Von Hunden, Hirschen, Wölfen und Ratten 2 von Tak-lung (Möge das zweite Jahr beginnen) ================================================================================ Kapitel 1: Ein ganz normaler Tag -------------------------------- Driiiiiiiiiiiing. Driiiiiiiiiiiiiiiiiing Das blecherne Klingeln des Weckers dröhnte an seine Ohren. Und verschlafen musste er feststellen, dass es gerade mal kurz nach halb sieben war. Schläfrig drückte die blasse Hand auf den Ausschalter des alten runden Dingens Namens Wecker und drückte das Gesicht ins Kopfkissen. Wie gerne würde er noch 5 Minuten schlafen… aber schließlich gewann die Vernunft. Er hatte schließlich heute noch einiges zu erledigen, und er wollte doch nicht zu spät kommen. Irgendwie konnte er sich überzeugen die fleckige Decke umzuschlagen und in seine Hausschuhe zu schlüpfen. Wobei die Hausschuhe dem rechten großen Zeh wenig brachten, da er oben heraus schaute. Dem wurde aber keine Beachtung geschenkt. Das kannte er ja bereits. Genauso wie das kleine Dachgeschosszimmer, in dem gerade mal genug Platz für sein Bett, eine recht billige Konstruktion, einfach ein Metallbett zum, selber zusammen basteln, mit einer alten, jedoch noch gut verwendbaren Matratze und einer alten Decke drauf, ein kleines Fenster an der Schrägenwand, einen Schrank direkt neben den Bett und ein kleiner alter Sperrholzschreibtisch an der einzigen noch freien Stelle direkt neben der Tür, durch welche der Jungen nun in Richtung Badezimmer verschwand, gab. Dieses war sogar noch kleiner und bestand quasi nur aus einer kleinen Dusche, einer alten Toilette und einem Waschbecken mit einem kleinen Rundenspiegel in dem man gerade mal sein Gesicht sehen konnte, vorrausgesetzt, man war groß genug. Der Junge musste sich schon ein wenig auf die Zehenspitzen stellen, um in das noch etwas verschlafene, blasse Gesicht sehen zu können. Das strohblonde Haar hing ihm kraftlos ins Gesicht, der Pony war inzwischen so lang, dass er erst, nachdem er ihn leicht zur Seite strich in die bernsteinfarbenen Augen, die ihm müde lächelnd ansahen, blicken konnte. Schnell das kalte Wasser an und das Gesicht nass gespritzt, Zahnbürste und die fast leere Zahnpastetube, aus der er noch den letzten Rest raus zu quetschen versuchte und die Zähne geputzt. Dann noch die alte Plastikbürste zur Hand genommen und das schlaffe Haar wenigstens ein wenig in Form gebracht. So hätte er im tropfenden Kessel wirklich erscheinen können. Nachdem er sich gewaschen und auch in seine braune, etwas mitgenommen aussehende Kordhose und weißes T-Shirt geschlüpft war ging er in die Küche, wo er das Frühstück zubereitete. Schnell zwei Eier in die Gusseisenpfanne, Kaffee aufgesetzt, zwei Messer, zwei Teller und zwei Becher gedeckt. Mit noch etwas Brot, wenn auch leicht angetrocknetem, dem kleinen Rest Marmelade und natürlich den fertigen Eiern war auch das Frühstück serviert. Zufrieden besah sich der Junge den gedeckten Tisch. Wirklich beeidruckend wirkte es ja nicht, aber doch war es besser, als gar nichts. Er schüttete etwas Kaffee in einen der Becher und ging aus der Küche zurück in den schmalen Flur, der die drei Zimmer der Wohnung miteinander verband, in das Zimmer direkt schräg gegenüber der Küche, stupste die Tür mit den Zehen auf und betrat einen abgedunkelten Raum. Den Kaffe stellte er erst einmal sicher auf einen Tisch, dann versuchte er sich unbeschadet seinen Weg über den, mit alten Klamotten und anderen Krimskrams überhäuften Boden zu bahnen, um das Fenster zu öffnen und etwas Licht und Luft herein zu lassen. Ein leichtes Grummeln ließ sich vom Bett vernehmen. „Guten Morgen Papi.“, begrüßte der Junge den Mann, der sich auf den Bauch gelegt hatte, um den Sonnenstrahlen auszuweichen. „Noch 5 Minuten Mami…“, murmelte der Mann. Der Junge seufzte, lächelte jedoch sanft und begann die dreckigen Klamotten aufzulesen. „Frühstück ist fertig.“, informierte er den Bettleger „Steh edlich auf. Ich kann nichts dafür, wenn die Spiegeleier und der Kaffee kalt werden“, fügte er summend hinzu. Sofort war die blaue Decke zur Seite geworfen und der Mann aufgesprungen und den Jungen in seine Arme zu schließen „Remus du bist ein ENGAL, ein GOTT!!! Speigeleier UND Kaffee, du bist einfach der BESTE, dafür extra so früh aufzustehen, wo mit habe ich so einen lieben Jungen wie dich nur verdient?“ Durch die Umarmung war der liebe Herr Papa gegen den Tisch gestoßen und hatte den Kaffee umgekippt, außerdem hatte Remus, durch die Umarmung, fast jegliche aufgesammelte Wäsche wieder verloren. Aber das war ja schon gewöhnt, so begrüßte ihn sein Vater eigentlich jeden Morgen… „Papi... der Kaffee… und ich wollte eben noch die Waschmaschine fertig machen…“, wies der Junge seinen Vater hin. „Oh, ja tut mir leid… ich werde mich um den Kaffee kümmern… tut mir leid…“ Remus seufzte leicht, erwiderte dann aber kurz die Umarmung seines Vaters (war jetzt auch egal, ob er den Rest der Wäsche fallen ließ) „Schon in Ordnung, in der Küche steht noch ne ganze Kanne, die du umkippen kannst.“ Sein Vater lachte über diesen kleinen Scherz laut auf ließ dann aber von seinem Sohn ab. Michael Lupin. Er war ein etwas schlaksiger Mann, sein mittelbraunes Haar war etwas länger ging jedoch nicht einmal bis zu den Schultern, einen Dreitagebart hatte er sich wachsen lassen, was ihm vor allem in Kombination mit dem grauen und schon an manchen Stellen geflickten Pyjama eine ziemlich ungepflegtes Aussehen verlieh. Die Augen jedoch waren klar und hell und leuchteten voll Stolz, als er Remus beobachtete, wie er die Wäsche zusammen suchte und damit verschwand. Die Waschmaschine war unten im Keller und im Großen und Ganzen hatte Michael nie Lust runter zu gehen. Es war so schlimm, dass, nach dem sein Sohn nach dem ersten Jahr aus Hogwarts wieder gekommen war, dieser kaum die Wohnung wieder erkannt hatte und erst einmal Großputz hatte machen müssen. Seinem Vater war es ja relativ egal, wie die Wohnung aussah… eben ein typischer Schriftsteller… „Remus…“ Er sah sich etwas verzweifelt in der Küche um. „REMUS!!!“ Remus kam die Treppe gerade wieder hoch, als er seinen Vater hörte und schon ahnte, worum es ging. „Ja Dad?“ „Wo sind diese Tücher… die Saugtücher eben…?“ „Dritte Schublade rechts.“, antwortete Remus ihm seufzend. Manchmal fragte er sich wirklich, wie sein Vater das Jahr ohne ihn überlebt hatte… er war es schließlich, der sich hier um den Haushalt und so kümmerte. „Dad, lass nur, ich mach das schon.“ Er kam auf seinen Vater zu, der noch immer verzweifelt nach den Lappen suchte. „Nein, nein, du hast schon genug getan und ich werde noch so einen dummen Lappen finden um damit Kaffe weg zu wischen!“ „Dad, du suchst gerade in der Besteck Schublade…“ Remus zog eine andere Schublade direkt neben sich auf und hole einen alten blauen Lappen hervor. „Aber du meintest doch dritte Schublade…“ „Rechts, Dad, Rechts ist da, wo der Daumen links ist, sprich die andere Seite.“ Etwas irritiert sah sein Vater ihn an und lächelte dann verlegen. „Ups.“ Nun, nachdem er den Lappen aber in der Hand hatte kriegte er es doch hin den Kaffee von dem Schlafzimmertisch zu wischen, so dass die kleine Familie zu Frühstücken beginnen konnte. „Das ist KÖSTLICH!!! Ich weiß echt nicht woher du das hast. Deine Mutter konnte bei weitem nicht so gut Kochen!“ Er Versuchte das in seinen Augen perfek5t gelungene Spiegelei auf seine Scheibe Brot zu Balancieren, was jedoch mit Messer und Gabel kein leichtes Unterfangen war und auch tatsächlich nicht hinhauen wollte. „Du übertreibst, Spiegeleier sind doch nun wirklich nichts hochkompliziertes“ Und doch lächelte Remus leicht über dieses Lob, schien sich wirklich zu freuen. „Ach Remus, der Brief von Hogwarts ist gekommen, gestern als du noch weg warst.“ Sein Vater hielt einen etwas gelblichen Umschlag mit grüner Tinte beschrieben hoch und hielt ihn seinem Sohn hin, welcher ihn mit neugierigem Blick entgegen nahm. Endlich bekamen sie also die Bücherlisten. „Hey, ich habe heute schon früher Arbeitsschluss... was hältst du davon, wenn wir gemeinsam zu Winkelgasse gehen und die Sachen kaufen?“ Die Augen des Vaters flammten in der Aussicht endlich einen Tag allein mit seinem Sohn verbringen zu können und ihm irgendwie bei dessen Ausbildung behilflich sein zu können geradezu aus. Außerdem sah er sonst recht wenig von der Zaubererwelt, wo er selbst doch nicht dazu gehörte. Seine Frau, sie war Hexe gewesen, aber sie lebte ja nun schon lange nicht mehr. „Ähm... Danke, aber ich dachte ich mach das lieber alleine...“, antwortete Remus hastig. Er konnte einfach nicht mit seinem Vater einkaufen gehen denn... nun ja... „Du schämst dich doch nicht, etwas mit deinem Vater gesehen zu werden?“, scherzte dieser und sofort sah Remus erschrocken auf. „Nein!!! Nein das wirklich nicht... es ist nur...“ Warum war er nur so schlecht im Lügen? Er arbeitete schon die ganzen Ferien im tropfenden Kessel, um seine Schulsachen selber bezahlen zu können und seinem Vater nicht auf der Tasche zu liegen... aber sein Vater würde nie zulassen, dass er seine Schulsachen selbst bezahlte... „Du verheimlichst mir doch etwas Remus.“ Remus wich dem Blick nicht sehr gekonnt aus und machte die Mutmaßung somit zu einer Gewissheit. Auch sein ‚stimmt gar nicht’ was er zu Seite hin murmelte bekräftigte seinen Vater nur in der Annahme, dass sein Sohn ihm etwas verheimlichte. „Ähm, du musst echt los Papa!!!“, wechselte der Junge schnell und etwas ungeschickt das Thema und begann das Geschirr zu stapeln. Der Mann seufzte „Ja, ja.“, antwortete er in der ‚Ja-Mama-Manier’ eines zu groß geratenem Kindes und erhob sich. „Wir treffen uns dann um sechs Uhr am tropfenden Kessel“ „Aber Papa ich...“ „Bis seeheeechs.“ Und schon war er aus der Tür und verschwunden und hatte Remus gar keine Zeit gelassen Einwände zu erheben. Und das nannte sich nun Vater... Remus seufzte und räumte das Geschirr zu Ende zusammen, ließ Wasser laufen und wusch alles ab. Danach erst schlüpfte er selbst in seine Schuhe, zog sich eine leichte verschlissene Jeansjacke über und griff nach seinem Schlüsselbund. Schnell rannte er die Treppenstufen runter, dank seinem Vater war er selber auch spät dran... Gott sei Dank nahm Hank, der Besitzer der keinen Gaststätte für Magier und Hexen das nicht all zu ernst und ihm nicht übel. „Guten Morgen Remus.“, begrüßte ihn eine ältere Dame, eine der Nachbarn, sie wohnte direkt unter Remus und von Zeit zu Zeit kümmerte er sich um ihre Katzen. „Hallo Mrs. Traddles“, grüßte er zurück und hielt kurz inne, um ihr die Tür aufzuhalten. „Bist du wieder so in Eile Junge? Wo geht’s denn so früh hin?“ „Ja, in Eile könnte man es nennen...“ er warf einen Blick auf seine Uhr... noch gerade mal 15 Minuten, bis er da sein sollte.. das würde er doch nie schaffen... „Ach so dies und das...“ Mrs. Traddles war wirklich eine unheimlich liebe Person, wirklich. Remus redete gerne von Zeit zu Zeit mit ihr und sie freute sich mal ein anderes Gesicht vor Augen zu kriegen. Ihre Familie schien die etwas betagte Dame vergessen zu haben. Sie hatten sie sogar in ein Altersheim schicken wollen, aber davon hatte die sture 80jährige nichts hören wollen und seit her lebte sie hier und hielt sich wacker. „Dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Danke dass du die Tür aufgehalten hast. Hier, weil du so ein lieber Junge bist.“ Sie holte einen kleinen Schokoriegel hervor und drückte ihn Remus in die Hand. Früher hatte er das noch immer abgelehnt, aber sein Vater hatte ihm erklärt, dass die Frau doch niemanden mehr hatte und ihm irgendwie eine Freude machen wollte und er sie kränkte, wenn er die Schokolade nicht annahm. Er solle also lieber Lächeln und sich bedanken, dann würde sie sich wirklich darüber freuen und das war mehr wert, als das Geld, das sie für den Schokoriegel ausgegeben hatte. Und so machte Remus es seid her auch „Vielen dank Mrs. Tradles.“ Sie lächelte ihr zahnloses Lächeln. „Einen schönen Tag noch Junge.“ „Danke, Ihnen auch.“ Damit fiel die Tür ins Schloss, der Riegel wanderte in eine Jackentasche und Remus rannte hinunter in den Keller, wo sein Fahrrad stand. Es war ein alter klappriger Drahtesel, bei dem man Angst haben musste, er falle schon auseinander, wenn man ihn bloß schräg anschaute. Die Lampe war schon verrostet, der Dynamo hielt nur noch mit Klebeband und man wollte ohnehin bezweifeln, dass er noch lange hielt. Der einst blaue Lack war zum größten abgeblättert und die Aufschrift ‚Star’ war eigentlich nicht mehr zu entziffern, es sei denn man wusste, dass es drauf stand. Aber das störte Remus herzlich wenig, das Wichtigste war doch, dass es seinen Dienst erfülle, und auch, wenn man es nicht glauben wollte, das tat es, wenn es auch seine Macken hatte... Er trug es also hoch, ein Nachbar hielt ihm netter Weise noch die Tür auf (allgemein war Remus gerne bei den Nachbarn gesehen, weswegen man ihm auch gerne den ein oder anderen Gefallen tat) und los ging es. Nur noch 10 Minuten, verriet ihm seine Uhr. Na das konnte ja noch lustig werden... Wie ein Blitz zischte das Rad über die Straßen Londons, zielsicher bog es rechts links wieder rechts, gerade aus, Kreuzung, Hauptsraße links ein. Ja jetzt war es schon 8 und er hatte gerade mal die Hälfte des Weges hinter sich und jetzt schon war er aus der Puste. Nun einmal zuspät kommen würde man im gerade noch verzeihen können. Dennoch, je weniger Zeit er vertrödelte umso besser, also weiter, nicht aufhalten lassen. Um 10 nach 8 erreichte er endlich den Tropfenden Kessel, wo Hank schon dabei war die ersten Gäste zu bedienen und Bier zu zapfen. „Da bist du ja“ Wuchtig und tief war die Stimme, passend zu dem etwas rundlichen Herren mit der Halbglatze und buschigem Schnauzer, als Remus sich entschuldigend in den Laden kam. „Verzeihung ich bin einfach nicht früher los gekommen...“, hechelte der schmächtige Junge noch ganz K.O. von seiner Fahrradtour. „Dann fang schnell an, du hast 10 Minuten aufzuholen“, lachte der Besitzer, „Tom, die Getränke für Tisch zwei sind fertig, hol sie gefälligst endlich und hör auf mit deiner Freundin zu flirten.“ Tom war der einzige Festangestellte Mitarbeiter im Tropfenden Kessel, die anderen waren eigentlich, so wie Remus, Gelegenheitsjobber. Er war Anfang 30, hatte eine recht gute Figur, auch wenn man merkte, dass er langsam aber stetig begann einen Bierbauch zu kriegen. Sein Aussehen passte zu dem Laden, er war nicht piek fein und adrett, nein er war ziemlich robust aus und das war bei seiner Arbeit auch nicht unwichtig. Man wusste nie aus was für Ideen Gnome oder besoffene Magier kamen, wenn ihnen etwas nicht passte.. In diesem Moment redete er mit einer etwas jüngeren mit rot-braunem Haar und grün-braunen Augen, nicht wenig geschminkt, aber doch recht gut aussehend. Jedenfalls shcien es weder ihn, noch sie zu passen, dass sein Chef sie unterbrach. „Lass den Kleinen das doch machen.“ Rief er über seinen Rücken und wollte sich gerade wieder seiner Herzdame widmen, als ihm sein Tablett entgegenflog, welches er nur gerade so noch auffing. „Das gehört zu deinen Aufgaben Tom. Außerdem bezahle ich dich nicht fürs rumturteln, kapiert?“ Die Frau kicherte hinter vorgehaltener Hand und Tom grummelte etwas unverständliches. 2Bin gleich wieder da, meine Liebe.“ „Ich warte solange.“ „Und du, steh da nicht rum wie angewurzelt, ab zur Spüle!“ Remus hatte sie Szene verfolgt und wurde erst wieder wachgerüttelt, als ihm eine Schürze zugeworfen wurde. Eiligst band er sie sich um die Hüfte und rannte hinter den Tresen wo schon die ersten Teller und Gläser darauf warteten abgespült zu werden. So sah sein Arbeitstag ohnehin allgemein aus. Er putzt Gläser und Teller, wischte Tische ab, fegte, brachte den Müll raus. Es war weder besonders harte, noch besonders lehrreiche Arbeit, Aber immerhin bekam er sein Geld dafür und das konnte er gut gebrauchen. Beziehungsweise sein Vater konnte das gut gebrauchen und was er an Schulsachen selber bezahlen konnte sparte schließlich letztendlich sein Vater, was der Sinn dieser Aktion war. Als es dem Feierabend, 18 Uhr, zuging wurde Remus sichtbar unruhiger. Immer wieder schaute er zur Uhr. Ob sein Vater wirklich gleich reinkommen würde, obwohl Remus ihm gesagt hatte, er solle nicht kommen? Es wäre auf jeden Fall typisch für seinen Vater gewesen... der at ohnehin immer einfach das, was ihm gerade in dem Sinn kam und wenn er sagte er käme um 18 Uhr dann würde er kommen. Vielleicht nicht unbedingt um Punkt 18 Uhr, aber spätestens eine Viertelstunde später, mit Zeiten hatte er es ja noch nie so gehabt. Hieß, dass er vielleicht eher abhauen konnte... aber das konnte er seinem Vater auch nicht an tun, dass dieser hier vergebens wartete. Also würde er wohl einfach hier auf ihn warten... aber was, wenn Hank, oder Tom seinen Vater ansprachen? Wenn heraus kam, dass er hier ohne Erlaubnis arbeitete? Warum musste sein Vater bloß so... Väterlich sein? Innerlich seufzte er, wusch aber weiter den Teller ab, wie er es gewohnt war. Noch hatte er 10 Minuten bis es so weit war und dann... würde eben alles so kommen, wie es kommen musste. Er wollte gerade den fertigen Stapel Teller zurück zu den anderen stellen, als die Tür aufging. Weder Hank noch Tom waren gerade in der Nähe. Hank hatte noch etwas geschäftliches zu besprechen und Tom... na ja drei mal konnte man raten, wo er hin war, kaum war sein Boss außer Sichtweite... Nun, Remus kannte das schon und hatte damit auch wenig Schwierigkeiten. Sofern es um Getränke ging konnte er sich auch darum Kümmern, nur bei Essen konnte es schwer werden. Er ging also schon mal nach vorne, schauen wer da kam und vor allem, was er wollte, als er die hochgewachsene und etwas schlaksige Gestallt seines Vaters erkannte. Sofort tauchte er hinter die Theke, noch ehe sein Vater ihn hätte sehen können. Na toll!!! IMMER war er zu spät, warum war er ausgerechnet heute 10 Minuten zu früh? Wie sollte er das erklären? Warum hatte er das nicht kommen sehen, als er den Job am Anfang der Ferien angenommen hatte? „Hallo?“, hörte er die Stimme seines Vaters durch den ansonsten ziemlich leeren Raum hallen. „Falls sie Hank suchen, der müsste gleich wieder kommen.“, erklärte einer der Gäste, die noch am Tresen saßen dem Neuankömmling. „Eigentlich wollte ich nur ein Wasser, während ich auf meinen Sohn warte.“, erklärte Mr. Lupin lächelnd und zog einen der Barhocker zurecht. Na toll... er konnte seinen Job nicht machen und er konnte auch nicht abhauen... er musste sich schließlich vorher bei Hank abmelden... und wenn er ihm einen Zettel schrieb, er habe es eilig gehabt? Dann würde er trotzdem Ärger kriegen, weil er den Laden unbeaufsichtigt gelassen hatte.. aber wenn er auf Hank oder Tom wartete bekam sein Vater auf jeden Fall mit, dass er hier unerlaubter Weise gearbeitet hatte... War es da nicht besser gleich mit der Wahrheit rauszurücken? „Hier irgendwo müsste noch der kleine Ferienjobber rumschwirren, der sollte ihnen dann was bringen denke ich.“ „Ferienjobber?“ „Ja, so ein Hogwartsschüler denke ich. Hat hier am Anfang der Ferien schon angefangen. Ist bestimmt zweite maximal dritte Klasse würde ich schätzen, aber ganz zuverlässig.“ „Also, wirklich, dass manche Eltern ihre Kinder arbeiten lassen... und das in dem Alter..“ Er schüttelte den Kopf und sah sich um, ob nicht doch endlich jemand kam. „Nun, nicht alle haben genug Geld, um Schulsachen und so was bezahlen zu können...“ „Ich bin auch nicht gerade reich, aber ich würde meinen Kleinen nie zum Arbeiten schicken. Das wird er später noch genug müssen. Darum habe ich extra das ganze Jahr immer etwas zurück gelegt.“ Der Mann neben ihm nickte „Sie scheinen Ihren Sohn wirklich zu lieben.“ „Er ist mein Ein und Alles!“ Irgendwie bekam Remus ein richtig schlechtes Gewissen, hier gearbeitet zu haben... und dabei hatte er seinem Vater doch nur helfen wollen... „Ist hier denn wirklich keiner? Unverantwortlich den Laden so alleine zu lassen...“ Remus saß noch immer, wo er war und hatte sich gerade entschlossen aufzustehen und seinem Vater alles zu erklären, als die hinter Tür aufging, was bedeutete, das Hank wieder da war. „Oh, hi Hank. Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst, hier ist Kundschaft, aber keiner war da...“ „Was? Ist dieser Nichtsnutz Tom schon wieder weg? Ich weiß echt nicht, warum ich den noch nicht raus geschmissen habe...“ „Weil es Ihr Neffe ist würde ich sagen.“, lachte der Stammgast und nahm seinen Krug Butterbier zur Hand. Als Antwort erhielt er nur ein unverständliches Grummeln, während Hank immer weiter mit einen schweren Schritten auf die Theke zukam. „Und wo ist die Aushilfe?“, fragte er schließlich schlecht gelaunt weiter, ohne auf die letzte Aussage einzugehen. „Das haben wir uns auch schon gefragt. Ich habe jedenfalls nicht mitgekriegt, dass er weggegangen wäre..." Es war nur eine Frage der Zeit... innerlich zählte Remus schon die Sekunden, bis Hank die Theke auf machen und ihn dort hocken sehen würde und ihn dann hoch zerrte und fragte, warum er denn die Kundschaft nicht bediene. Und dann würde sein Vater ihn sehen und verwundert Fragen, warum er denn hier sei und Hank würde antworten, dass das die Aushilfe sei und sein Vater würde unheimlich enttäuscht und wütend sein und gar nicht mehr mit ihm einkaufen gehen wollen und... Weiter kam er mit seinen Vorhersichten nicht. Schon war die kleine Klappe, die Theke und Rest der Schankstube voneinander trennte aufgeklappt worden und Hank kam hindurch, zunächst, ohne seinen kleine Helfer zu bemerken. „Was darf ich Ihnen denn bringen Sir?“ „Nur ein Wasser, bitte.“ Bei dem Wort Wasser grummelte Hank ein wenig. Wasser war was für Leute, die sich nichts Besseres leisten konnten... Er ging, noch immer, ohne Remus zu bemerken, eine Glas holen und füllte Wasser hinein, erst, als er es vor Michael stellen wollte stolperte er über Remus und schüttete das Getränk über das Hemd seines Kunden „Was machst du denn da unten?“, donnerte er den Jungen an. Verständlicher Weise war er etwas... na ja etwas sehr sauer. „Wirklich es ist klein Problem, ist doch nur Wasser, kein Grund den Jungen so anzuschreien.“ Noch war Remus Vater damit beschäftigt aufzustehen, sah noch nicht, dass der Junge, der angeschrieen worden war sein Sohn war. „Ich... es...“, begann Remus zu stammeln. Es würde noch schlimmer enden, als er gedacht hatte... „Du wirst dafür bezahlt deinen Job zu tun und nicht, um hier auf dem Boden zu sitzen!“ Zwar donnerte Hank nicht mehr so, aber dennoch klang er recht zornig, als er sich wieder erhob und sich den staub und etwas Wasser versuchte von der Hose zu klopfen „Und jetzt wisch das weg.“ Remus stand noch immer nicht auf. „Weg wischen habe ich gesagt.“ Er spürte, wie Hanks Pranke seine kleine Hand packte und ihn an ihr hoch zog. Spätestens jetzt musste sein Vater sehen, wer da für den Wirt arbeitete... „Remus?“ Remus schaute zu seinem Vater, wollte einfach lächeln und ‚Hi Dad’ sagen, wie James, einer seiner Freunde... Schulkameraden aus Hogwarts es wahrscheinlich gemacht hätte. Stattdessen sah er zur Seite und brachte nichts hervor. „Sie kennen den Burschen?“, fragte Hank einigermaßen Überrascht und schaute von Remus zu dessen Vater, welcher nickte. „Ja... ja das ist mein Sohn mit dem ich hier verabredet war...“ Remus wollte gar nicht sehen, wie sein Vater, oder Hank, drein sahen... bestimmt würde er hier nie wieder arbeiten dürfen... „Heißt das Sie wussten gar nicht, dass ihr Sohn hier arbeitet?“, fragte Hank nach. Natürlich hatte das kommen müssen... und da Remus ja erst 12 war durfte er nicht ohne Erlaubnis des Erziehungsberechtigten arbeiten. Er hatte gesagt sein Vater sei krank und könne nicht kommen und hatte einen Zettel mit der Unterschrift gefälscht... All das würde jetzt wohl raus kommen. Kurz war Stille dann: „Doch, doch, natürlich wusste ich das. Ich wollte ihn ja zum Arbeitsschluss nur abholen.“ Hatte er sich auch nicht verhört? Remus sah auf, genau rechtzeitig, um da ermutigende Zwinkern seines Vaters noch mitzukriegen. „Und das sollte jetzt doch sein, oder?“, fragte er mit einem Blick auf die Uhr, die an der gegenüberliegenden Wand hing und schon 5 nach 6 zeigte. „Vielleicht sollte ihr Festangestellter das lieber übernehmen.“ Dagegen konnte Hank wenig sagen. Er grummelte etwas, lächelte jedoch und strich Remus über den Kopf. „Na dann geh nur mit Papa und ich werde sehen, wo Tom die ganze Zeit steckt!“ Er ließ den Jungen los und dieser ging, etwas beschämt drein sehend auf seinen Vater zu, welcher ihn nur anlächelte um dann mit ihm durch die Tür zu einer Mauer zu gehen, dort einpaar bestimmte Steine mit seinem Zauberstab berührte, wodurch sich eine Art Portal in die Winkelgasse öffnete. „Ok, Remus, hast du mir etwas zu beichten?“, fragte sein Vater gut gelaunt. Irgendwie verwirrte das Remus über alle Maßen. Er hatte erwartet, dass sein Vater irgendwie... geschockter wäre, aber wirklich zu überraschen schien es ihn wohl doch nicht. „Es tut mir leid“, nuschelte Remus „Ich wollte doch nur... meine Sachen selber bezahlen, damit du das nicht machen musst...“ Er spürte die große Breite Hand seines Vaters auf seinem Kopf. „Dummerchen. Du bist nur einmal Kind, und die Ferien sind zum genießen da. Ich hab schon genug Geld für uns beide. Und weißt du, wenn du erst mal von der Schule kommst wirst du was GANZ tolles und dann kannst du mir ja ein großes Haus, oder so kaufen. Bis dahin werde ich schon über die Runden kommen.“, lachte er und strich Remus noch einmal über das glatte Haar. Diesem war allerdings nicht nach lächeln zumute. „Aber ich bereite dir doch schon so genug Schwierigkeiten... das wir immer raus aufs Land fahren müssen und...“ Weiter kam er nicht, denn sein Vater versperrte ihm den Weg und hockte sich vor seinen Sohn, hielt ihm den Zeigefinger vor die Lippen. „Ich mach das gerne, Ok? Also, jetzt nimm dein hart verdientes Geld und kauf dir davon etwas, was du willst! Ich kümmre mich um die Bücher und andere Schulsachen.“ Remus schüttelte energisch den Kopf. „Ich mach das gerne, Ok? Ich habe dafür gearbeitet und ich will es dafür auch ausgeben.“, erwiderte der 12 Jährige streng, was ein mildes Lächeln auf die Lippen des Vaters zauberte. „Wenn du drauf bestehst kann ich doch gar nicht wiedersprechen.“ Sie lächelten einander an und ein schöne Abend konnte beginnen. Zuerst wurden 'Wincotts gebraucht Bücher' durchstöbert, dann noch nachgetragene Umhänge gekauft und einpaar Essenzen für Zaubertränke mussten besorgt werden. Das alles dauerte eine gute Stunde, sie waren ziemlich schnell. „Lust auf ein Eis?“, fragte Michael Remus und dieser nickte begeistert. „Supi dann such uns einen Tisch ich muss mal eben für Königstiger.“ Remus ging und suchte einen netten Tisch im Schatten und studierte schon mal die Eiskarte, auch wenn er sich sowieso keinen Eisbecher bestellen würde. Die waren doch viel zu teuer. Aber die sahen auch so gut aus... ein Erdbeerbecher mit Sahne... oder einen Schokobecher... Ok eigentlich war er ja kein Fan von süßen Sachen, aber bei Eis machte er da eine Ausnahme... Sein Vater ließ sich aber ganz schön Zeit... Remus begann mit den Beinen zu wippen und sah sich um und starrte dann das Gegenüberliegende Geschäft an und dann drehte er Däumchen. Wo er nur blieb? War es so voll auf der Toilette? Gerade wollte er gehen und gucken, als jemand seine Augen von hinten zuhielt. „Rate mal wer da ist.“ „Oh ja... hmmm soooo schwer, wie ich die Stimme ja gar nicht kenne DAD.“ Remus schaute sich um, doch statt in das Gesicht seines Vaters zu blicken sah er ein kleines Käuzchen an. „Als so eine Art vor Geburtstags Weihnachts- und Ostergeschenk.. hatte noch ein bisschen Geld über.“ Die freundlichen braunen Augen seines Vaters erschienen neben dem leise fiependen Etwas. Zuerst überschütteten Glückendorphine den Jungen, dann Zweifel. „Eulen sind doch teuer...“, überlegte er laut und drückte damit unausgesprochen aus: ‚kann ich das überhaupt annehmen?’ „Hey wie gesagt, dafür kriegst du kein Weihnachts- Geburtstags- und Ostergeschenk mehr.“, lachte sein Vater, nahm Remus’ Hand und drückte das Käuzchen hinein. Diese fiepte etwas verwirrt und sah seinen neuen Besitzer aus großen gelben Augen an. Das Sorgenvolle Gesicht Remus’ verwandelte sich in ein breites Lächeln und er fiel seinem Vater um den Hals. „Du bist der BESTE Vater auf der ganzen Welt!!!“ „Na ja, ist ja nicht ganz uneigennützig.. jetzt musst du mir öfter Briefe schreiben.“ Remus nickte eifrig. Das würde er hundertprozentig tun. „Hat er ein Namen?“, fragte er sogleich weiter und kraulte das Federviech was ihm zu gefallen schien. „Nein, bisher noch nicht, du kannst ihn nennen, wie du willst.“ Eine weile schaute Remus den Kauz nachdenklich an „Romolus.“, sagte er schließlich zufrieden, „Ja Romolus soll sein Name sein!“ „Gut, dann tu Romulus in seinen Käfig, damit wir Eis essen können. Wie wär’s, wenn wir uns einen richtig leckeren Eisbecherteilen? Das ist auch nicht teurer, als wenn jeder 2 Kugeln holen würde.“ Ja heute war eindeutig ein toller Tag gewesen! Eindeutig!!! Und die folgende Woche war auch klasse. Er hatt von Hank frei bekommen, nachdem sein Vater ihn darum gebeten hatte und dieser hatte sich selber auch eine Woche Urlaub gegönnt (Er war zwar Schriftsteller, aber bis seine Ideen flossen der verkauft wurden arbeitete er in einer Topflappen Industrie), sodass sie die Zeit gemeinsam verbringen konnten und das auf dem Land. Inzwischen hatten sie da ja eine Stamm-Pension, wo sie einmal im Monat hinfahren mussten. Schließlich kam der letzte Abend, bevor es zurück ins Internat gehen würde und Michael hatte versucht seinen Sohn mit einem schönen selbstgekochten Essen zu überraschen. Überrascht hatte er Remus allerdings... bloß mit einer fast zerstörten Küche. „Dad...“ „Sag nichts.. sag nichts...“ „Soll ich mich darum kümmern?“ Sein Vater seufzte. Nicht einmal ein einfaches Abendessen kriegte er zustande... Wie sein Junge hatte kochen lernen können in diesem Haushalt war ihm wirklich ein Rätsel. „Komm wir machen das zusammen.“, lächelte sein Sohn ihn an, nahm ihm das Messer aus der Hand und zeigte ihm, wie er die Tomaten schneiden sollte, er selber machte sich an die Paprika. „Hey, das ist gar nicht so schwer! Irgendwann kann ich das wie diese chinesischen Köche und werfe das Gemüse nur hoch um es zack, zack, zack in Scheiben zu schneiden!“ er machte die Bewegung eines... Ninjas sollte es wohl darstellen, mit seinem Küchenmesser nach, widmete sich dann aber wieder den Tomaten, als kein Kommentar von seinem Sohn über diese Darbietung kam. Nur ein „Rühr doch bitte bene die Nudeln um". Remus kannte dieses Getue von seinem Vater schon. Er... schmunzelte darüber, doch kommentieren brauchte er es nun wirklich nicht mehr. Im Endeffekt schafften sie es mit vereinten Kräften ein wirklich wohl schmecken des Gericht zustande zu bringen. Es war eine Nudel Gemüsepfanne mit Chilisoße und Peperoni (da Remus die nicht mochte gab es die separat für seinen Vater) und ein Essen wie sie es schon lange nicht mehr hatten. Na ja, es war ja auch des letzte gemeinsame Essen, bis zu Weihnachten. „Dieses Jahr kommst du doch, oder?“ Remus nickte „Ja, dieses Jahr fällt Weinachten ja auch nicht auf...“ „Gut, das ist alles, was ich wissen wollte. Dann muss ich sehen, dass ich lerne, wie man Ente dragiert“ Remus verzog das Gesicht zu einer Art lächeln. Er konnte sich schon lebhaft vorstellen, wie die kleine Küche danach aussehen würde... Na ja, es ihm jetzt auszureden würde ohnehin nichts bringen, also beließ er dabei und stand stattdessen auf und begann die Teller zusammen zustellen. „Hey Remus, heute ist dein letzter Abend, kontrollier lieber, ob du auch alles eingepackt hast. Ich mach das schon.“ Remus musterte seinen Vater forsch. „Wenn ich das jetzt nicht mache steht es noch zu Weihnachten da.“ Die Aussage wirkte ernst gemeint und das Schlimmste war, es war nicht einmal unwahrscheinlich... „Jetzt übertreibst du aber. Ich mach das hier schon ehrlich!“ Kurz musterte Remus seinen Vater, dann jedoch nickte er und stand auf, um in seinem Zimmer Ordnung zu schaffen und sicher zu gehen, dass er alles mit hatte. Nur der freundliche Blick seine Vaters folgt ihm, bis die Tür deines Zimmers zu fiel. Danach sah er sich lustlos in dem Chaos der Küche um. Warum noch mal hatte er Remus weggeschickt? Seufzend begann er die Teller zusammen zu stellen und Wasser in die Spüle laufen zu lassen. Und wenn man schon mal dabei war konnte man auch gleich die Müslischüsseln die in seinem Zimmer standen holen. Gesagt, oder viel mehr gedacht, getan. Er ging ins Schafzimmer, stellte einpaar Schüsseln zusammen, dann blieb sein Blick an einem Foto kleben. Zusehen war eine sehr zierliche und blasse Frau in einem weißen Sommerkleid auf einer Blumenwiese. Ihr langes glattes Haar war von einer Windböe erfasst und die musste ihren Sonnenhut festhalten, damit er ihr nicht wegwehte. Ihre bersteinfarbenen Augen lachten ihm entgegen, das strohblonde Haar leuchtete im Licht der Sonne. Kurz blieb Michael davorstehen, strich Gedanken verloren über das Bild. „Du wärst stolz auf ihn, Laetitia. Ja du wärst sicher Stolz auf ihn...“ „PAPA, du hast vergessen das Wasser abzudrehen!“, vernahm er den warnenden Ruf aus der Küche. „Oh ja, immerhin einer kümmert sich um mich, wo du doch nicht mehr da bist.“, lächelte er, stellte das Bild zurück und rannte in die Küche. „Du wolltest dich doch um deine Sachen kümmern.“, ein wenig vorwurfsvoll klang der Tonfall, „Traust du mir etwas nicht einmal den Abwasch zu?“ „Ich habe alles kontrolliert, es fehlt nichts, also wollte ich helfen.“, rechtfertigte sich Remus „Und wenn ich deine Fähigkeiten bezweifelt hätte, dann anscheinend zurecht. Beinahe wäre die Spüle übergelaufen.“ Dagegen konnte der Herr Papa wenig sagen, also lachte er und strich seinem Sohn wie schon so oft über das weiche Haar. „Ok, jetzt mach ich aber weiter! Ich werd die nächsten Monate ja auch ohne dich klar kommen, oder? Also ruh dich für Morgen aus!“ „Wenn du meinst... dann gute Nach Dad.“ Die Beiden umarmten sich noch einmal, dann verschwand Remus ins Bad und sein Vater kümmerte sich tatsächlich um den Abwasch. Bahngleis 9 ¾. Remus erinnerte sich daran, als wäre es Gestern gewesen, wie er zum ersten Mal mit seinem Vater hier gestanden hat, ihn ein letztes mal in den Arm genommen und dann seinen viel zu schweren Koffer gepackt hatte. Wie dankbar er gewesen war trotz seines... kleinen Problems angenommen worden zu sein. Und nun stand er wieder hier. Der Bahnsteig war gefüllt mit Leuten, nicht wenige schluchzend, ob des Abschieds. Er weinte nicht. Sicher er würde einen Vater vermissen und er sorgte sich jetzt schon wieder um dessen Wohlergehen... aber andererseits freute er sich auch. „Also, denk dran was ich dir gesagt habe.“ „Ja, ja. Immer die Zähne putzen, pünktlich aufstehen und frische Wäsche anziehen.“, wiederholte sein Vater und gab Remus einen kleinen Stups „und du, vergiss nicht was ich DIR gesagt habe!“ Remus rollte leicht mit den Augen. „Auf andere zugehen und lockerer sein. Ich wird mein Bestes geben. Jetzt sollte ich aber echt los.“ Sie nickten einander zu. Ein letztes Mal wurde er umarmt, dann ging er auf den Zug zu. Sein Koffer schien noch schwerer zu sein, als letztes Jahr... oder es lag nur an den Käfig mit Romolus, der das alles höchst interessant zu finden schien? Wie sollte er das ganze bloß hoch kriegen?“ Etwas hilflos sah Remus die drei Treppenstufen in innere des Zuges empor, wollte gerade entschlossen den Griff seines Koffers packen, als er ein Deja-vue Erlebnis hatte. „Ich nehme dir das ab, sonst kommen wir ja nie rein.“ Verwundert drehte er den Kopf empor und sah in zwei blaue Augen, die dank eines schwarzen Capies im Schatten lagen. Die Haut des Jungen war blass, die Haare extrem kurz, man wollte es schon einen Militärshaarschnitt nennen und im ersten Moment hätte Remus den Jungen auch gar nicht erkannt doch dann sah er in die himmelblauen Augen. „Sirius?“ „Wow, meinen Namen hat er sich auch gemerkt.“, war die äußerst charmante Begrüßung, „Komm Remus, unser Abteil ist direkt hier die Tür rein. Wir haben dich zufällig draußen gesehen und da hab ich beschlossen, dass das so nicht geht also...“ „’Wir’?“, fragte Remus irritiert, doch die Frage währte nicht lange. schon war die Abteil Tür geöffnet und ein strahlender James sah ihn an und begrüßte ihn überschwänglich. „REMUS endlich!!! Du musst mich unterstützen! Sieht Sirius neue Frisur nicht grässlich aus? Und Capi geht ja wohl GAR NICHT! Und das, nachdem seine Haare am Ende des Jahres endlich mal annehmbar waren!“ Mit so einer plötzlichen Begrüßung hatte der Junge nicht gerechnet und war etwas... na ja, etwas Baff und so blieb eine Antwort erst mal aus. „Lass ihn doch erst mal seine Sachen verstauen James. Außerdem habe ich dir schon gesagt, ich finde das halt praktischer, nicht zu heiß und so und das Capi ist gut gegen die Sonne.“ Den warnenden Blick den Sirius Peter, der auch im Abteil saß, schenkte fiel keinem weiter auf. Die Fahrt in ein neues Schuljahr konnte nun also beginnen. Kapitel 2: Eine Zugfahrt die ist lustig --------------------------------------- Die Zugfahrt konnte endlich beginnen und mit einem schrillen Pfeifen setzte sich die mächtige rote Dampflok mit Zischen und Scheppern in Bewegung. Nach und nach ließ sie London mit seinen hohen Häusern, lautem Straßenverkehr und Tausenden von Einwohnern hinter sich zurück, um hinaus aufs freie Feld zu fahren. Ehe man sich versah war auch das letzte Haus verschwunden und durch grüne Wiesen, Menschen und friedlich grasende Schafe und Straßen durch kleine, kaum zu erkennende Landwege ersetzt worden. Still und ruhig. Warum nur konnte es im Zug nicht genauso still und ruhig sein? Das fragte sich ein kleiner 12jähriger Junge – traurig war das falsche Wort, aber auch genervt schien er nicht wirklich zu sein (es schien fast so, als könnten seine bernsteinfarbenen Augen gar nicht genervt gucken) – der jedenfalls aus dem Fenster starrte seinem eigenen Spiegelbild entgegen. Nicht nur das fahle, stets etwas kränklich mutende Gesicht, das strohblonde fast schon hellbraune Haar, welches schlapp und gerade herunter fiel und die einen Tick zulange Nase spiegelten sich auf der Fensterscheibe, während die Landschaft stumm an seinen Augen vorbeizogen, ohne, dass er sie wirklich wahrnahm. Nein, auch konnte der Junge beobachten, wie James seinen Freund Sirius in den Schwitzkasten nahm und dieser vergebens versuchte ihn abzuschütteln. „James LASS das!“ „Erst wenn du mir sagst, warum du nicht geantwortet hast!“ „James ich krieg keine Luft mehr!“, röchelte der am Boden liegende Sirius, versuchte den Angreifer an Kragen zu packen, um ihn so herum zu ziehen, was theoretisch ein guter Plan war, wäre James nicht in den Ferien gute 5 Zentimeter gewachsen und ohnehin wesentlich kräftiger als Sirius gewesen. Remus seufzte und drehte den Kopf leicht zur Seite. „Leute...“ Hatte es überhaupt Sinn zu versuchen sie auseinander zu bringen? „Bitte, ihr kriegt nur wieder Ärger.“ Na ja, so war Remus nun einmal. Er mochte es nicht, wenn sich die Leute um in herum stritten, auch wenn es eigentlich mehr ein Freundeskampf in dem Abteil war. Na ja, abgesehen von seiner Gutmütigen Art konnte es vielleicht auch an der Größe des Abteils liegen. Aber auch so hatte Remus schon oft genug versucht James dann und wann auch Sirius, zu Besinnung zu bringen und von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten. Doch da er nicht unbedingt zu den stärksten Persönlichkeiten in Hogwarts gehörte erwies sich diese Aufgabe zunehmend als ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich für den schmächtigen Zweitklässler. Er war eher der stille und ruhige Typ, so war sein Hobby lesen, lernen machte ihm Spaß und die meiste Zeit seiner Freistunden verbrachte er in der Bibliothek. Er zog sich gerne mal zurück, andererseits half er auch immer gerne und konnte es nicht sehen, wenn es jemandem schlecht ging. Remus Lupin gehörte zu der Art von Personen, die sich gerne die Probleme anderer anhörten ohne jedoch selber je über die eigenen zu reden. Eben ein sehr introvertierter Mensch. „Dieses Mal kommst du mir nicht so davon Siri!“ Tja, James war so ziemlich das genaue Gegenteil. Aufgewühlt, lebensfroh, immer gute gelaunt und mit neuen Flausen im Kopf. So zumindest hatte Remus ihn vom letztem Jahr in Erinnerung gehabt und das zeigte sich ja nun als korrekt. James sah diese Art von Aktion, wie er sie gerade bei Sirius abzog wirklich ähnlich. Er war sehr stürmisch und sehr von sich überzeigt. Nun man konnte das auch durchaus verstehen, denn sobald er einen Raum betrat lagen alle Augen auf ihm. Es war einfache eine gewisse Aura die ihn automatisch, wo er auch hin ging, Bewunderung einheimste. Vor Selbstbewusstsein und Tatendrang und Idealen strotzend, allerdings noch so jung und etwas naiv und vor allem rechthaberisch. Er neigte schnell dazu alles alleine entscheiden zu wollen und jedem seine Meinung aufzuzwingen. Er selber liebte zum Beispiel Sport über alles und so ist es nicht verwunderlich zu hören, dass er nicht selten einfach angestürmt kam und jemanden dazu überredete, oder es versuchte, bei einem Fußballspiel mit zu machen. Remus erinnerte sich noch sehr genau daran, wie er für eine Prüfung hatte lernen wollen und plötzlich James aufgetaucht war und beschlossen hatte, dass er jetzt keine Lust zu lernen, sondern auf Fußball habe und auch nichts anderes hatte hören wollen. Auch gab er wenig auf Schule und Zensuren, was man seinem Zeugnis auch anmerkte. Zwar war er in keinem Fach wirklich schlecht... aber da er regelmäßig zu spät kam, im Unterricht redete und keine Hausaufgaben anfertige bekam er in nicht wenigen Fächern gut eine Note schlechter, als er kriegen könnte. Er war ja ohnehin der Meinung, das Schule einem nichts bringe und er das eh könnte, was erstaunlicher Weise sogar stimmte. Kombinierte man das alles noch mit seinem selbstsicheren Auftreten, welches ihn, sobald er einen Raum betrat in den Mittelpunkt schob und zum idealen Anführer machte, so ergab sich eine gefährliche Mischung aus Selbstbewusstsein und Überheblichkeit, der allerdings nur wenige Widerstehen konnten. So zum Beispiel auch Peter. Er war direkt vor Remus der kleinste im Abteil. Etwas pummelig, plattes grau-braunes Haar, etwas pummelig, eine rundliches Gesicht und wurde schon etwas pummelig erwähnt? Die grauen Augen schienen etwas zu klein zu sein, die Nase dafür etwas zu lang und spitz, was in das ansonsten runde Gesicht nicht wirklich reinpassen wollte. Er war wirklich nicht unbedingt der Bestaussehendeste und erst recht nicht der Hellste. Nicht selten war er kurz vor einem Examen in Tränen aufgelöst gewesen und wie oft hatte Remus sich dann mit ihm hingesetzt und gepaukt? Irgendwie hat er es dann auch immer hingekriegt keine 5 oder 6 im Zeugnis zukriegen, weswegen Peter sich Remus gegenüber auch immer dankbar zeigte. Charakterlich schien er ziemlich einfach gestrickt zu sein. Schnell war er beeindruckt, oder dankbar und Gemeinheiten schien er keinem zu zutrauen. Diese Naivität, welche ihn zu einem recht herzlichen und netten Menschen machte, wurde leider nur allzu oft für irgendwelche Streiche missbraucht. Meistens stand er dann einfach da und lächelte über sich selbst und den Scherz, oftmals, ohne den Witz an der Sache wirklich verstanden zu haben. Nie würde er es wagen sich gegen jemanden zu erheben und machte quasi alles, was man ihm sagte, ohne zu murren. Meistens sagte er sogar noch, es sei ihm eine Ehre... Es verwundert einen also nicht zu hören, dass er, nun da sich seine zwei größten Vorbilder prügelten eher zurück hielt und versuchte in Luft aufzulösen (je mehr er es versuchte, umso weniger wollte es funktionieren) denn Partei ergreifen war außer Frage. Mit keinem wollte er es sich verscherzen. „James, du weißt schon, dass es erbärmlich ist mich mit solchen Mitteln zum Reden bringen zu wollen und das ich schon aus Protest nichts sagen werde, oder?“ Dass Sirius überhaupt noch etwas sagen konnte rechnete Remus ihn irgendwie schon an. Er war sich nicht sicher, ob er das bei dem Griff von James auch geschafft hätte. Sirius war ganz anders, als sein bester Freund (wobei man momentan nicht genau sagen konnte, ob diese Bezeichnung tatsächlich noch akkurat war) und das nicht nur vom Aussehen her. Beide hatten schwarzes Haar. Das war es auch schon mit den Simularitäten. James: Strubbelig, Sonne gebräunt, relativ groß und kräftig. Sirius: Normalerweise glattes, jedoch momentan kurz geschorenes Haar, blass und... na ja, Schwächlich wäre übertrieben, aber dass er keine Sportskanone war wie James konnte man durchaus erkennen. James trug ein eher sportliches Outfit. Kurze Jeans, rotes T-Shirt und Turnschuhe. Sirius hingegen ein weißes glattgebügeltes Hemd (Ok, inzwischen nicht mehr ganz so glatt) eine schwarze Stoffhose und Lackschuhe. Nur das Cappie wollte wirklich nicht ins Bild hinein passen. Sirius Black. Wie der Name schon sagt war er kein Sonnenschein, wie James. Vielleicht lag das auch an der Familie... Remus war sich nicht sicher, aber anscheinend waren die Blacks eine recht bekannte Familie und bei den Griffindors auch nicht unbedingt die beliebteste. Sirius war manchmal ein wenig launisch und verschwiegen, wobei das eine wohl aus dem anderen resultierte. Mal lachte er, machte Witze und spielte mit James zusammen Streiche, dann verzog er sich wieder stumm in eine Ecke und wollte nichts und niemanden sehen. Wirklich schlau wurde keiner aus ihm. Wie denn auch? Er redete ja nie. Nun, er, Remus, war wohl der Letzte, der ihm das zum Vorwurf machen durfte. Ansonsten war Sirius ganz in Ordnung, wie Remus fand. Er akzeptierte immerhin seine ruhige Art, manchmal redeten sie miteinander, manchmal ließen sie sich gegenseitig in Ruhe und irgendwie ging es so auch ganz gut. Sirius akzeptierte das. Und auch wenn Sirius gut mit James befreundet war, er ließ sich nicht so leicht herum kommandieren, wie etwa Peter. Sirius hatte seinen eigenen Kopf, wenn er etwas wollte, so kriegte er es meistens auch und wenn er etwas nicht wollte, so konnte auch James ihn selten bis nie dazu bewegen es zu machen. Wahrscheinlich kamen die Zwei deswegen so gut miteinander aus. Der letzte im Abteil war Eric. Groß, schlaksig, dunkles Haar und Locken. Er und James hatten sich gleich am ersten Tag gut befreundet, was in diesem Fall wohl vor allem an den ähnlichen Interessengebieten lag. Eric war Halbmuggel, liebte Quidditch genauso wie Fußball oder Hockey und war auch für James Fußball-Manie verantwortlich (auch wenn es noch immer nicht an Quidditch heran kam). Im Großen und Ganzen gaben sie ein recht passendes Gespann ab, nur dass Eric wesentlich mehr auf Schule gab und lernte und dennoch nur halb so gute Noten wie James bekam, was ihn ein wenig frustrierte. „Hier sind noch andere im Abteil.“ Remus Stimme klang ruhig, wenn auch etwas genervt, wobei er versuchte das nicht doll zu zeigen, aber das Peter sich hinter ihm zu verstecken versuchte, um den Tritten Sirius’ der händeringend versuchte sich von James zu befreien um sich schlug, war dann doch etwas zu viel des Guten. Aber wie üblich wurde der ruhige Mitschüler ignoriert. Manchmal fragte er sich ernsthaft, warum er sich überhaupt noch die Mühe machte. Es gab hinten im Zug sicher noch ein leeres Abteil... er könnte einfach aufstehen und raus gehen und sich dieses Abteil irgendwo am Ende des Zuges, weit ab von diesen Verrückten suchen. Und das Beste: Es würde nicht einmal jemandem auffallen! Aber er tat es nicht stattdessen wandte er sich an Eric, den das Ganze mehr zu amüsieren schien. „Ok, Ok. Bereiten wir dem ein Ende.“ Er stand auf und schnappte sich James. Er musste das machen schließlich war er der einzige im Abteil der stark genug war den Sportler irgendwie unter Kontrolle zu halten und das auch nur mit Mühe und Not. Remus half Sirius, welcher sich eine aufgeplatzte Lippe rieb auf. Nichts ernstes und es war auch keine Absicht von James gewesen, aber irgendwie in der Rangelei unter Jungs passierte das nun mal und er schien er es James auch nicht übel zu nehmen, wenn Remus den Blick richtig deutete, den der junge Black kurz James zuwarf. „Also?“, fragte James ein weiteres Mal provokativ, streifte sich zwar Erics ihn an den Schultern haltenden Arme ab entspannte jedoch gleichzeitig die Muskeln. Eric blieb auf Bereitschaft, jedoch etwas entspannter. Sirius bückte sich, setzte sich das herunter gefallene Cappie auf, richtete es mit übertriebener Sorgfalt zurecht und setzte sich wieder auf seinen Platz neben Remus, ohne aufzublicken. Das Thema war ihm sichtbar unangenehm und Remus verstand nicht, warum James es nicht dabei belassen wollte. Jeder hatte doch seine Geheimnisse, sicher auch er und sicher hatte Sirius seine Gründe nichts zu sagen. Da war Remus sich ziemlich sicher. Aber eigentlich ging ihn das ganze ja auch nicht an. Und es war auch unhöflich sich da einzumischen und zu zuhören, schließlich war das eine Sache zwischen James und Sirius. Er holte also sein Buch heraus und las weiter. James jedenfalls schien der Meinung zu sein, dass was auch immer seinen Freund dazu bewogen haben mochte ihm nicht zu antworten, ihn eine ganze Menge anging und er schien es auch nicht bei einem ‚ich konnte halt nicht’ bewenden lassen zu wollen. Die Arme vor der Brust verschränkt und sein Gegenüber mit einem Blick der nur überdeutlich ausdrückte, wie er nach einer Antwort verlangte und dass er auf keinen Fall vorher aufgeben würde, sah er Sirius an. „Meine Güte! Und das nur wegen einpaar Briefen.“, murmelte Sirius, „Wenn du endlich aufhörst zu nerven...“ Alle Augenpaare, sogar ganz kurz, wenn auch ungewollt Remus’, wanderten gespannt zu Sirius und dann zu James. „Klar.“, sagte dieser Achsel zuckend. „Keine weiteren Fragen über die Sommerferien.“ „Was soll das denn jetzt werden?“ „Versprichst du’s, oder lässt du’s bleiben?“ James rollte resignierend mit den Augen „Na, meinetwegen und jetzt raus mit der Sprache!“ „Du musst es versprechen!“, beharrte Sirius. „Indianerehrenwort und jetzt spann mich nicht länger auf die Folter!“ „Und nicht sauer werden...“ „Dir ist schon klar, dass du es immer schlimmer machst, oder Siri?“ James klang halb belustig, halb gespannt aber auch ein wenig genervt und als Sirius erst mal für einpaar Sekunden nichts sagte fügte er ein weiteres Mal „Raus mit der Sprache.“ hinzu. Konnte Sirius es denn nicht endlich sagen? So konnte man sich gar nicht auf sein Buch konzentrieren... und der Stimmung im Abteil tat es auch nicht sonderlich gut. Schließlich seufzte Sirius und begann zu erzählen: „Also... mir wurde verboten dich im Ferienlager zu treffen ich wollte ausbüchsen, wurde erwischt und durfte nicht schreiben. Meine Eltern halten soviel von deiner Familie wie deine von meiner und nachdem sie das erfahren haben wurde das Verbot aufrecht erhalten.“ Remus fühlte sich fast schon schlecht dabei, aber er lugte über den Rand seines Buches um James’ Reaktion zu sehen. Bis die Sache geklärt war konnte er ohnehin nicht weiter lesen... Nur allzu deutlich konnte man sehen, wie die Fragen auf James’ Lippen brannten. Doch er hielt sich zurück, hielt sein Versprechen und setzte sich, seinen Freund stumm anstarrend. Für einen Augenblick war nur das Rattern und Poltern des Zuges zu vernehmen. „Wow...“, sagte James schließlich „Deine Eltern sind echt so streng wie man munkelt, was?“ Sirius sah noch immer nicht auf „Noch viel schlimmer.“, murmelte er kaum hörbar und Remus war sich tatsächlich nicht sicher, ob James das überhaupt gehört hatte denn ehe jemand darauf hätte reagieren können wurde die Tür aufgerissen und ein braun-roter Schopf schaute ganz aufgeregt herein. „James, Eric, Sirius, da SEID ihr ja, ich hab euch schon überall gesucht!!!“ Die drei Angesprochenen sahen sich verblüfft an, Remus drückte sich noch etwas weiter in den Sitz und hielt das Buch vor sein Gesicht. Natürlich hatte man nach James, Eric und Sirius gefragt. Warum sollte man auch nach ihm fragen? „Was ist denn Mark?“, fragten Eric und James wie aus der Pistole geschossen und die Diskussion von zuvor schien vergangen zu sein. „Die Avery und Black die Jüngere Prügeln sich auf den Korridor!“ „Narzissa?“, fragte Sirius ungläubig. „Na ja, Amea hat wohl angefangen und lässt sie nicht mehr gehen, oder so.“, erwiderte Mark Schultern zuckend „Jedenfalls solltet ihr euch beeilen, sonst ist es vorbei!“ Und es wurde auch nicht lange gefackelt und die Vier (Peter hatte sich auch ohne Einladung angeschlossen) liefen hinaus in den Gang. Remus' Griff um das Buch war etwas fester geworden und lesen tat er auch nicht. Man war er dämlich. Als interessiere ihn so etwas überhaupt! Er konnte doch dankbar sein endlich seine Ruhe zu haben! Ja genau, eigentlich war das das Beste was ihm passiert war! „Ähm Remus?“ Er zuckte leicht zusammen, als er James' Stimme vernahm „Kommst du nicht mit?“ Etwas verwirrt sah Remus auf und schlug in seiner Verwirrung sogar das Buch zu, ohne sein Lesezeichen herein zulegen. „Nein, nein. Ich... bleib lieber hier.“, sagte er schließlich, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. Wirklich überzeugt schien James nicht zu sein „Schade, aber ist ja deine Entscheidung.“ Die Tür glitt wieder zu und im Abteil blieb ein verwirrter Remus. Warum war er denn nicht mitgegangen? Für einen kurzen Moment spielte er tatsächlich mit dem Gedanken aufzustehen und noch hinterher zu rennen. Doch er ließ es, stellte mit einem leisen ‚ach verdammt’ fest, dass er seine Seite zugeschlagen hatte und las weiter. Endlich konnte er sich in Ruhe seinem Buch widmen und das sogar erstaunlich lange. Wahrscheinlich unterhielten sich die anderen noch mit anderen Freunden aus Griffindor, denn sicher würde die Zugaufseherin nicht dulden, dass sich die beiden Mädchen solange in den Haaren hatten. Doch leider sollte auch dieser Moment des Friedens nicht ewig währen. „Hey Remi“ – Es war scheinbar eine von James' Vorlieben allem und jedem Spitznamen zu verpassen – „Du hast echt was verpasst!“ Innerlich seufzte Remus, klappte das Buch wieder zu, dieses Mal jedoch darauf bedacht den Finger in die richtige Seite zu stecken, sodass er diese nicht ein weiteres Mal verlor und sah zu den anderen auf. Theoretisch hätte er einfach weiterlesen können, doch Theopraktisch erschien ihm das einfach zu unhöflich und er wollte doch niemanden vor den Kopf stoßen. „Amea hat die kleine Black mit ’nem Beinklammerspruch belegt und...“ so ging es noch eine ganze Zeit lang weiter. Sirius überraschenderweise Vorneweg, wenn es darum ging Narzissa zu veralbern. Jedenfalls empfand Remus das als ziemlich befremdend, zumal es sich bei ihr um die jüngste Cousine Sirius' handelte. „Schade das Bello“ – gemeint hatte James Bellatrix Black, die ältere Schwester Narzissas – „gekommen ist!“ „Die beiden sind eben unzertrennlich. Richtige Geschwister eben. Und wenn was mit der ‚lieben kleinen Sissy’ ist, so dauert es nicht lange, bis Bella auch da ist.“, merkte Sirius an und holte sich ein Brot aus seiner Tasche. „Anders, als du und dein Bruder, wa?“, grinste James nun selber im Rucksack (in welchem allerlei Krimskrams war) nach etwas Essbarem wühlend. Er kramte und kramte, holte einpaar Feuerwerkskracher und Stinkbomben und weiß der Kuckuck was alles heraus, bis er sein Erdnusbutter-Marmeladen-Sandwich (alle im Zug fragten sich, wie er das mit grinsendem Gesicht herunter würgen konnte, oder sogar so tat, als schmecke es ihm. Dass irgendwem so etwas wirklich schmeckt wurde einfach mal nicht angenommen ;) endlich gefunden hatte und auch gleich herzhaft hinein biss. Nun, da alle in ihren Taschen nach irgendwas Essbarem zusuchen begannen fiel auch Remus auf wie der Hunger sich unauffällig herangeschlichen hatte. Aber mit seinem Käse-Brot ließ es sich ja auch aushalten. Nach weiteren Stunden jedoch meldete sich der Magen wieder und man war froh festzustellen, dass das Ziel der Reise bald schon erreicht war. Die ersten Häuser Hogsmeads waren schon zu erkennen und die Vorfreude auf die Auslese-Zeremonie wuchs mit jeder verstreichenden Minute. Ja, auch Remus freute sich schon wahnsinnig darauf, auch wenn er dies nicht so offen kundtat und zeigte, wie etwa Eric, oder James, welche schon mal die Hogwarts Schulhymne anstimmten, egal wie schief es klang und wie wenig die misslungene Opern Imitation zu dem Rock Lied passte. Peter für seinen Teil schien sich vor allem auf das Essen zu freuen und schwärmte noch immer von dem ‚göttlich Hackbraten wie ihn nur seine Oma besser hinbekam’. Gegen 10 Uhr am Abend, die Sonne hatte sich schon zu einem loderndem Feuerball verwandelt und hüllte das näherkommende Schloss in ein Meer aus Rottönen ein, sodass man meinen mochte, es stünde in Flammen, kamen sie endlich am Bahnsteig des kleinen Magier-Dorfes an. Dieses Jahr war es jedoch anders, als im letzten. Dieses Jahr war keiner von ihnen besonders Nervös, oder aufgeregt. Dieses Jahr wussten sie, was sie erwartet und sie standen nicht, wie die neuen Erstklässler, vor dem Bärtigen Riesen, ohne zuwissen, was auf sie zukam. „Erstklässler hier her!“ dröhnte die tiefe Bariton-Stimme des Wildhüters über den überfüllten Bahngleis. Dieses Mal mussten sie nicht reagieren und würden nicht als letzte ankommen und noch hechelnd ‚da sind wir schon’ hervorbringen, nur Weil James meinte sich mit einem Mädchen anlegen zu müssen. Dieses Jahr war es das erste Mal, dass sie auf die Erstklässler herunter blicken konnten und sie belächeln konnten und sagen konnten ‚ach sind die Kleinen putzig’, so, als wäre man selber nie in der Situation gewesen (und das, obwohl einige dieser ‚Kleinen’ Erstklässler durchaus größer waren, als manche der selbst ernannten ‚großen’ Zweitklässler...). „Wie die Zeit doch vergeht... kaum zu glauben, dass wir auch mal so klein waren...