Wenn der Rum alle ist von Adhara (...geht's Jack nicht gut, yoho) ================================================================================ Kapitel 1: Sieben Flaschen Rum sind zu wenig -------------------------------------------- Author_: Adhara alias PrincessVintage Category_: Love, Drama, Humor/Parodie Couple_: Looks like it Content_: Öhm... Mittelalter meets Pirates! Geht das?! Prov's_: Unbekannter Erzähler Comments_: LOVE Jack Important notice_: Captain Jack is back! Inspirations_: Scarlett! *klatsch* ; Anna-Maria *klatsch* Feelings_: Der Rum ist alle! *Pistole zück* Ade schöne Welt! Prolog/Kapitel 1 Sieben Flaschen Rum sind zu wenig England. Schlechtes Bier, Regen, Gentlemen. Ein junges Mädchen ging mit langsamen Schritten den Steinpfad entlang. Regen peitschte gegen ihre schwarze Robe was ihr nicht viel ausmachte. Sie seufzte. Die Kräuter welche sie in der Hand hatte rochen stark. Ihr Blick ging Richtung Himmel. Sie wusste nicht, was sie hier machte. Sie fragte es sich schon seit sieben Jahren. Die Antwort fiel auch dieses Mal nicht vom Himmel. Sie kam an die schwere Eichentür und öffnete sie. Drinnen war es kalt, genauso wie draussen. Sie ging den langen Gang entlang wo sie schließlich in eine Küche kam. Einige Frauen in ebenso schwarzen Roben hantierten mit Essen. Sie verbeugte sich vor einer Frau und legte die Kräuter auf eines der Bretter. Wieder musste sie sich verbeugen. Und sie hasste es. Sie ging raus und die Treppe hoch, auf den Weg in ihr Zimmer. "Catherine!" Die Angesprochene biss sich auf die Zunge, verdrehte die Augen und drehte sich um. Sie knickste und schaute auf den Boden. "Ja, Mistress White?" Eine ältere Frau mit strengem Gesicht kam auf sie zu. "Geht auf den Markt und lasst dieses Schneidemesser schleifen!" Catherine wurde ein langes Messer in einem Ledermantel überreicht und sie nickte. "Sofort. Ich werde meine Kutte noch holen müssen!" Sie knickte und drehte sich wieder um, um weiter zu laufen. "Catherine!" Sie schloss die Augen. Ihr Verstand arbeitete fieberhaft. Die Stimme war noch strenger geworden. Wieder drehte sie sich um. "Ja?" "Man hat beobachtet wie Ihr im Garten mit einem", ihr Tonfall wurde herablassend "Ast versucht habt zu kämpfen." Es klang lächerlich. Sie hatte nicht versucht zu kämpfen. Sie hatte mit dem Holz versucht ein Zweikampf mit einer imaginären Person auszutragen. "Ich habe nur-..." "Ruhe! Heute abend werdet Ihr zwanzig Mal das Ave Maria beten und in der Kirche um Vergebung bitten." "Aber das Abendessen-..." "...fällt für Euch die nächsten drei Tage aus. Wenn ihr glaubt, Gott sehe nicht was Ihr dort treibt habt Ihr euch getäuscht. Gott ist allmächtig und über uns erhaben!" "Ja.", antwortete Catherine kleinlaut. Dann drehte sie sich um. "Habt Ihr nicht etwas vergessen?" Catherine stoppte, drehte sich wieder zu Mistress White und verbeugte sich tief. "Vielen Dank für die Strafe, Mistress White." Diese nickte zufrieden und entließ Catherine endlich. Der Regen ließ einfach nicht nach. Verdammt. Und schon wieder verdammt. Das erste wegen dem Regen, das zweite weil sie fluchte. Sie hatte das Messer schon längst bei der Schmiede abgegeben und war nun auf dem Weg in die Kirche. Nicht, dass sie keine Kirche im Kloster hätten, nein, aber sie mochte die Stadtkirche mehr. Im Vorbeigehen schaute sie die Stände an. Sie seufzte. Sie hatte nicht viel Geld. Praktisch keins. Auf einmal blieb sie stehen. Ein Stand faszinierte sie. Mit bedächtigen Schritten ging sie näher ran, die lange braune Kutte in ihr Gesicht ziehend. Wunderschöne Kleider hingen dort, bordeaux, schwarz, beige. Spitze, Satin, Perlen. Catherine hatte schon fast vergessen wie sich das anfühlte. Vorsichtig streckte sie ihren Arm aus und berührte dann eines der Kleider. "Wunderschön, nicht?" Catherine schreckte zurück. Dann nickte sie. "Aus Paris, die neuste Ware." Hatte wohl auch seinen Preis, denn als Catherine einen Blick auf die Preisliste sah setzte ihr Herz kurz aus. Gerade wollte sie weitergehen als sie Schreie vernahm. Geschockt drehten sich die beiden Frauen zu den Schreien welche vom Hafen kamen. Der Himmel leuchtete hell obwohl die Sonne schon längst untergegangen war. Feuer. Schreie. "Piraten!", flüsterte Catherine ängstlich. Menschen rannten ihnen entgegen, schreiend. Catherine konnte sich nicht bewegen. Ihr Herz raste schnell und ihr Verstand welcher sonst so messerscharf war setzte aus. Was jetzt? Oh Gott, was jetzt? Die Frau am Stand hatte sich schon längst entschieden. Sie hatte ihren Beutel mit Geld genommen und rannte schon die Straße entlang. Catherine wusste nicht mehr was sie machte. Sie packte einfach das bordeauxfarbene Kleid und rannte die Straße entlang, in eine Gasse hinein. Eine Abkürung zur Kirche. Endlich sah sie diese, öffnete die schwere Eichentür und stürmte den Mittelgang zwischen den Bänken entlang. Hektisch schaute sie sich um. Was nun? Catherine sah eine Tür, rannte darauf zu und wollte sie öffnen. Zu. Sie rüttelte daran aber diese gab nicht nach. Die Schreie wurden lauter. Sie schaute an sich runter. Sie hatte unter ihrer Kutte das schwarze Nonnenkostüm an. Dann stürzte sie zu der Beichtkabine, schloss den Vorhang und zog sich fieberhaft aus. Sie hatte schon oft gehört, dass Nonnen gut und gerne mal vergewaltigt wurden weil sie ja noch die 'göttliche Jungfräulichkeit' hatten. Sie versuchte das Kleid anzuziehen was jedoch einfacher gedacht war als getan. Das weiße Korsett ließ sich schlecht anziehen. Trotzdem hob sie es sich an den nackten Oberkörper und band es so gut wie es ging selbst. Dann stieg sie in das Kleid und schloss die Knöpfe hinten. Ihre klobrigen Schuhe zog sie aus, notfalls konnte sie auch barfuß laufen was sie wenigstens nicht verraten würde. Es wurde lauter und Catherine ging schnell aus der Kabine. Jemand der ihre Robe später finden würde würde wohl denken, dass der Pfarrer und eine kleine Nonne ihr Gottesgelübde wohl nicht so ernst genommen hatten. Egal. Sie fand eine andere Hintertür wo eine Treppe zu der kleinen Wohung des Pfarrers führte und rannte diese hoch. Sie ging durch die zwei Zimmer und kam auf einen kleinen Balkon. Schnell schaute sie runter und stürzte dann wieder rein. Unten hörte sie wie die Tür mit Gewalt geöffnet wurde. Eilig schaute sie sich um. Schließlich nahm sie eine Tischdecke und ein Bettlaken, knotete es zusammen, befestigte es schließlich am Balkon und warf es darüber. Ganz woanders gingen zwei Männer eine Seitenstraße entlang, sich unterhaltend. "Mister Gibbs, ich habe keine Ahnung was das alles soll!" "Aye, Captain. Piraten verwüsten die Stadt." Der Mann welcher anscheinend Mister Gibbs hieß strich über seinen Bart und lief weiter wobei der andere stehen blieb. Er hatte schwarze, lange Haare und ebenso schwarze Augen. Seine gebräunte Haut war etwas dreckig, von seinem Körpergeruch ganz zu schweigen. "Piraten? Mein Gott, warum sagen Sie das erst jetzt?" Gibbs blieb fragend stehen. Manchmal - oder so gut wie immer - verstand er seinen Captain nicht. Waren sie nicht selbst Piraten? "Nun, ich dachte, dass wir nichts zu fürchten haben wenn wir in einen Hafen kommen wo gerade andere Piraten wüten. Codex!" Wie als ob er sich erinnern würde schaute der andere seine Hand an. "Aye, der Codex. Und warum sind wir in dieser gottverdammten Stadt?" "Rum Jack, der Rum!" "Aye, sieben Flaschen Rum sind zu wenig!" Und wie zur Bestätigung machte Jack eine Handbewegeung in die Luft was soviel heißen sollte, dass Gibbs verschwinden sollte um Rum zu suchen. Dieser drehte sich um um in die nächste Wirtschaft zu gehen als Jack ihn noch einmal anhielt. "Welche Piraten sind es denn?" "Nach ihrer Flagge zu urteilen... Schotten!" Sparrow's Augen weiteten sich und er öffnete den Mund. "Schotten?" "Aye." Gibbs wurde die Ehre zuteil Jack dabei zuzusehen wie dieser seine Arme in die Luft warf und davon lief. "Nicht gut. Nicht gut. Gar nicht gut!" Gibbs schüttelte den Kopf. Sieben Flaschen Rum waren wirklich zu wenig! Kapitel 2: Kann man dich abstellen? ----------------------------------- Kapitel 2 Kann man dich abstellen? Jack Sparrow rannte die Seitenstraße weiter entlang, den Gedanken bei den Schotten. Verdammt, was wollten die hier? Sie hatten doch nur kurz angelegt um ihre Rumvorräte aufzufüllen und nun das. Sparrow erinnerte sich an die Zeit vor ein paar Jahren, als es mal eine kleine Komplikation gab mit diesen. Hinter ihm hörte er Schreie was er eigentlich sonst nicht beachtet hätte aber jetzt sah die Sache natürlich anders aus. Sein Blick schweifte links und rechts an den Mauern entlang, wo um Himmelswillen war er eigentlich? Gibbs war Rum suchen was bestimmt erfolgreich verlaufen würde und er rannte abends in England - welches er hasste - durch die Straßen. Manchmal hatte selbst der Große Captain Jack Sparrow keinen Plan. Er musste seine Haut retten, das war ihm klar. Aber wie? Tia Dalma, oder besser gesagt Calypso, gab es nicht mehr, Will war Captain der Flying Dutchman und Elizabeth war eine Frau. Gerade wollte er an einem Balkon vorbeirennen als er ein Mädchen sah welches mehr oder weniger geschickt versuchte mit einem zusammengeknoteten Laken den Balkon herunterzuklettern. Vergessend, dass irgendwo da draussen Schotten und ein paar Seeungeheuer auf ihn warteten lehnte er sich an die gegenüberliegende Backsteinwand und grinste dreckig. Die Kleine kämpfte mit dem Tuch und Jack konnte nicht nur ihre nackten Füße sondern ihre ganzen Beine sehen. Kleider sei dank. Dann jedoch entdeckte er etwas und sein grinsen erlosch langsam. Er stieß sich von der Wand ab, ging ein paar Schritte vor und wartete bis das Mädchen auf den Boden ankam. "Hallo Schätzchen!" Erschrocken drehte sich das Mädchen um und blickte ihn mit großen Augen an. "Pirat!", flüsterte sie ängstlich. "Ja ja, Pirat.", Jack wedelte mit seiner Hand rum. "Woher habt Ihr das?" "Was da?" "Das da." Die Brünette schaute ihn unverständlich an. Jack verdrehte die Augen und mit einer gekonnten Handbewegung hatte er den Rock des Mädchens angehoben welche aufkreischte. Wie zur Bestätigung griff er nach ihrem Oberschenkel auf welchem in der Innenseite ein kleines Tattoo abgebildet war. Fassungslos und starr vor entsetzen schaute ihn das Mädchen an. "Woher habt Ihr das?" Als sie nach zehn Sekunden immer noch nicht geantwortet hatte fuhr die andere Hand von Jack ihr Kleid entlang nach unten, dann jedoch weg von ihr und sie spürte das kalte Metall seiner Pistole welche er ihr an die Schläfe hielt. "Na los Mädel, ich hab nicht ewig Zeit!" Catherine konnte es nicht glauben. Ein Pirat mit üblem Mundgeruch stand wenige Zentimeter von ihr entfernt hatte eine Hand unter ihrem Rock, die andere mit der Pistole an ihrer Schläfe. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Dieser Typ konnte mit einem Schuss ihr Leben auslöschen. Aber antworten konnte sie auch nicht. Sie machte das einzig logische. Sie schloss ihre Augen, öffnete diese dann wieder und lächelte ihn verführerisch an. Ihre Hand glitt zu seiner Hose und während sie der Pirat dabei beobachtete fuhr auch ihre andere Hand zu seiner Hose. Dann jedoch packte sie schnell und gekonnt sein Schwert und hielt es mit einem Schwung an seine Halsschlagader. "Und ich habe keine Lust meine Zeit zu verschwenden!", flüsterte sie gefährlich an seinem Ohr. "Du kannst doch gar nicht gewinnen, Schätzchen!", seufzte dieser. "Ich habe eine Pistole, du ein Schwert." Catherine war sich dies bewusst aber sie drückte das Schwert in sein Fleisch, sodass eine kleine Blutrinne entstand. "Wie heißt du?" Ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie vereinbart hatten sich zu duzen und sie rümpfte die Nase. "Geht Sie das was an?" Sie registrierte seinen Blick und schlug kurz die Augen nieder. Ihr Herz raste immer noch und sie hoffte, dass er ihre Angst nicht spürte. "Catherine.", antwortete sie schließlich leise. "Also Kitty, leg jetzt schön mein Schwert nieder und ich verspreche dir nicht ein Haar zu krümmen." Catherine biss sich auf die Lippen. Es war ein komisches Gefühl ihren alten Spitznamen zu hören. Dann schluckte sie. Sie versuchte in den schwarzen Augen zu lesen, lügte er, sagte er die Wahrheit? Catherine wägte kurz ihre Chancen ab. Sie, seit sieben Jahren keine Übung im Waffenkampf mehr, mit einem Schwert welches fast aus Holz war bewaffnet gegen einen Piraten mit einer Pistole. Es war wohl klar. "Ihr lasst mich gehen?" Der Pirat grinste. "So wahr ich hier stehe." "Und Ihr werdet mich nicht anrühren?" Sein Grinsen wuchs in die Breite und beide schauten kurz auf die Hand welche immer noch auf ihrem Oberschenkel ruhte. "Natürlich!", nickte er vollkommen ernst. Catherine wusste, dass sie was falsches machte aber sie ließ das Schwert fallen. "Geht doch! Woher hast du also das Tattoo?" "Ihr habt versprochen mich nicht mehr anzurühren!" "Oh stimmt." Sofort war seine Hand weg. "Und jetzt...", er schaute schnell zu den Schreien und lächelte sie schnell an. "...geht's auf mein Schiff!" Er zog sie mit, die Waffe immer noch auf sie gerichtet, aber Catherine blieb nach ein paar Schritten stehen. "Waaaas?", kreischte diese hysterisch auf. Jack biss sich auf die Lippe, er hatte große Lust abzudrücken aber dieses Gör könnte noch von großer Bedeutung für ihn sein. "Liebes, du weißt genau-...", seine Stimme erlosch und er grinste durchtrieben. Er wandte sich gelangweilt von ihr ab, den Fakt nicht beachtend, dass er immer noch die Pistole auf sie gerichtet hatte, und schaute seine Hände mit den vielen Ringen an. Catherine welche nicht ganz verstand schaute ihn entgeistert an. Was hatte dieser elendige Typ nur vor? "Du kannst natürlich auch hier bleiben, Kitty, aber...", er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Hauptstraße wo andere Piraten vorbei auf die Kirche zurannten "dann kann ich deine hübsche Haut leider nicht retten. Entscheide dich, den grausamen Tod nach ein paar netten Vergewaltigungen-", Catherine sog scharf die Luft ein. "Oder eine kleine Spritztour mit dem berühmten Captain Jack Sparrow!" Bevor Catherine auch nur antworten konnte ließ Jack sie los und steckte schnell seine Pistole weg. "Whow!", schrie dieser, drehte sich mit einer halben Piourette um und fing an zu rennen, die Arme in die Luft werfend. Catherine's Kopf schnellte nach hinten wo ein paar schottische Piraten sie gerade gesichtet hatten. Okay, bleib rational, schoss es ihr durch ihr hübsches Köpfchen. Und schon rannte sie Jack hinterher. "Wollen die mich oder Sie?", schrie sie Jack während dem rennen an. Sie traf ein abschätzender Blick von Jack welcher sich dann selbst musterte. "Ganz klar, mich!" Catherine lachte trocken. "Haha, Einbildung ist auch eine Bildung, nicht wahr, Captain?!" "Die beste Bildung die es gibt. Sag mal Kitty-", er keuchte jetzt schon schwer. "Wo geht's hier zum Hafen?" "Ähm.. ähm.. also, zuerst-..." "Erst denken, dann reden!", zischte er sie an. "Woher habt Ihr diese Weisheit? Ich glaube nicht, dass Ihr euch daran haltet!", giftete sie zurück. "Honey, es folgen uns ein halbes Dutzend blutrünstiger Piraten, hast du wirklich Lust mit mir zu streiten?" "Neiiii-... Ja!", nickte diese ernst. "Wir müssen rechts abbiegen und dann irgendwann links. Die Brücke wird wohl nicht mehr da sein!" "Geht doch!", grinste Jack. Als sie endlich am Hafen ankamen verlud Gibbs gerade den Rum. "Anker lichten, hisst die Segel ihr Ratten!", schrie Jack und die Mannschaft geriet in helle Aufregung. Er rannte die Leitblanke hoch und wollte gerade unter Deck verschwinden als er sah, dass das Gör stehengeblieben war. "Ich soll da drauf?", fragte Catherine spitz. "Hatten wir diese Diskussion nicht schon einmal?!", fragte Jack und holte seine Pistole raus. "Oh...", lächelte Catherine. "Warum so aggressiv? Soweit ich weiß braucht Ihr mich für irgendwas... Ihr dürft mich gar nicht töten!" "Falsch, Liebes.", lächelte Jack und Catherine schaute fragend. "Ich brauche das Tattoo. Und das bekomme ich auch ohne dein hysterisches Gekreische, Göre." Catherine öffnete den Mund und ballte ihre Hand zu einer Faust. "Wie hast du mich gerade genannt?", Sie duzte ihn jetzt auch einfach. "Göre, bist du doch auch." Sie kam mit schnellen Schritten auf Jack zu. Klatsch. Ein schallender Schlag. Das sass. "Nenn mich noch einmal Göre und du-...", weiter kam sie nicht denn Pistolenschüsse ließen beide zusammenzucken. Sie duckten sich, Jack packte sie wieder und zog sie zu einer Kabine. Er öffnete die Tür, schmiss sie hinein und grinste. "Tut mir Leid, Kitty, aber das ist zu gefährlich für kleine Mädchen!" "Wer hat dir die Wunde am Hals zugefügt?" "Ich war unzurechnungsfähig!" "Nur wegen meinem Griff in deine Hose?", Catherine lachte. "Süss!" "Zuckersüss!", hauchte Jack halb ironisch, halb betörend und knallte die Türe zu. Catherine hörte noch wie er abschloss. Verdammt. Sie hörte draussen wie die Säbel aufeinander trafen, Kugeln abgeschossen wurden und des öfteren mal ein Schrei folgte. Catherine seufzte und schaute sich schließlich in der Kabine um. Auf einem rießigen Tisch lag eine Weltkarte ausgebreitet, daneben Nadel, Feder und Kompass. Ganz links stand eine halbleere Rumflasche was sie nicht überraschte. Catherine trat näher an den Tisch, strich über die Weltkarte und schaute sie aufmerksam an. Dann fiel ihr Blick auf den Kompass. Sie öffnete ihn und musste lächeln. Er zeigte nicht nach Norden. Sie ließ den Kompass in ihrem Ausschnitt verschwinden und ging durch die Tür welche rechts von ihr lag und sie in das Schlafgemach führte. Das Bett sah gemütlich aus. Wunderbar weich. Sie setzte sich darauf und seufzte abermals. Es kam ihr alles sehr, sehr irreal vor. Bis vor drei oder vier Stunden war sie noch im Kloster gewesen. Catherine's Kopf sank wie von selbst auf das Kissen und sie schloss die Augen. Nur fünf Minuten. Ihre Familie war schon immer traditionsbewusst gewesen. Selbst als die Jahre langsam dahin rannen änderten sie nichts an ihren Moralvorstellungen. Es war wie ein Fluch. Catherine war am einem Tag geboren, an dem es regnete. Es hatte schon die ganze Nacht durchgeregnet und als sie auf die Welt gekommen war gab es nicht eine einzige Unterbrechung. Sie war das dritte Kind. Von fünf. Und es war ihr schon immer klar gewesen. Moral, eben. Ihre große Schwester war Erstgeborene. Für sie stand es also fest. Sie würde mit 16 oder 17 heiraten, es kam nur ein edler Mann in Frage, und dann wegziehen und seine Kinder gebären. Die Rolle ihres Bruders, dem Zweitgeborenen, war auch klar. Er würde die Rolle des Vaters übernehmen wenn dieser mal starb. Und dann kam sie. Das zweite Mädchen. Die Tradition beruf sich darauf, das zweite Mädchen in ein Kloster zu schicken. Ihre jüngere Schwester würde zuhause bleiben und lernen mit Kräutern umzugehen während das Schicksal ihres kleinen Bruders noch nicht besiegelt war. Ihr Schicksal war seit ihrer Geburt besiegelt gewesen. Mit drei, sie konnte sich kaum noch erinnern, spürte sie einen höllischen Schmerz und von diesem Tag an war sie nicht mehr Catherine, ein Mensch. Sie war Ware. Mit zwölf - viel zu spät schon - kam sie schließlich in das Kloster. Auf einmal schreckte Catherine hoch. Hektisch schaute sie sich um. Wo war sie? Dann erinnerte sie sich was passiert war und schloss die Augen für einen Moment. Als sie sie wieder öffnete merkte sie, dass sie auf Fahrt waren. Es war morgen. Schnell stand sie auf, stolperte durch den Raum und öffnete die Tür. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich nackt fühlte. Sie schaute an sich runter. Erleichtert merkte sie, dass sie ihr Kleid noch anhatte. Warum auch sollte sie es nicht mehr anhaben? Mit großen Augen schaute sie an sich runter. Ihre Augenbraue zuckte gefährlich und Wut wallte in ihr auf. "Jack Sparrow!", knurrte sie gefährlich. Der Kompass war weg. Energisch nahm sie eine Pistole welche achtlos auf dem Tisch lag und ging zur Tür. Genau zu dieser Zeit stand besagter Captain auf seiner Pearl, in der rechten Hand das Steuerrad und in der linken den Kompass. Als er einen Blick darauf warf blitzte ein grinsen auf. Das Gör hatte den Mut gehabt seinen Kompass zu stehlen und er hatte ihn höchst erfreut zurückgeholt. Für ihn war es ja nichts neues seine Hand in irgendeinem Dekolleté zu haben aber dieses Mal hatte er eine besondere Freude gehabt. Das Gör war die Unschuld in Person, es wunderte ihn schon, dass sie keine Nonne war. "Wisst Ihr, Mister Gibbs, diese Göre ist die Art von Unschuld welche schon viel zu lange unschuldig war.", seufzte er. "Aye.", antwortete dieser ohne den Satz von Jack überhaupt zu verstehen. Auf einmal hörten beide einen Schuss und sahen gleich darauf eine wütende Unschuld die Treppe hochstürmen welche eher einer Furie glich. Jack wurde blass, klappte ohne zu überlegen den Kompass zu und versteckte ihn in seiner Manteltasche. Dieses kleine Ding hatte doch wirklich das Türschloss seiner Kabine aufgeschossen. "Unschuld, was?", fragte Gibbs noch und ließ Jack mit der Göre lieber mal allein. "Darling!", rief Jack als Catherine nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. Klatsch. "Uohh...", Jack verzog sein Gesicht und hielt sich die Wange. "Kitty, es ist nicht so wie-..." Klatsch. "JACK SPARROW!", schrie diese. "Seid Ihr euch der Annahme richtig, dass es keine Konsequenzen haben könnte wenn Eure Hand in meinen Ausschnitt gleitet während ich schlafe und somit völlig schutzlos bin?" Jack machte den Mund auf doch sie ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. "So oder so könnt Ihr es nicht leugnen, denn-", ihre Hand glitt mal wieder auf seinem Körper herum und holte schließlich den Kompass hervor. "Da der besagte Gegenstand, hier ein Kompass, in Eurem Besitz ist werde ich doch der Tatsache gerecht, dass ich Euch ein paar Scheuern darf nach Recht eines unschuldigen Mädchens welche von einem bösen Piraten verbal angegriffen, verschleppt und verführt wurde!" Jack der ihr nur mit offenem Mund zugehört hatte versuchte zu verstehen was sie gerade gesagt hatte. "Verführen? Jetzt?" Catherine schnaubte und wollte gerade wieder loslegen als Jack seinen Zeigefinger erhob. Ihr blieb der Anfangsbuchstabe im Hals stecken und sie schaute ihn erwartungsvoll an. Würde er sich jetzt endlich mal entschuldigen? "Kann man dich abstellen?" Klatsch. Und schon wieder hatte er eine sitzen. Er würde es nie lernen. "Jack Sparrow, ich erwarte von Euch mehr Sensibilität was das Thema Frauen angeht!", erwiderte Catherine kühl. "Ich bin sehr sensibel Liebes, so sensibel wie ein neuer, wunderbarer Degen." Mit einem abschätzenden Blick schaute sie ihn über die Schulter an. "Oh ja, einen der in den Körper eines unschuldigen gerammt wurde, nicht wahr?!" Damit drehte sie sich völlig um und ging hoheitsvoll die Stufen hinunter. Jack verdrehte die Augen. "Im übrigen heißt es Captain, Captain Jack Sparrow!", murmelte er und nahm wieder Kurs auf. Kapitel 3: Wilde Orchidee ------------------------- Kapitel 3 : Wilde Orchidee Catherine ging an die Reling, ihre Hände darauf abstützend und über das Meer blickend. Sie war wütend, enttäuscht und beleidigt. Was fiel diesem widerlichen, unhygienischen und dazu perversen Piraten ein, sich an sie ranzumachen? Schließlich war sie Nonne. Oh ja, flüsterte eine heimtückische Stimme in ihrem Hinterkopf, jetzt wo du es gebrauchen kannst bist du auf einmal eine Nonne. Kitty biss sich auf die Unterlippe und ließ ihre honigfarbenen Augen über den Horizont laufen. Sie ging noch einmal alles was heute schon passiert war im Kopf durch. Wie schon so oft überlegte sie, ob sie irgendwas falsch gemacht hatte. Die Crewmitglieder rannten auf dem Schiff herum, anscheinend hatten sie einen neuen Kurs. Überhaupt, wohin segelten sie eigentlich? Sie hatte bis jetzt noch nicht mitbekommen wohin es ging. Konnte es ihr nicht auch egal sein? Catherine war in Gefangenschaft von Piraten, oder, wenn man es freundlicher ausdrücken wollte hatten diese ihr Leben gerettet und erwarteten nun als Gegenleistung, dass sie ihnen half, einen Schatz oder sowas zu finden. Nur wie? Anscheinend wusste Jack Sparrow mehr als er zugeben wollte. Ihr Blick wanderte von der See zu ihm hoch und verstohlen musterte sie ihn. Sein Blick glitt über das Meer mit einem leichten Lächeln und seine Lippen bewegten sich kurz. Was er wohl gesagt hatte? Catherine wurde jedenfalls nicht schlau aus ihm. Theoretisch war es ihr ja auch egal. Der Himmel welcher vorher sternenklar gewesen war fing sich langsam an zu verdunkeln, je näher sie anscheinend den Felsen kamen welche mitten aus dem Wasser ragten. Leise fing sie an zu pfeifen, ein altes Lied welches sie noch von ihrer Mutter her kannte. "Still, Miss-..." Catherine zuckte zusammen als sie angesprochen wurde und schaute Gibbs an der neben ihr stand. Dieser beobachtete unruhig die See. "Miss O'Shea und wie heißen Sie?", lächelte Catherine. "Gibbs." "Warum soll ich nicht pfeifen?" "Wisst Ihr das nicht? Nun, wer auf Deck einer Schiffes pfeift verhöhnt die Geister der Stürme. Diese Gewässer sind