CatS von Green_Cat (~Eine Begegnung - Ein Schicksal~) ================================================================================ Kapitel 8: >> Referendar / II << -------------------------------- „Nanako, Nanako warte!!!“ Thea lief mir nach. Dabei wippten ihre schwarzen, geflochtenen Zöpfe bei jedem Schritt auf und ab. Ich drehte mich auf den Absatz um und drückte meinen blauen Ordner fest an meine Brust. „Was?!“ Thea kam bei mir an und gemeinsam gingen wir weiter. „Nanako, jetzt spiel nicht die Beleidigte ja?!“, murmelte Thea und sah mich von der Seite an. Ich schüttelte den Kopf. „Bin ich nicht.“ „Was in Gottes Namen ist dann mit dir los?“ Thea kickte ein Steinchen vor ihren Füßen nach vorne. „Ich mag keine CatS und basta!“, sagte ich abfällig. Thea kniff die Augen zusammen. „Quatsch doch nicht Nanako! Ja, du kannst sie wirklich nicht leiden, aber du hattest deine Abneigung immer im Griff!“ Ich starrte entgeistert zu ihr. „Was willst du damit sagen???“ „Siehst du nicht wie du dich verhältst? Zuerst mir gegenüber, dann Nikita und deiner Klasse! Siehst du es wirklich nicht?“ Ich blieb stehen und wenn ich nicht aufgepasst hätte, wäre mir mein Ordner aus den Händen gerutscht. Thea ging ein paar Schritte, bis sie merkte das ich nicht mehr neben ihr ging. „Das ist nicht wahr!“, rief ich ihr zu. „Doch ist es, Nanako!“ Die Hände an meinem Ordner zitterten leicht. Mit einem Mal drehte ich mich um und lief den Weg zurück den ich gekommen war. „Nanako!!!“, rief Thea entgeistert und war wie festgewachsen. „Nanako!! Sag mir was los ist!!!!“ Doch ich hörte nicht auf Thea‘s flehende Worte in meinen Ohren. Hatte ich mich wirklich so verändert? War ich nur noch auf CatS fixiert? Und wie ich ihnen aus dem Weg gehen konnte? Sah ich hinter jeder Ecke eine Vee mit ihren Revolvern stehen? Könnte jeden Moment wirklich Doktor Aói auf mich zukommen??? Schwer schnaufend kam ich wieder bei der Schule an. Immer noch verließen Schüler das große Gebäude, wild schnatternd. Ich drückte mich durch die Grüppchen und lief die Treppen hoch. „Wie war es?!“ „Ach ganz ok. Die Kiddies stehen auf mich. Das ist ein Pluspunkt.“ Die Stimme gehörte eindeutig Leinaire. Ich würde nicht so schnell das schneidende in ihrer Stimme vergessen. Ich drückte mich an die Flurwand und linste über die Kante um die Ecke. Ich hatte Recht. Leinaire war es tatsächlich. Sie hielt ihre Umhängetasche am Riemen umklammert. Mit wem sprach sie da?? Ich konnte es nicht erkennen. Die andere Person hatte sich eine Schirmmütze tief ins Gesicht gezogen. Ein hellbrauner Poncho ging ihr bis zu den Hüften. Der Rest steckte in dunkelblauen Jeans und schwarzen Stiefeln. Ich versuchte so weit es ging einen Katzenschwanz oder ähnliches auszumachen. Doch ich fand nichts. Hätte mich das nicht beruhigen sollen? Tat es nicht. Und so kam es, das ich diesen Nachmittag mit etwas anderem zubrachte. Leinaire zu folgen. Dieses Mädchen hatte Dreck am Stecken. Ich wusste es einfach. Leinaire und die geheimnisvolle Person verließen die Schule zügig. Langsam, aber immer die beiden im Blick, folgte ich ihnen. Ich könnte mich selbst verfluchen, das ich so mißtrauisch war. Und doch gehorchten mir meine Beine nicht. Fast hätte ich sie verloren, als sie schnell in einen Bus einstiegen. Noch bevor der Busfahrer schließen konnte war ich hinterher gehüpft. Den Ordner hielt ich mir schützend aber unauffällig vors Gesicht. Ich würde nicht wissen wollen was wäre, wenn Leinaire mich erkannte. Der Bus fuhr Station um Station und Lei machte keine Anstalten auszusteigen. Zu spät merkte ich wohin der Bus fuhr. Es war genau die Fahrtrichtung, die man benutzen musste wenn man zum CA gelangen wollte. Und wie erwartet stiegen Lei und das andere Mädchen dort auch aus. Wieder folgte ich ihnen, immer auf der Hut. Und dann sah ich sie auch schon. Doktor Aói, die mit schnellen Schritten auf Leinaire zuging. Ein schwarzes Klemmbrett hielt sie in ihrer rechten Hand umklammert. „Leinaire! Da bist du ja endlich!“ Ich sah wie Leinaire arglos mit den Schultern zuckte. Aói nickte dem anderen Mädchen zu, die an den beiden vorbei ging und im CA verschwand. Als sie außer Reichweite war bedeutete Aói Leinaire ihr zu folgen. Gemeinsam liefen sie zum Parkplatz, um in Aói’s schwarzem Auto zu verschwinden. Ich seufzte auf. Hatte ich nicht schon vorher gewusst das Leinaire andere Gründe besaß um sich in meine Klasse einzuschleusen? Die Sache spitzte sich zu und ich war nicht die einzige die das bemerkte. „Bist du wahnsinnig?!