen weiteren kleinen Seitenaltar, vor dem mehrere brennende Kerzen standen. Seneca kam die rettende Idee. Er kniete vor dem Altar nieder. Er war sich sicher, dass er beobachtet wurde, so nah am Eingang zum eigentlichen Inneren des Gebäudes musste es Sicherheitsvorkehrungen geben. Aber niemand sprach ihn an. Seneca behielt seine kniende Position noch ein wenig länger bei, um auch ja niemandem verdächtig zu erscheinen. Dann, als er sicher war, dass jeder sich wieder seinen eigenen Angelegenheiten zugewandt hatte, erhob er sich ehrfürchtig. Langsam ließ er seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Wie er erwartet hatte. Er hatte keinen Verdacht erregt. Ein kleines Lächeln huschte über seine schmalen Lippen. Dann marschierte er raschen Schrittes auf die kleine Tür hinter dem Hauptaltar zu, öffnete sie und schlüpfte hindurch. Jetzt musste er nur noch Nero und Vergil finden! Er spürte die Bewegung mehr, als dass er sie tatsächlich sah. Ein Schwert lag an seiner Kehle, eine federleichte Berührung nur, die sich jedoch blitzschnell in eine rasende Bewegung verwandeln konnte, ihm den Hals bis zum Rückgrat durchschneidend. Seneca erstarrte und Vergil nahm die Klinge weg. Seine kalten Augen blitzten. „Hast ja ganz schön lange gebraucht, Mensch!“ Nero trat kopfschüttelnd aus dem Schatten. „Kommt. Wir haben keine Zeit zu verlieren! Ich will nicht noch einmal gegen Dante antreten müssen!“ Yamato sang, als Vergil das Schwert mit einem anmutigen Schwung zurück in die Scheide steckte. Der Halbdämon mit dem blauen Mantel blieb ruhig stehen, bis Nero seufzend vorausging. Seneca schloss sich Nero an, der irgendwie unruhig wirkte. Als er ihn jedoch darauf ansprach, meinte der Weißhaarige nur: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir unbemerkt durch die Katakomben kommen. Sie werden Dante sicher bewachen, schließlich ist er ihr größtes Geheimnis, wenn du so willst. Ich will nicht zum Mörder werden, nur weil wir entdeckt werden.“ Seneca nickte. „Ich verstehe was du meinst. Auch ich bete, dass wir Dante finden können, ohne dass uns der halbe Orden auf den Fersen ist.“ Als er die Augen öffnete, war etwas anders als zuvor. Dante runzelte die Stirn. Das Licht in seiner Zelle war wie immer, die Tür natürlich zu. Es war keiner hier. Und doch... Dante fuhr sich über die Augen. Irgendetwas... Moment! Perplex betrachtete er sein rechtes Handgelenk. Langsam, ganz langsam sickerte eine Erkenntnis durch. Er war nicht mehr gefesselt! Kaum hatte er begriffen, sprang er von seinem Lager auf – nur um hilflos durch den Raum zu taumeln, weil sein Kreislauf ihn im Stich ließ. Dante fühlte sich noch immer furchtbar schwach, aber zumindest nicht mehr dem Tod nahe. Außerdem... war er frei! Er grinste breit. Er mochte zwar unbewaffnet sein, aber er war nicht mehr an irgendwelche Tische gefesselt. Mit einem leisen Gefühl des Zorns schwor er sich, es auch nicht mehr so weit kommen zu lassen. Jetzt brauchte er nur noch zu warten, bis jemand die Tür öffnete, dann konnte er sich auf ihn stürzen und sich in Sicherheit bringen! Dante seufzte und ließ sich auf dem Bett, auf dem er so lange gelegen hatte, nieder. Er fragte sich, wie es seinen Gefährten wohl ging. Ob sie überlebt hatten...? Dann gab er sich selbst die Antwort. Er hatte gegen Vergil und auch gegen Nero gekämpft – dass er verloren hatte, tat nichts zur Sache, hier ging es darum, dass beide überlebt hatten – und er bezweifelte, dass sich Seneca so leicht hätte umbringen lassen. Als er so von seinem Sitz die Tür gegenüber betrachtete, fragte er sich, ob er sein Glück versuchen und nachsehen sollte, ob abgesperrt war. Irgendwie war es hier langweilig... aber