“, richtig nostalgisch klang James' Stimme, aber er erntete nur belustigte Blicke. „Was denn?“ Sirius gab ihn scherzhaft einen leichten Schlag auf den Hinterkopf „Ich glaub er kriegt schon Alzheimer, weiß nicht mal, dass es erst ein Jahr her ist, dass er hier war!“ „Klopf noch mal drauf, ich meine ich hätte Stroh rascheln gehört!“, lachte Eric. „Hey Sorry, aber bei dem öden Unterricht ist mir das Eine Jahr wie 10 Vorgekommen!“, verteidigte James sich tapfer. „Was daran liegen könnte, dass du etwa solange im Klassenraum gesessen hast, jedenfalls wenn man das Nachsitzen mitrechnet.“, konterte Sirius geschickt. „Ach... ach..." James suchte anscheinend nach einer passenden Antwort endete aber mit „Ihr seid ja alle doof!“ Was seine Freunde eindeutig als einen Sieg werteten was sie mit einem Einschlagen kundtaten. Remus war noch immer in sein Buch vertieft und schenkte dem Ganzen eher wenig Beachtung. Er konnte da eh nicht wirklich mit reden und er wollte auch nicht und sicher wollten die anderen das auch nicht. Er passte da einfach nicht rein und das Buch war eh gerade so spannend. "Pferdelose Kutschen?“, staunte James und grinste nach der ersten Verwunderung. Remus blickte von seinem Buch auf, ohne etwas großartiges zu erwarten. Dann blieb er stehen. „Was für einen Zauber die Wohl verwenden?“, überlegte Eric und besah sich das Gefährt „Vielleicht auch ein unsichtbares Tier?“, warf Peter unbeholfen, jedoch scheinbar gewillt sich in die Konversation einzuklinken ein und alle zuckten nur mit den Schultern. Gut gelaunt, jedoch ein klitzekleines Bisschen genervt öffnete Sirius die Tür. „Ihr seid MAGIER! So was sollte euch nicht mehr schockieren. Oder?“ Er jedenfalls schien es völlig unbeeindruckt hinzunehmen. James zuckte trotzig mit den Schultern „Lass mich doch!“ Er und Eric folgten Sirius in die gemütliche kleine Kutsche in der Platz für maximal 6 Personen war. Gerade, als man die Tür schließen wollte fiel es den Insassen auf: Remus stand noch immer da und noch erstaunlicher: Ihm war sein Buch aus der Hand gefallen. Wie angewurzelt stand er da und starrte mit weit geöffneten Augen die Kutsche, oder fiel mehr etwas kurz davor an. „Ja Remus, wir wissen dass das spannend ist, aber wenn du nicht bald kommst fahren wir nicht nur ohne Pferde, sondern auch ohne dich.“, witzelte James ihm noch die Tür aufhaltend, „Ist da etwas?“, fragte Sirius James über die Schultern guckend und Remus fragend musternd. Endlich erwachte Remus aus seiner Starre und schüttelte auch gleich hastig den Kopf. "Nein nein. Nichts.“ Schnell bückte er sich sein Buch vom Boden aufzuheben und wich damit den leicht irritierten Blicken der anderen aus. Schnell, ohne noch einmal zur Seite zu sehen rannte er zu den anderen und sprang in die Kutsche, wo endlich die Plätze eingenommen werden konnten und man sich in Ruhe zurück lehnte, bis die Kutsche anfuhr. Unruhig sah Remus auf den Boden, dann aus dem Fenster, dann gerade aus. „Und... ihr habt nichts gesehen?“ Fragend sahen ihn die anderen an. „Sicher, dass es dir gut geht Remus?“, fragte Sirius und zog überlegend eine Augenbraue nach unten. „Ja, ja... muss mich geirrt haben...“ Sein Blick stahl sich durch die kleine Luke durch welche er nach Vorne heraus schauen konnte. Diese schwarzen Wesen... Knochig, fast wie ein schwarzes Gerippe erschienen sie und doch konnte man die Form eines Pferdes deutlich erkennen. Schwarze lederne Flügel prangten auf dem dünnen knochigen Rücken doch was am meisten erschreckte war der Kopf. Es war nicht der eines Pferdes sondern... etwas Echsischem und die leeren weißen Augen schienen einfach durch einen hindurch zu sehen. Es wirkte... wie aus einer anderen Welt... Sie ließen Remus einen leichten Schauer über den Rücken laufen. Aber er sagte nichts. Die anderen schienen diese... Dinger nicht sehen zu können und wenn er etwas sagte, so hielten sie ihn sicher verrückt... Er sah auf und noch immer musterte man ihn kritisch, weswegen er sofort errötete und wieder aus dem Fenster sah und bitter ‚für NOCH verrückter’ in Gedanken hinzufügte. Nachdem er nichts mehr dazu sagte dauerte es nicht lange und wieder ging eine fröhliche Unterhaltung los. Dieses mal ging es um die Lehrer und ihre besten Sprüche vor allem der arme Professor Flittwick hatte kein leichtes los. Wie oft sein Bücherturm schon, aus welchen Gründen auch immer, ins Wanken gekommen war konnte man gar nicht zählen. Oder Bins... „Also.. Ääääähm... das war ... Ähhhhmmmm... 17 ähm 82. Genau 1783 als... äaaaaahm.... der Zauberer ähhhhm...“, äffte Eric den alten Geist nach und die Kutsch brüllte vor Lachen. „Oder die Schreckschraube! Die hat auch immer Sprüche das ist schon nicht mehr nett. Zum Beispiel IMMER wenn jemand zu spät kommt: ‚Ich sollte sie einfach in eine Uhr verwandeln’“ „Oder wie sie guckt wenn sie sauer wird!“ James versuchte den Blick nachzumachen in dem er die Lippen zusammen zog, sodass sein Mund irgendwann wie der eines Fisches Aussah. „Oder Professor Hartmann (Verteidigung gegen die dunklen Künste) mit seinen Examen.“, warf Peter ein. Wie aufs Stichwort rückte James seine Brille zurecht und sah ernst in die Runde „So ihr habt alle das Blatt vor euch liegen und wenn ich jetzt sage,“, setzte der Junge mit verstellter Stimme an, „aber ich sage ja noch nicht ‚Jetzt’“ schob er schnell zwischen rein und alle begannen schon zu grinsen, „Dann dürft ihr das Blatt umdrehen. Und wenn das Blatt umgedreht ist dann guckt ihr nur noch auf dieses Blatt, oder an die Tafel, oder in meine WUNDERschönen blauen Augen.“ – „Die sind so klein ich weiß nicht mal, ob die echt blau sind.“, warf Eric amüsiert ein. – „Oder ihr seid:“ und die ganze Kutsche (Remus ausgeschlossen) sagte im Chor „ADW“ „Und ihr wisst ja,“ fuhr James unermüdlich fort „Das ADW Aus Der Wertung bedeutet. Aber ihr würdet mit einen RIESEN Gefallen damit tun, denn ich bin von Natur aus ein sehr fauler Mensch und da ich das letzte mal 5 erwischt habe wird heute mein höchstes Bestreben sein 6 zu erwischen.“ Endlich war die Ansprache vorbei und James erntete Applaus von den meisten beteiligten, sprich Eric und Peter. Sirius beschränkte sich auf ein zustimmendes Grinsen. „Mal ernsthaft, bis der mit der Rede durch ist, ist die Stunde schon vorbei, ohne dass wir mit der Arbeit begonnen haben.“ Alle nickten zustimmend. An sich dachte Remus nicht gerne schlecht über Lehrer... Ok, die Rede stimmte schon.. irgendwie aber... na ja, ihm lag so was nicht so. Es war recht lustig zu zuhören, aber er selber konnte so etwas einfach nicht. Hinterher lachte man doch eher über ihn, als über den betreffenden Lehrer. Außerdem wollte er auch gar nicht mehr. Es reichte ihm doch hier zu sitzen und zu schmunzeln und dabei sein zudürfen. Gerade wollte James ansetzen Slughorn zu imitieren („Also ich kenne da jemanden, der ist die Nichte des Schwagers, der Tante des Freundes des Schwippschwagers 5ten Grades der Oma von dem Friseur von...“), als die Kutsche endlich zum Stehen kam und die jungen Schüler zurück an die frische Luft direkt vor die Tore Hogwarts entließ. Jetzt galt es also wieder an diesen komischen knochigen Pferde vorbei zu kommen... beunruhigt warf Remus einen Blick zur Seite, schluckte, konzentrierte sich dann auf seine alten braunen Schuhe und ging, ohne noch einmal aufzusehen, bis zu der großen Pforte, welche schon von den ersten Schülern aufgestoßen worden war. Beinahe hätte man vergessen, wie viele Schüler eigentlich auf diese Schule gingen und nun versuchten alle gleichzeitig sich durch die Tür zu quetschen, was auch nicht so einfach ging... „Ich wette Peeves hat die andere Tür verriegelt.“, murmelte Sirius, was Remus nur halb verstand, aber so in etwa musste er es gesagt haben... auf jedenfalls waren die Worte ‚wette’ ‚Peeves’ und ‚verriegelt’ vorgekommen, aber es war so laut, dass Remus kaum etwas hatte verstehen können. Aber endlich fächerte sich die Masse und man suchte sich gute Plätze an den jeweiligen Haustischen. Beeidruckend wie eh und je präsentierte sich die geschmückte Große Halle den Schülern. Die Wenigsten schenkten den hohen runden Säulen, oder dem dunkelblauem Himmel große Beachtung. James etwa hoffte nur, dass die Auswahl zügig voran gehen würde, damit er etwas zwischen die Zähne bekam. Remus jedoch war immer aufs Neue überwältigt. Nie betrat man den selben Raum zweimal. Nie war das Licht das selbe, denn manchmal waren da Wolken, dann wieder Sonne, oder Regen, oder Schnee. Alles war im ewigen Wandel, denn immer saßen die Schüler anders, schwebten die Kerzen an einem andere Fleck. Und doch schien immer alles gleich zu bleiben... und das hatte etwas sehr Faszinierendes. Jedes Mal musste Remus an seinen Vater denken und wie sehr ihn dieser Raum doch inspiriert und fasziniert hätte und dass es doch ein Jammer war, dass es ihm nie vergönnt gewesen war hier her zu kommen. Während Remus’ Blick durch die Menge schweifte blieb er kurz an einem Mädchen haften, welches einfach stehen geblieben war und sich staunend umsah, als wäre es ihr erster Tag hier, dabei war auch sie im zweitem Jahr. „Lexi komm schon! Träum nicht wieder, sonst gibt es keine drei Plätze nebeneinander mehr!“ Es war Lillys Stimme die das Mädchen dazu bewegte sich wieder der Realität zu widmen und in Richtung der Tische zu gucken wobei sie, wie zufällig, einmal kurz Remus' Blick begegnete. Sofort wurde dieser rot und sah zur Seite, doch als er wieder auf sah schaute sie noch immer in seine Richtung ein breites Grinsen auf den Lippen. Etwas irritiert und schüchtern lächelte auch er zurück. „LEXI!“, rief Lilly noch einmal und winkte ihr zu. "Komme schon, komme schon.“ Der Moment war verflogen und vergessen und Remus fragte sich nur, was das eigentlich gewesen war. Nun ja, immerhin eine, die diese Schönheit zu würdigen wusste und irgendwie freute ihn das auch. „Komm Remus.“ Er wurde am Ärmel gepackt und mit gezogen, jedoch weder von James noch von Sirius, dafür von einem recht mürrisch aussehendem Eric. Ohne, dass er es bemerkt hatte war James schon zum Tisch und hatte sich zwischen die Quidditchmannschaft gesetzt und Sirius gleich neben ihm und sonst war in der Nähe auch kein Platz mehr frei. Er selbst nahm das eher gelassen, aber Eric schien das einigermaßen zu ärgern, auch wenn er nichts weiter dazu sagte. Allerdings schaute er immer von Zeit zu Zeit zu den anderen hinüber und jedes Lachen von James, oder jeder Witz den er, wo er saß, nicht hören konnte führte zu einem leisen Grummeln, dessen genauen Innhalt Remus allerdings nicht verstand. „Wann gibt’s endlich essen?“, fragte er genervt und schob Remus auf einen Stuhl. „Nach der Aufteilung...“ erwiderte dieser kleinlaut und fragte sich, warum Eric bloß so mürrisch war. James hatte halt eben viele Freunde und alle wollten neben ihm sitzen und Eric hatte schließlich den ganzen Tag mit ihm verbracht. Na ja, war ja nicht sein Bier. Und als dann endlich die Türen erneut geöffnet wurden waren die Gedanken auch wie weggeblasen, genauso wie das alles einnehmende Gemurmel der Schüler. Gebannt waren alle Augenpaar auf die neuen Erstklässler gerichtet. Einige, nun ja, die meisten Schüler wirkten sehr nervös. Einpaar sahen sich mit großen Augen um und schienen gar nicht zu bemerken, dass hunderte von Augenpaaren auf ihnen lagen. Andere waren eher so wie Remus vor einem Jahr und schauten stur zu Boden, knallrot im Gesicht. Doch zwei Schülerinnen sprangen sofort durch ihr sicheres und auch elegantes Auftreten ins Auge. Blond war die eine. Hellblond, mir gelocktem Haar und leuchtend blauen Augen. Ruhig sah sie dem Lehrertisch entgegen, mit ihren schwarzen Schleifchen, welches das volle Haare zusammen hielten und dem ebenso schwarzen Kleid unter dem schwarzen Umhang. Sie sah süß aus und irgendwie wie ein richtiges Mädchen. Die andere war etwas größer, schien jetzt schon eine frauliche Figur zu bekommen, obwohl sie doch gerade mal 11 war. Ihre Haare waren ebenfalls Blond, jedoch dunkler und glatt, ihre Augen funkelten grün und ihre Haut war Sonnegebräunt. Elegant in ihren Schuhen welche sogar schon leichte Hacken vorwiesen und einem kurzen blauem Rock ging sie hinter der Anderen her. Ein dumpfes ‚Klong’ lenkte die Aufmerksamkeit der Schüler auf den Lehrertisch, beziehungsweise ein Stück davor, wo Professor Sprout gerade den Stuhl auf dem der Sprechende-Hut gelegt wurde hinstellte. Gebannte lagen alle Blicke auf ihm und für einige schreckliche Sekunden herrschte eine Totenstille bis... „Ich bin der Hut der sprechen kann Und sage euch nun, jedermann Was wohl am besten zu ihm passw Wo er hat den meisten Spaß. Ihr könntet sein wie Salazar Ein guter Freund ganz wunderbar Ein schlauer Fuchs, wie ich ihn kannt’ So ist euch Slyterin Garant. Doch zieht euch Abenteuer an Und schreckt euch weder Tier noch Mann So seid ihr mehr wie Godric war Und werdet Griffendor, ganz klar. Revina war klug und gescheit In ihrem Hause bringt ihr’s weit Und ist euch wirklich nichts zu schwer Ist Ravenclaw nun eure Mähr. Ne Gute Frau die Helga war Seid ihr wie sie so ist mir klar: Euch treuen, freundlich lieben Leute Hufflepuff empfängt euch heute. Kommt, kommt her kommt zu mir her Ich bitt euch ziert euch nicht mehr Ich will nun euch sagen hier In welches ihr kommt der Häuser vier. Wie immer herrschte nach der Ansprache des Sprechenden-Hutes eine gebannte Stille, ehe alle in Jubelrufe ausbrachen. Slughorn, welcher dieses Jahr die Kinder hinein geführt hatte stellte sich neben den Stuhl und räusperte sich, was, nur an diesem speziellen Tag, tatsächlich zu einem abrupten Verstummen des Applauses führte und wieder Stille einkehren ließ. „Ich werde nun in alphabetischer Reihenfolge eure Namen aufrufen. Der, oder die dessen Name ich rufe kommt nach Vorne und setzt sich den Hut auf, welcher euch einteilen wird. Dann geht ihr zu euren Tischen.“, erklärte der Lehrer recht gut gelaunt und lächelte die aufgeregt dreinschauenden Erstklässler aufmunternd an (einige ließen den Kopf hängen und fragten sich, warum ihre Eltern einen Nachnamen wie Zeplinger haben?) und begann mit seiner lauten tiefen Stimmen die Namen vorzulesen. ‚Alison Maurica’ Griffindor; ‚Apiarci Ronaldo’ ; Ravenclaw; ‚Black Nazissa’ Das junge hübsche, ja gerade zu niedliche Mädchen mit den blond gelockten Haaren entpuppte sich zu Remus Überraschung als Sirius' Cousine. So wenig Gemeinsamkeiten waren zu finden, sie mit ihrem Püppchen aussehen, den gelockten blonden Haaren und den blauen Augen... zwar hatten anscheinend alle Mitglieder der Familie Black blaue Augen, aber blonde Haare schienen durchaus etwas besonderes zu sein. Und anscheinend hatte sie sich von der kleinen Rauferei mit Amea inzwischen wieder zurecht gemacht und ging nun erhobenen Hauptes zum Stuhl. Mit einem leicht angewiderten Blick nahm sie den Hut auf und brauchte den alten Stoff auch zu ihrem Glück nicht auf das geschmeidige Haar zu setzen, den kaum war der Haut auch nur in der Nähe des Kopfes rief er auch sofort ‚SLYTHERIN’ und sie wurde Jubelnd von ihrem Haus empfangen. Aus den Augen winkeln konnte Remus sehen, wie Sirius sich zurück lehnte, ein seltsames, nicht wirklich freundlich aussehendes Grinsen auf den schmalen Lippen. Warum war er wohl als einziger nicht nach Slytherin gekommen? Meistens war es so dass, wenn alle aus einer Familie in ein Haus kamen der jenige auch in dieses Haus kam. Remus hatte von seinem Vater erfahren, dass auch seine Mutter in Griffindor gewesen war und Remus hatte sich sehr gefreut zu hören, dass auch er dieses Haus besuchen durfte. Auch James, durfte man seinen Worten trauen, war nach Familien Tradition hier her gekommen. Aber Sirius... Nun, er sollte sich nicht die Gedanken deswegen zerbrechen. Sirius war ja nicht der einzige seltsame Fall, bedachte Man Ameas Abstammung. Aber anscheinend hatte es der gute Sirius nicht leicht mit seiner Familie, zumindest soweit Remus das beurteilen konnte. Er erinnerte sich da nur an den letzten Geburtstag Sirius’ und wie einsam und traurig er gewirkt hatte... Die Verteilung war weiter gegangen, während Remus noch seinen Gedanken nach hing und inzwischen war man bei F angekommen. ‚Fleur de Lys Leila’ wurde aufgerufen und das andere Mädchen welches schon zuvor durch ihr graziles und selbstbewusstes Auftreten aufgefallen war kam nun mit leichtem Schritt und wehendem Haar auf den Stuhl zu, ließ sich mit einer unglaublich eleganten Bewegung darauf nieder und setzte den Hut auf. „Ravenclaw“ ließ der Hut sich vernehmen und sofort war sie aufgesprungen und rannte mit einem hinreißendem Lächeln, welches nicht wenigen Jungs jetzt schon den Kopf verdrehte auf ihren Tisch zu, welcher sie jubelnd begrüßte. ‚Gerald Gerald’ Hufflepuff,.... und so weiter und sofort, bis alle verteilt waren und die alljährliche Ansprache Dmbledores über die Regeln und Vorschriften, zum Beispiel den Verbotenen Wald, oder dergleichen erklärte und alle Schüler zurück, oder erstmals, in Hogwarts begrüßte. Dann kam endlich das, worauf alle gewartet hatten! „Ich dachte schon ich sterbe vor Hunger.“, lies sich Eric vernehmen und füllte gleich seinen Teller. „Was kein sehr schöner Tod ist, das versichere ich Ihnen.“ Mit einem leichten schreck fuhr Erics Hand wieder vom Braten zurück, durch welchen der Fast Kopflose Nick geflogen kam. Der etwas eigene Hausgeist Griffindors und Hobby mäßige Geschichtenerzähler. „Wissen sie eine gute Bekannte von mir, Spukt in einem alten Schloss in Wales Momentan noch, die ist am Hungerstod gestorben. War eingesperrt worden und man hat einfach vergessen. Und das obwohl sie nur etwas Brot gestohlen hatte. Eigentlich hätte sie ja nur 2 Monate im Gefängnis Sitzen sollen und dann wurden darauf 2 Jahre!“ „Aber, wenn sie doch vergessen wurde, wie konnte sie dann 2 Jahre überleben?“, fragte Peter und nahm sich noch etwas Kartoffelauflauf. Eric rollte nur mit den Augen und aß in Ruhe weiter und Remus, der wie immer höflich sein wollte hörte Nick zwar zu, aß jedoch ebenfalls weiter, ehe es ihm wie der Freundin des freundlichen Geistes erging. „Na dumme Frage.“, antwortete dieser mit einer hochgezogenen Augenbraue auf die scheinbar dumme Frage Peters „Von Ratten und Spinnen und Kellerasseln, wovon denn sonst?“ „Aber warum IST sie dann verhungert?“, fragte Peter unermüdlich weiter. Etwas irritiert sah der Geist ihn an „Na weil... weil... weil die irgendwann alle waren. Ja irgendwann gab es einfach keine mehr. Es hatte sich unter dem Ungeziefer wohl rumgesprochen dass sie dort besser nicht hinging und dann verhungerte sie halt.“ Peter machte große Augen und nickte verstehend. Eric lachte nur und Remus lächelte vor sich hin. Manchmal war das doch ein wenig kindliche Gemüt Peters wirklich erfrischend. Nachdem die Teller geleert und einige scheinbar schon am Platz einschiefen wurden alle noch mal durch die Hogwartshymne geweckt, ehe man sich zu Bett begab. Die Vertrauensschüler führten ihre Schützlinge durch die Korridore zu den Gemeinschaftsräumen der jeweiligen Häuser, was für die Griffindors Treppensteigen bedeutete. Es hatte wirklich einen entschiedenen Nachteil in Griffindor zu landen... immer diese vielen Stufen bis hinauf in den Turm... „Bottlebees“, sagte der Vertrauensschüler und das wohl bekannte Portrait der Dame in Rosa schwang zur Seite. Wirklich glücklich schien sie dabei aber nicht auszusehen, wahrscheinlich mochte sie die Ferien in welchen sie ihre Ruhe hatte auch wesentlich lieber, als diese lauten ‚Bälger’, wie sie die Schüler von Zeit zu Zeit gerne bezeichnete. Nun galt es nur noch seinen Koffer zu finden und ein Bett und dann endlich und vollkommen geschafft in dieses zu fallen und zu schlafen. Kapitel 3: Quidditch -------------------- Schnell kehrte wieder der gewohnte Schulalltag ein und schon knappe 2 Wochen nach Ende der Ferien waren die schon fast vergessen. Der Schulalltag hatte sie alle zurück. Nun ja zumindest fast, denn ein Event sollte an diesem Samstag noch stattfinden: Die Quiditchauswahl der Griffindors. Nachdem Ravenclaw schon sein neues Team zusammengestellt hatte, Slytherin morgen an der Reihe war und auch Hufflepuff schon einen Termin angesetzt hatte wurde es auch höchste Zeit, denn man wollte den Quidditchpokal natürlich in den eigenen Reihen halten. Remus interessierte das herzlich wenig, er las lieber ein gutes Buch (David Copperfield) statt darüber nach zu denken wer wohl den Pokal nach Hause bringen würde, oder wer ins Team kommen würde. „Und? Als was wirst du dich bewerben?“ Fröhlich lachend und natürlich über das Thema des Tages redend setzen sich James und Eric Gegenüber von Remus und begannen ihrer Seits ihr Frühstück. „Natürlich als Jäger.“, war die Antwort James', „Krieg ich mal eben den Honig?“ Eric kam der Bitte nach jedoch nicht ohne: „Ich dachte du würdest sich als Sucher bewerben.“ „Hatte ich mit auch überlegt, aber ich will doch lieber mitten im Spiel sein! Milch.“ Auch die Milch wurde von einer der Neuen 'rüber gereicht und die Unterhaltung konnte ohne Unterbrechungen fortgesetzt werden. „Und selber? Hab deinen Namen doch auch auf der Liste gesehen.“ „Ich glaub auch Jäger… Ja doch auch Jäger.“ „Weißt du wie enthusiastisch sich das anhört?“ Eric grinste und wuschelte James über den Kopf. „Nicht alle sind so talentiert wie du, aber ich hab fleißig geübt, aber das wirst du nachher ja noch sehen. Oh Morgen Sirius.“ Blass wie immer und wie jeden Morgen ziemlich müde aus der Wäsche schauend setzte Sirius sich gegenüber von Eric, neben Remus und gähnte erstmal herzhaft. Er war wahrlich kein Frühaufsteher. „Gut geschlafen?“, fragte James gut gelaunt und auch mit einer Spur Ironie, wusste er doch genau, dass Sirius morgens immer recht… na ja grummelig traf es wohl recht gut, war. „Ach lasst mich und gebt mir den Kakao rüber.“, murmelte dieser noch ein wenig verschlafen „Ich weiß echt nicht, wie du um diese Uhrzeit schon so eine Gute Laune haben kannst. Echt mal, das sollte verboten werden.“ „Und ich finde, dass es verboten sein sollte so früh schon so grummelig zu sein und trotzdem ist es wie es ist.“ „Punkt für James.“, kommentierte Eric und reichte Sirius die Kanne mit Kakao, jedoch erst nachdem er sich selbst einen Becher voll eingeschenkt hatte und, wie es der Zufall so wollte, die Kanne auch damit geleert hatte. Nicht sehr erbaut schauten die blauen Augen erst in die unendliche Tiefe der wirklich SEHR leeren Messingkanne, dann zu Eric. Und der Blick eines schlecht gelaunten, noch nicht ausgeschlafenen Sirius Black war etwas, was einem das Fürchten lehren konnte. „Ich… gehe schon und hol ne neue Kanne.“ Vielleicht einfach um nett zu sein, vielleicht auch nur, um Sirius' Horror Blick zu entgehen sprang der Mitschüler auf und lief zum anderen Ende des Tisches, um eine nicht leere Kanne Kakao für ihn aufzutreiben. „Hey Sirius, wir haben gerade über die Auswahl heute geredet.“ Sirius zuckte lustlos mit den Schultern und griff nach dem Müsli. „Du wirst doch eh aufgenommen, also was soll’s?“ „Na ja, ich hab mich nur gefragt für was DU eigentlich vorspielst. Und wo ich dabei bin.“ James wandte sich Remus zu, welcher eigentlich nichts von der Unterhaltung mitgekriegt hatte. Gerade war David von seinem Stiefvater nach London geschickt worden, wo er in einer Fabrik arbeiten sollte und nun plante er seine Flucht nach Dover, wo seine Tante wohnte. Es war wirklich einfach zu spannend, als dass er der in seinen Augen eher uninteressanten Unterhaltung hätte folgen können und auch, dass sein Name erwähnt wurde kriegte er nur am Rande mit. Sirius schien ähnliche Probleme haben das Gesagte verstehen zu können, was bei ihm aber wohl mehr an der Schlaftrunkenheit lag. „Hmm… ja ich…“ er stockte und langsam schien er zu begreifen, was James da eigentlich gerade gesagt hatte. „Wiederhol noch mal was du eben gefragt hast… ich glaub ich hatte mich verhört…“ „Ich wollte wissen für was du und Remus vorfliegen.“ „Du hast WAS?“ Jetzt war Sirius auf alle Fälle hellwach. „Ich wollte wissen für was..“, begann James seine Wiederholung, anscheinend die Rage seines Freundes nicht bemerkend, doch unterbrach dieser ihn auch sofort. „Ich habe dich verstanden. Ich meine nur: WIE KOMMST DU DARAUF SOETWAS FÜR ANDERE ENTSCHEIDEN ZU KÖNNEN?“ Jetzt sah auch Remus etwas verwirrt auf. „Hmm?“ „Na ich finde Sport und frische Luft würde euch ganz gut tun und es wäre auch viel lustiger, oder?“ „Darum geht es nicht! Es ist unsere Entscheidung, oder Remus?“ Die braunen Augen gingen unsicher von Sirius zu James und wieder zurück. Anscheinend hatte er irgendetwas verpasst und ´wie es schien hatte er selbst etwas damit zu tun. „Also…“ „Siehst du Remus stimmt mir zu!“ „Wie soll er dir zustimmen, wenn du ihn nicht mal zu Worte kommen lässt? Und das tust du doch sicher nur, weil du genau weißt, dass er MIR zustimmen würde. Ich meine die ganze Zeit lesen KANN doch gar keinen Spaß machen. Oder Remus?“ „Also, ich lese sehr gerne, aber worum geht es denn überhaupt?“ War er wirklich so naiv zu glauben er würde endlich eine Antwort kriegen? Ja er war es und natürlich wurde er enttäuscht. „Oh ich muss los. Ein Referat für Flitwick nachreichen, sonst falls ich tatsächlich dieses Jahr in Zauberkunde durch.“ „James das ist eine echt schlechte Ausrede, und nur damit du es weißt das nehme ich als Sieg für mich!“ „Ja, ja mach das.“ James schnappte sich noch ein Brot und seine Schulsachen unter den anderen Arm. „Also bis dann bei der Auswahl nachher!“ rief er Sirius zu. EDNLICH wusste Remus worum es ging! Um die Auswahl fürs Quidditchteam! Das erklärte einiges. Aber was hatte er damit zu tun? „James ich werde nicht dahin kommen.“ James rannte weiter, als höre er seinen Freund nicht, dieser erhob sich nun und schrie seinem Freund quer über die Halle: „Ich werde NICHT kommen, hast du verstanden?“ Doch schon war die Tür hinter James zu gefallen. Remus blinzelte verwirrt, bis er endlich schaltete. „James hat…was?“, fragte er schließlich, wenn auch ein bisschen spät. „Na bist du auch endlich aufgewacht?“ Sirius rollte mit den Augen und schnappte Eric, der endlich bei seiner Suche nach Kakao fündig geworden war die Kanne aus der Hand. „Aber ich werd da nicht hingehen! Oooooh nein. Dazu hab ich echt keine Lust!“ „Ich kann nicht glauben, dass ich hier sitze.“ Zwei Gestalten die wirklich nicht ins Bild der Sportler um sie herum passen wollten saßen auf einer der Tribünen des Hogwarts Quidditchfeldes. Der eine hatte die Arme verschränkt und starrte zornig aus seinen wilden blauen Augen auf das Spielfeld, der andere hatte ein Buch in der Hand. „Remus, warum bin ich hier?“ Der Angesprochene schaute auf und zuckte mit den Schultern. „Weil James dein Freund ist und du ihm einen Gefallen tun wolltest?“, riet er und glaubte damit auch ziemlich ins Schwarze zu treffen. „Und warum bist DU hier?“, fragte Sirius weiter, „Ich dachte du interessiert dich nicht fürs Quidditch. Und so besonders gut bist ja auch nicht.“ Das musste Sirius ihm nicht erst sagen. Nur wehmütig und nicht unbedingt Stolzerfüllt erinnerte Remus sich an die Flugstunden des letzten Jahres, welche er nur mit Ach und Krach überlebt hatte… Aber er hatte einen Grund hier zu sitzen, auch wenn dieser nicht unbedingt die Freundschaft zu James war. Nein, als wirklichen Freund würde er den Wirrkopf wirklich nicht bezeichnen, nur halt als Klassenkameraden. Es war während des Tages gewesen. Eigentlich hatte ja nicht kommen wollen, aber dann… „Hab ich richtig gehört, du willst bei den Quidditchauswahlen mit machen?“ Das Mädchen war wie aus heiterem Himmel hinter seinem Stuhl in der Bibliothek aufgetaucht, das inzwischen kurzgeschnittene blonde Haar fiel leicht nach vorne und sie lächelte ihn an. „Hi Mathews.“ „Lexi tut’s auch. Also sag schon stimmt’s?“ Remus war unmerklich ein wenig rot geworden und seine Augen suchten einen Punkt den er angucken konnte und der nicht ihr hübsches rundes Gesicht war. „Na ja… also eigentlich…“ „Ich find das echt mutig von dir! Echt klasse! Ich würde mich das glaub ich nicht trauen, aber schön, dass du bei ’nem Mannschaftssport mitmachen willst. Vielleicht gewinnst du dann ja einpaar neue Freunde!“ „Also, eigentlich wollte ich nicht…“ „Amea macht auch mit also werd ich wohl eh zuschauen! Ich werd dir auf alle Fälle die Daumen drücken, ich würd’s dir echt gönnen!“ Es hatte nicht geklappt, im Endeffekt hatte er sie doch wieder angesehen und schließlich nicht sagen können, dass er eigentlich gar nicht hingehen wollte. Und anlügen wollte er auch niemanden… also saß er nun hier. Doch Sirius musste das ja nun nicht unbedingt erfahren… „Nur so.“, antwortete er also achselzuckend und fixierte den Blick auf sein Buch, in der Hoffnung, dass Sirius so die Lüge nicht bemerken würde. Aber irgendwie wollte das nicht klappen. Er spürte genau, wie Sirius Augen ihn kritisch musterten und mit einem kurzen schielen zur Seite stand das auch fest. „’Nur so’ ist ne ECHT schlechte Ausrede. Also, JETZT bin ich ja noch viel gespannter als vorher.“ Warum nur war das so klar gewesen? Dass er auch nie vernünftig lügen gelernt hatte. Daran war nur sein Vater schuld. Remus seufzte und klappte das Buch zu, natürlich nicht, ohne eine Lesezeichen auf die Entsprechende Seite zu legen. Verdammt dabei war es gerade so spannend! David hatte gerade seine neue Schule und Schulkameraden kennen gelernt… aber momentan könnte er sich ja doch nicht auf’s lesen konzentrieren. „Wo bleibt James eigentlich?“ Wenn mit Lügen nicht klappte, dann musste man eben das Thema wechseln. Wie aufs Stichwort hörten sie eine wohlbekannte Stimme hinter ihnen. „Hey ich WUSSTE ihr kommt doch, konntet meiner unglaublichen Überzeugungskraft einfach nicht widerstehen, was?“ Die dunklen Augen lachten sie freundlich an. James war schon nicht mehr in seinen Schulsachen, sondern hatte sich sein rotes T-Shirt angezogen, dazu eine teuer wirkende schwarze Sporthose. Ja, das war Remus schon letzte Jahr aufgefallen. James achtete sehr auf seine Kleidung, und eigentlich trug er immer etwas ziemlich teueres und Remus fragte sich jedes Mal wieder, wie er sich das leisten konnte und ob das denn nötig sei und scholl sich dafür und dachte wieder, dass es doch die Entscheidung der Leute war, wie sie leben wollten und wenn James das Geld hatte sollte er doch ruhig Marken Sachen tragen. „Also, für was habt ihr euch eingetragen?“, fragte James gut gelaunt und den bösen Blick seines Freundes ignorierend. Immerhin war Sirius' Aufmerksamkeit gewandert und dafür konnte Remus doch recht dankbar sein. „Sucher.“, antwortete er schließlich. Egal was er probiert hätte, er hatte keine Chance. Vor den Klatschern hatte er zu große Angst und vor harten Würfen der Quaffel auch und im Fangen war er eh schlecht und… na ja, da er ohnehin versagen würde war es auch egal worin er letzten Endes versagen würde, oder? „Torhüter.“, grummelte Sirius als Antwort. „Heißt keiner von euch traut sich gegen mich als Jäger anzutreten? Kann ich ja auch verstehen, so klasse wie ich bin.“ Sirius rollte mit den Augen und hielt James den Mund zu „Ja James, alles klar. Aber dir ist schon klar dass das Team aus 7 Spielern besteht und es mehr, als einen Jäger gibt, oder?“ James schlug die Hand weg und schaute seinen Freund entnervt an. „Klar weiß ich das, ich scherze doch nur.“ „Ja, ja, ja.“, lachte Sirius und lehnte sich genüsslich zurück. Er wusste genau, das James dieses ‚ja, ja, ja’ tierisch nerven würde und genau darum sagte er es auch so gerne. „Nichts ‚ja, ja’! Ich meine das ernst!“ „Ja, ja.“ „Sirius!“ „Ja, ja“ „Du bist so… so… doof weißt du das?“ „Ja, ja.“ „SIRIUS!“ „Ja, ja“, säuselte Sirius mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht, während James ihn halb empört ansah. Manchmal verhielten sich die beiden echt wie Hund und Katz und Remus verstand das nicht ganz. Mal waren sie beste Freunde und dann kamen solche dummen kleinen Streitereien. Er selbst hasste es zu streiten und verstand nicht warum sie es immer wegen solcher Nichtigkeiten taten. „Die die für Jäger Vorfliegen wollen kommen bitte runter“ Es war die feste Stimme des Kapitäns der Griffindors. Kurzes braunes Haar, etwas zu weit abstehende Ohren, aber ansonsten nicht schlecht aussehend. „Komm ja schon Frank!“ James nahm, den Besen in der Hand Anlauf und sprang über die Tribüne. Im Sturz erst schwang er sich auf seinen Besen und glitt hinunter zu den anderen. Remus’ Herz wäre beinahe stehen geblieben. So etwas war doch gefährlich. Die Auswahl konnte also beginnen. Ein Schüler nach dem anderen stieg auf seinen Besen und erhob sich, gemeinsam mit Aiko, der bezaubernden Japanischen Fünftklässlerin und schon langjährigem Mitglied des Quidditch-Teams in die Luft. Der lederne Quaffel wurde dann diesen Spielern zu geworfen und sie mussten ihn fangen, Blocken und Angriff wurde getestet. Viele verloren schnell den Ball, hatten Probleme mit der Koordination und fingen ihn gar nicht erst, oder sogar Probleme sich auf dem Besen zu halten. Sirius schien das herzhaft zu amüsieren, er lachte über jeden Patzer. Remus aber blieb ruhig. Erstens fand er es nicht richtig über jemanden zu lachen, der sein Bestes gab und zweitens… na ja, er würde sich ja auch nicht viel Besser machen als die. Einpaar bessere gab es aber natürlich auch. Da war zum einen Alica Crow im dritten Jahrgang. Jeden Ball fing sie anstandslos, nur im Angriff war das zierliche Mädchen mit den kurzen braunen Haaren nicht ganz so gut, aber mit etwas Training würde sich das ja noch ändern. Auch Eric machte doch eine recht gute Figur, zumindest im Vergleich zu seinem Vorvorflieger, der beinahe gegen die Stange der Tore gedonnert wäre. Und schließlich kam James an die Reihe. Einmal noch durch Haar gefahren, auf den Besen und schon in der Luft. Die Bälle die ihm zugeworfen wurden fing er nicht einfach, nein er machte Rollen, Verzögerungs-Fänge, Loopings, das ganze Programm eben. Remus rollte innerlich mit den Augen. James musste natürlich übertreiben. Sicher er war gut und, dass er das so zur Schau stellen musste sah ihm wirklich ähnlich. Alle Blicke folgten ihm gebannt und einpaar der Anwesenden applaudierten auch von Zeit zu Zeit, wenn er ein besonders gewagtes Kunststück probierte. Nur der arme kleine Peter (wahrscheinlich hatte James auch ihn unfreiwillig für die Auswahl angemeldet), der nach ihm dran war machte sich heimlich aus dem Staub. Nach DIESEM Auftritt wollte er wohl doch nicht mehr fliegen, was ihm durch aus nicht zu verübeln war. Gute anderthalb Stunden dauerte es alleine schon die neuen Jäger auszusuchen. Natürlich war James mit von der Partie. Eric hatte es in diesem Jahr leider knapp nicht geschafft, allerdings war er von Frank aufgemuntert worden es doch nächstes Jahr wieder zu probieren (doch das half nicht wirklich Erics Laune zu steigern, schließlich hatte er lange Trainiert und sich schon mächtig darauf gefreut gehabt mit zu machen), Aiko blieb weiterhin Jägerin. Alica hatte es erstaunlicher Weise auch geschafft. Nun zu der freien Stelle des Treibers (Frank selber war der zweite und er würde wohl kaum aus dem Team geworfen werden). Die ersten Tests wirkten mehr wie Baseballtrainings versuche fand Remus und schaute Aufmerksam zu, wie eine Fünftklässlerin den Schläger in die Hand nahm und vergeblich versuchte einen der geworfenen Bälle zu treffen. Da stellte sich der nächste Junge doch schon viel besser an, immerhin traf er drei von fünf. „Hey, ist das nicht Amea?“ Sirius wirkte einigermaßen überrascht, Remus natürlich nicht schließlich hatte Lexi… er meinte Alexis, ihn vorgewarnt. Die glatten braunen Haare hatte das Mädchen zu einem Zopf gebunden, eine kurze sportliche Hose und ein weites T-Shirt trug sie über ihrem doch recht muskulösen Körper. Konzentration trat auf ihr Gesicht, als Frank zum ersten Ball ansetzte und ihn schließlich warf. Weit Schwung geholt und, Treffer! Der Ball flog nur knapp an dem Werfer vorbei. „Wow, sie ist gut.“, staunte Remus. Er hatte zwar gewusst, dass sie recht sportlich war, aber, dass sie nicht einen der fünf Bälle verfehlen würde hätte er nun nicht erwartet. Auch in den Flugtests glänzte sie und so überraschte es nicht, dass sie die neue Treiberin der Griffindors wurde. Torhüter war nun also die nächste Hürde und Sirius verabschiedete sich, wenn auch nur widerwillig mit den Worten ‚Muss mal eben ein paar Bälle halten.’ Wie er das so einfach hinnehmen konnte, ohne auch nur im geringsten bisschen nervös zu sein wusste Remus auch nicht. Nun gut, Sirius war ziemlich gut auf dem Besen, auch wenn er nie wirklich Lust gehabt hatte mit ihm zu fliegen. Vielleicht war es ihm auch einfach egal und er würde nichts tun, schließlich war es ja nicht einmal seine Entscheidung gewesen hierbei mir zu machen. Zu zutrauen wäre es ihm jedenfalls. Die schwarz gekleidete Figur Sirius’ schwebte nun in der Luft bei einem der Ringe (es gab natürlich eine Steigerung, erst einer, dann zwei, dann drei Ringe, die er bewachen sollte). Wieder war Aiko diejenige, die die Würfe ausführen sollte. Mit einem irren Tempo raste sie auf Sirius zu und warf, so doll sie nur eben konnte. Ganz ruhig saß Sirius auf seinem, Besen, bewegte sich nicht, schaute kaum hin, wie die angeflogen kam. Remus war sich sicher, er würde den Ball einfach durch den Ring fleigen lassen, doch dann, als der Ball schon beinahe den Ring durchflogen hatte streckte er den Arm aus und fing so tatsächlich den Ball, ganz ohne sich bewegt haben zu müssen. Remus staunte nicht schlecht und er war nicht der einzige. Nicht wenige der Zuschauer, oder auch weiteren Torhüteranwärter, schauten mit weit geöffneten Augen zu ihm empor. „Ich sag doch er ist gut!“ Remus zuckte leicht zusammen, als plötzlich James hinter ihm auftauchte und neben ihn setzte. „Schade, dass er nicht in die Mannschaft kommen wird.“ Remus runzelte die Stirn, vor allem, als Sirius eine weitere Glanzparade ablieferte. Er parierte wirklich meisterhaft. Die meiste Zeit war er ganz ruhig auf seinem Besen, keine unnötige Bewegung wurde von ihm gemacht, aber die, die er machte mit einer unglaublichen Präzision und Eleganz, dass man meinen mochte er habe sein Leben lang nichts anderes gemacht. „Wieso?“, fragte Remus sichtlich verwirrt. „Weil das Sirius ist, deshalb.“, lachte James "aber die Vorstellung wollte ich mir echt nicht entgehen lassen!“ Es dauerte nur eine gute halbe Stunde, denn nur 3 weitere hatten sich für den Torhüter Posten beworben und keiner war annähernd so gut wie Sirius gewesen, bis die Auswahl vorbei war. „Und?“, fragte James sofort, als Sirius wieder zurück an seinen Platz geflogen kam. „Bin nicht drin.“, antwortete dieser. Remus glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können. „Wieso denn das nicht?“, fragte er wie aus der Pistole geschossen. „Hab abgelehnt. Wie gesagt ich will nicht in die Mannschaft, echt kein Bock auf so was.“ James lachte auf „Das ist so klar gewesen. Schade eigentlich du warst soooo gut.“ „Ja, ja.“ Dieses mal überging James das Neckische ‚Ja, ja’ seines Freundes einfach und wandte sich Remus zu. Dieser war noch immer ziemlich fasziniert von der Vorstellung, dass jemand so gut war, es allen zeigte und dann ablehnte in die Mannschaft zu kommen. Das war doch eigentlich ziemlich fies und unfair den anderen gegenüber. Wie sollten die sich denn jetzt fühlen? Sie haben sich angestrengt, wollten unbedingt ins Team und er war einfach so besser und lehnte dann ab… Aber das war ja Sirius Sache und nicht seine, also sagte er nichts dazu. „So Remus, jetzt müssen wir nur noch dir Glück wünschen.“ James schlug seinen Kumpel (Aus James sich seinem Kumpel), ermutigend, wenn auch etwas zu doll für Remus’ Geschmack, auf die Schulter, das dieser Angst hatte sie könnte sich auskugeln. „Mir hast du kein Glück gewünscht.“, warf Sirius mit gespielter Beleidigtheit ein. „Na ja du brauchst es ja auch nicht!“, lachte James. Ja… sehr ermutigend diese Worte. Remus rieb sich ein wenig die Schulter. Natürlich, ihm war es egal. Eigentlich wollte er nicht einmal in die Quidditchmannschaft! Das würde nur Training bedeuten, weniger Zeit zum Lernen und so viele Leute um ihn herum, dass er gar keine Ruhe mehr für sich hätte. Aber trotzdem war er irgendwie aufgeregt und trotzdem wollte er sich da unten nicht unbedingt zum Affen machen. Missmutig machte er sich also auf den Weg nach unten (er benutzte die Treppe, nicht den Besen wie seine Vorgänger es getan hatten) und stand nun missmutig zur Seite schauend neben den anderen 5 Bewerbern. Warum nur war gekommen? Warum war er der Bitte James’ nur gefolgt? „Hey da ist Remus! REMUS VIEL GLÜÜÜHÜÜÜCK!“ Kurz glitt sein Blick hoch und, ja da saß sie. Alexis winkte ihm wie wild zu (anscheinend dachte sie er sehe sie nicht, dabei war sie mit ihrem knall roten T-Shirt mit der goldenen Leuchtschrift ’I (Herz) Griffindor’ gar nicht zu übersehen gewesen). Amea saß neben ihr auf der rechten Seite und der Rotschopf auf der linken Seite. Lilli hatte sich weg gedreht. Entweder weil sie sich einfach nicht für Quidditch interessierte, oder aber weil sie so tat, als gehörte sie nicht zu dem schreienden, leuchtenden Etwas neben ihr. „DU SCHAFFST DAS!!!!“ Alle schauten ihn an, und er konnte nicht anders, als mit rotem Gesicht wieder den Rasen unter seinen Füßen anzustarren. Frank räusperte sich, um die Aufmerksamkeit wieder zurück zu erlangen und begann dann zu erklären, was die Prüfung der sie sich unterziehen sollten beinhaltete. Zunächst durften sie nicht mit einem echten Schnatz üben, der war für die Spiele reserviert. Also würden es Tischtennisbälle tun müssen. Erst mal auf dem Boden. Sie sollten die Bälle, die hochgeworfen wurden fangen, ehe sie auf dem Boden aufkamen. Danach sollten sie das auf dem Besen wiederholen. Der Erste war ein Sechstklässler und richtig gut. Nur ein, oder zwei Bälle fing er nicht und das war ja auch zu verziehen. Die zweite kam aus dem dritten Jahrgang und war zwar schlechter, aber immer noch besser, als das war Remus abliefert. Er ging nicht EINEN Ball, den einen den er beinahe gehabt hätte ließ er ja sofort wieder fallen. Und auf dem Besen sah das alles ja noch einmal schlimmer aus. Er war schon froh, wenn ereine Richtung halten konnte, aber hierbei sollte er ja auch Wenden können und dann noch mit einer Hand? Nein, das traute er sich einfach nicht, nur mit einer Hand fliegen. Das konnte er einfach nicht. Und so schnitt er auch bei der zweiten Übung nicht besser ab, als bei der ersten. Alle lachten über ihn, das wusste er genau. Womit hatte er auch gerechnet? Dass sich plötzlich auf mysteriöse Art und weise sein verbogenes Talent zeigte? Wohl kaum. Nein, so hatte er es doch schon kommen sehen und es machte ihm auch nichts aus. Sollten sie doch lachen. Was sollte ihn das schon stören? Er landete sofort neben Sirius und James, das Ergebnis brauchte er sich schließlich nicht mehr anhören und das die letzten Teilnehmer auch viel Besser waren als er wusste er auch ohne, dass er hinsehen musste. „Remus das war gar nicht so schlecht.“, versuchte Sirius ihn zu trösten. Dankbar schaute Remus auf zu seinem Freund, bis James sich einmischte. "Spinnst du? Das war Grotten schlecht!“ „Na und? Er hat auch nie behauptet er sei gut und DU hast ihm das auch eingebrockt und ich finde dafür hat er es sogar sehr gut gemacht und-“ „Danke Sirius“, unterbrach Remus die zwei, „Aber James hat Recht. Es war grottig. Na ja, ich hab eh noch was zu erledigen, hab noch 'nen Aufsatz für Kräuterkunde zu schreiben. Also, bis später.“ Ohne noch einmal aufzusehen, ohne es fertig zu bringen James, oder Sirius in die Augen zu blicken rannte er die Treppenstufen hinunter, schmiss den Besen zu den anderen Schulbesen und wollte gerade raus aus dem Stadion, als er seinen Namen gerufen hörte. „Hey Remus!!!“ verwundert schaute er über die Schulter. „Oh, Alexis...“ „Du warst SUPER!“, rief das Mädchen noch im Anrennen begriffen. Als noch jemand der ihn mit falschen Tatsachen trösten wollte. Da war ihm die ehrliche Ader von James doch lieber. „Danke.“, aber er wollte auch nicht undankbar erscheinen. Eigentlich wollte er es auch einfach dabei bewenden lassen. Mit der Tatsache, dass er ein miserabler Spieler war hatte er sich doch shcon längst abgefunden. „Doch du warst SPITZE! Außer dir hat es KEINER geschafft nicht EINEN Ball zu fangen! Ist doch echt riesig!“ Inzwischen hatte sie Remus, wenn auch etwas außer Atem, erreicht und grinste ihn breit an. Remus wirkte leicht verwirrt. Nun, er war es auch, sie sagte ihm ganz eindeutig wie schlecht er gewesen ist und stellte das als etwas Gutes hin. „Ähm, der Sinn war es möglichst viele Bälle zu fangen.“, erklärte er ihr leicht irritiert. „Ja und?“, erwiderte sie noch immer grinsend. War sie so doof, oder tat sie nur so? „Na ja ich habe nicht einen gefangen, was bedeutet, dass ich der Schlechteste war.“, erklärte er ihr. Noch einen Moment grinste sie ihn an, bis irgendwann der Groschen zu fallen schien „Ach sooooo! Na ja, ist ja auch egal oder? Ich meine man muss es auch erst mal hinkriegen den Bällen so gut auszuweichen, wie du es geschafft hast, nicht?“ Er war weiter in Richtung Schloss gegangen und sie eifrig hinter ihm, beziehungsweise neben ihm her, wobei sie es erstaunlicherweise schaffte immer so zu gehen, dass sie ihn anschauen konnte und er ihrem immer währenden Lächeln nicht entgehen konnte. Nun andererseits hatte das auch zur Folge, dass sie nicht darauf achte, wo sie hinlief was wiederum dazu führte dass... „Vorsicht Lexi ein–“ – Wammm – „...Baum...“ „Ach, macht nichts, macht nichts. Bin so was schon gewöhnt.“ Sie lachte und „Achtung ein –“ –Krach – „Stein...“ „Oh man ich Tollpatsch! Aber sieht’s du, es ist gar nicht so leicht, Dingen auszuweichen!“ Sie lachte und rieb sich den etwas angeschlagenen Kopf, während sie noch auf dem Boden neben dem Stolperstein lag. Remus schaute hinunter zu ihr und... ja es war kaum zu glauben er lachte. Er lächelte nicht, oder schmunzelte er lachte und ließ sich neben sie ins Gras fallen. „WAS DENN?“, fragte sie mir gestellter Empörung grinste jedoch. "Hab ich was falsches gesagt? Heeey geht’s noch?“ Sie stupste ihn leicht an. Remus blinzelte, kriegte sich jedoch wieder ein und grinste nur noch. Ja, jetzt wirkte er endlich mal wie ein 12 Jähriger Junge. „Nein, nein, du hast in allem Recht.“ Er seufzte zufrieden und richtete sich wieder auf, klopfte sich Gras und Staub von der braunen Hose und streckte dem Mädchen die Hand hin. Sie lächelte selig und nahm sie entgegen, ließ sich von ihm hochziehen, auch wenn das, zu Remus’ Überraschung, schwerer war, als erwartet. Entweder sie wiegte mehr, als ihr doch eher zierlicher Körper vermuten ließ, oder er war noch schwächlicher, als er es geglaubt hätte. Na ja, jedenfalls standen hinter her beide wieder und setzten ihren Weg zum Schulgebäude fort. „Du Remus...“ „Hm?“ " Na ja, … " Alexis wurde rot, etwas, was Remus bei diesem immer lustigen und springenden und lachenden Mädchen noch nie gesehen hatte. „Was ist denn? Wenn dich etwas bedrückt dann...“ Er meinte es ernst, und das zeigte seine Stimme auch. Sie war so ein nettes Mädchen und sie ruhig zu sehen wäre unerträglich. Sicher, er hatte wenig mit ihr zu tun. Er hatte wenig mit irgendwem zu tun, aber das bedeutete noch lange nicht, dass ihm alles egal war. „Nun ja, Sirius ist doch gleich zu euch hoch geflogen. Ich wollte nur wissen... warum will er denn nicht als Ringwart Einsteigen? Er war doch wirklich genial.“ Erleichterun spiegelte sich kurz auf Remus', bis eben noch erstnem Gesicht wieder. DAS war also der Grund für ihre Sorge gewesen. „Sirius ist halt so. Ich glaube er wollte James eins Auswischen, der hat ihn schließlich ohne zu fragen angemeldet.“ „Ach so... Na ja dann... Wie wär’s, wenn wir sie beim ersten Quidditchspiel zusammen anfeuern?“ „Wie?“ „Na du bist doch mit James befreundet, oder? Also könnten doch Sirius und du und Lilly und ich gemeinsam unsere beiden Freunde anfeuern! Amea ist schließlich auch im Team. Oder? Oder?“ Irgendwie wurde Remus das Gefühl nicht los, dass Alexis einfach mir Sirius das Team anfeuern wollte, aber das ging schon in Ordnung, auch wenn Remus nicht versprechen konnte, dass Sirius begeistert von dieser Idee sein würde... „Also ich würde ja gerne... aber du weißt doch dass Sirius nicht viel von Lily hält...“, entgegnete er dem Mädchen. Die lachte nur und winkte ab „Dafür hält die sehr viel von dir und wenn wir Sirius und sie einfach auseinander setzen geht das schon! Also fragst du ihn?“ Aus großen blau grauen Augen heraus sah sie ihn an. Wer konnte da schon ‚Nein’ sagen, insbesondere, wenn dieser Jemand Remus Lupin hieß und ohnehin nie jemandem etwas abschlagen konnte. „Ja, ich frag ihn... aber ich kann nichts versprechen.“, antwortete er schließlich verlegen zu Boden schauend. „SUPI!“ Ohne Vorwarnung sprang das Mädchen ihm um den Hals, wobei sie ihn beinahe zu Boden geworfen hätte. „Na ja, ich muss los! Lily wartet schon. Also, bis dann C U!“ Und schon war sie durch die Tür, die sie inzwischen erreicht hatten verschwunden und ließ einen äußerst roten und äußerst verwirrten Remus zurück. Der Tag verging und Remus saß in der Bibliothek um, wie angekündigt, das Referat in Kräuterkunde zu schreiben. Irgendwie musste er die Zeit ja noch rumkriegen, während die anderen ausgelassen im Griffendorturm die neue Quidditchmannschaft hochleben ließ. Sicher würde niemand sich noch großartig über seine Flugkünste auslassen, und wenn doch, was machte es schon? Aber trotzdem wollte er halt nicht hoch. Was sollte er schon da oben? Rum stehen und zu schauen wie die anderen Spaß hatten und sich nicht einmal auf Schulaufgaben konzentrieren können? Nein danke, darauf konnte er wirklich gut verzichten. Da saß er doch lieber hier unten in der Bibliothek und machte seine Hausaufgaben. Also, die Alraune war eine Wurzel deren Schrei einen Menschen lähmen, oder gar töten konnte, da er ist im Umgang mit ihnen besonders wichtig, die Ohren geschützt zu halten... Die Feder hielt inne und er seufzte leicht. ‚Du sagst Sirius dann Bescheid ja?’ ‚SUPI’ Er schüttelte den Kopf, als wolle er die beim Lernen störenden Gedanken weg schütteln. Das dauerte eh noch, bis die Quidditchspiele anfingen. Ein Monat.. Nein, ein und ein Halber, schließlich mussten die neuen Mannschaften sich erst einspielen und so. Vorher musste er Sirius also auch gar nicht fragen, oder sonst wie darüber nachdenken. Viel wichtiger war dieser Aufsatz! Also gut: Die Alraune also. Die Alraune... Pflege. Sie mag es schön feucht und lieber dunkel, sie ist ein Schattengewächs... ‚du warst SUPER!’ Oh man… Remus seufzte und schlug das Buch zu und im selben Moment ging die Tür auf. „Remus?“ „Sirius?“ „Was machst du denn hier?“, die letzte Frage stellten die beide Jungs gleichzeitig und sahen nun einander verwirrt an. Schließlich begann Remus damit sich zu erklären „Der Aufsatz. Ich sagte doch ich wolle ihn zu ende Schreiben.“ Er deutete auf das halb volle Pergament. Sirius überlegte einen Moment „Ja, ja... der Aufsatz. Ich wollte auch...“ „Ohne Papier, Buch, Tinte, oder Feder?“, fragte Remus ungläubig. Sirius wurde unmerklich rot „Na ja... also... Ok ich war genervt. Da oben wollten mich nur alle überreden ins Quidditchteam zu kommen, OK?“ Tja, bei ihm war es eher das Gegenteil, was er Sirius allerdings nicht sagte. Dieser zuckte nur mit den Schultern, schnappte sich ’nen Stuhl und gesellte sich zu Remus. „Wenn du mir Papier und Feder leihen würdest würde ich mit dir zusammen das Referat bearbeiten. Dann würde meine Ausrede doch wieder stimmen.“ Er lachte, aber wirklich ehrlich hörte sich das Lachen nicht an. Sirius zog sich öfters zurück, das kannte Remus schon. Von Zeit zu Zeit tauchte er einfach in der Bibliothek, oder sonst wo auf, wo er selten gestört wurde. Woran das lag sagte er allerdings nie und Remus fragte auch selten nach. Er kannte es schließlich, wenn man ein Geheimnis hatte, über das man nicht reden wollte. Dies war einer dieser Momente und er mochte sie auch recht gerne... mal nicht alleine die Hausaufgaben machen. Zwar hatte Remus genug Probleme für sich alleine, aber er mochte es, wenn andere mit ihren Problemen zu ihm kamen. Das kam zwar selten vor, aber wenn er denn helfen konnte freute er sich doch darüber und Sirius war einer der wenigen die inzwischen oft von selbst zu ihm kamen. Seid der Sache von letztem Jahr zu seinem Geburtstag. Eine Weile arbeiteten sie still neben einander, lediglich das Kratzen der Federn auf dem Pergament war zu vernehmen. Eine Uhr an der gegenüberliegenden Wand, direkt über der Tür tickte leise im Sekundentakt vor sich hin und dann und wann wurde eine Seite umgeblättert, oder neues Pergament heraus gekramt. Keiner sagte ein Wort, es war kaum zu glauben, wie konzentriert die 12 jährigen Jungs an ihren Aufgaben saßen. Bei Remus war es ja eher Standart, aber Sirius... nun er hatte Leistungsdruck wegen seiner Familie und von Zeit zu Zeit setzte er sich schon hin und büffelte, aber im großen und ganzen schloss er sich doch lieber James an. Dong, dong, dong, dong... Zehnmal war der Schlag zu hören. „So spät schon. Wir müssen langsam echt hoch, sonst gibt es noch Ärger.“ Sirius seufzte, musste Remus allerdings (leider wie es schien) zustimmen. „Na ja, bin immerhin mit diesem langweiligen Aufsatz fertig geworden. Und selber?“ „J-ja... ich auch...“ eigentlich nicht. Er war zwar weiter gekommen, aber immer wieder hatte er aufgesehen und sich gefragt, ob Sirius wohl beim Quidditchspiel mitkäme, und ob Alexis wohl trotzdem bei ihm sitzen wollte, auch wenn Sirius nicht mitkäme. Irgendwie wäre es halt doch schön Freunde zu haben... Echte Hoffnungen machte Remus sich allerdings nicht. Er fragte Sirius auch nicht. Er passte nicht hinein und Basta. Wer wollte schon mit jemandem wie IHM befreundet sein? Außerdem, wenn er jemanden zu dicht heran ließ so könnte jemand hinter das Geheimnis kommen und es würde publik werden und sich würde er dann von der Schule geschmissen werden. Ja das war ganz gewiss. Es war also besser für alle Beteiligten, wenn er nicht versuchte Freunde zu gewinnen, egal wie sehr er es sich auch wünschte. Stumm stiegen sie an den Bilderrahmen der alten Schüler und sonstiger Hexen und Zauberer vorbei. Einige beschwerten sich, dass Schüler um diese Zeit noch durch die Gänge liefen, andere wiederum grüßten freundlichst. Sirius ignorierte die einen wie auch die anderen, während Remus sich bei den ersteren entschuldigte und die Grüße der anderen freundlich erwiderte. Im Griffindorraum herrschte noch immer Highlife. Im Mittelpunkt stand natürlich die Neue und, wie Frank versprach, viel bessere Quidditchmannschaft des Hauses. Frank Longbottom und Amea Avery als Treiber, Joyce Frederick als Sucherin, Aiko Yuzuriha, James Potter und Alica Crow machten die allseits beliebten Jäger und Phineas Wood im Tor. „Ah Sirius, da bist du ja wieder.“ Frank war sofort zu ihm durch die Massen, woraufhin Phineas, nicht verwunderlicher Weise, das Gesicht verzog. “Lass es Longbottom! Er will nicht, also zwing ihn nicht.” „Ja aber... Sirius komm schon! Mit dir im Team als Keeper wären wir unschlagbar!“ Sirius rollte mit den Augen „Gut, dann bleibt es ohne mich ja noch spannend! Wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich würde gerne rauf in mein Zimmer!“ „Aber Sirius!“ Und schon war er weg. Das Remus auch rein gekommen war bemerkte eigentlich niemand und das störte den Jungen auch nicht wirklich. So konnte er sich immerhin unbemerkt an James und den anderen vorbei ebenfalls ins Zimmer schleichen. Er war müde und fertig und wollte wirklich schlafen gehen. Morgen würde auch so noch ein anstrengender Tag werden, in Verwandlung stand nämlich eine Kurzarbeit am Montag an und er hatte noch lange nicht genug gelernt. Sirius saß auf seinem Bett, einen Brief in der Hand. Diesen zerknüllte er und zwar mehr als nur doll, und schmiss ihn dann in den Mülleimer. Erst als die Tür von Selbst zuschlug blickte er auf. „Post von den lieben Verwandten.“, erklärte er mit finsterer Miene. „Und was schreiben sie?“ Wenn Sirius ihm das schon erzählte wird er diese Frage schon haben kommen sehen. Hätte er nichts gesagt, so hätte Remus auch nicht gefragt und würde er jetzt nichts sagen, so würde Remus auch nicht weiter fragen. Kurz schien Sirius zu überlegen, schließlich sagte er nur ‚Das Übliche eben'.’ Er erhob sich und ging ins Bad, sich duschen. Er wollte es also nicht erzählen... innerlich seufzte Remus. Na ja, was hatte er auch anderes erwartet? Er selbst begann sich zu entkleiden und schlüpfte in sein Nachthemd, machte sich im Bad fertig und verschwand unter seine Bettdecke. „Nacht Sirius, nach Peter.“ Der Mitzimmerbewohner war in der zwischen Zeit auch eingetrottet. Nur James fehlte, aber bis der kam würde sicher noch einige Zeit vergehen. Remus jedenfalls bekam nicht mehr mit, wann er ins Zimmer kam, er schlief schnell und seelenruhig ein. Kapitel 4: Die Frage -------------------- „Sorry ich musste doch zum Training und das ging noch so lange und dann hat es noch geregnet und ich musste duschen und Abendbrot hatte ich deswegen doch auch noch verpasst und...“ „Ist ja schon Ok, hier hast du den Aufsatz, aber nicht Wort für Wort abschreiben. Die Schreckschraube merkt so etwas sofort!“ „Darf ich auch abschreiben Sirius?“ „Nein Peter darfst du nicht, frag doch deinen Sitznachbarn oder so, aber nerv mich nicht.“ Die fast schon wässrigen, kleinen grauen Augen wandten sich nun an Remus, der sich bisher wunderbar aus der Diskussion hatte raushalten können. Er hielt nichts vom Abschreiben. Als könnte man dadurch etwas lernen. Die Lehrer dachten sich doch etwas bei den Aufgaben und schummeln war nicht unbedingt Zweck der Übung. Es war ihm ja auch ein Mysterium, wie Sirius und James die Regelmäßig von einander abschrieben, überhaupt so gute Noten nach Hausbringen konnten. Nun zumindest Sirius... James war im Praktischen zwar ungeschlagener Meister, aber seine schriftlichen Noten ließen sich mit nur ein wenig lernen durch aus noch verbessern. Doch das schien ihn nicht wirklich zu interessieren. „Remuuuuus?