Want a kiss? (Tino X Lor) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Want a kiss? ----------------------- Tino, Lor, Carver und Tish saßen – wie sie es eigentlich jedes Wochenende taten – in dem Pizzaladen von Bahia Bay. Gerade sollte besprochen werden, was sie dieses Wochenende unternehmen wollten. „Ich bin dafür, dass wir schwimmen gehen“, sagte Tish. „Dieses soll das heißeste Wochenende des Jahres werden...“ „Och nö!“, unterbrach sie Carver. „Wie soll ich denn da meine neuen Schuhe zeigen...?“ „Du kannst sie ja auf dem Hin- und Rückweg tragen“, schlug Tino vor, erntete aber nur einen missbilligenden Blick von Carver. „Nein! Wenn ich sie beim Gehen trage, werden sie ja dreckig!“ „Wann willst du sie denn tragen?“, fragte Tish mit hochgezogenen Augenbrauen. „Weißt du, Schuhe sind dazu da, dass man sie trägt, wenn man draußen rumläuft....“ „Diese nicht!“, entgegnete Carver energisch. „Diese werde ich nur tragen, wenn ich sitze... Wir könnten ins Einkaufszentrum gehen und uns dorthin setzen!“ Tish antwortete darauf wieder irgendetwas, was Tino aber gar nicht mehr mitbekam. Er sah Lor an, die die ganze Zeit über kein Wort gesprochen sondern abwesend in die Gegend gestarrt hatte. Tino fuchtelte mit der Hand vor ihrem Gesicht umher, als Carver gerade Tish zu erklären versuchte, was für Schuhe man nur trug, um sich mit ihnen sehen zu lassen und was für welche, wenn man tatsächlich mit ihnen durch die Gegend laufen wollte – und wie man das kombinierte. „Huhu. Erde an Lor!“, sagte Tino und Lor schreckte auf. „Oh. Hi, Tino! Seit wann bist du hier?“, lächelte Lor. „Seit etwa zwanzig Minuten. Wir sind zusammen hergekommen“, erwiderte Tino trocken. „An was hast du denn eben gedacht?“ „Ach, an nichts Besonderes...“, sagte Lor ausweichend. Tino wollte gerade nachhaken, als Tish sagte: „Okay, wir gehen doch am Strand schwimmen. Ich hab Carver überzeugt, heute seine schicken Flip Flops zu tragen...“ „Gut“, sagte Tino. „Gehen wir dann gleich los?“ Lor seufzte. „Sorry, Leute, ich komm nicht mit.“ Tino versuchte, seine Enttäuschung nicht zu zeigen. Er hatte sich schon gefreut, mit Lor schwimmen zu gehen... – und mit Tish und Carver, natürlich. Carver stellte zuerst die Frage, die in solchen Situationen grundsätzlich immer gestellt wurde: „Warum nicht?“ „Ich treffe mich mit Thompson.“ Tino zuckte zusammen als hätte Lor mit einem Rohrstock nach ihm geschlagen. Die anderen sahen ihn überrascht an. Tino wurde rot. „Äh... Da war eine Mutantenmücke, die mich angreifen wollte! Ich bin nur ausgewichen!“ „Aha...“, machte Tish langsam und wandte sich dann wieder an Lor. „Du triffst dich schon länger mit ihm, oder?“ „Ja“, sagte Lor fröhlich. „Aber bisher immer nur in der Woche nach der Schule... Er kommt mich öfters beim Fußball oder Basketball anfeuern.“ Tino starrte mit offenem Mund ins Leere. Lor ging mit Thompson...? Wie konnte er davon nichts gewusst haben? Seit mehreren Wochen? Warum hatte er das nie mitgekriegt...? Aber wie hätte er auch? Er sah sie ja nur noch am Wochenende, weil sie in der Woche zu viele Hausaufgaben hatten und Lor oft Training hatte... Thompson. Dieser unsympathische Typ! Was fand sie nur an ihm? Nun war es Carver, der vor Tinos Gesicht mit der Hand umherfuchtelte. „Tino? Hallo? ... Ich schätze, die Mutantenmücke hat ihn erwischt...“ „Wie auch immer“, sagte Tish, die schon wieder gehetzt wirkte. „Dann gehen Carver, Tino und ich nun los zum Strand und Lor geht zu ihrer Verabredung. Einverstanden?“ „Jo!