Sie waren Zwölf von Hotepneith (Der achte Dämonenkrimi) ================================================================================ Kapitel 4: Rätselraten ---------------------- Hat man das Wie, hat man den Wer, meint Lord Sesshoumaru. Aber was passiert, wenn man das Wie nicht finden kann? 4. Rätselraten Sakura berichtete möglichst wörtlich, was die Fürsten und die Prinzen ausgesagt hatten. Sesshoumaru nickte fast unmerklich. „Dann warten wir bis morgen“, entschied der Inu no Taishou: „Obwohl ich bezweifle, dass sich über Nacht etwas Neues ergibt.“ „Verzeiht, mein Herr“, sagte Sakura vorsichtig: „Darf ich eine Frage stellen?“ „Natürlich. Du sollst mich ja verteidigen.“ „Das Gift war in dem Becher, daran besteht kein Zweifel. Da Ihr das nicht wart, Herr….Dann muss es doch einer der Gäste gewesen sein?“ „Ich stelle fest, dass du mich ausnimmst.“ Sesshoumaru lehnte sich zurück: „Was ist?“ Sie waren beide sehr gnädig zu ihr. Sie sah zu Boden: „Es waren nur ein paar der Gäste, die an dem Platz des Verstorbenen vorbeikamen, nicht wahr? Und nur diese hätten überhaupt die Gelegenheit gehabt. Aber da Ihr alle in der Rangreihenfolge bliebt, saß Fürst Gai schon, und der nunmehrige Fürst Hiro stand noch hinter ihm. Sie hätten es doch bemerkt, wenn sich jemand über Fürst Gai gebeugt hätte.“ Sie hob ein wenig den Kopf, um die Rüstung des Prinzen anblicken zu können: „Vergebt meinen Vorwitz, Lord Sesshoumaru, ich habe nicht vergessen, dass Ihr stets sagt, man solle das Wie eines Mordes finden. Aber…es ist einfach unmöglich!“ Der Inu no Taishou bemerkte mit gewissem Interesse, dass Sakura zum Einen versuchte, wirklich mitzudenken, zum Anderen sein Sohn keinerlei Anstalten traf, sie für ihre Worte zu bestrafen. Stattdessen sagte er: „Das bedeutet nur, dass du etwas übersehen hast.“ Sofort senkte Sakura ergeben den Kopf: „Ja, Lord Sesshoumaru.“ Was meinte er? Was hatte sie vernachlässigt, das er bereits bemerkt hatte? Sie sollte heute Nacht darüber grübeln. Als einziger Mensch unter lauter Dämonen würde sie sowieso kaum Schlaf finden. Nachdem Sakura den Raum verlassen hatte, sagte der Hundefürst: „Sie ist wirklich anstellig. Und sie hat Recht. Ich sehe auch keine Möglichkeit, wie jemand an den Becher herankommen konnte.“ „Es gibt eine.“ „Und welche?“ „Das weiß ich noch nicht, Herr Vater. Aber da Ihr das Gift nicht hinzugefügt habt, und ich ebenfalls nicht, muss es eine andere geben. Wenn man alle Wege betrachtet, die unmöglichen ausschließt, wird der, der übrig bleibt, der richtige sein.“ „Das ist wahr.“ „Wir bekommen noch die Aussagen von Ryou und Maki selbst. Und wir müssten mit Neigi reden.“ „Das muss Sakura tun. Sie allein hat Zugang zu uns.“ „Tatsächlich?“ „Keine voreiligen Handlungen, mein Sohn. Tun wir so, als ob wir hier wirklich eingesperrt wären.“ „Wie Ihr wünscht, verehrter Vater.