andererseits, wenn er hier sitzen blieb, hatte er die besten Chancen, seinen Peinigern zu entkommen. Ein Überraschungsangriff wäre die einfachste Möglichkeit, glaubte Dante. Doch dann runzelte er die Stirn, als ihm klarwurde, dass er genausogut jetzt schon einen Ausbruchsversuch unternehmen konnte. Wenn er nur vorsichtig genug war bei seinem Versuch, die Tür zu öffnen. Sie war sicherlich bewacht von der anderen Seite, schon allein deshalb, um zu verhindern, dass irgendein Unbeteiligter über ihn stolperte. Dante erhob sich langsam – sein Kreislauf kam zwar wieder in Schwung, wie er es von seinem Körper gewohnt war, aber das war noch kein Grund, Kraft zu verschwenden, die er sicher später noch brauchen konnte – und ging zur Tür, drückte behutsam dagegen. Umso überraschter war er, dass sie sich tatsächlich öffnen ließ, ohne jegliche Probleme! Dante fluchte lautlos, riss die Tür auf, als ihm bewusst wurde, dass die Wachen draußen sicher nicht sehr begeistert waren, wenn sie feststellten, dass ihr Häftling zu entkommen versuchte. Umso überraschter war Dante, als er erkannte, dass die Tür tatsächlich bewacht war, die Wächter aber auf den Boden gesunken waren und tief und fest schliefen. Neben ihnen standen Tabletts mit leeren Tellern. Dante beugte sich darüber und konnte einen schwachen, kaum wahrnehmbaren Geruch herausfiltern, von dem er annahm, dass es ein Betäubungsmittel war. Aber wer würde ihm helfen, zu entkommen? Egal. Er musste hier weg, bevor diese Schlafmützen wieder zu sich kamen. Dante machte sich kichernd auf den Weg. Endlich frei! Er würde sich nicht noch einmal einfangen lassen! Vergil blieb stehen. Nero bemerkte es sofort, während Seneca ein wenig länger brauchte. Der Dämonenjäger drehte sich zu den beiden Weißhaarigen um. „Was ist?“ Nero zuckte ahnungslos mit den Schultern. Vergil meinte leise: „Dante... bewegt sich.“ „Sollte er wohl, oder?“, versuchte Seneca es mit einem scherzhaften Spruch, erntete dafür aber nur einen frostigen Blick von Spardas Sohn. „Wie meinst du das, Vergil? Verändert sich seine Position?“ Ein kaum merkliches Nicken seitens des Blau gekleideten Halbdämonen zeigte, wie verwirrt Vergil war. Das Trio hatte erwartet, Dante in irgendeinem Verlies vorzufinden, an Armen und Beinen gebunden und hilflos. Dass er jetzt durch dieses unterirdische Labyrinth streifte, war zugegebenermaßen bemerkenswert. „Vielleicht wollen sie einen Klon von ihm erschaffen! Los, beeilen wir uns!“, regte Seneca an und Nero nickte mit sorgenvollem Blick. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Sie eilten weiter. Dann, an einer Kreuzung, blieben beide Halbdämonen wie angewurzelt stehen. Seneca wich hastig einen Schritt zurück für den Fall, dass es zum Kampf kommen sollte, während Nero die Red Queen hervorzog. Vergil hingegen blieb einfach nur reglos stehen. Dann trat eine Gestalt aus dem Schatten. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich traust, in einem so unpassenden Aufzug durch die Gegend zu laufen!“ Vergils Stimme klang spottend, jedoch nicht so verletzend wie sonst. Allein diese wenigen Worte überzeugten Seneca, dass sie es hier nicht mit einem weiteren Klon zu tun hatten, sondern mit dem Original. „Zugegeben, es ist ein wenig frisch hier, aber andernfalls hätte doch niemand Gelegenheit, einen Blick auf meinen wohlgeformten Oberkörper zu werfen, oder?“ Seneca atmete auf. „Dante!“ Er begann zu lachen. „Bin ich froh, dir geht es gut!“ Der Neuankömmling seufzte. „Gut würde ich anders bezeichnen. Aber zumindest stehe ich nicht mehr unter Drogen. Hat einer von euch meinen Mantel und meine Waffen gesehen?“ Nero schüttelte den Kopf. „Das nicht. Aber bist du sicher, dass es dir gut genug geht? Du wirkst ziemlich blass!