“ Carver nahm Tino am Arm und schleifte ihn aus dem Pizzaladen. Tino bekam indessen kaum mit, was um ihn herum passierte und dachte über Lor und Thompson nach. Eine Stunde später saß Tino mit Tish und Carver am Strand. Sie hatten sich gerade ein Eis gekauft und ruhten sich nach einer ausgiebigen Wasserschlacht auf ihren Handtüchern aus. Plötzlich, völlig zusammenhanglos, sagte Carver: „Tino, stehst du auf Lor?“ Der Angesprochene ließ fast sein Eis fallen und wurde rot. „Ich... was...? Was redest du da?!“ Tish kicherte. „Tino, du wirst ja rot! Wie süß!“ „Hey, ich bin nicht süß!“, murrte Tino. In dem Moment stolperte ein Kind, das an ihm vorbei lief, und der Inhalt seines Bechers Cola ergoss sich über Tino. „Also, spätestens jetzt BIST du süß“, sagte Carver vergnügt. Als sie ihr Eis aufgegessen hatten, gingen sie wieder ins Wasser, damit Tino die inzwischen klebrig gewordene Cola abwaschen konnte. Als sie mit dem Wasserball spielten, stießen Thompson und Lor, beide ebenfalls in Badekleidung, zu ihnen. „Hey, Leute!“, rief Lor. „Dürfen Thompson und ich mitspielen?“ „Na klar!“, erwiderten Carver und Tish vergnügt; Tino nickte nur knapp. Er sah missbilligend zu, wie Thompson und Lor zu ihnen ins Wasser kamen. Thompson war gut gebaut – da konnte Tino nicht mithalten. „Tino, pass auf! Der Ball!“ Bumm. Tino bekam den Wasserball, von Carver geworfen, an den Kopf. Wütend drehte er sich um. „Kannst du nicht mal aufpassen?!“, fuhr er seinen besten Freund an. Carver schien erschrocken über diesen Ausraster. „Ähm... Tschuldige, Mann... War keine Absicht.“ „Schon okay“, sagte Tino genervt. „Ich glaube, ich gehe wieder ein bisschen ins Trockene...“ Damit verließ er, ohne Lor oder Thompson anzusehen, das Wasser und setzte sich auf sein Handtuch. Von weitem beobachtete er, wie seine Freunde – und Thompson – Ball spielten. Als sie etwas später zu ihm kamen, fiel ihm etwas ein. „Hey, Lor. Treffen wir uns morgen um eins bei mir wegen dem Geschichtsreferat?“ „Ja, okay.“ Tino beobachtete Thompsons Reaktion, konnte aber keine Spur von Eifersucht oder Ähnlichem erkennen. Schade. Am nächsten Tag kam Lor pünktlich um eins zu Tino. Insgeheim freute er sich darauf – obwohl es für die Schule war – weil er diesen Nachmittag ganz allein mit Lor verbringen würde. „Willst du was essen?“, fragte Tino höflich, erinnerte sich daran, dass seine Mutter vom Tag zuvor Algen-Brennnessel-Suppe aufbewahrt hatte, und fügte hinzu: „Wir können auch irgendetwas bestellen, wenn du willst.“ „Nein, im Moment nicht, danke“, antwortete Lor. „Hab eben Mittag gegessen... Vielleicht komm ich später drauf zurück.“ „Okay.“ Sie gingen in Tinos Zimmer, setzten sich dort aufs Bett und begannen, Daten über den zweiten Weltkrieg rauszusuchen und zusammenzutragen. Tino wollte gerade vorschlagen, eine Pause zu machen, als Lors Handy klingelte. „Oh, ich hab eine Sms bekommen!“, verkündete sie fröhlich. „Von wem?“, fragte Tino neugierig und rückte näher zu ihr, um mitzulesen. „Von Thompson.“ Tino sagte nichts und starrte nur von der Seite Lors hübsches Gesicht an. Auf einmal begann sie zu lachen. „Was ist?“, fragte Tino überrascht. „Thompson fragt, ob du was gegen ihn hast, weil du ihn immer so finster gemustert hättest. Oh man, so ein Spinner... Ich schreib ihm eben, dass das Quatsch ist.“ „Das ist kein Quatsch“, sagte Tino tonlos. Lor wandte den Kopf, sodass ihre Gesichter nur etwa fünfzehn Zentimeter voneinander entfernt waren. „Was?