gefährlich, auch ohne Geister!" "Ich glaube nicht daran. An Geister und sowas." "Aye, das sagen viele und alle werden eines besseren belehrt!", grinste Gibbs und ließ Catherine mit diesem Satz stehen. Wie um seine Worte zu bestätigen donnerte es kurz auf und es regnete. Catherine blinzelte kurz, strich sich eine Sträne aus dem Gesicht und musste anfangen zu lächeln. Weit breitete sie ihre Arme aus, schloss ihre Augen und hob ihr Gesicht gen Himmel. Der Regen fühlte sich kühl und nass auf ihrer erhitzten Haut an und beruhigte sie etwas. "Na, langsam runtergekommen?" Catherine welche die Ruhe und den Regen genossen hatte ließ ihre Augen geschlossen. Der Regen trommelte weiter auf ihren Körper und hinterließ einen wohligen Schauer. Sie hatte keine Lust mit ihm zu reden. Anscheinend merkte das auch Jack denn er seufzte. "Nein und ich wundere mich wie Ihr euch traut sich mir zu nähern. Außerdem bezweifle ich, dass das Schiff von alleine den Kurs hält.", ertönte ihre Stimme flüsternd. "Im übrigen habe bis vor wenigen Sekunden den Regen genossen aber wie mir scheint ist nun alles dahin. Könnt Ihr nicht jemand anderen nerven? Dann wäre allen geholfen!", fügte sie seufzend hinzu. "Aber aber", grinste Jack. "Fährt das Kätzchen etwa die Krallen aus?" Er hatte eine ihrer Haarstränen genommen und sie durch seine Finger gleiten lassen als Catherine ruckartig ihren Kopf nach links drehte um ihn anzuschauen. Wasserperlen rollten ihr ebenmäßiges Gesicht herab, dann den Hals entlang nach unten wo sie schließlich in ihrem Dekolleté verschwanden. "Mister Sparrow, ich habe gehofft, dass wir dieses Thema wie schon das andere hinter und hätten aber anscheinend sehe ich keinen anderen Ausweg als weiter auf Ihre dummen Kommentare eine ebenso dumme und vorallem nutzlose Antwort zu geben damit Sie wenigstens beruhigt sein können eine Konversation geführt zu haben. Und wenn wir schon dabei sind!", Unwirsch warf sie ihre Haare zurück und funkelte ihn an. "Habt Ihr vielleicht vergessen, dass ich immer noch nicht gut auf Euch zu sprechen bin." "Du bist beleidigt?", fragte Jack grinsend. Catherine wand ihren Kopf leicht arrogant ab und antwortete nicht. Jack hob seine Hände, wie als ob er sie beschwichtigen wollte und lehnte sich dann an die Reling. "Also willst du auch nicht wissen, wohin unser Kurs geht?" Catherine bewegte sich nicht und antwortete auch nicht. Beide wussten, dass sie es wissen wollte aber zu stolz war zu fragen. "Dann eben nicht!", meinte er gleichgültig und drehte sich zum gehen um. "Stopp!", Catherine hielt seine Hand fest und verfluchte sich gleichzeitig wieder, dass ihre Neugierde stärker als ihr Stolz war. Er nickte schließlich und grinste sie an. "Komm mit!" Er zog sie durch seine kaputte Kabinentür und schloss diese halbwegs, dann drehte er sich zu Catherine um und musterte sie grinsend. "Und?" "Und was?", fauchte diese angriffslustiger als geplant. "Glaubst du ich erzähl dir das ohne eine Gegenleistung?" Catherine schnappte nach Luft. Was bildete sich dieser Typ ein? Sie schaute ihn kühl an. Vergebens. "Was willst du?" Jack fiel auf, dass sie immer wieder zwischen dem hochgestochenen Sie und dem persönlicherem Du wechselte. Langsam kam er auf sie zu, sein grinsen wuchs in die Breite. "Was wünscht sich ein Mann von einer... mehr oder weniger attraktiven Frau?" Catherine ging ein paar Schritte zurück, stieß dann jedoch an den Navigationstisch während Jack ihr näher kam. "Ich-... Ich weiß nicht." Er stand nah vor Catherine, konnte ihr durch den Regen leicht verwirrtes Haar sehen, die honigfarbenen Augen welche glühten, die Lippen welche leicht zitterten. Ihr ganzer Körper hatte angefangen leicht zu zittern, sie wusste nicht ob es wegen der Kälte kam die sich langsam in ihr ausbreitete oder wegen ihm. Er beugte sich vor zu ihr, seine Augen schienen unergründlich zu sein. Sein Kopf wandte sich zu ihrem Ohr und sein heißer Atem hinterließ ein wohliger Schauer. Catherine schloss genüsslich die Augen. "Rum.", das Wort strich heiß und leise an ihr Ohr, in ihr Ohr doch die Bedeutung entging ihr völlig. Erst nach ein paar Sekunden realisierte sie, was er gemeint hatte und öffnete schlagartig ihre Augen. Verwundertes Honig traf auf Verlangendes Schwarz. Jack grinste und Catherine wollte irgendwas sagen. Dieser jedoch streckte seine Hand aus, griff an ihrer Taille vorbei auf den Tisch wo die halbleere Rumflasche stand, öffnete diese und nahm einen großen Schluck. Catherine wusste nicht was das sollte. Wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Verlegen schaute sie auf einen nicht vorhandenen Punkt auf dem Boden, biss sich auf ihre Lippe und strich sich durch ihr Haar während Jack noch ein paar Schlucke nahm. Sie war wütend, schon wieder. Das Schlimmste jedoch war, dass sie genau wusste warum und es nicht wissen wollte. Missmutig schaute sie ihn an und ging an ihm vorbei. Verdammt, sie hatte immer noch nicht rausgefunden wohin sie segelten und warum er sie brauchte. Mit einem Seufzer setzte sie sich auf die kleine Treppe, kümmerte sich nicht um den Regen und versuchte, nicht an gerade eben zu denken. Catherine schob alles auf die Neugier. Und wieder meldete sich ihre kleine, heimtückische Stimme im Hinterkopf welche sie darauf hin wies, dass sie in dem Moment elektrisiert gewesen war. Diese Situation war einfach neu gewesen und auf eine Weise sehr interessant. Das Schlimmste jedoch war, dass sie wütend war und Jack wahrscheinlich genau wusste, warum. Catherine wollte erst gar nicht daran denken, blendete den Gedanken aus und stand hoheitsvoll auf. Sie schluckte noch einmal, öffnete dann selbstbewusst die Tür zu der Kabine des Captains. "Ihr wolltet mir den Kurs sagen. Und Ihr habt bekommen, was Ihr wolltet!", fügte sie die Nase rümpfend hinzu. Jack saß an seinem Navigationstisch, drehte sich zu ihr um und grinste. "Ich zeig es dir." Langsam ging Catherine zu der Karte und Jack tippte auf eine Stelle mitten im Meer. "Dort sind wir. Ungefähr. Und dort müssen wir hin!", er tippte auf eine andere Stelle im Meer. "Aber dort ist nur Wasser!" Jack hatte anscheinend auf diese Feststellung gewartet denn er grinste wissend. "Piraten!", meinte er geheimnisvoll. "Und nun Miss O'Shea-", meinte er das Thema genauso hoheitsvoll wechselnd. "Es ist schon sehr spät, die See hat nichts für ein junges Mädchen wie Euch zu bieten. Ich würde es vorziehen Euch sicher in Eurem Schlafgemach vorzufinden." Er nickte auf eine Tür links von dem Navigationszimmer welche Catherine gar nicht aufgefallen war. "Danke." Sie lächelte ihn ehrlich an, wurde dann jedoch bewusst was sie gerade machte. "Guten Tag, Mister Sparrow!", fügte sie schnell neutral hinzu und ging mit schnellen Schritten in ihr kleines Zimmer. Es war hübsch, nicht schön, aber hübsch. Ein kurzen Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es später Mittag war. Catherine verschloss ihre Tür und zog die Vorhänge vor die Fenster, machte dann eine kleine Lampe mit den danebenliegenden Streichhölzern an und vergewisserte sich noch einmal, dass die Bilder keine Augen hatten. Langsam zog sie ihr nasses Kleid aus, öffnete das Korsett und ließ nur noch ihr Unterkleid an, welches sie schon seitdem sie in das Kloster gekommen war hatte. Sie setzte sich an das kleine Tischchen neben der Tür und schaute in den Spiegel. Ihr blickte ein fremdes Gesicht entgegen, die Haare wirr um ihren Kopf und Oberkörper geschlungen. Dann fing sie an, ihre Haare mit den Fingern zu entwirren, es war ja klar gewesen, dass es hier keine Haarbürste gab. Etwas verloren blickte sie in den Spiegel um ihr Zimmer zu betrachten. Es würde ein langer Tag werden. Es war abend, Catherine hatte den Tag über das Zimmer aufgeräumt, ihr Kleid welches trocken war wieder angezogen und hatte versucht, Zeit zu vertreiben. Jetzt saß sie an einem Tisch, Essen war vor ihr aufgetischt und neben ihr saß der Captain. Sie war gewappnet, falls er irgendwas sagen würde. Doch es verlief ziemlich ruhig ab, und leicht verwundert musterte sie ihn von der Seite. Er schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein, was sie etwas beleidigte. Jetzt hätte er einmal Unterhaltung gehabt doch stattdessen wendete er sich ihr nicht zu. Und trotzdem, sie hätten doch nur wieder gestritten. "Der leere Platz im Meer, Jack... Was soll das?", brach sie schließlich das Schweigen. Dieser seufzte und lehnte sich zurück. "Weißt du Kitty-.", er ignorierte ihren warnenden Blick. "Piraten werden nicht gern gesehen in der Karibik, eigentlich auf der ganzen Welt. Und es gibt nur einen Hafen, wo diese ungestört anlegen können. Ein Hafen mit einer Stadt, so wunderbar, dass man erst ein Pirat ist wenn man dort war. Jeder Mann bekommt dort, was er will." Catherine schüttelte sich kurz. "Kalt?!" "Nein nein, nur der Gedanke-...", sie redete nicht weiter als sie sein Grinsen sah. "Und warum legen wir dann dort an, wenn es uns nicht hilft?" "Es hilft uns, Schätzchen, glaub mir, so schwer es ist." Catherine rollte die Augen und stand auf. "Benachrichtigt mich, wenn wir anlegen." "Oh, ich denke, dass du es selbst merken wirst wenn wir anlegen." Catherine ging raus, setzte sich auf die Reling und hielt sich an einem dicken Seil fest. Die Sonne war schon längst verschwunden und sie sah helle Lichter in der Ferne. "Land in Sicht! Tortuga!" Überrascht blickte sie den Pirat auf dem Mast an. Tortuga also...? Es hörte sich abenteuerlich an. Kaum zwanzig Minuten später wurde die Schiffsbrücke heruntergelassen und neugierig schaute sich Catherine um. Sie hörte lachen, Musik und vor den vielen Gasthäusern lagen Betrunkene. Angewidert setzte sie einen Fuß vor den anderen und schaute in die Ferne. Sie konnte Jacks wissendes Grinsen nicht ertragen. "Na, immer noch interessiert auf diesen süssen Duft?" Catherine schluckte tapfer. "In der Tat Mister Sparrow-", meinte sie selbstbewusst. "Oder glaubt Ihr ich würde mein Wort nicht halten?" Seine Augen hatten die ihrigen fest im Blick bis sie schließlich nach unten schaute. In einer Gaststädte welche Catherine nicht als solche bezeichnen würde sah sie das Grauen, vor welchem Mistress White sie gewarnt hatte : Mehr als offenherzige Frauen welche kicherten, wenn betrunkene und unhygienische Männer sie anlangten, überall Rum und hier und da prügelnde Männer. Catherine schlang ihre Arme um ihren Körper als sie die Blicke der Männer sah und Frauen schauten sie mit einer Mischung aus interessierter Angst an. Sie folgte Jack schnell welcher sich einen Weg durch die Massen bahnte und dies alles schon kannte. War auch verständlich. Catherine ging mit gesenktem Blick als Jack auf einmal stehen blieb und sie gegen ihn stieß. "Oh... entschuldigung!", nuschelte sie leise und ließ ihre Arme sinken. Sollte er bloß nicht denken, dass ihr das etwas ausmachte. "Bleib hier, warte auf mich und das Wichtigste : Mach keine Dummheiten!" "Welche Dummheiten?", rief sie aufgebracht. "Nun-", sein Blick schweifte über die Männer und Frauen und blieb an einem, nun ja, beschäftigtem Paar hängen. Catherine folgte seinem Blick und er konnte beobachten wie ihre Augen größer wurden. "Solche Dummheiten." Klatsch. "Verschwinde doch und komm am besten nie wieder!", schrie sie ihn an, drehte sich um aber blieb stehen. Kaum war Jack weg wurde ihr unbehaglich. Mit einem wachen Blick beobachtete sie die Menschen und schaute argwöhnisch den Alkohol an, welcher den Spaß verursachte. Langsam gewöhnte sie sich auch an die Blicke der Männer und den Gestank. Mit zunehmender Zeit wurde sie mutiger. Sie schaute sich um, Jack war nicht zu sehen. Gut, wenn er eine Dame so lange warten ließ würde sie auch nicht auf ihn hören. Interessiert ging sie umher, nahm sich eine Flasche Rum aus der Hand eines betrunkenen der sie nur aus vernebelten Augen anblickte. Sie kam an einen schweren Vorhang der wohl als Tür diente, zog diesen beiseite und ging den langen, leicht dunklen Gang entlang. Aus den Zimmern hörte sie das Kichern welches anhaltend in Tortuga war. In einem offenen Raum sah sie einen langen Tisch, davor Schemel und Spiegel. Einige Frauen saßen darauf, schauten sich kritisch im Spiegel an und machten sich schön. Eine bemerkte sie schließlich, stand auf und ging an die Tür. "Na endlich bist du da! Ich sehe es nicht ein, dass du an deinem ersten Arbeitstag zu spät kommst. Wie willst du heißen?" "Bitte?" Die Frau wedelte genervt mit einem parfümierten Fächer. "Dein Künstlername, Mädchen! Dass Polly immer diese unreifen Mädchen anheuern