Stone of memories von KakashiH ================================================================================ Neue Beziehungen ---------------- Naruto runzelte die Stirn und durchsuchte erneut seine Unterlagen, bis er endlich das Papier fand, welches er im Augenblick benötigte. „Hmm, ich denke, damit solltest du weiter kommen“, meinte er nachdenklich und reichte es einem Kommilitonen. Dieser bedankte sich und schon war der Blondschopf wieder alleine. Er war müde, wie so oft in den vergangenen Wochen. Mittlerweile befand er sich in seinem dritten Jahr, was eigentlich kein großes Ding für ihn war. Naruto hatte es bis hierher geschafft, doch seit seine praktischen Stunden begonnen hatten, begann er immer wieder zu Zweifeln, ob er wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Vermutlich lag es nur daran, dass er abends vollkommen erledigt war, doch trotz allem ließen ihn diese Gedanken nicht in Ruhe.   Mit einem leisen Seufzen packte er seine Unterlagen zusammen und verließ die Bibliothek. Heute hatte er erneut Dienst in dem örtlichen Krankenhaus. Eigentlich liebte er die Arbeit, vor allem weil er hier überwiegend mit den jüngeren Patienten in Kontakt kam und es störte ihn auch nicht, dass er lediglich den Kollegen über die Schulter schauen konnte und später wichtige Dinge erklärt bekam. Es machte im Grunde Spaß die kleinen Fortschritte zu beobachten, auch wenn sie teilweise sehr lange brauchten, bis sie sich endlich ereigneten. Doch gerade das war es doch, was diesen Beruf so wichtig machte. Kinder waren nicht wie Erwachsene, sie konnten einem nicht direkt sagen was ihnen fehlte und man musste mit verschiedenen Mitteln versuchen, dem Problem auf die Spur zu kommen.   Als Naruto in den Bus stieg, bahnte er sich seinen Weg zwischen den restlichen Fahrgästen hindurch und setzte sich schließlich auf einen der freien Plätze, den er erspäht hatte. Er fragte sich, warum es heute scheinbar schlimmer war als die vergangenen Tage. Er hatte schlecht geschlafen, war immer wieder in der Nacht erwacht ohne einen ersichtlichen Grund und war somit am Morgen vollkommen unausgeschlafen gewesen. Er hatte versucht die Zeit in der Bibliothek zu verbringen, aber es war schwer sich auf etwas zu konzentrieren, wenn man übermüdet war. Was allerdings das Schlimmste war, nach seiner Schicht im Krankenhaus würde er nicht frei haben. Dann wartete bereits der Imbiss auf ihn und so langsam begann er zu glauben, dass all das ihn vollkommen überforderte. Doch so kurz vor dem Ziel konnte und wollte er nicht einfach aufgeben. Denn dann würde er sich nie wieder selbst im Spiegel betrachten können.   Kurz darauf erreichte Naruto sein Ziel und verschwand in der Umkleide, um sich den Kittel anzuziehen und auf den Weg zu seiner Station zu machen. Seine Kollegen waren bereits eingetroffen und kaum betrat Naruto den Raum, begannen auch schon alle zu laufen, um die einzelnen Patienten zu besuchen. Als erstes stand ein Junge auf dem Plan, welcher eine irrationale Angst vor allem zeigte und sich damit bereits selbst gefährdet hatte. Naruto wusste, dass der Junge aus einer guten Familie kam, seine Eltern informierten sich täglich über den Zustand ihres Sohnes und hatten sich sehr schwer mit der Entscheidung getan, ob sie ihn in dieses Krankenhaus einweisen lassen sollten. Nachdem er sich allerdings in einem Moment vollkommener Panik losgerissen hatte und auf die Straße gerannt war, wurde ihnen bewusst, dass es keine andere Möglichkeit gab, wenn sie ihr Kind schützen wollten. Bisher hatte niemand herausgefunden, wieso der ansonsten sehr ruhige Junge so schnell in Panik geriet. Körperliche Leiden waren ausgeschlossen worden, womit nur noch ein psychisches Problem übrig blieb.   