You will never be mine von Kyo-chi ================================================================================ Kapitel 7: From now on we’re always together -------------------------------------------- Als er ihn wieder eingeholt hatte, legte er vorsichtig einen Arm um den Blondschopf, zog ihn etwas zu sich und lächelte Kyo an, als dieser zu ihm aufblickte. Da er keine Ablehnung in Kyo's noch immer wässrigen Augen sah, ließ er seinen Arm weiter an der Taille des Sängers ruhen, ging mit ihm weiter zu seiner Wohnung. Nach einigen weiteren Minuten kamen sie endlich bei Die zu Hause an. Daisuke half Kyo aus seiner Jacke heraus, nachdem sie die Wohnung betreten hatten, hängte sie an einen Haken und zog sich seinen Mantel aus, den er neben Kyo's Jacke hängte. Während er dies tat, zog sich Kyo seine Stiefel aus, die er anschließend neben Die's Schuhe stellte. Der Rotschopf nahm sich wieder die Reisetasche des Kleineren, ging zu seinem Schlafzimmer. „Geh duschen“, war das Letzte, was man noch vernahm, dann verschwand er in dem Zimmer, begann die ganzen Sachen auszupacken. Kyo nickte lediglich, lief leise durch den Flur und begab sich in das angenehm warme Badezimmer, seufzte kaum merklich. Er entledigte sich nach kurzem Zögern seiner Sachen, bis er nur noch in Boxershorts dastand. Anschließend blickte er sich kurz um, verließ noch einmal das Bad. Er brauchte ja auch Sachen, die er anziehen konnte, wenn er geduscht hatte. Er öffnete die Tür zum Schlafzimmer, betrachtete Die einen kurzen Moment, der gerade damit beschäftigt war die ganzen Sachen auszupacken und auf das Bett zu legen. Dann schlich Kyo leise in den Raum, stellte sich - unschlüssig was er nehmen sollte - neben das Bett. Nun blickte auch der Rotschopf von den vielen Sachen in der Reisetasche auf, schaute direkt zu Kyo, der grübelnd neben dem Bett stand. Sein Blut raste schon förmlich durch seinen Körper, als er auf die blasse Haut des Jüngeren blickte. Sein Puls stieg immer mehr an und er musste sich wirklich zurückhalten, um nicht gleich über Kyo herzufallen. Er sah einfach verboten gut aus. „Ähm... was überlegst du?“, fragte Die nach ein paar Sekunden, räusperte sich leicht dabei. Kyo machte ihn unglaublich an, wenn er da nur in Boxershorts stand und dazu noch diesen nachdenklichen Blick aufgesetzt hatte, der so untypisch für Kyo war. Kurz sah er zu Die auf, wandte sein Gesicht aber wieder den vielen Sachen zu, die der Rotschopf auf dem Bett verteilt hatte. „Ich suche Sachen.“ Schließlich griff er sich einfach eine Stoffhose, eine Boxershorts und ein Shirt, verschwand wieder aus dem Zimmer und ging zurück ins Bad. Die blickte dem Kleineren nur verwirrt hinterher, zuckte dann lediglich mit den Schultern und räumte weiter die ganzen Klamotten aus der Tasche. Wo soll ich das nur alles hinpacken?, dachte er resigniert, als er auf den Berg von Sachen blickte. So viel Platz hatte er in seiner Wohnung nun auch nicht. Das hieß also, dass seine Klamotten weichen mussten, damit für Kyo's Platz war. Der Sänger legte währenddessen seine Kleidung auf einem Hocker ab, entschied sich lieber baden zu gehen, als zu duschen. Und sofort hatte er den Wasserhahn aufgedreht, ihn so eingestellt, dass warmes, aber nicht zu heißes Wasser in die Badewanne lief. Als die Wanne ungefähr halb voll war, drehte er den Wasserhahn wieder zu. Er wollte Die's Wasserkosten lieber nicht zu hoch treiben. Kyo zog sich noch schnell seine Boxershorts aus - ließ einzig die Kette an seinem