Bettgeschichten von iome (HG/SS-Stories) ================================================================================ Kapitel 2: Tauschhandel ----------------------- Vielen Dank für die Reviews zum ersten One-shot an Kleiner Lord und Plumps! Ich gebe euch ein großes Butterbier aus und wünsche euch viel Spaß mit der neuen Geschichte. Warnung: Der heutige One-shot zeigt eine recht düstere Zukunft, besonders für Hermine. 2. Tauschhandel Severus zog die dunkelrote Decke ein Stück nach oben und kroch darunter. Hermine lag neben ihm auf dem Bauch und schlief schon. Lucius würde sich sicherlich jeden Moment zu ihnen gesellen. Sehr glücklich war er in den letzten Monaten nicht mehr über dieses Arrangement. In der letzten Zeit hatte sich zwischen ihnen dreien etwas geändert und mit jeder Nacht, die er hier verbrachte, fühlte es sich seltsamer an. Lucius wurde immer häufiger agressiv, Hermine zog sich noch mehr in sich zurück, als ohnehin schon und er selbst fühlte sich immer öfter unwohl, wenn er dies bemerkte. Eigentlich wollte er gar nicht darüber nachdenken. Mit einem liebevollen Blick bedachte er die junge Frau neben sich. Hermine sah wunderschön aus, wie sie da schlafend lag, umfächert von ihren langen braunen Haaren. An einem anderen Tag hätte das sicherlich Verlangen in ihm erweckt. Heute jedoch erwachte nur das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen, sie zu beschützen und ihr jedes weitere Leid zu ersparen. Seufzend lehnte er sich zurück, schob sich einen Kissen unter den Kopf, löschte das Licht und versuchte zeitgleich auch seine Gedanken auszuschalten. Wahrscheinlich war es besser zu genießen, was man hatte, als sich ständig den Kopf darüber zu zerbrechen. Ändern würde er ohnehin nichts können. Es dauerte eine Viertelstunde, bis er zur Ruhe gekommen war, die Müdigkeit ihm die Augenlider herabzog und er in einen unruhigen Schlaf verfiel, der dann nur wenig später dadurch unterbrochen wurde, dass sich die Matratze auf der anderen Seite des Bettes senkte. Lucius kam zu ihnen und wie befürchtet schien er einen schlechten Tag gehabt zu haben. Ohne Rücksicht auf die Schlafenden zauberte er Licht herbei und schob die Decke von Hermine. Einen gemurmelten Zauberspruch später war sie nackt, was ihr Körper, der kalten Luft wegen, sofort mit einer ausgewachsenen Gänsshaut quittierte. Severus schlug die Augen auf, als er der Unruhe gewahr wurde. Schnell erfasste er die nicht ungewohnte Situation und sah die altbekannte Agressivität in den Augen des Gefährten. Nie zuvor hatte er ihn aufgehalten, wenn er in diesem Zustand über Hermine herfiel. Zum einen hatte er kein Recht dazu, denn schließlich war sie Lucius’ Besitz und er selbst nur ein gerngesehener Besucher, zum anderen hatte er mehr als einmal einfach mitgemacht, aber heute war ihm nicht danach. „Lass das, Lu!“ Lucius Malfoy tat, als hätte er die Worte nicht gehört und zog den nackten, noch immer schlafenden Körper Hermine Grangers zu sich heran. Severus überlegte den Bruchteil einer Sekunden, ob er sich noch einmal - diesmal deutlicher – einmischen sollte und entschied sich dafür. „Lucius! Ich habe gesagt, Du sollt sie in Ruhe lassen.“, sagte er nun lauter und richtet sich auf. Der Angesprochene warf sein weißblondes Haar nach hinten, damit er Severus ins Gesicht sehen konnte, als er ihn durch die Zähne hinweg anknurrte: „Sie gehört mir. Mach mit oder verschwinde!