“ Sakura zögerte ein wenig am Eingang zum Beratungssaal, aber da ihr Fürst Maki schlicht befahl, sie solle sich dort in das Eck neben der Tür legen, gehorchte sie, platzierte sich mit dem Rücken zu den Dämonen, um nicht in den Verdacht zu geraten, diese beobachten zu wollen. Sie mochten das bestimmt nicht, und sie wollte nicht ausprobieren, wie weit der Schutz ging, den sie als Dienerin des Hausherrn genoss. Die Dämonenfürsten und ihre Begleiter saßen noch immer im Kreis und schwiegen sich mehr oder weniger an. Nur selten fiel ein Wort. Eine Feier unter Dämonenfürsten war ungefähr so fröhlich wie eine Beerdigung. Oder war das nur, weil Gai gestorben war, und sie nicht wussten, wer der Mörder war? Nun, zumindest Fürst Akira war sich ja sicher, dass es der Inu no Taishou war. Und auch die anderen schienen von dieser Möglichkeit angetan zu sein. Warum nur? Hm. Fiel der Inu no Taishou, fiel auch Lord Sesshoumaru. Sie alle würden im Rang um zwei Plätze aufsteigen. Und Fürst Maki wäre der ranghöchste der Dämonen. War das ein Motiv, schlecht zu ermitteln? Sie hatte zwar nicht den Eindruck gehabt, dass er nachlässig sei, und die Herren hatten sogar gemeint, er versuche den Inu no Taishou zu entlasten, aber… Wie, dachte sie und schloss die Augen, um nicht dauernd die Wand ansehen zu müssen. Wie konnte der Mörder das Gift in den Becher tun? Nur das Wie war nötig, um den Mörder zu finden. Zumindest war Lord Sesshoumaru mit dieser Technik sehr erfolgreich. Konnte es vor der Versammlung in den Becher getan worden sein? Von wem? Keiner der menschlichen Diener hatte doch gewusst, wer wo sitzen würde, ja, nicht einmal den Fürsten Gai je gesehen. Das letzte Treffen fand immerhin vor hundert Jahren statt. Überdies war allen Menschen klar, dass das eine ziemlich dumme Selbstmordvariante wäre. Andere Dämonen waren nicht in die Halle gekommen. Der Inu no Taishou und Lord Sesshoumaru kamen auch nicht in Betracht. Nein. Jemand musste das Gift unter aller Augen in den Becher getan haben. Und da blieb nur die Möglichkeit, dass das während der Rede geschehen war. Alle hatten übereinstimmend ausgesagt, dass sie ausnahmslos den Herrn der Hunde angeguckt hatten. Nur: wie? Hatte doch jemand über die Schultern von Itoji oder Hiro gelangt? Wer? Es wäre doch aufgefallen, hätte einer der Männer seinen Platz verlassen? War etwa ein Fremder in den Raum gekommen, unbemerkt von so vielen hochrangigen Dämonen? Auch unwahrscheinlich. Inmitten ihrer Grübelei schlief sie ein, zur gewissen Verwunderung der anderen Anwesenden. Am folgenden Morgen wollte sie sich aus der Küche rasch ein Frühstück holen, ehe sie Fürst Maki folgte. Dieser hatte es ihr freundlicherweise erlaubt. Als sie aus dem Saal auf den Gang trat, sagte hinter ihr jemand: „Entschuldige, Heilerin.“ Sie fuhr herum. Hinter ihr waren lauter Dämonen und von einem so angesprochen zu werden, machte sie nervös. Ein wenig erstaunt erkannte sie jedoch, dass ein Mensch vor ihr stand. Stimmt ja, dachte sie. Das war der Begleiter von Fürst Ryou. Und das war ein Menschenmann, mit langen schwarzen Haaren und dunklen Augen. „Entschuldige“, wiederholte der, da er ihren Schreck bemerkt hatte: „Ich wollte nur fragen, ob du in die Küche gehst, um dir etwas zu essen besorgen. Und ob ich mitgehen darf.“ „Ja, natürlich. Du hast gewiss seit gestern Morgen nichts bekommen.“ „Nein.“ Er schloss sich ihr an: „Aber das bin ich gewohnt, wenn ich mit dem Herrn unterwegs bin.“ Sie nickte leicht: „Es muss schwierig sein, für jemanden, der nichts zu sich nehmen muss, daran zu denken, dass Menschen Essen brauchen.