muss. Verkauft sich halt am besten!", schüttelte diese den Kopf. "A-Also... ähm, ich, ich weiß nicht!" Die Frau seufzte. "Gut, dann heißt du jetzt Aubrey. Hört sich wie ein Kindermädchen an." Catherine wurde in den Raum gezogen, auf einen Schemel gesetzt und schaute die Frau entgeistert an. "Was ist denn jetzt?", meinte diese ungeduldig. "Du bist zwar hübsch aber ein wenig Schminke schadet nicht! Und dann ziehst du dich um, das Kleid zeigt viel zu wenig Haut!" Verunsichert schaute Catherine an sich runter. Nun ja, wenn sie meinte. "Mach schon! Ich muss jetzt los, aber Polly kommt bald. Bedien dich!" Die Frau ging heraus und Catherine ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie puderte sacht ihr Gesicht, nahm dann einen einen schwarzen Kohlestift und umrandete ihre Augen. Etwas verwundert schaute sie sich an. Sie war es nicht gewohnt sich so zu sehen. Ihre Lippen schminkte sie in einem sanften rosa. Und - Gott sei Dank - hatte es auch eine Haarbürste. Sie kämmte ihre leicht gewellten Haare sodass sie schön über ihre Schulter auf den Rücken fiel. Die Frauen neben ihr lächelten sie an. "Dein erstes Mal?" "Hmm!", meinte Catherine schüchtern. "Das sehe ich, sonst hättest du kein Wangenpuder für die Lippen benutzt. Komm, wenn Polly dich in diesem Kleid sieht bringt sie dich um! Ich bin Mary." Catherine nickte, stand auf und Mary zog sie zu einem Tisch voller Kleider. Sie zog ein weißes hervor und lächelte. "Die Unschuld in Person! Keine Angst, in drei Tagen bist du genauso verrucht wie wir!" Catherine blieb die Spucke weg. Wo war sie nur hingekommen? Aber sie konnte gar nicht darüber nachdenken denn Mary hatte ihr Kleid ausgezogen, und mit einem Kopfschütteln das Korsett angeschaut. "Selbst gebunden?" "Ähm, ja!" "Ich helf dir!" Catherine wollte danken doch ihr blieb auf einmal die Luft weg. "Hhhngh~..." "Ja ja, ich mach's ja schon enger! Bauch einziehen!" Catherine gehorchte und spürte wie sie zugeschnürt wurde. Sie bekam keine Luft mehr, oh Gott, verdammt... Nach ein paar Sekunden jedoch hatte sie sich leicht daran gewöhnt und konnte unter den schwersten Bedingungen atmen. Dann half ihr Mary in das Kleid ein und schloss es hinten. Ungläubig schaute Catherine an sich runter. Das Kleid hatte mehrere Schlitze welche fast bis zu ihrem Unterkleid reichten und man sah auch ihr kleines Tattoo. Sie zog weiße Schuhe an und schaute schließlich ganz in den Spiegel. Das war sie nicht mehr. Das war keine Catherine O'Shea. Das war Aubrey. Und Catherine gefiel es. Sehr. "Bitte!", damit drückte Mary ihr einen dunkelroten Fächer mit schwarzer Spitze in die Hand und nickte zufrieden. "Polly wird nichts mehr an dir auszusetzten haben." "Ja... bestimmt.", nickte Catherine unsicher. "Ich muss jetzt. Viel Glück!", lächelte Mary und verschwand. Auch die anderen Frauen waren weg und Catherine wusste nicht, was sie machen sollte. Die beste Idee wäre, zu verschwinden. Sie nahm sich schnell eine Tasche, packte das Schminkzeug auf dem Tisch ein, dazu Haarbürsten und verschiedene Sachen wie eine Federboa, Fächer und und und. Mit schnellen Schritten begab sie sich zu den vielen Kleidern, nahm sich ein leicht goldenes, ein weißes und ein hellblaues. Eine Frau welche gerade hereinkam schaute sie argwöhnisch an und Catherine lächelte entwaffnend. "Polly meinte, dass ich als Neuzugang ein eigenes Zimmer bekomme und mich dort auch umziehen und schminken kann!", lügte sie ohne rot zu werden. Die Frau nickte grummelnd und erleichtert verschwand Catherine aus dem komischen Hinterhaus. Sie wollte nicht wissen welcher arbeitet sie hätte nachgehen sollen... Jack ging Zielsicher auf einen alten Mann zu der anscheinend seinen Rausch ausschlief. War ja klar, dass Erolius hier lag. Nicht auf die anderen Menschen achtend, packte er diesen und zerrte ihn in eine abgelegene Ecke, holte sich eine Rumflasche und nahm einen Schluck. "Mach keine Schau.", meinte Jack genervt und ließ die Flasche sinken. Der Mann öffnete seine Augen, grinste und setzte sich auf den freien Stuhl. "Was ist, Jack? Ich hoffe du hast mich nicht unnötig aus meiner Ruhe gerissen." "Bestimmt nicht!", grinste dieser und holte eine Skizze raus. Mit halb geschlossenen Augen schaute Erolius darauf aber Jack sah noch das Aufblitzen von Überraschung. Ohne etwas zu sagen schob er es über den Tisch und Erolius nahm es in die Hand. Es verging eine gewisse Zeit bis er es wieder auf den Tisch legte und Jack mit wachen Augen anschaute. "Woher hast du das?" "Selbst gemacht." Jack bemerkte seinen Blick und verdrehte die Augen. "Ich habe ein Mädchen gesehen, es hat dieses Tattoo auf ihrem Körper. Ich weiß zwar ein wenig darüber aber noch nicht genug. Was weißt du davon?" "Es gibt Mythen darüber, so alt, da war ich noch ein kleiner Junge. In den Bermudas herrschen diese Wesen. Dieses Mädchen, welches du nanntest. An welcher Stelle ihres Körpers hat sie dieses Tattoo?" "An ihrem Oberschenkel." "Welchen?" "Den linken, innenseite." Erolius strich über seinen Bart und schaute durch Jack vorbei wie als ob er Luft wäre. "Interessant." "Ja!", meinte Jack schnell, stützte seine linke Hand am Tisch ab und schaute ungeduldig. "Und was weißt du sonst noch?" "Ist sie hübsch?" "Wie man es nimmt. Unschuldig." "Wirklich?", und wieder nickte er gedankenverloren, ohne dass es Jack bestätigte. "Tja, Jack-", meinte er schließlich grinsend. "Ich weiß nicht viel. Ich kann dir nur das geben.", Erolius holte ein kleines Lederetui heraus und Jack öffnete es neugierig. Ein wenig skeptisch schaute er es an. Darin lag ein kleines, silbernes Messer worin das Wort Unda eingraviert war. "Ich weiß, dass du auf der Suche bist Jack, und du wirst es nicht finden solange du nicht weißt was du willst. Überlege genau, was dir Wichtiger ist und entscheide dann." Damit stand Erolius auf. Jack kannte Erolis Launen und verdrehte die Augen. Es war klar, dass er mehr wusste als er zugeben wollte aber anscheinend würde Jack wohl alleine darauf kommen müssen. Es war normal, dass dieser alte Sack ihm nicht helfen wollte. "Ach und noch was, Jack-", hörte er ein Flüstern nahe an seinem Ohr. "Manche Menschen würden diese Offenbarungen eines solchen Mädchens wertvoll finden... Denk an sie wenn du darüber nachrätselst, nicht jede hat einen Gürtel. Oh, und deine Gedanken... waren wirklich nett." Catherine strich sich eine Haarsträne aus dem Gesicht und fächerte sich Luft zu gegen den Gestank. Leicht überheblich schaute sie über die vielen Betrunkenen. Wie konnte man nur ein so ein Leben führen? Sie ging mit schnellen Schritten zu der Stelle wo sie auf Jack warten sollte und sah in einen leicht kaputten Spiegel. Kurz blieb sie erstaunt stehen und drehte sich um ihre eigene Achse. Verdammt, sie sah wirklich gut aus. Ungewohnt, aber ganz nett. Sie lehnte sich an die Wand, ihren linken Fuß darauf abstützend sodass man ihr Tattoo sehen konnte. Sie war nicht mehr Catherine die sie früher war. Die Umgebung, die Menschen veränderten sie, das merkte sie. Ein wenig arrogant warf sie ihre Haare zurück, seufzte genervt und verdrehte die Augen. Warum sollte ausgerechnet sie auf so einen Idioten warten? Nur damit er sie nachher ansabbern konnte? Wohl kaum. "Möchten Sie etwas trinken?" Sie lächelte huldvoll den Mann an welcher noch nicht einmal sehr betrunken aussah. "Als ob ich mit jemandem wie Ihnen-", sie schaute ihn angewidert von unten nach oben an. "Etwas trinken würde." Der Mann packte sie an den Händen und grinste sie an. "Mädchen, du weißt vielleicht nicht, dass Frauen hier nichts zu sagen haben, schon gar keine Huren!" Catherine wollte sich befreien doch sein Griff verfestigte sich und er zog sie mit. Hilfesuchend schaute sie sich um aber niemand achtete auf die beiden. Tolle Zivilcourage. "Bitte, lassen Sie mich los und ich hasse es zu bitten!", zischte sie doch der Typ drehte sich nur zu ihr um und nickte. "Natürlich, Schlampe." Er kam näher als sie in einer ungestörten Ecke waren und Catherine roch den üblen Gestank welcher von ihm ausging. Er drehte ihre Arme auf den Rücken, nahm diese dann in nur eine Hand und mit der anderen hielt er ein Messer an ihre Kehle. "Ich sagte ja schon, Frauen sind hier nur Ware." "Sie sind widerlich.", Catherine spuckte die Worte voller Verachtung aus doch der Mann lachte nur. Rabenschwarze Augen schauten interessiert um die Ecke zu dem ungleichen Paar. Jack Sparrow war wirklich amüsiert. Mal schauen, was Kitty in so einer Situation machte. Er würde nicht eingreifen. "So, und jetzt-", er nahm ihre langen Haare, fuhr damit über seinen Mund und legte sie schließlich über das Messer um ihrem Hals. "Gehen wir schön langsam raus. Ein Mucks und deine Kehle ist durch... wobei es sehr schade wäre bei einem solch hübschen Körper." Sie ging langsam los, ihr Verstand arbeitete scharf während sie die kühle Klinge des Messers an ihrem Hals spürte. Als sie in der Mitte des Raums waren blieb Catherine ruhig stehen. "Was soll denn das jetzt? Weiter!" "Ich ergebe mich.", meinte diese in einer ruhigen, aber betörenden Stimme. "Warum gehen wir nicht einfach zu Polly? Ich habe gerade frei..." Der Mann lachte. "Klar. Und als nächstes soll ich dich loslassen?" "Nein." Sie drehte sich vorsichtig um und lächelte. "Seid Ihr nicht neugierig? Auf mich...?", flüsterte sie. "Und, was ich alles kann?" Er schaute immer noch misstrauisch und Catherine lachte unwiderstehlich auf. "Denkt doch mal nach. Was ist besser, für mich, für Euch.. Bei Polly habe ich ein eigenes Zimmer, ein französisches Bett... und hier?" Sie schaute sich kurz etwas angewidert um. "Auf dem Boden?! Natürlich." Und wirklich, er schaute sich kurz um. Catherine nutzte diese Ablenkung, hob ihre Hand und legte es auf seine Brust sodass er sie wieder wachsam anblickte. Sie öffnete den Knopf seines dreckigen Hemdes, fuhr die ganzen Knöpfe entlang herunter. Ihr Blick ging mit und enttäuscht stellte sie fest, dass er weder Schwert noch Revolver hatte. Dann lächelte sie aber wieder. "Wollt Ihr... dass ich alle öffne? Und auch-", sie machte eine kurze Pause und fuhr an seine Hose. "Das?" Der Druck auf ihrem Hals lockerte sich etwas. Er öffnete seinen Mund und Catherine legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. "Sssshhh!" Dann ließ sie ihre Hand wieder sinken, langsam. Sie beugte sich zu ihm vor, ihre Hand legte sich ohne dass er es sah auf den Tisch neben ihr. "Ich könnte Euch alles zeigen..." Catherine war es egal, was sie redete, es war eher leichte Verzweiflung was sie das Zeug reden ließ. Mit irgendwas musste sie ihn schließlich ablenken. Endlich, sie umfasste eine Rumflasche. "Kommt mit!" Sie ging einen Schritt nach hinten, ihn halb mitziehend, halb ging er schon selbst mit. Dann schnellte ihre Hand nach vorne und sie zerbrach mit aller Kraft die Rumflasche auf seinem Kopf. Catherine hielt die Luft an, der Mann schaute sie überrascht an, kippte dann jedoch auf die Seite. Es war still geworden in der Gaststädte und Catherine schaute einen nach dem anderen kalt an. "Ich hatte Lust auf Rum!", meinte sie gleichgültig. Und plötzlich fing jemand an zu Klatschen. Irritiert davon drehte sich Catherine zu dem Geräusch. Kein anderer als Jack Sparrow kam klatschend die Treppe herunter, mal wieder ein Grinsen auf den Lippen. Catherine stemmte eine Hand in ihre Hüfte, schaute ihn genervt an und die Leute um sie herum fingen wieder an ihrer Tätigkeit nachzugehen. "Jack Sparrow!", lächelte sie arrogant. "Gebt Ihr euch auch mal die Ehre?!" "Gerne. Das war eine Glanzleistung!" "Natürlich, habt Ihr etwas anderes erwartet?" Er stand jetzt vor ihr und beide schauten sich an. "Nicht wirklich." "Diese Masche hilft halt bei jedem Mann, auch bei Euch Jack, nicht wahr?", damit drehte sie sich um und schritt zur Tür, grinsend folgte ihr Jack. "Ich kann es nicht bestreiten." "Betört Euch Männer nur mein Kleid oder bin ich es selber die Euch den Atem nimmt?" "Mein Atem wird meist während einem kleinen Duell genommen, also schwer zu sagen." "So?", wirbelte Catherine herum und funkelte ihn wütend an. Ihre Hand griff nach einem Schwert eines Betrunkenen und sie hielt es mit ausgestreckter Hand auf Jacks Brust. "Dann nehme ich ihn Euch jetzt!" "Oho, endlich mal eine Kampfansage mit nettem Hintergrund. Aber ich muss Euch enttäuschen. Wollt Ihr wirklich so unklug handeln und die Klinge gegen mich richten?" "Ja, das möchte ich!", grinste Catherine. "Im Übrigen ist ein Kleid, so aufreizend es auch aussehen mag, nicht zum Kämpfen mit Degen geeignet." "Ich