Unsterblich von abgemeldet (AAML) ================================================================================ Kapitel 13: Zwischen den Welten ------------------------------- Kapitel 13 Zwischen den Welten „Wenn Garys Handlanger nichts gesagt haben, müssten sie ahnungslos sein“ murmelte Ashura während er den Ast des dicken Busches ab brach und seinen Kopf ein kleines Stück weiter nach links drehte um sein Blickfeld zu vergrößern. Zwei Tage waren seit dem Zwischenfall vergangen und nichts hatte sich geändert. Ashura war nach wie vor Ahnungslos und wusste nichts von Mistyrias Schwangerschaft. Sie hatte zudem nicht die Gelegenheit und nicht den Mut gefunden ihm davon zu berichten. Stumm lag sie neben ihm unter den Büschen und sah auf die Uhr. -„Wo bleibt Brock?“ schimpfte sie. Sie hasste Unpünktlichkeit und das gerade jetzt, jetzt wo es so wichtig war. Jetzt wo sie endlich ihre Gelegenheit hatten die Allianz zu stürmen und ihre Freiheit erkämpfen konnten. Brock, Erika und auch Drew hatten sich bereit erklärt die Aktion zu unterstützen…es war wie ein Ruf der Freiheit…und danach hatten sie sich so lange gesehnt. „Geduld…“ beruhigte Ashura sie. Er hatte bereits die Wachen gezählt und warf ein Auge auf das schwere Tor vor dem Hauptgebäude. Mehrere Drahtzäune versperrten die Zufahrt und ein Elektrozaun umrandete das Gelände. Ohne Hilfe war es schier unmöglich da rein zu kommen. Brock, Drew und Erika sollten um 12 zu ihnen stoßen, nun war es bereits 5 Minuten nach abgemachter Zeit und keine Spur von ihnen. Eigentlich sollten Ash und Misty schon längst auf dem Weg ins Hauptgebäude sein. -„Geduld…du hast gut Reden.“ „Was ist los?“ -„Was soll sein?“ „Du bist so…zickig!“ -„Ich bin zickig??“ Mistys Augen verengten sich, als Ash sie zickig nannte. Nicht nur, dass sie gerade unter einem Stachelbusch lag und sich seine Sprüche anhören musste, nein, sie trug auch noch sein Kind in sich und musste mit sich selbst kämpfen nicht voreilig wilde Kommentare um sich zu schmeißen und somit die ganze Aktion zu gefährden. Verlegen sah Ashura weg, er wusste genau was ihr Blick aussagte. „Schon gut…“ -„Da sind sie…“ rief Misty leise aus, als drei dunkle Schatten am Rande der Lichtung erschienen. Brock und die anderen nahmen hinter einem dicken Baum Platz und gaben ein Handzeichen. „Ok…auf geht’s, Glurak!“ Ash holte einen schwarzen Pokeball heraus und kroch aus dem Busch hervor. Misty beobachtete wie der Ball auf der Lichtung landete und ein riesiges Pokemon hervor kam. Ashuras Glurak. Es war gewachsen. Nicht mehr wie früher, war es etwa 2 Meter hoch, es musste jetzt etwa 5 Meter messen und seine orangene Farbe hatte sich verdunkelt. Es wirkte nun eher rot. Dicke Schuppen und scharfe Klauen zeigten sich. Misty staunte und als Glurak tief gurgelte, bekam sie eine leichte Gänsehaut. -„Wow…“ staunend hielt sie neben Ash und klopfte sich den Dreck von ihrem Mantel. -„Es ist gewaltig…“ Nickend schritt er auf Glurak zu und klopfte ihm auf den Hals. „Hör zu Großer…heute musst du besonders leise sein. Wir dürfen nicht gesehen werden“ Das Glurak schien zu verstehen was sein Meister wollte und schnaufte aus den großen Nasenlöchern aus, grummelte leise vor sich hin ehe es schließlich Misty erblickte und sie mit seinen dunklen Augen musterte. Prüfend steckte es seinen Hals