Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 51: Voldemorts last breath ---------------------------------- 50 ~ Voldemorts last breath Nicht wenige Todesser, die schon lange im Dienst des Unnennbaren waren, starrten schockiert. Dieser junge Mann, der da so zielstrebig an ihnen vorbei kam, das war…. Nein, sie konnten es einfach nicht fassen! Wie konnte es sein, das er hier war und dazu auch noch so jung? Sie wussten und spürten es, sie konnten ihn eindeutig als Harry Letum identifizierten. Die Blicke besagter Todesser scherten Harry nicht. Er hatte nämlich sein erstes Ziel gefunden und lieferte sich nun ein hartes Duell mit Bellatrix Lestrange. Flüche aller Art zischten zwischen ihnen hin und her, schlugen hier und da ein, erwischten auch mal andere Kämpfer. Sie nahmen keine Kenntnis davon, alles was zählte war ihr Duell. Ein Fluch erwischte ihn schließlich im Gesicht, hinterließ eine blutende Wunde. Anders als sie erwartet hatte, interessierte Harry das jedoch nicht, denn er hatte im gleichen Moment den Avada Kedavra gesprochen und Bellatrix in die ewigen Jagdgründe geschickt. Der Blick des Helden lag nun auf der Leiche vor ihm. Bellatrix´ Augen waren Schock geweitet, so wie sie im Moment ihres Todes ausgesehen hatten – einem erstarrten Bild gleich. Angewidert wandte der junge Potter sich ab und stapfte ein paar Schritte weiter. Fahrig wischte er sich mit dem Ärmel das noch nicht getrocknete Blut aus dem Gesicht, zu dem sich mittlerweile auch Erde und Schweiß gesellt hatten. Er verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, denn seine Sinne waren darauf konzentriert den nächsten Gegner ausfindig zu machen. Ein paar hundert Meter entfernt konnte er tatsächlich Voldemort entdecken, der umringt von einigen Dementoren, mitten im Kampfgeschehen stand. Harry glaubte nicht, was er da sah. Sollte das eine Herausforderung sein oder wollte dieser Verrückte einfach nur die Wut seiner Gegner schüren? Entschlossen kämpfte er sich den Weg frei. Er war nicht hier, um Todesser zu töten, nein. Harry Potter würde heute einzig und allein für sich kämpfen – und für seine Familie, zu der Remus gehörte. Es waren nur noch dreißig Meter, da stockte Harry, als er bemerkte, dass sich unter seinem Fuß etwas bewegte. Sein Blick richtete sich nach unten und plötzlich wurde sein Gesicht von grimmiger Freude erfüllt. Die Ratte wusste nicht was geschah, als sie plötzlich ein Gewicht auf sich spürte. Ängstlich quiekte sie auf und versuchte sich frei zu beißen, aber die Drachenlederstiefel gaben nicht nach. Dann kribbelte ihr ganzer Körper und sie wuchs. „Peter Pettigrew…“, erklang eine knurrende Stimme hinter dem kleinen, fetten Kerl, ließ ihn zittern. Kurz darauf spürte Wurmschwanz etwas Kaltes in seinem Rücken, dann eine warme Flüssigkeit, die den Stoff seiner Kleidung durchweichte. Seine Sicht wurde schlagartig unscharf, alles drehte sich. Dann kippte er nach hinten um. Pettigrews Blick war nach oben gerichtet und er erkannte das Gesicht des jungen Mannes, der ihm einen Schwur geleistet hatte. „L… Letum!“, röchelte Wurmschwanz mit letzter Kraft, dann hatte auch ihn das Leben verlassen. --- Stille. Alle starrten Harry Letum an. „Bedeutet das, dass der Dunkle Lord heute angreift?“, erklang dann die erste Frage. Draco sah den dunkelhaarigen Mann an, der wie er nun wusste, ebenfalls sein Pate war. „Es bedeutet, dass Voldemort bereits in Hogwarts ist!