habe gehofft, dass Ihr mir ein Kompliment für mein Kleid macht. Es ist von Polly." "Ja? Wie geht es Ihr?" "Ich dachte mir, dass Ihr sie kennt, Jack." "Wir haben nie viel geredet. Einfach keine Zeit. Ihr versteht das doch, Kitty?!" "Selbstverständlich. Und nun zieht Euren Degen." Jack seufzte, hob seine Hand und umschloss die Klinge des Degens von Catherine. "Ich habe nicht vor, gegen eine Frau zu verlieren." "Oh Jack!", flüsterte sie. "Seid wohl um keine Ausrede zu Schade." Aber sie ließ den Degen sinken und warf ihn wieder dem Betrunkenen zu. "Habt Ihr herausgefunden, was Ihr wolltet?" meinte sie wieder normal. "Hmm... nicht sehr. Aber ich habe ein Geschenk für dich." "Für mich?", Überrascht lächelte sie ihn an. "Ja, aber ich glaube es hilft dir nicht sehr nachdem was ich gerade eben gesehen habe. Es ist ein kleiner Dolch. Du hast eindrucksvoll bewießen, dass du sowas nicht nötig hast, herzlichen Glückwunsch, Catherine O'Shea, hiermit bist du eine echte Frau." "Ja ja, danke. Warum wollt Ihr ihn mir nicht geben?" "Sagen wir... es ist eine Laune." "Oh, Launen. Ich liebe Launen. Sie sind so unberechenbar.", lächelte Catherine noch als beide hinausgingen. Kapitel 4: Auf Samtpfoten ------------------------- Kapitel 4 : Auf Samtpfoten Es war noch dunkel als Catherine hochschreckte. Angstschweiß lag wie ein Film über ihr Gesicht, ihr Herz pumpte schnell und auch ihr Atem ging unregelmäßig. Kurz mussten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen, dann versuchte sie sich zu beruhigen. Es war alles okay. Nur ein Albtraum, nichts schlimmes. Catherine hatte noch immer das weiße Kleid an aber sie störte sich nicht daran. Mit wackeligen Schritten ging sie zur Tür, öffnete diese leise und schaute sich in dem Navigationszimmer um. Sie suchte etwas ganz bestimmtes - und fand es auch. Mit der Rumflasche in der Hand ging sie raus, die kleine Treppe hoch und setzte sich wieder mal auf die Reling. Jack hatte ihr den ganzen Abend über nicht sagen wollen wohin sie jetzt segelten. Anscheinend wusste er es selbst nicht, dachte sie verbittert. Skeptisch auf das Steuerrad schauend nahm sie einen Schluck und verzog ihr Gesicht. Wie konnte man nur so etwas trinken? Sie hielt zwar nichts von Alkohol aber von der Idee, sich bis an den Rand der Besinnung zu saufen. Also nahm sie nochmal einen Schluck. Mit trüben Augen merkte Catherine, dass die Flasche nach kurzer Zeit leer war. Sie lächelte übertrieben, hielt sich an der Reling fest und zog sich hoch. Gott, war ihr schlecht. Ihr Blick ging starr über das Meer, welches dunkel und verschlingend aussah. Ein kurzer Schauer durchzuckte sie, als sie plötzlich wirre, flüsternde Stimmen hörte. Angestrengt kniff sie die Augen zusammen und schaute das Deck entlang. Niemand war zu sehen. Ihr Blick glitt wieder auf das Meer und sie riss die Augen auf. Kleine Lichter kamen von den Tiefen hervor, die Stimmen wurden ein wenig lauter. Catherine welche trotz des Alkohols angestrengt hinhörte konnte nur Wortfetzen vernehmen. Der Wind welcher vorher stark geweht hatte war plötzlich weg und es schien alles ruhig. Sie musste sich getäuscht haben. Und doch, irgendwas zog sie in die Tiefen des dunklen Meeres. "Komm her...", Catherine suchte das Meer ab aber es schien niemand da. Und doch, das Flüstern in ihrem Ohr wurde immer dringlicher, bedeutender. Kam es von dem Alkohol? Es schien unwahrscheinlich. "Komm zu uns..." Sie schloss die Augen, ihre Hand umfasste ein Seil. Die Stimmen wurden mehr, verschwommen, doch eine war hartnäckig. Mit dem linken Fuß ging sie auf die Reling, zog sich dann hoch. Catherine öffnete ihre Augen. Sie stand auf der Reling, hatte als einzige Sicherheit das Seil gepackt. "Komm nach... hause!" Sie streckte ihre Hand aus, griff in die Luft wie als ob sie etwas packen wollte. Sie griff hindurch. Die Sonne wollte durch das Meer hindurchdringen, das dunkle vertreiben und endlich wieder Tag werden. Das Flüstern in ihrem Ohr wurde leiser, sie flehten nun schon. Catherine konnte die ersten Sonnenstrahlen beobachten, wie sie durch das Wasser drangen. "Komm!", zischte die Stimme plötzlich aggressiv, und zur Bestätigung kam eine starke Windböe, ließ Catherine nach vorne kippen. Sie spürte wie sie fiel, dem Meer entgegen. Leicht verwundert stellte sie fest, dass sie angst hatte. Eine unendliche angst kroch aus ihrem Inneren hervor, breitete sich aus. Sie wollte nicht. Oh Gott, bitte, sie wollte nicht fallen. Ihre Hand hatte das Seil schon längst losgelassen. Es war zu spät. Aus den Augenwinkeln sah sie noch den ersten Sonnenstrahl an diesem Tag bevor sie ihre Augen schloss und sich ihrem Schicksal überließ. Tränen rollten über ihr Gesicht. Sie spürte plötzlich einen festen Griff, öffnete überrascht die Augen und wurde nach hinten geschleudert. Unter ihr spürte sie hartes Holz, ihr Körper gab diesem leicht nach, Schmerz durchflutete sie. Es war, wie als ob nichts gewesen war. Der Alkohol überflutete wieder ihr Gehirn und Catherine stöhnte kurz schmerzhaft. Leicht gekrümmt stand sie vorsichtig auf, wischte sich die Tränen ab und schaute den Captain vorwurfsvoll an. "Hättet Ihr nicht... nicht.. also,-", Sie versuchte Worte zu finden doch selbst wenn sie sie gefunden hätte, ihre Zunge war zu schwer. "Kitty, genau von dir hätte ich etwas anderes erwartet! Erst die Rumflasche leeren und dann noch auf die Reling stehen um zu springen. Ab in die Kajüte, wir sprechen uns wenn du wieder nüchtern bist!", Jack versuchte ernst zu klingen, konnte das Lachen sowie die Schadenfreude in seiner Stimme jedoch nicht unterdrücken. "Nein!", brachte sie noch bestimmt heraus. "Ich war ganz alleine...", fügte sie traurig flüsternd hinzu. Mit großen Augen schaute sie zu ihm hoch. "Und nicht mal du tröstest mich! Dabei bin ich doch soooo allein." Kurz hickste sie, nickte dann wohlwollend, stolperte die Treppe herunter und trottete in ihr kleines Zimmer um sich dort auf das Bett fallen zu lassen und sofort loszuschnarchen. Catherine blinzelte und wollte aufstehen, fiel jedoch dann wieder zurück in ihr Bett. Ein kurzes Stöhnen folgte und sie hielt sich den Kopf. Sie wusste nicht, was los war. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr sprang sie auf, die Kopfschmerzen ignorierend. Es war kurz vor 17 Uhr. Mit schnellen Schritten ging sie raus, in der Ferne machte sie eine Insel aus. Ein kurzer Blick an das Steuerrad und sie wusste, dass Jack weg war. "Mister Gibbs!", lächelte sie schnell. "Wo ist Mister Sparrow?" Dieser nickte zu der Insel. "Er wollte alleine gehen.", meinte dieser und nahm einen großen Schluck aus seinem Flachmann. "Ach ja? Wohl aus reiner Nächstenliebe. Als ob ich hier bleiben würde. Bringt mich an Land!" Gibbs verschluckte sich und hustete. Besorgt klopfte Kitty ihm auf den Rücken. "Tut mir Leid aber das Wasser ist zu seicht. Ihr müsst wohl oder übel das Beiboot nehmen.", grinste Gibbs und Kitty öffnete schon ihren Mund zum protestieren doch wurde unterbrochen. "Ah, das geht auch nicht. Jack hat das einzige Beiboot genommen um an Land zu kommen!" "Toll. Wirklich klasse, Mister Gibbs. Und wie komme ich jetzt an Land? Etwa Schwimmen?!" "Aye." Damit drehte sich Gibbs um und Kitty wurde stehen gelassen. Ähm, das war gerade Ironie gewesen. Sie trommelte ungeduldig mit den Fingern auf der Reling herum, überlegend wie sie sonst an Land kommen würde. Sie hatte seit dem heute Nacht eine Phobie gegen Wasser entwickelt. War ja auch verständlich, wenn diese sie zu verschlingen drohten. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie auszumachen, wie lang der Weg vom Boot zum Strand war. Unwahrscheinlich, dass sie es schaffen würde. Zumal sie ein Kleid anhatte. Verärgert stieß sie sich von der Reling ab und ging mit schnellen Schritten zu Mister Gibbs. "Ich hätte eine Bitte!", säuselte sie gekonnt und Gibbs hob die Augenbrauen. Catherine war in ihrem kleinen Zimmer. Sie fühlte sich unbehaglich. Sehr unbehaglich. Langsam ging sie in die Hocke, schnellte dann hoch und lächelte erstaunt. Das war wirklich anders. Diese Freiheit. Sie drehte und wandte sich vor dem Spiegel, bedacht darauf, alles genau zu beobachten. Es fühlte sich komisch an. Sie hatte eine enganliegende, schwarze Hose und eine dreckige Bluse mit Rüschchenärmeln an. Der Stoff schmiegte sich geradezu an den Körper und verdeckte genau die Stellen nicht, die es eigentlich zu verdecken gab. Es gab zu viel von ihrer Figur preis. Und mit einem gemischten Gefühl von Stolz und Peinlichkeit schritt sie aus ihrer Kabine. Sie spürte die schwere des Gürtels wo ihr Schwert hing und ging zur Reling. Mit einem gekonnten Sprung war sie drauf und drehte nochmal ihren Kopf zu der Crew. "Macht's gut ihr Idioten!", lachte sie mit einem koketten Lächeln sodass ihr niemand sauer war und sprang dann. Es schien, als ob sich mit den Klamotten auch ihr Denken und Handeln geändert hatte. Sie war - und das beunruhigte sie nicht mal was viele beunruhigt hätte - einfach ein wenig männlicher. Zumindest von den Klamotten. Das Meer fühlte sich weder kalt noch beängstigend an. Es war warm und einladend. Catherine fing an zu strampeln, sie wollte so schnell wie möglich an Land kommen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie Sand unter ihren Füßen hatte und auf der Insel ankam. Ihr Blick glitt über die Landschaft. Gut, zuerst würde sie wohl querfeldein durch den kleinen Dschungelwald laufen müssen und dann - der Hose sei dank - den kleinen Berg besteigen wo oben eine Burg zu sehen war. "Jack Sparrow!" Der Angesprochene drehte sich mit einem gezwungenen Lächeln um und hob seine Hand leicht an. Warum nannten ihn alle Jack Sparrow, aber nicht Captain? "Flor! Du hast dich ja kein bisschen verändert!" Flor nahm seine Hand welche Jack eigentlich wieder wegziehen wollte und drückte sie. "Captain de Flor, noch immer.", meinte er mit einem gefährlichen Lächeln. "Natürlich, wie konnte ich nur!", bestätigte Jack schnell und zog seine Hand weg. "Setz dich. Es überrascht mich, dass du mich nicht verbessert hast." "In wie weit?" Jack wusste, dass er vorsichtig sein musste und setzte sich auf eine der vielen mit Samt überzogenen Sänften. Überall lagen Kissen verstreut, hier und da eine Rumflasche. Aus den Augenwinkeln schaute Jack nach einem Weg zum flüchten. Der Raum war kreisrund und nur mit schweren Vorhängen abgeriegelt. "Captain Jack Sparrow! Ich habe gehört, dass dir die Pearl wieder gehört!" "Mit allem was dazu gehört.", meinte dieser verträumt. "Was ist mir Barbossa?" "Die letzten zwei Schiffe die wir gekarpert haben gehören ihm, das reicht ja wohl für die Pearl!" "Und dir gehört noch etwas?", fragte de Flor interessiert und Jacks Verträumtheit wich Wachheit. "Nun... ja. Wieso?" "Du wärst nicht hergekommen wenn du danach fragen würdest." "Stimmt. Kennst du das?", er holte den kleinen Dolch heraus. Die Interesse unterdrückend nahm er ihn entgegen. Jack beobachtete sein Gesicht und ihm entging nicht wie de Flors Augen aufblitzen und sein Mund kurz zuckte. Dann warf er es achtlos auf den kleinen Tisch vor ihnen. "Es sagt mir etwas. Wie viel?" "Wie viel was?" "Wie viel sie kostet. Es ist doch eine Frau?!" Ein wenig überrascht nickte Jack. De Flor schnipste und eine leicht bekleidete Frau mit dunkler Haut kam hereien, stellte zwei Rumflaschen auf den Tisch und ging wieder raus. "Trinken wir etwas." Beide hoben die Flaschen und prosteten sich zu. "Über den Preis können wir später noch reden", meinte Jack. "Du weißt mehr, wie Erolius. Ich verkaufe sie erst, wenn ich weiß, was ich verkaufe!" De Flor seufzte. "Das dachte ich mir. Das Wort Unda, was sagt dir das?" Jack hob seine Hände theatralisch und seufzte abgrundtief. "Nichts, nothing, nada!" "Unda.", lächelte de Flor und strich über das Wort. "Lateinisch für Welle, Jack. Sie hat doch bestimmt ein Merkmal?" "Ein Tattoo." "Interessant. Erinnert dich Unda nicht an Undine?" Jack hatte das Wort schon einmal gehört. Es sagte ihm nicht viel aber er nickte. "Gut. Und jetzt verhandeln wir über den Preis." De Flor war darauf bedacht, Jack nicht zu viel zu erzählen damit er sie doch noch verkaufte. Anscheinend wusste dieser auch wenig über Undinen was ihm nur recht sein konnte. "Du willst sie doch wirklich verscherbeln?", fragte er noch einmal sicherheitshalber. Kitty glaubte nicht richtig hingehört zu haben. Sie hatte die Burg ungesehen betreten können und hatte schließlich Jacks Stimme vernommen. Mit klopfendem Herzen stand sie jetzt hinter einem der vielen Vorhänge und