hervor um ihren Geruch zu überprüfen. Misty erstarrte. Sie kannte sich zwar sehr gut mit Drachenpokemon aus, schließlich hatte sie ein gewaltiges Garados, doch dieses Glurak war höchst Angst einflößend und so rührte sie sich nicht. „Keine Sorge, er ist nur neugierig…“ Ash stieg flink auf den Rücken des Drachens uns griff nach einer hervorstehenden Rücken-Schuppe. Glurak und er waren lange ein gutes Team gewesen, zumal er des Öfteren als „Drachenreiter“ bezeichnet wurde und man ihm so gemieden hat. Misty folgte ihm und nahm dicht hinter ihm Platz, legte ihre Arme um seinen festen Oberkörper um sich Halt zu schaffen. Für einen Moment hielten sie inne und atmeten tief ein. Glurak unter ihnen bebte, er erwartete den Befehl abzuheben und stampfte ungeduldig. „Bist du bereit?“ Ash hatte seinen Kopf leicht nach hinten gelehnt. Er sah sie nur in seinem Augenwinkel, doch fühlte er ihre Arme um sich und griff nach einem. -„Ja, das bin ich“ flüsterte Misty, wenn sie sich auch nicht vollkommen sicher war. Sie könnte umkommen, Ash könnte umkommen. Für einen Moment bereute sie ihre Antwort. Er lächelte auf. Seine Hand wich wieder von ihrem Arm und hielt sich an der Schuppe Gluraks fest, während es die Flügel spannte und mit einem gewaltigen Abstoß in die Lüfte aufstieg. Es fühlte sich großartig an, den Wind der Geschwindigkeit im Gesicht zu spüren und die mächtige Kraft dieses Drachen unter sich zu haben. Plötzlich fühlte sich Mistyria wieder sicher. Was würde sie erwarten? Während Glurak seine Flügel durch das Luftmeer surren lies und sie dem leisen, feinen Geräusch, das dabei erzeugt wurde lauschte, gingen Mistys Gedanken tief in ihr Inneres…Was wenn längst alles vorbei war und sie nun in ihrem Tod flogen. Ist das der letzte Atemzug…was war das letzte Wort, das sie gesagt hatte? Der letzte Buchstabe…wann hatte sie das letzte Mal gelächelt und geweint? Eine wohlige Wärme umspielte Mistys Schultern. Was ist das Leben wert? Sie erinnerte sich an die Frage, die sie Ash vor einigen Jahren gestellt hatte und niemals eine Antwort darauf bekommen hatte… ** „Glurak, Feuerwirbel, los!!“ Ashura schwang sein Schwert und drückte Misty gegen die dunkle graue Wand um sie vor der Hitze zu schützen, die Glurak entwickelte. Eine Reihe von Soldaten wurde erbarmungslos gegrillt. Die Luft füllte sich mit dem Gestank von verbranntem Fleisch und geschmolzenen Stoffen. Sie waren bereist im Hauptgebäude und hatten das Dach mit einer mächtigen Schlitzer Attacke aufgetrennt. Schmerzerfüllt biss sich Mistyria auf die Lippen und drückte ihre Finger auf die Streifschusswunde am Oberarm. Gemischt mit Regen, der vom dunkelgrauen Himmel hinabstürzte, rann das Blut an ihrer Haut hinab. „Geht’s? Bist du okay?“ Er ergriff ihren Arm, zog sie etwas ruppig weiter nach links um aus der Schusslinie der Soldaten zu kommen. Mit seinem Schwert fing er einzelne Kugeln ab. -„Es geht schon… wir müssen nach da unten“ sprach Misty während sie an der Wand lehnte und einen letzten Blick auf die suppende Wunde warf. Zielstrebig ergriff sie die Stangen des Eisengerüsts und schwang sich durch eine Lücke. Wie an einer Turnstange, schwang sie sich über den 20m tiefen Abgrund und landete sicher, aber unter Schmerzen auf der unteren Plattform, welche mit vielen anderen eisernen Plattformen verstrebt war und wie in einem Ameisenhaufen eine Vielzahl von Zugangsmöglichkeiten enthielt… Ash hatte inzwischen sein Glurak zurückgeholt und folgte ihr. -„Beeil dich…wir haben nicht mehr viel Zeit.