“, entgegnete Harry ruhig. Das sorgte dafür, dass Severus auf sprang und in die Schule wollte, schließlich musste er sich um seine Schüler kümmern. Sirius hatte nicht vor Remus sterben zu lassen, also würde er Snape begleiten. Lucas hatte Angst um seinen Dad, weshalb er diesen nicht alleine gehen lassen wollte. Lucius und Narcissa warfen erst sich, dann ihrem Sohn erschütterte Blicke zu. „Um mich zu wiederholen: Außer mir kann niemand das Haus verlassen“, lächelte Harry ruhig und bedeutete den Anwesenden, sich wieder zu setzen. „Heißt das, du willst Remus sterben lassen?“, schrie Sirius aufgebracht. „Ihm wird es gut gehen, keine Angst. Lange wird es auch nicht mehr dauern, bis der Sieg über Voldemort bekannt gegeben wird – schaut auf die Uhr.“ Sämtliche Köpfe wendeten sich. „Deshalb hast du mich heute Morgen hierher bestellt, oder? Du wusstest, dass der Kampf in Hogwarts stattfinden würde und wolltest mich schützen.“ Severus starrte seinen `großen Bruder´ finster an. Nicht etwa, weil er wütend war, sondern weil er ihm nichts verraten hatte. „Wie auch immer, der Krieg wird heute ein Ende finden. Freut euch doch!“ --- Harry Potter stand mittlerweile nur noch vier Meter von Voldemort entfernt und starrte in das weiße Schlangengesicht mit den roten Augen. Die Dementoren bemerkte er nicht einmal, es war, als würden sie nicht existieren. „Sieh an, du hier?“, kam es schneidend vom Dunklen Lord. Er hatte mit Potter gerechnet, nicht aber mit Letum. „Wer sonst?“, kam es genauso kalt von dem Jungen, ehe er seine Hand hob und einen Fluch auf seinen Kontrahenten schleuderte. Damit war der Zweikampf eröffnet. Nach und nach wurden auch die Kämpfenden um sie herum aufmerksam und stellten die Duelle ein, ehrfürchtig die Anführer ihrer Seite beobachtend. Voldemort hatte nicht vor als Verlierer hervorzugehen, also dachte er nicht mal daran harmlose Zauber zu verwenden. Allerdings musste er rasch feststellen, dass sein Feind eine ebenso große Auswahl hatte wie er. Dummerweise schien der andere sogar Flüche in Parsel zu kennen, was sie um einiges gefährlicher machte. Nichts desto trotz schaffte er es, den Schwarzhaarigen nach zwei Stunden harten Gefechts mit einem Schneidefluch zu treffen und Blut spritzen zu lassen. Mit Genugtuung beobachtete Voldemort, dass sein Gegner schwankte und er war guter Hoffnung, dass er jeden Moment umkippen würde. Womit er absolut nicht gerechnet hatte war, dass dieser Bastard sich wieder fangen und ihn nun mit einem noch entschlosseneren Gesicht anstarren würde. „Ich habe nicht bis heute durchgehalten, um mich von dir töten zu lassen, Voldi!“, verkündete Harry Potter zähneknirschend. Der Dunkle Lord lachte höhnisch auf, amüsierte ihn der Glaube an den Sieg des anderen doch. „Man sollte niemals die Entschlossenheit eines Menschen unterschätzen, der nichts mehr zu verlieren hat“, knurrte Harry, als der andere scheinbar nicht aufhören konnte zu lachen. Sein Satz hatte jedoch für schlagartige Stille gesorgt. Ruhig besah sich Voldemort seinen Feind von unten bis oben, dann verzog er das Gesicht erneut zu einer höhnischen Maske. „Und du solltest niemals einen Menschen unterschätzen, der zu allem bereit ist, um sein Ziel zu erreichen!“, zischte er ungehalten und amüsierte sich wieder über seine, seiner Meinung nach, eindrucksvollen Antwort. Harry lachte plötzlich freudlos auf, seine Finger zuckten leicht in Erwartung dessen, was er plante. „Aber DU bist kein Mensch!