Körper - und stieg vorsichtig in die Badewanne, seufzte zufrieden, als er von dem warmen Wasser umhüllt wurde. Er legte seinen verletzten Arm auf den Rand der Wanne, schloss seine Augen und dachte daran, dass die nächsten Wochen, vielleicht sogar Monate, einfach nur wunderbar werden würden. Mit Die an seiner Seite konnte er sein Leben vielleicht wieder ansatzweise genießen und sich endlich jemandem öffnen. Er hielt zwar nicht viel davon Die alles zu erzählen, was ihn bedrückte, aber sicher hörte der Gitarrist ihm zu, tröstete ihn, egal was er ihm erzählte. Das hatte er immerhin schon einen Tag lang getan. Und Daisuke verstand ihn. Er war nicht einer von den Leuten, die zuhörten und gut zusprachen, aber hintenherum sich über einen lustig machten. Die war immer ehrlich und sagte seine Meinung, auch wenn sie einen verletzte. Und er hatte zu Kyo noch nie gesagt, dass er ihn nervte oder sonstiges. Im Gegenteil. Er hatte gesagt, dass er sein Freund war und ihn mochte. Und das machte Kyo irgendwie glücklich, auch wenn er gar nicht so genau wusste, wie sich Glück anfühlte. Aber bei dem Älteren lernte er das sicher noch alles. Lieber später als gar nicht. Nachdem er sich gründlich gewaschen hatte und auch seine Haare endlich von dem ganzen Haarspray befreit waren, stieg er wieder aus der Wanne, griff sich einfach eines der Handtücher und wickelte es sich um die Hüfte. Zusätzlich nahm er sich noch ein zweites Handtuch, rubbelte seine Haare und anschließend seinen Körper trocken. Der Blondschopf nahm sich seine Sachen, zog sie an und legte die Handtücher einfach über den Rand der Badewanne. Wo genau er sie sonst hinlegen sollte, wusste er nicht und bei sich zu Hause tat er dasselbe. Er zog noch den Stöpsel aus der Badewanne, verließ anschließend den Raum und lief dabei fast in Daisuke hinein, der wartend vor der Tür stand. „Schön langsam“, grinste der Rotschopf frech, wuschelte Kyo durch die noch feuchten Haare. Obwohl sie noch feucht waren, fühlten sie sich unglaublich weich an. Wenn man Kyo's Haare sah, dachte man eigentlich, dass sie sich bei den Tonnen von Haarspray, welches sich immer in ihnen befand, wie Stroh anfühlten - oder auch wie Beton. Zudem kam auch noch das Bleichen. Aber sie waren wirklich unglaublich weich. „Könntest du meine Haare jetzt in Ruhe lassen?“, fragte Kyo emotionslos und schaute den Gitarristen ohne eine Regung im Gesicht an. Er hasste es, wenn ihm jemand durch die Haare strich. Zwar fühlte es sich einfach wunderschön an, wenn Die es tat, aber das musste er ihm ja nicht sagen. Lieber behielt er es für sich und tat so gefühlskalt wie immer. „Schon gut“, wehrte Die ab, lachte dabei. Er nahm seine Hand wieder aus den nun noch schlimmer zerzausten Haaren und lächelte Kyo lieb an. „Du kannst dich ja schon mal ins Wohnzimmer setzten. Ich mach dann Tee und was zu Essen, okay?“ Der Jüngere nickte lediglich, obwohl er nicht wirklich von der Idee angetan war. Tee war okay, aber er hatte überhaupt keinen Hunger. So wie immer eigentlich. Aber er wusste, dass er von jetzt an wohl mehr essen musste. Die würde ihn überwachen. Er ging einfach an dem Größeren vorbei und verschwand im Wohnzimmer, wo er sich auf der schwarzen Couch niederließ und die Beine anzog. Die blickte ihm kurz hinterher, verschwand aber im Badezimmer, um ebenfalls zu duschen. Durch seine Rennerei zuvor, stank er sicher wie ein Esel. Und Die wusste, dass diese Tiere nicht besonders gut rochen. Gelangweilt saß Kyo eine ganze Weile