“ Misty hatte bereits zwei der Schaltbomben angebracht falls sie es nicht schaffen sollten aus eigener Kraft das Gebäude zu zerstören. Der Schalter befand sich in der Hand von Brock, der nach 60 Minuten zünden sollte, egal ob sie noch drinnen oder bereits gerettet waren. Davon waren ungefähr 20 Minuten abgelaufen. Sie mussten noch weiter hinein um das Gebäude ganz dem Erdboden gleich zu machen, zudem hatten sie zu tun, die Sirenen und Kameras auszuschalten um die wichtigen Personen, Giovanni und die Admiräle im Haus zu behalten. „Wie viel bleibt uns?“ -„Knapp 40 Minuten…“ Sie jagten über die Metallträger und hielten zwischendurch um eine weitere Bombe anzubringen. Noch 5 Meter runter und dann wären sie am Ziel, vor den Regierungsräumen und im System-Kontrollraum. Misty bemerkte wie ihr Kopf anfing zu pochen. Sie hatte Blut verloren und das Adrenalin verdünnte es zunehmen, sodass die Blutung nicht stoppen wollte. Aber sie lies sich nichts anmerken. Wenn sie jetzt schwächeln würde, wäre alles vorbei. Ash würde sich um sie kümmern wollen und der Plan wäre hinüber, sie würden beide sterben. Noch 30 Minuten. Dicht hinter Ashura hielt sie. Er sah um die Ecke der Panzerwand in seinem Rücken. Die Kontrollräume waren von schwer bewaffneten Männern bewacht, aber sie mussten da rein. Ash rieb sich den Kopf, er hatte einen schweren Schlag abbekommen und seine halb verheilte Platzwunde war wieder aufgerissen. „Es sind 2…aber ich vermute, weiter hinten sind noch mehr.“ Außer Atem sah er sie an und zog dann den Griff seines Schwertes, das noch sicher eingefahren war. „Wie lange kannst du noch? Kannst du sie schwächen?“ -„Ich kann’s versuchen, aber ihre Rüstung ist sehr fest“ „Probiers, das wäre unsere einzige Chance…Ich brauche nur einen Moment“ Seine tiefen Augen sahen sie an. Misty nickte und atmete tief durch. In seiner Nähe fühlte sie sich sicherer als jemals zuvor. Sie würde ihn jetzt nicht im stich lassen, so wie er sie nicht hängen lassen würde. Vorsichtig kroch sie an ihm vorbei und stützte sich auf dem verletzten Arm ab, was einen unheimlich stechenden Schmerz verursachte, als sich der Muskel anspannte. Leise und heimlich stöhnte sie auf und biss sich auf die Unterlippe, kniff die Augen zusammen. An der Ecke angekommen wagte sie einen kurzen, vorsichtigen Blick. Die zwei Männer waren sehr korpulent gebaut. Sie mussten etwa 2 Meter groß sein und schwere Muskeln zeichneten sich unter dem Metallstoff der Arme ab. Aus dieser Entfernung müsste Misty sehr viel Energie anwenden, möglicherweise wäre sie für den Rest der Flucht wehrlos. Noch 25 Minuten. Konzentriert schloss sie die Augen und ballte ihre Faust. Ihre Wunde hatte sie bereits sehr viel Energie gekostet, doch jetzt kam es auf Konzentration und Genauigkeit an. Misty runzelte die Stirn. Sie vertraute sich, sie wusste, dass sie es konnte. Eine blaue Atmosphäre bildete sich um sie herum und ihre Faust färbte sich bläulich-weiß. Ash bemerkte die leichten Windböen die von ihr ausgingen. Immer wieder war er erstaunt, was Misty allein für Kraft hatte. Mit einem testenden Blick sah er um die Ecke, noch war nichts