“ Er griff nach Hermines Oberarm und wollte sie zu sich drehen, als sich Severus Hand um seinen Unterarm spannte. „Lass sie in Frieden!“, zischte er mit aller Beherrschung, die er finden konnte. „Sie hatte heute wieder einen verdammt harten Tag und jetzt schläft sie. Du wirst sie heute nicht anfassen.“ Damit zog Severus seine Hand zurück. Es war nicht sein Ansinnen, den anderen zu provozieren. Dieser blickte ihm jetzt starr in die Augen. „Sag mir, Severus, warum ich sie in Ruhe lassen soll! Sie ist mein Besitz. Sie ist ein Schlammblut und sie ist nur hier, um mir zu dienen. Also gib mir einen Grund, aus dem ich mich jetzt nicht einfach in ihr versenken sollte.“ Wechselnde Gefühle huschten über Severus Gesicht. Was sollte er sagen? In allen Punkten hatte Lucius Recht und doch fühlte es sich nicht so an. Hatte er plötzlich Mitleid mit einer Sklavin? Oder warum wünschte er sich so sehr ein wenig Ruhe und Geborgenheit für Hermine Granger? „Was willst Du hören, Lu? Dass sie mir etwas bedeutet? Dass ich es nicht gern sehen, wenn Du so mit Gewalt über sie herfällst?“ Lucius zog sich ein Stück von Hermine zurück und schlug die Decke über sie und sich. „Ist es denn so? Bedeutete Dir das Schlammblut etwas?“ Severus ließ sich in die Matratze zurücksinken. „Woher soll ich das wissen!“ Eine lange Pause folgte. „Vermutlich ja.“ Wieder eine Pause. „Ja! Verdammt, ja sie bedeutet mir was.“ Lucius Aggressionen waren längst Vergangenheit. Die Art und Weise wie sein Freund vorhin reagiert hatte, war zu interessant gewesen, um es zu ignorieren. Statt wütender zu werden, hatte also Neugierde von ihm Besitz ergriffen. „Wieviel bedeutet sie Dir? Liebst Du sie?“ „Sei nicht albern! Sie ist eine Sklavin und ich habe sie gern. Liebe ist etwas ganz anderes ...“ „Ach wirklich? Severus, ich habe Dich genau einmal im Leben verliebt gesehen. Und was soll ich sagen: Damals hast Du genau den gleichen Gesichtsausdruck gehabt, wie jetzt. Also noch mal: Liebst Du sie?“ Severus blickte die Schlafende an, strich ihr ganz wie selbstverständlich eine Haarsträhne aus der Stirn und ließ den Blick über sie gleiten. Sie war schön und noch sehr jung. Nicht mehr so jung, wie damals, als er noch ihr Lehrer war, aber noch immer jung genug um wunderschön und gleichzeitig so unglaublich verletztlich zu wirken. Dass sie es nicht war, hatte sie in diesem Haushalt oft genug bewiesen. Jeder Tag, an dem Narzissa die Gelegenheit bekam, sie zu demüten, war ein schlimmer Tag für sie. Die Herrin des Hauses ließ ihre Wut darüber, dass eine Sklavin ihren Gatten mehr anzog, als sie selbst es tat, an ihr aus, wann immer sie konnte. Doch Hermine schlug sich wacker. Sie nahm die Demütigungen mittlerweile mit anerlerntem Gleichmut hin, akzeptierte die kleinen und größeren Wunden, die ihr beigebracht wurden, genauso, wie die Heilung durch den Hausherren oder Severus. Ein Jahr in diesem Haushalt hatte sie gelehrt, dass sie ohnehin keine Wahl hatte, in dem, was mit ihr geschah. „Nun komm schon, Severus! Wie oft muss ich die Frage noch stellen: Liebst Du sie?“ „Liebe ist ein sehr dehnbarer Begriff, Lu. Wenn Du damit meinst, dass ich nur ihr Bestes will, dann liebe ich sie wohl.