Stone of memories von KakashiH ================================================================================ Sasuke sieht klar ----------------- In den vergangenen Wochen hatte Naruto sich nahezu täglich den Kopf zerbrochen. Dieses Jahr war wie im Fluge vergangen. An einem Tag hatten die Blätter an den Bäumen sich verfärbt, kurz darauf den Asphalt bereits in ein buntes Meer verwandelt und anscheinend einen Atemzug später war schon Weihnachten gewesen, welches nahtlos in die Neujahrsfeier übergegangen war. Und nun sprossen bereits die ersten Blumen und das Wetter war angenehm und warm, wodurch seine Jacke ein einsames Dasein an seiner Garderobe fristete. Erstaunlich, wie schnell doch alles verging, wenn man viel zu tun hatte.   Die letzten Monate hatte er sich vollkommen auf sein Studium konzentriert und seine praktischen Stunden absolviert, wann immer er in dem Imbiss frei hatte. An den Wochenenden hatte er sich die Entspannung geholt, die er unter der Woche nicht finden konnte, indem er einen Abend zu Hause mit Finn verbrachte, bei einer riesigen Pizza und einigen mehr oder weniger guten Filmen, auf Partys mit Kommilitonen oder aber bei gemeinsamen Verabredungen mit Louis. Er mochte den Australier wirklich sehr gerne. Dieser schaffte es immer wieder ihm ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und ihn verstehen zu lassen, dass nicht alles so schwarz war, wie es manchmal aussah.   Aber genau das war sein Problem. In spätestens einer Woche musste er Genma Bescheid geben, ob er auch diese Semesterferien in Tokio verbringen wollte. Normalerweise würde er keine Sekunde zögern, schließlich hatte er seine Familie und Freunde ein ganzes Jahr nicht mehr gesehen, doch in diesem Jahr zögerte er. Was wäre, wenn er wieder auf Sasuke traf und er erneut so tief verletzt wurde, wie bei seinem letzten Besuch? Der Bondschopf zweifelte daran, dass er dies ein weiteres Mal überstehen würde, eine erneute Niederlage würde ihn in ein tiefes Loch werfen, aus dem er sich nicht so ohne weiteres befreien könnte. Er wusste einfach nicht, was er machen sollte.   Außerdem hatte er sich hier ein neues Leben aufgebaut, welches er ebenfalls liebte. Sicher, gerade Yumi würde es ihm vermutlich sehr krumm nehmen, wenn er dieses Jahr nicht kommen würde, doch so langsam begann er seine eigenen Bedürfnisse mehr in den Vordergrund zu stellen. Es würde nicht schaden wenn er hier blieb, ganz im Gegenteil. Er könnte diese Zeit mit seinen Freunden verbringen, einige weitere Stunden im Imbiss arbeiten und sich so ein wenig Geld dazu verdienen. Und was im Augenblick am Verlockendsten klang, er konnte weitere gemeinsame Stunden mit Louis verbringen, welcher ihm ein wirklich treuer Freund geworden war.   Ihre erste Zeit hatte bewiesen, dass der Rotschopf mehr von ihm wollte, als eine platonische Freundschaft. Doch nach seinem Geständnis, dass es da eben noch Sasuke gab, war dieser niemals über die unsichtbare Grenze hinaus gegangen. Mehr wie eine liebevolle Umarmung, oder einen sanften Kuss auf die Wange hatte er niemals versucht. Nicht einmal bei einem ihrer gemeinsamen Spaziergänge hatte er versucht ihn in den Arm zu nehmen oder dergleichen zu tun. Louis akzeptierte seine Gefühle und doch wusste Naruto, dass dieser noch immer ein großes Interesse an ihm hatte und nur auf irgendein Signal von ihm wartete, dass er weiter gehen konnte und vielleicht doch noch mehr aus ihnen werden könnte. Naruto hingegen war sich nicht sicher, ob er diese Gefühle auch nur ansatzweise würde erwidern können. Er liebte Sasuke noch immer und er war sich bewusst, dass sie sich nicht einmal um einen kleinen Teil