“, fragte sie piepsige Stimme Peters. „Peter du weißt ich halte nicht viel von...“ „Ja aber ich hab’s versucht, ich habe es ECHT versucht aber ich kommt einfach nicht weiter und wenn ich schon wieder ein E in Verwandlung nach Hause bringe killen mich meine Eltern.“, jammerte der Mitschüler und Tränen stiegen ihm in die Augen. Er machte einen wirklich erbärmlichen Eindruck. Mit einem Seufzen kramte Remus in seiner Tasche und sofort hob sich Peters Stimmung. „Dankedankedankedanke. Das werde ich die NIE vergessen.“ Warum nur fiel es Remus so schwer das zu glauben? „Was?“ Die grinsenden Gesichter seiner Mitschüler um ihn herum waren ihm nicht entgangen. „DEN Trick muss ich mir merken.“, meinte James schließlich und strich sich über die Nase, „SO kriegt man also mal deine Aufsätze zu sehen, einen auf Verzweiflung machen.“, stimmte Erik mit ein und die beiden grinsten einander an. „Aaaalso Remus wegen Kräuterkunde.“, begann James doch noch ehe er weiter machen konnte reagierte Remus „Nein.“ Ganz enttäuscht schauten die rehbraunen Augen ihn an. „Aber du hast Peter doch...“ „Das ist was ganz anderes.“ Irgendwie wurde Remus das Gefühl nicht los, dass, wenn er James ausreden ließ er es hinterher SEHR bereuen würde... „Und Geschichte?“, setzte nun der braungelockte Eric an. „Ich sagte NEIN! Bei Peter ist das einfach was anderes, verstanden?“ „Das ist ab UNFAIR!“, jammerten die beiden nun im Cor. „Remus ist gemein.“ "Ja Remus bevorzugt andere.“ „Remus mag mich nicht meeeehhhhr.“ „Was wird das? Ein Wettquengeln?“, mischte sich schließlich, als Remus schon fast dabei war aufzugeben Sirius ein. Der schwarzhaarige Junge hatte bisher einfach nur dagesessen, den Kopf auf die Hand gelehnt und leicht gegrinst. Nun aber erhob er sich und legte James die Hand auf dessen Schulter. „James du willst doch nicht auf sein“ der deutete auf Peter der von alle dem nichts mitbekam, da er den Aufsatz abschrieb, „Niveau herunter, oder? Und Eric? Soweit ich weiß hast du den Aufsatz gestern erst fertig gestellt.“ Eric verzog leicht das Gesicht und James schaute zu dem pummeligen Peter herunter dessen veralteter und klecksender Federkiel über das Pergament huschte. „Du bist so ein Spielverderber Black.“ Eric rollte mit den Augen, „Na ja, ich muss jetzt eh los, ich muss noch eine Strafarbeit bei Herrn Hartmann abgeben...“ er seufzte und verabschiedete sich. „Und James, musst du nicht noch deine Sachen runterholen, du hast sie heute morgen vergessen. Oben jedenfalls liegen noch ‚Verwandlungen mit Vera’ und ‚Das Einmaleins der Zauberkunde’ plus einpaar wichtig aussehende Papierrollen auf dem Tisch.“, wandte sich Sirius an seinen Freund und nahm die Hand von dessen Schulter. Dieser winkte ab „Quatsch das kann nicht sein ich habe doch...“ er begann in seiner Tasche zu wühlen, „Moment hier müsste doch...“ er begann den Inhalt auf dem Tisch auszuleeren. Remus beobachtete das alles mit stummen Interesse. Sirius schien genau zu wissen, wie er mit den Beiden umzugehen hatte. Aber fast noch interessanter war der Inhalt James’ Tasche. Da war eine Schleuder, einige Stinkbomben, dann noch einpaar Comiczeitschriften, ein Flummi, etwas komisches grünes schleimiges in einem Behälter, ein Glas mit einem, wie es schien inzwischen toten Frosch drin, einpaar Gummischlangen, Gummibänder, etwas das einem Haufen Insekten ähnlich sah und erst bei näherem hinsehen als Süßigkeiten zu entschlüsseln war, eine Packung Bertibotsbohnen in allen Geschmacksrichtungen... Remus fragte sich, wieso James all das mit sich herum schleppte und vor allem, wann denn die Schulsachen kommen würden. „Verdammt dabei habe ich doch an sonst alles gedacht...“ „An.. sonst alles...“, wiederholte Remus und ließ seinen Blick noch einmal über den Tisch fliegen. Das einzige an Schulsachen war ein Federkiel der, da so viele Dinge auf ihm gelegen hatten ziemlich zerfleddert aussah und einpaar teils angerissene, aber alles samt sehr zerknitterte Schriftrollen... und DAS nannte James nun ‚an alles gedacht’. „Tja aber die Bücher sind noch oben.“ „Na toll! Du hättest auch EINMAL ein wahrer Freund sein können und sie für mich mitnehmen können, oder Sirius?“, schnappte James, doch sein Freund grinste nur „Hätte ich. Aber so ist das Leben nun einmal, jeder muss seine Fehler selbst ausbügeln. N’est pas?“ Er zwinkerte und James grummelte nur etwas, während er den Tisch wieder leer räumte „Das werd ich mir merken!“ Mit diesen Worten war er auch schon auf und davon. „So jetzt bist du wenigstens vorerst von denen befreit. Du hättest warten sollen, bis die beiden Geier weg sind, ehe du Peter was zum abschreiben gibst.“ Remus nickte dankbar. Bisher hatte er es noch irgendwie geschafft seinen Vorsatz fürs neue Schuljahr einzuhalten und das lautete: Niemanden abschreiben lassen. Bei Peter war es etwas anderes. Der bemühte sich wirklich und lernte, nahm ja sogar Nachhilfe bei Remus. James hingegen war einfach zu faul. Das Selbe galt für Eric. „Danke.“ Es war schon seltsam Sirius zwischen den Beiden zu sehen, er schien gar nicht hinein zu passen. Egal was er tat oder sagte, er war ein Black und das sah man ihm auch an. Das schwarze Haar, welches langsam aber stetig nachzuwachsen begann, die kalten blauen Augen, die At wie er sich bewegt und kleidete... alles an ihm stach hervor. Zumindest, wenn er sich mit James und Eric umgab. Er war nun einmal kein Sportler und Frischluftfanatiker, ähnlich wie Remus selbst. „Kein Problem, ich weiß doch wie die Beiden sein können.“, grinste er. Gerade wollte Sirius selber sich zum Gehen wenden, als Remus etwas einfiel. „Warte Sirius!“ Er hatte doch ein Versprechen gegeben und der Tag des ersten Quidditchspiels rückte immer näher und näher und noch immer hatte er sich nicht dazu durchringen können Sirius zu fragen, ob er nicht mit Lexi und ihm und wahrscheinlich Lilly dort hingehen wolle. Eigentlich war es lächerlich, schließlich waren sie Klassenkameraden und redeten täglich mit einander, auch wenn es meist nur ein ‚Na hast du schon deine Hausaufgaben gemacht?’ Gespräch war. Trotzdem, ihn so etwas zu fragen kostete Remus unglaublich viel Überwindung. Wären sie Freunde... ja dann verstünde sich das von selber. Wenn man befreundet ist dann fragt man sich solche Dinge einfach... aber für Remus sah die Sache anders aus. Sicher würde Sirius sich nicht einmal etwas denken. Er würde einfach mit den Schultern zucken und ‚Warum nicht?’ fragen. Dennoch... für Remus bedeutete dieser Schritt eine menge Mut. Denn was, wenn Sirius nicht wollte? Oder was, wenn jemand hinter sein kleines ‚Geheimnis’ käme? Was, wenn er ihn auslachte, oder fast noch schlimmer: Was, wenn sie tatsächlich Freunde würden? Er hatte keine Freunde. Er fürchtete sich vor Freunde, sosehr er diese Einsamkeit auch hasste. Das hieß, Freunde an sich fürchtete er nicht... nur sie wieder zu verlieren, oder sie gar zu verletzen. Das könnte er nicht ertragen. Dennoch wollte er Alexis diesen Gefallen tun. Er hatte es ihr schließlich versprochen und seine Versprechen hielt er auch! „Was denn?“ Sirius musterte ihn interessiert und wartete scheinbar darauf, dass Remus weiter sprach. „Ähm also... bald ist doch..“ „Sirius, ein Brief ist für dich angekommen.“ Remus Herz wäre beinahe stehen geblieben hatte er Amea doch nicht kommen sehen. Auch Sirius drehte sich überrascht zu ihr um und musterte den Brief in ihrer Hand kritisch. „Von?“, fragte er schließlich. Sie zuckte nur gleichgültig mit den Schultern „Keine Ahnung die Eule landete jedenfalls bei mir, obwohl dein Name drauf steht.“ Sie strich ich glattes langes Haar nach hinten und einen Moment sahen die Beiden sich an, bis Sirius schließlich seufzend den Umschlag nahm „Danke für deine Mühen.“ Wie höflich er doch sein konnte. Remus fiel auf, das Amea ein wenig an Farbe gewann, dennoch blieb ihr Blick kühl und überlegen. „Von Mühe kann man nicht reden. Wenn du mich entschuldigst.“ Auf dem Absatz machte sie kehrt und, gerufen von Lexi, rannte sie zu dieser und dem Rotschopf Lilly Evans. Sie war schon komisch... recht hübsch mit ihrem glatten braunem Haar, ein wenig muskulöser als die meisten Mädchen und schaute die meiste Zeit grimmig drein. Remus hatte nicht wirklich etwas mit ihr zu tun, er wusste nur dass sie wohl aus einer Schwarzmagierfamilie stammte, so wie Sirius und sich die Beiden daher auch etwas näher kannten und er wusste, dass sie mit Lilly und Alexis befreundet war. Das war es auch schon und bisher hatte er auch nie darüber nachgedacht. Genau genommen tat er das in diesem Moment auch nicht seine Gedanken gingen mehr in diese Richtung: ‚Warum JETZT? Warum ich?’. Sirius zumindest war mit dem Brief beschäftigt und schien das Anliegen Remus’ ganz vergessen zu haben. Gedanken verloren ging er durch den Raum, die Augen nur auf die Schrift geheftet und schritt in Richtung Ausgang, ohne Remus noch einen Blick zu schenken. „Sirius?“ Er hörte ihn scheinbar nicht. „Siri...“ Die Tür öffnete sich „... us...“ und weg war er. „...?“ „Und so, äh erhielten die Cornwelsh, ähm Pixies ihren, ähhh Namen.“, endete Herr Hartmann der Lehrer für Verteidigung gegen die dunkel Künste. Er war recht Korpulent, hatte einen Militärshaarschnitt und trug eine kleine runde Brille, was das erkennen seiner ohnehin schon sehr kleinen Augen ziemlich unmöglich machte. Er trug einen grünen Mantel, stand stramm da, auch wenn das mit seiner Figur recht kompliziert zu sein schien. Er selbst schien sich als eine Art Cornell zu sehen, aber die Kinder vor ihm grinsten nur leicht darüber. Dennoch, mit ihm war nicht zu spaßen, wie James und Sirius mal wieder demonstrieren durften. „So ähm die viertel äh Stunde für die zwei äh Schwätzer ist jetzt vorbei. Mr. Potratz äh öffnen Sie doch bitte die ähm Tür.“ Alex, ein junger Hufflepuff, tat wie ihm geheißen, erhob sich und öffnete die Tür. James wie auch Sirius waren beim ‚Schwätzen’ erwischt worden und bei so einem Fall kannte Herr Hartmann nur eine Strafe: Er gab den Beiden einen Abschnitt von nicht unerheblicher Länge, schickte sie hinaus, dann sollten sie besagten Abschnitt auswendig lernen, wofür sie 15 Minuten bekamen. Nach der Frist sollten sie wieder herein kommen und das gelernte aus dem Kopf Fehlerfrei vortragen. Jedes Stottern, oder falsche Wort, oder Überlegen gab eine halbe Note schlechter, bis man schließlich bei ‚F’ angekommen war. Bisher hatte noch niemand diese Hürde gemeistert und alle ahnten schon, wie es diesmal ausgehen würde und zwar so wie immer. James und Sirius kamen erstaunlich gut gelaunt herein. Nun ja, zumindest James schien gut gelaunt während Sirius ein wenig wütend zu ihm herüber linste und „Grins nicht so blöd, schließlich ist es DEINE Schuld das wir hier sind.“ murmelte. „Gut äh Mr. Potter fangen Sie bitte, äh an.“ James räusperte sich und trat vor. Gespannt langen die Augen aller Schüler im Raum auf ihm, als er begann den Text, den er lernen sollte zu rezitieren. Doch schon kam der erste Fehler und nur kurz darauf folgte der zweite. Zwar ließ James sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen doch die Note wurde schlechter und schlechter, wie man es ja schon kannte. Doch dann geschah das Unglaubliche. „Fertig.“ Verkündete James und grinste in die Runde. „Ein E fürs Mündliche.“, erklärte Herr Hartmann dem Jungen und alle im Klassenraum öffneten die Augen weit. Er war der Erste, der kein F gekriegt hat. Ein paar Klatschten probeweise doch der Blick des Lehrers ließ das bisschen Applaus sofort absterben. Das hinderte James nicht daran sich zu verbeugen einmal zu zwinkern und sich schließlich auf Geheiß Herrn Hartmanns an seinen Platz zu setzen, wo er auf Sirius wartete. Remus konnte kaum glauben, was er da sah. Nahm der Junge das denn gar nicht ernst? Er hatte gerade ein E für seine ohnehin schon schlechte Mündliche Leistung bekommen und es schien ihn einfach kalt zu lassen. Nun aber wandten sich alle Blicke Sirius zu. In schwarzen Magiermantel stand er da einen genervten Blick auf dem Gesicht. Wenige Lehrer hatten es im ersten Jahr gewagt ihm Strafarbeiten zu geben doch inzwischen schien der ‚Namensschutz’ nachzulassen. „Beginnen sie Mr. Black.“ Sirius trat mit gelangweiltem Gesicht nach vorne und begann den Text zu rezitieren, bis er sich schließlich mit einem sagenhaften ‚D’ hinsetzen durfte. Diesmal konnte der Lehrer einen annerkennenden Applaus nicht unterbinden. „Alter Angeber.“, grinste James seinem Kumpel zu und sie schlugen einmal ein, ehe der Lehrer den Unterricht fortsetzte. Remus wusste einfach nicht, wie die Beiden das so gelassen hinnehmen konnten, wie sie so etwas, was für ihn eine Schande gewesen wäre, in einen wahren Triumph verwandeln konnten. Nach Stundenende versammelte sich sofort der ganze Kurs um die Beiden und zumindest James schien die Bewunderung zu genießen, ließ verlauten das nächste Mal würde er Sirius schlagen und alle lachten. „Mein Gott jetzt sind sie schon STOLZ darauf im Unterricht Mistgebaut zu haben.“ Remus drehte den Kopf zur Seite und sah da Lilly stehen. Sie wartete anscheinend auf Amea die noch kurz mit dem Lehrer etwas klären musste. Alexis war anscheinend in der Menge um James’ und Sirius’ Tisch verschwunden. „Ja sie werden sogar noch bestärkt darin... Echt mal.“ „Na ja, ich meine sie haben schließlich etwas geschafft, was vorher noch keiner geschafft hat.“ Remus wusste nicht genau weshalb er die beiden jetzt auch noch verteidigte. Insbesondere, wo er doch eigentlich ähnlich wie Lilly dachte. Er wusste überhaupt nicht warum er nicht einfach durch die Tür und in Richtung Verwandlungszimmer ging, aber irgendwie hatte er das sagen müssen und nun drehte die rothaarige sich zu ihm um. „Ach nicht du auch noch Remus. Bisher hab ich dich doch für ganz vernünftig gehalten...“ Er merkte wie sein Blick wieder gen Boden glitt wie so oft, wenn er mit anderen sprach. „Nun, ich denke sie sind halt so... und ohne so jemanden wäre es auch nur halb so spannend in Hogwarts.“, ließ er sich schließlich zurückhaltend vernehmen. Lilly zuckte unbeeirdruckt mit den Schultern „Kann schon sein... Hey, Remus schau mich mal an.“ Remus schreckte fast auf und schaute sie an. Fragend war sein Blick, was sollte die plötzliche Aufforderung? Ob er etwas falsch gemacht hatte? Nun, ihrem Lächeln nach zu schließen nicht... aber was war dann der Grund? „Du hast ja Bersteinfarbene Augen.“, lachte sie. Jetzt war er vollends verwirrt. „Ja... und?“ „Ach du schaust mir nie ins Gesicht, wenn wir reden. Es ist mir nie aufgefallen.“ Amea trat an Lilly heran, nur kurz glitt ihr Blick musternd über Remus, dann wieder auf ihre Freundin. „Ich bin fertig, gehen wir?“ Mit einem Blick Richtung Sirius, wo Alexis noch immer stand, nickte Lilly. „Ja, bis Lexi sich von denen losreist beginnt die nächste Stunde.“ Sie nickte Amea zu und folgte dieser durch die Tür „Bis später Remus!“ Sie winkte dem noch immer leicht verwunderten Jungen zu und ging schließlich laut redend und lachend den Gang hinunter. Remus schaute den Beiden hinterher, bis ihm einfiel, dass er ja auch los musste. Der Klassenraum leerte sich auch langsam und die Wege der Hufflepuffs und Griffindors trennten sich bis zur morgigen Kräuterkundestunde. James und Sirius wurden von einigen Schülern begleitet und die Traube ging den Gang hinunter den auch Lilly und Amea schon entlang gegangen waren. „Hey wo sind denn Lilly und Amea?“ Das blonde Mädchen sah sich suchend um. „Ähm die sind schon los zu Verwandlung.“ Remus deutete den Gang, wo man noch immer die andere Jungs sehen konnte hinunter. „Ach wie fies, nie können sie warten. Na dann geh ich eben mit dir zu dem Raum.“ Entschlossen ergriff sie seinen Arm und zog ihn durch die Tür in den Gang hinaus. „Also Remus was hältst du davon?“ Der Tag heute war wirklich seltsam. Für gewöhnlich redete Remus mit fast niemandem, saß während der Pausen in einer Ecke und las und ging alleine von Klassenraum zu Klassenraum, während die Anderen in ihren Gruppen waren, so vertieft ins Reden, dass sie ihn gar nicht bemerkten. Es machte ihm nichts aus, er war das schon gewöhnt, war dafür manchmal gar dankbar. Aber heute schienen alle sich geradezu darum zu reißen mit ihm zu reden, was ihn mehr, als nur ein bisschen irritierten. „Wovon?“ Er ließ sich von Alexis an den Portraits vorbei ziehen. „Na, was Sirius und James heute geschafft haben!“ „Ah... klar.“ Natürlich. Das Gesprächsthema Nummer eins, wie sollte es auch anders sein? „Weiß nicht...“ „Also ich war ja beeindruckt, aber das waren wohl die Meisten.“ Ob dieses Mädchen mitgekriegt hatte, was er gesagt hatte? Manchmal war Remus sich da gar nicht so sicher. Sie schien einfach gerne und viel zu reden und erweckte nicht selten den Eindruck Monologe lieber zu haben, als Dialoge. „Also, ich musste das auch mal machen und war schon nach den ersten 3 Sätzen bei einem F angelangt... Du musstest so was noch nie machen, oder Remus?“ Er schüttelte lediglich den Kopf „Dachte ich mir.“ Sie grinste leicht und schwieg für eine weile, während sie die Treppen hoch ins dritte Stockwerk stiegen. „Du bist immer so still.“, stellte sie nach einer Weile fest. Ein Schulterzucken war die Antwort. „Kann schon sein.“, murmelte Remus noch zusätzlich. Wieder vergingen einpaar Sekunden der Stille, bis Alexis erneut das Wort erhob: „Ich mag das nicht, wenn es so still ist, also erzähl mal was, ich hab ja schon die ganze Zeit geredet, muss doch langweilig sein.“ Die blauen Augen strahlten ihn an. Das kindliche Lächeln ging von einem Ohr zum anderen. „N-nein, überhaupt nicht. Ich... ich hab eigentlich auch gar nichts zu erzählen, wirklich.“ Ein wenig erschrocken machte er wieder ein Rückzieher. „Echt, das kann ich nicht glauben. Jeder hat was zu erzählen.“ Nachdenklich hob sie den Zeigefinder ans Kinn „Zum Beispiel weiß ich gar nicht über deine Familie.“ ‚Ich über deine auch nicht’, lag es Remus auf der Zunge, doch er sprach es nicht aus. Es wäre zu unhöflich gewesen und dieses Mädchen wollte doch nur nett sein. Aber gerade über seine Familie wollte er nicht mit jedem reden... „Nichts besonderes... ich wohne mit meinem Vater in London in ner kleinen Wohnung. Ende.“ Spielte er es schließlich herunter. Er hoffte nur dass die Frage „Und deine Mutter?“ Da war sie schon. Die Frage die er nicht hatte hören wollen. Er blieb kurz stehen, verwundert drehte Alexis sich zu ihm um, beobachtete wie er langsam den Kopf hob und lächelnd „Tod, sie starb als ich fünf war, bei einem Autounfall.“ sagte, dann schließlich weiter und an ihr vorbei ging. Danach war sie still und genau deshalb hasste er diese Frage. Sicher, es tat weh erinnert zu werden und eine solche Antwort zu geben. Wie oft war er das schon gefragt worden... doch viel schlimmer empfand er die Reaktionen. Die Betroffenheit... die Stille die jede Unterhaltung abzutöten schien. Er hasste dieses ‚Oh tut mir leid, das wusste ich nicht.’ Er hasste ‚Oh armer Junge’. Er hasste ‚Na immerhin hast du deinen Vater der dich liebt, nicht?’. Und doch, wie anders sollten die Leute schon reagieren? „Ich mag Vanille lieber.“ „Hä?“ „Na Eis, ich mag Vanilleeis am liebsten.“ Erklärte Alexis ihm aus der Luft heraus. „Ich glaub ich werde was auch immer wir verwandeln müssen in eine Tüte Vanilleeis verwandeln. Ja genau das werde ich tun.“ Sie hielt ihm die schwere Holz Tür, durch welche schon der wohlbekannte Schullärm drang auf und auf seinen sprachlosen Ausdruck grinste sie nur. Ob sie einfach das Thema wechseln wollte, oder wirklich einfach ausgesprochen hatte was sie dachte, ohne sich darüber Gedanken zumachen wusste Remus nicht. Aber es ließ ihm das Herz etwas leichter werden. „Tu das.“, sagte er leicht lächelnd und schritt durch die Tür zu seinem Platz. Während Alexis ihm nur noch einmal zuzwinkerte und dann mit einem lauten „Hey ihr zwei! Ihr könnt mich da doch nicht einfach stehen lassen!“ auf Lilly und Amea zurannte. „Ruhe Bitte.“ Die Hauslehrerin von Griffindor trat ein, doch verstummte die Klasse erst, nachdem die Frau Mitte 50 das Buch eines Schülers in einen Wecker verwandelt hatte, der auch sofort und sehr laut zu läuten begann. Einpaar Schüler grinsten (darunter Lilly und James), andere rollten nur mit den Augen (unter anderem Amea und Sirius). Remus blieb einfach sitzen, das Buch schon vor sich liegend, Pergament und Federkiel bereit und nur auf den Unterrichtsbeginn wartend. Mit einem Schlenker war das Buch wieder in seiner ursprünglichen Form und der Junge schaute nur verlegen „Ach, Ihre Ohren können also doch noch etwas vernehmen, obwohl es hier so laut wie in einem Affenstall voller aufgescheuchter Schimpansen ist?“ „Aber Frau Lehrerin.“, warf James und lehnte sich zurück „Seid wann wohnen denn Affen in einem Stall?“ Alle Mitschüler grinsten, schließlich war ja etwas wahres dran. Remus seufzte nur... es mochte ja für manche undenkbar sein aber er war hier um etwas zu lernen! Er war so dankbar dafür überhaupt hier zu sein, dass er freiwillig lernte und für jede Unterrichtsstunde dankbar war. Aber wie sollte James DAS schon nachvollziehen können. „Es ist mir relativ egal, wo Affen leben.“, antwortete die Lehrerin kühl und schwenkte den Zauberstab noch einmal. Einpaar Papierkugeln, die bis vor kurzem noch in der Luft gewesen waren und durch Klassenzimmer gesaust waren erhoben sich. „Jedenfalls sollten Menschen nicht in einem hausen und ich weigere mich in einem zu Unterrichten. Wenn alle die, die dafür verantwortlich sind also bitte die Güte hätten diesen Schweinekram weg zu machen damit wir mit der Stunde beginnen können?“ Erst mal starten alle einander an. Keiner wollte es gewesen sein. „Bitte, wenn keiner etwas macht, dann können auch alle eine Strafarbeit kriegen. Mir soll es recht sein.“ Die Lippen der Frau wurden dünner, wie die es zu tun pflegten, wenn sie genervt war. Die Pupillen zogen sich ärgerlich zusammen und sie verschränkte die Arme. Remus seufzte und erhob sich, um mit dem einsammeln der Papiere zu beginnen. Nein er hatte nichts geworfen, na und? „Zehn Punkte für Griffindor Lupin, aber setze dich bitte. Ich habe gesagt die Verantwortlichen sollen aufräumen und nicht Sie.“ Er wollte wiedersprechen, wollte sagen dass er doch mit gemacht habe, oder dass es doch egal sei, ihm zumindest, doch ihr Blick machte deutlich, dass sie solche Widerreden nicht hören wollte. Mit einem „Ja Ma’am“ ließ er als die Papierkugel wieder fallen und setzte sich. „Ich bin wirklich enttäuscht, außer von Ihnen Lupin.“ Einpaar tuschelte und der Junge wurde das Gefühl nicht los, dass es darum ging, dass er ein ‚Schleimer’ war, dass er natürlich gar nicht erst verdächtigt wurde. Schließlich war das Rücken eines Stuhls zu hören und überrascht sahen alle, wie James aufstand und stumm begann das Papier aufzusammeln. Kurze Zeit später gesellte sich Sirius dazu und noch zwei drei andere. Nicht alle die mit gemacht hatten halfen, Eric zum Beispiel schien es geradezu zugenießen, dass die Anderen seine Arbeit machten, doch schließlich war nach nicht mal 5 Minuten der Boden aufgeräumt. „Gut. Fünf Punkte Abzug für Griffindor und Ravenclaw (Mit denen sie zusammen Verwandlung hatten), dafür, dass der Klassenraum so ausgesehen hat.“ Ein wenig ärgerlich schauten die zu Boden die doch alles wieder aufgeräumt hatten, andere wiederum schauten gerade diese (und die, die nicht mit aufgeräumt hatten) ein wenig wütend an, schließlich war es deren Schuld. „Und nun beginnen wir mit unserem heutigen Thema: Dem Verwandeln von Lebendigem.“ Nach dem sie letztes Jahr lediglich das Verwandeln von Unbelebten, was die einfachste Struktur hatte, geübt hatten (Schwierigkeitsgrade hierbei waren: Volumen Unterschiede, Material Unterschiede und Struktur Unterschiede) kamen in diesem Jahr einfache Lebensformen, wie etwa Pflanzen dran, wobei die Schüler sich erst einmal darauf beschränken mussten, sie in Dinge der selben Kategorie zu verwandeln, wobei die Schwierigkeit dabei genauso gegliedert waren, wie bei Unbelebtem. Erst nächstes Jahr würden sie beginnen Unbelebtes in Belebtes zu verwandeln. Die Stunde war interessant, wie immer. Sie hatten einen Ast in ein Blatt verwandelt, was natürlich recht simpel, dennoch für einige, wie etwa Peter, schon eine Nummer zu groß war. „Ich werd das NIE schaffen.“ Nicht nur Peter sondern auch Alexis waren nahe dem Nervenzusammenbruch. „Egal wie oft ich es probiere“, erklärte sie ihren Freundinnen im Vorbeigehen, „Das Einzige was passiert ist, dass der Stock grün wird.“ Am liebsten hätte Remus ihr ja Gesagt, dass es nur daran lag, dass die Schleife, die sie mit ihrem Stab machten nicht ganz korrekt war, aber Peter nahm ihn zu sehr in Beschlag, und selbst wenn nicht so hätte er sich dennoch sicher nicht getraut es ihr zu sagen. So hatte er immerhin die gute Ausrede, dass er ja gerade mit Peter sprach und diesem Ratschläge geben musste. Die stunde war schon vorüber und die Schüler strömten aus den Klassenräumen in Richtung Große Halle und Nahrung. „Was mache ich denn nur Falsch Remus?“, klagte Peter und betrachtete sich seinen nur an der Spitze grünen Stock. „Das zweite Wort, Transformia, du legst sie Betonung falsch...“ und so weiter und sofort, wie er Peter eigentlich immer alles erklärte, was dieser nicht verstand (was bedeutete: Alles). Aus den Augenwinkeln jedoch schaute er zu Alexis, die sich zwischen Lilly und Amea drängte und erklärte, sie habe einen Bärenhunger. Er seufzte innerlich. Er hatte Sirius immer noch nicht gefragt... aber der hing ja auch ständig mit James rum und in James' Nähe wiederum waren sowieso immer viele Menschen. Ergo: In Sirius’ Nähe waren auch immer so viele Leute... Und Remus wollte doch nicht stören. Wahrscheinlich war das sein größtes Problem, dass er nie andere stören wollte... Wie dem auch sein mochte, auch dieser Tag verging, ohne dass er sich dazu durchringen konnte den Klassenkameraden zufragen. Dabei rückte der Tag des Spieles doch immer näher. Langsam aber stetig wurde das Wetter deutlich milder, immer öfter verdeckten Wolken den Himmel und nicht selten, wie an diesem Morgen, regnete es wie aus Eimern auf die Erde hinab. Der Herbst war im Anmarsch und die meisten Aktivitäten wurden auf drinnen verlegt. Heute hatte Remus sich fest vorgenommen mit Sirius zu reden... irgendwie. Dieser war die letzten Tage, seid dem Brief den Amea ihm überreicht hatte, ein wenig komisch seltsam abwesend und zog sich öfter mal zurück. Doch in diesen Momenten, wo er nicht von Menschen umringt war wollte Remus ihn nicht mit so etwas belästigen... andererseits, wenn er gerade mit jemandem sprach wollte er die Unterhaltung auch nicht unterbrechen... Irgendwie kam er sich wie ein dummes kleines Mädchen vor, das sich nicht traute ihrem Schwarm einen Liebesbrief zu überreichen... und dabei wollte er doch nur einen Klassenkameraden fragen, ob er nicht mit ihm und zwei Mädchen ein Quidditchspiel angucken wollte. Dieses dumme Schamgefühl. „Und?“ Alexis hatte an der Tür auf Remus gewartet, „Hast du Sirius inzwischen gefragt? Kommt er mit?“ „Tja... ähm... “ Remus wich ihrem fragendem Blick aus. Er war wirklich jämmerlich... „Heißt das, du hast ihn noch nicht gefragt, oder heißt das, er hat ‚nein’ gesagt?“ Ihre Stimme klang gar nicht vorwurfsvoll oder genervt, wie Remus es schon fast erwartet hatte. Im Gegenteil, sie war freundlich und zuvorkommend „Soll ich ihn vielleicht fragen?“, bot sie hilfsbereit an, doch kaum hatten die Worte ihre Lippen verlassen schüttelte Remus heftig den Kopf. So weit würde es gerade noch kommen! Er hatte es ihr versprochen und er würde so eine Kleinigkeit schon hinkriegen. „Nein, nein schon in Ordnung. Was sagt Lilly eigentlich dazu?“ „Sie meinte... oh halt das mal eben. Ich muss was aus meiner Tasche holen.“ Sie drückte Remus einpaar Unterlagen in die Hand und kniete sich hin um etwas aus ihrer Tasche zuholen, wobei sie weiter sprach „Lilly meinte, sie habe eh schon jemand anderen versprochen mit ihm zum Spiel zu gehen und daher sei es ihr egal, mit wem ich da hin gehe.“ Eine Flasche Apfelsaft kam zum Verschein, Alexis richtete sich wieder auf und nahm ging mit Remus in Richtung Griffindor Gemeinschaftsraum. Sie trank, und da sie dafür ihre Hände brauchte trug Remus ihre Sachen auch weiterhin. „Jemand anderes?“, fragte er ein wenig zu neugierig für seinen Geschmack. Ging ihn ja nichts an mit wem Lily irgendwo hinging. „Keine Ahnung, hat sie mir auch nichts von erzählt... aber vielleicht hat sie ja einen boy-friend.“ Alexis sagte das, als wäre es das normalste der Welt. Für Remus war es undenkbar. Nicht das Lily nicht wahrscheinlich, villeicht... also unter Umständen (die hier nicht näher deffiniert werden sollen) eine tolle Freundin war... oder Jungs sie ganz nett fanden aber... nun, überhaupt die Vorstellung einer... na ja, einer ernsten Beziehung war... ein wenig kompliziert für ihn. „V-vielleicht.“, sagte er schließlich und schaute zu Boden. „Jedenfalls... wenn Lilly nicht dabei ist hat Sirius doch eh keinen Grund nicht mitzukommen...“ Ja, er wechselte das Thema. Irgendwie war ihm das Thema ‚Liebe’ nicht ganz geheuer, aber Alexis schien es ganz toll zu finden. „Sag mal Remus warst du schon mal verliebt?“, fragte sie gerade heraus. Wie eine Ampel schaltete sein Gesicht auf Rot. „Ähm... also..“, stammelte er, aber eine wirkliche Antwort kam natürlich nicht heraus. Sie lächelte nur. „Dein Gesicht müsstest du sehen!“, grinste sie, rannte einpaar Schritte voraus zum Portrait der dicken Dame in pink, nannte das Passwort und hielt den Ausgang für ihn frei. Mit noch immer schnellerem Herzschlag und rotem Gesicht folgte Remus und betrat direkt nach ihr den Gemeinschaftsraum. „Da sitzt Sirius.“ sie deutete in eine Ecke, wo der Junge an einem Aufsatz saß. James spielte wohl gerade mit Eric und zwei Mädchen Poker, oder was auch immer. Das war DIE Gelegenheit. Außerdem konnte er ja schlecht den Schwanz einziehen, wenn Alexis zuschaute... Nein, er musste fragen. Schlimmer als ‚nein’ konnte es schließlich nicht werden. „Viel Erfolg.“, wisperte Alexis ihm ins Ohr und suchte sich schließlich einen Platz, von wo aus sie ihn beobachten konnte. Irgendwie machte es das auch nicht einfacher, aber nun gut; Ein Mann stand schließlich zu seinem Wort. Mit klopfendem Herzen, zitternden Fingern die er in den Hosentaschen verbarg und einen dicken Kloß im Hals, dass er Angst hatte gar keinen Ton heraus zu bekommen, wenn er erst mal vor Sirius stand schritt er auf diesen zu. Ganz in das Zaubertränkebuch vertieft, dann und wann aufsehend, um einpaar Notizen zu machend. Die Augen immer von Buch zu Pergament huschend. Remus räusperte sich vernehmlich, doch der blasse Junge vor ihm sah nicht einmal auf. Ein unsicherer Blick glitt zu Lexi, die nur die Daumen hoch hielt. Na das war wirklich hilfreich. Remus schluckte seinen Zweifel herunter und räusperte sich lauter, als wieder keine Reaktion kam erhob er schließlich seine Stimme, wenn auch nicht sehr laut. „Ähm Sirius? verzeih wenn ich gerade störe...“ Die Feder hielt inne, eisblaue Augen wanderten hoch und ein seltsames Lächeln lag auf dem schmalen Gesicht. „Na endlich machst du den Mund auf. Was ist denn?“ Diese Begrüßung warf Remus erst einmal ein wenig zurück. Das bedeutete doch, dass Sirius ihn registriert hatte und nur, um ihr zu ärgern... Nein, er sollte wirklich nicht an solchen Gedanken hängen bleiben. „Also...“ Er schluckte noch einmal. Das Sirius ihn aufmerksam musterte spürte er nur zu deutlich, sah es jedoch nicht. Was er sah waren seine alten abgetragenen Turnschuhe. Plötzlich erinnerte er sich an Lilys Worte von vor einpaar Tagen ‚Du schaust einem ja nie richtig an, wenn du mit ihm sprichst.’ Mit Gewalt hob er als den Kopf und blickte genau in Sirius’ auffordernde blaue Augen und noch ehe er es sich anders hätte überlegen können war es auch schon raus. „Ich habe mich geragt, ob du nicht mit Alexis und mir zum Qudditch gehen würdest.“ Kurz herrschte Stille und obwohl dem nicht so war, obwohl die Jungs um ihn herum noch immer redeten und spielten, oder Hausaufgaben machten kam es Remus so vor, als müssten alle Augen auf ihm liegen. Nun, immerhin die von Alexis taten dies. Stumm starrte Sirius ihn an. „Das war alles?“, fragte er schließlich. Remus nickte. Plötzlich brach der Junge vor ihm in Gelächter aus „DAS war’s schon? Und darum machst du so ein Gesicht? Ach du meine Güte.“ Noch einmal lachte er, erhob sich und wuschelte Remus brüderlich über das hellbraune Haar. „Du bist manchmal so niedlich.“ Remus Kopf glich mal wieder einer Tomate, aber trotzdem hatte er sein Ziel nicht vergessen „Also... also heißt das, du kommst?“, fragte er beharrlich. Sirius’ Lachen verstummte, keck und gewitzt strahlten die blauen Augen Remus an. „Logisch.“ Ein Stein fiel von Remus’ Herz und zerbarst in so kleine Splitter, dass es mehr Staubkörner zu sein schienen, welche mit einem leichten Pusten schon wegfliegen konnten. Und Plötzlich kam Remus sich so lächerlich vor. Ja Sirius hatte allen Grund gehabt zu lachen. „Tut mir leid ich hab mich ja echt wie ein Idiot benommen.“ Remus kratzte sich verlegen am Hinterkopf, doch Sirius schüttelte nur den Kopf. „Ach Quatsch. Außerdem war das ganz erfrischend." Kurz legte er eine nachdneliche Pause ein, ehe er etwas ernster For fuhr: "Weißt du meine Cousine heiratet bald... Das stand in dem Brief von neulich, auch wenn ich nicht genau weiß, warum er bei Amea gelandet ist... aber ist ja auch egal.“ Etwas trauriges lag in Sirius’ Stimme „Weißt du, ich weiß, dass es dir schwer gefallen ist mich zu fragen. Und genauso schwer fällt es mir dir das zu erzählen. Ich hab schon seid Tagen mit dem Gedanken gespielt... wo du doch...“ Remus schmunzelte. Sirius Black, DER Black. Der coole, meist ruhige und ein klein wenig arrogante Sirius Black schaute verlegen zur Seite, wie Remus es sonst von sich kannte. „Verstehe schon. Also: Was ist mit deiner Cousine? Ne Hochzeit ist doch toll.“ Sirius nickte... blieb aber stumm. Aus den Augenwinkeln lugt Remus zur zu Alexis hinüber die gespannt wartete. Ihren leuchtenden Augen nach zu schließen hatte sie die Reaktion Sirius’ als ein ‚Ja’ Interpretiert, was ja auch richtig war, und wollte sich nur noch bestätigen lassen. „Aber?“ Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Sirius zu. „Versprich nichts zu James zu sagen. Er würde sich nur aufregen.“, murmelte Sirius. „Sie ... also sie... heiratet einen Muggel.“ Verständnislos sah Remus Sirius an und wartete auf die ‚schlimme’ Nachricht, aber da kam nichts. „Ja und?“ Sirius rollte nun ein wenig genervt mit den Augen „Sie ist meine Lieblings Cousine, die einzige mit der man mal vernünftig reden konnte! Und jetzt macht sie so etwas und wird verbannt und ich werde sie nie wieder sehen dürfen.“ Noch immer begriff Remus nicht ganz. Er konnte einfach ‚Muggel heiraten’ und ‚Verbannung’ nicht wirklich mit einander verbinden. Er war doch selber bei einem Muggel Vater aufgewachsen. Sicher er kannte die Hexenwelt aber von Traditionen und Vorurteilen wie denen der Blacks verstand er recht wenig. Nur langsam begriff er, was Sirius da gerade gesagt hatte. Für ihn war das ein wahrer Schock. Sicher gehört hatte er von Rassismus gegen Muggel oder Halbblüter... aber er hatte nie damit gerechnet, dass es solche Ausmaße annehmen konnte, dass jemand deswegen aus der Familie verbannt wurde! Sirius sah die Sache anders. Ihm war es egal, er kannte das ja schon... „Ich will das nicht!“, sagte er. „Aber Sirius freu dich doch lieber für sie. Ich meine... ihr scheint es egal zu sein ob sie verbannt wird... oder? Wenn sie damit glücklich ist...“ Man wollte kaum glauben wie kalt Sirius gucken konnte wenn er wütend war. „Ja klar SIE ist die Familie los! Schön für SIE! Man wie ich mich für sie FREUE. Echt ey da denkt man, man kann mit jemandem reden und dann... dann... ach lass mich in Ruhe!“ Geschockt war Remus einen Schritt zurück gewichen. Einige schauten auf, sahen Sirius an, der nun plötzlich zornig seine Sachen zusammen packte. Eben noch hatte er gelacht und nun hatte er die Stimme erhoben, dass der ganze Gemeinschaftsraum ihn gehört hatte. Fragend, genervt, sorgenvoll waren die Gesichter, welche sich den beiden zu wandten. James war aufgesprungen. „Sirius?“, fragte er sofort und eilte zu seinem Freund, der gerade das Zaubertränkebuch zuklappte. „Hey was ist denn?“ beruhigend legte er ihm die Hand auf die Schulter, doch Sirius streifte sie ab. Kein Wort, nur ein kalter, geradezu eisiger Blick war die Antwort auf James' Frage. Ohne ein weiteres Wort zu sagen stakste Sirius die Treppe hinauf. Man hörte nur noch das Schlagen der Tür. Sofort ging das Gemurmel los. Einige gingen einfach ihrer vorigen Beschäftigung weiter nach, doch viele redeten über Sirius. ‚Was ist denn in den gefahren?’, oder: ‚Natürlich, das Temperament der Blacks ist ja berüchtigt’ James starrte auf die Tür zum Jungenschlafsaal, einen undefinierbaren Ausdruck auf seinem Gesicht, etwas das Remus vorher noch nicht darauf gefunden hatte. Vielleicht gar ein Hauch von Sorge um den Freund. „Hey, was hast du mit Sirius geredet?“ Er drehte sich nicht einmal um, um Remus diese Frage zustellen. Völlig verdattert, geschockt stand dieser noch immer da, versuchte zu realisieren, was gerade geschehen war. „WAS DU MIT IHM GEREDET HAST HAB ICH GEFRAGT?“ James fuhr nun herum und packte den eher schmächtigen Remus am Kragen. „N-nichts.“, log dieser. Er hatte es Sirius schließlich versprochen. „Ach und wegen ‚Nichts’ flippt er so aus? JA?“ „Lass ihn runter James!“ Lilly und Alexis kamen Remus zur Hilfe. Lilly die Hände in den Hüften, Alexis ein wenig kleiner, sorgenvoll zu Remus schauend, hinter ihr. „’Tschuldigung, dass es mir NICHT gleichgültig ist, wenn es einem Freund mies geht, Ok?“ James war nicht einfach wütend zu machen. Nicht wie Sirius. Meistens gab Sirius den coolen, den Gelassenen, aber so kühl und gesetzt er manchmal sein konnte, so schnell konnte er auch zornig und unberechenbar werden. James hingegen nahm das Meiste mit einer Portion Humor. Mochte er jemanden nicht, so machte er Späße. Und witzelte der 'Gegner' zurück, so ging es weiter. Doch wirklich, wirklich Sauer sah man ihn nur äußerst selten und meistens, wenn es um einen Freund ging... Remus schaute zur Seite. Warum hatte Sirius nur gleich so reagiert? Er verstand ihn nicht... er verstand Sirius einfach nicht... „Dann geh hoch zu IHM und lass Remus in Frieden! Wenn du reden willst, dann bitte anständig, kapiert?“, fauchte Lilly. Eric erschien hinter James und nickte ihm zu. „Sie hat rech Alter. So kommst du auch nicht weiter.“ Einmal tief durch geatmet beruhigte James sich wieder, ließ Remus' Kragen los. Die Blicke die wieder in die Ecke gewandert waren schienen ihn nicht zu interessieren. „Gut. Aber Remus, wenn ich herausfinden sollte, dass du etwas damit zu tun hast...“ Remus mochte den Tonfall nicht. Er hatte doch nichts verbrochen... warum nur immer er? „Und?“ Remus mochte diese Frage nicht... er saß am Fenster schaute hinauf zum Sichelförmigen Mond. Eine Woche noch, dann würde er wieder voll am Himmel stehen... „Nichts.“ Er seufzte. „Ich wollte doch nicht dass Sirius sich schlecht fühlt...“ Alexis nickte und Lilly atmete einmal tief durch. „Der ist nun mal wie ne Bombe, man weiß nie, wann er explodiert.“ Sie hatten ihn natürlich ausgefragt, James hatte stumm daneben gesessen und gewartet, doch Remus sagte er wisse nichts. Er log. Ja er log, aber nur weil ihm sein Versprechen nun einmal viel bedeutete. Wenn Sirius wollte, dass es andere erfuhren würde er es auch anderen erzählen. Schließlich begann der Raum sich zu lehren und er Lilly und Alexis blieben allein zurück. Auch ihnen erzählte er nichts, aber er war dankbar für ihre Gesellschaft. „Was mir noch Sorgen bereitet...“ Die Blicke Lillys und Remus’ wanderten zu Alexis „ist ob er noch mit uns zum Spiel geht... was meinst du?“ „Lexi, du bist SO unsensibel! Ich meine die Beiden hatten gerade einen STREIT da ist dieses dumme Spiel doch relativ egal.“ Die Andere lächelte verlegen. „Ja ja... ich weiß ja, sorry...“ Remus schloss die Augen. Er hatte einen Streit... mit Sirius... und er wusste nicht einmal weshalb. „Ich bin müde...“ Ja das war er auch. Müde. Den ganzen Tag hatte er sich mit dem Gedanken gequält Sirius eine einfache Frage zu stellen. Nicht nur heute sondern seid gut einem Monat fast jeden Tag und nun schien ihm das Jahre her zu sein, oder wie ein Traum, an den er sich nur noch wage erinnern konnte. „Ja... gute Nacht Remus.“ „Ja und mach dir keinen Kopf. Morgen wird er es schon vergessen haben.“, winkte Alexis ab und grinste breit. Er rang sich ein Lächeln ab. Ein müdes, nicht sehr überzeugendes, aber das beste, was er momentan zu bieten hatte. „Euch auch gute Nacht.“, wünschte er, stieg schließlich die Treppen hoch und in das Zimmer, welches er sich mit Peter, James und Sirius teilte. Das Licht war schon gelöscht. Ob wirklich alle schliefen konnte Remus nicht genau sagen, auch wenn James verdächtig laut schnarchte. „Nacht.“, murmelte Remus, auch wenn er genau wusste, er würde keine Antwort erhalten. Stille nur durch das laute ratzende Geräusch James’ unterbrochen blieb die einzige Antwort und mit einem inneren Seufzer legte der Junge sich in sein Bett. (tak: und wo ist Amea??? Amea: *Dusch* hm?) Kapitel 5: Der Streit --------------------- „Morgen wird er das schon vergessen haben“ Doch es kam nicht, wie Alexis es prophezeit hatte. Nicht nur den nächsten Tag, auch die folgenden strafte Sirius Remus besten Falls mit einem kalten Blick. Allen anderen gegenüber verhielt er sich normal, gerade so, als läge ihm nichts auf dem Herzen, doch Remus wusste es besser. Doch nicht nur Sirius ließ Remus dessen Fehltritt nur zu deutlich spüren. Auch James zeigte, dass er nicht vergessen hatte, dass Remus schuld daran war, (oder zumindest glaubte James dies) dass Sirius schlecht drauf war. Dann und wann stellte er, natürlich nur ‚ausversehen’, dem mit Büchern beladenden Remus ein Bein, so dass er volle Breitseite auf den harten Steinboden fiel und sich alle seine Unterlagen auf dem Boden verteilten. ‚Kleine Missgeschicke’, wie etwas seltsam Klebriges über den fast fertigen Aufsatz zu gießen (was Remus ja mit einem einfachen Zauber Gott sei dank wieder beheben konnte), oder dergleichen mehr waren sicher auch Ausdrücke seines Missfallens Remus gegenüber. Er nahm es hin. Er entschuldigte sich, wenn er fiel, er habe nicht aufgepasst. Er lächelte und sagte nur ‚macht doch nichts’ und reinigte sein Pergament mittels eines Spruches. Trotzdem... er hätte nie gedacht, dass James ihn so behandeln würde. Sicher es war nichts Weltbewegendes, nichts, mit dem er nicht umgehen konnte, aber dennoch... Er war das schon gewohnt, schließlich war er der ‚Streber’ in seinem Jahrgang. Er mochte sich nicht so oft melden, aber seine Zensuren, seine zurückgezogene Art und die Tatsache, dass man ihn fast immer mit einem Buch in der Hand sah hatte ihm trotz allem dieses Image verliehen. James allerdings hatte für gewöhnlich versucht ihn irgendwie zu integrieren, und so sehr er sich auch gesträubt und dich gewünscht hatte James ließe dies, sosehr vermisste er es nun doch... irgendwie war das Gefühl in Hogwarts zu sein einfach... einfach ein anderes. Natürlich versuchte er mit Sirius zu reden, die Sache aufzuklären, doch es half nichts. Sirius ging ihm aus dem Weg. Sah er den Klassenkamerad auch nur von weitem drehte er sich schon weg, bog in einen anderen Korridor ein oder redete schnell mit jemand anderem. Remus kam einfach nicht an ihn heran. Doch noch etwas hatte sich durch dieses Sache drastisch geändert: Nun da auch James und Sirius auf Remus ‚rumhackten’, wie Lily es nannte, kamen diese und Alexis (somit notgedrungen auch Amea) immer öfter zu ihm. Remus wusste nicht genau was er davon halten sollte... vorher hatten sie fast nie mit einander geredet. Sie hatten ihre Clique und er... er war halt ein Mitschüler der ganz in Ordnung war... man sagte ‚Hallo’ und ‚Tschüß’. So in etwa. Waren sie nur aus Mitleid bei ihm? Darauf konnte er verzichten. Warum redeten sie auf einmal so viel mit ihm, kamen zu ihm um zu fragen, ob er denn mit Sirius geredet habe, wie die Schule laufe, darüber wie die Tests gelaufen waren... worüber man eben so redete als Schüler. Er fragte nicht. Natürlich fragte er nicht, denn es hätte sie vor den Kopf gestoßen und das wollte er nicht. Außerdem war er ihnen in gewisser Weise ja auch dankbar. Wenigstens ließen sie immer nach kurzer Zeit das Thema ‚Sirius’ fallen und er konnte an etwas anderes, wie etwa die kommenden Prüfungen oder die Wahlen für nächstes Jahr, denken. „Vielleicht könnte Amea ja mit James reden?“ Die üblichen drei Verdächtigen (Amea war beim Training), saßen in einer Ecke des Gemeinschaftsraums und büffelten Geschichte. Lily und Remus hatten sich noch einen Sessel schnappen können, Alexis, welche ihr Buch gut alle zehn Sekunden wieder zur Seite legte, um vom Thema ab zulenken saß im Schneidersitz auf dem Boden. Trotz der dicken Regentropfen die pochend im Takt gegen die Fensterscheibe trommelten war heute das Quidditchtraining nicht ausgefallen. Dies war auch kaum verwunderlich war doch schon in 3 Tagen das erste Spiel für Griffindor. Und ihr erster Gegner war Ravenclaw. „Und das bringt uns was genau?“, erwiderte Lilly ohne von ihrem Buch aufzusehen. „Na ja,... war ja nur ein Vorschlag..“, verteidigte Alexis sich und nahm das Buch hoch. Remus schwieg, er hatte wirklich keine Lust das Thema wieder raus zu kramen. Es endete ohnehin immer damit, dass er aufklären müsse, was eigentlich geschehen war. Das Problem war nur, das er selber das auch nicht so ganz wusste. Sirius Cousine Heiratete einen Muggel, was seine Familie nicht tolerierte... Natürlich war es doof für Sirius, dass er seine Cousine deswegen nicht mehr sehen durfte. Das verstand Remus ja auch. Aber er konnte ja nicht ahnen, dass es für Sirius mehr als nur ‚eine Verwandte’ war. Sie war eine der wenigen, die das Leben unter den Blacks erträglich für ihn gemacht hatte. Doch woher sollte Remus das wissen? Wie sollte er das ahnen? Er war ein 12 Jähriger Junge der behütet von seinem Vater erzogen worden war. Was wusste er schon? „Und wenn jemand anderes mit Sirius redet, um ihn dazu zu bringen sich mit Remus hinzusetzen?“ Das Geschichtsbuch lag inzwischen wieder auf den roten Rock Alexis’ und sie sah Lily erwartungsvoll an. Lilly schlug ihr langes lockiges Haar nach hinten und kramte in einer ihrer Hosentaschen. „Das haben wir doch schon probiert, der Sturkopf hört doch gar nicht erst zu!“ Ein grünes Haargummi kam zum Vorschein und wurde um die Haare gewickelt während das Mädchen fortfuhr, „Lexi lass es einfach, Ok? Wir haben schon alles Probiert und bis Remus nicht mit der Sprache rausrückt kommen wir auch nicht weiter. Vielleicht ist es auch gar nicht das Schlechteste... außerdem war es ja auch nicht so, als wären die zwei Freunde gewesen, oder so was.“ Ja eigentlich hatte Lilly recht. Warum machte er sich solche Gedanken darüber? Es war wirklich nicht so, als wäre er mit Sirius oder James wirklich befreundet gewesen. Eigentlich war es egal. Eigentlich war es doch wirklich egal. Und trotzdem spukten ihm diese vorwurfsvollen blauen Augen immer noch im Kopf herum... war seine Annahme, sein Vorschlag sich einfach für die Cousine zu freuen denn wirklich so absurd gewesen? Er hatte doch nur helfen wollen und stattdessen hatte er nur alles schlimmer gemacht... war er eigentlich zu überhaupt was nutze? Seinem Vater machte er nur Probleme und Sirius konnte er nicht helfen und sicher hatte er Alexis jetzt auch noch enttäuscht. So gesehen bestätigte ihm das nur, was er schon längst wusste, nämlich dass er einfach nicht für Freunde geschaffen war... „Jetzt lass mal den Kopf nicht hängen!“ Alexis war aufgesprungen und klopfte ihm aufbauend auf die Schulter. Er sah auf und lächelte. Er meinte das Lächeln nicht so, er zwang sich, wie die meiste Zeit, aber wo sich das Mädchen doch so bemühte wollte er sie einfach nicht enttäuschen. „Wenn du mir deinen Aufsatz gibst fühlst du dich sicher gleich viel Besser.“ , grinste sie. „LEXI! Du sollst diene Hausaufgaben selber machen! Helfen tun wir ja gerne aber NICHT - und ich wiederhole mich gerne- NICHT abschreiben! Deine Noten sind Momentan doch eh schon nicht die Besten und... Hörst du mir überhaupt zu?!“ Eigentlich tat sie das nicht wirklich, sondern hatte einen Flummi heraus geholt und wollte gerade einpaar Tricks vorführen. Remus lächelte leicht und Lilly, sosehr sie sich auch bemühte empört zu schauen konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Beide hatten eindeutig den selben Gedanken ‚Typisch Lexi’. Den Rest des Abends lernten sie auch nicht mehr, sondern spielten mit dem Flummi (wodurch auch das ein oder andere Chaos entstand, vor allem, wenn Remus den kleinen flinken Ball mal wieder nicht fing) wodurch die Zeit wie im Fluge verging. Am nächsten Morgen jedoch konnte sich Remus nur darüber ärgern. Sicher, er hatte seinen Ärger mit Sirius, der ihn beim Frühstück, als James ihm ‚unabsichtlich’ Milch über den Umhang goss, vergessen. Nein, er hatte auch die Kräuterkunde Theorie Prüfung für die sie eigentlich hatten lernen wollen völlig verdrängt. Etwas, was ihm vorher noch nie widerfahren war. Und dann stellte er in der Pause zwischen Zaubertränke und Verwandlung, die er eigentlich zum lernen nutzen wollte, fest, dass er sein Buch im Klassenraum liegen gelassen hatte. Ob es wohl daran lag, dass Lilly und Alexis heute Professor McGonnagal außerschulisch bei irgendetwas helfen mussten und er darum wieder, was er kaum noch gewohnt war, alleine von Klassenraum zu Klassenraum rennen musste lag? Diese Zerstreutheit sah ihm doch sonst nicht ähnlich. Wie dem auch sein mochte, jetzt war es wie es war und er musste zurück rennen. Ein wenig erleichtert war er darüber ja auch. Er wusste nicht wie lange er es noch ertragen hätte von Sirius’ eisernen Blicken durchbohrt zu werden, welche jedes Mal aufs neue Schuldgefühle in ihm weckten. Er war nicht wütend auf den Jungen, weil er ihn nun ausgrenzte, oder auf James für seine immer andauernden Sticheleien... nein, was ihm eigentlich mehr weh tat war zu sehen wie einsam Sirius war. Ja, auch wenn viele um ihn herum sah, wenn sich ihre Blicke trafen, wenn der Schwarzhaarige Black so wütend und kalt zu Remus blickte verrieten seine Augen doch nur Schmerz... Was er ihm an jenem Abend gesagt hatte musste Sirius sehr verletzt haben und das schlimmster war, dass er es nicht wieder gut machen, alles gerade biegen konnte... Und James schien das auch zu sehen und zu bemerken und... nun er war eben ein 12 Jähriger Junge. Man sprach nicht darüber, man zeigte sein Missfallen einfach und darauf verstand er sich vorzüglich, wie Remus mit einem Blick in seine Tasche feststellen würde. Sein Federetui war Pink gefärbt worden... Er seufzte leicht, war ganz in Gedanken verloren während er zurück die Treppen hoch in Richtung des Raumes (die Stunde vor Zaubertränke), wo sie Verteidigung gegen die dunklen Künste bei Herrn Hartmann lernten ging. Dort vermutete er zumindest sein Buch, war er sich doch sicher es am Morgen in seine Tasche gesteckt zu haben. „Was denkt der sich eigentlich? Seniler Narr.“ Kaum hatte er die Stimme gehört schon sah Remus dessen Urheber. Es handelte sich um einen Jungen Mann. Dem Gesicht nach zu Urteilen war er höchstens 25, das schwarze Haar war ordentlich, glatt und fiel in eleganten bahnen über das schmale, weiße Gesicht. Die grauen Augen funkelten leicht zornig, doch kaum bemerkte er den Jungen am Ende des Korridors welcher halb scheu und halb neugierig zu ihm herüber sah, veränderte sich nicht nur der Blick, sondern das gesamte auftreten. Zuvor war er noch mit weiten mächtigen Schritten erregt durch den Gang gestürmt, nun schien er die Ruhe selbst zu sein. „Hallo Junge.“, grüßte er Remus freundlich lächelnd und die erste Reaktion des Angesprochenen war sich um zusehen, als wolle er sicher gehen, dass auch wirklich er gemeint war. „J-ja Sir?“, stammelte er schließlich, nachdem er sicher war der einzige im Gang zu sein. Einpaar Bilder begannen zu tuscheln, einpaar grüßten den Remus fremden Mann sogar, während er freundlich lächelnd auf Remus zu kam und genau vor ihm stehen blieb. Der Junge schluckte einmal. Irgendwie lief ihm ein Schauer über den Rücken, wenn er diesen Mann ansah und er konnte nicht genau definieren weshalb dem so war... an sich wirkte er wirklich nett. „Ist momentan nicht Mittagessen in der Großen Halle?“, fragte der Unbekannte. Als Antwort erhielt er zunächst nur ein Nicken. Erst beim zweiten Gedanken fiel Remus auf, dass diese Rektion doch eher ungebührlich war und so fügte er erklärend hinzu „Ich wollte nur mein Kräuterkundebuch holen. Ich habe es im Raum liegen gelassen...“ „Ach dann ist das Buch was ich vorhin sah also deines? Moment das haben wir gleich.“ Ein edler, vornehmer schwarzer Zauberstab wurde gezückt und mit den Worten „Accio Kräuterkundebuch“ wurde eben jenes beschworen. Schon einen Moment später hielt Remus es in seinen Händen und bedankte sich höflichst, wie es sich gehörte. Der Fremde winkte nur ab. „Keine Ursache. Ich kenne das. Als ich hier noch zur Schule ging habe ich den Zauber fast täglich verwendet.“, er lachte milde und Remus wunderte sich wirklich, weshalb ihm vorher so ein Schauer über den Rücken gelaufen war. Jetzt jedenfalls dachte er nicht mehr daran. „Nun ich muss dann weiter...“ „Ähm... Sir? Dürfte ich Sie fragen... also Sie gehören weder zu den Schülern, noch zu Kollegium und ich fragte mich...“ „Weshalb ich hier bin?“, vollendete der Mann den Satz und blieb stehen. Remus nickte. Sicher wirkte das jetzt neugierig, aber... irgendwie war die Frage einfach so aus seinem Mund gekommen. „Nun ich wollte um eine Stelle als Lehrer für ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste’ bitten. Euer Momentaner Lehrer wird nämlich Ende des Jahres in Rente gehen.“ Remus Herz machte einen kleinen Freudenhüpfer. Sicher, er hatte nie direkt Stress mit Herrn Hartmann gehabt, allerdings war es wirklich keine Freude bei ihm Unterricht zu haben und ein Mann wie der vor ihm, freundlich, hilfsbereit... ja voller jugendlicher Dynamik schien genau das richtige zu sein, gerade für ein Fach wie Verteidigung gegen die dunklen Künste. „Allerdings scheint er der Schulleiter hat bereits Ersatz gefunden...“ Und so waren die Hoffnungen dahin. Eigentlich schade. „Und, was guckst du so traurig?“ Remus erschrak ein wenig „Wieso denn traurig? Nein ich...“ „Hey ich mag hier nicht an die Schule kommen aber zuhören kann ich trotzdem. Weißt du ich arbeite viel mit Jugendlichen, gerade in deinem Alter. Ich habe so einen Club und wir haben auch Sommerlager und Kurse und ähnliches, ich kenne mich also mit so etwas aus.“ Er schenkte Remus ein aufmunterndes und zuversichtliches Lächeln, welches Remus zu erwidern versuchte, was irgendwie nicht so recht gelingen wollte. Etwas störte ihn... etwas schien falsch, auch wenn er nicht zu ordnen konnte was es war. Rein vom logischen Standpunkt aus war es vielleicht tatsächlich nicht das Schlechteste mit einem unbeteiligten Erwachsenen über sein Problem zu reden... und scheinbar wusste dieser Fremde wovon er sprach. Ja, einen Versuch konnte es nicht schaden! „Also,... Die Sache ist die...“ Er wusste nicht so recht wie er anfangen sollte. Schließlich kannte er diesen Mann noch nicht einmal fünf Minuten und das war es schon ein seltsames Gefühl über so etwas zu reden. Gerade für Remus. „Vielleicht sollten wir uns erst vorstellen.“, schlug der Fremde vor. „Ich bin Tom. Tom Riddle. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Remus... Remus Lupin.“, erklärte der Junge zaghaft. Bei dem Namen sah Tom einmal kurz auf und nur für einen Moment erinnerte Remus sich an den Schauer, den er verspürt hatte, als er diesne Tom zuerst erblickt hatte. „Komm, im Gehen redet es sich besser, außerdem verpasst du sonst das Essen noch ganz.“, lachte Tom, legte seine Hand kameradschaftlich auf Remus’ Schulter und sie gingen den Gang entlang, zurück in die Richtung, aus der Remus gerade gekommen war. „Also,...“ Nun kannte er zwar den Namen des Mannes, doch das half ihm auch nicht weiter. Und dass jene intelligenten grauen Augen stets auf ihm lagen, ihn aufmerksam musterten machte es auch nicht unbedingt leichter. „Wie wär’s damit: Ich rate und wenn etwas stimmt nickst du, und wenn nicht dann schüttelst du den Kopf? Du musst wissen ich bin sehr gut im raten.“ Remus zuckte mit den Schultern, bestätigte jedoch schließlich durch ein zaghaftes „Ja“. Nun, was hatte er schon zu verlieren? Eine Weile schritten sie stumm nebeneinander her und nur das Geräusch ihrer Schuhe, welches durch die leeren Gänge (alle waren ja beim Essen) hallte war zu vernehmen. Anscheinend musste Tom erst einmal darüber nachdenken. Stumm musterte er den Knaben. "Du hattest Streit.“, sagte er schließlich nachdenklich. Remus nickte, das war ja auch nicht zu schwer gewesen. „Mit einem Freund?“ Remus zögerte... Freund war so ein schweres Wort... aber schließlich nickte er doch „Könnte man so sagen...“ Wieder überlegte Tom eine Weile, ehe er fortfuhr: „Ein Missverständnis?“ Wieder nickte Remus. „Und jetzt redet er nicht mehr mit dir, weshalb du das Missverständnis nicht Aufklären kannst.“ „Ja genau! Es ist einfach das Sirius... dass ich ihm helfen wollte und... also...