“ Malfoy lachte. Es klang höhnisch. „Ein Todesser des obersten Ranges, der ein Schlammblut liebt. Das ist mal etwas Neues.“ Severus neigte den Kopf. „Willst Du mir etwa erzählen, dass Du nichts für sie empfindest? Du schläfst seit über einem Jahr mit ihr. Versuch gar nicht erst mir zu erklären, dass sie nur Deiner Triebbefriedigung dient. Du bist fast jede Nacht bei ihr und ich habe zu oft gesehen, dass sie dabei auch nicht zu kurz kommt. Wenn sie Dir nicht wenigstens irgendetwas bedeuten würde, würdest Du sie anders behandeln.“ Lucius zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Allerdings weigere ich mich, darüber nachzudenken. Ich weiß, dass ihr Körper weich und angenehm ist und ich weiß, dass sie meine Bedürfnisse zu stillen weiß und mittlerweile fügsamer ist, als zu Beginn. Mehr ist für mich nicht wichtig. Und wie Du weißt, hatte ich nie Probleme, sie zu teilen.“ „Das ist alles? Mehr als ein Gegenstand, den man verleihen oder teilen kann ist sie für Dich nicht?“ „Nein und ich werde auch nicht zulassen, dass sie oder eine andere das jemals sein wird. Narzissa würde sich sofort von mir scheiden lassen, wäre es anders. Das kann ich mir finanziell nicht leisten.“ Lucius schwieg einen Moment, zog dann die Decke so weit von Hermine herunter, dass das Brandmal der Malfoys an ihrrer Hüfte sichtbar wurde. Weltvergessen tanzten seine Finger über die nackte Haut Hermines’ Rücken. „Willst Du sie haben?“ Severus richtete sich wieder auf. Hoffnungsvoll aber ungläubig fragte er: „Würdest Du sie mir denn überlassen?“ „Ich deute das als ein ‚ja’.“ Lucius lächelte wissend. „Und nein, ich würde sie Dir nicht einfach überlassen. Aber unter den richtigen Umständen ...“ Seine Finger glitten tiefer, hinab zu ihrem Hintern. „Soll ich betteln, oder sagst Du mir auch so, was Du damit meinst?“ Lautes Lachen erfüllte den Raum. „Dich betteln zu sehen ist es mir schon fast wert, sie Dir zu geben. Aber nein, das ist es nicht, was ich will. Was ich will ist etwas ganz anderes: Ginny Weasley.“ Severus Stimme klang erstickt, als er antwortete. „Wozu willst Du sie? Sie arbeitet bei mir im Haushalt. Dafür hast Du hier ein Dutzend Sklaven.“ „Oh, dafür will ich sie auch nicht. Aber ich werde Ersatz brauchen, wenn Du Hermine mitnehmen willst und diese kleine rothaarige Wildkatze wäre ein wirklich außergewöhnlich guter Ersatz.“ Severus setzte sich nun entgültig auf. „Nein, Lu, das kann und werde ich nicht machen. Ginny Weasley habe ich nie angerührt. Sie ist noch jünger als Hermine und sie würde daran vielleicht zerbrechen. Außerdem ist sie reinblütig und nur deshalb eine Sklavin, weil sie sich gegen den Dunklen Lord gestellt hat. Überlege Dir etwas anderes. Ich bin bereit einen guten Preis für Hermine zu zahlen, aber ich werde niemanden gegen sie eintauschen.“ „Das ist schade, denn dann wird sie wohl hierbleiben. Außerdem werde ich mir überlegen müssen, ob ich weiterhin bereit bin, sie Dir gelegentlich zu überlassen.“ Seine Hand wanderte, unter der dünnen Decke deutlich sichtbar, über die runden Backen von Hermines Po. „Überleg es Dir. Mein Angebot steht. Ebenso wie das Versprechen das Mädchen gut zu behandeln.“ „Nein, wie ich sagte: Kein Tausch.“ „Dann solltest Du jetzt gehen. Ich beabsichtige nicht, Dich unter diesen Umständen hier noch länger zu dulden.