Das Leben einer Sirene von Ratte (Bitte stillt meine Kommisucht und gibt mir Rat, was ich noch verbessern kann) ================================================================================ Kapitel 6: Der Untergang von Atlantis III: Vom anderen Ufer ----------------------------------------------------------- Es dämmerte schon, als Hadria Amare endlich ankam. Ekitna, eine ältere Frau mit einem großen Hut auf dem Kopf, und die Königin von Atlantis, standen schon ungeduldig am großen Haupttor des Palastes. „Du bist zu spät!“ sagte sie genervt und tippte mit einem Fuß auf. Hadria verleierte die Augen. „Ja! Ich bin auch froh dich zu sehen!“ meinte sie sarkastisch, doch die Königin überhörte einfach ihren Kommentar. „Nun komm schon, wir haben nicht ewig Zeit! Du musst vorbereitet werden!“ rief sie ihr schon beim gehen zu. Die Sirene stockte. „Vorbereitet?“ fragte sie verwirrt. „Ich sollte doch nur diese verdammte Schriftrolle nach Atlantis bringen!“ Sie war noch überrascht, dann verfinsterte sich ihr Gesicht. Er hatte sie reingelegt. Fast wie auf Kommando spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. „Aber Liebes!“ erklang hinter ihr die Stimme von Poseidon. „Ich denke nicht, dass du gekommen wärst, wenn ich dir von Anfang an erzählt hätte, dass DU die Schriftrolle dem Meer übergeben musst!“ Sie wendete sich rasch zu ihm um und schaute ihn böse an. „Da könntest du sogar recht haben!“ meinte sie grinsend. „Das war also alles nur ein Vorwand? Dann kann ich ja jetzt wieder gehen!“ Empört wollte sie an ihm vorbei gehen und das alles so schnell wie möglich vergessen, doch er hielt sie auf. „Nicht ganz!“ sagte er in seinem typischen Lächeln. „Hätte ich die Schriftrolle verloren, wäre ich wohl nicht mehr lange am Leben und da dir das Meer sowieso wohl gesonnen ist ...“ Mit einem Hundeblick schaute er zu ihr, doch ihre Mimik änderte sich nicht im geringsten. „Und was ist mit dem Versprechen? War das auch nur ein VORWAND?“ sagte sie zornig und packte ihm am Kragen. Beschwichtigend hob er die Arme. „Keine Sorge. Sobald die Schriftrolle dem Meer übergeben wurde, bist du eine ganze Sirene ohne Herz!“ Sofort ließ Hadria ihn wieder runter und klopfte ihm den Staub vom Hemd. „Gut, und ich rate dir, dass nicht zu vergessen!“ Er lächelte ihr gequält zu und drehte sich zum Palast. „Lass...!“ begann er. „Lass uns doch erstmal reingehen, Liebes!“ Dabei legte er einen Arm um sie und führte sie so Richtung Palast. Beim gehen schaute Hadria lieb und verführerisch zu Poseidon. „Du Poseidon!“ sagte sie mit der gleichen, liebevollen Stimme. Ganz in Gedanken versunken fragte dieser „Ja?“ Nun zeigte sie ihr wahres Gesicht. Mit einer schnellen Handbewegung, drückte sie seinen Arm nach hinten. „NENN mich nicht Liebes und FASS mich nicht an!“ Vor schreck ließ er sie sofort los und wurde ebenfalls gleich losgelassen. Einige Minuten später saßen unsere Helden, die Königin und der gesamt Hofstaat im Festraum und machten das, was Menschen am besten konnte: Essen, dumm labern und Trinken. Sie verleierte darüber nur die Augen. Poseidon schaute sich die ganzen Menschen an und hob dann noch mal das Glas, um nach Rum zu rufen. Ein junger Mann kam sofort auf sie zu und lächelte sie an, während er das Glas füllte. Als er dann wieder ging, lehnte sich Poseidon zu ihr rüber. „Das ist Josh. Er ist wirklich ein stattliches Exemplar. Wie findest du ihn?“ Hadria verleierte einfach nur die Augen und seufzte. „Willst du mich verkuppeln?“ Er schaute doch nur träumerisch zu dem Jungen, wobei sein Blick sehr tief war. „Nein. Wer redet den von dir? Ich will ihn für mich!“ Nun ging Hadria ein wenig zurück und schaute ihn an, als würde er von einem anderen Stern kommen. Na ja, er kam ja schon vom anderen Ufer. Dann schaute sie zu diesem Josh. „Aber du weißt schon, dass es eine Fernbeziehung wäre. Immerhin lebst du im Meer und er an Land. ER ist ein Mensch!“ sie fand das mehr als lustig, wie der Mann neben ihr, der doch immer sich wieder ihr näherte, nun einem anderem Mann auf die Hose schaute. Leicht hob sie die Augenbraue. „Das ist nicht so schlimm. Ich will ja nur meinen Spaß mit ihm!“ dass fand sie wiederum noch komischer. „Egal, ob Männer Männer lieben oder Frauen, sie denken doch immer nur an das eine. Der „Spaß“ wir ihr ihn nennt, ist doch eigentlich nur zur Fortpflanzung gedacht!“ sie fand es eh merkwürdig, wie sie bei einem solchen Anlass nur auf so ein Thema kommen konnten. Er schüttelte nur den Kopf. „Ihr mystischen Wesen seid echt arm dran, wobei ich das bei dir nicht verstehen kann. Sirenen waren nie so prüde wie du bist!