vermindert hatte. In seinen Träumen sah er immer wieder den Uchiha und nicht nur ein Mal hatte er sich voller Trauer zurück gezogen, um seine Wunden zu lecken und um über die Abweisung seines Freundes hinwegzukommen. Andererseits empfand er auch viel für Louis. Der junge Mann verstand es, dass Naruto sich in seiner Gegenwart wohl fühlte und sich fallen lassen konnte, ohne, dass er es im Anschluss bereute. Dazu kam dieses Gefühl, dass er geliebt wurde und bei jedem Treffen hatte Naruto Spaß gehabt und immer wieder neue Seiten an dem Australier entdeckt, die ihm gefielen. Er wusste, dass er sich zu Louis hingezogen fühlte, allerdings zweifelte er daran, dass er ihn liebte. Vielmehr sagte ihm sein Gefühl, dass es der lockere Umgang war und die Geborgenheit, die ihm so zusagten. Keine wirklich guten Voraussetzungen für eine Beziehung. Und wenn Naruto eines nicht wollte, dann war es, die Gefühle des Rotschopfs für sich zu nutzen, ohne die Gefühle des Anderen zu erwidern. Er war nicht so ein Mensch, der mit den Gefühlen anderer spielte, um einen persönlichen Vorteil daraus zu erzielen.   Dennoch entschied er sich am Ende dagegen, nach Hause zu fahren und teilte schweren Herzens Genma mit, dass er es dieses Jahr nicht ertragen würde. Sein Ziehvater verstand ihn durchaus, doch Naruto konnte hören, wie enttäuscht der Mann war. Zu ändern war es nun aber nicht mehr, seine Entscheidung war gefallen und egal was kommen würde, er würde sie nicht zurück ziehen, um doch noch nach Tokio zu reisen. Im Augenblick wusste er nicht einmal, ob er jemals wieder dort hin zurückkehren würde, doch im Moment standen die Chancen dafür ausgesprochen schlecht. Nachdem Genma Bescheid wusste und versprochen hatte auch alle anderen darüber zu informieren, fühlte Naruto sich ein wenig besser. Es war die richtige Entscheidung gewesen, dessen war es sich sicher.   Die darauf folgenden Tage vergingen wie im Flug und ehe der Blondschopf sich versah, war das Wohnheim wie leergefegt. Viele nutzten die Semesterferien, um die Verwandten zu besuchen und nur die Wenigsten blieben dort. Finn war bereits vor einigen Tagen abgereist und irgendwie tat es ihm gut, einmal keine Rücksicht nehmen zu müssen. Er konnte vollkommen unbekleidet durch die Wohnung laufen, wenn er geduscht hatte, nachts noch lesen oder laute Musik hören, ohne dass sich jemand beschwerte. Und zum ersten Mal seit seiner Ankunft dort fühlte er sich rundum wohl   Dies blieb natürlich nicht verborgen. Itachi besuchte ihn noch immer auf der Arbeit, um einen Kaffee zu trinken, bevor er nach einem langen Arbeitstag in sein Apartment zurückkehrte. Es war nicht verwunderlich, dass er ihn eines Tages verwirrt angeschaut hatte und wissen wollte, ob ihm etwas Gutes widerfahren war. Selbst für ihn war es ungewöhnlich, den Blonden so ausgelassen zu sehen. Naruto nahm ihm das nicht krumm, immerhin kannte der ältere Uchiha ihn nur kurze Zeit und konnte nicht wissen, wie er früher gewesen war. Der Blondschopf fühlte sich deswegen oft schuldig und hatte schon längst den Entschluss gefasst, dass er Itachi bald die ganze Wahrheit erzählen würde, auch wenn er noch nicht genau wusste, wie er dieses anstellen sollte. Er bezweifelte, dass der Uchiha es gut auffassen würde, wenn er etwas wie „Hey, du bist Itachi Uchiha, dein Bruder lebt noch, hasst dich aber, weil du verschwunden bist. Oh, und wo wir gerade dabei sind, ein weiterer Grund ist, weil deine Eltern zur gleichen Zeit verstorben sind und im übrigen ist dein Bruder, der, den ich erwähnte, nicht nur ein Bekannter. Ich war eine ganze Zeit mit ihm zusammen!“, zu ihm sagte.   