“ „Dein Versuch mich zu erpressen ist lächerlich.“ „Ach, ist er das? Wie lange wirst Du es aushalten, Hermine nicht zu sehen, nicht ihren samtige Haut unter Dir zu spüren. Wie lange, Severus, bis Du vor meiner Tür stehen wirst mit Ginny Weasley im Schlepptau? Aber lass mich Dir sagen, dass mein Preis dann ungleich höher sein wird.“ Severus Snape stand auf. Mit geschmeidigen Bewegungen zog es sich an. „Dann werde ich jetzt gehen, Lucius. Ich mag keine Erpressungen. Das solltest Du wissen, denn wir kennen uns lange genug. Und noch etwas solltest Du wissen: Ab jetzt wird sich unsere Kommunikation nur noch auf rein geschäftlicher Basis reduzieren. Erwarte in Zukunft weder Gefallen noch ein gutes Wort beim Lord von mir.“ Er pokerte hoch, doch es war seine einzige Chance. Ohne einen Blick zurück verließ er den Raum und schloss leise die Tür hinter sich. Draußen lehnte er sich an der Wand des Schlafzimmers und atmete tief durch, bevor er sich aufraffte und dieses Haus vielleicht ein letzte Mal verließ. Bis eben hatte er noch gehofft Lucius wäre nicht bereit, ihre Freundschaft, ihre Verbindung, die sie seit beinahe dreißig Jahren hatten, aufzugeben. Doch es sah aus, als hätte er sich geirrt. Severus drückte sich von der Wand weg, blickte noch einmal mit einem letzten Schimmer Hoffnung auf die verschlossene Tür und ging dann die Treppe hinab. Kein Schritt war hinter ihm zu hören und seine letzte Hoffnung zerstob, als er die Haustür schloss und den Landsitz der Malfoys verließ. In dem Haus, dass er gerade hinter sich gelassen hatte, starrte ein Angehöriger des magischen Adels gebannt auf die Tür, die sich gerade in mehrfacher Hinsicht für ihn geschlossen hatte. Seine erste Reaktion war Wut, doch schon nach wenigen Sekunden schlug sie in Enttäuschung um. Nicht so sehr die Enttäuschung nicht bekommen zu haben, was er wollte, sondern viel mehr die Enttäuschung, dass Severus gegangen war und keine Anstalten machte, zurückzukommen. War der Mann, den er jetzt seit einer halben Ewigkeit kannte und fast genau so lang als Freund ansah, wirklich in der Lage, so starrköpfig zu sein? Er hatte doch nicht zu viel verlangt! Oder doch? Hatte er zuviel gefordert? Er sah neben sich, wie Hermine versuchte möglichst ungesehen ihre Tränen wegzuwischen. Sie weinte. Wahrscheinlich war sie die ganze Zeit wach gewesen und hatte das ganze Drama mit verfolgt und nun weinte sie still in sich hinein, in der Hoffnung, dass er es nicht bemerkte. Entweder sie war auch so in Severus vernarrt, wie er in sie, oder aber dieses Gefeilsche um sie, hatte ihre Gefühle verletzt. Vielleicht sogar beides. Mit einem Mal kam sich Lucius schäbig vor. Ein Jahr lang schon mied er das Bett seiner Frau, wie der Teufel eine Kirche und er war sich darüber im Klaren, was Narcissa davon hielt und an wem sie ihr Missfallen darüber ausließ. Er hatte die Wunden gesehen, die Hermine dank ihr davon getragen hatte, er hatte die Beschimpfungen und Demütigungen gehört, die seine Frau von sich gab und er hatte nie Rücksicht gezeigt. Nie. Dabei wusste er, dass nicht jede Frau seine Anforderungen erfüllte, wusste, dass Hermine etwas Besonderes war. Eine Frau, für die er – wäre sie ein Reinblut gewesen – sich von seiner Frau getrennt hätte. Doch sie war kein Reinblut und so