einfach nur auf der Couch und blickte auf irgendeinen Punkt vor sich. Doch als ihm das zu dumm wurde, stand er auf, schaute sich etwas in Die's Wohnzimmer um. Zuerst ging er auf den großen Weihnachtsbaum zu, der sicher einen halben Meter größer war als der Sänger. Leise grummelnd nahm er sich etwas von dem blauen Lametta, spielte eine Weile damit. Jedoch hängte er das glitzernde Zeug wieder an den Baum, stieß mit seinen Fingerspitzen ein paar der Kugeln an, die durch die Bewegung immer wieder im Licht leicht funkelten. Der Baum wurde Kyo aber zu langwellig, weshalb er weiter durch das Zimmer ging und an einem kleinen Glasschrank Halt machte. Darin standen überall Bilder. Die Bilder von Die und seiner Familie standen ganz oben, so dass Kyo Probleme hatte sie sich alle anzusehen. Dennoch schaffte er es irgendwie, betrachtete eines der Bilder, auf welchem der Gitarrist sicher erst zehn Jahre alt war. Schon auf diesem Foto hatte er sein typisches Grinsen aufgesetzt und wie der Blondschopf auf einem anderen Bild erkannte, hatte Daisuke es von seinem Vater geerbt. Denn dieser grinste genauso, auch wenn er überhaupt keine Ähnlichkeit mit seinem Sohn hatte. Das Aussehen hatte der Rothaarige eindeutig von seiner Mutter. Und wie Kyo fand, war das auch besser so. Eine Ablage weiter unten - und für Kyo damit gut sichtbar - standen Bilder aus Die's Schulzeit. Der Gitarrist hatte zu diesem Zeitpunkt eine hässliche Brille auf der Nase und eine etwas merkwürdige Frisur, so eine Art Topfschnitt. Aber Kyo's Fotos sahen zu diesem Zeitpunkt auch nicht wirklich besser aus. Zum Glück trug Die nun keine Brille mehr, sondern Kontaktlinsen. Ohne dieses schwarze Ding sah er eindeutig besser aus. In der letzten Ablage des Glasschrankes standen Fotos von Dir en grey. Meist Gruppenfotos, aber auch einige auf denen nur Kaoru und Die zu sehen waren. Wie Kyo wusste, kannten sich die Zwei schon seit der Mittelschule und waren beste Freunde. Aber Die hatte auch schon öfters zu dem Blondschopf gesagt, dass er sein bester Freund war. Also hatte Die wohl zwei. Leise seufzend blickte er auf ein Bild, welches genau in der Mitte stand und somit fast so etwas wie einen Ehrenplatz innehielt. Es war das einzige auf welchem nur Die und er zu sehen waren. Kyo kam es etwas komisch vor, dass gerade dieses Bild in der Mitte stand, denn besonders toll war es nicht. Seiner Meinung nach. Nur Die sah einfach toll aus. Das Bild war von diesem Frühling, als sie campen waren und nachdem Die den kleinen Sänger mit einer Dusche geweckt hatte. Die grinste fröhlich in die Kamera, hatte seine Arme um Kyo geschlungen und drückte sich von hinten an ihn. Der Jüngere allerdings blickte wie immer ohne eine Regung in die Kamera, die noch immer etwas feuchten Strähnen klebten auf seiner Stirn. Er wusste noch, dass er zu diesem Zeitpunkt wirklich wütend auf Die gewesen war und ihn am liebsten umgebracht hätte. Und sicher hatte Die dies auch bemerkt, aber es gekonnt ignoriert. „Was guckst du dir da an?