Ausgeschlossen, dass Itachi so etwas akzeptieren konnte und schlimmer noch. Vermutlich würde er Naruto dafür hassen und sofort durchschauen, dass er sich aus selbstsüchtigen Gründen mit ihm angefreundet hatte und ihm aus den gleichen Gründen vorenthalten hatte, was er über ihn wusste. Auch wenn Naruto es nicht gerne zugab, er genoss die Gesellschaft des Uchihas und das war nicht nur deswegen so, weil dieser seinem kleinen Bruder so ähnlich war, sondern vor allem auch, weil Itachi ein interessanter Mensch war. Seltsam, wie sich die Dinge ereigneten und man tatenlos zuschauen musste und keine Chance bekam, etwas zu steuern. Itachi war jemand, der dies nur zu gut kannte und nun musste er zusehen, wie er seine Vergangenheit neu entdeckte und anschließend etwas daraus machte. Zumindest wenn Sasuke ihn ließ. Wenn Naruto eines in ihrer gemeinsamen Zeit herausgefunden hatte, dann war es, dass Itachi seine Familie wieder haben wollte. Er wollte jemanden, der zu ihm gehörte und mit dem er eine Verbindung hatte, die über sämtliche freundschaftlichen Beziehungen hinausging. Itachi wollte ganz einfach eine Familie und Naruto war es, der ihm diese verwehrte.   Natürlich war der Uchiha nicht der Einzige, dem seine gute Laune auffiel. Yoko und Ayame war es sehr schnell aufgefallen. Vermutlich lag es daran, dass sie so viel Zeit miteinander verbracht hatten und sie einander nun sehr gut kannten. Sie scherzten oft und fühlten sich in Gegenwart des Anderen wohl, was sich positiv auf das Arbeitsklima auswirkte und somit sogar ihrem Chef auffiel. Er nannte sie oft das „Dream-Team“, was alle drei lachend zur Kenntnis nahmen, aber niemand ging weiter darauf ein.   Und dann war da noch Louis, mit dem er sehr viel Zeit verbrachte. Sie trafen sich nahezu jeden Tag, um etwas zu unternehmen. An einem Tag hatten sie den Freizeitpark unsicher gemacht, hatten den sonnigen Tag genossen und viel gelacht, bis es dunkel wurde und sie gemeinsam zu Naruto gingen, wo der Australier bei dem Blondschopf auf der Couch übernachtet hatte. An einem anderen Tag waren sie gemeinsam in den Zoo gegangen und Naruto hatte viele Bilder geschossen, die sie hinterher zusammen ausgedruckt und an einer Wand in Narutos Schlafzimmer gemeinsam aufgehängt hatten. Mit lustigen Anekdoten vervollständigten sie die Bilder, bis beide mit ihrem Werk zufrieden waren. An dem Tag war es sehr spät geworden und sie hatten lange auf Narutos Bett gesessen und sich über den Tag unterhalten. Es war nicht weiter verwunderlich gewesen, dass beide schließlich eingeschlafen waren, ohne dass Louis die Couch für sich in Beschlag genommen hatte. Doch damit war es nicht zu Ende.   Am kommenden Morgen war Naruto sehr früh wach geworden und hatte voller Schrecken festgestellt, dass er im Schlaf an Louis herangerückt war und schließlich den Kopf auf dessen Brust liegen gehabt hatte. Der Australier musste im Schlaf wohl den Arm um ihn gelegt haben und als Naruto sich verschreckt aufgerichtet hatte, war auch dieser aufgewacht. Im Nachhinein war es nahezu klischeehaft, was anschließend passiert war. Ein wenig verlegen hatten sich die beiden angeschaut, ohne dass jemand den Blick abwenden konnte. Louis war es gewesen, der schließlich diese Starre beendet hatte und seine Hand auf Narutos Wange gelegt hatte, um ihn sanft etwas zu sich herunter zu ziehen. Und Naruto hatte keine Gegenwehr gezeigt. Noch immer in die grünen Augen schauend war er der Bitte nachgekommen und hatte sich hinunter ziehen lassen, bis ihre Lippen sich berührten. Der erste Kuss war schüchtern und forschend, doch nachdem sie diesen kurz gelöst hatten, folgte ein weiterer, weitaus weniger zurückhaltender Kuss. Ohne auch nur darüber nachzudenken, gewährte der Uzumaki seinem gegenüber Einlass, nahm den kleinen Zungenkampf an, wobei er schnell zeigte, dass er sich unterordnete und dem Anderen die Führung überließ.   