“ dafür bekam er einen bösen Blick zugeworfen. Er wollte gerade wieder einen Arm um sie legen, überlegte es sich dann aber aus gesundheitlichen Gründen anders. „Überleg doch mal. Wenn Gott wollte, dass Sex nur zur Fortpflanzung gedacht wäre, dann hätte er es nicht mit so viel spaß gemacht!“ Dabei schmunzelte er breit und schob seinen Stuhl zurück. „Entschuldige kurz, ich muss mich um meinen Spaß kümmern!“ und damit stand er auf und ging in Richtung Josh, der ihn lächelnd erwartete. Nun musste auch Hadria schmunzeln. Das hätte sie nie von Poseidon erwartet. Sie sah noch, wie die beiden aus einer der Türen verschwanden, dann stand sie auch auf und verließ den Raum, um sich für die Zeremonie fertig zu machen. Am nächsten morgen, noch bevor die Sonne aufging, standen alle am Stadtrand und sahen auf Hadria, die in einem weißen Kleid am Strand stand und die Schriftrolle in der Hand hielt. Sollten sie wirklich so dämlich sein und dem größten Tollpatsch der sieben Weltmeere, der obendrein noch nie ein Kleid getragen hatte, diese Bürde aufhalsen? Sie schaute zu Poseidon, der mit Josh hinter ihr am Strand stand und den Daumen hob, um ihr Mut zu geben. Ja, sie waren so dämlich. Sie schaute den Gang entlang, der durch 6 große Schalen von Feuer entstand war. Dann erklangen die Trommeln. „Ich will nicht!“ sagte sie noch mal, doch keiner achtete nur auf sie. Langsam setzte sie einen Fuß vor dem anderen und ging an den ersten beiden Schalen vorbei. Sie durfte keinen Fehler machen. Ihr Ziel stand auf dem Spiel. Sie würde endlich eine Sirene werden, ohne Skrupel und Gewissen. Sie grinste bösartig in sich hinein. Das Meer hatte es versprochen. Leise begann sie das Lied, was ihr noch beigebracht wurde. Es war zum Glück ein magisches Lied und würde die normale Wirkung nicht aufweisen. „Oh Meer, lass deine Gewalt uns fühlen! Lass uns dein Gewissen sein!“ Sie sang so schön wie noch nie, doch waren ihre Gedanken immer noch ganz woanders. Endlich würde alles gut. Sie hatte erfahren, dass Poseidon vom anderen Ufer war, sie wurde zu einer ganzen Sirene, Ekitna würde stolz auf sie sein. Jetzt kam sie an den 2. Schalen vorbei. Nur noch ein kleines Stück. Sie Sonne ging schon langsam auf und wandelte das Meer in ein orange-roten Ton. Sie lächelte über das schöne Bild. Langsam setzte sie einen Fuß vor dem anderen, darauf bedacht, nicht über den Saum des Kleides zu stolpern. Nur noch ein paar kleine Schritte. „Du schaffst das süße!“ rief plötzlich eine Stimme hinter ihr. Poseidon war wirklich nicht gerade der schlauste, aber Hadria war es auch nicht, wenn man bedenkt, dass sie sich in ihrem Trotz umdrehte und zurück rief. „Hast du schon gekostet?“ Sie grinste breit und drehte sich wieder dem Meer zu. Noch 3 Schritte. Ein großer Jubel und Applaus kam von der Stadt. „Hadria, du schaffst das!“ hörte sie Ekitna rufen. Hadrias Grinsen wurde breiter. Zu erst würde sie wohl alle ihre Feinde vernichten und dann jeden Fisher, der ihren Weg kreuzte. Dann würde sie ihren Vater wieder beleben, um ihn dann wieder in die Hölle zu schicken. Nur noch 2 Schritte. Jetzt kam sie an die letzten Schalen mit Feuer. Ganz in Gedanken versunken , ging sie weiter und tritt auf den Saum ihres Kleides, alle hielten die Luft an, als sie in den Sand fiel. „Nichts passiert!“ rief sie, als sie mit der Schriftrolle wieder aufstand. Dann ging sie weiter. Sie setzte den linken Fuß vor und...trat auf einen kleinen Krebs, auf dem sie ausrutschte. Sie fiel nach hinten und die Schriftrolle flog in hohen Bogen in Richtung Meer. Sie faltete die Hände und betete, dass sie gleich da hinein fallen würde. Dann hätten sich die Probleme gelöst. Es sah gut aus, nur noch ein kleines Stückchen. Ein Wind kam auf und lenkte die Schriftrolle ins Feuer...ruhe. absolute ruhe. Hadria schaute mit entsetzen auf die Schale, wo gerade die Schriftrolle gelandet war. Dann schaute sie zu dem Volk der Stadt, die gerade losstürmen wollten, doch in dem Moment dröhnte es und die Erde wackelte. Die Stadt versank mit ihren Einwohnern im Meer. „DAS WIRST DU BÜßEN!“ hörte sie noch Ekitna. Leise zog sie die Luft ein. „Tut mir leid, wollt ich nicht!“ raunte sie ihnen zu. Hinter ihr standen nun Josh und Poseidon. ER legte ihr freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. „Mach dir nichts draus. Kann jedem mal passieren. Du hast zwar circa 25.000 Menschen auf dem Gewissen, hast die älteste Stadt der Welt zerstört und außer Josh die letzte Menschenrasse ausgelöscht, die das Meer verstanden, und obendrein das Meer verärgert, aber seh es doch positiv. Du hast dein Herz noch eine Weile!“ Dafür schaute sie ihn böse an und ging in Richtung Meer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)