“, erklang es plötzlich neben Kyo und er schreckte aus seinen Gedanken auf, blickte sichtlich erschrocken zu dem Gitarristen, der im Türrahmen stand. Er antwortete nicht, verdeutlichte seine Missgunst lediglich mit einem leisen Knurren. Der Ältere lachte nur, wandte sich mit einem „Ich mach jetzt Tee“ ab und verschwand in der Küche. Er schaltete den Wasserkocher an, versank während er wartete in Gedanken. Kyo hatte gerade eben einfach niedlich ausgesehen, wie er sich leicht verwundert die Bilder angesehen hatte. Die stand eine ganze Weile in der Tür, hatte sogar mitbekommen, wie der Jüngere mit den Kugeln am Weihnachtsbaum gespielt hatte. Als Kyo sich schließlich die Bilder angesehen hatte, wollte er schon etwas sagen, da sich Kyo nicht diese hässlichen Fotos von damals ansehen sollte. Aber da der Sänger leicht gelächelt hatte, als er sich die Bilder angeschaut hatte, konnte er nicht anders und musste alles mitverfolgen. Erst als Kyo bei den Bildern von Dir en grey angekommen war und sich sein Blick nach kurzem in einen erstaunten geändert hatte, hatte er endlich etwas gesagt. Er wollte Kyo eigentlich nicht erschrecken, aber so sah er einfach nur putzig aus. Er würde mich töten, wenn er meine Gedanken lesen könnte, ging es ihm leicht panisch durch den Kopf und er goss das heiße Wasser in zwei Tassen, die er sich nahm und noch zwei Teebeutel hineinhängte. Er trug beide Tassen in das Wohnzimmer, stellte sie auf dem kleinen Tisch ab und lief wieder zurück, legte einige Sachen auf ein Tablett und trug es, wie schon heute morgen, in das Wohnzimmer. Kyo stand nun an dem Fenster, an welchem er immer gestanden hatte, als er noch bei Die gewohnt hatte. Es war noch immer alles so schön wie damals. Er konnte auf die vielen Lichter der Stadt blicken, die vorbeifahrenden Autos und die kaum sichtbaren Menschen betrachten, die von hier so klein wirkten, hektisch durch die Straßen liefen. Daisuke lächelte leicht, als er sah, wie Kyo fasziniert alles beobachtete, was sich außerhalb der Wohnung befand. Es war wirklich schön den Kleineren wieder bei sich zu haben. Und auch wenn er wusste, dass Kyo ihn nie lieben würde, war er froh ihn so nah bei sich zu haben und ihn den ganzen Tag lang zu sehen. „Komm her“, rief er dann ruhig und Kyo drehte sich sofort von dem Fenster weg, ging langsam auf Die zu und ließ sich neben ihm auf der Couch nieder. Er betrachtete das Essen, welches sein Freund hingestellt hatte, entschied sich aber dafür Tee zu trinken. Das Essen konnte Daisuke eigentlich wieder wegräumen. Er würde garantiert nichts davon verzehren. Er hatte einfach keinen Hunger. Der Rothaarige bemerkte zwar, dass Kyo sich zuerst den Tee nahm und das Essen eher abwertend musterte, aber er sagte nichts. Noch nicht. Vielleicht aß der Kleinere ja doch noch etwas und wollte sich jetzt nur ein wenig aufwärmen. Nachdem er allerdings selbst fertig war und Kyo immer noch nichts von dem Essen angerührt hatte, drehte er sich leicht zu Kyo, blickte ihn verärgert an. Der Blondschopf verstand nicht, was Die von ihm wollte, erwiderte den Blick demzufolge auch sichtlich verwirrt. Erst als Daisuke auf die Brötchen zeigte, verstand er, schüttelte aber den Kopf. „Ich will nicht.“ „Du willst nie!“, entkam es lauter als beabsichtigt den Lippen des Älteren. Warum wollte Kyo nichts essen? Er sollte sich einmal selbst im Spiegel betrachten. Er sah schrecklich aus. „Du hast seit heute Morgen nichts gegessen!“ Der Sänger zuckte lediglich mit den Schultern. Er hatte eben keinen Hunger und daran konnte selbst Die nichts ändern. Er war es gewohnt wenig zu essen. Und er kam auch gut damit zurecht. „Ich hab keinen Hunger“, verdeutlichte er seine Meinung noch einmal. Die's Blick wurde noch etwas wütender und er zog Kyo schon fast brutal zu sich. Dass Kyo leise aufquiekte, war ihm gerade egal. „Schau dich doch mal an! Du bist total dünn, fast abgemagert!