In diesem Augenblick war Naruto vollkommen von einem Kribbeln erfasst, welches er bereits seit langem nicht mehr gespürt hatte. Doch damit endete es noch lange nicht. Immer wieder küssten sie sich und irgendwann rollte Louis sie herum, sodass Naruto unter ihm lag. Er atmete bereits schneller als zuvor und wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Seine innere Stimme versuchte ihn unaufhörlich zu warnen. Was sie hier taten war gefährlich und vor allem war es nicht das, was er wollte. Er wollte nicht Louis, er wollte Sasuke. Und doch hielt er den Anderen nicht auf, als dieser begann ihm das Oberteil auszuziehen und die bisher darunter verborgene Haut zu streicheln. Auch wenn er sich immer wieder mit Blicken davon überzeugte, dass Naruto damit einverstanden war.   Der Blondschopf war bereits zu weit, um Louis noch aufzuhalten. Er sehnte sich nach solchen Berührungen und nicht einmal das Bewusstsein, dass er weitaus mehr wollte, hielt ihn jetzt noch auf. So machte der Australier weiter, tastete sich Stückchen für Stückchen voran, bis er schließlich seine Hand in die Hose des anderen wandern ließ, um ihn auch dort zu berühren. Naruto konnte gar nicht anders, als sich ihm entgegenzustrecken und mehr zu fordern. Vor allem deswegen, weil er schnell merkte, wie rasend schnell er auf einen erlösenden Höhepunkt zuraste, welchen er sich selbst sogar in den vergangenen Monaten verwehrt hatte. Doch kaum verspürte er die ersten Anzeichen des Kommenden, schoss ihm ein Bild durch den Kopf. Wie hatte er es bloß soweit kommen lassen können? Er liebte Louis nicht und dies hier wäre nicht mehr als ein One-Night-Stand und dem Anderen gegenüber äußerst unfair.   Naruto riss sich zusammen und griff nach Louis Hand, um ihn aufzuhalten. Es war schon fast verwunderlich, doch dieser stoppte im gleichen Augenblick und zog sich zurück. „Es tut mir Leid…“, meinte Naruto und richtete sich auf, wobei er Mühe hatte, die aufkommenden Tränen zurückzuhalten. Louis schaute ihn nur an, wobei Naruto nicht sagen konnte, was dieser gerade empfand. „Ich … ich kann das nicht. Ich liebe dich nicht, auch wenn ich dich wirklich mag!“, meinte er schließlich und stand von dem Bett auf. Er konnte sich nicht erinnern, ob er sich jemals zuvor so mies gefühlt hatte wie im Augenblick. Doch Louis schien es zu ahnen.   Der Rotschopf stand ebenfalls vom Bett auf und stellte sich dicht hinter Naruto, sodass dieser deutlich seine Erregung spüren konnte. „Ich weiß, dass du nicht dasselbe empfindest wie ich … aber das stört mich nicht“, meinte er sanft und küsste Naruto am Hals. „Ich will dich zu nichts zwingen, aber vielleicht könntest du mich als Ersatz nehmen? Ich weiß, das ist normalerweise nicht dein Ding, aber ich könnte dein Sasuke sein, wann immer du mich brauchst!“, ergänzte er seine Erklärung, bevor er von Naruto abließ. „Ich würde dir niemals einen Vorwurf daraus machen!“, kam schließlich noch von Louis, bevor dieser zur Tür ging. Ein letztes Mal schaute er ihn an. „Überlege es dir, ok?“ Damit war der Australier schon verschwunden und Naruto blieb alleine zurück.   