“ „Du kennst das auch? Warst du auch schon mit deinem Herrn auf Reisen? - Mein Name ist Suki. Deiner Sakura, soweit ich mitbekam. Bist du schon lange hier in diesem Schloss? Der Heiler ist doch aber ein Dämon? Bist du dann für die Menschen zuständig?“ „Nein. Ich lerne noch.“ Der redete ja wie ein Wasserfall. Aber sie nahm an, dass er seit Tagen mit Fürst Ryou unterwegs war und wenn der nur halb so wenig sprach, wie Lord Sesshoumaru war Suki sicher kaum dazu gekommen, etwas anderes als: „Ja, mein Fürst“, zu sagen. Mit gewissem Verständnis fuhr sie fort: „Und du bist der Schreiber bei Fürst Ryou?“ Er sah nett aus, war vielleicht dreißig Jahre alt. Sie fand ihn recht sympathisch. „Ja, im Moment schon. Mich wunderte nur, dass eine menschliche Heilerin in einem Dämonenschloss arbeitet und offenbar sehr anerkannt wird, obwohl ein Dämon als Heiler da ist.“ Immerhin war es auffällig gewesen, dass der Inu no Taishou auf sie als Verteidigerin gezeigt hatte, nicht auf den dämonischen Heiler. „Hat Fürst Ryou auch einen menschlichen Heiler?“ Suki verzog das Gesicht: „Das wäre mir lieber gewesen, als den Schreiber machen zu müssen. Aber er hat einen Dämon als Heiler. Fürst Ryou würde sich nie von einem Menschen berühren lassen.“ „Das verstehe ich nicht ganz. Fürst Ryou hat einen menschlichen Schreiber, aber mag Menschen nicht?“ „Nein, aber Heiler müssen doch auch unter Dämonen manchmal ihre Patienten behandeln, berühren. Das würde er nie von einem Menschen zulassen. Darum wunderte ich mich ja so über dich.“ „Oh, die Herren darf ich auch nicht berühren.“ Nun ja, meist. Ihr war klar, dass sie wohl das einzige menschliche Wesen im Schloss war, das beide schon getragen hatten, als sie auf Dämonenart reisten, diese Portale erschufen. „Ja, natürlich. Die meisten Dämonen haben gewisse Vorbehalte gegen Menschen. Nun, es ist auch nicht weiter verwunderlich. In ihren Augen sind wir schwach.“ Suki lächelte ein wenig: „Obwohl: nicht nur in ihren Augen, nicht wahr?“ „Ja, es ist einfach so.“ Mehr wollte sie allerdings dazu nicht sagen und beschleunigte etwas, zumal sie fast die Küche erreicht hatten. Nach einem eiligen Frühstück ging sie in das Zimmer, in dem Fürst Maki bereits saß. „Du hast gegessen“, sagte der Katzendämon nur. „Ja, edler Fürst, danke. Wenn ich fragen darf: kommt nun Fürst Ryou?“ „Ja.“ Auch dieser hatte neben dem Mordopfer gesessen. Vielleicht würde der etwas dazu sagen, was Hiro während der fraglichen Zeit getan hatte. Fürst Ryou kam denn auch kurz danach, ließ sich nieder: „Nun, Maki, was wollt Ihr noch wissen? Die anderen haben Euch doch sicher schon alles gesagt?“ Suki nahm schweigend hinter ihm Platz. „Natürlich. Aber Ihr seid genau neben Gai gewesen. Ist Euch aufgefallen, dass er schon während der Rede zu seinem Becher gegriffen hätte?“ „Nein, so unhöflich war er doch nie.“ „Ach, dann kanntet Ihr ihn gut?“ „Nein, nur von den Treffen her, also alle hundert Jahre habe ich ihn mal gesehen. Aber wir saßen da ja immer nebeneinander und er war nie unhöflich oder so.“ „Fühlt Ihr Euch gut?“ „Was soll die Frage? Ja.“ „Mir wurde gesagt, dass Ihr beim Niedersetzen ein wenig…nun….