“ In diesem Moment geschahen zwei Dinge gleichzeitig: Der Unnennbare starrte seinen Gegner an, als hätte er zum ersten Mal in seinem Leben von Zauberei gehört, und Harry riss seine Hand nach oben, mit der er einen grünen Lichtblitz schleuderte. Er traf Voldemort mitten in die Brust. Das weiße Schlangengesicht zeigte Unglaube, dann Panik und am Ende pure Angst. Sekunden Später war er zu Boden gesunken, die Hände auf die Stelle gepresst, an der ihn der Unverzeihliche getroffen hatte. Er war tot. Dreißig Sekunden später fiel Harry Potter bewusstlos in den Schmutz des Schlachtfeldes, nur wenige Meter von seinem Feind entfernt. Es dauerte Minuten, bis die Menschen um sie herum begriffen, dass der Krieg entschieden worden war und die einen in freudige Hysterie ausbrachen, während die anderen versuchten die Flucht zu ergreifen. Zwischen diesem Gewühl versuchte sich Remus einen Weg frei zu machen. Er wusste, dass Harry verletzt war und wollte ihn von hier weg bringen. Niemals würde er zulassen, dass der Junge starb, nur weil sich niemand dafür interessierte ihn auf die Krankenstation zu bringen. --- Nachdem Remus den Jungen bei Madam Pomfrey abgeliefert und sicher gewusst hatte, dass er durchkommen würde, war er aus Hogwarts verschwunden. Auch für ihn war es ein harter Kampf gewesen, wenn auch sicherlich nicht so aufreibend wie für James´ Sohn. Seine Kleidung stand vor Dreck und Blut und er freute sich auf ein heißes Bad, um all den Schmutz von sich runter zu bekommen. Diese Sachen würde er außerdem verbrennen. Er wollte sie nie wieder anziehen, nachdem er mit ihnen im Krieg gewesen war. So erreichte er endlich Letum Manor. Entkräftet wollte er nach oben, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, da erklangen Schritte. Wenig interessiert schaute er nach und entdeckte Sirius, dem noch einige andere folgten. „Merlin, Remus!“, rief der Dunkelhaarige und fiel ihm um den Hals. „Geht es dir gut? Brauchst du Hilfe, einen Heiler?“ Müde schüttelte der Werwolf den Kopf. Eigentlich wollte er einfach nur alleine sein. „Sirius, mir geht es gut. Ich will nur nach oben, ja? Sei nicht böse.“ Der ehemalige Black zögerte. „Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war! Hätte ich es gewusst und hätte ich hier weg gekonnt…!“, entschuldigte sich Sirius hilflos bei seinem besten Freund. „Bitte, Sirius, ich bin dir doch deshalb nicht böse! Übrigens haben wir gewonnen. Harry hat tatsächlich Voldemort besiegt!“, erzählte er etwas fröhlicher, aber immer noch müde. „Geht es ihm gut?“ „Er ist stabil. Allerdings hat er durch zwei schwere Verletzungen viel Blut verloren und muss sich schonen. Bald wird er wieder fit sein.“ „Da bin ich erleichtert“, seufzte Sirius und legte dann einen Arm um den anderen. „Komm, ich helf dir nach oben, du siehst so aus, als würdest du gleich umfallen.“ --- Mittlerweile waren ein paar Tage vergangen, in denen die Welt gefeiert hatte. Egal wohin man geschaut hatte, die Menschen waren ausgelassen und genossen die Freiheiten, auf die sie wegen Voldemort hatten verzichten müssen. Anders verhielt es sich da mit den Bewohnern von Letum Manor. Sirius und Harry genossen ein wenig die Ruhe, während Lucas zusammen mit Draco Unsinn anstellte. Lucius und Narcissa hatten sich wieder auf Malfoy Manor zurückgezogen und Severus war nach Hogwarts gereist, um nach seinen Schülern zu schauen. Remus verbrachte seine Zeit entweder mit ihnen, schlief oder besuchte Harry Potter im Krankenflügel der Schule. „Wann kann ich ihn eigentlich sehen? Ich meine, jetzt, da Voldemort tot ist…?“, fragte der ehemalige Black leise seinen Mann, der vor sich hin döste. „Hab noch ein wenig Geduld, in Ordnung?“ „Was verstehst du unter ein wenig Geduld? Einen Tag, eine Woche, ein Monat, ein-“ Der Ältere hatte ihn mit einem Kuss unterbrochen und grinste ihn nun an. „Wenn du willst, gehen wir morgen hin.“ „Danke!