Wie alle anderen auch blieb er vor der Tür des Patienten stehen. Es war gefährlich, wenn zu viele den Raum betraten, das Kind hatte oft sehr negativ reagiert und bisher war bei keinem Versuch herausgekommen, wie man ihm helfen konnte. Es war traurig, aber auch so etwas gehörte zu dem Beruf eines Psychologen dazu. Während sich die meisten um ihn herum angeregt über irgendeine Party unterhielten, welche wohl am vergangenen Wochenende gelaufen war, trat der Blondschopf an die Tür heran und schaute durch das kleine vergitterte Glasfenster in den dahinter liegenden Raum. Es schnürte ihm die Kehle zu, dass Kevin, wie der Junge hieß, erneut an dem Bett festgeschnallt worden war, um sich nicht selbst in seinen Panikattacken zu verletzen. Die Untersuchung verlief schnell und Naruto wusste, dass die Ärzte hier Wert darauf legten, den verstörten Jungen nicht noch mehr Stress zu bereiten. Nachdem dieser seine Medikamente bekommen hatte, konnte man sehen, wie dieser sich schnell beruhigte und in dem für ihn viel zu großen Bett entspannte.   Alles was dann folgte war Routine. Der behandelnde Arzt untersuchte das Kind und als er und der dazugehörige Psychologe wieder draußen waren, wurden sie mit den neusten Details dieses Falles vertraut gemacht und die obligatorischen Fragen wurden gestellt. Naruto wusste alles über dieses Kind und war an dem Tag da gewesen, als es eingeliefert worden war. Es war eher Zufall gewesen, doch das Kind hatte sich in einer neuen Attacke losgerissen und versucht den Ausgang zu erreichen. Der Blondschopf hatte sofort reagiert und ihn abgefangen, als er die Umkleide verließ und das Kind auf sich zu rennen gesehen hatte, wobei dieser von einigen Ärzten verfolgt worden war. Aus Instinkt hatte er den zitternden Jungen in seine Arme geschlossen und besänftigend auf ihn eingeredet, bis dieser sich etwas beruhigt hatte und es zuließ, dass man ihm ein Beruhigungsmittel gab. Nicht nur für Kevin war es ein Glücksfall gewesen, dass er zur rechten Zeit am rechten Ort war. Durch diesen Zwischenfall hatte man Narutos Probetag abgesagt und ihn gleich den Platz für seine praktischen Studientage angeboten, wobei man ihm bestätigte, was er bereits zuvor gewusst hatte. Naruto hatte einfach ein Händchen für Kinder.   Die restlichen Stunden arbeiteten sie sechs weitere Patienten ab, wobei bei den anderen jeweils zwei oder drei von den Studierenden mit hinein durften. Naruto war dieses Mal ebenfalls dabei, als sie zu der kleinen Lisa hinein gingen. Die Untersuchung lief schnell und problemlos, was nicht sonderlich verwunderlich war. Das Mädchen hatte sich in den vergangenen Tagen sehr gut entwickelt, doch Naruto wurde noch immer wütend bei dem Gedanken, was die Eltern des Kindes ihr angetan hatten. Sie war nicht einmal ausreichend versorgt worden und hatte starkes Untergewicht, als sie eingeliefert worden war. Dazu kam, dass sie offensichtlich misshandelt wurde, wie die zahlreichen Blessuren an ihrem Körper gezeigt hatten. Trotz allem fragte dieses Mädchen immer wieder nach ihren Eltern und wollte wissen, wann sie endlich zurück nach Hause konnte. Es war traurig. Vollkommen egal, wie sehr man einem Kind doch schadete, die Liebe zu den Eltern war nur sehr schwer zu erschüttern. Vermutlich würde dieses Kind die Misshandlungen weiterhin über sich ergehen lassen, ohne auch nur einen bösen Gedanken gegen seine Eltern zu hegen und schlimmer noch, es als elterliche Zuneigung missverstehen.   