“ Remus erzählte nun doch alles. Er hatte Sirius ja auch nur versprochen JAMES nichts zu sagen und wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, dass Tom zu James ging und ihm alles erzählte? Außerdem war es befreiend. Jedes Wort das er sagte schien wie ein schwerer Stein von seiner Seele zu fallen und Tom hörte zu und nickte und schien zu verstehen. Es war wirklich schade, dass er nicht hier unterrichten würde... Schließlich hatte er alles erzählt und sie hatten auch schon das Tor hinaus erreicht. Die Zeit des Abschieds war also gekommen. Doch natürlich ging Tom Riddle nicht ohne Remus den erhofften Rat zu geben. „Soll ich ehrlich sein? Ich glaube es lohnt sich nicht. Bisher hat dieser Junge dir nie geholfen, er gibt sich nicht einmal Mühe die Dinge aus deiner Sicht zu sehen und denkt nur an sich. Das Selbe gilt für diesen James. Sie sehen nicht, dass sie dir weh tun oder wollen dieses sogar, und das obwohl du immer zu an andere denkst. Nein, so verhalten sich Freunde nicht. Hier an der Schule sind einpaar in meinem Jugendclub, vielleicht möchtest du in den Ferien auch mal vorbei kommen. Ich versichere dir, bei uns wird dir so etwas nicht passieren, denn Zusammenhalt und Loyalität werden wenigstens bei uns groß geschrieben.“ Remus nickte, antwortete er wolle darüber nachdenken. Sicher hatte Tom recht... Ja ganz bestimmt sogar. James und Sirius dachten nicht darüber nach, ob sie Remus verletzten... das stimmte schon... aber trotzdem... „Überleg es dir, ich werde immer einen Platz für dich haben.“ Das herzliche Lächeln erschien Remus plötzlich nicht mehr ganz so herzlich und die grauen Augen schienen einen seltsamen Glanz zu haben, der dem Jungen nicht gefallen wollte... das Gefühl welches er beim ersten Anblick des Mannes gehabt hatte machte sich wieder in seinem Inneren breit. Dieses Gefühl, der Kälte... „Vielen Dank für Ihren Rat, Mister Riddle. Ich werde darüber Nachdenken wirklich.“ „Nenn mich ruhig Voldermort, das tun alle. Also, bis irgendwann hoffe ich. Jetzt muss ich aber gehen, habe noch einen Termin.“ Ein letzter Handschlag, ein Lächeln und er verschwand durch die Tore, ließ einen nachdenklichen Remus zurück. Sollte er auf diesen Mr. Riddle hören? Ein Kern Wahrheit steckte doch dahinter... er hatte ja irgendwie recht, doch wollte Remus es so nicht sehen. Wäre es denn nicht noch viel Egoistischer von ihm, wenn er Sirius einfach weiter leiden ließ ohne die Sache zu klären? „Was wollte der Typ von dir?“ Remus blieb für einen Augenblick das Herzstehen, als er plötzlich diese kalte, auffordernde Stimme hinter sich hörte. Sofort fuhr er herum und erblickte Sirius der, die Hände in den Taschen, gegen eine der Säulen gelehnt dastand und Remus musterte. „N-nichts.“, log er sofort. Die blauen Augen welche auf ihm lagen verengten sich und Remus konnte ihnen nicht mehr stand halten, schaute schuldbewusst zur Seite auf den Boden. „Nichts.“, wiederholte Sirius und die Intonation verriet, wie wenig er dem glauben schenken konnte. „Na ja, er wollte hier nächstes Jahr als Lehrer anfangen und ich bin ihm zufällig über den Weg gelaufen und...“, erklärte Remus. Er konnte Sirius wohl kaum sagen, das dieser Typ ihm gesagt hatte, er solle Sirius einfach abschreiben. „Warum bist du hier?“, fragte Remus schließlich, auch um das Thema zu wechseln. „Wollt frische Luft schnappen.“ Der Geheimcode für ‚James hat mich zu sehr genervt und ich wollte meine Ruhe’ „Und da hab ich dich mit DEM“ – Er schien das Wort gerade zu aus zu spucken – „ gesehen.“ Im ersten Moment war Remus verwirrt, dann machte es klick: „Du kennst ihn?“ „Tom Riddle alias Voldermort. Ich war in einem der Sommercamps... Schleimiger Kerl, würde ihm nicht weiter, als bis zu meiner Nasenspitze vertrauen.“ „Aber er wirkte doch -“ „ganz nett“, beendete Sirius den Satz. „Ein Mann mit Träumen und Idealen und nicht wenig Gehirn. Ja, aber trotzdem ne falsche Schlange. Wer nicht nach seiner Pfeife tanzt...“ Remus schluckte. Das Sirius so über diesen Menschen dachte... er hatte ihn noch nie so reden hören, selbst bei Lehrern nicht und über diese regte man sich schließlich oft genug auf. Aber jedenfalls war doch jetzt die Chance. Es war ihm vorher gar nicht aufgefallen doch, hier standen sie, alleine und redeten sogar miteinander. „Sirius was ich sagen wollte... Also...“ Remus schluckte, nahm seinen Mut zusammen, schaute auf und direkt Sirius an. „Wegen neulich-“ „Vergisst es!“ Sirius hatte sich nun hingestellt und drehte sich um, doch das würde Remus nicht zulassen. Schnell nahm er einpaar große Schritte, hechtete zu Sirius und packte ihm am Arm, drehte ihn um. „Nein du läufst jetzt nicht wieder weg!“ Das hier war nicht nur für Sirius, es war auch für ihn selbst wichtig und diese Chance würde er sich nicht nehmen lassen. Erstaunt und in diesem Moment perplex sah Sirius erst Remus an, dann die Hand welche seinen Umhang im festen Griff hatte. „Ich wollte nichts dummes sagen oder so, ich wollte nur helfen! Es tut mir leid, wenn ich dich damit gekränkt habe, aber ich wusste es nun einmal nicht besser und falls es dir nicht aufgefallen ist: Mich hat deine Reaktion mindestens so sehr getroffen wie meine DICH! Ich würde sagen wir sind Quitt! Erklär mir einfach alles, vielleicht versteh ich es dann, aber erwarte nicht von mir das ich Gedankenlesen kann, oder auf alles eine Antwort habe. Ich bin auch nur 12 Jahre alt!!!“ Er atmete tief, sein Kopf war ausnahmsweise mal nicht aus Schamgefühl rot und sein Puls ging sicherlich auch schneller als normalerweise. „Und wenn du mir das trotzdem nicht verzeihen kannst BITTE, aber hör auf mich einfach nur böse anzustarren und klär James auf was los ist. Ich habe nämlich echt keine Lust mehr kapiert?“ Noch immer stand Verwunderung in Sirius’ Gesicht geschrieben. Mit einem wütenden Remus hatte er es ja auch noch nie zu tun gehabt, nur mit einem genervten und das war etwas anderes. Ihn wütend zu sehen war einfach... seltsam ungewohnt. „Ich...“, brachte er schließlich heraus „Es tut mir leid... ich...“ „Es muss dir nicht leid tun. Wir müssen nicht befreundet sein, waren wir noch nie, aber hör auf mit... ach ich glaube du weiß was ich meine.“ Remus hatte sich wieder gefangen. Zwar war sein Gesicht noch ein wenig rot, aber der Griff um Sirius’ Umhang löste sich und die Stimme war wieder ruhiger geworden. „So ich habe Hunger und ich wäre froh. wenn ich mein Essen genießen könnte, ohne mit einem nassen Umhang aus dem Raum zu kommen, Ok? Es reicht. Wenn ihr mich meidet, das bin ich eh schon gewohnt.“ Er verlangte nicht das Sirius ihm verzieh, oder das sie gleich Kumpels, ja gar Freunde wurden. Er wollte nur seine Ruhe. Und er wollte das Sirius das verstand und akzeptierte. Sirius sah betroffen zu Boden und sagte zunächst nichts. Remus seufzte nur „Man sieht sich Sirius.“ Mit den Worten drehte er sich weg und ging. Mehr konnte er nicht tun, es lag jetzt nur noch an Sirius und nicht mehr an ihm. Es würde sich ja zeigen, ob dieser Tom Riddle Recht hatte oder nicht. Der Tag verging langsam, schleppend. Die Arbeit war Anstrengend wie kaum eine zuvor. Remus ignorierte Sirius, schaute nicht, wie er es die letzten Tage getan hatte immer wieder über die Schulter oder fragte sich, was Sirius gerade dachte. Er hatte seinen Teil getan, mehr konnte und würde er nicht tun. Lilly benahm sich wie sonst auch, fragte ihn über die Fragen aus und Alexis stellte enttäuscht fest, dass sie die ersten zwei höchstens teilweise richtig hatte. Amea musterte Remus nur kritisch, sie hatte ja nie so viel mit ihm anfangen können, tolerierte es jedoch stumm das er sie begleitete, auch wenn Remus das Gefühl nicht los wurde, das sie nur wegen seiner Anwesenheit so still war. Wie dem auch sein mochte den Nachmittag hatten sie frei und da endlich mal wieder ein schöner sonniger Tag nach all dem Regen war beschlossen die vier sich den Tag bei einem angenehmen Spaziergang draußen die Zeit zu vertrieben. „Ich hoffe morgen ist auch so schönes Wetter, oder Amea?“ Alexis reckte sich und nahm einen tiefen Zug der coolen, jedoch angenehm frischen Herbstluft. „Ja, aber laut Tagespropheten soll es stürmisch werden.“ „Ach echt? Ich hatte gehört es solle bis Sonntag so bleiben.“, warf Remus ein. Amea reagierte mit einem Schulternzucken „Wer gibt schon was auf den Wetterbericht?“, lachte Lilly „Ich weiß noch als ich klein war, da war gutes Wetter angesagt worden ich und Tuni sind raus in den Park und – watsch – fängt es zu regnen an. Dann stellen wir uns unter, denken: 'wenn es aufhört, dann wird es schon wieder schön werden' und was ist? Natürlich fängt es 10 Minuten später wieder an!“ Sie lachte herzhaft, während sie sich an jene Zeit erinnerte. Vielleicht fragte sie sich, wie es wohl ‚Tuni’ ging und ob es bei ihr daheim schönes Wetter war. In London, wo sein Vater wohnte sollte es jedenfalls momentan regnen und Remus hoffte nur, dass sein Vater daran dachte seinen Jacke zu nähen, denn sonst stand er ziemlich schlecht da... „Du hast eine Schwester?“, fragte Alexis ihre Freundin erstaunt. „Ja, das hat sie nur schon ein paar mal erzählt.“ Amea rollte mit den Augen und gab Alexis einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. „So hörst du mir also zu.“, grinste Lilly und die drei fingen zu lachen an, ja sogar Amea. Remus begleitete sie nur stumm. Er hatte keine Geschwister und fragte sich insgeheim wie es wohl war welche zu haben... Lilly schien ihre Schwester sehr zu lieben, sie erzählte mal wieder von ‚Tuni’ und wie sie als Kinder gespielt hatten und sie immer die Puppe von ihrer Schwester hatte haben wollen und dass sie das vermisse. Sirius auf der andere Seite schien nicht sehr gut mit seinem Bruder klar zu kommen... nun es kam wohl immer drauf an. „Also, ich hätte auch gerne Geschwister“, ließ Alexis sich vernehmen „Und ich bin froh das ich keine habe“, kommentierte Amea sofort. „Warum denn? Mit denen kann man spielen, und Spaß haben und sich unterhalten...“ „Oder sie schreiben einem vor was man tun sollt und nerven, abgesehen davon muss man alles mit ihnen teilen.“ „Du bist einfach total verwöhnt, weißt du das Amea?“ „Sagt die richtige?“ „Hey, hey ihr zwei, ihr seid Einzelkinder und damit hat es sich.“ Lilly ging dazwischen, ehe das ganze zu einem Streit ausarten konnte. Amea verschränkte ihre Arme, während Alexis das eindeutig als Sieg für sich zählte und sich nun Remus zu wandte "Hast du eigentlich Geschwister?“ Remus schreckte ein wenig auf, war er doch ganz seinen Gedanken nachgehangen und hatte er sich doch nicht wirklich dem Gespräch gelauscht. „Geschwister? Nein, ich bin auch Einzelkind.“ „Tja Lilly scheint so als wärst du hier voll die Out-siderin. Und als solche...“ sie legte eine bedeutende Pause ein, „Hast du ihn! Die große Eiche ist Lou!“ und schon rannte Alexis los. Amea seufzte „Sollen wir wirklich? Das ist so kindisch!“ „Aber lustig! Tick du hast ihn!“ und schon stürmte Lilly, nachdem sie Amea am Arm getickt hatte Alexis hinter her. Erst seufzte Amea, dann wandte sie sich Remus zu. Er wusste genau rennen würde nichts bringen. Sie war größer und schneller als er.. aber wo war denn sonst der Sinn bei dem Spiel? „Sag mal. Hast du die Sache mit Sirius endlich geklärt?“ schon im Ansatz um los laufen stoppte Remus und sah sie leicht irritiert an. „Wie? Also.. ich habe mit ihm geredet.. aber seither nicht mehr... keine Ahnung... Wieso fragst du plötzlich?“ sie blinzelte einmal nun ihrerseits aus der Bahn geworfen, fing sich jedoch fast sofort wieder. „Nur so, ich meine ich kenn ihn ja, wegen Familie und so und... darum wollte ich es einfach wissen, Ok?“ Remus überlegte einen Moment. „Sag mal, Amea, kann ich dich etwas fragen?“ „Amea komm endlich! So macht das Spiel keinen Spaß!“ hörte man Alexis Stimme über den Rasen hallen „JA! Außerdem machen Maria und Mirko mit!“, fügte Lilly hinzu. „Frag, aber frag schnell, sonst kommen die noch auf dumme Ideen...“ Remus nickte. „Also,... du kennst doch Sirius’ Familie... ich... ich hab mich gefragt wie die so drauf ist.“ Er wollte Sirius besser verstehen. Sirius selber redete darüber nicht, würde das auch niemals tun, da war Remus sich sicher, also musste er Amea fragen, auch auf die Gefahr hin, das es seltsam bei ihr ankommen würde. Doch irgendwie schien sie gar nicht so überrascht zu sein. „Also hatte es doch was mit seiner Familie zu tun.“ Sie seufzte „Warum war das nur so klar gewesen?“ „Ist seine Familie denn wirklich so schlimm?“ Amea nickte. „Nun, es kommt auf die Sicht der dinge an... aus Sirius Sicht ist sie das sicher... ich meine... ich weiß zwar nicht, wie genau die Erziehung aussieht, aber... also zum Beispiel: Muggel sind ein Tabu Thema, außer man macht sich über sie lustig. Umgang mit ihnen oder Halbblütern ist wirklich so ziemlich das Schlimmste und bedeutet Schande für die Familie. Die Ehre dieser wird über alles gestellt und für Erziehung gilt: Tradition, Ehrerbietung den Eltern gegenüber und Disziplin. Man redet nicht, wenn man nicht gefragt wird, tut was von einem verlangt wird... Sirius schlägt aus der Art... er hat niemanden zum reden, niemand der für ihn eine Familie ist, wie du sie vielleicht kennst.“ Remus biss sich auf die Lippen. Er konnte sich so eine Familienbeziehung wie Amea sie beschreiben hatte nicht wirklich vorstellen. Er hatte keine Mutter mehr, doch sein Vater liebte ihn über alles. Sie waren ein Team und immer für einander da, egal ob in guten oder schlechten Zeiten. Zum Beispiel kurz nach dem Tod seiner Mutter... sie hatten immer zusammen gekocht und Abends zusammen dagesessen... keiner hatte allein sein wollen und so lasen sie einander Bücher vor oder redeten über die alten Zeiten. An viel konnte Remus sich nicht erinnern, nur Bruchstückhaft wusste er es noch. Doch so tief die Trauer auch saß immer verspürte er ein Gefühl der Wärme, wenn er sich an diese Zeiten erinnerte. Aber jetzt verstand er Sirius’ Reaktion... seine Cousine schlug auch aus der Art... sicher war sie die einzige, wirkliche ‚Familie’ gewesen und selbst sie hatte er nur selten sehen dürfen. Nun durfte er sie nie mehr sehen... Wie hatte er nur so blind sein können? Wie hatte er es nicht eher bemerken können? „War’s das?“, fragte Amea und stemmte wieder ganz souverän die Hände in die Hüfte. „Ja... vielen Dank.“ „Gut sie kam auf ihn zu, legte ihm die Hand auf die Schulter. „Dann hast du ihn jetzt!“ sie grinste und rannte davon. „HEY! Das war UNFAIR!“, rief Remus ihr hinter her, lächelte jedoch mild und sanft. Eigentlich war Amea ziemlich in Ordnung. Und so verbrachten sie recht sorglos den Nachmittag. Remus genoss es wirklich. Zwar war rennen nicht unbedingt seine Stärke und das durchschauten die anderen auch recht schnell, was bedeutete, dass er ihn fast immer hatte, doch das machte ihm nichts aus (er konnte immerhin im Notfall noch Peter, der nach einer Weile dazu kam ticken). Für ihn war es schließlich ein ganz ungewohntes Gefühl einfach so mit anderen Kindern zu spielen. Doch von Sirius oder James... keine Spur. Auch als sie am Abend völlig außer Atem wieder im Gemeinschaftsraum waren sah und hörte Remus nichts von den beiden und allmählich gab er die Hoffnung auf eine Versöhnung auf. „Morgen.“ Remus gähnte und ließ sich am Frühstückstisch neben eine unverschämt gut gelaunte und wache Alexis nieder. „Morgen.“, sang sie und schüttete Milch auf ihre Zerialien. Heute schien sie sich ein wenig zurecht gemacht zu haben, rote Haarspangen hielten ihr Schulter langes Haar nach hinten und um den Hals trug sie eine Kette mit einem Marienkäfer-Anhänger um den Hals. Es stand ihr wirklich gut. „Lexi wie kannst du so früh Morgens nur schon SO gut gelaunt sein?“, murrte Lilly und rieb sich etwas Schlaf aus den Augen „Nach der Kissenschlacht gestern solltest du genauso müde sein wie wir.“ „Sprich für dich Lilly. Ich darf gar nicht müde sein.“ Amea gab sich erstaunlich ruhig, dafür dass ihr erstes Quidditchspiel kurz bevorstand, jedoch konnte Remus beobachten, dass sie nur einen halben Toast diesen Morgen aß und ihren Kakao gar nicht anrührte, egal wie lässig sie erscheinen wollte. Sirius und James saßen am andere Ende des Tisches. Remus seufzte, als er zu ihnen herüber schielte. Es schien nicht so als wolle Sirius noch mit ihm reden, gerade unterhielt er sich mit James. Wahrscheinlich redeten sie über Quidditch, so wild wie James gestikulierte. „Hast du inzwischen mit ihm geredet?“ Lilly war Remus’ Blick gefolgt und sah ihn nun direkt an. „Na ja...“ Das erregte natürlich sofort auch die Aufmerksamkeit Alexis’ und Ameas'. „Wirklich hast du?“ „Erzähl, komm schon! ... Ich meine nicht, dass mich das interessieren würde.“ Amea hüstelte einmal und tat plötzlich so, als wäre sie schwer mit ihrem Essen beschäftigt. „Mir bleibt wohl nicht anderes übrig, oder?“, fragte Remus doch das Grinsen Lillys' und Alexis’ war schon Antwort genug. „Ja ich hab mit ihm geredet.“, betätigte er also „Und ich hab ihm gesagt er solle mich entweder in ruhe lassen oder sich mit mir versöhnen und anscheinend wählt er die erste Variante. Soll mir auch recht sein.“ Alexis schien über diese Nachricht enttäuscht, Lilly fast schon erleichtert zu sein. „Gute Entscheidung, der war es eh nicht Wert.“ „Du kennst ihn doch gar nicht.“, sagten Alexis und Amea wie aus einem Mund. Nun, das Alexis das sagen würde war klar gewesen... aber Amea? Sie wurde eine Spur rot und stand auf „Ich geh zu Frank, wegen Taktik fürs Spiel.“ Sie erhob sich, noch ehe jemand etwas hätte sagen können und ließ die drei alleine. „Tja ich muss auch los...“ Lilly schaute auf ihre Uhr. „Zu deinem Freund?“ grinste Alexis aber Lilly setzt nur ihr typisches Augenrollen ein „Wir sind nur Freunde, von Klein auf. Das hab ich dir schon hundert mal gesagt.“ „Ja, ja, darum sitzt du auf den Zugfahrten auch immer neben ihm, richtig?“ „Da ist nichts, kapiert?“ Lilly wirkte mal wieder, wie so oft, leicht gereizt und schaute erneut auf ihre Uhr „Das Spiel beginnt in einer Stunde und ich wollte ihn schon früher treffen. Also, viel Spaß euch Zweien“ Erst bei diesen Worten wurde es Remus bewusst: Er würde nun alleine mit Alexis zu dem Quidditchspiel gehen! Sein Herz machte bei diesem Gedanken einen kleine Hüpfer. Für IHN hatte sie sich so heraus geputzt, denn eines stand wohl fest: Sirius würde nicht bei ihnen sitzen. „Wir sollten auch gehen.“, sagte er schließlich mit einigem Herzklopfen in Alexis Richtung, doch diese schien ihn gar nicht zu hören. „Alexis?“, fragte er, fast schon sorgenvoll. Sie sah, nur für einen kurzen Moment, so traurig aus, ihr Blick in weite Ferne gerichtet... er folgte ihm und wusste schließlich, wo sie hinschaute. „Alexis?“ Sie schien aus ihrem Tagtraum zu erwachen und sofort lächelte sie ihn wieder an „Sorry Remus, ich war in Gedanken. Wird heute sicher lustig.“ Er sah sie an, schaute in ihr strahlendes Gesicht und dachte dann wieder an den sehnsüchtigen Blick. „Geh hin und frag ihn.“ Er schaute zur Seite, sah ihren überraschten Gesichtsausdruck nicht. Wollte ihn nicht sehen. „Aber...“, wollte sie widersprechen, doch er schüttelte nur den Kopf zwang sich aufzusehen und sie anzulächeln. „Hey er meinte doch er wolle auch mit dir zum Quiddtichspiel, oder? Für mich geht das schon in Ordnung ehrlich.“ Ihr Augen strahlte und ehe er sich versah schlang sie ihre Arme um ihn „Du bist der Beste Remus.“ Mehr brauchte sie nicht und schon stürmte sie den Tisch entlang zu dem sich schon erhebenden Sirius. Remus zwang sich weiter zu lächeln, falls sie sich umdrehte. Falls andere schauten. Sie konnte ja auch nichts für ihren Streit... es war besser so... jedenfalls für sie und das war doch das Wichtigste. Erleichtert sah er wie sie gemeinsam mit Sirius, Peter und Eric die Halle verließ, die Quidditchmannschaft war schon unten und bald schon würde das Spiel beginnen. Wollte er zuschauen sollte er sich lieber der Allgemeinheit anschließen und zum Quidditchplatz trotten. ‚Es ist besser so’, dachte er immer und immer wieder ‚Ich bin eben zum allein sein geboren. Seit jenem Tag stand es doch fest. Und ich bin stark. Ja ich bin bisher auch gut ohne Freunde klar gekommen. Es soll nun einmal so sein.’ Doch tief in seinem so jungen und doch schon so vernarbten Herzen wusste er, dass er sich nur selbst belog. Alle lachten sie, alle redeten sie und freuten sich. Nur er nicht. Er, der er sie beneidete, der er sie schon im ersten Jahr immer nur aus der ferne beobachtet hatte und sie immer nur beobachten würde. Er, der er nie dazu gehören würde. Irgendwo auf eine Bank ließ er sich fallen, er achtete weder wo, noch wer dort saß. Es war ihm egal. Gerade in diesem Moment war ihm alles egal und am liebsten wäre er auch gleich wieder aufgestanden und gegangen. Wo Alexis wohl mit ihrem Sirius saß? Doch sofort rügte er sich für diesen Gedanken. Er sollte sich einfach damit abfinden. Er beschloss auch wieder weniger Zeit mit ihr, Amea und Lilly zu verbringen, seine schulischen Leistungen hatten in dieser Zeit ohnehin leiden müssen und das wo diese ihm doch das wichtigste waren. Er würde weder seine Mutter, Gott habe sie selig, noch seinen Vater oder den Schulleiter, welcher genug Vertrauen in ihn steckte, ihn trotz seines... Problems auf der Schule zu behalten enttäuschen. Alles nur das nicht. „Ist der Platz hier noch frei?“ Remus nickte nur, ohne aufzusehen. ‚Wer sollte sich schon hier neben mich setzten?’, fügte er bitter in Gedanken hinzu. „Gut, dann sitzen wir hier.“ Erst als das Mädchen sprach schaute Remus auf. Eric hatte ihn gefragt und Alexis ließ sich gerade neben ihm nieder. An ihrer Seite war Sirius der schüchtern an dem Mädchen vorbei schaute. „Ist doch Ok, oder?“, fragte der Junge. Fasziniert, erstaunt, verblüfft, es gab so viele Wörter sie Remus Reaktion hätte beschreiben können. Wörter brachte er jedenfalls nicht heraus, sondern nickte nur. Erst als er Sirius leicht lächeln sha entspannte er sich wieder und lächelte schließlich auch. „Natürlich.“ Sie sprachen nicht mehr darüber. Sie saßen nur da und feuerten James, Amea und die anderen und es war wie im ersten Jahr bei den Spielen. Nein, aus Remus Sicht war es noch schöner und keines der späteren Spiele sollte ihm so im Gedächtnis bleiben wie dieses. Kapitel 6: Was ist los? ----------------------- „Ganz schön kalt draußen.“ Eine Horde von Zweitklässlern drängte sich durch den Eingang. Kräuterkunde anfang Dezember war wirklich nicht schön. Immer über die Wiesen und das bei Wind und Wetter zu laufen war eine Quälerei. „Gott sei dank sind bald Ferien!“ Eric zog die Kapuze, die er wegen des Regens aufgesetzt hatte zurück und trat sich die nassen und schlammigen Schuhe ab. Das Wetter draußen war einfach eine Katastrophe. „Ja aber vorher noch Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste.“, seufzte James. „Man habe ich Bock da drauf.“ „Seid wann denkst du denn über so etwas nach?“, fragte Sirius neckisch und Eric stimmte dem nur zu. Das passte gar nicht zu James. „Hey meine Eltern haben mit Taschengeld Kürzung gedroht, wenn ich mir nicht etwas mehr Mühe in der Schule gebe. Sollte ich vor Jahres ende noch eine Verwarnung kriegen sieht es schlecht aus...“ Mürrisch klang er zwar schon aber dennoch schien er die Drohung seiner Eltern nicht wirklich ernst zu nehmen. „Na ob du das durchhältst wage ich ja zu bezweifeln. Außerdem könntest du deinen Rekord Platz gar noch verlieren“, witzelte Eric. „Stimmt ich habe gehört im Jahrgang unter uns bei Hufflepuff ist so eine kleine Göre die dauernd Ärger macht, pass auf sonst klaut dir das Mädchen noch den Platz!“ Sirius und Eric amüsierten sich Königlich, James verzog nur das Gesicht. „Als könnte so ne Kleine das bringen! Nicht vergessen mit wem ihr hier redet, ich bin der König der Streiche! Ich wird schon ohne Probleme durch die Prüfung kommen!“ Ein großes ‚ohhhhh’ war die ironische antwort auf seine Drohung. „James vergiss nicht neben wem wir hier laufen. Remus hält sicher nichts davon.“ Der schweigsame Junge hatte sich bisher gut aus der Unterhaltung heraus halten können. Im Kopf war er noch mal die Wesen, die sie dieses Jahr besprochen hatten durch gegangen und versucht sich in Erinnerung zu rufen, welche Zauber man verwenden musste und worauf man dabei achten musste. Erst jetzt, da sein Name fiel sah er auf. „Ich glaub Remus unterstützt mich da, oder Remus?“ „Hä?“, fragte dieser nur verwirrt, als schon James' Arm über seiner Schulter lag. Es war schon seltsam, seid dem Quidditchspiel schien wieder alles im Lot und das obwohl kein Wort über die Woche vorher gewechselt worden war. James schien es zu akzeptieren, dass Sirius und Remus sich wieder vertragen hatten und war wieder ganz der Alte. Nein, er schien die Zeit vorher wieder gut machen zu wollen und verbrachte umso mehr Zeit mit Remus. Dieser war sich nicht ganz sicher, ob er das so toll finden sollte... mit Lilly, Alexis und Amea hatte er seid dem Spiel jedenfalls wieder weniger zu tun gehabt, was er ziemlich schade fand. Dafür versuchte James ihn über die Mädels, insbesondere Lily, auszuquetschen... irgendwie schon anstrengend. „Könnte mich wer ins Bilde setzen worum es überhaupt geht?“, fragte er in die Runde und alle grinsten. „Remi du bist voll schnuffig weißt du das?“ Eric wuschelte dem Mitschüler durchs Haar, was diesem nicht gefiel, aber sagen tat er auch nichts. „James hat sich was einfallen lassen um durch die Prüfung zu kommen.“, setzte Sirius Remus schließlich ins Bilde. „Ohne zu lernen“, ergänzte Eric breit grinsend. Remus wurde gleich unwohl in seiner Haut. Das leise, fast schon klägliche ‚aber das geht doch nicht’ wurde wie immer ignoriert und außerdem wollte er die wieder gewonnenen Gefährten nicht gleich wieder vergraulen... aber sein Gewissen protestierte dagegen dies einfach so geschehen zu lassen... Eine ernste Zwickmühle... „Na ja, hab ja noch eine Woche Zeit, nicht wahr?“ James klang ziemlich lässig und linste zu Remus, dann zu den anderen herüber. „Heute wollen wir lieber etwas Spaß haben und ich wüsste auch schon wie!“ Sofort war alles ganz Ohr, denn James Pläne Spaß zu haben trafen nicht selten auf Anklang. „Also gut, jagen wir den Mädchen einen kleinen Schrecken ein!“, grinste er und griff in seine Tasche. Heraus kam ein Glas mit einigen verkleinerten Kröten, die er irgendwann letztens mit Eric und Sirius zusammen gefangen hatte. „Kröten mögen es doch feucht.“, grinste er und allen war klar was er vorhatte. „James du bist widerlich.“ Sirius schien halb angeekelt zu sein während James eines der glitschigen Wesen vorsichtig aus dem Gefäß holte und seinem Freund entgegenstreckte. „Und genau das schätzen wir so an dir. Aber wie willst du die Teile unbemerkt ins Mädchen Bad schmuggeln?“ Remus dachte er verhöre sich, als Eric das sagte. Das war doch nicht deren ernst oder? „Also ich halte das für – “ „Keine so gute Idee.“, vervollständigte Eric den Satz und legte dann Remus, der nun zwischen ihm und James gehen musste, was irgendwie ein seltsam unangenehmes Gefühl der Bedrängnis hervor rief, seinen Arm um die Schulter. „Aber Remus, die kleinen Frösche tun doch keinem was!“ „Ja genau Remi, die fangen die und versuchen sie dann zu einem Prinzen zurück zu verwandeln.“, lachte Sirius. „Außerdem sind die Tierchen doch so possierlich.“ Zwei braune Glubschaugen eines Frosches starrten Remus hilfesuchend aus James’ Hand heraus an. „Das ist sicher angenehmer, als dich zu küssen.“, grinste Eric James an, welcher sich gleich empörte. Gegen das Argument ‚Familien Mitglieder zu küssen zähle nicht als Argument, um als ‚guter Küsser’ durchzugehen kam ein spöittsches: „Wer sagt denn, dass das alles ist?“ herausfordernd, aber wirklich zu glauben, dass es anders war schien keiner. „Ach ja, du hast also schon mal ein Mädchen geküsst ja?“ Sirius und Eric tauschten viel sagende Blicke aus und Remus... nun, der fühlte sich etwas fehl am Platze und so richtig mitreden konnte er auch nicht, aber immerhin war das Thema nicht mehr, ob er bei irgendeinem Streich mit machen wolle oder nicht. „Also ich weiß jedenfalls wen er noch nicht geküsst hatte.“ Sirius kam auf James’ Seite um ihn ein wenig zu knuffen. „Lilly, erinnerst du dich noch an die Wette?“ Rot wie eine Tomate wurde der Junge nun „Also... nein habe ich nicht, aber ich habe ja auch noch genug Zeit oder? Momentan habe ich halt Wichtigeres zu erledigen.“ „Ja, ja, deine Prioritäten kennt man ja.“ Remus wurde etwas an die Seite gedrängt, damit Eric auf die andere Seite von James konnte und allmählich glaubte Remus, die anderen hätten ihn ganz vergessen, während sie James piesackten. „Erzähl doch mal von deinem ersten Kuss.“, spottete Eric. “Wie blind war sie?“ „Hey hört auf ihr zwei!!! Kommen wir lieber zum eigentlichen Thema zurück. Also Remus, wie sieht’s aus, bist du dabei?“ Schade, man hatte also weder ihn, noch das eigentliche Thema vergessen. „Ja sehr geschickt das Thema gewechselt. Aber glaub ja nicht, das es damit gegessen wäre.“ Ein Schmunzeln auf den beiden bübischen Gesichtern verriet, wie sie sich über James kleine Lüge amüsierten. „Ich weiß nicht ich...“ Aber Remus ging nicht weiter darauf ein. Er hatte gerade sein eigenes Problem: Was sollte er tun? Er konnte doch unmöglich bei so einer Spitzbüberei mit machen. Was wenn die Lehrer das herausfanden? Was wenn er von der Schule verwiesen wurde, oder einen schlechten Abschluss deswegen machte und darum keinen vernünftigen Job fand und wein Vater dann enttäuscht war und sie letztlich auf der Straße landen würden, weil er immer nur Ärger gemacht hatte und später würde er an diesen Tag zurück denken und sich sagen‚ hätte ich doch nicht mit gemacht’. Andererseits... Jungs machten so etwas eben und wenn nein sagte so stand er als Weichei da und das wollte er natürlich auch nicht. Elender Gruppenzwang. Doch zu seinem Glück wurde die Entscheidung für ihn abgenommen. „Mr. Lupin.“ Die Stimme der Krankenschwester ließ die vier Jungs ein wenig zusammen zucken. Wenigstens auf James und Erics Gesicht konnte man auch die Worte’ wir haben doch gar nichts gemacht’ ablesen. „Ja Madame Pomfrey?“, fragte der Junge etwas irritiert, dass nur er gerufen worden war. Die etwas dickliche Frau mit ihrem hinten ordenlicht hochgesteckten leicht rötlich schimmerndem Haar kam mit ernster Miene auf ihn zu. „Ich habe Sie bereits erwartet. Vergessen sie nicht das Winter ist. Ich erwarte sie dann in einer halben Stunde im Krankenflügel.“ Mit diesen Worten und gefolgt von fragenden Blicken verschwand die Frau den Gang hinunter. „Was ist los?“, fragte James und sprach damit als erster aus, was alle anderen dachten. Remus schien die Frage kaum wahrzunehmen. Wie hatte er das nur vergessen können? Es wurde ja schon bald dunkel und heute war doch... „Remus? Hast du irgendwas?“, fragte Sirius mit etwas Sorge in seiner Stimme, was dort eher selten zu finden war. Noch in Gedanken versunken, sich fragend wie er DAS nur hatte vergessen können schüttelte Remus den Kopf, sagte jedoch nichts. „Ist es was ernster?“, hakte Eric nach, doch noch immer keine Reaktion. Die drei tauschten fragende und keine Antworten gebende Blick aus. „Ähm... Remus?“, fragte James noch einmal und wedelte vor dem Gesicht des Angesprochenen herum. Die Iris folgte der Bewegung nicht, doch Plötzlich, als das Nächste ausprobiert werden sollte löste sich Remus’ Starre. „Sorry ich muss echt los. Ähm, könntet ihr meine Sachen mit hoch nehmen? Sonst komme ich noch zu spät. Ihr müsst das dann ohne mich machen, das wird sicher länger dauern. Tut mir echt leid.“ Und schon rannte er los. ... „Was war das?“ Stille. „Na ja, jedenfalls brauchen wir einen anderen, der sich um die ‚Ablenkung' kümmert.“ „Wie wär’s mit Peter?“ „Was macht der eigentlich gerade... hab ihn schon lange nicht mehr gesehen.“ Man war Ratlos. Irgendwie war ja klar, dass alle über Remus nachdachten, aber geredet wurde dennoch über den Streich und schnell hatte man den alten unbeschwerten Tonfall wieder drauf. Dennoch blieb die Frage unbeantwortet im Raum: Warum wollte Madame Pomfrey ihren Gefährten unbedingt sprechen? Die erste Stunde fehlte Remus. Es fiel kaum auf, er sagte ja nie was, nur die drei von gestern sahen einander viel sagend an und die stumme Frage ‚Was ist denn los?’ schwebte Unausgesprochen im Klassenraum. Professor McGonnagal schien das Fehlen des Schülers nicht weiter zu kümmern, der Unterricht wurde nach Plan fortgesetzt. Draußen war es noch dunkel, was zu dieser Jahrezeit ja kein Wunder war, und der untergehende Mond strahlte nicht mehr ganz so hell, wurde langsam aber stetig blasser blieb aber am Himmel stehen. Man kannte das ja und machte sich darüber keine Gedanken, fand es höchstens ulkig, weil der Mond doch nicht am Tag scheinen sollte. Die Zweite Stunde verging und Remus war noch immer nicht in Sicht und langsam aber stetig wuchs die Neugier deren Samen schon am Vorabend gesät war und inzwischen Keimte. Ein Plan musste her und zwar schnell! Irgendwie mussten sie zur Krankenstation, schließlich hatte Pomfrey ihn dorthin bestellt. „Vielleicht eine Krankheit?“, spekulierte Eric. Ja, das erschien sinnvoll, warum sonst die Krankenschwester und der Krankenflügel? Aber die eigentlich Frage war doch: Was für eine Krankheit? Zuerst wurden die absurdesten Theorien entwickelt, über ein außerirdischen Virus, oder eine ansteckende Seuche, aber bei ernsterem darüber Nachdenken kam man schließlich zu dem Schluss: Es musste eine Chronische Krankheit sein, denn nun wo man drüber nachdachte... letztes Jahr war er auch fast einen Tag nicht da und die Tage danach meist etwas schlapp. Überhaupt wirkte er doch eher kränklich... vielleicht ging es ja um eine Allergie, oder etwas in der Richtung. Es gab jedenfalls nur einen Weg das heraus zu finden und was war ihn zu suchen, doch war das schwieriger als erwartet. Die Gestrige Aktion, die auch ohne Peter hatte klappen müssen, man hatte ihn einfach nicht auffinden können, war ein voller Erfolg gewesen, was soviel bedeutete wie: Alles war ständig um sie versammelt. Vor allem die Jungs, um sich mit ihnen über das Gekreische der Mädchen lustig zu machen, was jedoch die Aktion ‚Finden wir Remus’ irgendwie behinderte. Zum Mittagessen hatte sich das jedoch sowieso erledigt. Tiefe dunkle Ringe waren unter den Bernsteinfarbenen Augen welche Müde über den Saal flogen. Balls wirkte er und ausgelaugt und auf keinen Fall sehr gesund. Wie er den Winter für seine langen Nächte hasste… Die große Traube von Menschen um James und Sirius herum war gar nicht zu übersehen. Was war denn nun schon wieder los? Wollte er es überhaupt wissen? Irgendwie bezweifelte er das stark und gerade jetzt hatte er ohnehin keine Lust sich durch zu drängeln, also setzte er sich einfach irgendwo, möglichst alleine und unbehelligt, an das Ende des Griffindortischs und nahm sich nichts, als eine trockene Scheibe Toast. Appetit hatte er nicht und schon zu der Scheibe Brot musste er sich mehr zwingen, als dass er sie essen wollte. Sein ganzer Körper schrie nach Schlaf… aber jetzt hatten sie noch eine Stunde Zaubertränke und er musste die Doppelstunde Verwandlung bei Professor McGonnagal nachholen… schon allein der Gedanke ließ ihn in sich zusammen sacken. Aber da musste er nun einmal durch, wie jeden Monat. „Hey Remus!! Schaut mal da ist Remus und er sitzt ganz allein!“ Sicherlich hätte er sich sonst immer über Alexis’ fröhliche laute Stimme gefreut, doch jetzt ließ sie ihn nur zusammen zucken. Sein Kopf dröhnte… so in etwa musste sich ein Kater anfühlen, jedenfalls stellte Remus es sich so vor. Er beschloss nie zu trinken (einmal im Monat war doch genug …) „Awww ist bei seinen ‚Kumpels’ kein Platz mehr?“ verwirrt sah er auf. Lily schien nicht die beste Laune zu haben, ließ sich aber von Alexis zu ihm herüber ziehen. Amea folgte stumm. „Neue Frisur?“ gemeint war Lily. Ihr sonst langes rot gelocktes Haar welches ihr immer fast bis zu den Hüften gegangen war ging ihr Plötzlich nur nicht bis zu den Schultern. Umgehend bereute Remus die Frage. Lily wurde knall rot vor Rage, Alexis kicherte leicht und sogar Amea schien sich deutlich bemühen zu müssen, ein Grinsen zu unterdrücken. „JA“, erwiderte Lill schnippisch und knallte ihren Teller hart und den Tisch „JA! Neue Frisur! Und WEM habe ich das zu verdanken?“ Wie konnte jemand nur eine so laute Stimme haben? Remus musste sich schon ziemlich beherrschen sich nicht die Ohren zu zuhalten, vor allem wo die Worte sich in seinem Kopf wie in einem Karussell zu drehen schienen... einem sehr lauten Karussell… „Tut mir ich wollte nur nett sein…“ Er hatte immer gedacht Mädchen freuen sich, wenn man sie auf etwas wie eine neue Frisur ansprach. Außerdem stand das Lily durchaus sehr gut. Er wusste wirklich nicht was los war… „NETT?“ Sie ließ ein schrilles ‚Ha’ vernehmen. „Lily er kann doch nichts dafür…“, beschwichtigte Amea ihre Freundin „Stimmt, er war doch gar nicht dabei, und schau doch mal wie schrecklich er aussieht!“, bestätigte Alexis. Irgendwie war das wohl lieb gemeint, aber wirklich besser fühlte sich Remus nach dieser aussage doch nicht. „Mir doch egal.“ Lily verschenkte ihre Arme und schaute eingeschnappt zur Seite. Remus verstand gar nichts mehr. Hatte er irgendetwas Falsches gemacht? Sein Gesicht war ein einziges großes Fragezeichen, was Alexis noch mehr zu Amüsieren schien, als Lilys Wutattacke. „Warst du denn Gesternabend gar nicht da? Ich meine du teilst doch ein Zimmer Mit James und so, da musst du doch was mit gekriegt haben?“, fragte Amea und setzt sich dabei neben Amea. Ein ungutes Gefühl machte sich in Remus’ Magen breit und es lag nicht an dem Stück Brot dass er aß. Die Unterhaltung von Gestern über einige Frösche fiel ihm wieder ein. „Ich … also…was genau haben sie denn gemacht?“, fragte er mit einem dumpfen Gefühl in der Magengrube. „Die haben Frösche in unserem Schlafsaal ausgesetzt!“, empörte sich Lily „FRÖSCHE! Ekelige, glibberige FRÖSCHE!“, sie schüttelte sich und Remus überlegte, ob das Mädchen wohl etwas wie eine ‚Frosch-Phobie’, oder etwas in der Art hatte. „Jedenfalls“ Alexis gluckste leicht, bemühte sich aber die Geschichte akkurat zu ende zu erzählen „mochten einige anscheinend die Farbe rot und haben sich… na ja, es in ihrem Haar gemütlich gemacht… Uns weil das so gelockt und lang ist haben sie sich total darin verheddert. Das hättest du sehen müssen… obwohl ich glaub ich habe irgendwo ein Foto gemacht...“ „Du hast WAS?“, fuhr Lilly ihre Freundin an. Die Antwort war ein unschuldiger, liebenswerter Blick und ein „Na ja, es sah so lustig aus… Wie eine Meduse hast du ausgesehen. Oder Amea?“ Das Rote Haar Flog und grüne Augen blitzten Amea an, sagten sie viel wie ‚wehe du sagst jetzt etwas Falsches. Aber Amea wäre nicht Amea gewesen, hätte sie sich davon einschüchtern lassen „Stimmt schon, jedenfalls sind bei ihrem Gezeter alle zu Stein erstarrt.“ Die beiden Freundinnen lachten. 2Ach und so was nennt sich Freundinnen, ja? Schönen Dang auch! Nur deswegen mussten meine Haare Abgeschnitten werden... meine schönen Haare.“ Missmutig nahm sie eine Strähne zwischen die Finger und betrachtete sie. Remus hatte zugehört, so gut es denn in seiner Verfassung ging und irgendwie tat er ihm auch für Lily leid. „Verzeih mir…“, nuschelte er verlegen und legte das gerade mal halb gegessene Stück Brot auf seinen Teller, starrte es schuldbewusst an. Das Lachen verstummte und man musterte ihn neugierig. „Warum den dir? Du warst Krank oder? Darum warst du heute nicht im Unterricht. Du hast doch nichts gemacht.“ Lily, die sich bis eben noch so empört hatte seufzte „Mir sollte es leid tun dass ich meine schlechte Laune an dir ausgelassen hab...“ sie lächelte verlegen, aber Remus schüttelte nur den Kopf. „Nein ich wusste ja was sie vorhatten… ich hätte es euch sagen oder sie davon abbringen müssen, aber dann musste ich los und… trotzdem…“ Na toll, zu seinen Kopfschmerzen und Bauchschmerzen, Müdigkeit und überhaupt Unwohlsein kam jetzt auch noch ein schlechtes Gewissen… Für den Moment waren alle drei still, schließlich war Lily die erste, die wieder etwas sagte. „Solange du deinen Fehler einsiehst ist es OK.“ Ironisch klangen ihre Worte, sie wuschelte ihm über das braune Haar, was ihn auf blicken ließ und zwinkerte einmal. „Also, übrigens finde ich ohnehin das di Kürzeren Haare praktischer sind, also Schwamm drüber! Wenn du uns wirklich einen Gefallen tun willst dann ab ins Bett mit dir. Du siehst echt nicht gesund aus!“ Lag es an ihm oder war dieses Mädchen wirklich einfach sehr wechsellaunig? „Weißt du, Remus sie hat Recht.“, stimmte Amea Kopf nickend zu und ehe er sich versah fühlte er Alexis’ Hand auf seiner Stirn „Also Fieber scheinst du wenigstens nicht zu haben. Über diese Führsorge und fast schon Bemutterung wurde er natürlich sofort sehr rot und wich etwas zurück, sodass die Hand nicht mehr seine Stirn berührte. Vor einem Jahr wäre das undenkbar gewesen! Da war es doch nicht einmal jemandem Aufgefallen, wenn er weg gewesen war… und es war gut so gewesen. Es hatte weniger Probleme bereitet, als jetzt. Keine ausreden, die er sich einfallen lassen musste, oder dergleichen. Aber andererseits war es schon ein schönes Gefühl zu wissen, dass jemand sich um einen sorgte. Ja irgendwie angenehm. „Vielen Dank, aber es geht schon…“ „HEY Da ist er ja!!!“ Der ruf hallte quer durch die Halle von der anderen Seite des Tisches. James war aufgesprungen, stand im Übrigen jetzt auf seinem Stuhl und deutete in Remus Richtung. Sofort sprang er runter und bahnte sich seinen Weg aus dem Gedränge heraus auf Remus zu. Schon waren Sirius und Eric hinter ihm und ehe der Junge verstand was geschah baute sich eine Mauer aus Mädchen vor ihm aus, welche sich vor die drei Jung stellten. „Was wollt ihr Potter?“, fragte Lily kühl und verschenkte die Arme. „Zu unserem Freund, wenn’s genehm ist.“, erwiderte Sirius kühl. „Oh ja Freund, ich vergaß wie nett es ist jemanden einfach anzuschreien und dann über Wochen zu ignorieren ohne, dass der andere eigentlich versteht was los ist!“ entgegnete Lily und Sirius hatte schon den Mund geöffnet, als James die Hand hoch hielt und ihm so zu schweigen gebot. „Hör mal Evans, das ist Vergangenheit, in Ordnung? Hört mal nicht nur ihr habt euch Sorgen um ihn gemacht und jetzt würden wir gerne mit ihm reden.“ Die Rothaarige ließ ein kleines schnauben vernehmen. „Ihr wollt ihn doch nur verhören, wo er war und warum er bei euren dummen, kostspieligem“ sie deutete auf ihre Haare „Streich mit gemacht hat!!! Er brauch aber jetzt Ruhe!“ Remus traute sich gar nicht dazwischen zu gehen, saß, etwas verwirrt, etwas außen vor auf seinem Stuhl und folgte der Diskussion, welche darum ging, mit wem er eigentlich reden durfte oder nicht… Absurd. Einfach nur absurd. Er sollte doch wenigstens darüber entscheiden dürfen mit wem er sprach. Dennoch saß er nur da und wurde das Gefühl nicht los, dass sie eigentlich über etwas ganz anderes, als ihn und seine Gesundheit diskutierten und dass er deshalb auch nicht das Recht hatte sich einzumischen. „Darum geht es gar nicht! Und wie oft soll ich mich für die Haare noch entschuldigen? Es war doch nur ein Spaß.“ „Oh ja, ein toller Spaß! Jedenfalls sollt ihr den armen Remus nicht nerven!“ „Ach und Remus hat keinen Mund, um uns das selber zu sagen?“ „Natürlich hat er den! Remus, sag ihnen sie sollen verschwinden!“ Der streit hatte eine Wendung genommen die Remus nicht sehr begrüßte. Alle Augen lagen auf ihn und unruhig sah er von einem auffordernden, oder fragendem Gesicht zum anderen. „Nun… also ich…“ begann er doch zu seinem Glück wurden sie gerade in dem Moment abgelenkt. Ohne, dass es jemand bemerkt hatte, hatte Peter die ganze Zeit am Tisch gesessen. Klein, plump, unauffällig und still in ein Buch vergraben. Plötzlich jedoch hatte er aufgesehen und laut „Ah, ich habe also richtig mit meiner Hypothese über die Verwendung des Gorgófia Zaubers gelegen! Das wird die Lehrerin aber mal wieder sehr... äh… stolz auch mich sein!“, gerufen, was die Diskussion sofort zum stoppen brachte. Peter schien es gar nicht zu stören, das nun 7 Augenpaare auf ihn gerichtet waren, schaute über seinen Rücken und atmete tief durch. Bevor er sich allerdings wieder dem Buch widmen sollte stand Eric neben ihm und hielt ihm die Hand auf die Stirn, James stand hinter ihm, nahm Peters Hand und befühlte den Puls, die anderen standen nur etwas Fassungslos da und starrten Peter an. „Also wenn er was hat, dann am Kopf.“, diagnostizierte Eric. Jemand ließ die Hand los, beugte sich vor und klopfte gegen Peters kopf „Ja, wenn dann AM Kopf, IM scheint es leer zu sein…“ „Hey lasst das… ähm... wart ihr die ganze zeit hier?“ fragte er etwas entsetzt und starrte von James zu Eric und dann zum Rest der stumm nickte. Alexis löste sich aus der Starre und schnappte sich das Buch aus Peters Hand, eher er etwas dagegen hätte tun können. Verzweifelt versuchte er noch einmal es zu ergattern, doch zu Spät. Das Mädchen blätterte bereits darin und alle umstehenden versuchten einen Blick zu erhaschen. Nun ALLE war übertrieben, sie und James und Eric auf jedenfalls. Sirius hatte die Hände in den Taschen und wirkte zwar ein wenig interessiert, bemühte sich jedoch dies nicht zu zeigen und cool zu bleiben, Lily meckerte es gehöre sich nicht anderer Leute Bücher zu klauen, schaute jedoch selber fleißig hinein und Amea schüttelte nur den Kopf. Remus war sich noch nicht ganz schlüssig, was er tun sollte, ob er dem armen Peter helfen, oder die Chance, das von ihm und seiner ‚Krankheit’ abgelenkt wurde ausnutzen sollte. Doch ehe er eine Entscheidung gefällt hätte kam ein ungläubiges „Französisch?“, aus James’ Mund. „Peter war inzwischen aufgesprungen und schnappte sich sein Buch zurück. „Ja… Französisch. Na und?“ Schützend presste er das Lehrbuch an seine Brust und ebenso verteidigend sah er nun von einem zum andern. „Hast du DAS die ganze Zeit gemacht?“, fragte Sirius halb belustigt. „Wofür brauchst DU denn bitte Französisch? Du solltest lieber erstmal Zaubertränke lernen als deine Zeit mit so etwas zu verschwenden.“ Eric schien von seiner Meinung ziemlich überzeugt zu sein und James musste seinem Kumpel da zustimmen. „Deswegen haben wir dich nie zu Gesicht bekommen? Mensch, weißt du was du alles verpasst hast?“, doch nun meldete sich Lily zu Wort. Natürlich. „Hey hört auf. Ich finde es toll, wenn Peter sich hinsetzt und einen neue Sprach lernt. Das bringt einem immer viel im Leben! Immerhin vergeudet er seine Zeit nicht mit irgendwelchem unnützen Quatsch.“ „Danke.“, nuschelte der Junge etwas verlegen. „Aber irgendeinen Grund wirst du doch haben, oder? Ich meine man kommt nicht einfach so darauf Französisch zu lernen, oder?“, fragte Alexis nach und auf einmal schien Peters Kopf eine Dicke Tomate zu werden, so rot wurde er. James grinste. „Na, er wird doch nicht verknallt sein, unser kleiner Petey?“ „Wohl möglich in eine süße Franzosin?“, stimmte Eric mit ein und falls es denn noch möglich wurde Peter sogar noch roter, ja geradezu Purpurn. „Echt?“, fragte Lily und anscheinend wollte sie diesmal doch keine Einwände gegen die Fragerei der Jungs einwenden. „Verliebt? In wen? Kann ich irgendwie helfen? Ich meine... ich kenn mich doch mit so etwas aus, so … als Mädchen meine ich kann ich dir gut Tipps geben und so.“ Remus rückte etwas zur Seite. Irgendwie, irgendwann hatte er den Anschluss an dieses Gespräch verloren und jetzt konnte er sich nicht mehr hinein mogeln. Und irgendwie wollte er das auch gar nicht. Peter tat ihm ehrlich gesagt leid, er saß da wie bestellt und nicht abgeholt mit einem knallroten Kopf, das man ihn als Ampelmännchen hätte nehmen können und kriegte von allen Seiten Ratschläge, wie er denn ein Mädchen am Besten rumkriegte. „Armer Kerl.“, seufzte Amea und setzte sich neben Remus. „Na nervt dich das genauso wie mich?“ Remus zuckte mit den Schultern. „Na immerhin nerven sie dich nicht mehr, wa?“ Ein wenig schuldig sah er zu Boden. Genau das hatte er ja auch gedacht, aber nun, da sie es ihm so sagt klang es geradezu egoistisch. Ohne ein Wort erhob er sich, gefolgt von Ameas braunen Augen und einem leichten Grinsen. „Hey, lasst doch den armen Peter in Ruhe.“, so richtig sauer klang er nicht, auch nicht so richtig überzeugend. Dem entsprechend war auch die Reaktion. „Ach, Remus wir helfen ihm doch nur.“ Remus schluckt einmal. Warum musste das ausgerechnet heute passieren? Seine Kopfschmerzen hatte ihnen Höhepunkt erreicht und das halbe Brot fühlte sich so an, als wolle es nicht im Magen bleiben. Aber er wollte nicht schon wieder dich die Frage stellen müssen, warum er nicht gesagt hatte und wollte sich nicht schon wieder schuldig fühlen. Davon hatte er für den heutigen Tag wirklich genug gehabt. „Ich meine nur…“, nuschelte er und starrte auf seine Hände „Wie bitte? Sprich lauter man versteht dich nicht!“, rief Eric und hielt die Hände an die Ohren. „Ich meine, ihr habt ihn nicht mal gefragt, ob er eure Hilfe will, lasst ihn gar nicht zu Wort kommen und ich finde das nicht sehr nett und ihr solltet euch mal fragen, wie ihr euch fühlen würdet, wenn alle so auf euch einreden.“ Etwas beherzter war es schon, aber noch immer lagen die bersteinfarbenen Augen auf dem Bodden und war die Stimme doch eher zittrig. Ob es nun daran lag, dass er nervös, ja sogar etwas ängstlich war, oder dass er das Gefühl hatte jeden Moment einfach umzukippen konnte Remus gar nicht genau sagen. Es war einfach so. Trotz allem verfehlte seine Rede seine Wirkung nicht. Man tauschte betroffene Blicke aus. Insbesondere Lily schien sich über ihr verhalten doch sehr zu wundern und schauten und, genau wie Remus zu Boden. Der Lärm um sie Herum von Schülern die allmählich aus der Halle zu den Klassenräumen trotteten bemerkten sie gar nicht, ja es war so, als herrsche völlige Stille und erst Ameas Klatschen unterbrach sie. Zwei dreimal klatschte sie in die Hände. „Schöne Rede Remus. Können wir jetzt los? Wir kommen noch zu spät zum Unterricht.“ Man nickte, noch immer etwas betroffne, was Remus doch sehr wundert. „Sorry Peter.“ „Wenn wir dich genervt haben, dann sag das nächste mal einfach was, OK Petey?“ „Hey, wollt dich nicht in Verlegenheit bringen oder so…“ Und so entschuldigte sich jeder einmal und man ging in den Keller zu Zaubertränke. Zurück blieben Peter und Remus, welche einander verwirrt ansahen. „Danke.“, murmelte Peter Pettigrew schließlich und lächelte sein gutmütiges Lächeln. „Nichts zu danken. Aber ich kenn das, sie reden eben jeden einfach runter, wenn man ihnen keinen Einhalt gebietet.“ Ein lächeln, etwas gezwungen, etwas schwach, aber ein Lächeln. „Trotzdem… ich hätte das nie hingekriegt.“ „Das dachte ich bis eben von mir auch.“ Remus zuckte mit den Schultern und die Beiden schlenderten dem, nun wieder ausgelassenen (und über Zaubertränke redenden) Trupp hinter her. „Sie meinten es ja nur gut.“, sagte Peter nach einer weile „Und ich könnte wirklich etwas Hilfe gebrauchen…“ er seufzte. Remus fragte nicht. Es lag ihm auf der Zunge, aber er hielt sich zurück. Er konnte schließlich schlecht die anderen belehren und ihn dann selber fragen. So ging das ja nun nicht. „Dabei kann ich ja leider nicht helfen, aber wir können gerne mal wieder zusammen über VgdK üben.“, lenkte Remus das Thema geschickt um. Peter nickte und lächelte. „Ja… danke.“ Kapitel 7: Eine wichtige Entscheidung ------------------------------------- Weihnachten. Das ist die Zeit der Liebe. Das ist die Zeit der Besinnung und es Friedens. Weihnachten. Das ist die Zeit der Schneeballschlachten, des Schlittenfahrens, oder der Schneemänner. Weihnachten ist für jeden etwas anderes. Die meisten verbringen Weihnachten mit der Familie, Onkel und Tanten aus aller Welt kommen zu Besuch, man bringt Geschenke und gute Laune mit und dann singt man, oder spielt etwas gemeinsam, oder besucht die Messe. Weihnachten war so vieles… Für Remus war Weihnachten feiern und singen mit seinem Vater. Er würde gerade an einer Weihnachtsgeschichte schreiben, die er Remus zu Heiligabend dann vorlas. Der kleine Baum würde geschmückt sein und ein kleines, aber leckeres Essen würde bereit stehen… Wenn doch nur schon Weihnachten wäre. Aber noch brannten erst drei Kerzen und eine Woche des Verharrens mussten die Hogwartsschüler aushalten. Draußen war zwar alles weiß, doch genau das stellte auch ein Problem da: ALLES war weiß. Es war so weiß vor lauter herumwirbelnder Schneeflocken, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte. Der Schneesturm tobte nun schon zwei lange Tage und es tat keinem der jüngeren Schüler gut, solange eingesperrt zu sein. Vor allem nun, da die Arbeiten alle geschrieben waren und es an Beschäftigung mangelte. Rannte man in den Gängen bekam man Ärger von den Lehrern, oder dem grummeligen Hausmeister Mr. Filch und spielte man im Gemeinschaftsraum, so hatten einen die Vertrauensschüler auf dem Kieker. Remus machte das ja nichts aus, nur James konnte das drinnen bleiben scheinbar nur schwerst ertrtagen. Zu allem Überfluss hatte Sirius sich auch noch eine Grippe eingefangen und Eric war ständig bei so ’nem Mädchen aus Ravenclaw mit der er angeblich nur Zauberschach spielte. Alle anderen durften nun einen gelangweilten James ertragen, der von einem Mitschüler zum nächsten pendelte und versuchte irgendwas zu machen. Auch das könnte Remus herzlich egal sein, wenn er nicht zufälligerweise sich entschlossen hätte doch lieber im warmen Gemeinschaftsraum zu lesen und nicht die Bibliothek aufzusuchen. „Remuuuuuus.“ Der Angesprochene schloss nur kurz die Augen, sah dann schließlich freundlich lächelnd hinter seinem Buch hervor. „Ja James?“, es war einigermaßen schwer nicht genervt zu klingen, immerhin hatte Remus schon vor zehn Minuten James am Hals gehabt und war mit seinem Buch vielleicht eine Seite weiter gekommen. „Du glaubst nicht was mir eben passiert ist!“ Nein, Remus wusste es nicht und eigentlich interessierte es Remus auch nur halb so sehr wie der Inhalt seines Buches. Das letzte Mal, als James ihn das gefragt hatte war die tolle Neuigkeit gewesen, das er einen Bleistift gefunden hatte (im nachhinein stellte es sich heraus, dass es sogar sein eigener gewesen war, er hatte ihn lediglich verloren gehabt...) „Was ist die es denn dieses mal?“, fragte der Schüler bemüht nicht den Nachhall ‚Doch nicht etwa der Spitzer zum Bleistift’ nach klingen zu lassen. Er wollte nicht unhöflich sein, oder James vor den Kopf stoßen und er selbst hasste sich dafür, dass er den aufgeweckten Jungen so empfand. Schließlich konnte James ja nichts dafür und es war doch auch zu verstehen, dass der Junge nicht den ganzen Tag rumsitzen konnte. Also versuchte Remus nicht daran zu denken, dass er sein Buch dieses Jahr wohl nicht auslesen würde und schlug es, natürlich nicht ohne ein Lesezeichen hinein zu stecken, zu. „Hier.“ James drückte einen Zettel in die blasse Hand Remus’. Dieser schaute das Papier, welches in zwischen, vermutlich durch James Verschulden ziemlich verknittert war und entfaltete ihn, um zu erfahren was denn nun so unglaublich interessantes darauf geschrieben stand. „James, das ist nicht dein Ernst, oder?“, fragte er schließlich und reichte das Blatt zurück. „Hey war nicht meine Idee! Ich habe den Brief schließlich gekriegt!“ „Aber du willst das doch nicht echt machen, oder?“ „Warum denn nicht?“ „Weil es gegen die Schulordnungen verstößt und gleich gegen einpaar auf einmal?“ James Augen leuchteten in Erregung, in Vorfreude und es war klar, das kein Argument der Welt ihn von seinem Vorhaben abbringen konnte. „Ok, dann mach das eben, aber warum erzählst du mir das?“ Bei dem Grinsen, welches sich nun auf James’ Gesicht legte schwante Remus nichts gutes... „Nun, ich brauch doch einen-“ „Nein.“ Remus ließ James nicht einmal aussprechen. „Wenn du die Regeln verletzen willst und so, bitte, tue das, aber halte mich da gefälligst raus!“ „Würde ich ja normalerweise, aber Sirius ist krank und Eric... Ach komm schon, nur dieser EINE kleine Gefallen! Ich bitte dich danach sicherlich NIE, NIE wieder und irgendwas, versprochen!!“ „Ich sagte Nein und dabei bleibt es auch.“ Dass er nie wieder um etwas gebeten werden würde war zwar verlockend, jedoch viel zu schön um wahr zu sein. James würde schon am nächsten Tag nach den Kräuterkunde Hausaufgaben fragen, soviel stand schon mal fest. „Ach komm schon Remus!“ Und so ging es den ganzen Tag. Remus hatte zwar gewusst, dass James ausdauernd sein konnte, jedoch nicht dass er SO ausdauernd war! Der Tag sah etwa so aus: Remus in der Bibliothek: „Bittebittebittebittebittebittebittebittebitte“ „James bitte sei etwas...“ Und schon stand die Bibliothekarin vor den beiden „Wer hier nicht in Ruhe arbeiten kann kommt raus, also kusch, kusch.“ Remus beim Essen: „Bitte Remus! Wen soll ich denn sonst fragen! Ach Remus, REMUS, Remus“ und das in den verschiedensten Tonlagen, was die drum herum sitzenden zu einem nicht unbedingt freundlichem Gekicher animierte. Remus auf dem Weg zur Eulerei: „Nur das eine mal Remus! Ach komm schon, das kannst du mir nicht abschlagen! Wie oft habe ich dich schon um was gebeten, he?“ So außer jeden Tag bei den Hausaufgeben, bei den Meisten Tests und der Quidditch-Geschichte tatsächlich sehr selten... Remus in der Eulerei: „Remus!!! REMUS!!! Remus hörst du mir überhaupt zu? Ich warte immer noch auf eine Antwort! Machst du jetzt mit, he Remus?“ Er versuchte James zu ignorieren. Eigentlich versuchte er das schon den ganzen Tag aber das hatte sich ja als relativ schwierig herausgestellt... Jetzt versuchte er jedenfalls seiner Eule den Brief an seinen Vater, wann genau der Hogwartsexpress ankommen würde an zu binden, nur erschreckte sich dieses Vieh immer wieder, wenn James an kam und schließlich geschah, was kommen musste. „REMUS ich rede mit dir!