“, freute sich der Jüngere und küsste seinen Partner ab. --- Zur gleichen Zeit stand Severus Snape im Büro des Schulleiters. „Es war absolut verantwortungslos von dir, einfach die Schule zu verlassen, wenn Voldemort im Anmarsch ist! Wieso hast DU uns eigentlich nicht gewarnt? Ich musste es von irgendjemandem erfahren, durch einen Brief!“, schimpfte der alte Weißmagier, so dass die Fensterscheiben klirrten. „Und warum hast du nicht reagiert, als ich dich rief? Nicht mal Fawkes konnte dich erreichen! Wie gut hätten wir dich hier gebrauchen können, bei Merlins Bart!“ Der Schwarzgewandete rieb sich genervt die Nasenwuzel, ehe er sich äußerte. „Zu allererst wusste ich nichts von diesem Angriff, sonst hätte ich sicher etwas gesagt. Und wenn du glaubst, dass ich geschwiegen hätte, dann frage ich mich wie gut du mich kennst! Des Weiteren konntest du mich nicht erreichen, weil Harry es nicht wollte. Ich vermute sogar, dass er dir diesen Brief zukommen ließ. Also sei dankbar, denn er hätte auch anders handeln können!“ Albus starrte seinen Tränkemeister an. Seit wann war Severus ihm gegenüber so aufbrausend? „Letum also, ja? Hätte ich mir eigentlich denken können! Dieser Kerl ist eine Gefahr!! Ich sollte mit dem Minister sprechen, es kann nicht angehen, dass so jemand frei herumläuft!“ Severus starrte den alten Mann fassungslos an. „Glaubst du ernsthaft, dass du ihn einsperren kannst? Und wer soll ihn fangen? Du?“ Der Unglaube schwang in der Stimme des jüngeren Mannes mit und wurde sehr wohl von Albus erkannt. Langsam sank der weißbärtige Mann in seinen Lehnstuhl. „Wie auch immer, wir müssen zusehen, dass wieder alles in geordneten Bahnen verläuft. Geh und kümmer dich um dein Haus!“ Severus war froh, dass man ihn raus geworfen hatte. --- Als Sirius und Harry Letum die Krankenstation betraten, kam ihnen Madam Pomfrey entgegen. Sie war etwas verwirrt, schüttelte dann aber plötzlich den Kopf, nachdem sie dem älteren der Besucher in die Augen gesehen hatte. „Wir möchten gerne zu Harry, geht das?“, erkundigte sich Sirius. „Ja, aber er schläft. Er hat einen Traumlostrank bekommen, damit er Ruhe hat.“ Verstehend nickte Sirius, dann ging er in die Richtung, in die Poppy gezeigt hatte. Sein Mann folgte ihm mit etwas Abstand und wob einen Zauber, damit sein Partner nicht die Ähnlichkeit zwischen ihm und seinem Patenkind erkannte. --- Mit den letzten vier Tagen war auch die Normalität wieder in die Villa Letum eingekehrt. Lucas war zu Hause, lernte mit seinem Vater neue Zauber oder verunstaltete mit seinem Dad die Küche. Harry hatte mehr als einmal den Ofen wieder zusammen hexen dürfen, nachdem seine beiden ihn irgendwie mit irgendwas in die Luft gejagt hatten. Alles in allem herrschte also eine gute Stimmung. So war der zweiundzwanzigste November gekommen. Sirius und sein Sohn hatten diesen Tag noch gar nicht richtig begonnen, denn sie lagen noch im Bett und genossen die Wärme unter der Decke. Anders Harry Letum, er war schon bei Sonnenaufgang wach geworden und hatte nicht mehr einschlafen können. Er wusste, heute war ein besonderer Tag. So hatte er unschlüssig, was er tun sollte, den Weg nach London angetreten. Im Ministerium waren bestimmt Auroren, die irgendeine Aufgabe für ihn hätten. Hauptsache, er fand Ablenkung. --- Als Remus an diesem Tag aus Hogwarts zurückkam, war er am Rande eines Zusammenbruchs wortlos in seinem Zimmer verschwunden. Er hatte alle Fragen ignoriert. Viel zu fassungslos war er, dass Harry Potter spurlos verschwunden war. Lediglich eine Nachricht hatte der Junge zurück gelassen: Wir sehen uns damals, Remus - Harry Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)