Naruto seufzte leise und zwang sich zu einem Lächeln, als er den Blick des Mädchens auf sich spürte. Ihm war klar, dass sie ihren Eltern niemals wieder ausgehändigt werden würde und dass sich der Sozialdienst um dieses Kind kümmern würde, bis eine Pflegefamilie gefunden wurde. Doch so etwas konnte man ihr nicht erklären. Sie war hier im Krankenhaus gerade einmal vier Jahre alt geworden und da verstand man solche Dinge nicht. Doch all diese Gedanken waren wie weggeblasen, als Lisa Narutos Lächeln erwiderte. „Du wirst sehen, bald kannst du wieder mit den ganzen anderen Kindern draußen toben“, gab der Blondschopf von sich und das Gesicht des Mädchens erhellte sich merklich. Sanft strich er ihr über das Haar, bevor er mit den restlichen Leuten den Raum verließ.   Später dann saß er erneut im Bus, um zu dem Imbiss zu gelangen. Eigentlich war er später noch mit Itachi verabredet, doch er bezweifelte, dass er dieses Treffen heute noch durchstehen konnte. Er war bereits jetzt vollkommen ausgelaugt und hatte große Mühe wach zu bleiben. So war es auch kein Wunder, dass Naruto während seiner Schicht immer wieder von Yoko angestoßen wurde, damit dieser nicht vor sich hin träumte und letzten Endes nach hinten geschickt wurde, wo er keinen Schaden anrichten konnte. Das Treffen mit Itachi fand trotz allem statt, jedoch tranken sie nur gemeinsam einen Kaffee, unterhielten sich über die Arbeit, bevor der Uchiha den vollkommen übermüdeten Blondschopf mit dem Auto nach Hause brachte, wo dieser mitsamt seiner Kleidung sich aufs Bett fallen ließ und auf der Stelle eingeschlafen war.     Im Herbst dann aber änderte sich einiges.   Es begann damit, dass Finn Naruto zu einem netten gemeinsamen Tag in einen Freizeitpark einlud. Zuerst versuchte sich der Blondschopf herauszureden, aber dann gab er doch noch nach und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Finn erklärte, dass es für den Blondschopf Zeit wurde, sich auch Mal wieder um sich selbst zu kümmern und wozu waren Freunde da, wenn sie es nicht einmal schafften, ihn von Zeit zu Zeit dazu zu bringen, dass er sich entspannte und die Uni einmal vollkommen beiseite ließ? Eigentlich hatte er recht. Naruto hatte sich die vergangenen Monate vollkommen in sein Studium verkrochen und war regelrecht zu einem Einzelgänger geworden. Doch in dem Augenblick, wo er die ganzen bunten Lichter und die vielen Menschen erblickte schwor er sich, es nie wieder soweit kommen zu lassen.   In den darauf folgenden Stunden hatte er eine Menge Spaß. Er lachte viel, versuchte sich an so ziemlich jeder Attraktion und schnell erinnerte nichts mehr an den ernsten Uzumaki, welcher er noch am Morgen gewesen war. Er genoss nach langer Zeit wieder sein Leben. Als es bereits recht spät war, steuerten die beiden Freunde eines der Restaurants an und suchten sich einen Platz. Sie unterhielten sich eine ganze Weile, bis ihr Essen gebracht wurde. Es tat beiden Männern gut, einfach einmal zu genießen, ohne daran denken zu müssen, was sie am kommenden Tag erwarten würde. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie die Zeit vollkommen vergaßen. So machten sie sich schweren Herzens auf den Weg zum Ausgang, doch beide nahmen sich fest vor, irgendwann einmal einen solchen Tag zu wiederholen. Naruto war richtig ausgelassen, lachte viel und lief des Öfteren rückwärts, um den langsameren Finn anschauen zu können, wenn sie miteinander sprachen. So kam es, dass Naruto schließlich in einen anderen Besucher lief, weil sein Mitbewohner ihn nicht rechtzeitig hatte warnen können.   