“ Dadurch das James die Stimme etwas erhoben hatte schlug der Vogel so doll mit den Flügeln aus, das Remus nicht anders konnte, als los zu lassen was dazu führte, dass er auch den Zettel fallen ließ und dieser von Wind der schlagenden Flügel (schließlich gab es hier mehr als eine Eule die James mit seiner lauten Stimme aufschreckte) getragen es aus dem Fenster hinaus in eine Schneeböe flog. Remus starrte das Fenster an, wo die Nachricht an seinen Vater verschwunden war. Einfach weg... hinaus in den kalten, nassen Schnee. Wahrscheinlich verlief gerade die Tinte. Das Papier durchweichte nach und nach und schließlich würde es unentzifferbar, eine Kugel nassen Nichts im Wald landen und von irgendeinem Tier gefressen werden. „Also, Remus?“ Er sollte wütend sein. Ja, er sollte wirklich, wirklich wütend auf James sein. Wegen ihm war er heute aus der Bibliothek geflogen. Wegen ihm war er ausgelacht worden, wegen ihm konnte er sein Buch nicht lesen, mit irgendwem Reden und nicht einmal seinem Vater einen Brief schicken. Alles nur wegen James. Aber irgendwie war er gar nicht so wütend. Irgendwie war er einfach nur sehr müde. Er blinzelte noch einmal zum Fenster, drehte sich schließlich um und ging ohne ein Wort zu sagen, ohne ihn auch nur anzugucken an James vorbei. Er hatte sich schon darauf gefreut den Brief abzuschicken. Ihm bedeutete sein Vater viel, sehr viel und ihm zu sagen wann er ankommen würde, über das kommende Weihnachtsfest zu reden war eine Form der Vorfreude, die James nun zerstört hatte. „Remus?“ Es war dieses mal kein aufforderndes, oder genervtes ’Remus’, wie der Junge es schon den ganzen Tag zu hören bekam. Es war ein fragendes ’Remus’. Mitten im Wind, im sie umspielenden Schnee auf der Überbrückung zwischen der Schule und der Eulerei blieben sie stehen und Remus drehte sich zu James. „Ja?“, fragte er resignierend und drehte sich in James Richtung. Er hatte einfach nicht mehr den Nerv ihn zu ignorieren, oder gegen ihn anzureden, eigentlich war ihm gerade alles ein wenig egal. James schien damit nicht gerechnet zu haben und zum ersten mal seid gut 5 Stunden sagte er einfach nichts, starrte nur sein Gegenüber an. „Wenn das alles war, ich möchte gerne den Brief an meinen Vater neu schreiben.“ Es war nicht mal der Hauch eines Vorwurfes in diesem Satz enthalten, und vielleicht war es genau das, was James so stutzig machte. „Warte.. ich... würdest du das nicht doch bitte mit mir durchziehen? Ich kann sonst keinen fragen, weil...“ „Ich weiß.“ Er drehte sich nicht noch einmal um, blieb nur stehen „Weil Eric und Sirius verhindert sind.“ Eigentlich, auch wenn Remus es sich nicht eingestehen mochte, war das der Grund weshalb er nicht mit machte... was ihn so.. traurig, so müde machte. James kam zu ihm nur weil doch seine anderen Freunde nicht parat waren. Warum sollte er ihm helfen? Wäre Sirius nicht krank hätte er wahrscheinlich nie etwas von der Geschichte erfahren, also warum sollte es ihn interessieren? Er war ja doch nur die Notlösung. „Also, wenn du mich entschuldigst.“ Schritt für Schritt ging er weiter, bis zu der Tür die wieder ins warme Innere des Schloss führte. Im Aufmachen schaute er hinüber zu James, der noch immer an der Stelle stand, wo Remus ihn zurückgelassen hatte, ihm hinterher blickend. Die Tür fiel zu, doch das Bild von dem vom Schneeflocken umgebenden James blieb noch eine Weile in Remus’ Kopf hängen. So dumm. Warum sollte er ein schlechtes Gewissen haben? James hatte ihn schließlich den ganzen Tag genervt, ohne darüber nachzudenken ob er störte, oder nicht. Und warum fühlte er sich dann so leer? Warum störte ihn diese Stille die nur durch das Geräusch seiner Schritte auf dem steinernen Boden unterbrochen wurde? Warum wollte er sich eigentlich umdrehen und sich entschuldigen, obwohl er gar nicht genau wusste, wofür? Echt idiotisch. Er ging durch die Gänge zurück zum Gemeinschaftsraum, wo er sich sofort in sein Zimmer verkroch, um dort in Ruhe einen neuen Brief zu schreiben. Was anderes hatte er ja nicht zu tun, jedenfalls nicht mehr... „Remus?“ Ach das hatte er ja fast vergessen. „Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken Sirius. Ich gehe gleich runter, brauche nur Stift und Papier.“ Der kranke Sirius, der dazu verdammt worden war schön brav das Bett zu hüten, bis die Medizin wirkte schüttelte den Kopf. „Musst du nicht, hier ist es ohnehin ziemlich öde, so die ganze Zeit alleine. Was schreibst du denn???“ „Brief an meinen Vater.“ Sirius Blick wirkte leicht verwirrt und nachdenkend „Hattest du den nicht gestern geschrieben?" Ein Nicken war die Antwort. „Ja, aber mit ist der Zettel weggeweht, dumm gelaufen.“ „Ja dumm“ ein Husten unterbrach den Satz welcher „gelaufen.“ Beendet wurde. „Und was ist sonst noch so?“ Remus war eindeutig die falsche Person so etwas zu fragen. Das Problem war einfach das er nicht die Art Mensch war zu der Leute gingen und erzählten, was Sache war. „Keine Ahnung, aber James wird dir heute abend sicher ne Masse zu erzählen haben.“ „Wahrscheinlich.“ Wieder musste Sirius Husten und griff nach der Taschentuchpackung hinter sich. „Was macht er denn gerade?“ Schulternzucken, ein unwissender Blick. Wahrscheinlich doch jemand anderen fragen, ob er mit ihm diese komische Sache durchzog. Er war ja mehr, als nur ersetzbar. „Tja ich will den Brief heute noch abschicken und du solltest noch ne Runde schlafen.“ Die blauen Augen rollten genervt. „Ja Mama, sag das auch mal meiner Nase und meinem Husten.“ Remus lächelte nur, ehe er Block und Stift in der Hand, aus dem Zimmer ging, nur noch einmal „Bis später.“, sagend. Vielleicht hätte er mit Sirius darüber reden sollen. Aber eigentlich doch eher nicht... nein er redete nicht gerne über seine Probleme und vor allem war Sirius ja vor allen Dingen James’ Freund. Was sollte er, der Außenseiter, also schon groß artig erwarten? Außerdem war es doch wirklich dumm sich wegen so was den Kopf zu zerbrechen. Wirklich einfach nur dumm. Ja ersollte über etwas anderes Nachdenken, zum Beispiel darüber, was er in den Brief schreiben wollte. Nur wäre das so viel spannender, hätte er den nicht schon einmal geschrieben. Aber egal. Er kam die Wendeltreppe herunter und sah dort, an dem gemütlichsten Platz des Gemeinschaftsraums James stehen. Eric war wieder da und die beiden redeten und lachten. Also war das Problem für James schon gegessen. Nein, wahrscheinlich war es eigentlich nie existent gewesen. Er war gerade bei der letzten Stufe angekommen, als James ihn bemerkte, Eric ein Zeichen gab zu warten und zielstrebig auf ihn zukam. Warum, das würde Remus wohl gleich erfahren. „Remus, tut mir leid... wegen dem Brief und so.“ Remus schüttelte den Kopf. „Kann ja passieren, schon vergessen.“ „Hier.“ James hielt ihm einen Zettel vors Gesicht, ganz glatt und ordentlich in der Mitte gefaltet. Die Stirn runzelnd und sich fragend, was das schon wieder für ein Papier war nahm Remus es entgegen. „Aber wie...“ „Ach ich habe es zurück gezaubert und mit Flittwicks Hilfe auch restaurieren können... jetzt musst du den Brief doch nicht neu schreiben.“ Er lächelte Remus, welcher erst zu verwundert war um etwas zu erwidern, es jedoch schließlich doch hinbekam, breit an. „Danke.“ „Soll ich dich noch mal zur Eulerei begleiten? Ich wollte eh noch was mit dir bereden.“ Remus nickte schon wesentlich fröhlicher. James mochte ja nicht sein wirklicher Freund sein, ein solcher nie wirklich werden, jedenfalls aus James’ Sicht, aber trotzdem war er doch ganz Ok, ja manchmal geradezu nett. „Na dann gehen wir!“ Er packte Remus Hand und ehe dieser etwas hätte sagen oder tun können wurde er schon hinaus auf den Gang und in Richtung Eulerei gezogen. „Tja und da meinte Aiko zu Alice, dass sie wohl um Frank kämpfen müsse. Aber die beiden arbeiten trotzdem gut im Team zusammen.“ So in etwa ging es den ganzen Weg. James verlor kein Wort über den Brief, oder seine weiteren Pläne für heute, was Remus darauf schob, dass er wohl Eric überredet hatte, was dann auch soweit so gut war. So eine normale Unterhaltung war jedenfalls wesentlich angenehmer, als das ewige Bitten und Betteln vom Vormittag. „Ach ja, Remus, wie sieht es denn jetzt eigentlich aus?“ Verwirrt schaute Remus auf, während sie gerade die Tür zum Übergang zur Eulerei öffneten. „Was meinst du?“ „Na wegen Weihnachten. Ich habe dich letztes Jahr doch eingeladen und du meintest, dass du es dir überlebgn würdest.“ Das Gedächtnis eines Elefanten, wie es schien. Remus jedenfalls hätte das nicht mehr gewusst und es wunderte und beeindruckte ihn zutiefst, dass James sich das gemerkt hatte. Hatte es ihm so viel bedeutet? „Also, eigentlich wollte ich mit meinem Vater...“, setzte er an und wie es so James' Art war unterbrach er ihn sofort. „Ja klar, aber Weihnachten ist ja nicht nur Heiligabend, wie wär’s zweiter Weihnachtstag? Meine Eltern würden sich echt freuen und dein Vater ist natürlich auch eingeladen.“ Er war noch nie bei jemandem eingeladen worden... „Ich überlege eh, ob ich nicht alle zu einer großen Fete einlade, also die Quidditchmannschaft und Sirius und Eric und Peter und natürlich Lilly und die Mädels... du könntest dann bei mir übernachten oder so. Wird bestimmt lustig.“ Remus Herz machte einen Hüpfer. Er... ER auf eine normale Weihnachtsparty eingeladen!!! Er war noch nie in seinem Leben auf IRGENDEINER Weihnachtsparty, geschweige denn auf einer mit Klassenkameraden gewesen. „Ich werde meinen Vater fragen.“, antwortete der Junge und lächelte stumm in sich hinein. Er auf einer Party... einer Weihnachtsparty... toll. Nun war alles von vorher vergeben und vergessen, als wäre nie etwas gewesen und eigentlich, wenn Remus so darüber nachdachte, während er der braungefiederten Eule den Brief anband, war dem ja auch so. „Sag mal James...“ „Hm?“ „Kommst du wegen mir nicht zu spät, ich meine, wenn du und Eric..“ „Eric? Ach sooo, ne ich habe beschlossen, dass du mitkommen sollst und wenn nicht du dann keiner.“ Es dauerte einen Moment, bis die Information in Remus’ Gehirn angelangt war. „Was?“, fragte er dann nach einem kurzen Moment der Stille schließlich, als sei er sich nicht sicher, ob irgendwo ein Teil der Information nicht verwechselt, oder schlicht weg abhanden gekommen war. „Na du kennst dich am besten mit so was aus und bist, denke ich auch zuverlässiger als Eric in solchen Sachen... außerdem habe ich halt beschlossen das mit dir durchzuziehen. Er sah James an, als warte er darauf dass dieser ‚April, April’ sagte, doch nichts dergleichen kam. „Also, da du schon deutlich genug gemacht hast, dass du nicht willst werde ich wohl alleine gehen.“ Hatte er jetzt noch eine andere Wahl? Remus seufzte. „Nein, ich werde nämlich mitkommen.“ Nun war es an James überrascht aufzuschauen und schließlich los zu lachen. „Weißt du Remi ich verstehe dich manchmal echt nicht!“ „Na ja... du kannst doch nicht ohne Adjutant zu einem Duell gehen...“ Denn darüber war der Brief gewesen. Jemand hatte James zum Duell gefordert und natürlich musste James das annehmen, es ging nur um die Wahl des Adjutanten, der ihn begleiten sollte. Natürlich waren Zauberduelle strengstens verboten, erst recht des Nachts in irgendeinem Klassenraum, aber ebenso klar war, dass James sich jeder Herausforderung stellen würde. „Sag mal... wer hat dich eigentlich herausgefordert?“ „Keine Ahnung... der Brief lag auf meinem Stammplatz in der Großenhalle und war an mich adressiert.“, erwiderte James und drehte den zerknitterten Papierfetzen, den er wohl die ganze Zeit mit sich trug noch einmal prüfend und der Hand und schaute, ob wirklich keine Signatur, kein Hinweis auf den Absender gegeben wurde. Doch tatsächlich, nichts. Nur: „An James Potter Ich fordere dich zum Duell, heue um Mitternacht in Raum 243. Komm mit einem Adjutanten, wenn du dich traust.“ „Aber das ist ja vor allem noch ein Grund hinzugehen oder?“ Der Zettel verschwand wieder in der Hosentasche. Remus schüttelte den Kopf. „Meinst du nicht, das könnte eine Falle sein?“ „Ja, und was willst du mir damit sagen?“ Das war so typisch James. „Hey, selbst wenn es eine Falle ist, ich kann mich nicht drücken! Das würde meinem Ruf schaden und überhaupt macht ein Mann so etwas nicht. Aber wenn du noch kneifen willst: keiner zwingt dich.“ Remus antwortete nichts und ging nur stumm hinter James die Treppen aus der Eulerei wieder herunter. Nein, er würde jetzt nicht kneifen. Das wäre tatsächlich einfach nur feige gewesen, außerdem hatte er doch jetzt schon zugesagt. Der Augenblick der Augenblicke. Der Moment auf den alle gewartet hatten. Die Stunde der Wahrheit. An diesem 15. Dezember um Punkt 12 Uhr Mitternacht in einem leeren Klassenzimmer, weit fort von Lehrern die einen stören, Schülern, die einen hören könnten sollte es passieren. Die Stimmung war bis zum bersten gespannt, ja man schien das Knistern der Erregung in der Luft spüren zu können. „James.“ Der Angesprochene nickte stumm. Die braunen Augen waren in fester Entschlossenheit und Anspannung auf die Tür gerichtet. Jede Sekunde eine neue Herausforderung für die angespannten, ja vor Aufregung zitternden Glieder. „James... Mir ist kalt.“ Nun, vielleicht auch vor Kälte zitternde Glieder, denn während der Nacht wurden die Gänge und Klassenzimmer nicht beheizt. „W-weich Ei.“, bibberte James zurück und rieb sich die Hände, welche er kaum noch spüren konnte. Sie warteten jetzt schon den ganzen Abend, weil es einfacher war einfach hier zu bleiben, als sich später unauffällig heraus zu schleichen. Dummerweise hatten sie nicht an eine Decke, oder zusätzliche Jacken, oder der gleichen gedacht. Tick Tack Tick Tack. Man hörte das Tippeln einer Maus von irgendwo im Raum. Tick Tack Tick Tack Eine Spinne webte direkt über ihren Köpfen ein Netz. Tick Tack Tick Tack James kratzte sich an der Nase Tick Tack Tick Tack Remus hustete leicht. Tick Tack Tick Tack “Meinst du echt da kommt noch jemand?“, fragte Remus schließlich und stand dabei auf. Er konnte einfach nicht mehr sitzen, dafür waren diese Schulbänke einfach zu unbequem, vor allem wenn man keine Beschäftigung, wie etwa Unterricht hatte. „Ja, bestimmt.“ Wirklich überzeugt klang James allerdings nicht. Vor allem klang er erfroren. „James, wir warten hier seid ’ner Ewigkeit und der Herausforderer ist schon eine Halbestunde zu spät. Meinst du nicht wir sollten gehen ehe...“ James war aufgesprungen und hielt Remus die Hand vor dem Mund. „Psst, ich hör Schritte.“ Dort wo der Punkt dieses Satzes war hörte Remus Herz für den Bruchteil einer Sekunde auf zu schlagen. Schritte? Oh nein... sie würden entdeckt werden!!! Sie würden entdeckt werden und, und... entdeckt werden. Ihm fiel einfach nichts gescheiteres ein, was daran liegen mochte, dass nun, da sein Herz wieder schlug es das Blut durch seine Adern schießen ließ, so laut, dass er keinen klaren Gedanken zu fassen kriege. Es war geradezu so, als schwemme der Strom alles weg, nur ein Gedanke blieb irgendwo haften: Sicher musste er auch immer die Schritte verursachte sein Herz schlagen hören, denn zumindest Remus erschien das Hallen der Schritte so fiel leiser, als der eigene Körper. Es war das erste mal, dass er so etwas tat... etwas verbotenes und das trotz besseren Wissens. Nicht nur, dass er ärger bekommen würde, er würde alle enttäuschen. „Na, kommst du doch noch? Oder bist du ein Lehrer?“ James schien die Ruhe selbst, schlich nun gebeugt in Richtung schützende Wand, während Remus noch wie gelähmt da saß. Es wurde einmal mit den Augen gerollt und zurück zu Remus, dieser am Arm gepackt und runter gezogen. Nur für den Fall, dass es sich doch um einen Lehrer handelte. „Na, Mrs. Norris? Sind wir hier richtig?” Remus Herz pochte in der Hose weiter. Er war am verzweifeln. Mr. Filch, der nicht unbedingt Kinderfreundliche Hausmeister... von allen die es sein konnten musste es ausgerechnet ER sein! „James...“, wimmerte er leise. „Wenn wir erwischt werden kriegen wir Mords Ärger...“ James rollte nur mit den Augen. „Es gibt schlimmeres, jetzt hab dich nicht so.“ Remus bibberte und vor allem erschien ihm das alles hier immer sinnloser, je länger er hier saß außerdem hatte er doppelt Angst erwischt zu werden... wenn James so etwas passiert war das eine Sache, aber bei ihm... „Du verstehst das nicht... ich kann... ich darf nicht erwischt werden, das hier ist meine einzige Chance!“ James hatte viele, aber er... er war nun einmal... „Wie einzige Chance?“ „Ist doch egal, jedenfalls kommt er doch nicht. Können wir nicht endlich-“ „Psst.“ Wie konnte er nur so ruhig da sitzen, die Hand an den Mund heben, so wie Remus es tat, wenn James und Sirius mal wieder im Unterricht redeten? Wie konnte er ohne zu zitterten Remus Hand ergreifen und ihn die Wand entlang leiten. „Tu genau, was ich dir sage und wir kommen noch davon.“ Bisher hatte er getan, was James ihm gesagt hatte, und wo hatte ihn das hingebracht? Das hätte Remus zu denken geben sollen... andererseits: Was hatte er zu verlieren, ganz abgesehen davon, dass er in diesem Moment gar nicht in der Verfassung gewesen wäre eigenständig zu handeln. Er nickte also nur kurz, unfähig und zu ängstlich auch nur einen Mucks von sich zu geben. „Ok hör mir zu. Wenn es so ist wie ich denke das es ist, und zwar, dass das hier eine Falle ist, so wird Filch gleich herein kommen.“ Remus nickte, auch wenn die Worte kaum bis in seinen Kopf drangen. „Also müssen wir zu sehen, dass wir und bei der Tür verstecken, so dass wir schnell raus kommen, jedoch nicht sofort gesehen werden, verstanden?“ Wieder nickte Remus. Verstecken... verstecken... aber wo??? Wo würde man ihn nicht sofort entdecken? Es schien ihm ein Ding der Unmöglichkeit. „Ok, wenn du dann draußen bist biegst du Rechts ab, dann kommst du irgendwann an ein Portrait, darauf ist so ne komische runzelige Hexe.“ „Amalia Fildstone, Alchemie Meisterin 1678 bis 1760“, sagte Remus ohne genau zu merken, dass er es sagte. So zu sagen eine Kurzschluss Reaktion. James musste leicht grinsen „Ja, ich nehme an genau die.“ Er drehte den Kopf, das Licht von Flichs Laterne kam näher an die Klassenzimmer Tür heran. „Hinter dem Bild ist ein Geheimgang, dem so schnell es geht folgen, dann kommst du nur ein Stockwerk unter unserem Gemeinschaftsraum heraus. Verstanden?“ Remus nickte und blinzelte. Er hatte nichts verstanden. Er wusste nicht wo er sich verstecken sollte, welches Bild, recht oder links schien ihm plötzlich eine Unbeantwortbahre Frage zu sein und vor allem musste er für diesen Plan seine Beine dazubringen sich zu bewegen. Er spürte James Hand auf seinen Armen, merkte wie er in dessen Richtung gedreht wurde und schaute nun genau in die braunen Augen des Jungens und für einen Moment schienen seine Sorgen vergessen. „Raus, rechts, Bild, Geheimgang.“, stotterte er. James nickte. „Braver Junge und jetzt unter einen Tisch, los. Irgendwie brachte er die zitternden und zu allem Überfluss halb vereisten und eingeschlafenen Beine dazu sich zu bewegen und unter einen Tisch in guter Entfernung zur Tür zu krabbeln. James war dicht hinter ihm. „Hier, nicht wahr Mrs. Norris?“ Die Schritte kamen näher, ein Klacken folgte das nächste und noch eines, bis schließlich Stille folgte. Durch milchiges Glas gedämmtes Laternenlicht drang in den Raum, die Klinke quietschte, wurde langsam gedreht. Knarrend öffnete sich die Tür und der Rest des Laternenlichtes drang in den Raum. Es war zu schwach, um alles zu erleuchten, ja reichte kaum bis zu ihrem Versteck, wie Remus beruhigt feststellte. „Na, wo sind die Strolche?“ Remus konnte nur die dreckigen, alten Stiefel sehen, die noch weiter hin den Raum hinein schritten, jedoch konnte er sich gut das schon mit Falten bestickte eingefallene Gesicht des Hausmeisters vorstellen, wie er mit gierigem Blick den Raum absuchte. Nur kurze Zeit später folgte seine elegante junge Katze, schmiegte sich an ihr Herrchen. Hastig sah er zu James der ihm bedeutete noch zu warten. Es fiel ihm schwer, aber James hatte in solcherlei Beziehung wohl den höheren Erfahrungswert. Noch einmal knarrten die Holzdielen unter dem Gewicht des Hausmeisters, und noch einen Schritt weiter ging er in den Raum hinein. Die Tür war nun ganz frei. Gerade, als die gelben Augen der Kurzhaarkatze zu dem Versteck der Beiden schweiften rief James „JETZT!!!“ Wie auf Kommando sprangen die Beiden auf und stürzten zur Tür, zur Rettung. „Ihr!!! Wartet nur bis ich euch kriege. Remus sah nicht wie Flich herumfuhr, wie er versuchte nach den Ausreißern zu fassen und James sich nur knapp wegducken konnte. Er rannte nur, rannte so schnell ihn seine Beide Tragen konnte. Die Schritte hörte er nicht, das Gebrüll des Hausmeisters und auch das Fauchen der Katze drang nicht bis in seine Ohren. Da war nur sein Atem, nur sein Herzschlag und der Gedanke: Bloß weg hier!!! Rechts. Gerade aus... warte nicht vergessen auf die Bilder zu achten. Eines nach dem anderen ließ er hinter sich. Das nicht... das nicht... und wenn er schon dran vorbei war? Und wenn er im falschen Gang war? Und wenn James sich irrte? DA! Da war es! In schwarzen Lettern stand da auch der Name ’Amalia Fildstone’. „Hey was soll das? Auch ein Portrait braucht seinen Schönheitsschlaf!“, protestierte die ältere Hexe, als Remus sich am Rahmen zu schaffen machte und zur Seite klappte. Er fand nicht einmal den Atem, geschweige denn die Zeit sich zu entschuldigen. „Komm schon... geh auf...“ er versuchte es und es funktionierte nicht und dann wieder und drehen und ziehen und er war am verzweifeln, bis das Gemälde schließlich zur Seite schwang und er in einen dunklen Gang hinein purzelte. Hinter ihm glitte das Gemälde zurück, ließ ihn in Dunkelheit. „Lumos.“ Sein Zauberstab begann an der Spitze zu leuchten, hellblaues Licht fiel auf gemauerte Steingänge. An sich ähnelten sie sehr den Korridor Gängen, nur dass es hier weder Bilder, noch Fenster gab und alles etwas staubiger war. „Ich habe es geschafft!!!“ Ein Stein fiel ihm vom Herzen. „James ich...“ er sah sich um. Das Bild war nicht noch einmal zur Seite geschwungen. Er war alleine hier. „James?“ Der Name verhalte in dem endlosen Gang, verlor sich im Nichts, ohne das eine Antwort kam, außer der Stille. Einen Moment wartete Remus, doch nichts geschah. Hatte Filch ihn erwischt? Jetzt wo er darüber nachdachte... es war doch seltsam, dass er so lange an dem Bild hatte stehen können, ohne, dass jemand gekommen war... und... ‚wenn du dann draußen’ ‚ dann kommst du nur ein Stockwerk unter unserem Gemeinschaftsraum heraus.’ Er hatte ja nie von ‚Wir’ geredet. Remus Augen weiteten sich. „James...“ es war ein Murmeln, halb ein Schluchzen. Aber was konnte er jetzt schon noch tun? Er sah in Richtung Bild und in Richtung Gang... Ausgang... Sicherheit. James hatte ihm gesagt er solle dem Gang folgen, er solle zurück gehen. Zittrig richtete der Junge sich auf, ging einpaar Schritte den Gang entlang. James hatte es doch so gewollt... es war auch James zu verdanken, dass er jetzt überhaupt in dieser Lage steckte, also sollte James das auch alleine ausbügeln. Außerdem hatte er etwas zu verlieren. Er blieb stehen. „Ach verdammt.“ „Könnten Sie sich bitten endlich einmal entscheiden? Ein altes Portrait ist auch kein Hotel!!!“ „Ich habe mich entschieden.“ Fest waren die Schritte nicht gerade, im Gegenteil. Er zitterte, vielleicht vor Kälte, vielleicht vor Angst. Er musste das tun, doch das nahm ihm nicht die Furcht davor. Schritt für Schritt kämpfte er sich vorwärts einer ungewissen Zukunft entgegen. Er kam an die Ecke, gleich war er wieder beim Klassenzimmer. Kurz blieb er stehen. Die letzte Möglichkeit noch umzukehren, einfach ins Bett zu gehen und das alles zu vergessen. Er kniff die Augen zusammen und ging einen Schritt nach vorne. In nächsten Moment wieder einen Schritt nach hinten, was jedoch nicht etwa an einem Entscheidungswechsel lag, sondern viel mehr daran, dass er auf ein unverhofftes Hindernis gestoßen war. Sofort riss er die Augen auf und sah auch sofort was, oder viel mehr wer dieses Hindernis gewesen war. „H-Her Direktor Sir... “, brachte er völlig erstaunt heraus. Blaue Augen und ein weißer Bart wandten sich kurz in Remus’ Richtung, er hatte nämlich mit dem Rücken zu ihm gestanden. „Einen Moment bitte.“ Remus verstand nicht. Wo kam der Schulleiter hier her??? Was machte er um diese Zeit hier? „Das ist er!“ Beim Klang der kratzigen Stimme zuckte der Junge unwillkürlich zusammen. An Dumbledores Seite vorbei schaute das graue Gesicht des Hausmeisters, und neben ihm James. „Remus? Was machst du denn hier du solltest doch... Auauauauaua“ er wurde unsanft am Ohr weg gezogen. „Sei still habe ich gesagt! Also, Professor Dumbledore Sir, wie ich gerade sagen wollte...“ „Ja, sie haben die Jungs erwischt, gute Arbeit Mr. Filch. Ich übernehme von hier.“ „Aber Sir Sie...“ „Ich weiß ihre Mühen wirklich zu schätzen.“ Noch einmal legten sich die unfreundlichen, fast vorwurfsvollen Augen auf Remus. Der zwölfjährige schrumpfte noch ein wenig mehr, wenn das denn möglich war. „Gut, aber ich möchte noch einmal anmerken, dass sie eine entsprechende Strafe verdient haben. Gute Nacht Sir.“ Und so musste der Mann weg und das ohne die Beute, die er sich so hart verdient hatte. Einen Moment herrschte Stille, bis schließlich James als erster das Wort ergriff. Er ging sofort zu Remus. „Remus, was sollte das?“ Er setzte gerade zu einer Antwort auf diese Frage an, als ein Räuspern das Gespräch unterband. Der Schulleiter, in einem schicken weißen Nachhemd mit einer rot gepunkteten Schlafmütze und blauen Hausschuhen drehte sich zu den Beiden um. „Vielleicht können wir das Gespräch in meinem Büro beenden? Ich finde es hier etwas kalt muss ich gestehen.“ Kapitel 8: Eine Lupinsche Weihnacht ----------------------------------- Es grenzte an ein Wunder. Die Kerzen brannten, das Wohnzimmer war in eine warmes Licht gehüllt. Ein alter Plattenspieler leierte ‚I’m dreaming of a white Christmas’ und aus der Küche roch man die verkohlten Kekse, die sein Vater gebacken hatte. Einiges an Weihnachtsschmuck hing an den Fenstern, selbst gemacht natürlich und demnach eher schräg als hübsch, dafür mit viel Herz gebastelt. Weder Remus, noch sein Vater waren je große Bastler gewesen. Sogar einen kleinen Weihnachtsbaum, unter dem nur wenige Geschenke lagen, war im Zimmer und erleuchtet von einem guten Duzend weißer Kerzen, einen schönen gläsernen Stern als Spitze. Es war wirklich ein Wunder, dass er hier sitzen und ausgelassen mit seinem Vater feiern konnte. Nun, ausgelassen im familiären Remus-Sinn. Das bedeute soviel wie: Er saß in dem großen alten Sessel, den sein Vater einmal vom Sperrmüll gerettet und restauriert hatte, die Beine angezogen und saß still da, während sein Vater ihm eine erfundene Weihnachtsgeschichte vorlas. Die Jetzige war sehr eigen, sie handelte von einem Alien Rentier, das fliegen konnte, nämlich dem Weihnachts-Rentier, doch es will den Weihnachtszauber seinem Planten näher bringen, was nicht so recht funktionieren wollte. Remus hörte leise lächelnd zu, dankbar für jedes Wort das er hörte. Wenn er bedachte, dass er vor einer Woche noch Angst und Bange war, dass dies das schrecklichste Weihnachten seines Lebens sein würde... Er hatte, als er dem weiß bekleideten Schulleiter hinterher in das ihm schon bekannte Zimmer gefolgt war schon das Schlimmste befürchtet. Er hatte eine Regel missachtet, nein, wie James gleich erklären musste sogar mehrere, denn Duelle waren grundsätzlich verboten. Ausgerechnet er sollte doch keinen Mist bauen, das konnte er sich in seiner Position nicht leisten. Wie ihm die Knie geschlottert hatten als die tiefen blauen Augen des Schulleiters hinter der Halbmondbrille hervorgelugt hatten und sogar James, der ihr Handeln vehement verteidigt hatte zum schweigen brachte. Sie wurden darüber aufgeklärt, dass ihr Verhalten falsch war, gut, zumindest Remus war dies überaus bewusst, bei James war er sich nicht ganz so sicher. Doch er hatte den Anderen auch fast vergessen, sosehr war er in seine Horrorvisionen vertieft gewesen. Wie auch immer, irgendwie -Remus wusste immer noch nicht genau wie- waren sie mit einer Woche Nachsitzen davon gekommen. Wirklich unglaublich. Das war eine ganz normale Strafe. Nichts schlimmes, jedenfalls im Vergleich zu dem, was Remus erwartet hatte. Und jetzt saß er einfach hier und hörte sich an wie das Rentier auf seinem Heimatplaneten Geschenke verteilte. „Und so wurde auf dem Planeten Rendros 5 das Weihnachtsfest eingeführt.“, schloss sein Vater. Remus sah auf und lächelte. „Schöne Geschichte, Dad.“ Einen Moment grinsten sich die Zwei einfach glücklich und zufrieden an, wie nur Vater und Sohn es konnten. Sie waren beide zufrieden, so wie es war. Remus wusste sehr wohl, dass einige im Haus sich dachten ‚die arme Familie’ und ‚dass die Mutter auch so früh sterben musste’, aber sie kümmerte das nicht. „Also gut.“, Michael klopfte auf seine Oberschenkel und leitete damit die Bescherung ein. Sie hatten entgegen der Englischen Tradition beschlossen Weihnachten immer an 24. Abends zu feiern, da die Stimmung bei Kerzenschein dann einfach viel schöner war. Eingeführt hatte diese Tradition wohl Remus’ Mutter, aber daran konnte er sich natürlich nicht mehr erinnern. „Also gut, hier für dich.“ Ganz aufgeregt lief sein Vater zum Bau, um ein kleines Paket heraus zu holen, und hibbelig wie ein kleines Kind und genauso breit grinsend drückte er es dem Jungen in die Hand. Es war jedes Mal wieder eine Freude zu sehen, wie sein Vater sich über Weihnachten freute, wobei ihm, das Schenken mindestens genauso viel Spaß machte, wie das Geschenke-bekommen. Das war auch der Grund, weshalb Remus nichts dazu sagte, wo er doch zum Schulanfang eine Eule gekriegt hatte und diese nur unter der Bedingung angenommen hatte zu Weihnachten nichts zu bekommen. Er öffnete das Paket und hervor kam... „Das war mein erster Füllfederhalter mit der ich meine erste Kurzgeschichte geschrieben habe.“, wurde ihm erklärt. An sich war in der kleine Schatulle nichts Besonderes. Es war nur ein alter, silberner, abgegriffen und wertlos erscheidender Füller und dennoch das mit Abstand schönste Geschenk, das der Junge sich hätte wünschen können. „Du musst aufpassen, er kleckst recht schnell.“, fügte Michael nach einer Weile hinzu. Die bersteinfarbenen Augen Remus' betasteten den Stift genau, leuchteten bei dessen Anblick. Das war der Lieblingsstift seines Vaters, mit ihm hatte er die meisten seiner Werke verfasst und er hatte ihn schon ein Leben lang und Remus vermutete sogar, dass dieser Füller noch aus der Zeit seines Großvaters, oder Urgroßvaters, oder vielleicht noch älterer Zeit stammte. Er war einfach sprachlos, was dazu führte, dass er seiner übermäßigen Freude keinen Ausdruck verlieh, was seinen Vater dazu verleitete etwas seltsam zu gucken und „Gefällt es dir?“ zu fragen. Erst diese drei Worte rüttelten Remus wieder wach. Er sah auf und strahlte. Am liebsten wäre er seinem Vater um den Hals gefallen, aber irgendwie war das einfach nicht seine Art. „Sehr.“, antwortete er stattdessen glückselig strahlend. „Vielen Dank.“ Nun, eine Umarmung ließ sich sein Vater natürlich trotzdem nicht nehmen. „Dann bist du jetzt dran.“ Remus wollte aufstehen, um das Geschenk zuholen, doch ehe er etwas hätte tun können war sein Vater schon am Baum. „Das hier? Das hier?“ Eigentlich eine dumme Frage, aber so typisch für Michael, das Remus es nur belächeln konnte. Aufgeregt wie ein kleiner Jung riss er das Papier von der Box. Diese Wurde geöffnet und es erschien ein schönes Foto, ein Magier Foto von Remus der aus dem hölzernen Rahmen heraus lächelte und winkte. Anbei lag eine schöne silberne Krawattennadel. Einen Moment glaubte Remus fast Tränen in den braunen Augen seines Vaters zu sehen, ehe dieser ihm um den Hals fiel und fest an sich drückte. Etwas zu fest, er übertrieb, wie immer. „Papa... ich kriege keine Luft mehr...“ „Ja... tut mir leid.“, entschuldigte sein Vater sich und ließ wieder von seinem Sohn ab. „Das ist einfach spitze! Ich weiß zwar immer noch nicht wie ihr Magier das hinkriegt, dass die Fotos sich bewegen, aber es ist echt einfach spitze!!!“ Ja, diese Reaktion hatte Remus sich erhofft. Sicher fühlte sein Vater sich oft einsam, so ganz alleine in der Wohnung. Er hatte doch sonst niemanden außer ihm... sicher hatte er auch normale Fotos von Remus, aber das war doch noch etwas ganz anderes. „Also gut, Bescherung beendet. Du weißt was das bedeutet?“ Ja, Remus ahnte es zumindest. „Das Festtagsessen!“ Ja, er hatte es doch geahnt... das Festtagsessen war eine sehr... eigene Lupinsche Kreation. Sicher mag manch einer denken ‚Wieso, das gibt es doch überall’ aber wirklich nirgendwo, wie im Hause Lupin. Also es sah wie folgt aus: Michael stellte sich in die Küche und beharrte darauf alleine zu kochen. Nach gut einer Stunde sieht die Küche wie ein Schlachtfeld aus, dann kommt er weinend zu Remus angerannt, dieser versucht das Essen zu retten. Im Endeffekt endet es jedoch in einer Essensschlacht, beide haben Kartoffelbrei in den Haaren, braten Sauce auf den guten Festtagshemden und Tomaten im Gesicht. Dann wird kurzerhand der Pizzaservice angerufen und bis die Pizza kommt versucht man wenigstens sich sauber zu machen. Die Küche aber musste auf den nächsten Morgen warten. Es wäre doch langweilig sie zu putzen, ehe alles verkrustet und nur noch schwer weg zu kriegen war. So saßen sie also gut drei Stunden später frisch geduscht und mit tropfendem Haar mit einer Pizza auf dem Boden im Festtagsraum und aßen ihre Festtagspizza. Ganz der Tradition entsprechend. „Du, Daddy...“, begann Remus endlich. Er hatte es ja schon den ganzen Tag machen wollen, aber irgendwie war nie der Zeitpunkt gewesen. Sein Vater hatte gerade ein großes Stück Pizza im Mund, weshalb die Antwort ein fragender Blick blieb „Also, da ist so ein Junge in meiner Klasse...“, begann er doch ehe er weiter hätte fragen können, ob er zu dessen Weihnachtsparty dürfe klopfte es am Fenster. „Mumönt.“, brachte sein Vater mit halb vollem Mund heraus und ging zum Fenster, als wäre es geradezu selbst verständlich, dass es dort klopfte. Das könnte daran liegen, dass er wöchentlich einen Brief von Remus erhielt und Eulen ja keine andere Möglichkeit hatten, als ans Fenster zu klopfen. Nur warum sollte jetzt, da Remus hier war, eine Eule ans Fenster klopfen? Die Antwort auf diese Frage sollte gleich gegeben werden. „Ein Brief für dich.“ Inzwischen war das Essen herunter geschluckt und Michael warf das Papier zu seinem Sohn hinüber. Dieser betrachtete es halb kritisch erkannte dann jedoch James’ krakelige Schrift auf dem Umschlag und öffnete ihn behutsam. „Lieber Remus“, las er „Es tut mir sooooo leid, aber ich muss meine Weihnachtsfeier absagen! Tut mir wirklich leid, aber dieses Jahr wird das wohl nichts, Eltern halt... hoffentlich nächstes Jahr... oder wir holen das in Hogwarts nach!!!! Also, man sieht sich dann am 7.1. im Express!!! Bis dann alles gute und schöne grüße an die Familie. J. Potter.“ „Was steht denn drin? Ist das von nem Freund?“ Stumm schüttelte Remus den Kopf, die Augen nicht vom Papier wendend. „Oder gar von einer Freundin?“, fragte sein Vater. „N-nein. Es ist nichts. Ich kümmere mich um die Küche...“ Ein wenig vor den Kopf gestoßen schaute sein Vater. „Warte, du wolltest mir doch noch was sagen!“ „Hat sich erledigt.“, erwiderte Remus wahrheitsgemäß und stand auf. Ein wenig traurig schaute er dabei schon. Irgendwie hatte er sich doch auf die Party gefreut... aber egal. Es sollte ihm egal sein. „Remus? Ist alles In Ordnung?“ Kummer lag in der Stimme seines Vaters und das war recht selten. Wenn er sich sorgte übertrieb er meistens so sehr, dass man es nicht ernst nehmen konnte, aber in diesem Moment war er sehr Ernst. „Danke, es ist wirklich nichts.“ Er zwang sich zu einem Lächeln. „Hey, heute ist Heiligabend, leg dich einfach schlafen, ich krümmer mich um alles.“ Er schüttelte den Kopf und lächelte schließlich, als wäre tatsächlich nichts. War es ja auch nicht, sagte er sich. James konnte nichts dafür, wenn seine Eltern es im nicht erlaubten und er freute sich schon auf Hogwarts. Ja genau, er sollte ich einfach auf Hogwarts freuen! Sicher, im ersten Moment war er enttäuscht gewesen, aber so hatte er dann eben mehr Zeit mit seinem Vater und das war doch auch etwas. „Wir können es ja zusammen machen.“, schlug er vor und dieser Vorschlag wurde auch angenommen und entgegen der Tradition wurde die Küche noch am heiligen Abend bis Ein Uhr morgens geputzt. Schließlich im Bett wanderten Remus’ Gedanken zu James und den anderen. In der letzten Woche war James ziemlich sauer gewesen. Er wollte wissen, wer ihm das Nachsitzen eingebrockt hatte. Sicher irgendein Slytherin, da war er sich sicher, und welcher es war, das würde er heraus finden und demjenigen würde das schrecklich leid tun, das hatte James immer wieder gesagt. Wie feige es doch sei jemandem so eine Falle zustellen, zum Duell herauszufordern und nicht aufzutauchen sei die größte Schande überhaupt. Fast schon hatte er Weihnachten in Hogwarts bleiben wollen, nur um heraus zu finden, wer dieser hinterlistige Schuft war, aber das hätte ihm in der Beziehung wohl auch nicht geholfen. Und so musste er sich gedulden. Lilly war recht genervt von James’ Getue gewesen. Natürlich hatte sich die Duell-Aktion schnell herum gesprochen, was James bei den meisten zu gute kam. Er war schließlich derjenige, der sich der Herausforderung gestellt hatte. Lilly hielt das für absolut bescheuert, genau wie Amea. Nur Alexis schien die ganze Geschichte egal zu sein. Sie war auch vor allem damit beschäftigt gewesen Sirius ein Gute-Besserung-Kärtchen zu malen, wobei Remus ihr geholfen hatte, um aus dem ganzen Trubel heraus zu kommen. Und nachdem Sirius genesen war schmiedeten er, James und Erik Pläne, was sie dem Schuft antun würden, wenn sie die hinterlistige Schlange erwischten. Eine Unterhaltung wie Remus sie nicht gerne führte. Das hatte ihm immerhin die Chance gegeben wieder mehr mit den Mädchen zu machen. Und dann war da noch Peter... Peter, der immer noch verzweifelt am Französisch lernen gewesen war und sicher drei mal diese Woche einen Heulkrampf gekriegt hatte, weil er es einfach nicht hinbekam. Warum er das tat wusste aber immer noch keiner, nur, dass jeder es versuchte herauszufinden, oder den kleinen dicklichen Jungen um seine vergebenen Anstrengungen bemitleidetete. Wie sie alle wohl Weihnachten verbrachten? James sicher mit großer Familie, und einem riesigen Weihnachtsbaum, und dann sangen sie gemeinsam Lieder. Sicher bekam er jede Menge Geschenke und seine Mutter bereitete mit der Großmutter einen schönen Braten, während die anderen ein Familienspiel spielten. So in etwa musste es sein. Sicher hatte James eine sehr liebevolle Familie... Und Sirius? Nun, viel wusste Remus nicht über seine Familie, aber wie er von ihr sprach war sie streng. Es würde also formell sein, eher steif, aber es war doch Weihnachten, also Familienbesuch, Gerede, etwas Punsch... vielleicht ein Ball. Ja bei so einer ‚feinen Gesellschaft’ gab es sicherlich noch einen Weihnachtsball. Er sah es förmlich vor sich, wie sie alle in feinen schwarzen Anzügen gekleidet waren und tanzten und Musik spielte. Der Saal festlich mit Tannen- und Mistelzweigen geschmückt... Und Alexis? Über ihre Familie wusste er wirklich gar nichts... sie redete nie darüber. Es war ihm eigentlich nie aufgefallen, aber nun, da er darüber nachdachte... Sicher hatte sie eine nette Familie, und es war einfach nie nötig gewesen darüber zu sprechen, oder sie hatte nur mit ihm nicht darüber gesprochen. So oft unterhielten sie sich ja nun auch nicht... Weiter kam er mit seinen Gedanken auch nicht, denn um etwa 2 Uhr morgens schlief er schließlich ein. Erster Weihnachtstag. Da es nicht mehr galt die Küche aufzuräumen konnte die Zeit anders genutzt werden. Sein Vater hatte da auch schon etwas geplant. Sie fuhren aus London raus, um Schlitten zu fahren. Den Schlitten hatte die alte Mrs. Traddles ihnen geliehen. Er war mindestens so alt wie sie, aber auch genauso robust. Also, kein Grund zur Sorge. Weiterhin erblickte an diesem herrlichen Dezember morgen ein Schneemann das Licht der Welt und was auch nicht fehlen durfte: Eine Schneeballschlacht. Remus mochte Schneeballschlachten nicht, aber sein Vater hatte solange rumgequängelt, bis sein Sohn endlich nachgeben musste. Am Abend saßen sie wieder zuhause, eine heiße Schokolade mit Marschmallows vor sich stehend und selig grinsend. Weihnachten war doch wirklich die schönste Zeit im Jahr. Am zweiten Weihnachtstag versuchten sie sich an Keksen und da nun Remus auf die Zeit achtete verkohlten diese auch nicht, auch wenn die Zubereitung des Teiges den beiden Männern immer noch genug Ärger bereitete, doch das machte die ganze Sache umso lustiger. So ausgelassene Tage wie diese Schulfreie Woche hatte Remus schon lange nicht mehr verbracht. Auch, als er noch nicht zur Schule gegangen war, war das Leben doch... anders gewesen. Er hatte sich um den Haushalt und das Essen gekümmert, und sein Vater war arbeiten gegangen. Jetzt aber waren Ferien. Die Hausarbeit wurde, sofern nicht unbedingt nötig, liegen gelassen und sein Vater hatte sich frei genommen. Es war einfach himmlisch, richtiges Familie eben und Remus genoss es, auch wenn das die Vernachlässigung seiner Schularbeiten bedeutete. Irgendwie war dieses Gefühl wirklich etwas besonderes und verkörperte für Remus den ‚Weihnachtszauber’ Doch auch dieser musste vergehen und ehe die beiden sich versahen war es auch schon Silvester und ein neues Jahr begann. „Und? Gute Vorsätze?“, fragte Michael Remus. Dieser überlegte. Sie beide saßen auf dem Dach ihres Hauses und beobachteten das Feuerwerk von dort aus. Es war wirklich bezaubernd. „Mich noch mehr in der Schule anzustrengen.“, erwiderte er nach kurzem Überlegen. Sein Vater lachte. „Du bist gar nicht wie ich in deinem Alter.“, grinste dieser und trank einen Schluck Sekt. „Und selber?“ „Einen neuen Job suchen...“ Eine rote Rakete schoss nach oben und explodierte mit einem lauten Knall, erleuchtete das Gesicht Remus’ und seines Vaters mit ihrem hellen Schein. „Job? Wieso?“ „Ich... wollte es eher sagen, wirklich?“ Remus starrte seinen Vater fassungslos an? „Was? Dass du schon wieder keinen Job hast?“ Er war nicht wirklich sauer, er war viel mehr gekränkt. Sein Vater hatte ihn belogen. Er hatte ihm gesagt er habe ‚frei’, dass das auf unbefristete Zeit war hatte er nicht erwähnt. Er regte sich nicht auf. Er starrte nur zu Boden. All sein Glück schien jetzt tot dort unten zu liegen, noch ein zweimal zu zucken, um schließlich ganz zu verenden. „Warum hast du mir nichts erzählt?“, fragte er ruhig und gesetzt, ohne seinen Vater anzusehen. Dieser kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ja... warum...? Ich denke...“ er atmete einmal tief durch. Was dachte er? Was würde kommen? „Du sahst so glücklich aus... und unbeschwert... und hätte ich dir davon erzählt, dann hättest du dir Sorgen gemacht, du hättest nicht mit mir wegfahren wollen, oder Pizza bestellen, oder Raketen kaufen. Nachher wärst du noch an Silvester arbeiten gegangen... das wollte ich nicht.“ Ein Heuler zischte durch die Straßen, von unten hörte man das Lachen einiger Jugendlicher die gemeinsam feierten. Remus starrte hinunter. Das stimmte. Aber war dass denn falsch daran? Er lag seinem Vater doch ohnehin schon auf der Tasche, er bereitete ihm ohnehin schon genug Sorgen und nur damit er glücklich war auch noch das hier? Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Die warme, feste Hand seines Vaters, die ihn an seine Schulter zog, gegen die er nun gelehnt blieb. Er war so warm, so stark, so väterlich. Eigentlich dachte Remus das sehr selten von seinem Vater. Meistens hielt er ihn für ein kleines Kind und sah sich selbst als den ‚Vater’, aber in Momenten wie diesen lehnte er sich doch gerne gegen diese starke schützende Schulter. „Es tut mir leid..., dass du dich immer um mich sorgen musst...“, murmelte er ein wenig betroffen. Er erhielt darauf keine Antwort, nur dass der Druck an seinem Arm kurz stärker wurde. Er hatte einen tollen Vater... Eine Woche später. Der Schnee war vom Regen weggespült, dafür hatte sich eine gefährliche Eisschicht auf der Straße gebildet. Ein Durchkommen zum Bahnhof Kingscross schien unmöglich, zumal nicht nur Zauberer, sondern auch Muggel Kinder nun mit dem Zug zurück nach, wo auch immer die wohnten fahren wollten. Man konnte sich dieses Gedrängel von Kindern jedes Alters und Erwachsenen kaum vorstellen. Überall Mäntel und Koffer, man suchte verzweifelt den Zug auf der Anzeigetafel und stellte nicht selten fest, dass er auf Grund zugefrorener Gleise zuspät abfahren würde. Durch dieses Gedränge kämpfte sich nun auch der junge Lupin. Sein Vater hatte ein Vorstellungsgespräch, welches er eigentlich für seinen Sohn hatte absagen, oder verlegen wollen, doch Remus hatte darauf bestanden alleine zu gehen. Und nun hatte er den Salat. „Tut mir leid... sorry... darf ich mal... danke... ich... darf ich mal kurz vorbei?“ Ohne großen Koffer und Eulenkäfig wäre es wirklich einfacher gewesen. „Kann ich dir helfen?“ Fast erschrak sich Remus, als ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippte. Es war James, des ihn breit angrinste. „Geht schon.“, erwiderte Remus, was jedoch, dass das Anrempeln einer älteren Dame, was das herunter fallen seines Koffers auf den Fuß eines Jungen Mannes zur Folge hatte, nicht unbedingt bekräftigte. „Noch mal sorry wegen Weihnachten.“ Nun hatte doch James den Koffer in der Hand, seiner, so sagte er, wurde von seinem Vater getragen. „Wo ist denn deine Familie?“ „Keine Zeit... leider. Aber ist Ok, ich habe drauf bestanden.“ James zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst...“ mehr sagte er dazu nicht, was für James’ Verhältnisse schon eher seltsam war. Sie erreichten die Absperrung zu Gleis 9 ¾, wo ein Gemütlicher Herr stand, dem braune wuschligem Haar nach zu urteilen James’ Vater. Er war ein wenig mollig und ging sicher auf die 40 zu. Vom Wesen schien er ganz anders als sein Sohn zu sein. „Na, hast du deinen Freund gefunden?“, begrüßte er seinen Sohn und wandte sich dann an Remus, indem er ihm freundlich die Hand entgegenstreckte. „Ich bin Thomas Potter. Sehr erfreut.“ Remus nickte schüttelte die Hand und ehe er sich vorstellen konnte hatte auch schon James das Wort ergriffen: „Das ist Remus, nicht Sirius den ich eigentlich gesucht hatte, aber auch ein Freund.“ Die Worte waren einfach so daher gesagt und dennoch bedeuteten sie Remus viel. Er lächelte verlegen. Er war als Freund betitelt worden. Noch nie hatte ihn jemand als ‚Freund’ betitelt. „Ich glaube Sirius musst du auch nicht weiter suchen.“, grinste der Vater und schon allein am Grinsen erkannte man die Verwandtschaft zu James. Durch die Masse an Hogwartsschülern kämpfte sich ein schwarz gekleideter Junge mit einem roten Schal umwickelt und schwarzem Haar. „Hi James, Remus. ", brachte er keuchend hervor, schaute dabei jedoch um die Schulter „Keine Zeit für Erklärungen, schnell in den Zug !!!“ Remus’ Koffer war ergriffen und er kämpfte sich hastig weiter. „Ok, also bis dann Dad!“, rief James noch seinem Vater zu, welcher nur lächelnd da stand und winkte. Von hinten vernahm Remus noch „SRIUS BLACK KOMM SOFORT HER!“ in einer recht grellen und schrecklichen Stimme. „Ah, Mrs. Black, lange ist es her. Wie geht es Ihnen.“, ertönte hinter der Menschenmauer die Stimme von Thomas Potter. „Thomas Potter...“, schnarrte die Frauenstimme mit klarer Verachtung. „Freut mich auch Sie zu sehen. Ich hoffe Sie hatten einen guten Rutsch...“ Und mehr bekam Remus nicht mit, da er von Sirius in den Zug gezerrt wurde. „Puh... das war knapp... ich muss mich unbedingt bei deinem Dad bedanken.“, brachte Sirius schnaufend hervor, während sie zu dritt den Gang entlang gingen und nach einem freien Abteil suchten. Gut in der Mitte fanden sie es dann auch, nun nicht ganz Leer, Peter war schon drin, aber das ging schon in Ordnung. Nun konnte man über Weihnachten reden. James schwärmte von dem Besen, den er bekommen hatte, er deutete dabei auf ein längliches Paket über seinem Kopf, und von dem Geld das er bekommen hatte für das er sich irgendwas, mit dem Remus schon vom Namen her nichts anfangen konnte, kaufen wollte. Sirius meinte es sei nicht so toll gewesen, halt wieder formell, immer nett sein und die Verwandtschaft ertragen, wie jedes Jahr eben und Peter berichtete dass seine Tanten zu besuch gewesen seien, sie gemeinsam gekocht und viel Spaß gehabt hätten. Eben was man so im Zug redete. Remus hielt sich zurück, wie immer. Nur dann und wann, wenn es einem der beteiligten (meist Peter) auffiel, dass das schon lange nichts gesagt hatte wurde er direkt angesprochen und somit wieder in die Konversation eingebunden. Der Hogwartssche Alltag konnte somit wieder beginnen. Kapitel 9: Seltsam ------------------ Seltsam war das Wort, welches die letzten Tage des Januars beschrieben, so fand nicht nur Remus, sondern auch viele andere. Es war in vielerlei Hinsicht seltsam. Zum einen die Lehrer... die vielen zusätzlichen Arbeiten und Ermahnungen sich endlich in die Listen für die Kurse nächstes Jahr einzutragen waren natürlich normal, aber irgendwas schien geplant zu werden, nur, dass die Schüler nicht wussten was es war. Zum zweiten war da das Wetter. Es war Anfang Februar und schon schneite es wieder, das war ja wohl nicht mehr normal, auch für englische Verhältnisse! Ansonsten kriegte man wohl immer eine andere Antwort auf die Frage 'was ist denn so seltsam gewesen?'. Fragte man Sirius so würde er antworten, dass James sich seltsam verhielt. Er schlich sich manchmal, scheinbar ohne Grund weg, ohne jemandem zu sagen wohin. Außerdem fand man ihn dann und wann an einem Tisch etwas schreibend, was an sich schon ein eher eigentümlicher Anblick war und ging man hin so wurde das Blatt schnell weg gesteckt. Fragte man James so antwortete dieser Peter verhalte sich seltsam. Schon alleine die Tatsache, dass er es immer noch nicht zustande gebracht hatte herauszufinden, wer Peters Flamme war erschien ihm ein seltsamer Umstand und natürlich war der Hauptberufliche Spitzbub schwer damit beschäftigt herauszufinden wie es nun lief zwischen Peter und der Angebeteten. Fragte man Remus, so war es vor allem Alexis Matthews, die sich seltsam verhielt. In letzter Zeit schien sie nicht ganz bei der Sache, ins besondere bei Kräuterkunde, wo sie immer wieder nachdenklich, oder verträumt durch die Glasscheiben des Gewächshauses 4 hinüber zum verbotenen Wald starrte. Außerdem fehlte sie ungewöhnlich oft. Wovon Remus nichts ahnte war, dass er selbst als 'seltsam' empfunden wurde. Seit Weihnachten kam er viel besser mit den anderen zu recht, er redete mehr mit ihnen und überhaupt schien er viel offener als früher. James nahm das als persönlichen Sieg, nur einige... nennen wir es 'Unerklärlichkeiten' waren langsam, aber sicher nicht zu übersehen. Früher war es natürlich niemandem aufgefallen, dass Remus irgendwo im Laufe des Monats schlechter schlief, er blasser war als sonst und auch leichter gereizt. Gerade jetzt war es wieder soweit und seine Freunde kamen nicht umhin es zu bemerken, nachdem er James beinahe angeschrien hatte, weil dieser Tinte über einen Aufsatz geschüttet hatte – was natürlich bei jedem anderen als Remus normal gewesen wäre – und sich dann hastig entschuldigt hatte, weggeeilt war und sich seit dem nicht mehr hatte blicken lassen. Wirklich unauffällig konnte man das nun wirklich nicht nennen und das war auch Remus bewusst. Remus stand, ein wenig geknickt, an einem Baum im Schnee und starrte auf den leicht angefrorenen See. Vor einigen Wochen noch waren einige darauf Schlittschuh gelaufen, oder spazieren gegangen, doch obwohl Schnee lag war das Eis nicht mehr dick genug, um darauf rum zulaufen. Die grauen Wolken über seinem Kopf spiegelten nur all zugut die Gemütslage des nun bald 13 Jährigen wieder. Er kam sich so dumm vor... so blöd, bescheuert einfach nur... dumm eben! Er hätte so nicht reagieren dürfen! Er sah auf seinen Arm, mit dem er Sirius, der versucht hatte ihn zu beruhigen, weg gstoßen hatte. Allgemein waren Remus Berührungen anderer nicht unbedingt angenehm, selbst bei Freunden, wobei er mit Sirius und James schon gut klar kam. Es war ja auch nicht so als habe er 'Berührungsängste', oder so, es war ihm nur leicht unangenehm... aber in 'dieser Zeit' war es einfach immer ein wenig extremer. Er reagierte auf alles ein wenig extremer, war nervös... NATÜRLICH mussten die anderen etwas merken!!! Das eine mal konnte man es vielleicht auf eine Laune schieben, dass es ihm nicht so gut gegangen war, oder der Schulstress zu groß. Ja ein oder zwei mal ging das. Aber wenn es regelmäßig, alle vier Wochen passierte, würden -ja mussten- die anderen es früher oder später bemerken. Und dann würde eines zum anderen führen. Er hätte sich besser beherrschen müssen... Nein, er hätte sich gar nicht erst so sehr mit anderen befreunden dürfen!!!! Wieder überkam ihn Wut, so heiß, dass der Schnee in seiner Umgebung verdampfen musste. Sauer schlug er gegen den Birkenstamm neben sich, sodass das bisschen Schnee was auf den dürren Ästchen war herunter fiel. Wie hatte er nur so ein Narr sein können? So schnell, wie der Zorn gekommen war, war er auch wieder verschwunden und traurig blickten die bernsteinfarbenen Augen über das gefrorene Wasser. Er sollte über etwas anderes nachdenken... über... über ... die Kurse! Er hatte sich noch nicht ganz festgelegt, was er für nächstes Jahr wählen sollte und schon bald sollten die Zettel abgegeben werden. Wahrsagen auf keinen Fall, das hielt er für Humbuck, und überhaupt, wofür sollte das gut sein? Sicher... würde es funktionieren... aber bei seinem Problem konnte es ihm ja doch nicht helfen. Dann wäre da noch Pflege Magischer Geschöpfe. Lily hatte schon lange beschlossen das mitzumachen und Alexis ebenso. Nachdem Lily sich dafür entschieden hatte, hatte auch James sich dafür eingetragen und da James mit von der Partie war, waren es auch Eric und Sirius. Sollte er einfach mitmachen? Er selbst gehörte ja fast schon zu den 'magischen Geschöpfen', musste er mit einer Spur Zynismus denken. Arithmantik war sicher eine Überlegung wert... und Alte Runen klang doch sehr interessant. Sirius hatte einen Brief von seiner Mutter gekriegt er solle Alte Runen wählen, was für den jungen Black ein Grund war dieses Fach gleich außen vor zu lassen, obwohl es ihm sicher gelegen hätte, wie Remus fand. Na ja, das war ja Sirius' Angelegenheit und spielte für ihm kaum mehr eine Rolle. Wo Alexis sich wohl eingetragen hatte, oder viel mehr sich eintragen würde? Aber das war ja nun auch nichts was ihn anzugehen hatte. Also weiter die Liste durch... Noch einen Tage... dann noch mal 2 Tage Nachwirkungen, die sich in Mattheit zeigten und dann war alles überstanden... nun, bis zum nächsten... Er wollte es gar nicht zu Ende denken. Er nannte es nie beim Namen, er dachte es NIE zu Ende... er hatte viel zu sehr Angst davor, selbst, wenn es ein Teil von ihm war. Also, irgendwie hatte das Ablenken von diesem Thema es wohl doch nicht so gebracht, wie er erneut etwas frustriert feststellen musste. Das war ja auch nicht weiter verwunderlich... „Remus?“ Ein wenig musste der Junge zusammenzucken, als er die vertraute Stimme hörte. „Alexis?“ „Was machst du denn hier?“, fragten beide gleichzeitig. Das Mädchen musste leicht kichern. „Ich war nur so spazieren...“ Sicher, kurz bevor sie rein mussten, wo alle drinnen, im Warmen waren, war sie spazieren. „Und du?“, gab die die Frage zurück. „Ach... ich auch...“ Im Dunklen, alleine... Beide nickten nur ein wenig verlegen. „Schön, oder?“, meinte Alexis schließlich und deutete den See herab. Sonderlich schön kam es Remus momentan wirklich nicht vor. Es war schwarz, nicht einmal Sterne waren zu sehen, da der Himmel völlig Wolkenverhangen war. Es war kalt, besonders durch den Wind, und überhaupt: Was sollte an einem halb zu gefrorenem See schön sein? Vielleicht, nein wahrscheinlich lag es nur an seiner schlechten Laune, dass er so dachte, aber das konnte er momentan nicht ändern. Er konnte es nur verbergen und stumm nicken, in der Hoffnung, Alexis bemerke nichts. Ob sie es tatsächlich nicht bemerkte, oder einfach nicht weiter ausführte wusste Remus nicht, er jedenfalls war der festen Überzeugung, sie müsse es gemerkt haben. Gerade jetzt hielt er sich ohnehin für ziemlich leicht durchschaubar und das wiederum brachte ihm ein schlechtes Gewissen ihr gegen über ein, da er sie ja quasi angelogen hatte, und das auch noch völlig grundlos! Gerade wollte er noch etwas dazu sagen, als Alexis wieder zu sprechen begann. „Wollen wir zusammen spazieren gehen?“, fragte sie ihn anlächelnd. Eigentlich hatte er ja alleine sein wollen... Kurz ließ er seinen Blick über die Landschaft schweifen, um sie nicht wissen zu lassen, was er dachte, denn es schien ihm, als müsse sie es wissen, sah sie ihn seine, ihn doch immer betrügenden Augen. „Du grübelst einfach zu viel!“, lachte sie, nahm ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her, wogegen er nicht viel unternahm. Eine Weile rannten sie so nebeneinander durch den Schnee. „Alexis?“ „Nenn mich doch ruhig Lexi?“, verbesserte sie ihn nun sicher zum hundertsten mal, allerdings nicht genervt, sondern viel mehr belustig darüber, dass er sie immer noch so bei ihrem Vornamen nannte. „Wolltest du mit mir über etwas reden?“ Vielleicht irrte er sich ja... aber, wenn sie nicht hätte reden wollen und alleine sein wollte... warum hatte sie ihn dann angesprochen und war nicht einfach weiter gegangen? Warum hatte sie ihn bei der Hand genommen und mit gezerrt? Er selbst wollte nicht über sein 'Problem', wie er es Gedanklich ausdrückte, reden, aber sie vielleicht schon und er hatte ja schon öfters die Erfahrungen gemacht, dass sie Menschen einfach erst einmal gefragt werden mussten, was Sache war, ehe sie damit rausrückten, obwohl es ihnen die ganze Zeit auf dem Herzen lag. „Nichts...