passiert. Misty spürte langsam wie ihre Energie sich aufbäumte zu einer lähmenden Hitze. Ihr Blick folgte den Impulsen und sie sah wie sie durch die schwere Rüstung der Soldaten in die Muskelfasern drang. Zuerst der eine, dann der andere. Sie setzten sich tief in die Adern und verbreiteten schmerzhafte Reize, setzten Milchsäure frei und fraßen sich durch das feine Gewebe. Misty kochte, ihre Muskulatur war total angespannt. Ihre Haut fühlte sich an wie rohes Feuer, gleichzeitig aber fror sie vom austretenden Schweiß. Vor Schmerz biss sie sich auf die Zähne und kämpfte, kämpfte mit dem Drang nachzugeben. Leise knurrte sie verzweifelt und atmete schnell ein und aus. Wie sehr wünschte sie sich jetzt wieder jung zu sein…mit Ash und Brock zu reisen und morgens im ungemütlichen, warmen Schlafsack aufzuwachen. Für einen Moment spürte sie die warmen Sonnenstrahlen, wenn sie am Mittag im Gras lag und sich eine Runde ausgeruht hat. Manchmal kam Ash zu ihr, so wie jetzt und hatte sich einfach neben sie gelegt. Seite an Seite lagen sie im hohen Gras und beobachteten die Wolken, wie sie eigenwillige Bilder und Geschichten erzählten. Misty vernahm ein leises Seufzen von Ashura, er lächelte und schob sich seine Mütze aus dem Gesicht, sah zu ihr herüber und legte den Kopf schief. „Was ist?“ und Misty antwortete „Ich weiß nicht…“. Stumm sahen sie sich an und genossen den Augenblick der Ruhe. Plötzlich lächelte sie und tappte mit der Hand auf seine Mütze, sodass sie vor seine Augen fiel. „Hör auf zu gucken!“ meinte sie und lies sich wieder auf den Rücken plumpsen, kreuzte die Arme hinter dem Kopf…plötzlich durchfuhr sie ein heftiger Schmerz im Oberarm, sodass sie erschrocken zusammenfuhr. „Misty!“ sie sah zu Ashura, der sie anstarrte und von der Stirn blutete. Er hielt sie an den Schultern und rüttelte sie leicht. „Misty!!“ Noch 20 Minuten. Misty sah auf und erkannte ihn vor sich. Den Ash, der Ash mit dem Kinnbart und der Platzwunde an der Stirn. Verwirrt sah sie ihn an und dann zu ihrem Oberarm, der mittlerweile etwas krustig und verdreckt war. Eigenartigerweise roch sie den rostigen Duft von Blut und zog ihre Stirn an, sah zu Ash. Bald fiel ihr Blick auf das Schwert, das er in der einen Hand hielt. Die Klinge war gerötet und etwas Flüssiges tropfte hinab. „Misty, wir müssen weiter…“ er zog sie hoch und griff sie am Handgelenk. Ein wenig abwesend folgte sie ihm keuchend, als sie an den zwei toten Männern vorbei zogen. Im Lauf erblickte Misty eine der Handbomben die sie bei sich trugen. Ashura hatte sie an der Tür zum Kontrollraum angebracht. Sie zeigte 19 Minuten an…Misty erschrak. -„Ash!! Das schaffen wir niemals!“ schrie sie, während wieder eine Sirene ertönte. Sie müssen sie ausgelöst haben, als sie durch einen langen Flur zu den Regierungssälen liefen. „Wir müssen es schaffen…“ antwortete Ashura und machte eine einzige Handbewegung, eine der orangenen Alarmleuchten erlosch und das Glas platze, das stechende Summen verstummte und Ash hielt. Sah sich um, als sie an einer Weggabelung vorbei kamen. Die hohen Wände sahen endlos aus und die tiefe Dunkelheit lies keinen Ausweg erhoffen. Noch 17 Minuten. Misty sah auf ihre Uhr, schüttelte den Kopf und versuchte Ash mitzuziehen. -„Ash…die Zeit reicht nicht. Wir schaffen es höchstens noch die Bombe anzubringen…wir müssen hier raus!!