lugte leicht hervor. Jack redete mit einem scheinbar jungen Mann. Sie konnte ihn nicht genau erkennen, merkte jedoch an seiner Haltung, dass er noch jung war während seine Haare fast vollständtig grau waren. Der Kontrast machte ihr angst doch ihre Gedanken wanderten zu dem letzten Satz. Verscherbeln. Wen? Es war von einer Frau die Rede gewesen. Kitty glaubte nicht daran aber es war offensichtlich. Jack verkaufte sie. Sie hatte gedacht, dass es ihr nichts ausmachen würde weil sie es ja kannte als Ware gehandelt zu werden aber etwas in ihr wurde unsagbar traurig. Angespannt lauschte sie hin aber es war still geworden. Anscheinend hatte sich Jack noch nicht entschieden. "Ja!", meinte dieser dann selbstsicher und enthusiastisch. "Mit gutem Gewissen. Das Gör ertrage ich nicht mehr!", lächelte er, stand auf und breitete die Arme aus. "Rum für alle!", rief er um den Kauf etwas zu berauschen, da die Rumflasche von vorhin schon leer war. Autsch. Es tat weh. Sehr. Und dann loderte ein neues Gefühl in ihre kurze Melancholie auf. Wut kam tief aus ihr und sie musste sich zurückhalten, den Vorhang wegzureißen und Jack eine runterzuhauen. Dafür hatte sie noch später Zeit auch wenn sie spürte, dass ihre plötzliche Wut schon wieder abklang. "Und was möchtest du, Jack? Eine Truhe voller Gold und Juwelen?", er deutete auf eine rießige Truhe in einer Ecke und grinste Jack an der zurückgrinste. "Ich liebe es, wenn Menschen glauben, dass Captain-", und er betonte es wichtig und machte dann eine Kunstpause. "Jack Sparrow nur auf materielles aus ist!" "Ach. Und was ist mit Freiheit?", den verwirrten Blick von Jack sehend nickte er. "Du hast richtig gehört. Ich habe Macht. Auch bei der East India Trading Company. Ich könnte veranlassen, dass sie dich nicht mehr jagen. Der Platz am Galgen für dich wäre dann für immer weg." "Klingt verlockend, aber nein, danke. Wenn schon möchte ich ehrenvoll am Strang sterben." "Was willst du dann?" Ein lautes Donnern erklang als Jack seinen Wunsch sagte und Kitty zuckte zusammen. De Flor war weiß geworden, sein Mund stand leicht offen. Jack grinste. De Flor war zum ersten Mal sprachlos. "Das ist unmöglich!" "Sagst du. Ich sage interessant." "Das wäre eine Ausnahme, Jack. Das geht nicht." "Ausnahmen bestätigen die Regel." Kurz überlegte de Flor. "Aye. Du bekommst, was du willst." Ein Handschlag folgte. Es war vorbei. "Es freut mich, dass wir uns einigen konnten. Soll ich sie holen?" "Ist sie noch auf dem Schiff?" "Nein!", ertönte ihre Stimme laut und sie zog den Vorhand zur Seite. Beide drehten sich zu ihr um und mit einem Anflug von Panik biss Jack in seine Faust. Kitty ging mit langsamen Schritten zu den beiden Piraten und blieb vor ihnen stehen. Sie schaute nur Jack an, durchdringend, kalt. "Gutes Geschäft, Jack. Ich hätte nicht anders gehandelt." Jack grinste unsicher. "Ich weiß.", murmelte er zu sich selbst. De Flor merkte, dass Jack zum ersten Mal eine Situation unangenehm war. Jack merkte es auch. Es machte ihm zwar nichts aus, sie verkauft zu haben da er sich sicher gewesen war, dass sie austicken würde aber diese Reaktion war für ihn unheimlich. Kitty wandte sich abrupt von ihm ab und musterte dann de Flor mit ihren dunkler gewordenen Augen. Er sah gut aus, trotz des grauen Haares. Es überraschte sie, dass sein Gesicht jugendlich wirkte, nur eine einzige lange Narbe zierte sein linkes Auge entlang bis zur Wange. Das Auge war grau und trüb, das andere auffällig hellbraun. "Captain de Flor!", sie machte einen kleinen Knicks vor ihm. "Catherine O'Shea." "Ich glaube, Jack Sparrow möchte uns nicht mehr mit seiner Anwesenheit beehren. Begleiten Sie ihn raus." Kitty nickte und ging mit Jack die kleine Treppe hoch, raus aus dem Raum. Schweigen erfüllten sie bis sie schließlich draußen ankamen. Die Nacht war schon längst hereingebrochen. "Jack!", lächelte sie etwas lahm. "Tja, dann noch viel Spaß im Leben!" Sie klopfte ihm wie ein Mann auf die Schulter und senkte dann ihren Blick. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, obwohl er doch an ihrem Schicksal schuld war. Kitty war sich nicht bewusst gewesen, dass sie sich an seine Anwesenheit gewöhnt hatte und realisierte es erst jetzt. Sie wandte sich um, fuhr sich gestresst durch die Haare und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. "Also Jack, ich weiß ja, dass das alles nur wegen meinem Tattoo und so ist aber bevor du aus meinem Leben verschwindest... also, ich würde gerne wissen, was an mir so wichtig ist. Ja, ich weiß, es fällt dir auch schwer aber schließlich hast du dich an mich gewöhnt. Sei jetzt nicht zu betroffen, es ist für dich besser und ich werd schon mein Weg machen, halt dann bei de Flor" Kurz schwieg sie und fing dann wieder an. "Entschuldige, ich weiß einfach nicht was ich da rede und so aber ich hab irgendwie kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Du brauchst dich nicht zu verabschieden, es ist bestimmt ziemlich schwer für dich weil ich weiß, dass du unter deiner Unbekümmertheit über alles genau nackdenkst und dich auch nicht alles kalt lässt!" Erleichtert drehte Kitty sich wieder zu Jack um der sie mit hochgezogener Augenbraue anschaute. "Kitty, Darling, es bricht mir das Herz zu sehen wie du an mir hängst!", sein Grinsen wuchs in die Breite. "Ich? An dir hängen?" Sie lachte kurz trocken auf. "Sicher." "Jetzt komm schon, ich weiß, dass du neugierig auf mich bist!" Sie wollte es nicht wahrhaben aber die kleine, verdammte Stimme in ihrem Gehirn flüsterte hämisch, dass er zum Teil recht hatte. Und den Fakt beachtend, dass er ihr näher kam und ihr Haar streichelte machte die Situation nicht leichter. Verwirrt huschten ihre Augen über sein Gesicht und suchten danach, dass er die Wahrheit sagte. Sie erkannte nichts aber es war ihr jetzt schon egal. Die kleine dunkle Stimme fing an loszuschreien, sie solle doch endlich mal nachgeben aber eine weitere Stimme - und dieses Mal wusste Kitty sofort, dass es die Vernunft war - schüttelte den Kopf und meinte streng, sie solle sich endlich von dem perversen Pirat lösen. Ein kleiner Kampf entfachte sich in ihrem Inneren und sie wusste nicht, welcher sie nachgeben sollte. "Kitty?" "Was?", fragte diese nicht hinhörend. "Du hast gerade gesagt, dass du mich hier und jetzt, sofort flachlegen willst!" "Aber ich bin doch Non-.. Was zur Hölle?!", schrie sie ihn an. Plötzlich hatte die Vernunft einen sagenhaften Triumph als Kitty seine Hand weg schlug. "Jack Sparrow!", fauchte sie ihn schon wieder hysterisch an. "Glaubt Ihr wirklich, dass Ich mich mit jemandem wie Euch einlassen würde? Ich mein-", sie lächelte ihn unglaubwürdig an und grinste dann. "Ihr seid ein unhygienischer, rumtrinkender und perverser Pirat und ich eine Nonne. Glaubt Ihr wirklich, dass so etwas funktioniert?" "Nonne? Davon wusste ich ja gar nichts!", grinste er. "Steht dir aber gar nicht, dieses Image!" "Ach nee! Sag das meinen Eltern!", knurrte Kitty und wollte sich wegdrehen doch Jack drehte sie wieder zu sich. "Na na, hast du nicht etwas vergessen?" Kitty schaute ihn fragend an und Jack verdrehte die Augen. "Na?", er hob jetzt seine Augenbrauen und grinste. "Ach, das!", nickte sie wissend. "Ja, das!", schnurrte er wartend. Klatsch. Kitty lächelte zufrieden und Jack hielt sich die brennende Wange. Wütend schaute er sie an. "Wofür war denn das?", schrie er. "Na, du wolltest doch das!" Er grummelte und Kitty lachte. Dann jedoch seufzte sie abgrundtief und schaute ihn aus großen Augen an. "Das ist wirklich nicht sehr sensibel von dir! Ich mein, das ist das letzte Mal, dass ich dich sehen werde. Bestimmt wird es jetzt viel ausgeglichener und netter!" "Oh, und es wird nie wieder hysterisches Gekreische auf dem Schiff geben!" "Das war wirklich ein gutes Geschäft!", stimmte sie ihm pflichtend bei, wurde dann aber wieder ernst. "Also dann...", verlegen strich sie wieder eine Haarsträne aus dem Gesicht. "Leb wohl!" Die kleine Stimme in ihrem Kopf war weg wie auch die Vernunft. Ihr Kopf war leer. Sie nickte ihm kurz zu und machte einen Schritt nach hinten, dann jedoch überlegte sie es sich anders und küsste ihn. Catherine ging mit langsamen Schritten wieder in die Burg. Ihr Blick war starr nach vorne gerichtet. Sie wusste nicht, warum sie Jack geküsst hatte aber sie interessierte sich auch nicht sonderlich dafür. Er war wieder auf seinem Schiff und sie bei de Flor. War doch eine ziemlich gute Situation. Kaum betrat sie die Burg und war ein Schritt gegangen spürte sie plötzlich einen Schlag auf ihren Hinterkopf. Sie spürte noch wie Schmerz sich in ihr ausbreitete und kippte dann um. "Kleines Miststück!" Die zwei Frauen schauten grimmig auf Catherine runter, eine hatte ein Holzpaddel in der Hand. Dann packten sie Catherine an Händen und Füßen und schleppten sie in einen der vielen Räume. Es war dunkel. Kaum hatte Catherine die Augen geöffnet brach Panik in ihr aus. Sie hatte keine Orientierung und wusste nicht, wo sie war. Erst als sie den Kopf hob spürte sie den brennenden Schmerz und fasste vorsichtig nach hinten. Sie zuckte zusammen, als ihre Finger die Stelle berührten und erinnerte sich verschwommen. Sie hatte Jack verabschiedet, wurde dann von Unbekannten nieder geschlagen und wahrscheinlich hierher gebracht. Kitty wollte sich aufrichten, fiel jedoch wieder in das Bett. Missmutig schaute sie auf die Ketten, welche ihre Füße und den linken Arm umschlossen. Anscheinend hatten die Verrückten hier angst sie würde flüchten. Auf der rechten Seite stand ein kleiner Tisch mit Obst und Wasser. Anscheinend wollten sie auch nicht, dass sie verhungerte sonst hätten sie ihre rechte Hand angekettet. "Miss O'Shea!" Die Tür schwang auf und de Flor kam rein, schnipste einmal und es wurde hell im Raum, sodass Kitty reflexartig die Augen verzog. "Wenn ich gewusst hätte, was Ophelien und ihre Dienerin gemacht haben, hätte ich es nicht zugelassen. Na ja, nun ist es passiert und daran kann man nichts ändern, was? Wie geht es Ihnen?", plapperte er munter los. "Hmm. Okay.", murmelte Kitty. Sie wusste nicht ob sie ihm vertrauen konnte. De Flor kam auf sie runter und skeptisch beobachtete sie jeden seiner Schritte. Er wollte doch nicht...? Bevor sie den Gedanken zu Ende denken konnte hatte de Flor einen Schlüssel rausgeholt und die Ketten an ihren Füßen geöffnet. Dann öffnete er auch die am Arm und strich behutsam über die geröteten Stellen. "Ich hoffe, Sie verzeihen mir das Verhalten von Ophelien. Sie hat angst!" "Angst?", fragte Kitty überrascht. "Wovor denn?" "Vor Ihnen." Kitty wollte loslachen aber ihr blieb das Lachen im Hals stecken. Besagte Frauen kamen gerade in ihr Zimmer reingestürmt und warfen sich auf den Boden. Mit einer Mischung aus Misstrauen und Verwirrtheit wanderte ihr Blick über die Frauen zu de Flor. "Ich verstehe nicht, was das ganze soll!", meinte sie dann ehrlich. "Und ich glaube, Mister de Flor, dass Sie die Wahrheit kennen." Kurz schwieg er. "Ja." Vorwurfsvoll schaute sie ihn an und wartete. Als er jedoch nichts sagte und auch die Frauen keinen Ton rausbrachten, schüttelte Kitty zornig ihre Haare und stand dann auf. "Da es anscheinend niemand für wichtig hält mich aufzuklären kann ich ja wohl gehen." Doch kaum hatte sie einen Schritt gemacht sprangen die Frauen aufgeregt auf und wollten sie allein an ihren Blicken daran hindern wegzugehen. Einzig und allein de Flor war ruhig geblieben was Kitty skeptisch beobachtete. Er legte also keinen Wert darauf, dass sie da blieb. "Catherine!", brach es schließlich aus ihm hervor und mit großen Augen blieb sie stehen. Hatte er sie gerade beim Vornamen genant? "Es ist nicht so, dass ich es dir nicht gerne erzählen würde. Es ist nur...", er blickte zur Decke, nach den richtigen Worten suchend. "Ich glaube, es wäre nur zu gefährlich für dich, wenn du das alles wüsstest." "Ich kann sehr gut alleine auf mich aufpassen!", blaffte sie ihn an, gekränkt, dass er glaubte, sie würde mit manchem nicht fertig werden. "Das glaube ich auch!", versicherte er ihr schnell. "Aber nur nicht besonders.. mit Sachen die dich und dein Leben verändern könnten. Du bist nicht der Mensch, der sich Sorgen um sich selbst macht." "Ach? Ihr wisst ja viel von mir. Es würde mich reizen zu erfahren, woher Ihr das ganze habt aber ich bin gerade dabei zu gehen. Also, entscheidet Euch." Schweigen erfüllte den Raum und als Kitty noch einen Schritt als Druckmittel machte, nickte de Flor zermürbt. Er schien auf einmal um Jahre älter, man sah die Lebenserfahrung