Ein wenig verlegen schaute der Blondschopf den jungen Mann an, der seinen Fall gebremst hatte. „Oh, Entschuldigung“, meinte er und stellte sich wieder anständig hin, wobei ihm nicht entging, wie sein Gegenüber ihm ein Lächeln schenkte und ihn ein wenig länger festhielt, als es nötig gewesen war. Finn durchschaute die Situation natürlich sofort und zog den Blondschopf zur Seite. „Was hältst du davon, wenn du dich ein wenig mit diesem jungen Mann unterhältst?“, fragte er und Naruto schüttelte energisch den Kopf. „Finn, du weißt genau ich bin an so etwas nicht interessiert!“, erwiderte er verärgert, doch ließ sein Freund sich nicht beirren. „Na komm schon, Naruto! Niemand verlangt, dass du gleich mit ihm ins Bett steigen sollst, aber ein kleiner Flirt schadet nicht! Also, lern ihn kennen, genieße die Gesellschaft und wenn du heim kommst, kannst du noch immer schauen, was du wegen deinem Sasuke machst“, erklärte Finn und ließ den Blondschopf schließlich stehen, ohne, dass dieser noch etwas äußern konnte.   So kam es, dass Naruto sich von dem jungen Mann nach Hause bringen ließ. Da er ein ganzes Stück zurücklegen musste, hatten sie viel Zeit sich zu unterhalten. Naruto erfuhr, dass der Fremde Louis hieß und ein Jahr älter als Naruto war. Er studierte ebenfalls in Yales und kam ursprünglich aus Australien. Naruto war fasziniert von den kurzen, leuchtend roten Haaren und den wahnsinnig grünen Augen, welche durch die Haare besonders gut zur Geltung kamen. Louis musste sich sicherlich nicht verstecken, doch Naruto fragte sich, wie Finn hatte sehen können, dass dieser an ihm interessiert war. Er selbst bemerkte natürlich nicht die eindeutigen Blicke und die scheinbar zufälligen Berührungen. Dazu war er gefühlsmäßig einfach zu sehr noch an Sasuke gebunden. Doch Finn hatte in einem recht. Ein kleiner Flirt schadete nicht und wenn Louis versuchen würde ihre Beziehung auf eine andere Ebene anzuheben, würde er sofort klarstellen, dass er an diese Art von Beziehung nicht interessiert war. Niemand würde verletzt werden. Und so ließ Naruto sich auf Louis ein und genoss es, wie dieser ihn umwarb. Als sie bei dem Blondschopf zu Hause ankamen, umarmten sie sich kurz freundschaftlich und schon war der Blondschopf verschwunden.       In den darauf folgenden Tagen gab es nahezu keinen Augenblick, wo Naruto nicht fröhlich und ausgelassen war. Jedem fiel die positive Veränderung auf und alle atmeten erleichtert auf, dass der Blondschopf scheinbar die Kurve bekommen hatte und wieder damit begann, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Nicht nur an der Uni fiel es auf. Einfach überall war es zu spüren.   So scherzte und lachte er ausgelassen, wenn sie aus einer Vorlesung kamen und oft nahm er auch die Einladungen seiner Freunde an, wenn er diese Zeit aufbringen konnte. Seine praktischen Stunden im Krankenhaus konnten ebenfalls nicht besser laufen. Die neu wieder gefundene lockere Art des Uzumaki half nicht nur ihm selber, sondern vor allem auch den Patienten, mit denen er in Kontakt kam. Sie alle blühten sichtlich auf und schnell bestand kein Zweifel mehr, dass es wirklich die beste Wahl war, den Blondschopf bei sich zu halten. Auch wenn es ungewöhnlich war, so bekam er einen Festvertrag angeboten, natürlich mit der Voraussetzung, dass er sein Studium erfolgreich beendete. Naruto bat allerdings um Bedenkzeit. Er hatte sich noch nicht entschieden, was er genau nach seinem Studium machen wollte.   