behandelte er sie, wie er jedes andere Besitztum behandelte. Er benutzte sie und verbannte sie dann aus seinen Gedanken. Ein Jahr war das gutgegangen, doch nun hatte er den Bogen endgültig überspannt und sie noch mehr gedemütigt, als jemals zuvor, sie als Ding bezeichnet und ihr zu allem Übel auch noch Severus weggenommen. Die Nächte, in denen er dabei war, waren immer anders gewesen. Hermine hatte schnell nach ihrer Ankunft hier gelernt, dass es besser war, sich Lucius nicht zu verwehren, aber nie hatte er erlebt, dass sie wirklich genoss, was er mit ihr tat. Bis ... ja, bis Severus ein paar mal zu Besuch gekommen und dann zu einem regelmäßigen Gast geworden war. Eine Woge von Mitgefühl, unterdrückter Zuneigung und Schuld übermannte den sonst so rücksichtslosen Todesser und Sklaventreiber und er fasste einen Entschluss. Zärtlich lehnte er sich über Hermines Körper, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr. „Zieh Dich an.“ Wortlos, aber voller sichtbarer Unsicherheit erhob sich Hermine. Die Tränen rannen noch immer über ihre Wangen, doch so schnell sie kamen, so schnell wischte sie sie auch wieder weg. Weinen hatte keinen Sinn. Davon würde sich auch nichts ändern. Also zog sie sich an und Lucius Malfoy beobachtete sie dabei. Das Kleid was sie trug hatte schon bessere Zeiten gesehen und doch sah sie gut darin aus. Schwerer dunkelblauer Samt fiel über ihre nackten Brüste, ihren flachen Bauch und verhüllte schließlich ihre schönen Beine. Lucius kam der Gedanke, dass er sie vielleicht nie wieder nackt sehen würde. Der Anblick würde ihm fehlen und augenblicklich bekam er Zweifel an dem, was er tun wollte, doch sie verflogen bei dem Anblick ihrer verweinten Augen. „Streck die rechte Hand aus.“, sagte er zu ihr. Kaum hatte sie seinen Befehl befolgt, band er sie mit einem Zauber an sich, beugte sich dann zu ihr herunter und suchte ihre Lippen. Sie wehrte sich nicht, auch wenn sie nicht verstand, was hier geschah. Woher hätte sie auch wissen können, dass dies ein Abschiedskuss war. Lucius löste sich von ihr, griff nach ihren Schultern und drehte sie Richtung Tür. „Geh und sei leise.“ Sie nickte und gehorchte ihm, wie sie es gelernt hatte. Auf Zehenspitzen schritten Herr und Sklavin gemeinsam durch das Haus, darauf bedacht niemanden zu wecken. Draußen verfiel Lucius in einen schnelleren Schritt, bei dem Hermine kaum mithalten konnte. Er wollte es hinter sich haben. Die letzten Meter bis zur Grenze des Grundstücks zog er Hermine hinter sich her. Dann drückte er sie an sich und apparierte Seit-an-Seit mit ihr zu Severus. Als sie in Snape-Manor ankamen, waren die unteren Räume hell erleuchtet, obwohl es weit nach Mitternacht war. Der Hausherr hatte seiner Wut über die Geschehnisse Ausdruck verliehen, indem er mehrerer wertvolle Vasen an der Wand zerschmettert hatte. Davon war das halbe Haus aufgewacht. Ginny Weasley hielt respektvoll Abstand zu ihm, beseitigte aber bereits die Scherben, als es an der Tür klingelte. Überrascht davon, dass um diese Uhrzeit noch jemand läutete, sah sie erst fragend den Hausherren an, begab sich dann aber auf sein Zeichen zum Eingang. Sie öffnete die Tür, erstarrte bei dem Anblick, der sich ihr bot und stolperte dann wortlos nach hinten, was dem Gast und seiner Begleitung Gelegenheit gab