Die folgenden Tage verkroch Naruto sich regelrecht. Einerseits war er durchaus geneigt, Louis verlockendes Angebot anzunehmen, doch andererseits fühlte es sich für ihn an, als wenn er diesen damit betrügen würde, auch wenn er wusste, dass das nicht wahr war. Lange Zeit wusste er nicht was er machen sollte, doch dann traf er seine Entscheidung und suchte den Australier auf. Zusammen gingen sie in einen der nahen Parks, wo sie den Tag damit verbrachten sich zu unterhalten. Naruto ließ es zu, dass Louis den Arm um ihn legte und ihm ein wenig der Nähe gab, die er in den vergangenen drei Jahren so vermisst hatte. Das schlechte Gewissen hatte er vollkommen unter Kontrolle, immerhin hatte er nicht vor, etwas zu zulassen, wozu er nicht bereit war. Solange niemand verletzt wurde, war doch alles in Ordnung, oder nicht?   Eine Woche zuvor hatte Sasuke in seinem Büro gesessen und war in Gedanken versunken gewesen. Zum ersten Mal seit Narutos Abreise war dieser in den Semesterferien nicht zurück gekommen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Bisher war es doch immer so gewesen, dass sie sich in dieser Zeit ganz zufällig begegnet waren. Zumindest musste Naruto dies denken. Er selbst wusste es besser. Immerhin hatte er jedes Mal sichergestellt, dass sie einander wirklich über den Weg liefen, schon alleine deswegen, dass er sich davon überzeugen konnte, dass Naruto nicht an der Trennung einging. Er hatte den Blondschopf wirklich geliebt und dieses war neben der Suche nach Narutos Entführer das Einzige, was er für den Blondschopf tun konnte. Doch nun war ihm dies verwehrt. Wie konnte er sicherstellen, dass Naruto gut zurecht kam, wenn dieser nicht nach Hause kam?   Sasuke hatte extra sichergestellt, dass seine Geschäftsreise erst in der dritten Woche von Narutos Semesterferien begann und dieser war einfach nicht gekommen. Seine Mühe war damit vollkommen umsonst gewesen und das ärgerte den Uchiha. Doch aufgeben wollte er nicht. Immerhin musste er nach Amerika reisen und wie der Zufall es wollte, wäre er in genau der Stadt, in der Naruto studierte. Wenn Naruto nicht herkam, würde er eben dort nachschauen, ob es diesem gut ging. Er musste nur noch herausfinden wie er das anstellte, ohne, dass der Andere ihn sah und das Ganze vielleicht falsch verstand. Zufrieden mit seiner Entscheidung nahm der Uchiha seine Unterlagen, die er benötigen würde und machte sich auf den Weg nach Hause, wo er duschte und anschließend ins Bett ging.   Am kommenden Morgen stand er wie gewohnt früh auf, schlüpfte in einen seiner Anzüge und griff anschließend nach seiner Aktentasche und seinem Koffer, in dem er die Kleidung für die kommenden Tage hatte. Der Weg zum Flughafen verlief ohne Probleme, genauso wie das einchecken. Schließlich saß er in der ersten Klasse seines Fliegers und wartete auf das leichte Frühstück, welches er bestellt hatte, was er bald darauf auch bekam. Der Flug war ebenfalls kein Problem, doch Sasuke war froh, als er endlich wieder aufstehen konnte, um sich die Beine zu vertreten. Am frühen Abend erreichte er schließlich sein Hotel, wo er nicht lange Zeit verschwendete und bereits kurz nach seiner Ankunft im Bett lag. Diese Reisen ermüdeten ihn immer wieder und der Zeitunterschied machte es ihm nicht gerade einfacher.   Natürlich war er nicht nur zum Vergnügen hier und sein Plan, herauszufinden wie es dem Blondschopf ging, schob er erst einmal hinten an. Die folgenden Tage verbrachte er mit Geschäftsessen und Meetings, die er zwar nicht gerade gerne mochte, doch welche wichtig waren, um die geschäftlichen Beziehungen auszubauen und die Verträge zu bekommen, weswegen er hergekommen war. Seit er in Amerika war, hatte er auch eine alte Eigenschaft wieder aufgenommen und nutze den nahe liegenden Park dazu, um früh am Morgen eine Runde zu laufen. Dies hatte er bereits seit langem nicht mehr getan und es erfüllte ihn mit einer Zufriedenheit, welche ihm mittlerweile vollkommen fremd geworden war. Es tat einfach gut nach einem schnellen Lauf vollkommen ausgelaugt unter der heißen Dusche zu stehen und sich anschließend für ein weiteres Treffen fertig zu machen. Er nahm sich vor, diese morgendliche Routine auch in Tokio weiter zu führen.   