“ Ihre Worte wurden von einer Feuersalve übertönt. Jemand schoss auf sie und Ash warf sich und sie aus dem Boden, brachte sie aus dem offenen Feuer. Doch rappelten sie sich wieder auf und lehnten sich an die Wand. Misty hielt sich den Kopf, auf dem sie gelandet war. Schritte näherten sich. -„Ash!!“ befahl sie, als sie einen Soldaten erblickte, der mit hochgehaltener Waffe auf sie zukam. Blitzschnell war er vorgeschnellt und stieß sein Schwer durch den Körper des Mannes, welcher ihn überrascht ansah. Keinen einzigen Schuss konnte er abfeuern. Weitere Soldaten näherten sich. Als hätte ihn ein Geistesblitz getroffen, drehte er sich zu ihr und packte grob ihre Hände, sah sie aus intensiven Augen an. Es ging los. Wie schon beim ersten Mal, begannen beide Körper wie Neon zu glühen…einer schwarz, der andere blau. Es entstand eine Schutzhülle…sicher, still…jegliche Geräusche wurden absorbiert und Bewegungen festgefroren…alles stand still, alles war weg. Das gesamte Gebäude wurde erhellt. Misty fühlte sich schwach…jegliche Körperfunktion hatte ihren Geist aufgegeben, sie war wie gelähmt und all ihre letzte Energie wurde nun verwendet um dem Schicksal ein Ende zu machen. Sie hatte es geahnt…sie wusste, das nun die Zeit käme jeglichen Problemen den Rücken zu kehren und alles zu vergessen…war sie glücklich? Sie öffnete ihre Augen. Ein weißes Licht umstrahlte sie… -„Wo bin ich?“ „Wir sind auf der Schwelle zwischen zwei Welten…“ Vor ihr erschien Ash…er war umhüllt von diesem Licht, sanft und liebevoll klangen seine Worte. Er war wie ein Engel…der um Erlösung von dem endlosen Schmerz fragte. -„Sind wir jetzt tot?“ „Wir stehen mit einem Bein im Leben und das andere begibt sich auf das Gebiet des Todes…nun liegt es an uns“ -„Ich denke wir haben es geschafft“ „Ja, das haben wir“ Ein Strom von Glück erfüllte das schwache Herz beider Seelen in dieser Welt…es war vollbracht. Das Schicksal aller Menschen und Pokemon auf dieser Erde war nun besiegelt…es konnte nur noch besser werden… -„Lass uns zurückkehren“ flüsterte Mistyria mit einem sanften Ton in ihrer Stimme…doch obgleich sie ein Glück verspürte, was sie nie so gespürt hatte…bildete sich dieser Kloß in ihrem Hals. Sein Blick, seine Geesten. Irgendetwas stimmte nicht. Es kam ihr so vor, als würde er im nächsten Augenblick verschwinden… Er lächelte. Und es war das lieblichste Lächeln, was sie jemals gesehen hatte…sie spürte ihn so sehr…fast vergaß sie ihren eigenen Schmerz. „Es wird Zeit“ -„Du sagtest, zusammen seien wir unbesiegbar“ „Wir sind unbesiegbar…“ -„Komm mit mir mit…“ „Deine Kraft wird nicht reichen und ich kann uns nicht beide hier raus bringen“ -„Seit wann bist du so pessimistisch?“ Wieder lächelte er und nun erblickte sie den feinen, roten Streifen auf seiner Brust…kaum auszumachen, doch blitzte er beinahe unkenntlich auf. Zeitgleich löste sich eine winzige Träne der Verzweiflung in Mistys Augen. -„Du musst das nicht tun…das weißt du. Ich bin bereit zu gehen.