“ Hana Aói redete scharf zu Leinaire die ihr dolchartiges Messer mit einer Politur einrieb. „Antwortete mir gefälligst, Lei! Oder willst du das ich dich von seinem Auftrag absetze und wieder ins Labor verbanne?!“ Jeder hätte gemerkt das mit Aói gar nicht gut Kirschen essen war. Lei rieb mit dem schmutzigen Tuch über die glänzende Fläche und sah von der Seite her zu Aói. „Schieb keine Panik, Hana! Ich hab alles im Griff!“ Aói lachte leise auf. „Was nennst du im Griff haben?! Wenn Nanako Yume Kakagmí dir folgt???“ Leinaire machte den Mund auf, doch Aói schnitt ihr das Wort ab. „Wehe du schiebst die Schuld nun auf Vee, dann kannst du was erleben!“ Leinaire zog zischend die Luft ein. „Hana Aói, wenn du nicht meine Stationsleiterin wärst!“ Die 15 cm lange Klinge zeigte bedrohlich auf Hana. Diese kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und musterte Lei. „Ich habe dich gebaut!“ Leinaire lachte höhnisch: „Das heißt nicht, dass ich nicht die Hand gegen dich erheben könnte!“ „Und was Vee angeht, die kleine hat viel mehr Scheiße gebaut von der du nichts weißt!“ Hana Aói blitzte Lei an. „Was weißt du Leinaire?!“ Leinaire lächelte grinsend. „Meinst du, ich weiß nichts von „deiner“ Vee? Meinst du, du kannst deine Gefühle einfach so verbergen? Wie du es bei deiner Tochter getan hast?“ Aói erstarrte augenblicklich. „Woher...-„ „-..ich das weiß? Ist schon seltsam, nicht Hana?“ Leinaire sah in ihr Ebenbild das auf der Oberfläche des Messers gespiegelt wurde. „Meinst du wirklich, Hana, das ich den Fehler bei meiner „Schwester“ nicht bemerkt hätte?!“ Langsam, wie mechanisch sah Lei auf und ein grausames Glitzern erschien in ihren braunen Augen. Hana öffnete den Mund und diesmal war es Lei die ihr dazwischen redetet. „Ts, ts, Hana, Hana...“ Zu den hämischen Schnallzgeräuschen schüttelte sie ihren hübschen Kopf. „Sag nicht wieder das du mich nicht so gebaut hast....“ Zum ersten Mal schien Doktor Hana Aói die Kontrolle über etwas zu verlieren. Leinaire steckte ihr Messer weg, faltete das Poliertuch und griff dann nach der Autotür. Sie drehte nochmals den Kopf zu Hana. „Wärst du doch nur ein wenig mehr wie wir CatS....nicht ganz so...widerlich menschlich....“ Sie stieß die Autotür auf und schwang ihren eleganten Körper hinaus. „Frag deine geliebte Vee doch einmal nach sowas wie...“Liebe“..“ Aói zuckte und starrte auf das Lenkrad vor ihr. „Ich wette sie wird dir was anderes erzählen, als was sie die letzten paar Jahre gesagt hat...“ Leinaire lachte noch einmal und knallte dann die Autotür zu. Keck und bestimmt wie sie war, schritt sie auf das CA zu, innerlich schon den nächsten Schritt ihres Planes durchführend. Kai: Stinksauer knallte meine Schwester die Wohnungstür des Appartement‘s zu und kurz drauf hörte ich auch schon das Rumpeln, wenn sie ihre Schultasche und den Ordner in eine Ecke fallen ließ. „Kai?!“, rief sie mit einer schneidenden Stimme, die ich hasste. Ich saß gerade an meinem Computer und surfte im Internet. Da sie mich nicht in der unteren Etage gefunden hatte, lief Nanako die Wendeltreppe hoch. Hinter ihr flitzte Lenna vorbei, ein Glöckchen in der Hand. „Da bist du ja! Meine Güte antworte doch wenn ich rufe!“, fauchte sie und kam um meinen Schreibtisch herum, „Was siehst du dir da an?!“ Ich verdrehte die Augen. „Der Schultag war wohl nicht ganz so angenehm?!“ Auf Nanako‘s Frage hin zeigte ich auf den Bildschirm. „Eine Seite über CatS?“, fragte Nanako und wischte meine sarkastische Frage beiseite. Sie stützte sich mit den Händen auf dem Tisch ab und sah zum Bildschirm. „Noch besser, es ist die Internetseite über das CA hier in unserem Bezirk!“ Nanako verzog leicht die Augenbrauen. Ich seufzte und sah sie nicht an. „Ich versuche nur etwas über Aói rauszubringen ja?!“ Ich rollte mit dem Schreibtischstuhl zurück und deutete auf Lenna. „Die kleine hat Hunger!“ Ich wusste das ich Nanako so ganz schnell loswurde. Wenn es um Lenna ging, sprang sie meistens sofort. So auch dieses Mal. Nana nahm Lenna an die Hand und gemeinsam gingen sie hinunter in die Küche. Als ich die beiden unten rumore hörte, schob ich mich wieder an den Schreibtisch heran und sah konzentriert auf die flimmernde Seite. Das Weggeklickte das ich vor Nanako verstecken wollte war eine Mail. Ich rief sie wieder auf und schrieb meinen Brief zu Ende. ... Deswegen hoffe ich auf eine schnelle Antwort. Freundliche Grüße Kai Kagamí. Als das kleine Fenster erschien lehnte ich mich zurück und fragte mich zum x-ten Mal ob ich das Richtige getan hatte. » Die E-mail wurde erfolgreich an –Aói.Hana@CA-systems.com- gesendet. « Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)