einzutreten. Ohne die junge Frau, die er vorhin noch hatte einfordern wollen, zu beachten, trat Lucius herein und ging durch den Flur, bis er Severus sah. Er wartete, bis dieser seine Anwesenheit wahrnahm, was nicht mehr als einen Augenblick dauerte. Entgeistert blickte ihn sein Gegenüber an und wusste augenscheinlich nicht, was er von diesem Besuch zu erwarten hatte. Wie gebannt blieb sein Blick an Hermine hängen, die aufgehört hatte zu weinen, als sie begriff, wohin sie gebracht wurde. Severus Augen lösten sich von ihr, als er sah, wie Lucius seinen Zauberstab aus dem Ärmel seines Umhangs zog und den Zauber löste, der Hermine an ihn band. Er sahen wie Lucius sie von sich weg und in seine Richtung schob und plötzlich verstand Severus gar nichts mehr. Doch Lucius kannte ihn viel zu gut. Er setzte sich mit unergründlichem Blick in einen großen Ohrensessel und forderte Severus mit einer Geste auf, es ihm gleichzutun. Zu jedem anderem anderen Augenblick wäre diese in seinem eigenen Haus ein Grund gewesen, Lucius den Weg nach draußen zu zeigen, doch Severus setzte sich und lauschte gebannt auf das, was Lucius ihm zu sagen hatte. „Wie Du siehst, bin ich nicht bereit wegen eines Schlammblutes unsere Freundschaft zu beenden. Nimm sie Dir, wenn sie Dir so viel bedeutet.“ Severus brauchte nur den Bruchteil einer Sekunden, um sich zu fangen. Als ob er nie daran gezweifelt hätte, dass es so kommen würde, nickte er und lehnte sich entspannt zurück. „Dann hast Du Dich also umentschieden. Nun, sollte Dein Preis noch der gleiche sein, muss ich Dir leider mitteilen, dass sich MEINE Meinung nicht geändert hat.“ Lucius winkte ab. „Sieh sie als Geschenk.“ „Wann hast Du Deine großzügige Seite entdeckt?“ „Wer sagt denn, dass ich das überhaupt getan habe. Sie mag ein Geschenk sein, aber sei Dir sicher, dass ich dafür irgendwann eine Gefälligkeit von Dir einfordern werde.“ Severus antwortete nicht, sondern schickte mit einer kurzen Handbewegung beide Frauen aus dem Raum. Erst dann sprach er wieder. „Ich nehme an, ich habe nicht gut genug gepokert und erzähl mir nicht, die Angst um unserer Freundschaft hat Dich hierher getrieben. Also, was ist es wirklich? Hast Du eine besondere Forderung? Wenn, dann sag es mir gleich, damit ich weiß, welchen Preis ich für sie zahlen muss.“ Wie eine Maske glitt Lucius gewohnt arroganter Gesichtszug hinweg und wurde von reiner Enttäuschung ersetzt. „Ich weiß, dass Du mich in diesem Licht siehst. Vertrau mir, Severus. Dieses einen Mal geht es weniger um mich, als um Dich – und um sie.“ Er sah Richtung Tür. „Behandle sie gut. Ich werde jetzt gehen.“ Er erhob sich. „Und Severus: Der Preis, den ich fordere, ist dass ich ab und an nun Dein Gast sein darf. Ist das ein Preis, den Du zu zahlen bereit bist?“ Severus erhob sich ebenfalls und überbrückte die wenigen Schritte zu Lucius. Er blickte ihm beinahe eine Minute prüfend in die blaugrauen Augen, bevor er seine Hand ausstreckte und nickte. Lucius ergriff die Hand und zog den anderen Mann so an sich, dass er ihm ins Ohr flüstern konnte. „Ich meine das ernst. Tu ihr nicht weh. Das habe ich schon zur Genüge getan.“ Dann drehte er sich um und verließ wortlos das Haus und das Anwesen. Ende Nun, was sagt ihr dazu? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)