“ Sie log. Sie log mindestens genauso schlecht wie er selbst. Etwas belastete sie und das schon seid Ende der Ferien und er wollte wissen WAS. Aber mit nachbohren war nichts erreicht und ihm ging es schließlich weniger darum, seine Neugierde zu befriedigen, als dass es Alexis besser gehen sollte. „Ich höre immer zu, ich hoffe das weißt du. Also wenn du mal Hilfe brauchst...“ Sie grinste und er begriff nicht ganz weshalb. „Meine Güte jetzt komm mal wieder runter! Du hörst dich schon an wie ein Lehrer!“ Er blinzelte sie halb verlegen, halb verunsichert an. War es denn etwas schlechtes, wie einer der Professoren zu klingen? Er für seinen Teil bewunderte sie ob ihrer Fähigkeiten, Autorität und Weisheit. „Aber danke für das Angebot.“ Sie lächelte breit „Ich -“, doch weiter kam sie nicht. „Matthews, Lupin, kommen sie wohl endlich rein? Was machen sie um die Zeit überhaupt noch auf dem Gelände?“ Lexi rollte einmal mit ihren entzückend großen blauen Augen „Wir haben ja auch noch 10 Minuten Zeit, oder Professor Sprout?“ Die Kräuterkunde Lehrerin, die die beiden nur zufällig erwischt hatte, als sie aus einem der Gewächshäuser gekommen war, um etwas für den morgigen Unterricht vorzubereiten schüttelte den Kopf. Der Gedanke 'und das bei der eises Kälte' war ihr deutlich abzulesen. Remus war verstummt, als er die recht korpulente, wenn auch gutmütige Frau gesehen hatte. Er wollte keinen Ärger, und auch wenn er nichts angestellt hatte fühlte er sich doch ein wneig schuldig, aus welchen Gründen auch immer. Alexis hingegen schien sich keine Gedanken zumachen. „Aber wir wollten eh gerade rein.“ und schon hatte sie wieder Remus' Hand genommen. Am liebsten hätte er sich los gerissen, aber er ließ es lieber. Er wollte nicht das Gesicht von ihr sehen, wenn er das tat und außerdem hatte er sich vorgenommen, sich zusammenzureißen, damit niemand etwas merkte. Er musste sich einfach besser zusammenreißen und aufpassen, dann würde schon alles irgendwie hinhauen. Im Gemeinschaftsraum trennten sich ihre Wege wieder. Zum einen kam Lily auf Lexi gestürzt, um sie auszuquetschen, wo sie gewesen ist (Amea sah recht teilnahmslos dabei zu) und James wiederum kam auf Remus zu gerannt. „James ich-“ „Du kommst jetzt mit!“, beschloss der andere und nahm ihn bei der Hand. „Was...“ War heute der 'wir nehmen Remus bei der Hand und ziehen ihn wie ein Hündchen hinter und her' Tag, oder hatte er einfach was verpasst? „Also ich brauche deine Hilfe.“ „Ähm...“ „War das ein 'Ja'?“ „Ähm.....“ „Gut. Also wir haben Peter fast soweit und ich bin SICHER er wird auf DICH hören, also kitzle es aus ihm raus.“ Gerade kam Sirius ihnen auf der Treppe entgegen und schüttelte nur den Kopf. „James, bist du wieder mit der Tür ins Haus?“, fragte er von einem zum anderen guckend. „Du bist manchmal so ein Idiot.“ „Nein.“, widersprach James prompt und ohne Umschweife, während er Remus weiter hinter sich her zog. „Doch.“, konterte Sirius verschmitzt lächelnd. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Hört ihr auf damit, wenn ich mitmache?“, fragte Remus halb verzweifelt und das war wohl der größte Fehler, den er an diesem Tag gemacht hatte, was ihm auch gleich, als er die zwei sich angrinsenden Gesichter sah realisierte. „Ok.“ Verdammt... und er war doch noch auf den Trick herein gefallen... nun musste er da wohl oder übel durch. So wurde er weiter von James in Richtung ihres Zimmers geschoben, ohne recht zu wissen, was er denn nun eigentlich tun sollte. Am Besten er tat so, als wolle er helfen, stellte sich aber so doof an, dass Peter eh nichts sagt und ging dann wieder. Dann konnte man ihm immerhin nichts vorwerfen. Ja, genau so würde er es machen! Ein völlig verzweifelter, den Tränen naher Peter saß auf seinem Bett und starrte die Wand an. „Das war seine Schuld.“, flüsterte Sirius Remus zu und deutete auf James. „War es gar nicht!“, widersprach James, jedoch mit dem Hauch eines schlechten Gewissens in seiner Stimme. „Hey Peter...“ Remus hatte Mitleid mit dem eher unbeholfenen, tollpatschigen und dazu noch dicklichen Jungen mit den Hasenzähnen. „Hallo Remus.“ „Willst du reden?“ Kurz herrschte Stille. James und Sirius hatten sich auf ihre Betten platziert, beobachteten das Geschehen jedoch interessiert wobei ein „Bist du doch!“, wo Sirius zu James herüber gezischt wurde, doch das ignorierte Remus gekonnt. „Willst du vielleicht darüber reden?“, fragte er erneut. Er tat das jetzt nicht, weil James und Sirius ihn mehr oder weniger gezwungen hatten, nur Peter schien es echt schlecht zu gehen und da konnte man doch nicht einfach nichts tun. „Nein... James hat Recht! Ohne Hilfe schaffe ich eh nichts und wenn ich nichts ohne Hilfe schaffe...“ seine Stimme brach ab. Man hörte ein leises „Hab ich nicht“, im Hintergrund. Nun... was James gesagt hatte war tatsächlich nicht unbedingt Taktvoll gewesen... aber er hatte ja nur helfen wollen, zumindest ging Remus davon aus. Er ging grundsätzlich vom Besten im Menschen aus. „Und was ist so schlimm daran Hilfe anzunehmen?“, fragte er milde lächelnd und ohne es zu merken hatte er wieder diesen Vertrauen erregenden, ein wenig väterlichen Gesichtsausdruck. Mit roter Nase und leicht wässrigen Augen sah Peter ihn an. „Na ja...“ „Hast du dohoooch.“ war im Hintergrund zu hören und Remus gab sich alle Mühe es zu ignorieren. „Weißt du ich verstehe ja, dass du das alleine packen willst, und das ist auch toll, aber... meinst du nicht wir könnten dir wenigstens zuhören und dir so helfen? Nur zuhören, NICHT“- es wurde ein strenger Blick zu Sirius und vor allem James geworfen, welcher leicht zurück wich und „Hab ich nicht.“ zu Sirius flüsterte - „einmischen. Aber so geht es doch nicht weiter... du fehlst ja teilweise im Unterricht, weil es dir so schlecht geht.“ Ernste Sorge schwang in seiner Stimme mit und Peter schaute nur betroffen auf seine kleinen Hände, die er auf den Schoß gefaltet hatte. Er wollte gerade ansetzen, hatte den Mund schon offen als man ein, aus den Zähnen gezischtes „Hast du doch.“ von Sirius vernahm. „Reicht es langsam ihr zwei?“ Unwillkürlich musste Remus die Augen verdrehen. Er hatte zwar nicht geschrien, aber sein Ton war doch sehr scharf gewesen, so scharf, dass es beide ziemlich aus der Bahn warf. Er war momentan eben leicht reizbar. „Also Peter, wenn du die zwei nicht dabei haben willst-“ - bei diesen Worten schaute James, als ginge eine Welt kaputt, während Sirius sich köstlich über eben jenen Gesichtsausdruck amüsierte - „Sag es einfach“, fuhr Remus, noch immer leicht gereizt fort. Eigentlich hatte er milde lächeln wollen, wie immer, aber es gelang ihm einfach nicht. Peter schüttelte den Kopf, sodass James erleichtert aufatmen konnte. „Also raus mit der Sprache, wer ist sie???“ „Also.... sie ist... eine Ravenclaw... im ersten Jahr.“, begann Peter zu erzählen. „Sie heißt.“ James beugte sich nach vorne, geradezu, als befürchte er, er könne etwas verpassen. Wenn er doch im Unterricht genauso wissbegierig wäre... „Leila. Leila Flör de Lüs.“ Peter sprach den Namen etwas plump aus, auch wenn man merkte, wie sehr er sich bemühte. „Fleur du Lys.“, korrigierte ihn Sirius indifferent, was Peter einen roten Kopf bescherte. Das war nicht wirklich taktvoll gewesen, aber um Peters Willen verkniff sich Remus einen Kommentar. „Sie kommt aus Frankreich, aber ihr Vater war wohl auf Hogwarts und darum wurde sie hier her geschickt.. Viel weiß ich auch nicht... aber man munkelt ja, dass sie mit einer Veela verwandt ist und darum so wunderschön ist... und auch noch intelligent!!! In Ravenclaw jedenfalls ist sie bisher Primus!“ „So und wo ist das Problem?“, fragte James gerade heraus. „So übel scheint sie doch nicht zu sein... also was bereitet dir kümmer?“ War das sein Ernst, oder war er nur ein Idiot? Manchmal war sich Remus da wirklich nicht sicher. „Idiot!“ Sirius war zu James rüber gesprungen, nur, um ihm einen Schlag auf den Hinterkopf zu geben. „Ich... na ja, wie sollte jemand wie SIE sich mit jemanden wie MIR abgeben?“ James blinzelte irritiert, rieb sich den Hinterkopf und schob anschließend seine Brille wieder zurück. „Wieso denn? Was ist das Problem?“, fragte er, anscheinend völlig überfragt. „Na, sie ist schlank, schön intelligent und wird von allen verehrt und ich...“ er sah an sich herunter und jeder musste sofort wissen, was er meinte, wenn er diesen Trauerkloß mit Elend gefüllt vor sich sah. Rote Pausbäckchen, leichte Hasenzähne, plattes Haar von dem man jetzt schon sehen konnte, dass es mit 40 schon eher rar gesääht sein würde. Und auch, wenn seine Mutter es versuchte ihm einzureden, das war kein Babyspeck mehr. Er war nicht wirklich der Coolste, und auch nicht der Hellste... Remus konnte die Sorgen Peters also gut verstehen und er fand es gemein von James so darauf rum zureiten... „Ich finde dich Ok. Du bist nett und kümmerst dich um andere und überhaupt bist du sehr sanftmütig und lieb.“, sagte James und ließ sich nach hinten fallen „Also warum sollte sie dich nicht mögen? Verstehe ich nicht, oder bin ich jetzt doof?“ Sirius schüttelte grinsend den Kopf und auch Remus musste leicht lächeln. „Ok, vielleicht muss man ein BISSCHEN an deinen Klamotten und sowas feilen, aber ansonsten... Ich würd sagen sei du selbst und verstell dich nicht, nur um ihr zu imponieren. Ist doch hol.“ Sirius' und Remus' Blicke trafen sich kurz und in beiden war die Verwunderung über so, scheinbar weise Worte zu sehen. Wer hätte gedacht, dass James, DER James Potter, der die Tafel mit Prilwasser wischte, damit die Lehrer nicht mehr darauf schreiben konnten, der er vorige Woche Serverus aus Slytherin die Haare Pink gehext hatte, der eigentlich nur Unfug im Kopf hatte, ja wer hätte gedacht, dass eben DIESER James Potter jetzt soetwas sagen würde? „Und Sirius: Hab ich nicht!!! Und Ende der Diskussion.“ Kaum hatte er zu ende gesprochen landete ein Kissen in seinem Gesicht, natürlich von keinem geringeren als Sirius geworfen und mal wieder entbrannte eine heiße Kissenschlacht. Remus hatte keine Lust darauf... eigentlich hatte er das sehr selten. Es war kindisch und sorgte nur für Unordnung und wer durfte hinterher wieder aufräumen? Ja, wie er es kommen gesehen hatte kippte schon die erste Lampe um, aber er sagte ja nichts und ließ die anderen weiter toben, während er sich, möglichst unauffällig in sein Bett verkroch in der Annahme, dass es (hoffentlich) niemandem auffiel. Der nächste Morgen kam kalt und frisch und begann für die jungen Griffindors mit Kräuterkunde. Hauptgesprächsthema waren immer noch die Kurse, die man fürs nächste Jahr wählen musste und von denen Remus noch immer nicht wusste, welche er nehmen sollte. „Meine Mutter meint Arthimantik... aber ich glaub nicht, dass ich das hinkriege... mein Vater meinte Alte Runen und meine Großmutter pocht auf Wahrsagen.“, klagte Peter. Es schien ihm wieder besser zu gehen, seit dem gestrigen Gespräch, wie Remus mit Erleichterung feststellte. Er schien irgendwie wieder etwas ausgelassener zu sein, falls man bei Peter je von ausgelassen reden konnte. Er war immer so bemüht es allen recht zu machen, dass ihn das ziemlich ins Schwitzen bringen konnte. „Also bei mir wird es auf alle Fälle Pflege Magischer Geschöpfe! Da muss man nicht dauernd drinnen in nem Klassenraum sitzen.“, meinte Eric, wo ihm James nur kräftig zustimmen konnte. Sirius zuckte mit den Schultern „Ich weiß nur ich werde NICHT in Alte Runen gehen.“, war sein Kommentar den er mit einem grimmigen Lächeln unterstützte. „Ich gehe in Alte Runen.“ Es war einpaar Schritte weiter Amea die dies Lilly und Alexis mitteilte. „Ich schwanke zwischen Runen und Arithmantik...“, überlegte Lilly. „Was meinst du Lex? LEX?“ Die Angesprochene -inzwischen konnte man sie auch Angeschriene betiteln, da Lilly von Natur aus eine eher laute Stimme hatte- drehte sich entschuldigend lächelnd zu ihren Freundinnen um. Ihr Blick hatte auf dem Verbotenen Wald, der sich ein wenig links von ihnen erstreckte gelegen. „Ich.. .war in Gedanken... was war?“ Und so kamen sie endlich beim Gewächshaus 4 an, wo eine Gruppenarbeit auf die Griffindors und Ravenclaws wartete. Gruppenarbeit... wie Remus dieses Wort an diesem Tag hasste. Es ging ihm, um es nett zu sagen, bescheiden. Er hatte unerträgliche Kopfschmerzen und zeitweise war ihm sogar schwindelig. Natürlich gab er sich alle Mühe das nicht zu zeigen, sonst machten die anderen sich noch Sorgen, oder stellten Fragen und dazu hatte er nun wirklich keine Lust. Woran die Kopfschmerzen lagen war ihm jedenfalls klar... manchmal war es eben so wenn 'die Zeit gekommen war'. Und da er die ganze Zeit grübelte und auch kaum geschlafen hatte ging es ihm natürlich auch sonst eher mäßig gut. Aber, dass es ihm so mies ging, wenn es soweit war, war doch eher selten... Früher war es oft sehr schlimm gewesen, daran erinnerte er sich noch gut. Er hatte, als er sehr klein gewesen ist gar nicht begriffen gehabt, was mit ihm war und es für Alpträume gehalten die er nachts hatte. Als er dann begriffen hatte, dass es keine Träume waren hatte er stets Angst davor gehabt, wenn es hieß sie fuhren hinaus aufs Land, weil er wusste was das bedeutete und immer hatte er versucht seine Angst nicht zu zeigen und dann hatte er Kopfschmerzen gekriegt, war teilweise richtig krank geworden, bis alles vorbei war. Mit der Zeit hatte sich das dann gegeben. Er hatte gelernt, dass sein Vater es ihm nicht übel nahm und trotz allem akzeptierte und er dort, wo sie hin gingen niemandem schaden konnte und so hatte sich seine Furcht gelegt. Aber jetzt hatte er wieder Angst... Angst, dass jemand hinter sein Geheimnis kam, dass er sich verriet und dann wieder niemanden hatte und wahrscheinlich von der Schule flog. Wer wollte sein Kind schon mit einem wie IHM zur Schule schicken? Wer wollte mit einem wie IHM befreundet sein? Wer wollte schon mit einem- „Mr Lupin sie arbeiten dann mit Mrs. Matthews zusammen.“ Madame Sprouts Stimme weckte ihn aus diesen unliebsamen Gedanken, in die er gedriftet war, ohne es überhaupt gemerkt zuhaben. Anscheinend hatten sich alle anderen schon zusammen gefunden. Eric war zu einer Ravenclaw gegangen und James hatte versucht Lilly herum zukriegen, dass sie mit ihm arbeitete, diese jedoch wollte mit Amea arbeiten und Sirius mit James. Letztendlich hatte Professor Sprout sie eingeteilt, was bedeutete, dass James mit Amea und Lily mit Sirius zusammen arbeitete. Peter war mit einem zahnbespangten Jungen aus Ravenclaw in ein Team gekommen. Es störte Remus an sich auch nicht, mit Alexis in einem Team zu sein, im Gegenteil: Sie war eine sehr gelehrsame Schülerin, manchmal etwas tollpatschig, aber nett. „Eure Aufgabe wird es sein gemeinsam aus dieser Planta Foetor den Saft zu pressen. Da die Pflanze so groß ist kann das einer alleine nicht schaffen, deswegen müsst ihr mit euren Partner arbeiten. Ihr kriegt zwei Pflanzen, damit jeder die Gelegenheit kriegt den Saft heraus zu pressen.“, erklärte die Lehrerin allen Anwesenden „Ach und vergesst nicht-“ sie nahm eine rote Klammer hoch und steckte sie sich an die Nase, was einigermaßen lustig aussah „die Klammern aufzusetzen. Sie heißt nicht umsonst: Die stink Pflanze. Der Saft ist nämlich nicht zum einatmen da, allerdings gutes Mittel gegen viele Hautkrankheiten.“ Wie befohlen wurden die Klammern aufgesetzt, sodass nun ein Kurs von vielen 12-13 Jährigen saß, die Wäscheklammern in unterschiedlichster Form, Größe und Farbe an ihren Nasen klemmen hatten und begannen eine recht unscheinbare Pflanze hochzuheben und auszuquetschen. Selbst durch die Klammer drang der Gestank innerhalb weniger Minuten, was den Kopfschmerzen ziemlich entgegen kam, jedoch nicht Remus, der diese ja los werden wollte. „Ok Alexis, fang du an.“ er hob die erste der zwei braunen Knollen, die auf dem Tisch langen hoch. Das Teil hatte Ähnlichkeit mit einer Kartoffel, es war der selbe erdige Braunton, nur drumherum waren noch alte, braune Blätter, die wohl so etwas wie eine Blüte darstellen sollten gesät und vor allem war das Teil tatsächlich gigantisch, was der riesige braun-grüne Stängel, der bestimmt einen Durchmesser von 10 Zentimetern hatte, bewies. Die Frucht, die die auspressen sollte war allerdings recht klein im Zentrum der Knolle. Wohl soetwas wie der Stempel des Teils, nur durfte man den nicht raus reißen, weswegen die gesamte Knolle hochgehalten werden musste. „Alexis...“ Das Mädchen hatte ihren Kopf auf die Hand gelegt und schaute nach draußen. „Alexis.... würdest du bitte.... Alexis?“ „Hmmm?“ Ganz langsam, fast in Zeitlupe drehte sie ihren Kopf zur Seite, bis sie ihn aus ein wenig verträumten Augen ansah. Ebenso langsam wanderten die Augen zu der Pflanze, und dann wieder zu Remus. „Was ist das?“, fragte sie und die Art wie sie es sagte machte klar, dass sie es tatsächlich nicht wusste. „Gruppenarbeit, du und ich? Du sollst dieses Ding auspressen und mir dann helfen, damit ich das gleiche machen kann.“, erklärte er. Die Knolle hatte er inzwischen wieder absetzen müssen, auf Dauer war sie doch etwas schwer für ihn gewesen. „Ach so.... na dann...“ Remus hob die Pflanze also wieder hoch und Alexis begann lustlos den stinkenden grünlichen Saft auf den Stempel zu quetschen, um anschließend die Rolle mit ihm zu tauschen. Es dauerte zwar, aber auch die schafften es innerhalb der vorgegebenen Zeit die Gläser zu füllen. „Was war denn heute los mit dir?“, fragte Remus ein wenig besorgt während sie ihre Utensilien zusammenräumten, ihre Sachen packten und wieder hinaus in die Kälte gingen. „Ach nichts... aber du siehst nicht gut aus. Geht's dir nicht so gut??? Du bist so blass.“ Sie hatte ganz einfach den Spieß umgedreht und nun war sie es, die ihn fürhsorglich betrachtete. Unweigerlich wurde er leicht rot im Gesicht. „Mir geht's aus gezeichnet ich meine nur...“ „LEXI!!! Kannst du dir vorstellen? Ich musste mit diesem SPINNER Black zusammen arbeiten!!!!“ Alexis blinzelte ihm noch einmal aus den blauen Augen heraus zu und drehte sich schließlich zu ihrer Freundin. „So schlimm ist er doch gar nicht. Ich finde du übertreibst.“ „Finde ich gar nicht!!! Weißt du wie er mich nennt? KAROTTENKOPF!!! Ich mein... So ne Unverschämtheit!“ Der Schultag ging normal weiter. Gott sei dank ein vollgepackter Schultag! Sicher, seine Kopfschmerzen wurde dadurch auch nicht besser, aber immerhin konnte er so James und Sirius ein wenig aus dem Weg gehen. Morgen würde ja alles wieder normal sein, jedenfalls fast... aber heute wollte er einfach keinen um sich haben. Als auch endlich die letzte Stunde (Zaubertränke) beendet war verdrückte er sich auch gleich nach draußen, er brachte nur schnell seine Sachen weg und war schon verschwunden. James hatte ohnehin heute noch Quidditchtraining und Sirius würde sich irgendwie mit Eric beschäftigen. Er jedenfalls brauchte frische Luft und wollte einen klaren Kopf bekommen. Wie immer brachten ihn seine Füße zum See, wo er an dem selben Baum wie immer stehen blieb. Von hier aus konnte man auch die Peitschende Weide sehen... er seufzte und wandte den Blick von jenem Ungetüm von Baum ab. Er persönlich verband damit nur negative Erinnerungen. Nicht negative, wie Peter sie von dem Spiel 'wer schafft es am dichtesten an den Baum' hatte (und das war ein fast ausgestochenes Auge). Und schon war er wieder bei jenem leidigen Thema, dass er doch wenigstens für zehn Minuten hatte vergessen wollen. Einmal vor den Ferien, da hatte er es fast vergessen gehabt... wie hatte er das damals nur geschafft??? Er wusste es nicht mehr und seufzte, wobei er einen Stein, der am Ufer des Sees lag ins Wasser trat. Innerhalb des Tages war auch der Rest Eis geschmolzen, doch das nun wieder dir Wasseroberfläche vor ihm erstreckte. Das Spiegelbild der dunklen Bäume des Verbotenen Waldes im Wasser war zerstört worden, nun war nurmehr das Grau des Himmels über ihm undeutlich zu erkennen. In knapp 2 Stunden würde es dunkel werden und dann stand ihm wieder 'der Gang' bevor. Wie so vieles wollte er es nicht beim Namen nennen. Es war einfach 'der Gang', 'das Problem' und 'die Zeit', nicht mehr. Und erst recht nicht weniger. „REMUS!!!!!“ Der Ruf lies einige Vögel im Verbotenen Wald aufschrecken und das Krächzen der Raben (oder zumindest vermutete Remus, dass es sich um Raben handelte) erfüllte die Luft. Die Krähen und das Geräusch der auf den Boden aufkommenden Füße des Mädchens, welches den Schrei hatte verlauten lassen. „Alexis was...“ „Du musst mir helfen!!!!!!! Du musst ganz schnell mitkommen!“ „Was ...“ „BITTE!“ Verzweiflung lag in ihrer Stimme und beinahe schien es, als stünden ihr Tränen in den Augen. Er schaute einmal kurz gen Himmel. Zwei Stunden... dann musste er bei der Weide sein... „Was ist denn los?“, er versuchte sie zu beruhigen, auch wenn das scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit schien. „Du darfst es aber keinem sagen...“ „..." versprochen, also was ist?“ „Komm nur schnell mit, ich erkläre es dir auf dem Weg...“ und das tat sie dann auch. Ihr Geheimnis war ein Fuchsjunges. Die Ferien hatte sie wieder in Hogwarts verbracht und als sie in der Nähe des Verbotenen Waldes spazieren gegangen war hatte sie das Junge mit einer verleztten Pfote gefunden. Seid jeher hatte sie es im der Nähe des Waldes versteckt und kümmerte sich darum. Das erklärte natürlich so einiges, zum Beispiel, weshalb sie immer zum Wald gestarrt hatte, und das häufigere Schwänzen in letzter Zeit. Das erklärte auch ,weshalb sie erst Gestern hier auf ihn gestoßen war, wahrscheinlich war sie gerade von ihrem kleinen Freund gekommen... Allerdings war er ihr ausgebüchst und gefunden hatte sie ihm am Ufer des Sees, halb erforen. Jetzt brauchte sie erstens Medizin und zweitens musste sie ihn irgendwie ins Schloss schmuggeln, ohne dass es jemand mitbekam, damit sie sich besser um den kleinen kümmern konnte. Über Weihnachten war das ja recht simpel gewesen, so hatte sie sich auch gut um die Pfote kümmern können, aber danach war es ihr einfach zu gefährlich gewesen. Und alleine würde sie es nicht schaffen, das war ihr klar und außerdem war sie gerade viel zu durch den Wind. Remus brauchte gut 15 Minuten, um sie zu beruhigen und klar zumachen, dass ihr kleiner Freund schon durchkommen würde. Dass sie sich keine Sorgen zu machen brauche, er habe da schon eine Idee... Um diese Idee in die Tat umzusetzen gingen nun beide über den grünen Rasen der Schulgeländes, Alexis den kleinen bibbernden roten Fuchs in ihren Armen. „Und du bist sicher, dass das eine gute Idee ist?“ Ehrlich gesagt war er das nicht, aber etwas besseres fiel ihm eben auch nicht ein. Er war eben kein Tierarzt. Er kannte nur einen der sie voraussichtlich nicht verpetzen würde und sich mit Tieren auskannte. Bam Bam Bam. Das klopfen gegen die massive Holztür war eigentlich kaum zu hören, und schon danach tat ihm die kalte Hand weh. Nun standen sie also da, vor der kleinen steinernen Hütte, zu der Remus noch nie gegangen war. Er wusste, das James und noch einige andere Griffindors öfters herkamen, aber er hatte sich eigentlich nie dazu gehört. „Mr.... Mr Hagrid?“, fragte er zaghaft. Er selbst hatte mit dem Riesen noch nie gesprochen und wusste selber nicht genau, wie er sich dem massigen Wildhüter, der gerademal Anfang 30 war, gegenüber verhalten sollte. „Wer ist denn da?“ und schon war die Tür offen und man konnte in die geräumige Stube der kleinen Hütte hineinspähen, zumindest, wenn man an den dicken stämmigen Beinen vorbei schauen konnte. Der ´Wildhüter Hogwarts war sogar noch massiger, als Remus es sich vorgestellt hatte. Er musste richtig nach oben schauen, um in die -... er vermutete braunen, aber ganz sicher konnte er sich nicht sein- Augen zu gucken. „Mr Hagrid...“, begann er wieder. „Ach Hagrid reicht völlig aus!“, winkte der Mann ab. Seine Hand war mindestens so groß wie Remus' Gesicht... „Hargrid... wir sind ... also ich bin Remus Lupin... und das ist Alexis Matthews... wir sind aus Griffindor und... wir hätten... eine Bitte?“ Er hoffte er hatte sich höflich genug ausgedrückt. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn dieser Koloss an Mann wütend wurde. Allerdings stellte der Junge schnell fest, dass man davor wirklich keine Angst haben musste. Sofort wurden die zwei ins Warme gebeten und sogar Tee wurde ihnen angeboten. Der Tee schmeckte zwar widerlich, aber es war die Geste die zählte. Normalerweise hätte Alexis sicher trotzdem gemeckert aber gerade war sie mit ihren Gedanken doch wo anders. „Also, wo brennt es denn Remus und Alexis aus Griffindor?“, fragte Hagrid freundlich durch seinen dicken braunen Bart heraus lächelnd und setzte sich den beiden gegenüber. Tatsächlich nahm er an dem runden Holztisch den Platz von zweien ein, wodurch ihm beide gegenüber zu sitzen schienen. „Es geht um...“ Remus schaute zu Alexis und nickte ihr Mut zusprechend zu „Um ihn hier...“ Sie öffnete schließlich die Arme und das Fuchsjunge kam zum Vorschein. Sofort kam ein verstehender Ausdruck auf das Gesicht des Wildhüters. „Na, was hat der Kleine denn???? Wo ist denn deine Mami kleiner?“ Alexis atmete erleichtert auf und letztendlich wurde auch Hagrid einmal die gesamte Geschichte erzählt. Inzwischen war die erste Stunde schon um. „Also wollt ihr, dass ich mich um den kleinen Racker hier kümmer.“, stellte Hargrid fest und nach einmaligem Blick austausch nickten Remus und Alexis. „Ja, ich kümmer mich auch gerne um in, nur ins Schloss kann ich ihn ja nicht bringen und draußen...“ „Hey, schon verstanden!!!“ Er blinzelte Alexis aufmunternd zu „Bei mir ist er in Sicherheit, versprochen. Kenn mich ja auch aus mit sowas, also keine Sorge. Den Kleinen kriegen wir schon wieder hin. Hat er überhaupt einen Namen?“ „Blizzard.“ „Blizzard?“ Ein wenig enttäuscht runzelte Hagrid die Stirn. "Schade, ich hätte ihn gerne Norbert genannt... mag den Namen irgendwie... Norbert... hat sowas... nettes, oder? Aber gut, dann eben Blizzard. Also: Hallo Blizzard.“ Das Fuchsjunge blinzelte nur ein wenig verwirrt während die Pranke von Hand über das rote Fellstrich. Für einen Augenblick befürchtete Remus, er würde das Arme Ding, wenn auch ausversehen, zerquetschen, aber scheinbar konnte auch die gewaltige Hand vorsichtig und zart sein, wenn sie wollte. Eineinhalb Stunden waren um. Hagrid fragte sie aber noch weiter aus, redete über seine Arbeit und früher oder später mussten sie ja auf das Thema James kommen und wie sehr er den Burschen mochte. „Sehr Keck der Bengel, aber das Herz am rechten Fleck, ja das Herz am rechten Fleck.“ und da konnte ihm Remus nur zustimmen. Das traf durchaus auf James zu. Eine und eine Dreiviertelstunde waren und und Hagrid war schon dabei die nächste Kanne Tee aufzusetzen, als Remus' Blick auf das kleine runter Fenster fiel. Sonnenuntergang! Wie hatte er die Zeit nur vergessen können!!!! Ausgerechnet heute! Was wäre, wenn er nicht heraus geschaut hätte? Wenn die zwei Stunden vergangen wären und die Sonne unter und der Mond und er.... Sofort sprang er auf und kippte dabei beinahe die Tasse um. „Ich muss los!!!“ „Was?`Wir haben doch noch Zeit.. .es ist doch erst 7 Uhr...“ „Du kannst ja noch bleiben, ich muss los!“ „Warte ich komm mit ich...“ „Nein, nein ich gehe alleine. Kümmer du dich nur um Blizzard und so... also habt Spaß ihr zwei.“ und schon war er durch die Tür und rannte zur Peitschenden Weide. Sicher durfte er sich auch so schon eine Predigt von Madame Pomfrey anhören... aber er hatte ja noch dran gedacht. Er atmete tief durch. Gott sei dank hatte er noch dran gedacht.. wer weiß, was sonst passiert wäre? Aber es war ja nichts passiert... 'Gott sei dank' Kapitel 10: Frühling in der Luft -------------------------------- Frühling lag an diesem Februarmorgen in der Luft. Zwar lag noch immer eine Schneeschicht über dem weiten Rasen, welcher sich vor Hogwarts ausbreitete, und die Ravenclawer Quidditchmannschaft, die diesen Samstag trainierte, dachte sicher nicht an Frühling, doch in anderer Art und Weise lag dennoch Frühling in der Luft. Überall in Hogwarts waren 'Pärchen' aufgetaucht, nicht nur Pärchen, auch vermehrte Mädchengruppen die giggelten und die Hand vor ihre Münder nahmen, wenn sie einen Jungen auch nur sahen, und der Gesang einiger Erstklässler 'Ei ei ei was seh’ ich da' flog Stunde um Stunde durch die Gänge von Hogwarts. Der Grund für dieses eher eigentümliche Verhalten der Schüler hing am schwarzen Brett eines jeden Hauses und war Gesprächsthema Nummer eins. So auch beim Frühstück an diesem Sonntag dem 8.2. am Tisch der Gryffindors. „Und Peter, hast du sie endlich gefragt?“ der Angesprochene wurde purpurrot und starrte sein angebissenes Brot an. „James jetzt lass den Blödsinn doch mal. Sag lieber ob du endlich Erfolg hattest.“ „NOCH nicht, aber das ist nur eine Frage der Zeit... oh wo wir beim Thema sind...“ Gerade kam Lilly und setzte sich nur wenige Meter entfernt zu ihren Freundinnen Amea und Alexis. „Lilly du Rose meines Lebens, sieh nur!“ James schwebte geradezu zu ihr, eine Gabel in der Hand, welche er nun jedoch in eine Rose verwandelte. Eine tadellose Rose, wie viele erstaunte Gesichter feststellten. Man konnte ja von ihm halten was man wollte, aber ein begnadeter Magier war er doch, fand Remus, der das Szenario aus sicherer Entfernung beobachtete. Er selbst hätte es noch nicht geschafft eine Gabel in eine Rose zu verwandeln. „Und das nur wegen eines dummen Muggel Feiertags.“, Sirius, der sich gerade noch etwas Kürbissaft geholt hatte und sich nun neben Remus setzte, schaute genervt zu Lilly. „Na wie stehen die Wetten, dass sie ihn dieses Mal nicht abblitzen lässt?“, fragte Eric breit grinsend. „Eins zu eine Million“ Die Furie würde wohl jeden Abblitzen lassen.“, antwortete Sirius gelassen. „James.“ ertönte Lillys Stimme so zuckersüß, dass es einem eisig den Rücken hinunterlief. „Soll ich dir mal zeigen wie sehr ich mit dir zu dem Valentins’ Ball gehen will?“ sie nahm ihren Zauberstab und schwenkte ihn, irgendein lateinisches Wort sagend. Die Rose in James' Händen verwelkte. „Ungefähr SO gerne. Also lass mich endlich in Ruhe.“ „Aber Lilly“ „NEIN! Kommt Mädels, hier riecht’s nach verfaulten Blumen.“ Nur Alexis lächelte halb entschuldigend, stand dann aber doch mit Lilly und Amea zusammen auf und setzte sich ein Stück weit weg. „Das war eindeutig eine Absage.“ Eric zuckte mit den Schultern, als James wieder zurück kam. „Ich verstehe eh nicht, warum du dir die Mühe machst. Also ich gehe mit Hannah aus Hufflepuff da hin und ihre Schwester...“ „NEIN!“, unterbrach ihn James und setzte sich ein wenig säuerlich an seinen Platz. „Ich werde mit Lilly dahin gehen und es wird ihr so sehr gefallen ,dass sie sich glatt in mich verliebt und ich werde mit dem neuesten Besen der rauskommt das Quidditchspiel gegen diese schleimigen Slytherins gewinnen, so wahr ich James Potter, der King of Hogwarts bin.“ „Seit wann bist du der König von irgendwas?“, fragte Sirius süffisant lächelnd und schüttelte nur den Kopf. „Dass du dich wegen der echt so zum Deppen machst, wäre den Besen echt wert. Nur dass du bei ihr eh nie landen wirst.“ „Und mit wem gehst du hin?“, war James plumper Versuch das Thema von seinem Versagen abzulenken. „Ich gehe da GAR NICHT hin.“ „Warum?“ „Darum.“ „Warum Siri?“ „Darum James und jetzt lass die Faxen. Du weißt ich halte von solchen Sachen einfach nichts.“ Nun musste ein neues Opfer gesucht werden, denn Sirius war einfach kein gutes Opfer zum Ärgern. Peter hatte in letzter Zeit schon genug abgekriegt... James und Eric kamen also zu dem einzig möglichen Schluss, der in so einer Situation möglich war: „Und du Remus?“ „Gehst du mit Lachs?“ Irgendwie hatte er es ja kommen sehen und sich schon möglichst hinter seinem Buch versteckt, in der Hoffnung einfach vergessen zu werden. „Nein... w-wieso sollte ich?“, fragte er und versuchte möglichst konzentriert auf sein Buch zu schauen. „Wieso denn nicht?“ Wie er dieses Frage-Antwort-Spiel hasste! Vor allem weil er es meist verlor... oder James es für sich jedenfalls so auslegte, als habe er gewonnen. „Viel Glück Remus.“, wünschte ihm Sirius, eine Hand auf die Schulter legend. Na toll, DAS half ihm nun wirklich nicht weiter. „Weil... weil wir nur gute Freunde sind... und außerdem kann ich eh nicht tanzen und sie...“ Sie wollte eh mit Sirius da hin gehen. Das hatte sie ihm selbst gesagt... „Man ihr seid ja alle SOOOOOOOOOO langweilig! Peter“, der Junge schreckte auf, als sein Name genannt wurde. „Komm, wir besorgen dir ein Date.“ „A-aber...“ „Nichts aber. Hier ist es so öde und ohne meinen weisen Rat bist du verloren und du willst doch nicht, dass sie dir jemand wegschnappt oder? Also musst du zuerst zuschlagen und du darfst dich auf keinen Fall zurückweisen lassen. Sei ein Stehaufmännchen und zeig’ ihr, dass du es ernst meinst! Darauf stehen Frauen.“ „Vertrau ihm.“, erklang mit etwas mehr als nur einem Hauch Sarkasmus die Stimme Erics „Er weiß ja wovon er redet.“ „Habe ich ihn jetzt verärgert?“, fragte Remus unsicher, als sich die Tür der großen Halle hinter James und dem von ihm gezogenen Peter schloss. „Ach Quatsch.“ Sirius winkte diesem Gedanken einfach ab „Das ist einfach James, darfst du dir nichts bei denken. Der spinnt eben ein bisschen.“ Ein leichtes, selten gesehenes Lächeln flog über Sirius' Gesicht, während er diese Worte sprach, doch sogleich verschwand es wieder. „Ich gehe dann auch mal. Man sieht sich.“ Ja, Remus musste ohnehin noch etwas 'erledigen' Gut 30 Minuten später stand der braunhaarige am See und warf wartend einen Stein ins Wasser. Es war noch ziemlich kalt, und dann und wann schneite es sogar noch. Nun kein Wunder, bedachte man die Höhe des Berges, auf dem das Internat stand. „REMUS! Sorry, ich hoffe du hast nicht warten müssen.“ Sein Gesicht hellte sich auf und er drehte sich um. „Ach quatsch Alexis.“ „Wie oft denn noch? Lexi reich völlig.“ Wie immer mit einem breiten Lächeln auf ihren Lippen und freudig aus ihren großen blauen Augen schauend kam sie über die Wiese auf ihn zu gerannt. „Ich habe nur eine Kleinigkeit... organisiert. Da wird Blizzard sich freuen.“ Sie kramte in ihrer ziemlich alten, grauen mit mehreren Flicken versehenen Tasche und holte schließlich eine Wurst heraus. „Hab ich von einem der Hauselfen. Ich verstehe mich ganz gut mit den Viechern. Die sind ja auch irgendwie niedlich.“ Sollte er fragen? Er sollte fragen, sonst würde er nie eines besseren belehrt werden. „Hauselfen?“ „Ja, das sind so... eine Art Gnome. Sie arbeiten eigentlich für Zaubererfamilien, bis man ihnen Kleidung schenkt. Sie sind so etwas wie... Putzfrauen könnte man sagen, nur dass sie kein Geld kriegen und hässlicher, aber gleichzeitig auch niedlicher sind... na ja in Hogwarts arbeiten jedenfalls ne Menge von denen. Mein Lieblingself ist Hilou, der ist echt nett, er legt mir immer einen Honigdrop unters Kissen.“, sie kicherte ein wenig. Remus überraschte das und gleichzeitig überraschte ihn diese Erkenntnis über Hauselfen auch nicht. Da sein Vater ja Muggel war und er seine Mutter nie wirklich kennen gelernt hatte, war es wohl natürlich, dass er vieles nicht wusste. Zwar hatte sein Vater ihm alles erzählt, was er von seiner Frau wusste, aber Hauselfen hatte er definitiv nie erwähnt... Sie sprachen auf dem Weg zu Hagrids’ Hütte, wo der kleine Fuchs noch immer, trotz inzwischen dauernder Gesundheit, wohnte, weiter über Hauselfen und Remus erfuhr allerlei. Zum Beispiel über deren Magie und Aufgaben und das Meilou und Renge eigentlich ein tolles Paar wären, wäre da nicht Sim. Nicht, dass ihm das alles viel sagte, aber trotzdem hörte er gerne zu. „BLIZZARD!“ Die Tür ging auf und schwanzwedelnd kam der Welpe auf sein Frauchen zugelaufen, wohl auch deshalb, weil sie ja die Wurst in der Tasche hatte. Denn schon steckte er die Nase in die verheißungsvoll duftende Tasche. „Hey ganz ruhig Kleiner, kriegst es ja gleich.“, lachte das Mädchen und zog die Schnauze des Tieres aus ihrer Tasche, um die Wurst heraus zuholen. „Vielen Dank Hagrid.“, wandte sich Remus unterdessen an den Halbriesen. „Ach, dafür nicht. Er ist so lieb und versteht sich auch gut mit Fang.“ Fang war der kleine schwarze Rotweiler, den Hagrid sich erst vor wenigen Wochen zugelegt hatte. Noch war er ein ziemlich süßes und kleines Hündchen, aber das würde sich sicher noch ändern. „Sind richtige Spielgefährten die beiden.“, lachte Hagrid „Wollt ihr vielleicht einen Keks? Hab sie gerade gebacken.“ „Tut mir leid, aber wir hatten gerade Essen.“ Remus kannte nach gut 2 Monaten die Steinkekse Hagrids nur zu gut, nur aus Höflichkeit aß er dann und wann welche, aber beim letzten Besuch hatte er schon welche gegessen, also heute lieber nicht. „Ich nehme gerne ein paar mit, für den Spaziergang.“, mischte Alexis sich ein, während sie ihren kleinen Fuchs fütterte. Gierig schnappte Blizzard nach dem Fleisch, wobei seine Besitzerin sich einen Spaß daraus machte es ihm immer wieder weg zu ziehen, hoch zu halten oder zur Seite zu ziehen und so wirkte der Kleine auch eher wie einer Katze, als wie ein Fuchs. Draußen schaute Remus sie nur fragend an „Du willst die Kekse freiwillig essen?“ Sie lachte nur „Nein, aber es sind super Steine zum Flippen am See. Bessere findest du nirgends.“ Er lächelte. Ja, das war irgendwie typisch Alexis. „Und, freust du dich schon auf den Ball?“, fragte sie plötzlich aus heiterem Himmel. Kaum war die Frage gestellt, erinnerte Remus sich an James' Worte. Absurd.. .er... und Alexis... nein wirklich, das ging nicht, sie waren ja nur Freunde. „Geht so.“, antwortete er schließlich. Konnte man denn nicht mit einem Mädchen als normale Freundin auf diesen Ball gehen? Wieso eigentlich nicht? Also wirklich. Eigentlich sprach nichts dagegen und alleine dahin zu gehen... da kam Remus sich doch reichlich albern vor. Vielleicht war James' Vorschlag gar nicht so dumm gewesen. „Alexis-“ „Remus-“ Beide sprachen gleichzeitig und verstummten auch gleichzeitig. „Du zuerst.“, wieder sprachen sie synchron und jedenfalls Alexis begann laut zu lachen. Remus lächelte bloß. „Also, was wolltest du sagen?“, fragte er höflich, nachdem sie sich wieder eingekriegt hatte. „Ich hab mich... ich habe mich nur gefragt, ob Sirius auch hingeht...“ Einen Moment schaute sie fast schon beschämt zu Boden. Innerlicht seufzte Remus. Dabei hatte er es doch fast kommen sehen. „Ich glaube schon. Soll ich ihn fragen, ob er mit dir zum Ball geht?“ So wie damals, bei dem Quidditchspiel? Ihre blauen Augen weiteten sich, dann schüttelte sie jedoch abrupt den Kopf. „Nein, das geht doch nicht! Aber... vielleicht könntest du einfach dabei sein? Alleine trau ich mich nicht und Lilly und Amea...“ Sie schaute etwas betrübt zur Seite „Ich verstehe schon. Kein Problem, mache ich doch gerne.“ „VIELEN DANK REMUS!“ Sie sprang einmal in die Luft und machte dann einen Radschlag auf der Wiese, wobei Blizzard wie auch Remus sie etwas verwundert anschauten. Tja... typisch Alexis eben. „Lilly du gehst mit mir zum Ball und ich dulde keine Widerrede!“ „Ich lasse mir von einem wie dir nichts vorschreiben Spinner! Also verzieh dich!“ Mit jedem Mal wirkte Lilly noch wütender und genervter, was auch kein Wunder war, bedachte man, dass sie das Theater jetzt schon eine Woche mit machte. „Es ist ja nicht so, als wäre ich auf dich angewiesen! Es gibt MILLIONEN von Mädchen, die gerne mit mir ausgehen wollen! JAWOHL!“, rief ihr James hinterher, während sie augenrollend aus dem Gryffindor-Gemeinschaftsraum ging. James hingegen verschränkte die Arme und ließ sich auf einen Sessel fallen. Es war Samstag der 13.2 und nur noch ein Tag bis Valentinstag. „Ich kann nicht glauben, dass sogar der bockige Sirius inzwischen ein Date hat.“, murmelte er, sichtlich genervt. „Tja, was soll ich sagen? PGH?“ „Du bist echt eine GROßE Hilfe Eric.“ Eric grinste ihm nur ein „Gerne doch“ zu „Ich jedenfalls organisiere schon mal Blumen für mein Date morgen. Man sieht sich.“ „'Für mein Date morgen'“, äffte der leicht gereizte James seinen Freund nach, während dieser ebenfalls durch das Loch in den Gang verschwand. „Aber wenigstens Remus, du hast noch kein Date oder?“ Remus sah von seinem Buch auf. „Doch. Nach dem Sirius mit Amea geht gehe ich mit Alexis hin. Also nur so als Freunde. Nicht mehr versteht sich. Also nicht, dass du das jetzt falsch verstehst. Eigentlich wollte sie ja mit Sirius hin. Nur hatte der ja schon Amea und...“ „Dann ist also nur Peter ohne Date, ja?“ „Peter und du.“, korrigierte Remus kleinlaut. „Und Peter kriegt heute sein Date weil ich in seinem Namen an Mademoiselle Fleur de Lys geschrieben habe...“, er seufzte. So ein seufzen kannte Remus gar nicht von dem sonst mehr als gut gelaunten James. Und dass er wegen SOETWAS seufzen musste verstand Remus auch nicht ganz. „Ist doch nur ein Ball.“, sagte er, um James aufzumuntern. Tatsächlich sah der Angesprochene auf und lächelte „Weißt du was? Du hast recht. Es ist nur ein Ball.“ Entschlossen stand er auf „Und wenn ich schon kein Date habe, will ich wenigstens Peter helfen eines zu kriegen!“ So war das zwar nicht gemeint gewesen... aber egal, jedenfalls schien James eine neue Motivation zu haben. Nur ob das das Beste für Peter war wusste Remus nicht. „PETE!!!“, rief James die Treppe ins Zimmer herauf „KOMM RUNTER!“ Der runde Kopf Peter Pettigrews wurde durch die Tür gesteckt und fragend schaute er zu James herunter. „Ich habe Fleur de Lys in deinem Namen einen Brief geschickt und heute Abend um 6 triffst du sie in Korridor 4. Also solltest du dich von deiner besten Seite zeigen, und darum bin ich hier.“ Er grinst und in dem Maße, wie James grinste verwandelte sich Peters Gesicht in eine Maske des Grauens. „W-was?“, fragte er völlig entgeistert. „Du kannst mir später danken, also komm mit! Erstmal müssen wir was mit deinen Haaren machen!“ In Verzweiflung hasteten die grau-bauen Augen durch den Raum und blieben schließlich bei Remus hängen, einen stummen Hilfeschrei aussendend. „James, du hast es doch selbst gesagt, oder?“ „Was?“, James hielt inne und drehte sich zu Remus um, welcher ihn nun ernst anschaute „Dass sie ihn so mögen muss, wie er ist. Also versuch ihn nicht zu verändern. Lass ihn wie er ist, ok?“ Es klang wieder so erwachsen und so weise, wie Remus das sagte, geradeso, als hätte James eine Erklärung von einem Lehrer gekriegt, weshalb das, was er tat unrecht war. „... Ja.... aber mir ist langweilig.“ „Dann mach doch zur Abwechslung mal deine Hausaufgaben.“, lächelte der Junge. „Weißt du was? Du bist gruselig... du hörst dich an wie mein Vater.“, stellte James halb vorwurfsvoll, halb grinsend fest. Aber tatsächlich hatte es, kaum zu glauben aber wahr, gewirkt und Peters Dank war Remus sicher. James ‚machte Hausaufgaben' (nun ja, in Remus Augen war das eine übertriebene Darstellung der Dinge, Eigentlich machten er und Peter die Hausaufgaben. James warf immer Schwachsinn ein und schrieb dann ab) und nach gut 2 Stunden war es dann soweit. „Remus... du kommt mit oder?“, fragte Peter quiekend. Seine Stimme wurde immer so hoch, wenn er nervös war. Zum Beispiel, wenn ein Lehrer ihn etwas fragte, dann ging ergleich 3 Oktaven höher. Eigentlich hatte Remus keine Lust mit zu kommen, aber leider hatte er nie das Wort 'Nein' gelernt, also nickte er bloß und begleitete Peter und James zum Korridor 4. „So du wartest hier bis ich ihm ne Abfuhr erteilt habe und dann gehen wir und suchen...“, Das Mädchen am Ende des Ganges sah auf und ein überraschtes „James Potter.“ kam von ihren Lippen. Das Mädchen war die bezaubernde Fleur de Lys, welche schon bei der Begrüßung der neuen Erstklässlerinnen aufgefallen war. Sie war gut einen Kopf größer als Peter, sehr schlank und diese langen Beine... sicher würde sie irgendwann zu einer wahren Schönheit heranwachsen. „Ok Peter geh zu ihr.“, flüsterte James seinem Freund zu und etwas mitleidig beobachtete Remus, wie Peter knallrot wurde. Jetzt erst bemerkte man auch das Mädchen an Fleurs Seite. Sie war klein und schlaksig und trug eine breite Zahnspange. Nach einiger vergebener, guter Zurede drehten sich beide, also James und Fleur um und gingen auf einander zu. „Mein/e Freund/in möchte mit dir zum Ball gehen.“ Sie sahen sich halb empört an, da sie beide dasselbe anliegen hatten. „Ich gehe doch nicht mit dem/der zum Valentinsball.“ Wieder ein Moment des Schweigens. Peter und das unbekannte Ravenclaw Mädchen schauten etwas irritiert erst zueinander und dann zu ihren 'Rednern'. Irgendwie kam Remus sich fehl am Platze vor und wenn er sich Peter und die andere so ansah, wie sie sich ansahen, glaubte er, dass sie dasselbe dachten. „Hör mal. Wie wär’s wenn DU mit mir zum Ball gehst?“ Peters Augen weiteten sich. SEINE Liebe hatte gerade JAMES gefragt, ob er mit ihr zum Ball wolle. Das Mädchen hinter Fleur kriegte sichtbar Tränen in die Augen und Remus konnte sich bildlich vorstellen wie es ihr ging. Und wenn James jetzt das falsche sagte erging es Peter genauso so. „Ich...“ weiter kam er nicht, denn zwei Schüler bogen in den Gang ein. Rote Locken wippten fröhlich hin und her. Ein lächeln war auf dem sommergesprossten Gesicht, welches einem Jungen zu gewand war. Schwarzes längeres, etwas fettiges Haar hing an der Seite runter, die Nase erinnerte an den Schnabel eines Adlers, doch ein funken Fröhlichkeit konnte man kurze Zeit in den schwarzen Augen finden. Dann blieb der Junge stehen und erst jetzt schaute das Mädchen den Gang entlang. „Lilly...“, brachte James ein wenig entrüstet heraus. „Hey, Schnievellus, was willst du von meiner Lilly?“ Die Sache mit Peter und Fleur, welche etwas irritiert von James zu Lilly und wieder zurück schaute, schien ganz vergessen. „Wessen Lilly, Potter?“, schnarrte Severus zurück. „James, bitte.“ Es war Zeit einzugreifen, das spürte Remus und er tat einpaar Schritte auf seinen Freund zu, während Peter versuchte sich unsichtbar zu machen ,was ihm jedoch nicht ganz gelang. „Was sucht ihr hier?“, fragte James und schaute diesmal jedoch Lilly an. Diese stemmte die Hände in die Hüften „James Potter.“, begann sie im Tonfall einer wütenden Mutter „Ich bin NICHT dein Eigentum! Und was ich mit SEVERUS, denn SO lautet sein Name, hier mache ist meine Sache.“ „Wir waren beim Tanzunterricht, weil sie mit mir zum Ball geht.“ „Jetzt provozier ihn nicht auch noch Severus.“ Wie konnte es nur soweit kommen? Sie waren doch hier hergekommen, nur um Peter bei seinem Date zu helfen und nun musste Remus James beschwichtigend am Arm packen. „Wieso denn Lilly? Morgen hätte er es doch eh erfahren.“ Remus schaute zu James, der innerlich zu kochen schien, seine Hände zu einer Faust geballt. So wütend hatte er James wirklich noch nie gesehen. „Isch verstehe zwar nischt, was los ist.“, mischte sich urplötzlich Fleur, die eigentlich mir alledem gar nichts am Hut hatte ein „Aber isch warte immer noch auf eine Antwort, James.“ James Faust zitterte, dann atmete er tief durch und setzte schließlich ein selbstsicheres Lächeln auf, „Klar, Fleur, ich gehe lieber mit einem so HÜBSCHEN und NETTEN, nicht VERRÄTERISCHEN Mädchen aus, als mit sonst jemandem.“ Lilly lief puterrot an. Severus schien damit recht zufriedne zu sein, aber zwei Welten waren zerbrochen. Peter drehte sich um und rannte, ohne einen Ton von sich zu geben davon. „Peter...“ Remus sah ihm hinterher. Er wollte ihm ja gerne hinterher laufen, aber er fürchtete, dass man James doch noch zurück halten musste, damit nichts geschah. Wie konnte er nur so taktlos sein, nur um sich an Lilly zu rächen... „Gut, mir doch egal mit wem du da hin gehst. Komm Severus.“ Sie warf den Kopf nach hinten und stolzierte erhobenen Hauptes an James, Fleur und Remus vorbei. Severus lächelte nur überlegen, während er ihr langsam folgte. „Geschieht dir recht Potter. Genauso wie das eine Mal, vor den Ferien.“ „Was meinst du?“ „Na deine kleine Nachtwanderung. Das hast du davon Lilly kurze Haare zu verpassen.“ Remus ahnte schon was passieren würde, konnte aber nicht so schnell reagieren, wie James Faust dem anderen Jungen entgegen raste. Natürlich musste das geschehen! Nun, er war nicht in Lilly verliebt, doch die Kränkung seines Egos, dass sie lieber mit Severus Snape, dem wohl unbeliebtesten Schüler Hogwarts und gleichzeitig auch noch Slytherinschüler unterwegs war, ja sogar zum Ball ging UND Snape auch noch derjenige war, der ihn damals vor den Ferien hereingelegt hatte, musste natürlich zu so einer Kurzschlussreaktion führen. Nun lag der Slytherin am Boden und ein schwer atmender, sehr wütender James stand über ihn gebeugt und holt zu einem weiteren Schlag aus, doch wurde dieser nie ausgeführt. Ein Knall ging durch den Flur. „James Potter, lass das.“ Alle Augen lagen halb verwundert auf Lilly „Und Severus: Du musst ihn ja nun nicht auch noch provozieren oder? Abgesehen davon, dass ich nie wollte das meine Haare 'gerächt' werden, erst recht nicht so. Ihr solltet euch BEIDE was schämen. Jawohl!“ „Jetzt 'ör aber mal auf, ja?“, mischte sich aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen Fleur ein „Du hast damit gar nichts zu tun, also misch dich nicht ein.“ „Ach James ist ja nur mein neuer Freund.“ Die Französin hängte sich, an den nun noch überraschter dreinschauenden James. „Ist ja schön für ihn. Dann nervt er mich nicht länger.“ „Als bräuchte er eine wie dich.“ Alle Jungs starrten die Mädchen verwirrt an. Remus traute sich kaum irgendwas zu sagen, versuchte dann aber doch sein Glück. „Ähm... also... es wurden viele Sachen gesagt, die nicht so gemeint waren und darum...“ „Also von MIR nicht!“, unterbrach ihn die Ravenclaw „Ich erst recht nicht!“, zickte Lilly „Misch dich einfach nicht ein, Streber“ „Nenn meinen Freund nicht Streber! Schnievellus!“ „RUHE!“ Remus wünschte er hätte auch so eine laute Stimme. Und er wünschte sich, dass die Leute in seiner Umgebung dann auch gleich still waren, wenn er etwas sagen wollte. Aber es war Professor Hartmann, der zufällig den Gang herunter gekommen war. „Müsst ihr direkt neben meinem Büro streiten?“ Nun, vielleicht auch nicht ganz so zufällig... „Fünf Punkte Abzug für jeden von euch.“ „Aber Sir, er hat angefangen!“ James deutete auf Severus „Gar nicht. Das war ER!“, der wies die Schuld auf James „Also wenn sie mich frage. Sie war das!“ ein Finger zu Lilly, die rot anlief „Ich? Ich glaub’ du spinnst!“ „Ich sagte RUHE!“ Alle zuckten zusammen und waren wieder still. „Wisst ihr was: Mir egal wer angefangen hat und mir auch egal warum ihr streitet. Es gibt so Lehrer, die wollen dass die Schüler sich verstehen und setzen sich dann mit ihnen hin und reden über das Ganze. Ich nicht. Was mir nicht egal ist, ist dass ich eine Arbeit zu korrigieren habe und ihr alle es mir unmöglich macht mich zu konzentrieren, also 5 Punkte für jeden. Sagt mir eure Häuser!“ „Aber...“, setzte James noch einmal klagend an, verstummte aber, als der Blick des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste auf ihm lag. „Gryffindor.“, murmelte er dann schließlich mürrisch und die anderen schlossen sich an. „Also 15 Punkte Abzug für Gryffindor, 5 für Slytherin und fünf für Ravenclaw. Da werden sich die Hufflepuffs aber freuen. Und jetzt Abmarsch. Prügelt euch draußen wenn es unbedingt sein muss, aber denkt dran: Keine Magie. Sollte ich erfahren dass einer von euch Magie verwendet, hat gibt's 15 Punkte Abzug, kapiert?“ Alle nickten stumm und der Lehrer drehte sich um, irgendetwas von 'die Jugend von heute' murmelnd. Betretende Stille herrschte, nachdem Herr Hartmann durch seine Tür verschwunden war. Es war eine ähnliche Situation, wie wenn man von den Eltern eine Predigt gekriegt hatte, weil man jemanden gehauen hatte und man stand nun mit der Mutter neben einem vor dem Jungen und sollte sich entschuldigen. Etwa diese Art von peinlicher Stille war eingetreten. „Also...“ Remus wollte eigentlich die Stimmung auflockern, wusste nur nicht genau wie. „James du lässt Severus in Ruhe und Severus halt dich fern von James, dann sollte es gehen oder? Ich wünsche dir und deiner neuen Freundin viel Spaß morgen auf dem Ball. Ich habe noch etwas zu tun.“ Erhobenem Hauptes stolzierte Lilly davon „Bon, werde isch. Also dann, au revoir mon amour.“ Fleur blinzelte James zu und verschwand ebenfalls. Nun waren die Jungs alleine im Gang und das gefiel Remus gar nicht. Wenn Blicke töten könnten wäre er nämlich inzwischen alleine hier. Vielleicht sollte er auch einfach gehen. Er kam sich seit ungefähr 15 Minuten eh fehl am Platz vor und wünschte sich nie mitgekommen zu sein. „Das klären wir noch Schnievi. Ich hab ne Rechnung mit dir zu begleichen.“, zischte James. „Tu was du nicht lassen kannst, Potter.“ „Ähm... Leute... ihr hab den Lehrer gehört... also... wie wär’s wenn du darunter gehst und wir da und... wir vergessen das ganz?“, fragte Remus, unsicher was er eigentlich tun sollte, nur DAS er etwas tun sollte, schien für ihn klar zu sein. „Wir sehen uns dann morgen auf dem Ball, Potter.“ „Ja, morgen auf dem Ball, Schnievellus.“ Warum hörte sich das in Remus Ohren nur wie Bestimmung von Ort und Zeit für eine Schlägerei an? Nun, immerhin drehten die Jungs sich nun in unterschiedliche Richtungen und die momentane Krise war geregelt. Wie gesagt, nur die momentane... Remus musste halb laufen, um mit James, der mit weiten Schritten los gestiefelt war, mit zu halten. Eine grimmige Entschlossenheit war auf seinem Gesicht, die Remus sonst gar nicht von diesem überfröhlichen Jungen kannte. Fast traute er sich nicht ihn noch einmal anzusprechen. „James...“, setzte er vorsichtig an, ließ den Jungen aber dann doch lieber in Ruhe. Jetzt mit ihm zu reden, hatte einfach keinen Sinn, er sollte sich lieber erst einmal abreagieren. Stumm ging er also hinter James her, welcher zielstrebig zurück zum Gryiffindor Gemeinschaftsraum ging. Ein paar Gesichter wandten sich ihnen zu, als das Portrait der fetten Lady zur Seite schwang und James, ohne jemanden zu grüßen, die Treppe hoch stakste, die Tür zu den Jungenschlafsälen öffnete und laut zuknallen ließ. „Was war denn mit dem?“, Sirius hatte sich an Remus Seite gestellt und schaute stirnrunzelnd nach oben, wo James gerade verschwunden war. „Erst Peter und jetzt er... ist irgendwas gewesen?“ „Kann man so sagen... wie geht es Peter?“ Remus hatte ein Seufzen in seiner Stimme. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte, wie er handeln sollte. Irgendwie war er mit der Situation total überfordert. „Er sah ziemlich ... na ja mit den Nerven am Ende aus, als er hergekommen ist...“ Sirius schaute plötzlich an Remus vorbei hoch zur Tür, die zu den Jungenschlafräumen führte. Remus folgte seinem Blick. Da stand Peter. Na klar, ausgerechnet mit James wollte er momentan sicher nicht in einem Zimmer sein. „Peter...“ Der Junge hatte aufgehört zu weinen, aber man sah deutlich die roten Augen. Er kam langsam herunter. „Hey Remus! Hi Sirius.“ Meine Güte, was sagte man denn in so einer Situation? Zu fragen 'Hey dein Freund geht jetzt mit dem Mädchen mit dem du gehen wolltest, obwohl er dich gedrängt hat mit ihr zu reden, also wie fühlst du dich?' erschien Remus doch als eher taktlos. „Geht's?“, fragte er schließlich. Peter nickte nur und zwang sich zu einem schiefen Lächeln. „Ähm.. kann mich wer aufklären?“, frage Sirius etwas irritiert und musterte Peter und danach Remus, die in einem stummen Abkommen beschlossen hatten nicht darüber zu reden. „Ach nichts.“, log Peter schließlich, „Nichts unerwartetes zumindest... Remus, kannst du mir bei Verwandlung helfen? Ich krieg die Aufgabe nicht hin...“ Wie hätte er diesem Jungen in diesem Moment diesen Gefallen abschlagen können? „Am besten du fragst James.“, wandte er sich schließlich an Sirius und lächelte entschuldigend. Sirius nickte nur „Ok... also dann.. .viel Spaß bei den Hausaufgaben.“ und schon verschwand er in Richtung Schlafzimmer. Tatsächlich sprachen Peter und Remus nicht weiter über den Vorfall. Peter schien es augenscheinlich auch ganz gut verkraftet zu haben und schaffte es sogar eine Aufgabe in Verwandlung ganz alleine zu lösen, was seinem Selbstbewusstsein wieder einen kleinen Aufschwung gab. Wahrscheinlich hatte er schon halb mit dieser Wendung der Dinge gerechnet, als James sich in all das eingemischt hatte, mutmaßte Remus. Sicher, im ersten Moment war es trotzdem ein Schock, aber es erschien ihm nicht einmal so, als sei der Kleine wütend auf James, als nähme er es ihm gar nicht wirklich übel. Irgendwie war Peter wirklich nett. Er strengte sich an, er tat alles worum man ihn bat und er beschwerte sich nie Er lächelte immer, auch wenn man Witze über seine Ungeschicklichkeit machte und machte dann weiter, als wäre nichts gewesen. Ein wenig leid tat der Junge Remus ja schon... Um halb 11 gingen die schließlich hoch ins Zimmer. Sirius und James saßen gemeinsam auf einem Bett und tuschelten, hörten jedoch sofort auf, als sich die Tür öffnete. „Oh ... Peter...“ James' braune Augen lagen auf dem Kleinen „Ich ...“ doch schon schüttelte Peter nur den Kopf „Schon Ok James, Alles vergessen. Ich wünsche dir viel Spaß morgen.“ „Da bin ich aber erleichtert. Ich dachte du nimmst es mir übel.“, erleichtert atmete James auf und Remus schüttelte nur den Kopf. Wie konnte jemand so blind sein? Aber er sagte nicht mehr dazu. Für Peter schien die Sache damit abgeschlossen zu sein und das akzeptierte er. „Gute Nacht allen.“, wünschte er in den Raum. Aller erwiderten diesen Wunsch und das Licht wurde gelöscht. Einer neuer Tag - Ein neuer Start. Alles war aufgeregt wegen des Balls, der an diesem Sonntag von den Lehrern vorbereitet wurde. Überall in der Großen Halle wurden Rosen aufgehängt, rosa Kerzen schwebten heute durch die Halle, noch nicht entflammt, doch am Abend sollten sie angeblich rot brennen. Das Wetter draußen war leider nicht so schön, wie die Stimmung im Schloss. Dunkle schwarze Wolken versperrte den Frühlings Sonne den Weg auf die Erde. „JAAAAAAMES!!!