“ Maki überlegte sichtlich eine höfliche Formulierung. Fürst Ryou warf einen etwas giftigen Blick auf Sakura, meinte aber: „Das hätte ich mir denken können, dass das jemandem aufgefallen ist. Akado oder Gekkou?“ „Keiner von beiden. Nun, ich befürchtete nur, auch Ihr könntet vergiftet worden sein. Es wäre in diesem Fall möglich, dass bereits auf dem Herweg etwas vorgefallen wäre.“ „Das glaube ich nicht. Mir fehlt nichts. Und das beim Hinsetzen…ja…. Ich habe mich vertreten zwischen den Kissen und bin etwas unglücklich…nun ja…“ Ein erneuter Blick zu dem Mädchen. „Ich bin eben gestolpert.“ Für einen Dämonenfürsten musste es ungemein peinlich sein, so etwas in Gegenwart von Menschen zuzugeben. Maki insistierte auch nicht: „Aber Ihr seid Euch sicher, dass Gai nicht zu seinem Becher griff.“ „Ganz sicher. Wieso?“ „Nun, dann war es wohl kein Selbstmord.“ „Stimmt, an Selbstmord hatte ich noch gar nicht gedacht…“ „Habt Ihr zufällig auch Hiro mit im Auge gehabt?“ „Nein, natürlich nicht. Er saß ja rechts hinter mir. Und ich guckte nach links, wo der Inu no Taishou eine Rede hielt.“ „Ein Diener kam auch nicht?“ „Nein. Hört mal, Maki, ich erkenne Euer Bemühen an, alles genau zu überprüfen, und wenn der Inu no Taishou tatsächlich Gai vergiftet hat, soll er dafür bezahlen. Und wenn nicht, freikommen. Aber wo kein Diener und kein Selbstmord war, könnt Ihr auch keinen herzaubern.“ „Ich weiß.“ „Ihr wisst, dass keiner der Dienstboten hier im Schloss, die die Polster hintrugen und servierten, das Ritual unserer Treffen kannte, weil alles Menschen sind?“ „Ja.“ „Und Ihr wisst, dass Gai vergiftet wurde?“ „Ja.“ „Und dass das Gift in seinem Becher war, obwohl diese Becher mitten zwischen uns standen? Im Ernst, Maki, wer sollte so verrückt sein, mal eben ein Tütchen in der Hand zu haben, das über Gais Schulter zu tun und es ihm in den Wein zu schütten? Unter aller Augen?“ „Ich weiß. Aber, Ryou, ich muss eben sicher gehen. Überlegt doch nur, was ist, wenn wir den Inu no Taishou und natürlich Lord Sesshoumaru anklagen…oder gar hinrichten wollen? Wir müssen uns da alle einig und sicher sein. Und selbst dann wird es gewiss Tote unter uns geben.“ „Auch wieder wahr. Na schön. Habt Ihr noch Fragen?“ „Im Moment nicht. Ihr könnt dann zurück in die Halle gehen.“ Als er mit dem schweigsamen Menschenmädchen allein war, sagte Maki: „Er hat Recht. Und das solltest du als Verteidigerin auch wissen.“ „Mein Auftrag lautet, Beweise zu sammeln, Fürst Maki. Die Untersuchung überlasse ich meinen Herren.“ „Hm. Loyal gesprochen. Schön. Ich werde nachsehen, ob die Boten aus Gais Schloss zurück sind. Du kannst ja zu deinen Herren gehen und ihnen berichten, was Ryou gesagt hat. Ich komme dann nach.“ „Wie Ihr wünscht, edler Fürst.“ Zurück im Zimmer des Schlossherrn berichtete sie pflichtgemäß von der ruhigen Nacht in der Halle, dem kurzen Gespräch mit dem menschlichen Schreiber. Anschließend erzählte sie wörtlich alles, was Fürst Ryou ausgesagt hatte. Die beiden Hundedämonen hörten ihr schweigend zu, ohne sich eine Regung anmerken zu lassen. Sakura endete: „Fürst Maki will jetzt dann kommen, und berichten, was seine Boten haben herausfinden können.“ „Du hast also in der Halle geschlafen?“ fragte der Inu no Taishou. „Ja, Herr.