“ Er deutete auf Kyo's Arme, bei denen man schon jeden Knochen sah. Bemerkte Kyo etwa nicht, dass er viel zu dünn war? Der Blondhaarige blickte desinteressiert auf seine Arme, auf die der Größere deutete. Sie sahen doch normal aus. Nicht anders, als sonst auch. Was wollte Die also von ihm? „Du verstehst mich nicht, oder?“, fragte der Gitarrist noch immer wütend nach und Kyo nickte darauf leicht. „Es ist doch nicht normal nur einmal am Tag etwas zu essen und dann auch nur aus Zwang!“ Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. „Ich mach mir Sorgen um dich. Wie soll es denn weitergehen, wenn du noch dünner wirst? Du warst in letzter Zeit öfter krank als Kaoru, Shinya, Toshiya und ich zusammen!“ Kyo senkte beschämt den Kopf. Die machte sich wirklich Sorgen um ihn? Er war nicht nur wütend, dass er nichts aß, sondern sorgte sich um ihn, wollte, dass es ihm gut ging? „Es tut mir leid“, entkam es kaum hörbar seinen Lippen. Der Rotschopf hatte sicher Recht. Vielleicht war er wirklich zu dünn. Er merkte zwar nichts davon, aber das konnte auch daran liegen, dass er sich nie selbst betrachtete. Er wollte dieses Elend gar nicht sehen. Als Die die Entschuldigung hörte, ließ er den Arm des Jüngeren wieder los, strich sanft über die gerötete Stelle und hielt ihm schließlich etwas zu Essen hin. Wenigstens ein paar Bissen sollte Kyo zu sich nehmen. Der Sänger nahm sich eines der Brötchen und machte es sich zurecht. Er aß es langsam, machte jedoch immer wieder Pausen, damit ihm nicht schlecht wurde. Er war es nicht gewohnt so viel zu essen und Die's Blick machte es nicht gerade einfacher. Denn der Gitarrist beobachtete Kyo die ganze Zeit, achtete darauf, dass er auch wirklich alles aß. Es schmerzte ihn zwar zu sehen, wie Kyo immer wieder kurz aufhörte und zu ihm aufblickte, aber er blieb standhaft. Sonst ging es mit Kyo niemals aufwärts. Als der Blondhaarige das Brötchen aufgegessen hatte, sagte Die ruhig: „Mindestens dreimal am Tag isst du jetzt was, okay?“ Es war eine Frage, aber Die akzeptierte nur ein ‚okay’, nichts anderes. Ansonsten konnte Kyo auch wieder zurück in seine Wohnung gehen und dort vor sich hin vegetieren. „Okay“, murmelte Kyo, schloss seine Augen und versuchte sich zu beruhigen. Ihm war schlecht, aber er musste es aushalten. Wenn Daisuke wollte, dass er ab jetzt mehr aß, weil er sonst noch dünner wurde, machte er dies auch. Und dieses komische Gefühl verschwand sicher auch bald. Der Gitarrist bemerkte, dass es Kyo nicht gut ging und er seufzte leise. Sicher war ihm schlecht. Also zog er ihn etwas zu sich, setzte sich selbst so hin, dass der Sänger zwischen seinen Beinen platz nehmen konnte. Anschließend lehnte er Kyo etwas an sich und blickte über seinen Kopf auf Kyo's Bauch. Der Blondschopf war sichtlich verwirrt, versuchte Die anzusehen, was aber nicht gelang. Er saß jetzt zwischen den Beinen des Älteren, war mit dem Rücken an ihn gelehnt und konnte ihn so schlecht anblicken, sah nur einige rote Haarsträhnen aus den Augenwinkeln. Zum Glück merkte Daisuke aber, dass es dem Kleineren unangenehm war, flüsterte ihm daraufhin leise etwas ins Ohr: „Dir ist doch sicher schlecht...