in seinem sonst so jungen Gesicht und Kitty spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Er gefiel ihr nicht, dieser Mann mit den tausend Geheimnissen. Jack hatte zwar auch wenig aus dem Nähkästchen geplaudert, aber sie wusste wie er dachte. Oder zumindest glaubte sie zu wissen wie er dachte. "Setz dich!", de Flor wieß auf einen Ohrensessel und schaute dann die Frauen an, welche rausgingen. Als die Tür geschlossen war setzte sich auch de Flor und strich durch sein Haar. Catherine beobachtete ihn und machte sich ihre eigenen Gedanken dazu. "Also, wo soll ich anfangen?" "Ganz am Anfang?!", meinte sie, immer noch etwas sauer aber viel zu angespannt. "Ja. Piraten gab es nicht immer. Es war eine neue, ungewisse Zeit für die Menschen als man hörte, dass einige Männer, genannt Piraten, Handelsschiffe und andere karperten. Ein junger Mann heuerte auf einem dieser verfluchten Schiffe an um reich zu werden. Du musst wissen, er brauchte das Geld nicht für Rum oder Frauen, sondern er wollte eine Frau für sich gewinnen. Sie war aus gutem Hause und gebildet, er hatte von klein auf gelernt zu stehlen. Einige Jahre hörte sie gar kein Lebenszeichen von ihm doch an einem regnerischen Tag stand er vor ihrem Haus, in Kostümen aus feinster Seide und hielt bei ihren Eltern um ihre Hand an. Die Hochzeit kam bald darauf aber der Mann, jetzt von Adel, war nicht mehr der gleiche wie früher. Die Jahre auf See hatten ihn verändert, geprägt. Nach nur fünf Monaten Ehe fand sie sich eines morgens leer in ihrem Haus. Er hatte ihr all sein Geld da gelassen und während es regnete, weinte sie mit.", de Flor schaute aus dem Fenster, wo es angefangen hatte leicht zu nieseln. Verbittert wandte er sich ab um wieder in sich zu sinken. "Man sagt, sie habe ihn verflucht, diesen Mann der sie noch vor dem ersten Kind verließ. Dieser jedoch war wieder Pirat geworden. Man hörte nichts menschliches mehr von ihm. Seine Frau aber gebar ein Mädchen. Das Geld von ihm reichte für ein Leben zu Zweit, aber sie hätte es vorgezogen, nicht auf das Geld angewiesen zu sein. Kurz bevor die Tochter verheiratet wurde starb ihre Mutter. Das Mädchen - ich glaube, sie hieß Anette - heiratete nicht wie ihre Mutter einen Piraten sondern einen anständigen Mann. Anscheinend lebten sie glücklich. Ihr jüngster Sohn - sie hatten fünf Kinder - zog mit vierzehn weg, um die weite Welt kennen zu lernen. Wie als ob ihm das Blut seines Großvaters treiben würde, nahm auch er eine Stelle an Bord eines Schiffes an. Und auch er hatte bald sein eigenes Schiff, ein stolzes, prächtiges. Doch er beging den gleichen Fehler wie sein Großvater, verliebte sich jedoch nicht in eine Frau." De Flor schloss die Augen, während der ganzen Geschichte hatte Kitty immer wieder Hohn und Verbitterung aus seiner Stimme hören können doch dieses Mal huschte Traurigkeit über sein Gesicht. "Sie war keine Frau, dafür war sie zu betörend, zu schön. Doch wie alles weibliche brachte sie nur Unglück. Sie ging die Verbindung mit ihm ein, wissend, was das bedeutete und bekam schließlich an einem Regentag eine kleine Tochter. Kurz darauf sprang sie vom Schiff und tauchte nie wieder auf." Es war ruhig geworden. "Und was hat das alles mit mir zu tun?", fragte Catherine leise. "Nicht so eilig.", lächelte de Flor und strich sich wieder eine Haarsträne zurück. "Die Frau von ihm war keine normale Frau, wie ich erwähnt habe. Sie war all das, was ein Mann begehrte. Sie war eine Undine, leitet sich von dem lateinischen Wort Unda für Welle ab. Sagt dir das etwas, Catherine?" Diese schüttelte den Kopf und de Flor schaute aus dem Fenster. "Undinen sind Elementargeister in Gestalt schöner Frauen. Sie haben unsterbliche Seelen, verlieren diese jedoch, wenn sie die Verbindung mit einem Mann eingehen und daraus ein Kind entsteht, da - so glaubt man - diese mit dem Kind eine Seele teilen." "Undine also?" Er nickte. Wieder strich er sich durch das Haar, doch jetzt müde. Catherine verstand nicht, was das alles mit ihr auf sich hatte. Die Geschichte der Menschen, die sie nicht kannte, Undinen und Geister? Das konnte nicht sein. Verwirrt suchte sie nach dem Grinsen in seinem Gesicht welches die Falschheit bedeutete doch er hielt ihrem Blick stand. Ihre Augen forschten in dem einen honigfarbenen Auge und plötzlich blieb ihr Herz kurz stehen. Natürlich, es passte alles haargenau zusammen. "Großvater...?", fragte sie flüsternd und zaghaft. Die gleichen Augen, das gleiche durchfahren durch die Haare. Es war klar. Sie saß vor ihrem Großvater. Doch ein Schütteln seinerseits ließ die Hoffnung in ihr zerstören, die Beweise schienen verpufft. "Nein.", flüsterte er. "Urgroßvater." Auf Samtpfoten hatte sie sich ihrer Existenz angenähert und doch, immer mehr Fragen drängten sich in ihr Bewusstsein, eine wichtiger als die andere. Ihr Verstand arbeitete messerscharf und war doch leer. Auf einmal fühlte sie sich sehr schwer und sank in den Sessel zurück. Kapitel 5: Gentle Feelings -------------------------- Kapitel 5 : Gentle feelings Catherine stand auf und ging ein paar Schritte. Sie verstand das alles nicht. Im übrigen wollte sie es nicht verstehen. Schnell fuhr ihre Hand durch ihr Haar und ihr fiel die Geste auf. Angeekelt schüttelte sie sich. De Flor schwieg und Kitty schloss sich ihm an. "Ich bin müde." "Das dachte ich mir." Mit einer ruckartigen Bewegung drehte sie sich um. "Ja ja, du weißt alles. Schon klar. Verschwinde!", fuhr sie ihn an, fügte dann jedoch ein kleinlautes Bitte hinzu. De Flor stand auf und verließ das Zimmer. Ihr Blick verharrte an der Tür und sie biss sich auf die Lippen. Okay, erstmal alles verarbeiten. Einfacher gesagt als getan denn die Fragen strömten nur so auf sie ein. Kurz zwang sie sich stehen zu bleiben, dann jedoch verfluchte sie ihren Stolz und ging mit schnellen Schritten de Flor hinterher. Die Frauen auf den Gängen verbeugten sich vor ihr und Kitty schaute peinlich berührt auf den Boden. Dann sah sie de Flor und ging schnell auf ihn zu. "Ähm, Mister de Flor.. also, mein Verstand macht mich noch verrückt!" Er drehte sich um und nickte lächelnd. "Kann ich Sie noch etwas fragen?" "Natürlich.", grinste er und er hatte wieder etwas von einem jungen Mann, aber Kitty konnte darauf nicht eingehen, noch nicht. "Das mit den fremden Leuten ist ja ganz interessant und so, aber was hat das mit mir zu tun - auch wenn sie meine angeblichen Eltern sind. Schließlich lebte ich in London und wurde Nonne und das Tattoo... ich sehe einfach keinen Zusammenhang!", seufzte sie schließlich. "Haben deine Eltern in London jemals dein Tattoo gesehen?" Resigniert schüttelte sie den Kopf. "Ich weiß nur, dass ich es mit drei Jahren oder so bekommen habe, aber ich bezweifle, dass sie es wussten." De Flor nickte und holte dann ein Buch aus einem kleinen Regal. Er schlug eine Seite auf und zeigte sie Catherine. "Ich versuche einfach mal, all deine Fragen zu beantworten!" Jack kletterte an einem Seil seine geliebte Pearl hoch und schwang sich schließlich enthusiastisch auf die morschen Bretter. Sein Blick glitt prüfend über das Deck, nach seinem ersten Maat suchend. Als er ihn schließlich entdeckte ging er mit zielsicheren Schritten auf ihn zu und tippte ihn an. "Mister Gibbs, wir haben einen neuen Kurs. Setzt die Segel!" Der Angesprochene drehte sich um und nickte. Dann jedoch glitt sein Blick an Jack vorbei. "Anscheinend ist dir Catherine nicht begegnet?!" "Doch." "Warum ist sie dann nicht hier?" "Ich habe sie zurückgelassen. Also, nicht nach dem Kodex. Ein Tausch. Sie gegen etwas wertvolles." "Hast du eine- ähm, exotische Pflanze gegessen? Ich dachte nämlich, sie wäre für uns wertvoll." "Wertvoll für das wertvolle!", erklärte Jack mit dem wissenden Grinsen, dass niemand wusste was er meinte. Jack drehte sich um und wollte in seine Kabine gehen, als Gibbs ihn festhielt. "Aye. Captain, wir haben aber noch ein Problem." "Ach? Wenn das mal nichts neues ist.", seufzte Jack die Augen gespielt verdrehend, die Hand über seine Schulter werfend. "Dann beseitigen Sie es!" "Jack! Wie sollen wir auf Kurs gehen wenn wir keinen Kurs haben?" Dieser grinste wissend und nickte. "A-ha. Wie bestimmt man einen Kurs?" "Mit einem Kompass..." "Genau." Jack's Hand glitt zu seinem Gürtel an die Stelle wo der Kompass war, oder besser gesagt sein müsste und schaute panisch nach unten. Verdammt. Der Kompass war weg. Einen kurzen Moment dachte er daran, zu viele exotische Pflanzen inhaliert oder weiß der Teufel was getan zu haben, doch dann fiel ihm jemand anderes ein. Oh, dieses Miststück! Seine Augen hatten sich verdunkelt und sein Verstand arbeitete. Für das, was er wollte, gab es zwei Verhängnisse. Das eine war, dass er weder eine Woche in die Nähe der Insel von de Flor segeln konnte, noch in die Nähe zu seinem Ziel, da sonst wahrscheinlich ein Sturm aufkommen würde und sie alle starben. Nun, eine Option und Lösung hätten sie also. "Wir holen uns das zurück was uns gehört!" "Miss O'Shea?" "Den Kompass, mein Gott! Wir segeln nach Süden. Wenn wir Glück haben sterben wir alle, aber das ist eine andere Geschichte." Würdevoll ging der Captain in seine Kabine. "Das war alles?", fragte Catherine bitter. "Das ist also das Geheimnis um meiner selbst?" "Nicht ganz. Es gibt zu viel, was ich dir nicht erzählen kann, weil ich es schlicht nicht weiß. Du wirst wohl vieles selber rausfinden müssen!" Catherine kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. Es schien alles so klar. Sie suchte den Augenkontakt zu de Flor und forschte darin. Plötzlich keimte in ihr die Frage nach seinem jugendlichen Aussehen auf. Sie wusste, dass es sich nicht gehörte so neugierig zu sein, aber hatte sie das jemals was gekümmert? Nein, also konnte sie ihn auch mit Fragen durchlöchern. "Warum seid Ihr so jung geblieben?", fragte sie schließlich. "Ich habe einen Pakt geschlossen." Catherine wusste, dass sie nicht weiter fragen sollte und durfte. De Flor würde ihr jede Frage beantworten, solange er es konnte und sie durfte ihn dazu nicht zwingen. Sie merkte, dass er Zeit brauchte und nagte weiter an ihrer Unterlippe, während der Raum von Stille erfüllt wurde, die de Flor irgendwann unterbrach. "Dieser Pakt ermöglichte mir das alles hier. Dass du vor deinem Urgroßvater sitzt, wie vor einem Gleichaltrigen. Ich schloss diesen Pakt noch vor meiner Hochzeit. Ich tauschte mein Leben gegen das Leben eines anderen. Die Frau, die mich liebte und die mich geliebt hatte merkte, dass sie jemanden heiratete, den sie nicht kannte. Ich hatte mich nach all den Jahren auf See verändert, und ich wollte, dass es immer so blieb. Ich verließ sie, damit der Pakt nicht umsonst gewesen war. Ich hatte mein früheres Leben gegen das eines unsterblichen getauscht." Irritiert schürzte Kitty die Lippen. "Wie kann das sein? Du kannst doch nicht sterben um ewig zu leben!" "Ich gab mein Leben, so wie ich war auf, um ewig zu leben.", lächelte de Flor nachsichtig. "Es machte mich grausam. Die Gier nach Unsterblichkeit war größer als die Liebe, welche sie mir entgegen bringen konnte." Catherine wusste, dass sie es tat, aber sie konnte nicht anders als über de Flor zu richten und anscheinend merkte er es. "Es macht nichts. Ich mache es auch. Du siehst, niemand ist vollkommen." Sie hatte es sich nicht eingestehen wollen, aber mit dieser Tatsache stimmte es. Niemand, nicht einmal de Flor, war vollkommen. Auch er machte Fehler. Sie fühlte den Kompass schwer in ihrem Ausschnitt und schaute ertappt aus dem Fenster. Die Tage schlichen dahin. Wenn Jack richtig nachrechnete waren es jetzt sechs Tage. Mit torkelnden Schritten und lallend bahnte er sich den Weg zu dem wichtigsten auf dem Schiff : Dem Rumvorrat. Dieser neigte sich dem Ende zu und Jack entnahm eine der vier letzten Flaschen. Er war die letzten Tage über dauerbesoffen gewesen und es nervte ihn. Nicht die Trinkerei, die war okay, aber das ganze um ihn herum. Seit Kitty weg war, war seine Mannschaft ein trauriger Haufen geworden. Sie stanken fürchterlich, tranken mehr als ihnen zustand und vernachlässigten seine, seine geliebte Pearl! So konnte es nicht weiter gehen. Selbst Gibbs, welcher nichts von Frauen an Bord hielt, auch wenn sie noch so jungfräulich waren, hatte seinen Rumverbrauch pro Tag um nicht ganz zwei Flaschen aufgestockt. Allen fehlte einfach diese hysterische, nervtötende Göre die ständig stritt. Allen außer Jack. Er war es ja sowas von Leid, seine Mannschaft rumhängen zu sehen und es machte ihn einfach nur