“ Dante grinste. „Sicher. Alles wäre besser, als noch länger in dieser Zelle herumzuliegen. Gib mir einfach meine Waffen zurück und alles ist in bester Ordnung.“ Er sah sich um. „Seltsam, ich hätte schwören können, ihr hättet sie... ich spüre Rebellion ganz in der Nähe!“ „Glaubst du, du kannst sie finden?“, fragte Seneca und der zweite Sohn Spardas nickte. „Natürlich, schließlich ist Rebellion mehr als nur ein Schwert. Es muss hier irgendwo sein – gibt es hier in der Nähe eine Tür in ein Zimmer oder so?“ Vergil runzelte die Stirn und wies hinter sich. Sein Bruder nickte ihm dankbar zu und stolzierte an dem Trio vorbei. Wenige Minuten später war Dante wieder voll ausgerüstet. Dankbar strich er über den roten Mantel, über die Griffe der Pistolen und der Schwerter. „Ich habe sie schon irgendwie vermisst. Und jetzt... hätte ich irgendwie Lust, ein paar dieser verdammten Gefängniswärter zu verprügeln!“ Seneca schüttelte den Kopf. „Wenn du mich fragst, wäre es am besten, wenn wir uns einfach, so schnell es geht, aus dem Staub machen! Wer weiß, wieviele Kräfte sie aufbringen, wenn sie feststellen, dass nicht nur einer, sondern drei Halbdämonen mit außergewöhnlicher Kraft in der Nähe sind!“ Nero nickte zustimmend. „Ja, ich bin auch nicht besonders scharf darauf, als Zielscheibe missbraucht zu werden. Diese verfluchen Kugeln tun wirklich weh, wenn man keine Selbstheilungskräfte mehr hat!“ Ohne auf die anderen zu warten, setzte er sich in Bewegung. Dante folgte ihm schulterzuckend, Vergil stoisch ruhig. Seneca grinste. Das war ein Grüppchen! Aber er war froh, dass sie wieder alle vereint waren. Diesmal folgte Seneca den Dämonen bis hinauf ins Obergeschoss, wo Vergil und Nero schon zuvor angekommen waren. Er weigerte sich schlicht, wieder den Spießrutenlauf durch den Altarraum zu laufen, sondern bat stattdessen Nero, mit ihm auf dem Rücken nach unten zu springen. Zuerst schien es, als wollte der Halbdämon mit dem schwarzen Mantel sich weigern, doch dann, als Seneca ihn regelrecht flehend ansah, nickte er resigniert. „Also gut, aber nur dieses eine Mal!“ Er neigte sich, damit Seneca auf seinen Rücken klettern konnte. Dann sprang er, ohne auf Vergils schemenhaftes Grinsen und Dantes Gelächter auch nur zu reagieren. Der Aufprall unten war ziemlich hart, anders als Seneca es erwartet hatte, Nero ging richtiggehend in die Knie dabei. Aber andererseits hatten sie beide zusammen doch einiges an Gewicht. Dante und schlussendlich Vergil kamen mit der Eleganz von Katzen unten an. „Na das war doch mal ein Anblick...“ Dante vollendete den Satz nicht, runzelte die Stirn. Plötzlich hoben alle drei Halbdämonen die Köpfe. Anstelle von Schalk blitzte nun Wachsamkeit in den Augen des Rotgewandeten. Neros Blick schoss hektisch hin und her, während Vergils Hand bereits zum Schwertgriff kroch. „Hattest du wirklich geglaubt, es wäre so einfach, mir zu entkommen?“, fragte da eine Stimme, kalt und klar wie durchschimmerndes Eis. Nahezu synchron fuhren alle Vier herum. Doch ehe sie auch nur einen Blick auf ihren Gegner werfen konnten, fragte eine zweite Stimme: „Hast du dich also befreit? Gar nicht mal schlecht, muss ich sagen. Aber dennoch, es reicht noch nicht.“ Seneca erschauerte, als ihn die Erkenntnis durchzuckte. Sie waren umzingelt! *drop* Cliffhanger... sollte nicht nur Spannung erzeugen, sondern auch als sprichwörtlicher Tritt in den Hintern für mich selbst wirken. oO' ist ja wirklich peinlich, wie lange ich dafür gebraucht hab. egal. Jetzt ist die Gruppe also endlich wieder vereint. Auf gehts zum großen Showdown! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)