“ Und schon begann er behutsam über Kyo's Bauch zu streicheln, spürte, wie sich der Sänger zuerst verkrampfte, sich nach einiger Zeit aber merklich entspannte. Er schloss die Augen, kuschelte sich etwas weiter an Die. Normalerweise ließ er niemanden so nah an sich heran, aber Daisuke's Berührungen lösten in ihm wieder dieses schöne Gefühl aus, als flatterten hunderte von Schmetterlingen durch seinen Bauch. Und er genoss dieses Gefühl sichtlich, wollte am liebsten noch mehr davon, weshalb er auch nichts sagte, als Die mit seinen Händen unter das große Shirt glitt und Kyo dort weiter streichelte. Der rothaarige Gitarrist lächelte leicht, als er bemerkte, dass Kyo diese Berührungen gefielen. Sicher war ihm jetzt auch nicht mehr ganz so schlecht wie zuvor. Und er selbst konnte so die weiche und warme Haut des Sängers berühren. „Wenn du willst, machen wir das jetzt nach jedem Essen“, hauchte er leise in Kyo's Ohr. So konnte er ihm immer nah sein, ihn berühren, das spüren, was er sonst nie bekam. So ertrug er es vielleicht ein Leben lang nur ein Freund Kyo's zu sein und nicht mehr. „Hm...“, murrte Kyo seufzend, schmiegte sich etwas weiter an Die. Ja, sie konnten das jetzt nach jedem Essen so machen. Er hätte auch nicht dagegen einzuwenden, wenn sie es immer - also den ganzen Tag lang - taten. Denn so verschwand dieses Gefühl der Übelkeit und machte einem anderen, viel schöneren Gefühl platz. Irgendwann jedoch war Kyo nah am Einschlafen und rutschte immer weiter zwischen Die's Beinen nach unten, so dass der Gitarrist noch nicht einmal mehr den Bauch des Kleineren streicheln konnte. Zuerst kicherte der Gitarrist leise, doch als Kyo's Kopf fast in seinem Schritt lag, hob er ihn etwas an. „Wollen wir schlafen gehen? Du pennst jetzt schon fast.“ Er lachte zwar immer noch, aber damit überspielte er nur seinen rasenden Puls und sein sicher schon kochendes Blut. Und auch sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er hoffte, dass Kyo es nicht bemerkte. „Hm...“, war Kyo's einzige Antwort und er schmiegte sich wieder an den Größeren. Er bemerkte zwar, dass dessen Herz laut schlug, aber er konnte es nicht richtig einordnen. Und es war ihm gerade auch egal. Hauptsache er konnte diese Wärme spüren. Ich sollte ihn vielleicht tragen, schoss es Die durch den Kopf. Der Sänger wirkte nicht, als wollte er sich heute noch einmal erheben, sondern sofort hier einschlafen. Zumindest kam es Die so vor. Dass Kyo allerdings nur hier liegen wollte und weiterhin die Berührungen und das Gefühl, welches diese auslösten, genießen wollte, wusste er ja nicht. Und schon nahm er Kyo auf die Arme, trug ihn zum Schlafzimmer. Der Blondschopf krallte sich an Die fest, als dieser ihn hochhob. Mit so einer Aktion hatte er nicht gerechnet und war dementsprechend überrascht. Aber so konnte er immer noch Die's Wärme spüren, die starken Arme, die ihn sanft festhielten. Im Schlafzimmer angekommen, verfrachtete er Kyo sofort in das Bett, wollte dann das Zimmer wieder verlassen. Jedoch hielt sich der Kleinere an ihn gekrallt fest, wollte ihn nicht mehr loslassen. „Bleib hier, ja?“, fragte er ruhig, öffnete seine Augen und blickte den Größeren schon fast flehend an. Er wollte nicht schon wieder allein schlafen und von seiner Vergewaltigung träumen. Nur wenn Die bei ihm war, träumte er nicht davon. Und wenn er neben ihm lag, konnte er noch zusätzlich die Wärme des anderen genießen. Daisuke nickte zaghaft. Es war zwar schön neben dem Sänger zu schlafen, aber gleichzeitig auch quälend. Ihn zu berühren, aber nicht mehr zu bekommen, war schon hart für den Gitarristen. Trotzdem legte er sich neben Kyo, drehte ihm allerdings den Rücken zu, damit er nicht in Versuchung kam. Das Letzte, was er noch bemerkte, war, dass sich Kyo etwas näher zu ihm legte, sich an ihn schmiegte, danach schlief er ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)