“ Tino war kurz davor, sich vom Bett zu schmeißen, darunter zu rollen und dort zu verstecken. Was sollte er jetzt denn sagen? Doch seine Gefühle übermannten ihn. Noch ehe er richtig darüber nachdenken konnte, purzelten ihm die Worte schon aus dem Mund. „Ich habe wirklich was gegen ihn... Gegen Thompson. Ich kann ihn nicht leiden.“ „Aber warum denn nicht?“, fragte Lor verständnislos und richtete sich auf. Selbst in aufrechter Haltung war sie nicht größer als Tino. Im Stehen überragte er sie um knapp einen Kopf, was sie seit seinem Wachstumsschub immer schon geärgert hatte. „Ich glaube nicht, dass er... dass er der richtige für dich ist.“ „Der richtige was?“, fragte Lor misstrauisch und hob eine Augenbraue. Tinos Gesicht wurde warm. „Na, der richtige... Freund.“ Lors misstrauische Miene wich einem überraschten Blick. „Das denkst du?“, fragte sie perplex. „Und deshalb magst du ihn nicht?“ Sie grinste. „Was gibt’s denn da zu grinsen?“, regte sich Tino auf, der spürte, wie sein Gesicht immer wärmer wurde. „Ich kann doch nichts für meine Gefühle!“ Das Grinsen auf Lors Gesicht wurde wieder schwächer, aber sie wirkte nicht unglücklicher. „Wie meinst du das nun wieder? Bist du etwa...“ Tino wusste nicht, was er tun sollte. Er saß hier, vor Lor, allein mit ihr in seinem Zimmer und sie war gerade dabei, herauszufinden, was er für sie fühlte! Er wollte nicht, dass sie es aussprach. Das wäre ihm endlos peinlich, wenn sie ihm das so an den Kopf knallen würde. Aber zurück konnte er jetzt eh nicht mehr. Im Großen und Ganzen dachte Tino kaum nach. Er nahm Lors Hand, zog sie zu sich, beugte sich vor und küsste das Mädchen, das er schon so lange kannte. Er erwartete, dass sie ihn zurückschubsen und ihm eine Backpfeife geben würde; aber wenigstens würde er dann einmal kurz ihre weichen Lippen gespürt haben. Doch sie schubste ihn nicht zurück, im Gegenteil. Nach der ersten Sekunde, in der sie wohl begreifen musste, was gerade geschah, drückte sie sich enger an ihn und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Sie schlang den Arm, dessen Hand Tino nicht hielt, um seinen Nacken und beugte sich langsam vor, sodass die beiden, sich immer noch küssend, irgendwann auf dem Bett lagen, sie auf ihm. Die Bücher und Zettel fielen herunter, doch das störte keinen der beiden. Tino spürte nur Lors Gegenwart und das war alles, was ihm wichtig war. Nach einiger Zeit – waren es Sekunden, Minuten oder Stunden gewesen? – lösten sie sich voneinander. Sie setzten sich aufrecht nebeneinander hin und sahen einander nicht an. „Jetzt hat Thompson wenigstens einen Grund, mich auch nicht leiden zu können“, bemerkte Tino nach kurzem Schweigen. Lor seufzte tief, wie man es gar nicht von ihr kannte. „Ach, Tino... Ich gehe doch gar nicht mit Thompson!“ Tino starrte sie an. „Was?!“ Bei Tinos Blick begann sie zu lachen. „Hahaha, nein im Ernst, wir sind nur Freunde! Ich wusste nicht, dass du dachtest, ich würde mit ihm gehen... Ich hab doch schon vor ner halben Ewigkeit das Interesse an ihm verloren!“ Tino sackte in sich zusammen. „Na toll“, murrte er. „So viel Wind um nichts.“ „Na ja“, sagte Lor und ihre Stimme klang sehr fröhlich. „Eigentlich war es ganz gut, dass du das gedacht hast... Sonst hättest du das vielleicht nie getan.“ „Aber... das heißt... es war in... Ordnung für dich?“ Nun wurde Lor rot. Tino schmunzelte etwas. Sie sah wirklich süß aus. „Ja... war es...“, nuschelte sie verlegen. Jetzt grinste Tino. „Willst du noch mal?“ Als Lor aufblickte, küsste er sie wieder, und diesmal noch leidenschaftlicher als zuvor. ~~~ ~~~ ~~~ ich hoffe, es hat gefallen ^^ lasst mia n kommi da de kyo x3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)