Es gab viele Möglichkeiten, die ihm hier offen standen. Sein Wunsch war es immer gewesen, Kindern wie Yumi zu helfen. Ihm war bewusst, dass er das vergessen konnte, wenn er diesen Vertrag annahm. Damit wäre er an das Krankenhaus und seine Patienten gebunden, was im Grunde nichts falsches war. Doch Kinder wie Yumi waren eben Menschen, die sich solche Dinge nicht leisten konnten und auf Dauer auch niemals in ein solch renommiertes Hospital behandelt werden konnten. Sie würden eine Behandlung bekommen, die es einem anderen Arzt ermöglichte, weiter mit ihnen zu arbeiten und auch wenn Naruto dieses System zur Genüge kannte, er konnte sich nicht damit anfreunden. Kinder, welche die schlimmsten Erlebnisse in sich verschlossen hatten, brauchten einen Menschen, dem sie vertrauen konnten. Dieses Vertrauen war nicht einfach zu erlangen und vor allem nicht einfach aufrechtzuerhalten. Nur eine falsche Bewegung und all die Fortschritte von monatelangen Therapien wären zerstört.   Diese Gedanken beschäftigten ihn sehr. Er wollte einfach allen helfen, auch wenn ihm bewusst war, dass er unmöglich eine kostenlose Behandlung anbieten konnte. Immerhin musste auch er von etwas leben. Doch im Augenblick konnte er diese Entscheidung einfach nicht fällen. Somit versuchte er sämtliche Angebote, die er diesbezüglich bekam, auf Eis zu legen um sich erst dann entscheiden zu müssen, wenn er wirklich sein Studium beendet hatte. Immerhin hatte er noch genügend Zeit bis dahin und wer wusste schon, was sich bis dahin noch alles ergab.   Und natürlich zeigte sich seine neu gewonnene Lebensfreude auch im Privatleben. Naruto und Louis verbrachten viel Zeit miteinander. Jeden freien Abend trafen sie sich, aßen gemeinsam in irgendeinem Restaurant, schauten zusammen einen Film oder gingen in eine der zahlreiche Tanzlokale, in denen Naruto sich liebend gerne verausgabte. Selbst Finn bemerkte wie oft die beiden zusammen waren und zog Naruto des Öfteren damit auf, dass er und Louis ein wirklich nettes Pärchen waren. Zwar meinte der Schwede es nicht wirklich ernst, doch mit der Zeit gaben diese Neckereien dem Blondschopf zu denken. Er begann zu zweifeln, ob sein Handeln wirklich fair war, vor allem seinem jungen Verehrer gegenüber.   Schließlich kam er zu der Erkenntnis, dass sein Verhalten nicht richtig war. Er mochte Louis wirklich gerne und genoss seine Gesellschaft, doch er war nicht bereit Sasuke aufzugeben, um dem Australier eine Chance zu geben und es war offensichtlich, dass dieser sich genau diese erhoffte. Naruto konnte und wollte den jungen Mann nicht länger in dem Glauben lassen, dass etwas aus ihnen werden könnte. Finn stand auch hierbei voll und ganz hinter ihm und bot ihm sogar an, bei dem Gespräch dabei zu sein. Er war einfach froh, dass Naruto es wenigstens versucht hatte, über Sasuke hinweg zu kommen. Es war nun einmal nicht geglückt, doch für ihn war dies kein Grund um aufzugeben. Er würde es schon hinbekommen, dass Naruto wieder glücklich wurde und einen großen Schritt hatte dieser ja bereits in die Richtige Richtung gemacht. Louis machte ihn glücklich und der Schwede hoffte, dass der Australier nicht aus verletztem Stolz oder anderen Gründen seinen Unmut bei Naruto Platz machen würde. Trotz allem bestand der Blondschopf darauf, sich alleine mit dem Anderen zu treffen.   