krank. Er wollte einfach nicht verstehen, wie man wegen einer Frau so außer sich geriet. Jack hatte nur eine Liebe. Mit der Rumflasche in der Hand ging er leicht torkelnd die Treppe hoch, sich am Geländer abstützend. In seiner Kabine war es angenehm und er setzte sich an den Navigationstisch. "Nana-", lallte Jack grinsend. "Seit wann liegt England in der Karibik?" Und mit einem letzten Blick knallte sein Kopf auf die Tischkante und die Rumflasche flog auf den Boden, wo sie dann zerbrach. Jack indes schlief seelenruhig. Auch Catherine lenkte sich mit dem allbewährten Mittel Rum ab. Jedoch nur um nachts schlafen zu können, denn vor lauter Aufregung vergaß sie das meistens. Und dann trank sie auch nur einen halben Becher. Die Dienerinnen brachten ihr jedoch alles, was sie wünschte und de Flor verbesserte sie in den Rechen- sowie Schreibkünsten, die sie einigermaßen beherrschte, aber es war doch sehr langweilig. Gedankenverloren fuhr sie mit der Fingerkuppe über das dunkle Holz des Kompasses und klappte ihn wohl schon zum tausendsten Mal auf. Und zum tausendsten Mal zeigte er starr aus dem Fenster auf das Meer. Kitty wurde nicht schlau aus dem Kompass, aber er faszinierte sie. Die Gewissensbisse wegen Jack waren schon fast verschwunden. Es war doch immer das Gleiche. Sie klaute ihm den Kompass und er holte sich ihn zurück. Dieses Mal jedoch ließ er sich verdammt viel Zeit mit dem zurückholen, dachte sie genervt und legte den Kompass weg. Schon seit sechs Tagen wartete sie, dass Jack kam. Kitty kuschelte sich in ihr Bett, bis ihr auf einmal eine wahnwitzige Idee kam. Wenn Jack nicht zu ihr kam, warum sollte sie dann nicht zu ihm kommen? Es war mittag, also noch zu gefährlich zum flüchten. Sie würde wohl warten müssen, bis die Nacht hereinbrach und bis dahin konnte sie doch einen Plan schmieden. De Flor war Kitty egal, er war nicht mehr als ein flüchtiger Bekannter, der anscheinend ihr Urgroßvater war, nichts wichtiges. Als die ersten Sonnenstrahlen den Tag erhellten stand der Captain der Black Pearl an seinem Steuerrad und wendete das Schiff. Selbst nachdem er die ganze Woche über durchgesoffen hatte, hatte er keinen Kater. Alles eine Frage des Trainings und der Routine. Seine Crew schlich noch ziemlich müde auf dem Schiff herum, aber Jack machte das wenig aus. Er würde sich seinen Kompass zurückholen. Und dann, wenn er in Stimmung war, würde er Kitty abstechen. So oder ähnlich sah sein Plan aus, den er verwirklichen wollte und doch wusste er, dass er es nie tun würde. Dafür war er einfach zu unschuldig. Wie damals, bei Will als dieser ihn nicht vorbei lassen wollte. Wegen Lizzy. Zum Henker mit den Frauen, sie brachten einem überhaupt nichts, außer ein bisschen Spaß und viel zuviel Ärger. Eine Böe ließ sein Haar kurz auffliegen und mit verträumten Blick schaute er in den Himmel. Es war guter Rückenwind und die Pearl war schnell, sie würden den Weg, den sie eine Woche herumgedümpelt hatten, in einem Tag zurücklegen. Für einen kurzen Moment schloss Jack die Augen und lauschte den Geräuschen der Meere. Fast zur Bestätigung schwappten sanfte Wellen, wie Liebkosungen, an das Holz des Schiffes. Für einen kurzen Moment, so schien es, hatte der Captain seine ruhe gefunden. "Sparrow...!", ertönte eine sanfte Stimme, die vom Wind an sein Ohr getragen wurde und ließ ihn in die Realität zurückkehren. Mit genervtem Blick drehte er sich um. Catherine stand an die Reling gelehnt, mit den nötigsten Klamotten an, die auch noch völlig durchnässt waren und ihren Körper preisgaben. Die Haare klebten in Stränen an diesem und ein paar Algen lagen wirr darin. Eine weitere schien es sich auf ihrer Schulter, schlapp hängend, gemütlich gemacht zu haben. Sie sah schrecklich komisch aus. Einen kurzen Augenblick glaubte Jack, nicht richtig zu sehen. Hatte der Rum etwa noch Nachwirkungen? "Wie bist du hierher gekommen?" "Auf dem gleichen Weg, wie ich auf die Insel gekommen bin!", grinste sie ihn herausfordernd an. Sie stieß sich sehr selbstbewusst von der Reling ab, wischte die Alge von ihrer Schulter und umkreiste Jack einmal langsam mit interessiertem Blick. Die Crew hatte anscheinend noch gar nicht bemerkt, dass sie da war. "Sparrow...", flüsterte sie verführend und blieb dann stehen. "Ich habe etwas, dass Euch gehören könnte... sofern Ihr es wollt!" Mit einer kleinen Geste strich sie über ihre nasse Kleidung und Jack folgte forschend. Er streckte seine Hand aus und kurz bevor er sie berührte, schaute Catherine an sich runter und lachte kokett auf. Mit einer schnellen Bewegung fischte sie den Kompass aus ihrem Ausschnitt und schüttelte ihn leicht, sodass Wasser herauslief. "Stimmt ja, ich habe ganz vergessen, dass er Euch gehört!", sie schaute den Kompass verliebt an und steckte ihn dann in eine von Jack's Manteltaschen. "Wie dumm von mir!" "Du könntest doch noch ein bisschen dümmer sein und ich verspreche dir-", seine schwarzen Augen blitzten vielsagend auf. "Dass ich dir den Atem raube!" Er hatte eine Haarsträne von ihr genommen und wickelte sie um seinen Finger. "Klingt verlockend!", lachte Kitty, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und grinste schelmisch. "Aber nein, ich habe doch schon mal versucht Euch den Atem zu nehmen, also braucht Ihr es erst gar nicht versuchen, das würdet Ihr nicht schaffen!" Mit einem entwaffnenden Blick ging sie zur Treppe. "Aber es ist doch immer wieder erstaunlich, dass alle Männer gleich sind. Oder etwa nicht, Jack? Schließlich zieht die Masche mit dem Kompass immer!" "Und warum habe ich keine Anstalten gemacht, ihn mir zurückzuholen?!" Die Macht und die Überlegenheit in ihrem Gesicht verschwand und sie zog leicht die Augenbrauen zusammen. Jack grinste sie an. Tja, in diesem Spiel konnte nicht nur sie mitspielen. "Wenn du nicht zurückgekommen wärst. hätten wir uns wirklich nie wieder gesehen!" "Das stimmt nicht!", ihre Stimme klang eine Spur hysterisch. Mit schnellen Schritten ging sie auf ihn zu, fasste in die Manteltasche und holte den Kompass hervor. "Er ist wichtig! Für irgendwas, obwohl er kaputt ist! Schau!" Zum Beweis klappte Kitty den Kompass auf und beide schauten gespannt auf die Nadel, welche nach einem längeren Zögern auf Jack gerichtet war. Kitty sah, wie er zu grinsen anfing und schaute verunsichert auf den Kompass. "Er zeigt nicht nach Norden! Egal wohin ich gehe." "Schicksal!", hauchte Jack ironisch und nahm den Kompass wieder zu sich. Kitty starrte ihn an, wie als ob er gesagt hätte, er wäre schwul, und schüttelte dann zornig ihre Mähne. "Ich habe die Nase gestrichen voll von Schicksal!", sagte sie unwirsch und ging. "Ach, und Kitty!", rief er noch, sodass sie sich umdrehte. "Hübsches Kleid!" Verdammt. Eins zu null für Jack. Dabei hatte es so gut ausgesehen. Sie hätte ihn verführen können, da war sie sich sicher. Sie hatte Macht über ihn. Und doch war er unberechenbar. Kitty glaubte zu ahnen, dass niemand Macht über einen gewissen Captain Jack Sparrow haben konnte. Er war jemand mit tausend Gesichtern, den man nie kennen konnte und würde. Und das interessierte sie. Catherine zog sich leicht fröstelnd aus und nahm dann eines ihrer Kleider. In Gedanken streifte sie es sich über und schaute in den Spiegel. Sie hatte sich schon wieder verändert. Von der verunsicherten Nonne zur Frau, von der Frau zu einem.. nun, Mannsweib. Kitty schüttelte sich bei dem Gedanken. Nein, sie war durch und durch weiblich, vielleicht ein wenig forsch, aber auf jedenfall weiblich. Wie zur Bestätigung schaute sie an sich runter und seufzte. Na ja, am besten sie dachte an etwas anderes. Wie sie auf das Schiff gekommen war... Es war Nacht gewesen, als Kitty sich aus der Burg geschlichen hatte. Sie hatte am Strand schnell gemerkt, dass das komische Hosenkleid nichts taugte. Etwas unwillig hatte sie sich ausgezogen und watete dann in das kalte Wasser. Die Angst war in ihr hochgekrochen, kaum da sie das Meer berührte. Aber etwas in ihr sagte Kitty, dass sie keine Angst haben brauchte. Es war okay. Das, was sie davor so gefürchtet hatte, war das Unwissen. Sie fing an, erleichtert zu lachen. Leise, ein lang anhaltendes kichern. Sie wusste es jetzt und auf einmal war das Wasser warm. Stimmen drangen in ihren Kopf, zwängten sich hinein und verdrängten alles andere. Mit einer raschen Bewegung war sie im Wasser und tauchte unter. Freiheit. "Catherine!" Die Stimmen wichen zurück aus ihrem Kopf, sie hörte de Flor und tauchte auf. Sie war vielleicht acht Meter vom Strand entfernt. In der Ferne konnte sie nichts erkennen, aber de Flor war bei ihr, oder zumindest in ihrem Kopf. "Was ist?", fragte sie leicht irritiert, fast schon genervt. "Es ist okay, dass du gehst!" Kitty zog eine Augenbraue hoch. Toll, und was sollte das jetzt genau werden? "Jaaah, das dachte ich mir auch." "Aber-", und seine Stimme erklang jetzt warnender. "Nimm dich vor Jack in Acht!" "Schon klar.", lachte Kitty und winkte ab, auch wenn sie nicht wusste, ob es de Flor sehen konnte. "Ich werde aufpassen!" Bevor de Flor weiterreden konnte, tauchte sie unter. Sie sollte sich vor Sparrow in Acht nehmen. Soso, das klang ja interessant. Kitty glaubte nicht daran, dass Sparrow auch nur annähernd für sie gefährlich werden konnte. Dazu war er meistens zu betrunken und... leicht komisch. Ein poltern ließ sie zusammenzucken und sie starrte auf die Tür, welche schon nach einigen Sekunden aufgestoßen wurde. Jack stand da, die Hand ausgestreckt und zeigte starr auf sie. Kitty selbst schaute unberührt dabei zu und musterte ihn, wie als ob sie ihn noch nie gesehen hätte. "Mein zeigt mit dem Finger nicht auf andere!" Gelassen stand sie auf, strich über die kleine Kommode und lächelte leicht. "Ich darf das, ich bin ein Pirat." Sie lachte gekünstelt auf. "Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr ein Komiker seid!" "Tja Schätzchen, das Leben ist ein Wunschdenken. Aber hey, wir haben uns schon geküsst, da könnten wir uns doch auf das weniger formelle Du einigen, wie wäre das?!" "Ich rede nicht nett mit einem Pirat." Kurz glitten ihre Gedanken zu ihren Vorfahren, schüttelte sich dann aber. "Solltest du dir aber angewöhnen. Und nur dass du es weißt, ein Sturm naht heran." Damit drehte er sich um und ging raus. Kitty selbst starrte aus dem Fenster und sah die dunklen Wolken. Schnell folgte sie Sparrow und hielt ihn an Deck fest. Noch einmal schaute sie in den Himmel und dann auf das Wasser. "Ihr hättet es mir nicht gesagt, wenn es nicht irgendwas bedeuten würde. Redet!", forderte sie dominant und Sparrow strich über seinen Bart. "Kitty, das hat nichts zu bedeuten!" Langsam geriet sie in Rage, dieser Idiot verkaufte sie für Dumm. Erwartend verschränkte sie die Arme und blitzte ihn wütend an. "Ach ja? Es hatte nichts zu bedeuten, dass du mich verkauft hast, dass du irgendwas Gottverdammtes willst, obwohl selbst de Flor glaubt, dass das nicht geht! Du willst alles haben, aber das kann man nur, wenn man anderen sagt, was Sache ist. Irgendwann meutere ich, wenn nicht jetzt. Du machst mich einfach nur krank!" Sie hatte alles in wenigen Sekunden heruntergerattert und atmete jetzt schwer. Wütend bohrte sie ihren Finger in seine Brust und holte wieder Luft, jedoch legte Sparrow seine Hand auf ihren Mund. "Du bist so süss, aber auch wirklich naiv, Honey." Er nahm seine Hand weg und küsste sie kurz, ehe er eilig zum Steuerrad ging. Kitty tobte in ihrem Inneren, aber sie brachte nur ein Zischen heraus. Zu allem Übel fielen dicke Tropfen vom Himmel und hinterließen ein Gefühl von Überspanntheit bei ihr. Liebe Leser! Mir ist aufgefallen, dass meine Fanfiction sich mehr am Film orientiert als mir lieb ist. Für mich ist es, wie als ob ich das, was schon mal vorkam, nur anders verpacke. ~> Catherine ist wie Elizabeth ~> De Flor ist unsterblich wie die Type von der Flying Dutchman... ~> Der Kompass... Ich weiß nicht, ob ich diese Fanfiction abbrechen werde aber ich versuche einfach mal, sie fertig zu schreiben. Wahrscheinlich werde ich sie aber kürzen müssen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich euch das antue. Und ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich solange nicht mehr weitergeschrieben habe. Also, kurz gefasst : Gomen Nasai~... Falls mal zu viele Kommas zu lesen sind... Aya17 hat versucht, meine Komma-Faulheit zu verbessern und ist einem regelrechten Wahnsinn verfallen x) Und danke für mehr als 25 Kommentare! Ich bin wirklich überrascht^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)