Auch dieser Tag verlief wie die übrigen. Sein erster Termin war ein Treffen mit den Firmenchefs und ihren Teilhabern. Die Verhandlungen waren gut verlaufen und endlich hatte Sasuke die Verträge in der Tasche, die er hier hatte aushandeln wollen. Alle waren in einer guten Stimmung, als sie sich anschließend zu einem gemeinsamen Essen aufmachten. Sasuke hatte eingewilligt, auch wenn er gerne an diesem eigentlich freien Nachmittag etwas anderes getan hätte. Doch das Geschäftliche ging nun einmal vor. Trotz allem hielt er sich zurück bei dem Essen und achtete darauf, dass er nicht so viel trank, ganz im Gegensatz zu seinen Geschäftspartnern. Es dauerte lange, bis er sich von ihnen loseisen konnte und wieder in seinem Wagen saß und sein Fahrer auf den Weg war, um ihn in sein Hotel zurück zu bringen. Mittlerweile war es bereits Abend geworden und der Uchiha sehnte sich nach einem heißen Bad, bevor er dann in sein Bett krabbelte. Sie hatten ihr Ziel fast erreicht und fuhren an dem Park vorbei, als Sasuke seinen Fahrer darum bat anzuhalten und ein klein wenig zurück zu fahren. Dieser folgte der Bitte und Sasuke schaute aus dem Fenster zu dem Park. Nicht weit vom Eingang entfernt waren einige Bänke für die Besucher aufgestellt worden. Es war fast menschenleer, was in Anbetracht dieser Uhrzeit auch nicht sehr verwunderlich war. Doch ein Pärchen hatte Sasukes Aufmerksamkeit erregt. Zuerst konnte er es kaum glauben, doch auf einer der Bänke saß wirklich Naruto und er war nicht alleine. Ein anderer Mann saß direkt neben ihm und hatte einen Arm um ihn gelegt. Der Uchiha konnte dessen Gesicht nicht sehen, doch die feuerroten Haare leuchteten in dem abendlichen Licht. Der Blondschopf lachte ausgelassen und sah wirklich glücklich aus.   Sasuke ignorierte die Frage seines Fahrers, ob alles in Ordnung war und beobachtete das Pärchen weiter. Naruto sah gut aus und schien endlich über die Trennung hinweg zu sein. Als der fremde Mann sich zu dem Blondschopf beugte und sanft dessen Gesicht anhob, um ihm einem ebenso sanften Kuss zu geben, lächelte Sasuke leicht. „Ja, jetzt ist alles in Ordnung“, meinte er zufrieden und schaute zu seinem Fahrer. „Wir können weiter fahren“, erklärte er und kurz darauf setzte der Wagen sich in Bewegung, ohne dass Naruto ihn gesehen hatte.   Der Blondschopf wusste nicht einmal, was gerade geschehen war. Louis lachte ihn an und sagte ihm, dass er seine Grenzen respektieren würde und Sasuke ihm sicher nicht vorwerfen konnte, wenn er sich körperliche Nähe von ihm holte. Und vielleicht würde er es sich ja doch noch einmal überlegen und es sogar zulassen, dass sie irgendwann miteinander schliefen. Naruto konnte nicht anders, als daraufhin zu lachen. „Wer weiß!“, meinte er und ließ es zu, dass Louis ihn zu sich zog, um ihn zu küssen. „Mach dir deswegen keine Gedanken. Ich weiß dein Herz gehört Sasuke, aber solange wir beide keinen Partner haben, können wir einander genießen. Niemand wird dabei verletzt“, sagte er und versiegelte ihre Lippen. Zuerst war Naruto sich deswegen nicht so sicher gewesen, doch mittlerweile glaubte er Louis. Zwischen ihnen würde sich nie eine ernsthafte Beziehung entwickeln, doch es sprach nichts dagegen, dass sie sich auf dieser Ebene bewegten und einander halfen, wenn sie die körperliche Nähe eines anderen benötigten. Niemand wurde verletzt und das war die Hauptsache. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)