“ eine helle, grelle Stimme erklang und die fünf Jungs drehten sich um und sahen auch sofort wer dahinter steckte. „Fleur.“, brachte James halb überrascht hervor. „Bonjour James! Fro'en Valentinstag.“ Sie hielt ihm Schokolade hin „Isch 'abe gelesen das in Japan die Mädchen den Jungs chocolat schenken, isch mochte diese Idee, isch 'abe sie extra gestern noch aus Frankreisch importieren lassen. Isch 'offe sie mundet dir“ und ohne auf eine Antwort zu warten steckte sie ihm eine Praline in den Mund. Sirius zog eine Augenbraue hoch und beobachtete wie sich das alles wohl noch entwickeln würde, während Eric sich wegdrehte, die Hand vor seinem Mund um ein lautes Lachen zu verbergen. Peter hingegen versteckte sich halb hinter Remus. Armer Peter. „Ähm.. ja... lecker... aber was ich sagen wollte Fleur...“ „Oui?“, fragte sie und sah ihn aus großen, blauen Augen heraus an, als gerade Amea, Alexis und natürlich Lilly den Gang entlang gingen. „Ich wollte dir danken wie NETT du bist.“, sagte James besonders laut und schielte kurz zu Lilly, die ihn jedoch gänzlich ignorierte „Ich finde es ja so überaus ANGENEHM, das du meine Vorzüge zu SCHÄTZEN weißt!“ Lilly ignorierte ihn, aber Fleur war das durchaus nicht entgangen. Kurz bekam sie einen Gesichtsausdruck, der Remus partout nicht gefallen wollte. Dann jedoch war wieder ihr zuckersüßes, engelsgleiches Lächeln auf den Lippen. „Bien, wir se'en uns dann 'eute Abend, d'accord?“ „Ja, ja, Akkordeon.“, winkte James ab, scheinbar ohne wirklich zu wissen, was er da sagte. Eric jedoch registrierte es und prustete los, hielt sich fast schon den Bauch. „James...“ Sirius stupste seinen Freund an. „Du bist so lustisch, James. Also bis dann.“ und sie verschwand. „Ja, Sirius?“ Sirius schüttelte den Kopf „Du bist so ein Idiot.“ „Häää? Was denn?“ „Idiot“ „Gar nicht!!!“ „Doch“ „Nein!“ „Doch“ „NEIN!“ Remus schüttelte den Kopf. Das konnte ja erstmal so weiter gehen. „Alles Ok bei dir?“. Er schaute fragend zu Peter, der sich nun auch wieder heraustraute und zaghaft nickte. „Ja, alles ok.“ Er lächelte zaghaft und folgte James Sirius und Eric, der immer noch breit grinste, den Gang hinunter. Den Nachmittag über bekam Remus weder James, noch Sirius, die wie vom Erdboden verschluckt zu sein schienen, zu sehen, stattdessen versuchte er mit den Mädchen zusammen Peter dazu zubringen mit zum Ball an diesem Abend zu kommen, denn er hatte beschlossen nicht zu kommen, da er ja eh keine Verabredung hatte, er eh nicht tanzen konnte, in diesem Festtagsumhang eh dumm aussehe und ohnehin keine Lust auf so etwas hatte. Irgendwie hatten die vier es dann aber doch geschafft den widerspenstigen in seinen Umhang zu kriegen und aufs Fest zu schleifen. Nur einpaar Unklarheiten blieben noch... „Hat Sirius dich versetzt?“ Und konnte Alexis nicht ein wenig feinfühliger sein? Remus hatte Amea noch nie in einem Kleid gesehen. Sie war eher der Typ Mädchen, der Hosen Trug, egal was da kommen möge. Doch heute war sie sehr weiblich und elegant gekleidet. Sie trug ein enges rotes Kleid, ihre braunen Haare waren hochgesteckt. Nur trug sie Turnschuhe, was das Bild ziemlich kaputt machte, aber bis zu den Knöcheln war sie ein Bild einer Frau. Remus hätte nie gedacht, dass dieses eigentlich eher muskulöse Mädchen so ... Mädchenhaft aussehen konnte. Allerdings machte ihr Gesichtsausdruck bei Alexis' Worten das sofort wieder wet. „Mir doch egal, das war eh die Idee unserer Eltern.“, blaffte sie ihre Freundin an, nahm einen Snack von den Tischen, die für diesen Anlass an die Sitze gestellt worden waren und ein kaltes Buffet trugen. Überhaupt war die Große Halle ziemlich zurecht gemacht worden, mit all den Rosen, die überall hingen, dem großem glitzernden Herz, welches die Tanzfläche zierte und der roten Bühne auf welcher momentan noch ein kleines Orchester einen Walzer spielte, jedoch später am Abend noch die 'weird sisters' , eine ziemlich bekannte Hexen Band, auftreten würde. „Aber das sieht Sirius trotzdem nicht ähnlich... Na ja, James wird wohl bei dieser...“ ein kurzer Blick zu Peter, der natürlich schon verstanden hatte, wer gemeint war. Trotzdem musste man ja nicht unnötig noch mehr Salz in die Wunde streuen. „Seiner Verabredung.“, beendete Remus den Satz daher. „Glaub ich nicht.“, widersprach Alexis. „Warum?“ „Na darum.“ Sie deutete einmal auf die andere Seite wo man ein SEHR hübsches Mädchen sah, sie lief, scheinbar ziemlich sauer durch die Gegend und sie war alleine. Sie trug ein sehr elegantes, weißes Kleid und sah für ihr Alter erstaunlich weiblich darin aus. Kaum zu glauben, das Fleur erst im ersten Jahrgang war, so wie sie aussah mochte man sie gut und gerne auf dritte Klasse schätzen. Als die Ravenclaw die Gruppe entdeckte kam sie hinterher und erst jetzt viel Remus auch das Mädchen auf, welches ihr hinterher eilte. Es handelte sich um das Mädchen mit der Spange, das schon bei dem... Vorfall gewesen war. Wie schon gestern hielt sie sich wieder eher im Hintergrund. „Wo ist James?“, fragte Fleur mit französischem Akzent und schaute jeden der Gruppe, ins besondere jedoch Remus, da sie ihn wiederzuerkennen schien, an. „Er ist nisch zum vereinbarten Treffpunkt gekommen!“ Remus schreckte unwillkürlich etwas zurück. Irgendwie schien es ihm, als solle man sich mit diesem Mädchen besser nicht anlegen. „Wir wissen leider auch nicht wo er ist.“, antwortete er zögerlich. Hoffentlich ließ sie ihren Frust nicht an ihnen ab... „Niemand, Personne ne versetzt Fleur de Lys! Komm Isabell, wir finden ihn und dann...“ kaum zu glauben wie böse diese unschuldigen, blauen Augen schauen konnten. Was hatte James da nur wieder angestellt? Ohne einen weiteren Blick auf sie zurichten drehte sie sich um und stob davon. Isabell, so schien die kleine mit der Zahnspange zu heißen schaute entschuldigend und nuschelte etwas unverständliches, was wohl soviel wie 'kommt nie wieder vor' heißen sollte. Dann verbeugte sie sich andeutungsweise und rannte Fleur hinterher. „Das war James' neue Freundin?“ Alexis schien bemüht ein Lachen zu unterdrücken. „Passt wie die Faust auf's Auge“, kommentierte Amea und nahm ein Stück Pastete. Natürlich hatten die beiden sich gefragt wie diese Fleur wohl war und anscheinend war es gefundenes Fressen für die Mädchen. „Peter, sei nur froh das James diese Furie angekriegt hat.“, grinste Alexis. „Vielleicht schafft sie es ja ihm ein paar Manieren bei zubringen.“ „Ich stell mir nur vor wie sie zusammen Hausaufgaben machen und sie hinter James mit ner Peitsche steht, dass er sie auch macht.“, lachte Alexis. „Ähm... soll ich... vielleicht etwas Punsch holen?“, bot Remus sich an. Bei dieser kleinen Läster-Attacke wollte er nicht unbedingt mit machen, und das war doch eigentlich eine ganz gute Entschuldigung. „Super Idee! Danke Remi. Also wo waren wir? Ach ja, also ich finde sie hat gar keinen Modegeschmack!“ „Sagt die richtige.“ „Was denn? Amea WAS?“ „Ich sage nur: Zwei unterschiedlich farbige Socken, auf nem BALL“ „Das ist der neueste TRENNT!“ Und mehr kriegte Remus auch nicht mehr mit. Dankbar für die gute Ausrede verschwand er in Richtung des Tisches mit den Getränken. „Hey Remus!“ „Oh, Hi Eric! Hi Hannah!“ Eric hatte sicht in Schale geworfen. Das sah man ihm an. Er hatte einen dunkelroten Umhang und ein weißes Rüschenhemd, das aus dem Mittelalter stammen konnte, an. Das braune, lockige Haar war zu einem Zopf gebunden. Er sah verdammt gut aus und hätte vielleicht sogar James Konkurrenz gemacht, hätte man gewusst, wo dieser war. Seine Begleiterin Hannah war aus Hufflepuff. Sie war ziemlich hübsch, auch wenn sie eine Brille trug, doch irgendwie stand ihr das richtig. Sie war einer dieser Menschen, denen ohne Brille etwas fehlte. Sie trug eine weiße Bluse, dazu einen langen aufwendigen türkisen Rock und schwarze Stiefel. „Und wie gefällt dir die Party?“, fragte das Mädchen höflich lächelnd. „Ach soweit so gut. Sagt mal, ihr habt nicht James und Sirius gesehen oder? Beide Verabredungen von denen sind deswegen nämlich... ein wenig verstört...“ ‚Und ich muss es ausbügeln’ fügte er in Gedanken hinzu. „Kein Plan. Zuletzt hatte ich die zwei heute Nachmittag gesehen... sind in der Bibliothek verschwunden.“ ... Ok, das KONNTE nicht Gutes heißen!!!! James und Sirius in der Bibliothek? GEMEINSAM? Sirius, ja manchmal ging er dorthin um Hausaufgaben zu machen. Meistens machte er sie dort, wenn er Ruhe von James wollte... aber James mit ihm? Das war so etwas wie ein böses Omen und Remus ahnte was es bedeutete. Erics Grinsen nach zu urteilen, er auch. „Also schlage ich vor: genießen wir die Feier, so lange es noch geht.“ Remus seufzte. Ja... solange es noch ging... „Also dann, man sieht sich.“ „Jau, bis denne!“ Eric und Hanna verschwanden auf die Tanzfläche und Remus holte den versprochenen Punsch. Allerdings war es, rein vom optischen, schwer auszumachen, was für Punsch es war, denn er wechselte die Farbe. Erst war er rot, dann orange, dann einmal rosa und dann doch violett und dann mal wieder orange. Nun, sicher war es nichts Giftiges. Dies war schließlich eine Schulveranstaltung. Er nahm also zwei Becher... mist sie standen da zu viert... aber ohne ein Tablett schaffte er keine vier... hätte er doch nur Peter mit genommen... so musste er zweimal gehen. Plötzlich, nur für eine Millisekunde, ganz in der Peripherie seines Sichtfeldes sah Remus einen schwarzen Schatten hinter den Tischen vorbei huschen, doch als er sich dorthin wandte sah er nichts weiter... diese Silhouette... „James?“, murmelte er leise, und schüttelte dann den Kopf. Ach quatsch, das war nur eine Einbildung gewesen... Dennoch beschlich ihn dieses, wahrscheinlich nicht unbegründete Gefühl, das heute Abend noch irgendetwas passieren würde... etwas nicht sehr Gutes. Vielleicht waren seine Sorgen auch unbegründet. Ja, vielleicht hatte James nach dem Vorfall gestern und den peinlichen Pralinen heute Morgen einfach keine Lust gehabt zu kommen und Sirius, als bester Freund (der eh jede Ausrede genommen hätte, um nicht zu erscheinen) leistete ihm Gesellschaft. Freilich war das eine ziemlich gekünstelte Ausrede, um Remus' zu beruhigen. So brachte er also die ersten beiden Gläser zu den anderen Dreien hinüber und reichte das erste schon mal Amea, welche ein Gesicht aufgesetzt hatte, als wolle sie jeden, der sie ansprach gleich beißen. Dann wollte er sich Alexis zu wenden, doch sie war schon vor ihm „Willst du mich nicht zum Tanz auffordern?“, fragte diese auffordernd. „Ähm....“ Im ersten Moment war Remus von dieser plötzlichen Aufforderung zu überrascht gewesen, um irgendwie reagieren zu können. Aber sie hatte ja recht.. .das hier war ein Ball und bekannter Maßen tanzte man auf solchen. Theoretisch sinnvoll... aber praktisch... „Tanzen?“, fragte er unsicher und hoffte sie würde 'nein' sagen, was aber wohl eher eine unrealistische Hoffnung war, angesichts der Tatsache, das es sich hier um Alexis Matthews handelte. „NEIN, Remus, sie will NICHT tanzen, sie will hier BALL spielen, darum heißt das ganze ja auch BALL.“, mischte sich eine deutlich mies gelaunte Amea ein, trank ihr Glas Punsch in einem Zug aus und entriss Remus auch sogleich das zweite. „Also?“, erwartungsvoll schauten ihn Alexis' blaue Augen an... waren die eigentlich immer schon so groß gewesen? „I-ich kann gar nicht tanzen.“ Also hielte das eine Alexis Mathews ab. „Na und? Ich auch nicht!“ Kurzer Hand, ohne auf eine weitere Absage seinerseits zu warten krallte sich das Mädchen seinen Arm und zog ihn auf das rosa glitzernde Herz. „So schwer kann das nicht sein...“ „Wollen wir nicht lieber auf die Band warten, statt zu einem Walzer zu tanzen?“, versuchte der Junge sich hilflos aus dieser Situation zu retten, doch die Lage schien aussichtslos. „Quatsch mit Soyasauce. Ich hab das schon oft im Fernsehen gesehen. So schwer kann das nicht sein.“ Sie nahm also seine Hand, und unweigerlich wurde er rot. Noch schlimmer stand es um seiner Gesichtsfarbe, als sie seine Hand an ihre Hüfte führte und sie ihre auf seine Schulter legte. Er war in seinem Leben wohl noch keinem Menschen, außer seinen Eltern, so nahe gewesen... er konnte die Nähe von Menschen in dem Ausmaße auch nicht ab und so schob er siegleich wieder weg, schaute schräg zu Boden, um ihr nicht ins Gesicht schauen zu müssen. „Tut mir leid.“ murmelte er und stürmte davon. Er hätte wirklich gerne mit ihr getanzt! Sie ahnte ja nicht, wie gerne... aber... er konnte einfach nicht! Die meiste Zeit dachte er gar nicht daran, aber in solchen Momenten, in solchen Momenten, wo er sich so geborgen, so glücklich fühlte, kam immer diese plötzliche Einsicht: Er konnte so etwas nicht haben. Er war anders, früher oder später würden die, die er zu dicht an sich heran ließ das bemerken... und selbst wenn sie ihn akzeptierten, der Rest der Welt tat es doch nicht und im Endeffekt würden die, die er liebte durch ihn verletzt werden. Alexis würde es wahrscheinlich einfach akzeptieren, dass er anders war. Sie dachte anders als die meisten, scherte sich um andere Dinge, hatte andere Ansichten... aber sie hatte es, gerade deswegen, doch eh schon schwer genug. Nein... er konnte nur bei einer oberflächlichen Freundschaft bleiben, so wie bei allen anderen auch. Und schon dafür sollte er dankbar sein! Aber so abzuhauen... Er seufzte tief und starrte aus dem Fenster. Er stand einfach so mitten auf dem Gang, nur entfernt hörte man die Musik der Kapelle langsam verklingen und das Geräusch, das Lachen der anderen Schüler. Er wünschte er wäre auch einfach ein normaler Schüler. Er konnte gut und gerne darauf verzichten, etwas besonderes, etwas anderes zu sein. Er hasste es... Nach einigen Momenten, in denen keine Musik zu hören war begann endlich die eigentlich Feier und statt der Geigen und des Klaviers ertönte Keyboard und E-Gitarre. Hoffentlich amüsierte Alexis sich trotzdem. „Remus?“ Er zuckte leicht zusammen, als er den Ruf der Stimmer vernahm und halb erschrocken wandte er sich um. In ihrem recht eigenwilligem orange-blauem Kleid (selbst genäht und das sah man auch), stand seine Klassenkameradin einige Meter von ihm entfernt und starrte ihn fragend an. Ihr sonst blondes Haar hatte im fahlen Licht das sichelförmigen Mondes einen leicht bläulichen Schimmer. Irgendwie wirkte die Szene doch etwas unwirklich... Er schaute wieder weg, wollte die großen fragenden Augen nicht ansehen. „Tut mir leid.“, murmelte er seiner Hand, die auf den Fensterrahmen gelegt war, zu. „Jetzt reicht’s aber. Hör endlich auf dich zu entschuldigen und sag lieber was Sache ist. Wenn du partout nicht tanzen willst sag das einfach.“ Das sagte sie so leicht. Es war ja nicht so, als hätte er seine Reaktion, oder seine Worte sorgfältig durchdacht, wie es sonst der Fall war. Es war einfach ein Reflex gewesen. Sie war ihm zu nahe gekommen und er hatte sie, ganze ohne zu überlegen, weg gestoßen und dann war es ihm natürlich unangenehm gewesen und er war davongerannt. Aber das konnte er ihr unmöglich so sagen! Das konnte er einfach nicht! Seine Antwort war also Stille. Eine Weile standen sie so da. Er hörte, wie sie ihre Arme verschränkte, wohl um streng zu wirken ,was jedoch nichts half, da er sie ja nicht ansah. „Remus.“, sagte sie schließlich, mit überraschend sanfter Stimme und kam auf ihn zu, legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. Er zuckte zusammen, starrte nur auf diese zarte Hand, die so weiß im Mondlicht leuchtete. „Ich frage jetzt nicht mehr. Ok? Wenn du es nicht sagen willst.“ Ein wenig überrascht sah Remus auf und stellte fest, dass nichts als ein sanftes Lächeln das Gesicht das Mädchen schmückte. „Aber.“ War ja klar... es musste IMMER ein 'aber' kommen „Ich habe keine Lust, ohne meine Verabredung wieder da rein zu gehen, also komm jetzt mit!“ Er musste lächeln, ja sogar leicht lachen. „Ja.“ Nun war es an ihr erst überrascht zu schauen und dann mit zu lachen. „Wir sind schon zwei was?“, fragte sie kichernd. „Jap, irgendwie schon. Und jetzt komm wir wollen das große Finale doch nicht verpassen.“ „Finale?“ Remus zuckte mit den Schultern „Kein Plan, aber eines kannst du wetten: James und Sirius sitzen nicht in ihren Betten und sie werden sich so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen und ich will doch wissen, wofür ich sie morgen ausschimpfen muss.“ Sie lachte wieder auf. „Ja, hört sich ganz nach den beiden an. Also komm gehen wir.“ Die Feier ging noch eine ganze Weile fröhlich weiter. Sogar die griesgrämige Amea hatte sich dazu durchgerungen und tanzte nun mit Eric, während Hannah Mitleid mit Peter gehabt hatte, und ihn zum Tanz aufforderte. Remus begnügte sich damit von der Seite zu zuschauen, ein Glas Punsch in der Hand, während Alexis ihren eigenen kleinen Tanzstil erprobte. Langsam aber sicher näherte sich der Zeiger der Uhr der Mitternachtsstunde und bald würde die Feier ihr Ende haben und langsam glaubte Remus tatsächlich daran, das James und Sirius doch nichts geplant hatte, bis ein Schrei diese, seine Gedanken wieder verwerfen ließ. Nach dem ersten Schock begann schon das erste Lachen, eine Art pinker Luftballon stieg in der Mitte des Saales empor. Erst als Remus näher trat um sich das Spektakel näher anzusehen, sah er dass es sich dabei keineswegs um einen Luftballon handelte: Es handelte sich um... „SEVERUS!!!“ Lilly starrte entsetzt nach oben. Nun, jedenfalls versuchte sie entsetzt auszusehen, hielt sich aber die Hand wohl doch mehr vor den Mund, um ihr Lachen zu verkneifen. Einige Lehrer waren auf gesprungen und mussten wohl auch erst überlegen, wie in diesem Falle am besten vorzugehen sei. Aber es wäre natürlich nicht James Art gewesen, es bei so einer laschen Vorstellung zu belassen. „Dein Gesicht ist ja knall rot.“ „Musst du sagen, mit deinem lila Gesicht.“ allgemeine Unruhe breitete sich aus, denn immer mehr Gesichter färbten sich in alle möglichen Farben. Lexi zum Beispiel war nun knall Grün, was wirklich nicht zu ihren Klamotten passte und Amea hatte die Farbe Pink erwischt. Remus war braun. Sogar einige der Lehrer waren betroffen. Nur Professor Dumbledore sah aus wie immer. „Ruhe.“ Obwohl der Schulleiter das sehr ruhig und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sprach, herrschte sofort Totenstille im Raum. „Würden die beiden, die sich gerade hinter dem langen Tisch rechts verstecken bitter herauskommen und dieses kleine Farbspiel erklären? Mr. Potter, Mr. Black?“ Alle Blicke hefteten sich auf den genannten Tisch, hinter welchem nun die grinsenden Gesichter der beiden Jungs erschienen. „Tja, scheint, als wären wir doch erwischt worden Siri.“ Nur kurz sah Remus wie Lucius Malfoy, nun giftgrün im Gesicht, die Nase rümpfte. „Keine Sorge Leute... bis in spätestens einer Woche sollte die Farbe weg sein.“, versicherte James, doch das machte die Bösen Blicke, die auf Jungen geheftet waren nicht besser. „Und was den da oben betrifft. Der sollte schon in zehn bis 20 Minuten runter kommen.“, fügte Sirius grinsend hinzu und die beiden konnten es sich nicht nehmen lassen sich gratulierend in die Händ u klatschen. Professor McGonnagal, mit einem orangen Gesicht nicht ganz ernstzunehmend, rauschte auf die beiden zu. „SIE kommen SOFORT in mein Büro, verstanden?“, fragte sie scharf. Vor allem die Slytherins im Saal grinsten nun hämisch und selbst die Schüler der anderen Häuser konnten sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als die beiden Übeltäter abgeführt wurden. Kapitel 11: Duell ----------------- „Ihr kennt die Regeln?“ Nicken. Die noch kühle Frühjahrssonne brannte vom Himmel. Kaum ein Lüftchen erhob sich auf der Wiese hinter den Gewächshäusern. Zwei Augenpaare waren auf einander gerichtet, keiner wagte es auch nur zu blinzeln und die umher stehende Menge traute sich kaum zu Atmen, so geladen war die Stimmung. Eigentlich fehlte nur noch der Heuballen, der verloren über das offene Gelände wehte, doch da es solcherlei in Hogwarts nicht gab war dies leider nicht möglich. „Stellt euch Rücken an Rücken! Ich zähle bis fünf, dann beginnt es.“ Die beiden Kontrahenten nickten. Kein Wort konnte ihre trockenen Lippen verlassen. Nun standen sie da. Rücken an Rücken, die Zauberstäbe erhoben. „Eins.“ Der erste Schritt. „Zwei“ Der zweite Schritt. „Drei.“ Gebannt verfolgten gut 10 Augenpaare was sich ihnen bot. Das ewige Duell ,Slytherin gegen Gryffindor, manifestierte sich erneut durch zwei Rivalen, die sich an diesem Samstag, kaum eine Woche nach Valentinstag, gegenüberstanden. „Fünf.“ die letzte Zahl. Der letzte Schritt. Man konnte kaum blinzeln, so schnell drehten die Duellanten sich um und schon prasselten die ersten Flüche auf den jeweils anderen ein. „Locomotor mortis!“ „Rictusempra!“ Remus mochte gar nicht hinsehen, als der rote und der gelbe Strahl auf einander prallten. Aber vielleicht sollte man beim Anfang beginnen. Wie man sich denken konnte begann alles direkt nach Valentinstag. Sirius und James waren erstens dazu verdonnert worden die Große Halle mit aufzuräumen und wieder fertig zu machen. Zweitens mussten sie eine Woche nachsitzen und drittens eine schriftliche Hausarbeit innerhalb jener Woche abgeben. Keiner von beiden schien das jedoch zu bereuen. „Hast du die Gesichter gesehen? Zum Schreien!“ Die Meinung der Schüler, die nun eine Woche mit bunten Gesichtern herumlaufen mussten, war geteilt. Da es jedoch fast alle getroffen hatte, war das Ganze ja nur halb so schlimm und die meisten nahmen es relativ gelassen hin. Eine jedoch konnte das ganze gar nicht gelassen hinnehmen. „Ihr könnt von Glück reden, dass ihr so glimpflich davon gekommen seid! Ich fand das ganze nämlich gar nicht komisch.“ „Ach komm schon Lilly“ „Ja Evans. Das Orange steht dir doch, Karrottenkopf.“, grinste Sirius breit. „HA HA, sehr lustig Black. Die Farbe ist das kleinere Problem, das ich habe. Was sollte das mit Severus.“ Sie hatte sie Hände in die Hüften gestemmt und schaute einen nach dem anderen säuerlich an. „Er existiert einfach.“, antwortete James und schaute ziemlich miesepetrig drein. „Ach so?“, fragte sie mit ungewöhnlich hoher Stimme. „Ja klar LOGISCH! Ich verderbe einem das Leben, weil er lebt. Wieso bin ich nicht eher drauf gekommen? Ach ja! Weil das Menschen verachtend ist! Ich habe nichts gegen Späße. Das mit der Farbe war ja schon fast eine lustige Idee, aber dass ihr Severus so etwas angetan habt war zu viel des Guten.“ „James, sie hat Recht.“, mischte sich Remus ein. Seine Stimme war ruhigerer, als die des aufgebrachten Mädchens, doch sein Blick war ernst. Lilly sah ihn kurz dankbar an. Eigentlich war es nicht Remus' Art sich bei so etwas einzumischen, doch erstens hatte Lilly recht und es wäre unrecht ihr nicht den Rücken zu stärken, und zweitens war Lilly schließlich auch eine Freundin. Sie hatte schließlich damals mit ihm geredet und gespielt, als er diesen grässlichen Streit mit Sirius und James gehabt hat. „Remus.“, fuhr James seinen Freund ein wenig sauer an „Willst du dich jetzt auf die Seite der Mädchen schlagen?“ Remus seufzt und schüttelte den Kopf. Ob James es wohl je begreifen würde? „Das hat nichts mit 'Seite' zu tun James. Wegen diesem Mittel, dass Ihr Severus untergejubelt habt, liegt er schließlich heute im Krankenflügel.“ „Na das konnten wir ja nun nicht wissen, dass er gegen das Zeugs allergisch ist.“, verteidigte James sich. „Stimmt.“, bestätigte Sirius „Wir wollten ihm doch nur einen kleinen Denkzettel verpassen und das wird jawohl noch erlaubt sein.“ „Ist es aber nicht.“, fuhr Lilly die beiden Jungs an „Darum habt ihr jetzt eure Strafarbeiten!“ „Und das reicht doch oder? Wir mussten uns schon von der Gonnagal eine Moralpredigt anhören und haben jetzt den Salat. Also lass du es endlich gut sein.“ „Ich will aber, dass ihr euch bei Sev entschuldigt.“ einen Moment herrschte Stille, ehe James wie auch Sirius in Gelächter ausbrachen. „Das war ein guter Scherz Karrottenkopf.“ „Als würde der unsere Entschuldigung annehmen, selbst wenn wir das täten.“ Da hatten sie allerdings einen Punkt, das musste Remus ihnen eingestehen. Dennoch wäre es schön, wenn die beiden einsehen würden, dass ihr Handeln schlicht und ergreifend unrecht gewesen war. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas geschehen würde war wohl leider eher gering, egal was man ihnen sagte und das „Ihr seid solche Idioten!“, von Lilly würde wohl auch nicht viel helfen. Remus war ja schon gewohnt, dass man nicht auf ihn hörte und beließ es jetzt auch dabei. Warum auch einen unnötigen Streit heraufbeschwören... auf so etwas hatte er wirklich keine Lust. Nicht schon wieder. „So eine Furie.“, seufzte Sirius als sie das Mädchen endlich mit erhobenem Haupt und einem mehr als nur säuerlichen Gesicht abgewandt hatte und davon gestürmt war. „Und das wegen eines dummen miesen Slytherins.“, grummelte James. Das war wohl das was ihn bei der Sache am meisten fuchste. Was er einfach nicht verstehen konnte. „Ist das denn so wichtig?“, fragte Remus seufzend und nahm sein Buch welches er bis zu Lillys Auftritt gelesen hatte wieder zur Hand. „Sie sind eben befreundet und wenn du es dir nicht ganz mit ihr verscherzen willst, solltest du das respektieren, findest du nicht?“ „Nicht bei so einer Ratte.“, warf Sirius ein. Pause. Verachtung war aus seinen Worten zu erkennen, aber woher diese Verachtung kam wusste Remus nicht. Eigentlich war Severus eher unauffällig. Er wurde von allen gehänselt und saß meist alleine. Er redete wenig, war eher unauffällig... eigentlich konnte er einem leidtun. „Was hat er denn so schlimmes gemacht?“, fragte er ruhig an Sirius gewandt, denn wer so über einen anderen sprach hegte mehr als nur einen Groll gegen das Haus Slytherin an sich. „Darum.“, war die nicht wirklich informative Antwort Sirius' und irgendwie hatte Remus mit so etwas gerechnet. Sirius redete, wie immer, nicht darüber, also sollte man das Thema wohl einfach auf sich beruhen lassen. Irgendwer hier musste schließlich die Contenance bewahren und zu seinem Leidwesen spielte Remus diesen Part. „Ich mein es ernst James. Lilly hatte Grund sauer zu sein, das kannst du nicht leugnen. Es ist natürlich deine Sache, ob du dich entschuldigst, aber wenn du dich auch nur ansatzweise mit ihr befreunden willst, zeig so viel Größe und entschuldige dich.“ Und mehr konnte Remus wirklich nicht dazu sagen. Er hoffte nur, dass James sich das überlegen würde. „Ich schätze du hast recht.“ „Was?“ Hatte er sich verhört? Hatte James ihm recht gegeben tatsächlich? „Mädchen sind sowas von kompliziert... Na ja, ok ich schätze es bringt mich nicht um, mich zu entschuldigen.“ Er erhob sich von seinem bequemen Sessel und machte Anstalten zum Portrait zu gehen, während ihm die Blicke Sirius', Erics und auch Remus' in stummer Verwunderung folgten. „Das muss ich sehen!“ Eric sprang auf und folgte James „Ich auch.“ Sirius jedenfalls schien nicht die Determination zu haben sich zu entschuldigen, aber dass James das Tat sah man wirklich nicht alle Tage. „Kommst du Remus?“ Kurz lag ein sehnsüchtiger Blick auf seinem Buch, dann seufzte der Jung und erhob sich. „Ja, ja ich komme schon.“ Wo es doch sein Verdienst war, dass es soweit gekommen war. Ein wenig stolz war er darauf ja schon, wenn denn mal alles gut ging, was er in einer dunklen Vorahnung fast schon bezweifelte. Die kleine Gruppe Gryffindors ging also zielstrebig durch die Korridore bis zum Krankenflügel, wo ein, noch etwas geschwollen wirkender, Severus Snape lag. An seiner Seite war Lilly, die verwundert auf sah, als der Raum sich plötzlich mit vertrauten Gesichtern füllte. „Was wollt ihr denn hier?“, fragte sie säuerlich. „Uns entschuldigen. Wie du es wolltest.“ „James sprich für dich. Ich bin nur als Zuschauer hier.“ Severus drehte den Kopf zur Seite um seinen 'Besuch' zu begutachten. Hass lag in den schwarzen Augen. „Du. Dich entschuldigen.“, sagte er mit monotoner Stimme zu James. „Ja! ich. Also sry. Kommt nicht mehr vor. Bla bla. Zufrieden Evans?“ Remus fasste sich an die Stirn. James hätte wenigstens so TUN können, als bereue er seine Tat. So machte er alles doch nur noch schlimmer. „Ob ich zufrieden bin?“, fragte Lilly mit bebender Stimme. „James! Warum bist du runter gekommen? Willst du dich weiter über ihn lustig machen oder was? Das eben war eher eine Beleidigung, als eine Entschuldigung!“ „Ich hab doch 'Sorry' gesagt!“, verteidigte James sich. Kaum zu glauben das er wirklich annahm, dass das reichte. „Ich sorry dir auch gleich was, du Idiot!“ „Gut, dann eben nicht! Dieser Kerl hätte eh keine Entschuldigung verdient, nur das du es weißt! So, das ist mir echt zu dumm! Dieser Kerl ist eine feige Schlange! Er legt andere herein und steht nicht mal dazu. Ich meine, ich nehme meine Strafen in Kauf, aber ich würde mich nie wie ein Feigling hinter einem Mädchen verstecken oder Leute zu einem Duell herausfordern und dann nicht erscheinen! Das ist nur FEIGE! Er hat angefangen und ich hab ihm was geschuldet dafür und das war eben seine Zurückzahlung. So.“ Einen Moment herrschte Stille ihm Raum, bis kam, was kommen musste. „Wenn es nur um das Duell geht, Potter.“, durchbrach Severus die Stille „dann holen wir das nach. Diesmal ohne Tricks. Wir beide. Sonntag 15 Uhr hinter den Gewächshäusern.“ „Spinnst du?“, protestierte Lilly, doch sie wurde ignoriert. „Abgemacht. Ich werde da sein, aber wehe du kommst dieses Mal nicht, Schnievelus.“ „Hört ihr wohl auf damit? Ist nicht schon genug passiert?“ Doch es hatte seinen Sinn. Man musste den beiden Kontrahenten nur in die Augen sehen und man wusste, dass sie es ernst meinten und dass nichts, was Lilly sagte, sie von ihrem Entschluss abhalten konnte. Und so hatte eines zum anderen geführt. Die Neuigkeit über das Duell hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet und so standen sie hier und die beiden Zauber prallten gegeneinander. Dass das mit der Entschuldigung nicht so einfach sein würde, war ja auch Remus klar gewesen, doch dass es soweit gehen würde, hatte er dennoch nicht geahnt. „So kriegst du mich nie, Schnievelus! Viel zu langsam!“ „Glaub ja nicht das Duell wäre schon vorbei Potter!“ „Furunculus!“ „Densaugeo!“ riefen die beiden Jungs gleichzeitig. Nun, immerhin musste man bei einen Duell unter Zweitklässlern nicht um die Gesundheit der Beteiligten besorgt sein... es gab Schlimmeres, als ein paar Pickel und lange Vorderzähne. James war dem Furunculus von Snape gerade noch ausgewichen, doch sein Kontrahent musste nun mit Hasenzähnen weiter kämpfen, was natürlich zu einem lauten Gelächter des Publikums führte. Noch ein Stück zorniger schwang der Getroffene seinen Stab „INCENDIO!“ brüllte er James entgegen „Wingardium Leviosa!“ Snape wurde in die Luft gehoben und James Umhang fing Feuer, was dazu führte, dass er seinen Zauberstab los lies um den Umhang abzuwerfen und auszutreten. Mit einem „aaarrrrgghhhh“ viel Snape zu Boden und rieb sich den Kopf. „HÖRT SOFORT AUF!“, ging die Rothaarige nun gänzlich dazwischen und auch Remus war aufgesprungen um dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Vorher, das waren ja noch kleine Flüche. Nichts Gefährliches . Aber Feuer und Schweben ging wirklich zu weit! „Sagen wir doch es ist ein Unentschieden. Ihr seid schließlich beide entwaffnet.“, schlug er eiligst vor, doch anscheinend wollte keiner der beiden etwas davon hören. „Den Mantel ersetzt du mir Schnievelus!“, schrie James erbost zu seinem Gegner hinüber und hielt ihm das Brandloch hin. „Hört endlich auf!“, schrie Lilly die beiden an. „Hör du doch auf.“ Endlich wurde sie nicht mehr ignoriert. James zog seinen Umhang wieder an. Snape rappelte sich auf. „Das hier ist ein Duell. Da gehört richtiges Kämpfen mit zu und es muss einen Sieger geben, sonst kann die Sache auch nicht als 'geklärt' gelten.“ „Ausnahmsweise hat Potter Recht, Lilly. Die Sache wird hier und jetzt geregelt.“ „Aber...“ Lilly verstand es nicht, Remus nur ansatzweise, aber irgendwie besser, als noch vor einen Moment. Er seufzte über soviel Unvernunft, legte Lilly eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. „Es hat keinen Sinn. Keine Sorge. Richtige Kampfzauber kennen sie ja doch nicht. Es wird schon nichts passieren.“ Einen Moment sah es so aus, als wolle sie widersprechen, nickte dann aber doch. „Ok, räumt ihr endlich das Feld, sonst kann das Duell nicht beendet werden.“, mischte sich der Schiedsrichter Sirius ein. Remus und Lilly verließen also das Feld und gingen zurück zu Peter, Amea und Alexis die schon auf sie warteten. „Ich verstehe Jungs einfach nicht.“, seufzte Lilly, während der Kampf weiterging. „Das ist doch ganz klar, dass sie jetzt nicht aufhören können.“, kommentierte Amea, ihre braunen Augen weiter auf das Duell geheftet. „Wieso?“ „Nun, es ist auch eine Sache der Ehre. Sie haben beide einander gedemütigt, dann einander herausgefordert und mitten in einer Herausforderung kann man nicht aufhören, nur weil es gefährlich werden könnte. Das würde der Stolz der beiden gar nicht zulassen einfach wegen so etwas abzubrechen.“ „Das ist doch absolut bescheuert. Ich meine, keiner verlangt, dass sie sich mögen, aber wenn es soweit geht, dass man sich verletzt hört es doch auf!“, konterte Lilly „Ich will nicht das sich irgendwer hier verletzt! Und das wegen so etwas Unsinnigem.“ „Lilly... für sie ist das nichts Unsinniges und außerdem...“ Amea holte einmal tief Luft und wandte den Kopf zu Lilly „geht es dich auch nichts an. Es ist ihre Entscheidung und die solltest du respektieren.“ Ein wenig geschockt sah Lilly auf diese Worte hin drein. Aber Amea hatte schon irgendwie recht. Es war James' und Snapes' Angelegenheit und daran konnte auch Lilly nicht rütteln. „Das ist mir sehr wohl klar.“, zickte sie zurück und verschränkte die Arme „Gut! Dann werde ich eben hier stehen und zugucken, so wie alle anderen auch.“ Na ja, die meisten anderen schauten nicht einfach nur zu. „Ok ich wette drei Schokofrösche gegen Snape.“ „Quatsch! Slytherin wird gewinnen.“, meldete sich ein Mädchen mit grüner Kleidung, eindeutig Slytherin. „Jeder kann wetten, keine Sorge. Noch ist alles offen.“ Eric war also der, der das Ganze angezettelt hatte. War irgendwie klar gewesen. „Hey wollt ihr auch wetten?“, er kam gerade zu dem kleine Grüppchen der Zweitklässler Gryffindors, die sich eben noch so erhitzt über die Sinnhaftigkeit dieses Duells unterhalten hatten, während die Kontrahenten weiter versuchten sich mit den Sprüchen K.O. zu kriegen. Remus schüttelte nur den Kopf. Lilly hingegen funkelte Eric überaus böse an, sagte jedoch, anscheinend aus Protest, nichts und beschränkte sich aufs böse gucken. Keiner der Anwesenden wollte ins Wettgeschäft einsteigen. „Tja soll nicht mein Problem sein. Man sieht sich. LOS JAMES! ZEIG'S DEM KNALLFROSCH ODER ICH VERLIERE MEINE!!!“ rief er in Richtung der Duellierenden. Lange ging das Duell nicht mehr weiter. James schaffte es Snape mit einem Beinklammerfluch zu treffen und ihn somit Handlungsunfähig zu machen. Somit war er der offizielle Siegers des Duells. Lilly war sauer auf beide und ging zu keinem von ihnen. „Auch wenn das die Entscheidung der Jungs war.“, sagte sie mit erhobenem Haupt „Halte ich sie auf Grund dieser doch für Idioten und damit Basta.“ und damit stakste sie davon. „Aber sich den Kampf bis zum Ende ansehen.“, grinste Amea hinter ihr her und ging dann mit Remus zu James. Dieser wurde von den umstehenden Gryffindors beglückwünscht zu diesem tollen Kampf, mit dem noch tolleren Sieg. „HOOOCH leben die Gryffindors!“, wurde feierlich angestimmt, auch wenn es keine feste Melodie gab was aber, wie man seit der Schulhymne ja weiß, für die Schüler Hogwarts' kein Hindernis darstellte. Nur die Slytherins schienen das nicht so gerne zu sehen. Was weiter mit dem Verlierer passierte konnte Remus nicht sagen. Allerdings hatte er das Gefühl, dass Lillys Freund nicht mit ganz so offenen Armen willkommen geheißen wurde wie James. Aber im Grunde ging ihn das ja auch nichts an. Er ging lieber mit dem Rest zurück zum Gemeinschaftsraum. „Wo ist denn Lilly hin? Und wo ist Lachs?“ „Lilly war das zu doof. Sie ist stinksauer auf euch.“, erklärte Amea James, ehe Remus irgendwas hätte sagen können. „Und Lex... jetzt wo du's sagst. Ich hab sie seit Lilliys Einmischung in euren Kampf nicht gesehen...“ „Also meinetwegen kann Karrtottenkopf auch wegbleiben.“, meinte Sirius, der ehemalige Schiedsrichter. „Jedenfalls super Kampf James. Den Beinklammerfluch genau im rechten Moment und mit den Hasenzähnen wird er wohl auch noch zu kämpfen haben.“ Die beiden schlugen einmal ein und grinsten sich an. Remus ging einfach stumm neben her. Er ahnte schon wo Alexis war. Sicher war sie ihren kleinen Fuchs, der unter Hagrids Obhut stand, besuchen gegangen. Inzwischen war der kleine auch schon gar nicht mehr so klein und begann schon selbstständig Mäuse und so etwas zu jagen, wie Hagrid ihnen erst gestern voller Stolz mitgeteilt hatte. Remus wäre ja gerne jetzt zu ihr gegangen, aber heute ging das leider nicht. Er hatte noch einen 'Termin' mit Madame Pomefrey ,da heute wieder einer jener Nächte war. Klar war es noch hell, aber Remus hatte keine Lust, dass er wieder die Zeit vergaß und so nachher noch jemanden in Gefahr brachte, also würde er sich heute zurückziehen, in die Bibliothek, einen Aufsatz schreiben und dann brav zu Madame Pomefrey gehen, ohne vorher mit jemandem zu reden. So war alles viel leichter. „Hey Remus, was bist du denn so still? Ich hab dich eben gefragt was du von dem Duell gehalten hast.“ James war so plötzlich vor Remus, der völlig in Gedanken gewesen war und nichts um sich herum wirklich mitgekriegt hatte, aufgetaucht, dass dieser beinahe in ihn hinein gelaufen wäre. „Nein... ich meine ja... also der Kampf war ganz Ok, denk ich.“ James zog die Augenbrauen zusammen „Geht's dir nicht gut? Du bist heute auch mal wieder so verdammt blass.... und richtig gefrühstückt hast du auch nicht. Vielleicht solltest du mal im Krankenflügel vorbei schauen?“, fragte er ein wenig besorgt und besah sich Remus genauer, was diesem sehr unangenehm war und er wich etwas verlegen einen Schritt zurück. „N-nein, alles in Ordnung wirklich.“ aber so ganz überzeugend klang er wohl nicht. „Quatsch das sieht doch ein Blinder mit 'nem Krückstock, dass das nicht Ok ist. Du siehst aus als würdest du jeden Moment umkippen.“ Jetzt übertrieb James aber wirklich. S o schlimm konnte er gar nicht aussehen. „E-es ist nichts! W-wirklich!“, versuchte Remus ihn abzublocken. Bittebittebitte stell doch keine Fragen mehr! Ich will doch mit euch befreundet sein, aber dazu musst du aufhören Fragen zu stellen. Ihr dürft es niemals erfahren!!!! BITTE hört auf! Aber James hörte diese stummen Schreie natürlich nicht. „Stimmt doch dass er krank aussieht oder Sirius?“, wandte sich James an seinen Freund und dieser nickte „Jap. Ich finde auch er sollte mal bei Pommie vorbei schauen.“, stimmte auch er zu. Na toll. Jetzt also auch noch Sirius. „Mir geht es wirklich super, ehrlich Leute! Ich muss noch eine Freiwillige Arbeit für Herrn Hartmann abgeben. Ihr könnt ja schon mal vorgehen.“ und mit diesen Worten eilte er davon. „Was war denn mit dem?“ James schaute ihm verwundert hinterher. „Vor allem: Hartmanns Büro ist in der Richtung.“, meinte Amea und deutete die Treppe hoch. Die drei sahen einander an. „Irgendwas ist hier faul... er verheimlicht uns etwas...“ Remus war einfach getürmt. Man! Was für ein Idiot er doch war! Er musste daran arbeiten bei solchen Sachen nicht gleich die Nerven zu verlieren, sonst musste er irgendwann auffliegen! Er hätte einfach zum Madame Pomefrey gehen sollen, um die anderen zu beruhigen, schließlich war es nur nette, ehrliche Fürsorge, die sie geäußert hatten und er bekam gleich die Panik und türmte davon. Obendrein hatte er sie auch noch belogen... und, wie ihm jetzt auffiel, war er auch noch in die falsche Richtung gelaufen, was die Lüge nicht unbedingt wasserdicht machte... Na toll. Jetzt hatte er wohl ein kleines Problem und das hatte er sich wirklich selbst zu zuschreiben... Also wo sollte er hingehen? Wo war er überhaupt? Einen Moment blieb Remus stehen und sah sich um, um die Orientierung wieder zu erlangen. Schließlich entschied er sich wie geplant die Bibliothek aufzusuchen. Das war wahrscheinlich der sicherste Ort im Moment. Er würde da bis Sonnenuntergang bleiben und dann zum Ausgang gehen, wo die Krankenschwester schon auf ihn warten würde und morgen musste er dann alles erklären... Er seufzte. Warum musste das Leben so kompliziert sein? „Aufgewacht, aufgewacht, weil draußen schon die Sonne lacht!“ „Sei still James. Ich will schlafen. Heute ist Sonntag! Und es ist... SPINNST DU? Es ist noch nicht mal 6 UHR MORGENS! SPINNER!“ Sirius zog sie Bettdecke wieder über seinen Kopf, doch da blieb sie nicht lange „Ja aber wir müssen Remus suchen!“, entgegnete James mit seinem Freund um die Decke kämpfend. „Geh doch rüber an sein Bett und nerv IHN“ und die Deck wurde zurück gerissen und das Gesicht ins Kopfkissen gedrückt. „Das ist es ja. Er ist nicht da! Er ist gestern Abend nicht gekommen und heute Morgen ist er immer noch weg! Ich glaub er war die ganze Nacht nicht da.“ „Na und?“ „NA UND? Er hat irgendein Geheimnis vor uns! Sicher hat er sich wegen irgendetwas geschämt und ist deshalb davon gelaufen und nun irrt er einsam und verlassen durch die Ländereien von Hogwarts, suchend nach einem Freund der ihm in seiner Not hilft und...“ „und vielleicht ist er nur schon aufgestanden um irgendwas zu erledigen und ist gestern später ins Bett gekommen.“, grummelte Sirius unter seinem Kissen hervor. „QUATSCH! Welcher normale Schüler steht am Sonntag schon vor 6 auf?“ „Du anscheinend. Ach ja. Du hast ja noch NORMALEN Schülern gefragt. Da gibt es wohl keine.“ „Leute... was ist denn?“ „Na toll, jetzt hast du auch noch Peter geweckt. Klasse.“ Aus dem vierten Bett richtete sich eine Figur auf und rieb sich die verschlafenen Augenlider „Kommen wir zu spät zum Unterricht?“, fragte Peter anscheinend noch nicht sehr wach. Sirius grummelte nur etwas Unverständliches und versuchte augenscheinlich sich die Ohren zu zuhalten. „Ich bin wach weil ich gleich Qudditchtraining habe. Das ist was anderes!!! -Morgen Peter- Aber du hast ja nichts zu tun. Also geh und such Remus!!!!“ „Was ist mit Remus?“, fragte Peter verschlafen nach. „Geht es ihm nicht gut oder sowas?“ „Ihr seid sowas von KEINE Hilfe!!! JAWOHL! Wenn euch egal ist was euer Freund macht, BITTE!“ „in 2 Stunden ist es mir nicht mehr egal...“, murmelte Sirius, aber inzwischen hatte er es aufgegeben sich die Ohren zu zuhalten und drehte sich um und schaute James an „Du kannst mich nicht so früh wecken und erwarten, dass ich aufnahmefähig bin, Idiot.“ und er schlug James leicht auf den Kopf und lächelte verschlafen. James grinste zurück. Das bedeutete jedenfalls er hatte sein Ziel erreicht. Sirius schlug also die Decke zurück und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht um ein wenig wacher zu werden. „Ok... wann haben wir Remus zuletzt gesehen?“ „Ist Remus weg?“, fragte Peter von hinter seiner Decke. „Jap und darum werden wir ihn suchen.“ „Ich auch!!!“, ließ Peter sofort verlauten und wollte wohl voller Energie aus seinem Bett springen. Leider verhakten sich seine Beine in der Decke und er fiel Kopf voran zu Boden. „Auuuuuuu“ erklang es von neben dem Bett. Stumm lagen James' und Sirius Blick auf Peters Bett, hinter welchem er verschwunden war „Mir geht's gut!“, erklang die Stimme des Zimmergenossen. Es wurden nochmal Blicke gewechselt und dann gegrinst. Das war so typisch Peter... Na ja, egal, jetzt gab es also wichtigeres. „Ok. Zuletzt haben wir ihn gestern nach deinem Duell mit Schnievie gesehen. Da ist er ja fast schon panisch davon gestürmt.“ Überlegte Sirius und James nickte nachdenklich. „Er wollte ja zu Herrn Hartmann, also am besten fragt den mal, ob er ihn gesehen hat...“ „Auch wenn das unwahrscheinlich ist. Er ist ja nicht in die Gegenrichtung von Hartmanns Büro gelaufen.“, warf Sirius ein. „Tja, dann müssen wir versuchen herauszufinden, wo er gestern sonst noch hingegangen ist und seine Spur verfolgen. Dann finden wir ihn sicher! Aber jetzt hab ich erstmals Kohldampf und Training. Ich muss mich also auf euch verlassen, ja Leute?“ „Jawohl, Sir.“, grinste Sirius und von irgendwo hinter seinem Bett kam ein „Jaaaa... ähm, kann mir mal jemand helfen? Ich hab mich voll verheddert.“ Ein paar Minuten später saßen die drei dann jedenfalls mit dem Qudditchteam am Frühstückstisch. Da es Sonntag war, war es nicht verwunderlich, dass sonst eigentlich niemand da war. „Und warum bist du schon da? James meinte, du seist ein Langschläfer.“, fragte Frank, der Kapitän des Quidditchteams Sirius, der noch im Halbschlaf in seiner Müslieschüssel rumstocherte und aussah, als kippe er gleich um. „Hat er das?“, fragte er und steckte sich einen Löffel Haferflocken in den Mund. „Frage mich wie er darauf kommt...“ Er schielte zu James, der das entweder nicht gehört hatte oder nicht hören wollte, jedenfalls unterhielt er sich gerade mit Alice über ihr Zusammenspiel als Jäger und wie man es noch verbessern könnte, als plötzlich unverhoffter Weise die Tür aufging und jemand ganz bestimmtes hereinspaziert kam. „REMUS?“ James sprang mitten im Gespräch auf und Sirius ließ vor Schreck über das laute Geräusch, das ihn wieder wach werden ließ, geräuschvoll den Löffel fallen. Remus blinzelte müde. Er war extrem blass, hatte Ränder unter den Augen und versteckte seine Hände in seiner Hosentasche. Verwunderung über diesen Zusammenstoß stand jedenfalls auch ihm ins Gesicht geschrieben. „James...“ er schaute an ihm vorbei „und auch Sirius und Peter... was macht ihr so früh hier?“ Dabei wollte er doch nur eben seinen leeren Magen füllen und dann nichts als schlafen... er war wie immer einfach nur kaputt nach so einer Nacht. „Ich hab Training und die beiden geweckt... aber wo warst du denn die ganze Nacht?“ Stille. Das gesamte Quidditchteam hatte aufgehört zu reden und alle starten zu James und Remus, der keine Antwort parat hatte. Sonst hatte er es im Sommer immer geschafft sich wieder rein zu schleichen, ehe die anderen aufwachten und im Winter tat er so, als sei er krank und übernachte im Krankenzimmer... aber das jetzt war ihm noch nie passiert. „Ich... ich...“, stammelte er. Was für eine Ausrede konnte er denn nur dafür finden? Und warum mussten ihn alle so anstarren? „Komm schon raus mit der Sprache! Wenn du irgendwelche Probleme hast, dann sag es uns einfach, ok?“ Remus konnten nicht richtig denken. Wie sollte er das erklären? Wie nur? Wie sollte er erklären die ganze Nacht nicht zurückgekommen zu sein und jetzt einfach so hier aufzutauchen. „Ich... bin doch noch zu Madame Pomfrey gegangen und hab die Nacht im Krankenflügel verbracht.“, log er verzweifelt und ahnte schon, dass diese Lüge nicht so hingenommen werden würde. „Und dann kommst du um 6.15 Uhr zum Frühstück und siehst schlimmer aus als am Abend zuvor?“, fragte James ungläubig. „Hör mal wir sind Freunde und die sagen sich doch alles!“ Sirius war aufgestanden und auch Peter eilte herbei wobei ihnen die Blicke der Qudditchmannschaft folgten. James wurde von Sirius auf die Schulter getippt „James. Alle schauen. Sicher ist Remus das unangenehm. Wir sollten das später in aller Ruhe klären.“, wisperte er ihm ins Ohr. James seufzte „Ich hab jetzt Training. Aber glaub ja nicht, dass ich das vergessen werde klar?“ Ein wenig beleidigt schien er aber doch zu sein und drehte sich um, um zu den anderen zurückzugehen. „Komm. Du siehst aus, als würdest du gleich verhungern.“, lächelte Sirius und bot Remus einen Stuhl an. Eigentlich war ihm ja gerade gründlich der Appetit vergangen. Eine Art Stein schien sich in seinem Magen gebildet zu haben... ihm war schlecht, schlecht bei dem Gedanken wie er das alles erklären sollte. Wie er James' Fragen beantworten sollte. Die Stühle der Quidditchteam Mitglieder wurden verrückt und sie standen auf. „Also man sieht sich.“ James warf nur noch einen ernsten Blick über die Schulter, ehe er mit den anderen die große Halle verließ. Es schien ihm partout nicht zu passen ausgerechnet jetzt Training zu haben, und dass wo ihm sonst nichts wichtiger war als Quidditch. Das alles machte den Stein in Remus Magen nur noch größer und er stocherte in seinem Poredge herum ohne sich überwinden zu können es zu essen. Er hatte so ein schlechtes Gewissen und Angst... wenn er nichts sagte, würde James ihm das verzeihen? Und wenn er etwas sagte... würde er dann noch mit ihm reden wollen? „Remus?“ Remus fuhr zusammen. Er hatte ganz vergessen, dass Sirius und Peter noch da waren. „T-tut mir leid, aber... ich kann euch nicht sagen was los war.“ er sah konsequent nur sein Essen an indem er immer noch herumstocherte. „Remus...“ „Ich würde ja gerne, aber es geht einfach nicht und ich bin nicht gut genug im Lügen um eine Ausrede zu finden.“ „Remus...“ „Bitte verzeiht mir!“ „Remus! Iss doch erst mal was, ok? Ich schätze jeder hat seine Geheimnisse und erst mal solltest du wieder zu Kräften kommen. Du siehst echt nicht gut aus... was ist denn mit deinen Händen passiert?“ Remus errötete und starrte auf seine Hände. Es waren rote Striemen darauf zu erkennen... so schlimm war es wirklich schon lange nicht mehr gewesen... „Nichts!“ er steckte die Hände schnell wieder in seine Taschen und stand auf „Ich hab keinen Hunger mehr. Ich gehe hoch ins Zimmer und ruhe mich ein wenig aus.“ Ohne auf eine Antwort zu warten erhob er sich und drehte sich um. Dann blieb er stehen und schaute nochmal zurück und lächelte „Es ist wirklich alles in Ordnung. Nochmal: Tut mir leid euch Umstände gemacht zu haben.“ Ganz ruhig verließ er die Große Halle und ging hoch. Er war todmüde, aber andererseits konnte er kaum ans schlafen denken, so wie zuvor ans Essen. James würde sich nicht so leicht abschütteln lassen. Das hatte er ja schon mit Sirius erlebt... So ein verdammter Mist... warum musste das ausgerechnet jetzt passieren, wo es doch gerade so gut lief? Er hätte so gerne noch mehr Zeit mit den anderen verbracht... Kapitel 12: Remus' Geheimnis ---------------------------- „Der Adler ist gelandet, ich wiederhole, der Adler ist gelandet.“ Peter schaute bei diesen Worten sehr irritiert drein, ja eine Art großes Fragezeichen schien in seinem Gesicht fixiert zu sein und er lehnte sich zu Sirius herüber, der wenig beeindruckt dastand. „Du Sirius, was meint James damit?“ Die drei standen draußen hinter einem Baum, James hatte ein großes Fernrohr, woher auch immer er dieses hatte, in der Hand und lag Bäuchlinks auf den Boden und starrte wie gebannt hindurch. Sirius hatte die Hände in den Taschen und schaute nun einmal an dem Baum vorbei. „Er meint das Remus such zum lesen an den Teich gesetzt hat.“, übersetzte er dann schließlich für Peter der verstehend nickte. „Ah... und warum sagt er dass das nicht so?“, flüsterte er fragend. Sirius zuckte mit den Schultern, das hatte er sich nämlich auch schon gefragt. Anscheinend hatte James sie trotz des Flüstertons gehört, denn er drehte seinen Kopf zur Seite und sah seine Freunde vorwurfsvoll an. „Ihr ruiniert noch alles. Mensch das ist ein Geheimcode, so macht man das als Detektiv!“ „Nein, eigentlich macht man das so als Spion... aber egal.“, verbesserte ihn Sirius lustlos. Seid gut einer Woche ging das so, mit irgendwelchen Code Wörtern und neuen Teilen zum Beschatten von Personen, nur um hinter Remus' Geheimnis zu kommen, dabei hatte er sich die letzten 4 Wochen wirklich nicht seltsam verhalten und zumindest Sirius war gewillt dem Jungen zu glauben, dass nichts ernstes gewesen ist, oder das es zumindest eine einmalige Sache war. Nun, einpaar spannende Sachen waren dabei schon zu Tage geführt worden, zum Beispiel die regelmäßigen Treffen mit Alexis „Wobei ich nicht verstehe warum die ein Date bei Hagrid haben... ehrlich das ist doch eher ein Romantic-Killer“, hatte James das nur kommentiert. Dass das vielleicht weniger ein Date, als etwas anderes war hatte er einfach mal ausgeschlossen, bis sie den Fuchs entdeckt hatten und dann wurde ihnen einiges klar. Aber eines stand wohl fest: Der Fuchs war nicht der Grund für Remus' nächtlichen Ausriss gewesen. Das seltsamste war ja auch, dass es die Lehrer nicht zu interessieren schien, was entweder daran lag, dass sie ihnen nicht glaubten, oder dass sie davon wussten und nichts dagegen hatten, was die Frage aufwarf: Warum durfte Remus Nachts durch die Schule laufen und die anderen nicht? „Also ich habe mich die letzten Wochen super vorbereitet und ich WERDE das herauskriegen, jawohl!“ „Vorbereitet?", fragte Sirius, er wusste nicht was James meinte, da er immer wenn James seinen 'Vorbereitungen' nach ging dran war Remus zu beschatten.“ James nickte und kramte in seiner Tasche und zog schließlich einen Haufen Bücher heraus. „Die hast du alle gelesen?“, fragte Peter mit großen Augen und James nickte stolz. „Jap, das sind alle möglichen Detektiv oder Spion Romane und auch einpaar Bücher mit Tipps wie man sowas anstellt!“ Sirius bückte sich, da waren einpaar Sherlock Holmes, ein oder zwei Agatha Christi Bände (Sirius sagten diese Namen freilich nichts, schließlich kannte er keine Muggel Autoren) auch Millie Marvelous, eine Hexen Agentin war mit von der Partie, dann lag da noch ein Buch 'Das ABC des guten Detektives' und '1000 Zaubersprüche ein Geheimnis aufzudecken'. „Ein Gutes hat die ganze Sache anscheinend: Du ließt Bücher.“, grinste Sirius. „Könnte es sein, dass du das ganze hier nicht ernst nimmst?“, fragte James ein wenig eingeschnappt und riss ihm das '1000 Zaubersprüche' Buch aus der Hand um es wieder in seine Tasche zu stopfen. „Nein, nein, ich nehme es GANZ ernst.“ erwiderte Sirius, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. James schaute ihn mit einem Gesicht an, dass soviel sagte wie: Ich würde ja was sagen, aber gerade jetzt bin ich zu beschäftigt, und drehte sich wieder, um Remus zu beobachten. Remus saß nun also da am See und wurde, ohne sein Wissen beschattet. Allerdings fühlte er sich schon seid Tagen beobachtet und auch jetzt lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er drehte sich um, sah jedoch nichts als den großen dicken Baum... komisch... Er zuckte mit den Schultern und las weiter in seinem Roman 'Der Orient Express'. Komisch in den letzten Tagen war auch gewesen, dass James und die anderen weniger mit ihm geredet hatten... ob Sie ihm noch böse waren, weil er nicht gesagt hatte was los gewesen war? Aber was hätte er schon tun sollen? „Tut mir leid aber immer bei Vollmond benutze ich einen Geheimgang unter der Peitschenden Weide der mich in ein Verriegeltes Haus in Hogsmead führt, damit ich keinen Anfalle'? Nein, das konnte er unmöglich tun! Also nahm er es so hin, er hatte sich ja sowieso wieder mehr von ihnen distanzieren wollen, so war es einfach besser, ja, davon war er überzeugt. Sie durften es nicht erfahren... nicht nur, dass sie ihm dann wohl die Freundschaft kündigen würden, nein, wenn herauskam dass Dumbledore einen wie ihn in Hogwarts aufnahm, einer wie er mit den anderen Schülern zusammen lernte, dann würde er mächtig Ärger bekommen und sicher müsste er, auch wenn er nicht wollte, Remus von der Schule verweisen und das konnte Remus, nachdem der Schulleiter und die anderen Lehrer soviel Mühen auf sich genommen hatten auf keinen Fall zulassen. Selbst wenn er wollte, er konnte sein Geheimnis also niemandem preisgeben. Er seufzte einmal und schlug schließlich das Buch zu und stand wieder auf. Vielleicht fand er ja die Mädels irgendwo, es war ihm zu doof die ganze Zeit alleine am See zu sitzen, außerdem war es noch ein wenig kühl draußen, schließlich war es auch erst Mitte März. Zwar schaute die Sonne schon öfters hervor und die Blumen begannen zu blühen, doch war das Wetter noch weit davon entfernt als milde oder warm bezeichnet zu werden. „Der Adler hebt ab.“, meldete sich James und Peter schaute so ratlos wie schon vorher. „Er meint das Remus aufsteht...“ übersetzte Sirius seufzend und Peter nickte verstehend. „Ihr seid echt eine GROßE Hilfe!“, meckerte James „Also ihr könntet mir ruhig helfen ihn zu verwanzen oder sowas! Das würde das alles echt vereinfachen.“ Sirius schaute James an und überlegte wohl für den Moment, ob sein Freund das ernst meinte. „Du weißt schon, dass die Magie von der du redest über unsere Fähigkeiten geht und...“ „Jaaa Jaaaa Blaaaa blaaaaa“, kommentierte James genervt. Anscheinend war das nicht das, was er hören wollte. „Komm gehen wir, sonst verlieren wir ihn noch aus den Augen.“ Sirius legte James ein Hand auf die Schulter und eine Art aufmunterndes Lächeln war auf seinen Freund gerichtet, jedoch verging der Moment so schnell, wie er gekommen war und er folgte Remus in einiger Entfernung. James grinste jedoch breit, anscheinend war sein Energie Level wieder gestiegen. Er sprang auf und rannte Sirius hinterher und auch Peter kam ein wenig verwirrt hinter den beiden her gerannt. „Also was für Informationen haben wir gesammelt im Laufe dieses Monats?“ James, Sirius und Peter saßen im Gemeinschaftsraum an einem der Tische und hatten einige Zettel vor sich ausgebreitet, James trug eine Sherlock Holmes Mütze (woher auch immer er diese hatte) und hatte eine Wasserpfeife zwischen den Lippen (angeblich zur besseren Konzentration, aber Sirius war sich ziemlich sicher, dass James einfach zu viele Romane gelesen hatte). „Also, zweiter, was hast du so?“ Einen Moment herrschte Stille, bis Sirius den Kopf zu James drehe und mit dem Zeigefinger auf sich zeigte und fragte „Ich?“ „Jaaaa du, oder siehst du hier noch einen Zweiten?“ Peter blinzelte „Wie 'Zweiter'? Zweiter was?