“ Ihre Überraschung lag in ihrer Stimme. Warum insistierte er? „Maki versucht wirklich, neutral zu sein. - Du weißt nicht, warum? Wärst du allein gewesen hätte der...hm, der Mörder, versuchen können, dich als Verteidiger auszuschalten. Unter den Augen aller wäre das ein zu riskantes Verfahren gewesen.“ Sie senkte den Kopf noch tiefer. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Durfte man etwa nach Dämonenrecht keinen neuen Verteidiger bestellen? Aber das konnte sie unmöglich fragen. Sesshoumaru sah zu seinem Vater: „Maki überrascht mich.“ „Er ist zu alt, um nicht zu wissen, dass das Recht beachtet werden muss, will man eine Gemeinschaft haben.“ „Das meinte ich nicht, Herr Vater.“ Dem Hundeprinzen war es unangenehm, vor dem Menschenmädchen solch einen, wenn auch unterschwelligen, Tadel zu bekommen: „Ich dachte daran, dass er die Regel gebrochen hat. Niemand außer den Fürsten und ihrem jeweiligen Begleiter darf sich in der Halle aufhalten, nicht wahr?“ „Ja. Aber außergewöhnliche Ereignisse fordern auch außergewöhnliche Maßnahmen.“ „Ja, Herr Vater.“ Maki kam eine ganze Weile später, ohne dass noch ein Wort gefallen wäre. Sakura war nur zu klar, dass sie ungefragt nicht sprechen durfte und so war sie einfach knien geblieben, hatte zu Boden geguckt und versucht, das Ganze noch einmal zu überdenken. Aber sie fand keine Lösung. Das Wie war einfach unmöglich zu finden. Fürst Maki nahm einen Schritt vor ihr Platz, schon recht nahe an dem Inu no Taishou und dem Erbprinzen: „Meine Ermittler sind aus Gais Schloss zurückgekehrt. Sie haben alle Dämonen dort befragt, ja, sogar die Menschen. Ich will es kurz machen. Hiro hatte nicht den mindesten Grund, seinen Vater zu töten. Das Verhältnis war sehr loyal und von gegenseitigem Respekt geprägt. Überdies ließ Fürst Gai seinen Sohn immer mehr Verantwortungen übernehmen, hatte schon angekündigt, dass ab seinem nächsten runden Geburtstag dieser die Regentschaft übernehmen sollte. Hiro hatte kein Motiv. Gai verließ sein Schloss außer zu diesen hundertjährigen Treffen nur sehr selten, zumeist wenn, dann um mit seinem Nachbarn irgendein Problem zu besprechen. Das Verhältnis zu Fürst Gekkou kann man als sehr freundlich und ruhig bezeichnen. Auch Gekkou hatte kein Motiv ihn zu töten. Und alle anderen Fürsten, mich eingeschlossen, sahen Gai nur bei diesen Treffen. Alle gründlichen Nachfragen auch bei Gais Schreiber ergaben keinerlei Motive für andere Fürsten, ihn zu töten. Das Einzige, was dem Schreiber einfiel war, dass Gai vor diesem Treffen einmal geäußert hatte, dass ihm ein sehr unangenehmes Gespräch mit Euch, Inu no Taishou, bevorstehe.“ „Das genügt Euch als Motiv gegen mich?“ erkundigte sich der Herr der Hunde sachlich. „Es ist der einzige Hinweis, dass er überhaupt etwas bei einer Person unangenehm fand.“ Maki schluckte ein wenig: „Ich gebe mir Mühe, neutral zu bleiben. Aber wenn ich das nicht als Motiv werten soll: worüber wollte Gai mit Euch sprechen?“ „Das weiß ich nicht. Und ich weiß auch nicht, warum das Gespräch für Fürst Gai unangenehm hätte werden sollen.“ „Aber niemand sonst wurde nur negativ erwähnt!“ Maki klang fast ein wenig verzweifelt: „Ich habe einen Ermordeten und finde einfach kein Motiv!