“ „Was ist ein Leben wert Mistyria…“ Seine Stimme wurde leiser…Misty meinte, einen Bruch vernommen zu haben. Starr blickte sie ihm in die Augen „Ich weiß nun, was es wert ist zu leben…und ich weiß, wie es sich anfühlt. Du weißt es auch…aber du kannst es noch nicht in Worte fassen, genauso wenig wie ich selbst…ich will dass du es kannst. Du wirst es können…das weiß ich! Enttäusche mich nicht“ Ash lächelte immer noch liebevoll, doch blitzte etwas in seinem Auge auf. Ein kleiner Tropfen löste sich von seinem Auge und lief an seiner Wange hinab, furchte eine saubere Bahn durch sein verrußtes Gesicht. „Pass bitte auf euch auf…“ flüsterte er mit brüchiger Stimme. Erstmals seit langen sah sie ihn weinen. Doch stockte Misty -„Du weißt es?“ „Ja…“ sprach er leise und lehnte sich an ihre Stirn. „Du musst jetzt für euch sorgen…“ -„Bitte lass mich nicht mit dieser Aufgabe allein…“ schluchzte sie, griff zitternd in seinen Mantel „Glaub mir, du kannst das…du schaffst das, Misty“ Ash lächelte und strich ihr noch einmal über die Wange, ehe er sie auf die Stirn küsste und tief Luft holte. „…und das würde ich nicht sagen, wenn ich es nicht wüsste.“ Leise schluchzte er auf und sah ihr entschuldigend in die Augen. „Es tut mir so Leid…ich liebe dich“ Seine Hand ließ von ihr ab und es war, als wenn das weiß ihn aufsaugen würde wie ein Strudel jegliche Dinge in seine Fluten aufnahm… Misty war wie gelähmt als er sie auf die Stirn geküsst hatte. Seine Worte, nahmen ihr die Stimme. Tränen liefen durch ihr Gesicht, sah zu wie er vor ihren Augen verschwand…sie hätte noch so viel sagen können, wollen, müssen…sie hat es nicht getan. Doch all das registrierte Misty nur noch halb. Ihre Augen sahen nur noch weiß. Etwas weiches umhüllte sie. Der Schmerz und die Trauer waren plötzlich verschwunden, eine sanfte Stimme sprach und sie erkannte eine Silhouette. Zwei Menschen lagen auf einem Bett, es war Nacht und die Gesichter waren ihr vertraut. Der angenehme, gewohnte Duft von frischer Bettwäsche stieg ich in die Nase. Eine tiefe, warme Stimme sprach. „Du wirst mich nicht verlieren, das verspreche ich dir!“ ** Eine gewaltige Detonation lies Misty aufschrecken. Regen prasselte auf sie nieder, ihr Gesicht brannte als läge rohe Glut auf ihrer Haut. Vor Schreck und Angst schrie sie auf und setzte sich auf. Eine bekannte Stimme sprach zu ihr. „Misty, ganz ruhig…es ist ok“ Erika saß neben ihr und hatte ihre Hände auf ihre Schulter gelegt. Sie saß auf einem Hügel. Auf dem Hügel, wo sie zuvor mit Ash gelauert hatte. Neben ihnen lag ein kleiner schwarzer Beutel, aus denen 1 Pokeball schaute. Einer fehlte. Das Wetter hatte umgeschlagen und nun zuckten Blitze im Himmel auf. Blitze, die immer nur kurzweilig die Gegend erhellten. Doch erhellte etwas viel schaurigeres den Horizont. Das Allianzgebäude war nun ein heller roter Ball aus Feuer und Schutt. 2…3…4. Die 5. Detonation. Misty zuckte bei jeder einzelnen in sich zusammen, bebte…ihr Herz stockte. Wo war Ash? Ihre einzige Liebe, der Mann für den sie alles aufgegeben hätte? Misty fuhr in sich zusammen, ihr Herz stach, zog sich zusammen. Ihr wurde schlecht und kalt. Ihre Muskeln erlahmten plötzlich und sie begann zu weinen. Weinte wie niemals zuvor, weinte ihre Seele frei vom Schmerz. Sanft schoss Erika sie in die Arme und spürte selbst wie sie den Tränen nicht mehr Stand halten konnte. Leise flüsterte sie ihrer Freundin beruhigende Worte zu und streichelte ihr über die roten Haare. „Es ist vorbei, Liebes…es ist vorbei“ ***** Kommentar von mir: *buhuuuu* also ich hab leicht feuchte Augen...xD Ihr auch? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)