“ James stöhnte und schüttelte den Kopf, dann griff er in seine Tasche und holte ein Buch heraus '???' stand darauf. „'Die drei Fragezeichen und das Gespensterschloss'?“, las Sirius vor und sah danach wieder zu James auf „Also wir sind drei, oder? Also sind wir auch drei Detektive, genau wie die drei Fragezeichen... wobei wir uns noch einen besseren Namen überlegen müssen... na ja jedenfalls bin ich der Erste, du der zweite und Pete ist der dritte, ist doch logisch!“ Wie auch immer man Logik definieren mochte... „Was auch immer... also was ich habe?“ „Ja du solltest doch was über seine Familie herausfinden!“ Sirius nickte und schaute auf seinen Block „Also, er wohnt alleine mit seinem Vater, seine Mutter ist schon gestorben als er vier war, er hat zwar Großeltern die wohnen allerdings in Irland und er hat sie noch nie gesehen, keine Geschwister und keine Tanten. Seine Mutter war Magierin, sein Vater ist Muggel, er arbeitet als Autor, jedoch muss er momentan auch Nebenjobs annehmen, er arbeitet gerade als Kellner, um das Geld für die Miete zusammen zu kratzen. Tja, soviel dazu.“ „Guter Job!! Woher hast du die Infos?“ James schien begeistert und hatte beide Daumen hoch um seiner Freude Ausdruck zu verleihen doch Sirius schien nicht sehr beeindruckt von seiner Leistung. „Hat Remus mir erzählt, andere Mitschüler wissen eigentlich nichts.“ „Oh... Ok, gute Idee.“ James hüstelte leicht. „Ok Peter, was hat die Nachmittags-Überwachung ergeben?“, fragte er an den kleinen untersetzten Junge gewandt. Peter wurde leicht rot und kramte in seinen Zetteln herum, anscheinend bemüht den Anfang zu finden. „A-also den Schrumpfzauber kriege ich immer noch nicht hin, aber ich glaube das Prinzip habe ich verstanden und...“ „Was soll denn das?“, unterbrach James ihn unwirsch bis Sirius ihn aufklärte „Heute hatte Peter bei Remus Nachhilfe in Verwandlung.“ „Ach soooooo tja, also guter Job, so hast du ihn jedenfalls nicht aus den Augen lassen können...“ „James.“ „Also gut, wenn wir alles zusammen nehmen...“ „James“ „würde ich mit meinem Detektivischen Spürsinn sagen...“ „JAMES!“ „Was denn Nummer 2? Ich würde gerne meine Recherchen und Redaktionen ausführen.“ „Erstens sind es Deduktionen, und zweitens verschwindet Remus gerade durch das Loch und verlässt den Gemeinschaftsraum.“, antwortete Sirius. Remus schlich durch den Gang. Es war schon spät, jedenfalls würde die Sonne bald untergehen und das war auch der Grund für ihn durch die Gänge zu streifen. Es war schon wieder ein Monat vergangen, er war also mal wieder mit Madame Pomfrey verabredet... Ein Seufzer entrann seiner Kehle als ihm plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken lief und er sich ruckartig umdrehte. Was war das? Hatte er sich das eingebildet? Er hatte schon wieder das Gefühl beobachtet zu werden... Seine bernsteinfarbenen Augen glitten über den Korridor, doch der war absolut leer. „Muss ich mir eingebildet haben.“,murmelte er Schulter zuckend und ging weiter. Er konnte ja nicht ahnen, dass die selbst ernannten Detektive 1, 2 und 3 sich hinter einer Buckeligen Hexenstatue versteckt hatten. „Boah ist das Eng!“ „Geht er weiter Nummer drei?“ „Ich weiß nicht, frag Sirius!“ „Nummer 2?“ „Ja er geht weiter.“ „Hmmm... diese Statue sollten wir uns später noch genauer anschauen...“, murmelte James, doch dafür war jetzt wirklich keine Zeit! Sie hatten eine Mission! Remus unterdessen trottete ohne seine Verfolger zu bemerken weiter den Gang entlang, an der Treppe musste er warten, denn gerade war die recht ungünstig gedreht, sodass er warten musste. Wieder linste er irritiert über seine Schulter... was war denn diesen Monat mit ihm los? Oder war er nur übersensibel? Vielleicht gar paranoid? Wahrscheinlich lag das nur am Lernstress... dabei waren momentan gar nicht so viele Tests am laufen... na ja, egal, gerade hatte er doch wirklich andere Probleme. Endlich drehte sich die Treppe laut knirschend zurück und er eilte sie hinab, langsam wurde es doch etwas zu knapp für seinen Geschmack. Außerdem wollte er auch keinen Ärger von der Lehrerin kriegen. Endlich erreichte er die Tür hinaus auf's Schul Gelände wo Madame Pomfrey schon auf ihn wartete. „Guten Abend.“ begrüßte er die etwas untersetzte Frau welche ihn freundlich anlächelte „Guten Abend. Bist du soweit?“ Er nickte und erwiderte das Lächeln „Ja, bereit.“ „Gut dann gehen wir.“ Die Tür viel zu und vom nächsten Stock ertönte ein „REMUS UND POMFREY?“ „James beruhige dich.“, zischte Sirius. „Ja aber was will der abends... alleine... mit ihr auf den Schulgelände?“, fragte James völlig schockiert. Darauf wusste allerdings auch Sirius keine Antwort. „Und jetzt?“, fragte Peter und sah von James zu Sirius und wieder zurück. Offensichtlich war James bei dieser Mission der Anführer und hatte zu entscheiden was zu tun war. „Wir werden ihm natürlich folgen!“ „Werdet ihr das?“ James hatte ein GANZ ungutes Gefühl als er die Stimme hörte, es war ihm so als habe jemand Eiswürfel in seinen Pullover geschüttet, oder einen Dementor neben ihn gestellt... etwas in der Art. „Das ist Professor McGonnagal...?“, fragte er und hoffte noch, dass er vielleicht doch noch ein 'Nein, ich bin der Weihnachtsmann und bin dieses Jahr einfach etwas früher unterwegs' zu hören kriegen würde. Leider wurde er enttäuscht. „Yup.“ erklärte ihm Sirius, wie der bei der Sache so ruhig bleiben konnte war James allerdings ein Rätsel und auch Peter schien den Tränen nahe zu sein. „Was genau glaubt ihr was ihr hier tut“ „Wieso? Wir dürfen ja wohl noch raus! Es ist noch nicht Ausgehverbot!“ verteidigte James sich „Nur raus dürft ihr nicht mehr, und wir sind hier direkt vor der Tür.“ „Und wieso darf Remus raus?“ James fasste sich an die Stirn und Sirius schüttelte nur den Kopf, Peter jedoch verstand diese Reaktion partout nicht. „Was denn? Ist doch wahr!“ Das Gesicht der Professorin zog sich zusammen „Das hat seine Gründe, außerdem ist er ja nicht alleine unterwegs.“ Na gut, jetzt war's ja eh schon raus, also konnte man auch weiter darauf herumhacken. „Und warum ist er mit Pomfrey unterwegs?“, fragte James sofort anscheinend ohne über irgendwelche Folgen nachzudenken. „Das geht dich nichts an Potter. Black, Pettygrew, ihr solltet jetzt wieder in den Gemeinschaftsraum gehen.“ „Aber Professor-“ „Kein 'aber' und hört auf dem nachzugehen. Es ist alles in Ordnung und damit solltet ihr euch abfinden und es nicht mehr hinterfragen.“ Und so landeten die drei wieder im Gemeinschaftsraum, eskortiert von Professor McGonnagal. Da sie nichts verbotenes getan hatten (oder noch nicht getan hatten) hatte es immerhin keine extra Arbeiten oder Punkte Abzug gegeben, trotzdem war James verständlicherweise schlecht drauf. „Was hat er denn?“, fragte Eric der auf seinem Bett lag und einen Comic den er erst heute Morgen per Eule zugeschickt bekommen hatte las. „Ach nichts... Er hat nur mal wieder Ärger mit der Schreckschraube bekommen.“, erklärte Sirius und zog sich seinen schwarzen Schlafanzug an. James saß am Fenster, irgendwie wollte er Eric nichts von der Sache mit Remus erzählen... warum wusste er nicht, aber er hatte Sirius und Peter darum gebeten, jedenfalls solange sie nicht wussten was Remus' Geheimnis war außerdem kam er in letzter Zeit nicht so gut mit Eric aus. Nicht, dass sie isch gestritten hätten, aber Eric war die ganze Zeit mit seiner Hufflepuff Freundin zusammen und spielte weniger mit Fußball und so und irgendwie... irgendwie hatte er einfach so ein Gefühl, dass er das lieber niemandem erzählen sollte, ehe er bescheid wusste. Er seufzte und starrte aus dem Fenster und den runden Mond an. „Da ist ja Pomfrey.“ er hatte sich aufgesetzt und die Hände an der Fensterscheibe und starrte nach unten „Aber sie ist alleine.“, stelle Sirius Fest der bei dem Ausruf James' über dessen Schulter geguckt hatte. „Na und?“, fragte Eric ein wenig verwirrt „Das ist wohl ne Angewohnheit von ihr, das eine mal zu Sirius' Geburtstag ist sie ja auch Nachts übers Gelände gegangen, sie macht wohl gerne Nacht-Sparziergänge. Und jetzt macht das Licht aus.“ Peter, James und Sirius tauschten Blicke. Stimmt... vor einem Jahr zu Sirius' Geburtstag war Remus nicht da gewesen und Pomfrey hatte sie erwischt... „Lass uns drüber schlafen, ok Nummer 1?“, meinte Sirius und James nickte. „Na gut, aber ich glaube wir haben eine heiße Spur gefunden!“ Der nächste Tag kam und James, Sirius und Peter saßen gemeinsam am Frühstückstisch. „Also gut was haben wir Nummer 2?“ „Ich habe einen Kalender mit gebracht.“, meinte Sirius und legte diesen auf den Tisch „Wieso das denn?“, fragten James und Peter gleichzeitig. „Also, schauen wir mal: Remus ist an meinem Geburtstag letztes Jahr verschwunden, hier“ er holte einen zweiten Kalender vom letzten Jahr heraus. „Dann war er letztes Jahr über Weihnachten hier und wirkte Kränklich“ er notierte das im Kalender, „Ok dann ist mir noch der April hängen geblieben wo er nicht mit uns Geistergeschichten erzählen wollte und verschwunden war.“ es wurde eingetragen „Dieses Jahr wird leichter... also erstmal im Februar wo er nicht auf getaucht ist und gestern... und dann noch...“ gut 6 Tage wurden noch angestrichen „Boah du hast ein gutes Gedächtnis Nummer 2.“, stellte James fest und beobachtete das geschehen „Aber ich verstehe nicht was uns das bringt.“ „Fällt euch denn nichts auf?“ er deutete auf das Symbol neben den Tagen, ein runder Kreis. „Das hier sind Mondkalender, es war immer zu Vollmond, dass er sich so seltsam verwandelt hat, und regelmäßig wird er so blass, ich würde auch sagen das ist einmal im Monat und ich wette auch um Vollmond herum.“, erklärte Sirius. „Und das bedeutet?“, fragte Peter der dem ganzen nicht wirklich folgen konnte, aber James schien zu verstehen worauf Sirius hinaus wollte. Er schüttelte den Kopf. „Quatsch, das ist völlig absurd Sirius. Das ist bestimmt Zufall.“ „Meinst du?“ „Was denn?“, quängelte Peter der eingeweiht werden wollte. „Wir müssen es irgendwie genau herausfinden, ich meine, wir können schlecht auf ihn zu gehen und sagen 'Hey Remus, verwandelst du dich zufälliger Weise jeden Monat in einen Wolf?' oder?“ Kaum hatte James diese Worte ausgesprochen war das Geräusch eines zerbrechenden Glases zu hören. James war mächtig zusammen gezuckt und starrte Sirius an „Das war nicht... Remus... oder?“, fragte er in der Hoffnung das die Antwort 'nein der Osterhase hat nur ein Ei fallen gelassen' sein würde. Leider nickte Sirius der selber zu erstaunt zu sein schien, um irgendetwas sagen zu können. Vorsichtig drehte James sich um doch Remus war schon am wegrennen, er sah nur noch wie die Tür zuschlug. „Das ist nicht gelaufen wir geplant.“, stellte Sirius recht ruhig fest. „Wie kannst du da so ruhig bleiben? Ich meine, oh man das wollte ich doch nicht! Hättet ihr mir nicht sagen können, dass er hinter mir steht?“ Die erste Stunde war Verwandlung. Remus war nirgends zu sehen und James machte sich natürlich dafür verantwortlich, was ja nun auch stimmte. Er hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen und schaute immer wieder zu dem leeren Platz an dem Remus sonst saß. Zweite und dritte Stunde: Zaubertränke. Noch immer war Remus nicht zu sehen und keiner wusste was los war, außer natürlich James, Sirius und Peter. In der dritten Stunde fehlten vier Personen... 'Hey Remus, verwandelst du dich zufälliger Weise jeden Monat in einen Wolf?' Er hatte sich zwar schon öfters ausgemalt wie es wohl aussehen würde, wenn jemand hinter sein Geheimnis kam... aber so hatte er es sich nicht vorgestellt! Wirklich, dass er sich nach einer wirklich harten Nacht zum Frühstück zu seinen Freunden setzen will und dann diesen Satz hört, damit hatte er nicht gerechnet und es hatte ihn so aus der Bahn geworfen, dass er einfach abgehauen war. Jetzt saß er in der Eulerei, auch wenn er nicht genau wusste wieso. Bibliothek wäre zu offensichtlich gewesen und auch am See war er zu oft. Er wollte nicht gefunden werden und irgendwie war ihm nichts besseres eingefallen. Sicher würden sie ihn hier nicht einfach so suchen und da Unterricht war würde auch sonst keiner herkommen. „Bist du da sicher?“ „Ja schon... WAS?“ Remus zuckte zusammen und drehte sich um. „Ich hoffe ich störe nicht, ich wollte nur eine Eule an einen bekannten schicken.“, lächelte Professor Albus Dumbledore. Der Schulleiter und strich einem großen braunen Uhu über den Schnabel. „P-professor.“ So ganz hatte Remus die Lage noch nicht erfasst. Er saß hier und versteckte sich und da tauchte einfach mal sein Schulleiter auf? „G-guten Tag Sir.“, begrüßte er ihn schließlich anständig. „Schöner Tag, nicht wahr? Ich mag die Aussicht von hier auch immer sehr gerne, unheimlich beruhigend.“, lächelte der Schuldirektor und ging an eines der Fenster. „Ja... schon...“ Remus war sich nicht ganz sicher wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Vor allem irritierte es ihn aber, dass Dumbledore gar nicht fragte, wieso er nicht im Unterricht war. Er war der Schulleiter, sollte ihn soetwas nicht interessieren? „Aber ich schätze du bist nicht hier weil die Aussicht so schön ist, oder Mr. Lupin?“, fragte Dunbledore und schaute über seine Halbmond förmigen Brillengläser hinweg direkt in Remus Augen. Dieser wurde rot und brachte nur ein stockendes kurzes Nicken hervor. „Du bist übrigens nicht der einzige der gerade nicht im Unterricht sitzt.“ Fragend schaute Remus Dumbledore an. Was sollte das denn heißen? Und was hatte das mit ihm zu tun? „Sir?“, fragte er schließlich. „Nun, ich meine nur dass du dich nicht ewig verstecken kannst. Und ich fände es schade, wenn 4 meiner besten Schüler zuviele Stunden verpassen.“ „Aber... ich meine... sie haben... und wenn sie...“ „Dein hier sein ändert daran aber auch nichts oder? Gib ihnen eine Chance, rede mit ihnen, das ist auch eine Bitte von mir wegen meiner Angelegenheit weißt du?“ Ja, das ergab Sinn. Schließlich hatte Professor Dumbledore sich dafür eingesetzt, dass er überhaupt an die Schule durfte und wenn James und so das weiter das alles ausplauderten wäre es vor allem der Schulleiter, der zur Verantwortung gezogen würde. „Tut mir leid...“, murmelte er und schaute betroffen zu Boden. Er hätte nicht davon laufen sollen, das wusste er... „Ich hatte zu große Angst. Sie waren meine ersten richtigen Freunde und jetzt haben sie es herausgefunden und... und ich hatte Angst was sie dazu sagen würden und dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollen.“ „Nehmen wir mal an du wärst normal und du fändest heraus das James ein ähnliches Problem hat wie du, wie würdest du reagieren? Würdest du ihn in Stich lassen oder würdest du nicht viel mehr versuchen ihm zu helfen?“, fragte Dumbledore Remus lächelnd. So hatte Remus das noch gar nicht gesehen, aber das stimmte schon irgendwie... „Ich... würde ihm helfen wollen.“, antwortete er schließlich „Und was glaubst du, wie wird James reagieren?“ „Er... wird mir auch helfen wollen... glaube ich.“ Dumbledore schien zufrieden mit diesem Gespräch zu sein „Gut, dann ist also alles geklärt. Ich muss jetzt auch wieder los, der Brief ist ja schon weg geschickt. Und keine Sorge ich entschudldige euer Fehlen heute.“, lächelte er und ging wieder, ließ Remus alleine auf dem Turm. Einen Moment brauchte der 12 Jährige noch um sich zusammeln. „Schickt der Schulleiter seine Briefe nicht aus seinem Büro ab?“, fragte er sich als er plötzlich ein „REEEEEMUUUUUS!!! Wo bist duuuuuuuuuu?“ hörte. Kaum zu glauben sie suchten ihn doch hier? Das war doch eindeutig James' Stimme. Na gut, dann musste er sich wohl oder übel der Wahrheit ins Auge blicken, nicht, dass er eine andere Wahl hatte nach dem Gespräch von eben... Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, holte tief Luft und rief die Treppe hinunter „Hier bin ich“. Rufen war vielleicht ein wenig übertrieben, aber immerhin sagte er es. Schon konnte er den schwarzen Schopf Haare an der Leiter erkennen und braune Augen schauten zu ihm hoch „Hier bist du also... SIRIUS! PETER!“ Rief er hinter sich und begann die Leiter hoch zu klettern. „Kommen schon!“ ertönte Sirius Stimme und tatsächlich tauchte er, gefolgt von Peter, auch schon kurze Zeit später am Fuße der Leiter auf, um James nach oben zu folgen. „Remus...“ „Hi Leute... Tut... tut mir leid, dass ich euch Sorgen bereitet habe...“ „Ich muss mich entschuldigen... ich wollte dich nicht so danach fragen... ich ... ich meine...“ „Er meint, dass wir darüber reden wollen.“, warf Sirius ein „Und das er sich schreckliche Vorwürfe gemacht hast weil du nicht zum Unterricht gekommen bist.“, fügte er augenzwinkernd hinzu. James wurde knallrot im Gesicht, sagte aber nichts dazu, was wohl Beweis genug war, dass das alles stimmte. Remus musste lächeln. „Ja... reden wir... ich hoffe ihr habt keinem... von meinem Geheimnis erzählt?“ Das war erst einmal seine größte Sorge, ja das war in diesem Moment das wichtigste. „Für was hällst du uns? Wir sind JaSiPe (oder JCP)(englischgesprchen ^^*), wir würden sowas nie tun!“ „Ja...SiPe?“, fragte Remus irritiert. „James, Sirius, Peter... ist eine Lange Geschichte...“ Sirius winkte ab. Das die ersten zwei Buchstaben der Namen nicht unbedingt der kreativste Name für eine Detektei war schien James nicht zu stören... auch nicht, dass es sich total doof anhörte. „Jedenfalls hatten wir recht? Du bist ein... also...“ „Ein Werwolf.“, beendete Remus den Satz. Es war schon ewig her, dass er dieses Wort benutzt hatte, egal ob in Gedanken, oder gesprochen, er mochte das Wort nicht. „Ja, das bin ich... Wie habt ihr...?“ „Wir haben nur eins und eins zusammen gezählt, so schwer war das nicht.“, erklärte James „Ich war es der darauf gekommen ist.“, mischte sich Sirius ein. „Ja, ja... also, ein Werwolf ja?“ „Ich verstehe, wenn ihr nichts mehr mit mir zu tun haben wollt! Ehrlich, ich meine wer weiß was passieren könnte, aber bitte erzählt keinem was, sonst fliege ich sicher von der Schule und Dumbledore würde den ganzen Ärger haben und-“ „Halt einmal die Luft an.“, unterbrach Sirius Remus' Redefluss „Wir werden es keinem sagen! Wir wollen weiter mit dir befreundet sein und wir helfen dir natürlich auch, dass dein Geheimnis eines bleibt.“ „Außerdem ist es ziemlich cool mit einem Werwolf befreundet zu sein“, fügte James grinsend zu. „C-cool?“, fragte Remus verwirrt und starrte seine drei Freunde an. James nickte breit grinsend „Jap, sogar ziemlich cool.“ „Ich mag dich, egal was du bist.“, meldete sich nun auch leise Peter zu Wort. Ein sanftes und erleichtertes Lächeln legte sich auf Remus' Gesicht und trotzdem brannten seine Augen. Er spürte, wie die Tränen in ihm aufstiegen, er war einfach so überwältigt von den Worten seiner – und jetzt konnte er sie ehrlich so nennen- Freunde. Kapitel 13: Herausforderung --------------------------- Was ließ sich sagen? Nach dem sein Geheimnis gelüftet worden war war Remus wie ausgewechselt und die Monate schienen wie ihm Fluge zu vergehen. Eine Last wie man sie sich kaum vorstellen konnte war von ihm genommen, eine sorge die ihn sein Leben lang gequält hatte war von im genommen. Es war viel einfacher nun da er 'Verbündete' hatte und es tat gut tatsächlich über alles reden zu können. Die vier waren auch sehr viel zusammen, mehr als vorher noch, es stimmte wohl doch, dass ein Geheimnis verband. Und JaSiPeRe gründete eine Art Club, nur war James mit dem Namen noch nicht ganz zufrieden. Mit drei Namen war es ja noch erträglich gewesen aber vier... Nun aber erstes zuerst: „Wir brauchen einen Club-Raum!“, erklärte James seinen Freunden und legte Triumphierend eine Zeichnung auf den Tisch. Eines stand wohl unumstritten fest: Er war kein begandeter Zeichner. „Ein Swimmingpool?“, fragte Sirius scherzhaft und Peter legte den Kopf schief und versuchte den Plan zu entziffern. „Quatsch!“ James gab Sirius einen Klaps auf den Hinterkopf. „Das ist der Plan für ein Baumhaus! Ich habe auch schon der perfekten Baum gesichtet, am Rande des Verbotenen Waldes! Peter du suchst uns einpaar Handwerks Zaubersprüche raus und ...“ „James, wir dürfen nicht in den verbotenen Wald.“, wandte Remus ein „Darum heißt er ja auch verboten.“ Ein Augenrollen war die Antwort „Hey für eine richtige Clique braucht man einpaar Dinge: 1. Die Mitglieder. Ok das haben wir 2. der Anführer: Eindeutig ich“ „Ja, ja“, grinste Sirius zu dieser Aussage, nur überging James das einfach „3. Ein gemeinsamen geheimen Treffpunkt und 4. einen Namen und dann noch 5. ein Aufnahme Ritual.“ „Aufnahme Ritual?“, fragte Peter ein wenig erschrocken. „Natürlich! Sowas wie eine Mutprobe muss doch einfach sein! Also wirklich Peter das weiß doch jeder!“ Sirius schmunzelte und schüttelte den Kopf... ja ... jeder... „Und was ist diese Prüfung?“ „Das hab ich noch nicht entschieden, erstmal brauchen wir das Club-Haus und den Namen, dann ist der Club erst offiziell und man kann doch nicht in einen nicht-offiziellen Club eintreten oder?“ Das ergab theoretisch Sinn, aber irgendwie auch nicht. Sie waren doch kein Club, sie waren doch einfach vier Freunde und das auch ohne irgendein seltsames Aufnahmeritual, aber James schien wie besessen von dem Gedanken zu sein. Vielleicht vergaß er das ja bis das Baumhaus gebaut war. „Also gut, Pete also sucht Zaubersprüche raus, wir dürften die relativ schnell lernen, ich und Sirius sammeln schon mal Materialien zusammen.“ „Und ich?“, fragte Remus „Du könntest vielleicht nochmal seine komische Zeichnung überarbeiten... und ansonsten hilf Peter, dann gehts sicher viel schneller.“, antwortete Sirius, ehe James etwas sagen konnte. „Was ist denn gegen den Bauplan einzuwenden? Der ist doch ganz klar verständlich!“ „Jaaaaa James, sicher. Also dann, alle einverstanden? Dann geht's los!“ Und so ging es los, das alles war schon über einen Monat her und langsam aber stetig gewann das Baumhaus tatsächlich Form. Es war erstaunlich wie schnell Sirius und James die nötigen Zauber gelernt hatten und Peter hatte es sogar geschafft Farbe zum streichen aufzutreiben. Aber Remus wusste genau sie konnten froh sein, wenn sie es bis zu den großen Ferien schafften, vorallem, da sie ja nur begrenzt Zeit hatten und auch keiner etwas mitkriegen durfte, trotzdem machte die ganze Aktion doch sehr viel Spaß wie Remus feststellte. Nur ein Problem gab es da schon... „Remus! Hey Remus hast du heute Zeit? Ich wollte Blizzard mal wieder besuchen gehen, du hattest in letzter Zeit so wenig Zeit, machen du und die Jungs was?“ Alexis... Sie musste sich ran halten um das Club-Haus fertig zu kriegen und sie hatten alle geschworen niemandem davon zu erzählen, aber er mochte Alexis nun einmal sehr und auch Blizzard war dem Jungen ans Herz gewachsen. Er wollte nicht dass die glaubte er wolle nichts mehr mit ihr zu tun haben, aber er wollte die Jungs auch nicht hängen lassen... „Natürlich hat er Zeit.“ James setzte sich zu den beiden und ließ sich in einen der Sessel fallen „Echt? Ich meine, natürlich.“ verbesserte sich Remus, es käme doch sehr seltsam bei Alexis an wenn er erst James' Erlaubnis bräuchte, um sich mit ihr zu treffen. „Super! Dann treffen wir uns nach dem Mittagessen. Ok?“ „Ja, also bis dann.“ „Bis dann!“ Sie lächelte und eilte schnell zu Amea die schon, leicht genervt, auf sie wartete. „Geht das echt in Ordnung?“, fragte er James als sie weg war „Wir haben nur noch einen Monat Schule und sind gerade mal halb fertig...“ „Das kriegen wir schon, wenn du und Peter euch um die Hausaufgaben kümmert schaffen Sirius und ich heute sicher viel! Also, abgemacht?“ Remus seufzte. Ja, da er weniger beim Handwerklichen helfen konnte war das in letzter Zeit oft sein Job gewesen: Die Hausaufgaben für die Gruppe schreiben, aber Außnahmsweise störte ihn das weniger als sonst. Außerdem waren die Hausaufgaben auch nicht mehr so viele, die Klausuren hatten die hinter sich und es ging ja auch unaufhaltsam auf die Ferien zu, also wurde das ganze Lernprogramm ein wenig lockerer gehandhabt. Außerdem wusste Remus inzwischen gut genug, dass die Jungs auch alleine klar kamen, sie konnten das alles einfach so, ohne zu lernen. Peter wurde meist dazu gesetzt zumal er selber ohnehin doppelt solange für seine Hausaufgaben brauchte und auch auf die Hilfe von Remus angewiesen war und zweitens er so die Arbeiten am Baumhaus nicht behindern konnten. Sicher war das ziemlich hart formuliert, doch ließ es sich nicht abstreiten, dass er nicht unbedingt der geschickteste war. Remus hatte die nötigen Zauber auch inzwischen alle auf lager, aber Peter... sie wussten alle, dass er sich mächtig bemühte, und das ganze Unterfangen war auch eine gute Ablenkung von seinem Liebeskummer (und James war froh, dass er Fleur de Lys aus dem Weg gehen konnte...), aber im Endeffekt kamen James und Sirius ohne Peters Hilfe doch viel schneller voran, als mit ihm. Selbstverständlich wollte keiner das Peter so sagen, wo er sich doch so bemühte, also machte man es eben so und es funktionierte auch und wie James zu sagen pflegte: 'Was funktioniert ist auch erlaubt'. „Abgemacht.“, stimmte Remus also zu und kramte schon das nächste Buch heraus. Wenn er sich heute mir Alxis treffen wollte musste er schnell die Kräuterkunde Hausaufgaben erledigen -die waren zu morgen fällig- Zaubertränke hatte er schon fertig und Verwandlung hatten sie erst wieder übermorgen. Er hatte seinen und den halben von Sirius fertig, als es schon Essenszeit war (es war Sonntag, darum konnte der Vormittag gut für Hausaufgaben genutzt werden) und damit auch Zeit für seine Verabredung. Nach einer hervorragenden Lasagne und einem Mousse au Chocolat zum Nachtisch verabschiedete er sich also und ging mit Alexis nach draußen. Inzwischen war es Juni und die Sonne lachte vom Himmel. Einige Mutige nutzten die Strahlen auch um im See baden zu gehen, Remus' persönlich war das Wasser dafür noch viel zu kalt und er war ohnehin nicht so der sportlichste... eigentlich konnte er gar nicht schwimmen, was er aber niemandem erzählte, weil es einfach zu peinlich war. Aber wie hätte er schon schwimmen lernen sollen? Für einen Verein hatte sein Vater kein Geld gehabt und Seen gab es in der Londoner Innenstadt auch nicht unglaublich viele. Er war einfach nie dazu gekommen es zu lernen und so war er bis heute Nichtschwimmer. „Du wirkst fröhlich.“, meinte Alexis und riss ihn aus seinen Nichtschwimmer-Gedanken. „Meinst du?“, fragte er ein wenig rot im Gesicht. „Ja, du scheinst noch besser mit den Jungs klar zukommen. Heckt ihr irgendwas aus?“ Die neckische Frage führte bei Remus natürlich gleich zu einer Überreaktion, dabei sollte man meinen er habe inzwischen Erfahrung im lügen. Wiedereinmal wurde er sehr rot im Gesicht, und schüttelte ersteinmal heftigst mit dem Kopf, sodass das braune Haare durch die Luft flog „Nein, nein, überhaupt nicht! Wie kommst du denn darauf?“ Und das Lachen das eigentlich sicher klingen sollte, ließ das ganze noch mehr wie eine dicke Fette Lüge aussehen. Alexis begann zu lachen, was Remus zwar freute, denn er liebte es sie lachen zu sehen, aber andererseits auch irritierte. „Na, dann wünsche ich euch viel Spaß bei was auch immer.“, grinste sie „Danke... Hey! Bei was für einer Sache denn? Es gibt da keine Sache, gar keine!!!“ „Ja, ja“ lachte sie und begann zu rennen „Wer als letzter bei Hagrids Hütte ist ist eine lahme Ente!“, rief sie ihm noch im laufen zu. „HEY! Das ist unfair Lexi!!!“ Und er rannte ihr hinter her, auch wenn er wusste dass er mit seiner Kondition keine echte Chance hatte sie einzuholen. „Na endlich nennst durch mich bei meinem Spitznamen! Ich dachte schon nennst mich nie Lexi.“, grinste sie ihr, auf ihn wartend, bei Hagrids Hütte an. Während er noch nach Luft rang klopfte sie frohen Mutes an Hagrids Tür „Hagrid wir sind's“, rief sie noch hinein und schon einen Moment später wurde auch die Tür geöffnet und der bärtige Riese stand an der Tür. „Hallo Lex, hallo Remus.“ begrüßte er die zwei und er konnte nicht verhindern das das rote Füchslein sich an ihm vorbei zwängte und auf seine Herrchen zu lief. Füchslein war für Blizzard inzwischen eigentlich der falsche Begriff, denn sonderlich klein war der Fuchs nun wirklich nicht mehr, im Gegenteil er war sicher bald ausgewachsen. „Ich frage mich was wir mit ihm machen sollen, wenn die Schule vorbei ist...“, murmelte Alexis ein wenig verdrossen während sie ihren Schützling freudig begrüßte. „Mit nehmen dürfte schwierig werden... und...“ „Lexi, er ist ausgewachsen. Meinst du nicht er sollte in den Wald gehen?“, fragte Remus und sah auch Hegrid fragend an. „Ein Fuchs ist doch kein Haustier...“ Sofort schlang das Mädchen ihre Arme um das Tier, als müsse sie es beschützen „Aber er ist doch mein Blizzard! Und überhaupt soll der Wald total gefährlich sein! Hagrid, kannst du ihn nicht über die Sommerferien behalten? Bitte?“ Flehend waren ihre großen blau-grauen Augen auf Hagrid gerichtet, der den einen wie den anderen musterte. „Hmmmm also ich verstehe ja Remus' Bedenken... Aber... der kleine ist so goldig und mir auch so ans Herz gewachsen... außerdem müssten wir ihm erst Jagen und all das richtig beibringen, so würde er momentan nicht lange überleben...“ „Nicht wahr?“ Alexis schien über die Meinung des Wildhüters sehr erleichtert zu sein „Trotzdem denke ich, dass wir ihn wirklich langsam an die Natur gewöhnen sollten, er kann doch nicht ewig hier von uns versorgt werden, was soll denn nach unserem Abschluss aus ihm werden? Außerdem kann er ja gerne immer wieder kommen, wenn er mag aber ich denke in Freiheit wäre er doch glücklicher...“ Alexis drückte das Tier an sich und es tat Remus ja schon leid das so zu sagen... aber so war das nun einmal und daran konnte sie auch nichts ändern. „Ja... wahrscheinlich hast du recht...“ Sie seufzte einmal herzhaft und ließ den Fuchs los „Aber noch kannst du ja bleiben, nicht wahr Blizzard?“ Das Tier leckte ihr übers Gesicht was wohl eindeutig ein Tribut der Freude war. „Wie kannst du über sowas nur immer so besonnen reden? Ich meine du hast doch auch viel Spaß mit dem Kleinen, und das dann einfach so zu sagen... fällt dir das nicht schwer?“ Remus überlegte einen Moment. Die beiden waren wieder auf dem Rückweg zum Schloss nachdem sie gute 2 Stunden mit Blizzard verbracht hatten. „Doch, natürlich fällt es mir schwer.“, gab er schließlich zurück „Aber trotzdem ist das eine unausweichliche Wahrheit, so ist das eben und sie zu ignorieren wäre noch schwerer für mich, also sage ich es lieber wie es ist.“ Genauso wie er nun einfach akzeptierte, dass er ein Werwolf war. Wie konnte er das selbst nicht akzeptieren, wenn doch seine drei Freunde es taten? Zwar hatte er immer noch Angst es anderen zu erzählen und er wollte den Kreis der Personen die davon wussten möglichst klein halten, aber trotzdem half es ihm doch sehr und wahrscheinlich war das auch ein Grund für diese neue Einsicht. „Wow, das klang richtig vernünftig... Nicht, dass du nicht immer vernünftig klingen würdest.“, fügte sie grinsend hinzu. „Und was machst du so? Fleißig am zeichnen?“ „Ach jaaaa und natürlich mit Lilly und Amea rumhängen und sowas eben... ist in letzter Zeit alles so entspannt weil sie sich weniger über James aufregt, also ich meine jetzt Lilly.“, erklärte sie „Auch wenn sie der Meinung ist, dass er nichts gutes im Schilde führt.“ Remus musste lächeln. Ja Lilly musste wirklich langweilig sein so ohne einen James der ihr auf die nerven ging. „Ich sehe euch immer draußen rum treiben, richtige Rumtreiber seid ihr geworden und-“ „Was hast du gesagt?“ „Dass ihr richtige Rumtreiber geworden seid. Wieso?“ Na das war doch mal was! Auf jedenfalls war es viel besser als 'JaSiPeRe' oder etwas in der Richtung. 'Die Rumtreiber' das war passend und eingängig und mirt Sicherheit würden James, Sirius und Peter das genauso sehen. „Danke, Lexi, das war wirklich hilfreich. Oh da fällt mir ein muss eben noch bei den Gewächshäusern vorbei, was für Professor Sprout erledigen.“, das war natürlich eine kleine Lüge um schnell zu James und Sirius zu rennen und sie über seine Idee zu befragen, er hoffte nur dass diese Lüge besser war als die anderen, Ausflüchte finden, darin war er inzwischen eigentlich ganz gut. „Ich kann dich doch begleiten, ich habe eh nichts besseres zu tun.“, schlug Alexis lächelnd vor. Das war natürlich nicht was er hatte erreichen wollen. „Nein, nein geht schon, sicher warten Lilly und Amea schon auf dich.“ Wahrscheinlich hätte jeder den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden aber Alexis schüttelte nur ihren Kopf „Nö, eignetlich nicht, ich hab ihnen doch gesagt, dass ich den Nachmittag mit dir verbringen werde.“ Ok, sie machte es ihm wirklich nicht leicht. „Es dauert aber länger und kannst nicht einmal wirklich helfen also...“ „Ach dann leiste ich dir eben Gesellschaft.“ „Lexiiii“ er war langsam ein wenig verzweifelt, als sie zu lachen begann. „Wenn du alleine wohin willst sag das doch einfach so! Du bist echt lustig. Also dann, wir sehen uns bestimmt heute Abend. Und grüß die anderen von mir.“, fügte sie noch zwinkernd hinzu. Sie hatte ihn nur auf den Arm genommen, sie hatte den Wink mit dem Zaunpfahl also sehr wohl verstanden und sich nur einen Spaß daraus gemacht ihn aufzuziehen. „Ja... ich meine: Die anderen? Die sehe ich doch gar nicht, ich meine...“ „Schon gut. Viel Spaß bei was auch immer.“, lachte das Mädchen und drehte sich um, um zum Schloss zurück zukehren. Er schaute ihr halb beleidigt hinterher, also musste sie ihm so offensichtlich zeigen wie schlecht seine Ausreden waren? Dann huschte allerdings doch ein Lächeln über seine Lippen. Tja, so war Lexi wohl einfach. Jetzt wollte er jedenfalls seinen Einfall los werden, also drehte er sich um und rannte schnurstraks auf den verbotenen Wald zu. Das Baumhaus war ein gute Stück hinter den Gewächshäusern und auch ein wenig tiefer im Wald, gerade so, dass man das Gelände noch sehen konnte, schließlich sollte es ja nicht entdeckt werden. Remus hatte schon beschlossen in den Sommerferien ein wenig nachzuforschen und nach einem Tarnzauber oder etwas in der Richtung zu suchen, momentan fehlte ihm dafür einfach die Zeit. „Hey ihr Zwei“, begrüßte er die zwei hart arbeitenden Jungs. Es war kaum zu glauben, dass der sonst so Arbeitsscheue James sich so ins Zeug legte für dieses Baumhaus und tatsächlich waren sie ein ganzes Stück weiter, als das letzte mal als Remus da gewesen war. „Hi Remi, was machst du denn hier? Ich dachte du hast ein Date.“, witzelte James der gerade den Boden des Baumhauses ausbesserte, das war schließlich das wichtigste an dem ganzen Teil. „Das war kein Date.“, verbesserte Remus ein wenig rot im Gesicht. „Ja, ja.“, säuselte Sirius der an einer Strickleiter saß. „Na ja, jedenfalls hatte ich eine gute Idee... na ja, eigentlich war es ja Lexis Idee... also wir suchen doch nach einem Namen oder? Wie wäre es mit 'Rumtreiber'?“, fragte er ganz aufgeregt was die anderen wohl von seiner Idee halten würden. James hielt inne und schaute vom Baum herunter. „Rumtreiber“, wiederholte er überlegend „Was meinst du Siri?“ „Ich find es passt, ist auf jeden Fall besser als dein Vorschlag.“ „Besser als 'ZUW?“, fragte James und Sirius seufzte nur. „ZUW?“ Was war denn aus JaSiPeRe geworden? „Ja, dass ist seine neueste Idee, soll eine Abkürzung für unsere Charaktere oder so sein...“, klärte Sirius Remus missmutig auf. „Und wofür genau steht das jetzt?“, fragte Remus wobei er schon schlimmes ahnte, als er James' zufriedenes Gesicht sah wie es mit einem schelmischen Grinsen über die Bodenplatten zu ihm herunter schaute. „Also für Peter wäre es: Ziemlich Ungeschicktes Weichei.“ Remus starrte ihn nur verständnislos an „Aha und bei mir?“ „Ziemlich Ungefährliches Weichei“, war die grinsende Antwort. „Ziemlich?“, fragte Remus verwirrte „Na ja, nur einmal im Monat nicht, oder? Na ja, Sirius wäre ein 'Zimperlicher Unwirscher Wicht'“ Remus musste grinsen „Und du? Zotteliger Unbegabter Witzbold?“, fragte Sirius bissig. „Quatsch: Zahlreich umschwärmter Weiberheld! Ist doch selbst erklärend.“ „James...“ „Was?“ „Du bist ein Idiot. Rumtreiber ist echt besser Remus, danke für die Rettung, nicht, dass es all zu schwer gewesen wäre 'ZUW' zu toppen...“ „Also wenn Peter auch einverstanden ist -und wie ich ihn kenne wird er das wohl sein- bleiben wir doch dabei. Die Rumtreiber also. Auch wenn 'ZUW' auch was hatte, das müsst ihr zugeben! Na ja, trotzdem: gut gemacht Remus! Und wo du schon mal da bist: hier die linke Wand will nicht richtig halten, ich glaube Peter hat den Klebezauber nicht ganz hingekriegt, würdest du wohl...?“ Wäre er doch nicht gekommen. Er musste doch noch die Aufsätze fertigstellen und ein wenig Freizeit wäre zur Abwechslung auch ganz nett gewesen. Andererseits hatte er ja den ganzen Nachmittag bis jetzt Freizeit gehabt während James und Sirius zwei weitere Wände fertig gestellt und angebracht hatten. Im großen und ganzen fehlte nur noch das Dach und dann musste noch ein wenig Einrichtung in das ganze Gebilde, ansonsten war es ziemlich fertig. „Ja, gut ich komme hoch.“, noch musste man mit etwas Geschick über die Äste hochklettern, doch bald war ja die Strickleiter an der Sirius saß fertig und ein Loch zum rein kommen war auch schon gesägt worden (das Werkzeug hatte James kurzerhand bestellt und von seinem Taschengeld bezahlt. Remus wollte lieber nicht wissen wie viel Geld dem Jungen zur Verfügung stand). „Bald sind wir fertig.“, freute James sich und betrachtete stolz den Boden der jetzt wesentlich stabiler war, der Zauber dafür war sicher einer, den man sonst erst im dritten Jahr lernte, aber James hatte ihn zu Remus erstaunen doch sehr gut gemeistert. Mit geschwollener Brust betrachteten die drei Jungs ihr Meisterwerk welches so kurz vor der Vollendung stand, ehe sie wieder zurück zur Schule mussten. Zum Abendbrot mussten sie schließlich wieder da sein, sonst würde die Aktion vielleicht doch noch auffallen. So saßen sie also gegen 19 Uhr mit den anderen laut redend am Griffindor Tisch. „Sag mal, wo wart ihr denn den ganzen Tag?“, fragte Eric und reichte James den Korb mit Brot. Kurz tauschten die Jungs Blicke aus was das ganze nur noch verdächtiger wirken ließ. „Wie, 'wo waren wir'?“, fragte James schließlich unschuldig. „Na komm schon James du heckst doch wieder irgendwas aus, oder? Darf ich nicht mit machen? Ich krieg dich ja kaum noch zu Gesicht.“ Das stimmte allerdings. Eric gehörte schließlich nicht zum Kreis der eingeweihten und das war Remus auch ganz lieb. Sicher war Eric ein netter Kerl, und es war nicht so, als hätte Remus etwas gegen ihn, aber... er wollte halt, das möglichst wenige über seine Krankheit bescheid wussten. So schüttelte er kaum merklich den Kopf und James zuckte nur mit den Schultern. „Eigentlich nicht... außerdem was ist den mit Hannah, hmmmm?“ er zwinkerte Eric frech zu „Wie weit kommst du denn schon bei ihr?“ Der angesprochene wurde rot „Als ginge dich das was an. Außerdem mag sie nicht so gerne Sport... ich möchte mal wieder Fußball spielen. Was meinst du, kriegen wir am Samstag ein Spiel zustande? Das wäre echt mal wieder cool, oder?“ James schaute unsicher zu Sirius der nur mit den Schultern zuckte. Die Zeit wurde knapp, das gab Remus ja zu, jedes Wochenende war kostbar aber... „Hört sich doch lustig an.“, stimmte er also Ercis Vorschlag zu. „Wie wär's mit einem Spiel Jungs gegen Mädchen? Ich wette wir kriegen auch die anderen Häuser dazu mit zumachen.“ Es war Lexi die sich gerade neben Peter setzte, im Anhang hatte sie wie immer Lilly und Amea. „Entscheide sowas nicht einfach, ich habe keinen Bock auf so ein holes Spiel.“, kommentierte Lilly mit erhobenem Haupt und setzte sich neben ihre Freundin. „Also ich finde die Idee gut, Hannah wird sicher einpaar Hufflepuffs zusammentreiben können.“ Wirkliche Begeisterung klang nicht aus Ameas Stimme, aber wann tat sie das schon? „Was denn Karottenkopf? Angst zu verlieren?“ „Sirius... hör nicht auf ihn Lilly, du musst ja nicht mitmachen wenn du nicht willst.“, versuchte Remus das kommende Gewitter aus Worten abzuwehren, doch leider war ihm das nicht vergönnt. „Träum weiter Black! Ich wollte euch ja nur nicht bloß stellen, aber wer nicht hören will muss fühlen!“ „Im Reden schwingen warst du ja immer schon gut, sollten deine Schüsse so scharf wie deine Zunge sein müssten wir wirklich etwas befürchten.“ „Weißt du Black, das nehme ich als Kompliment, denn solltet ihr so schwach sein wie deine Sprüche habt ihr wirklich keine Chance.“ „Also gut, ein spiel Jungs gegen Mädchen! James ist der Kapitän der Jungs, du die der Mädchen und wir werden sehen was dabei heraus kommt. Abgemacht?“ „Abgemacht! Und wenn wir gewinnen müsst ihr...“, sie überlegte einen Moment „Ihr müsste die letzten Tage unsere Schultaschen und Bücher tragen, wenn ihr gewinnen solltet machen wir das selbe für euch!“ „Abgemacht die Wette gilt.“ „Hey Sirius macht das nicht einfach unter euch aus und zieht uns da mit rein!“, protestierte Remus der eigentlich keine Lust hatte noch zusätzliche Bücher zu tragen und er konnte sich vorstellen, dass noch viele andere gegen diese Bedingungen rebellieren dürften, spätestens wenn sie verlieren. „Ach, da wir gewinnen geht sich das schon aus!“, pflichtete James seinem Freund bei „Eine anständige Wette macht die Sache doch erst interessant! Also dann, ein 11 Personen Fußballteam, alle die mitmachen wollen, egal welcher Jahrgang oder welches Haus dürfen mit machen, eine Mannschaft 11 Spieler und so viele Ersatzspieler, wie der Kapitän auftreiben kann, nächste Woche ist das Spiel So weit so klar?“ Lilly nickte „Soweit so klar. Wer macht den Schiedsrichter?“ „Ein Siebener würde ich sagen... wie wär's mit Frank?“ „Ein Junge ja? Wie wär's mir Everlynn?“ „Von mir aus, dann eben Everlynn aus der siebten, vorausgesetzt sie sagt zu, passt mir eh besser, dann kann Frank in mein Team.“, grinste James. Für die beiden war das damit geklärt, nur die anderen beteiligten standen sprachlos daneben, vorallem Remus, der ja nicht einmal gefragt wurde, ob er denn mit spielen wollte. Es wurde mehr beschlossen, dass er mitspielen wollte und dem konnte er sich nicht entziehen. Eine Woche Schweiß, eine Woche Training, eine Woche Fußball. Remus konnte sich spaßigeres vorstellen, allerdings auch schlimmeres. Das einzige was etwas doof war war, dass dadurch die Zeit für ihr Baumhaus zurückstecken musste, aber James sah das sehr liberal: Und wenn nicht fertig wird: wir haben noch 5 Jahre, aber nur diese Woche, um uns auf das Spiel vorzubereiten!“ Und diesem Urteil mussten die Rumtreiber sich ergeben. So standen sich am folgenden Samstag 11 Jungs und 11 Mädchen gegenüber, alle samt in T-shirt und Jeans oder Sporthose. Schiedsrichter waren allgemein die Siebtklässler, welche das alles für einen Spaß hielten, aber kein wirkliches Interesse hatten mit zu machen, und von denen Schiedsrichterten eigentlich auch nur jene die Muggeleltern hatten, da sie sich besser mit den Regeln auskannten und auch mehr Spaß an dem Spiel an sich hatten. Ähnliches galt für die Spieler. Einige reinblütrige Zauberer hatten zwar angefangen mit zu trainieren aber sich doch ziemlich dämlich angestellt, was die Regeln betraf und da es nicht mit fliegenden Besen, oder angreifenden Bällen zu tun hatte, hatten sie schnell das Interesse verloren. Aber 22 Leute hatte man doch zusammen gekriegt, ja sogar etwas mehr, sodass jedes Team auch Auswechselspieler bereitstellen konnte. „Capitäne gebt euch die Hände.“, verkündete Everlynn in der Mitte des Fußballfeldes stehen. Ja man hatte tatsächlich ein richtiges Fußballfeld herbei gezaubert. Die Lehrer hatten sogar geholfen und einige fand man zwischen den restlichen Zuschauern auf einpaar herbei gezauberten Holzbänken. Unter anderem saß da Professor Flittwick, natürlich der Muggelkunde Lehrer der das rege Interesse seiner Schüler an diesem Muggelsport begeisterte und auch Professor McGonnagal und Professor Dumbledore, der das alles ziemlich amüsant zu finden schien konnte Remus erspähen. Ach wie sehr wünschte er sich auch dort auf einer gemütlichen Bank zu sitzen, weit ab von irgendwelchem Bällen oder großen Fünftklässlerinnen, die nur darauf warteten ihn nieder zu rennen. Wie verlangt gaben James und Lilly sich die Hand. „Ladies first, ihr kriegt zuerst den Ball, und vielleicht noch drei Punkte geschenkt?“, grinste er überheblich. „Abwarten Potter, deine Überheblichkeit wird dich noch teuer zu stehen kommen!“ Der Startschuss kam, das Spiel konnte beginnen. „Johnson am Ball, sie drippelte wie eine Weltmeisterin“, kommentierte Lydia mittels eines Sonarus Zaubers „Da gucken die Jungs dumm in die Wäsche!“ „Tja einige vielleicht am Black macht keiner etwas vor, schon passt er zu unserem Asstürmer“, klingte sich eine Remus unbekannte Jungen Stimme in die Kommentation ein. „Und Potter schießt nach vorne wie ein Pfeil, da kommt Avery“ „Und sicher wird sie ihm gleich den Ball abnehmen!“ Ja, das Spiel war im vollen Gange... das bekam Remus auch irgendwie mit... aber irgendwie... ja IRGENDWIE stand er noch genau da, wo er vorher auch gestanden hatte und war sichtlich verwirrt, wo auf diesem riesen Feld eigentlich gerade der Ball war. „Das war Pech für Potter...“ „Von wegen Pech, das war KÖNNEN und zwar das von Isabell!!! Wie auch immer Amanda Hopkins, eine der wenigen Vertretungen der Ravenclaws ist am Ball, Pass zu Webber, pass zu Johnson, der Ball fliegt von einer zur anderen und die Jungs können dem schnellen Wechsel kaum folgen!“ Damit hatte Lydia allerdings recht, Remus schaffte es kaum beim Zuhören alleine mitzukommen. Johnson hatte also den Ball... und wo war die? Hoffentlich kam sie nicht in seine Richtung, von ihm aus konnte er das ganze Spiel hier stehen, scheinbar vermisste ihn ja keiner... „Remus jetzt mach schon, sie kommt direkt auf dich zu!“ Manchmal glaubte der Junge das Schicksal war ihm gegenüber schlicht und ergreifen mehr als nur ironisch. Aber tatsächlich, das blond gelockte und sehr kräftig gebaute Mädchen kam, einem Bullen gleich auf Remus zu gerannt. Sein erster Impuls war: wegrennen. Dann aber besann er sich eines Besseresn: Er war Mitglied dieses Teams, er hatte Trainiert und außerdem konnte er schlecht alle enttäuschen. Er musste zumindest versuchen sie aufzuhalten. Also gut, er ging in Stellung, er war auf alles gefasst. Seine bernstein farbenen Augen waren auf die Angreifer, die bedrohlich schnell, mit sicherem Schritt auf ihn zu kamen fixiert. Kurz huschte dein Blick hinunter zu dem runden ball der von den Füßen der Stürmer immer weiter nach vorne gestoßen wurde und schließlich wie ein Torpedo auf das Tor zu schoss. „Nein der geht NICHT rein!“, rief Remus aus und in einem verzweifelten Manöver versuchte er den Ball weg zu köpfen. Er setze zum Sprung an, seine Muskel waren gespannt, zum Sprung bereit, seine Konzentration auf Höchstleistung. Sein Herz raste, der Puls stief. Er ging in die Knie, alle seine Kraft streckte er in diesen für ihn so wichtigen Sprung und stolperte. Ja, er stolperte einfach so, ohne je den Boden verlassen zu haben. Einpaar Schüler am Seiten Rand lachten, die anderen jubelten oder fluchten, denn der Schuss der Mädchen war ein Volltreffer gewesen. Die Pfeife der Schiedsrichterin trillerte hoch und klar in seinen Ohren, als der lausigste Verteidiger, den die Welt je gesehen hatte sich wieder aufrichtete und die Erde von seiner alten Hose strich. Na, das war ja ein Flop gewesen, ein mehr als peinlicher Flop. „Nächstes mal schaffst du's, aber achte darauf dass deine Schnürsenkel richtig zu gebunden sind!“, rief Lexi ihm zu. „Jetzt feuer ihn nicht auch nich an! Er ist unser FEIND Komm endlich die Jungs haben Anstoß“ Knall rot im Gesicht sah er wie Alexis von Lilly davon gezogen wurde, während sie ihm noch fröhlich und ermutigend zuwinkte. Oh man... nicht genug dass der Schuss wirklich ein Tor geworden war und die Hälfte der Zuschauer ihn hatten fallen sehen, nein auch Alexis musste das sehen. „Komm jetzt zeigen wir es ihnen!“, rief James seiner Mannschaft erstaunlich zuversichtlich zu und alle nickten nur und lächelten. Keiner der Jungs schien etwas über seine eher peinlich Vorstellung sagen zu wollen. Oder hatte es keiner mitgekriegt? Nein unmöglich, wo doch sogar die Mädchen das mitgekriegt hatten... vielleicht waren sie ja auch sauer, schließlich hätte er die beiden aufhalten sollen. Er hatte es halt verbockt. Innerlich seufzte er. So beim nächsten mal würde er es schaffen, das nahm er sich fest vor! Jawohl bei der nächsten Atacke gab es kein Zaudern oder Zögern. Und die Schnürsenkel band er auch noch schnell zusammen, ehe der Pfiff der die Vortsetzung des Spiels kundtat erklang. „Und weiter geht's James, ich meine Potter, scheint seine Worte ernst gemeint zu haben! Schon sprinten er und Eric, ich meine Freeway natürlich... jedenfalls stürmen sie nach Vorne. Tja da sehen die Mädels alt aus.“ „Nun, das sehe ich aber anders, da kommt schon die Verteidigung, und wir wollen nicht die erste Pleite von Potter in diesem Spiel vergessen! Mal sehen wie er diesmal lahm gelegt wird!“ „Da kommt Luis, da Baker, aber durch einen gut getimten Pass an Eric ist der Ball sicher. Sie kommen in tor nähe, keine 10 Meter mehr und niemand kann die zwei aufhalten. Genialer Pass zurück zu Potter, der holt aus und SCHUSS!“ „Aber Parade von Nancy! SUPER GEHALTEN!“ „Ja, nicht über, aber nur gefaustet, der Ball ist noch heiß, und da kommt schon Black der ganz unauffällig über die flügel angerannt gekommen ist! Er hat den Ball und Schuss“ Ein Jubeln war zu hören, allerdings ein sehr shcrilles und kreischendes Jubeln und Remus vemrutete shcon, dass die Mädchen wieder geblockt hatten denn die Ansage war nicht zu verstehen. Beim genaueren hinhören verstand er aber was die Mädchen am Seiten Rand schrien und wen ner sich nicht irrte shcrieben sie „JAAAAAAAA SUPER BLACK!!!“ „SIRIIUUUUUUUUS“ Oooookaaay... Mädchen waren eindeutig seltsam... und vorallem: sogar einpaar slytherin Mädchen waren darunter und feuerten ihn an, dabei war er ein Griffindor!!! Dies musste die Welt sein, in der Oben unten war und Boygroups Instrumente lernten... „1:1 der Spielstand und die Mädchen sind am Ball. Und wollen wohl gleich wieder vorne liegen so wie Evans nach vorne prescht!“ So in etwa verging das restliche Spiel, wirklich tore fielen nicht mehr und letzltich entschied die Verlängerung, dass die Mädchen den Sieg verdient hatten. Wirklich zu seinem eigenen Wort hatte Remus nicht gestanden... bei jedem Angriff hoffte er insgeheim, dass sich jemand anders darum kümmern würde und meistens passierte das auch. Deswegen fühlte sich auch ganz schlecht... aber er war eben kein Sportler, und das hatten doch alle gewusst! Warum also hatte er mitmachen müssen? „Also gut, ihr tragt also unsere Bücher.“ zufrieden grinsend kam Lilly auf James zu welcher nur locker abwinkte „Wir ahben euch doch gewinnen lassen, nachher heult ihr noch.“ „Ja ja, schalt nen Gang runter du ach so großzügiger schlechter Verlierer.“, spottete Lilly weiter und drückte ihm promt ihren Ruck sack der am Rand gelegen hatte in die Arme. „Wer ist eigentlich auf die klasse Idee gekommen diese wette abzuschließen?“, fragte ein ahnunglsoser Ravenclaw aus dem dritten Jahr während er versuchte zwei Rucksäcke zu schultern. „Wende dich an Sirius“, grinste James ein wenig schaden froh, als wäre ER es gewesen, der gesagt hatte, dass nicht alle Jungs das so toll fänden die Bücher der Mdächen für einen Woche zu tragen. Sirius zuckte nur mit den Schultern "Immehrin habe ich ein Tor geschossen, also mich soll keiner verantwortlich machen. abgesehen davon wussten doch alle bescheid." „Nach den Sommerferien müssen wir unbedingt ne Revanche spielen! Das wird sicher lustig.“, freute sich James unterdessen. „Ja... vor allem, wenn wir wieder verlieren.“, murrte Eric, der auch schon eine recht gefüllte Tasche aufgebrummt bekommen hatte. Langsam musste man sich fragen, ob die Mädchen das mit absicht gemacht hatten weil sie gewusst haben, dass sie gewinnen würden. Aber das erschien doch überaus unwahrscheinlich, denn hätten sie verloren hätten sie ja selber mehr schleppen müssen. „Hier, du trägst meine Sachen.“ Es war Alexis, die Remus ihr Tasche hinhielt „Wette ist eben Wette.“, grinste sie. Remus zuckte nur mit den Schultern. Er war gerade nicht so auf fröhliche conversation aus, er wurde einfach das geüfhl nicht los, dass er schuld an der Niederlage seines Teams hatte. „Hey, jetzt lass den Kopf nicht so hängen. Was doch lustig! Ich muss jetzt zu Lilly und den anderen, wir schmeißen eine nur-mädchen Party, leg die Tasche eifnach vor den Mädchen raum ich hol sie dann. Bis später!“ und schon rannte sie davon und ließ Remus und den rest des ebenso bedrückten Teams (James mal ausgenommen) zurück. „Für's nächste mal müssen wir aber mehr trainieren! Wer hätte gedacht, dass die Mädels so gut sein würden.“, sinnierte James. „Ja... wer hätte das gedacht.“, grummelte einer der elf dessen Namen Remus nicht genau wusste... Alvin... oder so, er war in Hufflepuss und war zwei Jahgänge über Remus, einer der ältesten im Team. „Hey, was seid ihr denn alle so geknickt? Ich hab ne kleine Feier im Jungen Schlafsal vorbereitet, also lasst uns spaß haben!“ „Und was sollen wir feiern?“ „Falls es dir entgangen ist: Wir haben VERLOREN!“ James stand etwas verloren vor der geknickten und im Stolz verletzten Mannschaft und verstand scheinbar nicht so recht das Problem der anderen. „Na und? Also mir hat das Spiel spaß gemacht, und ich persönlich werde den Kürbissaft genießen. Siri, Remi, Eric, Pete, dann haben wir die Schokofrösche eben für uns!“ Und das waren seine letzten Worte, ehe er sich umdrehte und davon stapfte. Einige Augenpaare sahen ihren Trainer und Kapitän verständnislos an. Sirius, shcien das alles nur zu amysieren, leich lächelnd folgte er James und sofort redete die zwei. Unsicher folgte Peter (der natürlich nur als 'moralische Unterstützung' da gewesen war) den beiden. „Wisst ihr was, Potter hat recht, statt eingeschnappt zu sein sollten wir uns über das tolle Spiel freuen.“, verkündete Eric und lief seinen Freunden hinterher. Eigentlich hatte James ja recht, und das wusste Remus auch, aber trotzdem, auch wenn sein Verstand das durchaus einsah wurde er trotzdem das Gefühl nicht los schuld an der schlechten Stimmung zu sein und trotzdem wünschte er sich einfach etwas sportlicher zu sein und besser dazu gehören zu gehören... in mehr als einer Beziehung. Natürlich folgte er seinen Freunden, aber in die ausgelassene Unterhaltung und Analyse des Spiels klinkte er sich nicht ein. Erstens: Er hatte zu wenig ahnung von Fußball um etwas dazu sagen zu können (James hatte inzwischen erstaunliches Wissen über diesen Muggelsport, er hatte sich wohl sogar einige Spiele angesehen.) und zweitens: Nun, das ihm nicht danach war muss wohl nicht mehr ausgeführt werden. Sirius konnte zwar auch wenige qualifizierte Komentare einbringen (da er sich weder für Muggel noch für Sport interessierte) aber dennoch warf er immer mal etwas über die Leistung der Spieler ein. Er hatte ja auch leicht reden: er war derjenige gewesen, der das eine Tor geschossen hatte! „Was bist du denn so still Remi?“, fragte James nach einer ganzen Weile, kurz bevor sie das Schloss wieder betraten. „Ach nichts.“ erwiderte Remus Schultern zuckend. Was ja nur eine Frage der Zeit gewesen, bis seine Stille auffiel, zumindest in Gegenwart von James. Er schien eine Antenne dafür zu haben wann es jemanden schlecht ging. Leider fehlte ihm das nötige Feingefühl den jenigen unauffällig wieder aufzumuntern, dafür war er einfach zu direkt. Aber das war wohl auch eine seine Stärken. „Doch nicht wegen deiner miesen Parade?“, fragte er und Sirius fasste sich nur an die Stirn. Da hatte James ja mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen und tief in die Wunde geschlagen. „Quatsch“, nuschelte Remus nicht sehr überzeugend. „Hey, ich finde du warst ganz gut! Außerdem kommt es auf den Spaß an, also was solls? Das Leben geht weiter.“ „Ähm James... lass es lieber sein, ok?“, fragte Sirius und wollte damit wohl Remus zur Rettung eilen. „Schon Ok Sirius, aber danke.“, lächelte dieser seinem Freund zu „James hat ja recht mit dem was er sagt. Das weiß ich ja auch.“ „Aber?“, fragte Eric wissbegirig. „Nichts, was man weiß und was man fühlt sind eben zwei Paar schuhe. Aber ich shcätze ich darf auch mal geknickt sein, oder?“ „MAL?“, lachte James und erntete sofort einen strafenden Blick von Sirius. War er denn so oft geknickt oder traurig? „Ist ja auch egal, freuen wir uns lieber auf die Schokofrösche“, mischte Peter sich ein und hoffte eifnach das thema wechseln zu können. „Ja, Schokofrösche sind toll.“, stimmte Remus zu und lächelte Peter matt an. „Ist ja gut, hab den Wink mit dem Zaun verstanden.“ James rollte mit den Augen. „Also lasst uns die Bücher los werden und lieber feiern. Wer hat lust auf eine Kissenshclacht?“ „aber ohne Zaubern, sonst hab ich eh keine chance!“, warf Peter ein „Ach Pete, die hast du auch so nicht!“, lachte Eric und die rannten los. „Kindköpfe.“ sirius shcüttelte den Kopf, lächelte jedoch sanft, was man sonst kaum von ihm kannte. Remus mochte dieses Lächeln viel lieber als das gewöhnlich etwas hochnäsige Lächeln welches der junge Black nur allzugern zeigte. „Na, wollen wir den Kindern einhalt gebieten?“, fagte er an Remus gewand. Dieser schüttelte den kopf „Nein, lieber mitmachen.“ Diese Antwort schien Sirius ein wneig zu überraschen, jedenfalls gongen seine schwarzen feinen Augenbrauen hoch. „Hey, du lernst dazu.“, grinste er schließlich „Also gut, wer zuletzt seien Bücherladung los ist ist ein Weichei“ und schon rannte er los. Als hätte Remus auch nur dne Hauch einer Chance. Aber darauf kam es ja doch nicht an. Er rannte hinterher, ein Lächeln auf seinen Lippen. Was für ein Glück er doch hatte, so gute Freunde zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)