So begab Naruto sich noch am gleichen Abend zu einem Restaurant, wo er sich mit Louis traf. Für ihn war diese Situation alles andere als leicht. Ein wenig in seinen Gedanken versunken stocherte er in seinem Essen herum und überlegte, wie er es am besten anstellen konnte, seinem Gegenüber reinen Wein einzuschenken. Die Vorspeise erbrachte genauso wenige Ideen, wie die Hauptspeise und schließlich auch das Dessert. Er war bereits so tief in seinen Gedanken versunken, dass er sich furchtbar erschrak, als Louis ihn schließlich leicht am Arm berührte. Naruto schaute in die grünen Augen seines Gegenübers, doch lange konnte er diesen Blick nicht halten. Er konnte es einfach nicht, egal welche Worte ihm auch einfielen, alle hörten sich an wie eine vollkommene Ausrede.   Schließlich war es der Australier, welcher das Gespräch zum Laufen brachte. „Naruto … ich denke wir beide wissen, dass du nicht das gleiche für mich empfindest, wie ich für dich“, begann er und Naruto schaute ihn erneut an, nur um gleich mit einem traurigen Lächeln konfrontiert zu werden. „Weißt du, ich wusste es von Anfang an. Irgendwie verstanden wir uns wirklich gut. Aber du hast nie Annäherungen zugelassen“, erklärte Louis und Naruto konnte nicht anders, als leicht zu nicken. Ein wenig überfordert fuhr der Blondschopf sich durch das Haar und seufzte leise. „Es ist nicht so, dass ich dich nicht mag!“, begann er „Doch ich habe gerade erst eine Beziehung hinter mich gebracht, welche ich noch nicht wirklich verdaut habe“, versuchte er zu erklären. Zu seinem Erstaunen verstand Louis ihn sehr gut und Naruto begann dem Anderen seine Erlebnisse zu erzählen, die mit Sasuke zusammenhingen und nach seiner Abreise hierher stattgefunden hatten. Es tat unendlich gut, all das einmal herauszulassen und sich jemanden anzuvertrauen, auch wenn er all dies ebenfalls mit Finn hätte haben können. Doch dieser Mann vor ihm war anders. Warmherzig und offen hörte er ihm zu und gab ihm deutlich zu verstehen, dass er ihn verstand und nachvollziehen konnte, wieso dieser sich in dieser Situation auf ihn eingelassen hatte.   Doch er bekam ebenfalls gesagt, dass Louis durchaus mehr für ihn empfand und wirklich an ihm interessiert war. Allerdings lachte dieser anschließend und verkündete locker, dass er durchaus gewillt war, auf den Uzumaki zu warten, bis er sich von seinem Exfreund lösen konnte oder wenn diese beiden wieder zusammen kamen. Naruto verstand sofort, dass Louis gerade daran stark zweifelte und auch wenn er ihm eigentlich recht geben musste, so konnte er diesen Gedanken nicht zulassen. Er konnte Sasuke einfach nicht aufgeben, vollkommen egal, wie sehr er sich selbst damit folterte und wie aussichtslos die Situation erschien.     Als Louis Naruto anschließend nach Hause brachte, liefen sie locker nebeneinander her. Der Mann hatte sich kein bisschen ihm gegenüber verändert und flirtete noch immer mit allem was er hatte. Vor dem Wohnkomplex dann blieben die beiden stehen und schauten sich an. Naruto war froh, dass diese Sache zwischen ihnen bereinigt war und vor allem war ihm ein Stein vom Herzen gefallen, dass daran ihre Beziehung nicht zerbrach. Er wusste zwar noch nicht in welche Richtung diese Beziehung gehen sollte, doch im Augenblick konnte er Freunde gut gebrauchen, welche ihm über den alltäglichen Stress hinweg halfen. Doch er kam auch nicht drum herum festzustellen, wie sein Herzschlag sich schließlich ein klein wenig beschleunigte, als der Australier ihm vor er Haustür sanft auf die Wange küsste und ihm einen angenehmen Schlaf wünschte. Alles war im Augenblick zu kompliziert und Naruto tat das Einzige, was ihm in diesem Augenblick zusagte. Er verkroch sich in sein Zimmer und zog die Decke über den Kopf um schlafen zu können. Gedanken machen konnte er sich auch noch am kommenden Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)