Verlorene Kraft von jikaku (Der einzige Weg) ================================================================================ Dieser Text entstand an einem regnerisch-trüben Tag. Dementsprechend deprimierend ist die Geschichte... - - ( ~ _ ~ ) - - Verlorene Kraft Damals habe ich gedacht, ich könnte ihn verändern. Meine Liebe zu ihm gebot es mir einfach, ihn nicht fallen zu lassen wie all seine anderen „Freunde“ und „Verwandten“. Zu jener Zeit tat es mir im Herzen weh, ihn mit Drogen voll gepumpt zu sehen. Ich musste ihm einfach helfen. Doch er ließ sich nicht helfen. Mit groben Worten versuchte er mich zu verscheuchen. Mit Schlägen versuchte er mir wehzutun. Mit hasserfülltem Blick wollte er, dass ich wie all die anderen reagiere und ihn allein lasse. Ich konnte das nicht. Heute denke ich immer noch, dass ich das Richtige gemacht habe. Wenn ich ihn allein zurückgelassen hätte, hätte ich mir nie vergeben können. Dessen bin ich gewiss. Ich schaue aus dem Fenster – es regnet schon den ganzen Tag. Der Himmel ist Wolken überhangen und weint sich aus. Worüber er wohl so weint? Über Menschen wie ihn? Über Menschen, die nicht wissen, wie sie leben sollen? Die nicht wissen, wie sie ohne Drogen überleben sollen? Das weiß wohl nur der Himmel. Wie gern würde ich hinauf fliegen und ihn trösten. Jedoch ist er kein Mensch. Und selbst, wenn er ein Mensch wäre, hieße das nicht gleich, dass ich ihm helfen kann. Ihm – demjenigen, den ich liebte – konnte ich schließlich auch nicht helfen. Das nagt noch heute an meiner Seele. Wie oft stelle ich mir vor, was ich noch hätte tun können. Genauso oft wird mir bewusst, dass ich nichts hätte umsetzen können, dass nichts hätte ändern können und dass es vorbei ist. Er hat nun hoffentlich endlich seinen Frieden gefunden. Wie sehr ich es ihm wünsche. Nun weiß ich wieder nicht, was ich tun soll. Es gibt aber einen Unterschied: Dieses Mal bin ich es, die Hilfe braucht, die Drogen nimmt. Ich weiß nicht mehr weiter. Es erscheint mir plötzlich so sinnlos auf meinem Bett zu sitzen und darüber nachzudenken. Auf einmal zieht es mich raus. Ich möchte mit dem Himmel weinen. Vielleicht hilft es ja uns beiden. Denn dann sind wir nicht mehr so allein. Ohne mir etwas drüber zu ziehen, gehe ich hinaus. Dort laufe ich in irgendeine Richtung. Ich habe keine Ahnung, wohin ich gehe, ich nehme nichts um mich herum wahr. Es ist mir egal was die Leute, welche mich so sehen, über mich sagen könnten. Nach einiger Zeit gehe ich durch einen Wald. Schließlich bleibe ich stehen – direkt vor mir erstreckt sich ein großes Feld. Zwischen dem Feld und mir befinden sich nur noch etwa zwanzig Meter – welche in die Tiefe führen. So an der Klippe stehend hebe ich meine Arme. Nun habe ich das Gefühl, als würde ich fliegen. Endlich laufen Tränen über meine Wangen, welche sich jedoch schnell mit den Regentropfen vermischen. Hier auf diese Weise zu stehen, tut mir sehr gut. Ich habe das Gefühl, als würden alle Probleme und aller Übel hinweg gewaschen. Möge es immer so bleiben. Möge der Himmel mich für immer beschützen. - - ( ~ _ ~ ) - - Lasst mich bitte nicht an Kommis verdursten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)