“ Für einen Moment herrschte Schweigen, ehe der Dämonenprinz aufsah: „Sakura.“ „Lord Sesshoumaru?“ Sie hob den Kopf ein wenig. „Das Gift, dass Fürst Gai tötete - was weißt du darüber?“ „Nicht sehr viel, Lord Sesshoumaru, leider nur den Namen und wie es bei Menschen wirkt.“ „Frag Neigi und erstatte Bericht. Und frage ihn, ob er an dem toten Fürsten irgendeinen Hinweis darauf finden kann, dass dessen Selbstheilungskräfte nicht oder nicht mehr funktioniert haben.“ „Ja, Lord Sesshoumaru.“ Sie warf einen raschen Blick zum Schlossherrn. Da dieser nickte, verneigte sie sich kurz höflich und verschwand. Maki starrte den Hundeprinzen an: „Was sollte das? Wolltet Ihr das Menschenmädchen wegschicken?“ „Ich erteile nie unnütze Befehle.“ „Ich verstehe dann nicht, worauf Ihr hinauswollt. Das Gift war im Becher, es hat gewirkt. Es war das Mittel zum Mord. Oder rechnet Ihr jetzt doch mit Selbstmord, weil kein Motiv da ist? Auch für einen Selbstmord bräuchte man einen Grund, zumal zu solch einem Zeitpunkt, genau bei diesem Treffen.“ „Ich sammele Fakten, ehe ich eine Theorie aufstelle, Fürst Maki. Und genau das solltet Ihr auch tun.“ „Ich habe aber nun alle Aussagen. Oder wollt Ihr auch noch hören, was ich gesehen habe? Nicht mehr oder weniger als alle anderen.“ Der Inu no Taishou warf seinem Sohn einen Blick zu, entschied sich aber, nicht einzugreifen. Wenn Sesshoumaru eine Idee hatte, wie man das Rätsel lösen könnte, war es umso besser. Der Hundeprinz nickte: „Also betratet Ihr nach mir die Beratungshalle. Als mein Herr und Vater stehen blieb...“ „Trat ich links neben ihn, ja. Dann ging er weiter und nahm Platz. Ihr wart rechts daneben und ich ging hinter Euch beiden vorbei, um mich an seine linke Seite zu setzen. Dann nahmen die anderen der Reihe nach Platz, also Ryou kam neben mich. Wie Euch das Menschenmädchen sicher berichtet hat, stolperte der, fiel praktisch in die Kissen, so dass er sich abstützen musste, aber er sagte, er sei völlig in Ordnung, er sei nicht vergiftet worden. Dann setzte sich Gai und so weiter. Nichts Auffälliges passierte mehr. Darauf hieltet Ihr, Inu no Taishou, die Rede und nahmt den Becher. Während der Rede sah ich nur Euch an, wie auch alle anderen. Anschließend fiel Gai mit diesen schrecklichen Krämpfen um. Jemand schrie nach einem Diener und Ihr schicktet um Euren Heiler. Aber als der kam, war es schon zu spät.“ Sesshoumaru nickte: „Und Ihr wisst immer noch nicht, wie der Mord geschehen ist?“ „Ich weiß keinen Grund für den Mord, ich weiß keinen Mörder, ich habe keine Ahnung, wie das Gift in den Becher kam.“ Er sah den Hundeprinzen neugierig an: „Wisst Ihr es etwa?“ „Ich habe eine Theorie. Aber ich werde es Euch erst sagen, wenn mit Sakuras Bericht auch das letzte Teil an seinem Platz ist.“ ************************************************************ Was hat Seine Lordschaft wohl für eine Idee gehabt? Kein Motiv, keine Gelegenheit..kein Wunder, dass Maiki kurz davor ist, zu beschliessen, dass es auch keinen Mörder gab. Das nächste Kapitel heisst: Fehler. Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, mitzuraten, bekommt, wie immer, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)