Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 46: The second cornerstone ---------------------------------- 45 >>> The second cornerstone <<< Es war der Abend, an dem die Schüler von Hogwarts in die Sommerferien aufgebrochen waren und an dem Lucas nach Hause flohen wollte. Sein Vorhaben Severus mitzunehmen, sollte sich jedoch als schwerer herausstellen, als er gedacht hatte. „Hast du deine Sachen schon zusammengepackt?“, fragte der Junge und sah sich nach seinem Paten um, der übellaunig am Schreibtisch saß und irgendetwas notierte. „Wieso?“, murrte der Mann nur, hob nicht mal den Blick. „Ich habe meinen Eltern geschrieben, dass wir heute kommen!“, erklärte er also geduldig. Nun sah Severus doch auf. „Du hast was?! Wer hat gesagt, dass ich mitkomme?“, schimpfte er nun verärgert. Lucas seufzte traurig. „In letzter Zeit ging es dir nicht besonders gut und ich habe mir gedacht, dass du vielleicht mal mit Papa reden solltest. Wann habt ihr euch das letzte Mal gesehen?“ Das verschlug dem Lehrer die Sprache. Sein Patensohn war genauso stur wie seine Eltern, das musste man mal sagen. Das bedeutete aber auch, dass er nicht einfach so nachgeben würde. „Ich weiß das zu schätzen, Kleiner, aber ich denke nicht, dass ich dich begleiten werde.“ Der Junge setzte sich unheilvoll grinsend auf das Sofa und schlug das eine Bein über das andere. „Na gut, dann gehe ich alleine und werde Papa sagen, dass es dir miserabel geht und er dich holen soll. Das muss ein wirklich lustiges Bild abgeben, wenn er dich geradewegs durch den Kamin in unsere Küche wirft.“ Geschockt starrte der Tränkemeister den anderen an. „Das wagst du nicht!“ „Wetten doch?“ „Das ist Erpressung, das ist dir klar?“ „Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Und wie heißt es so schön: Im Krieg und der Liebe ist alles erlaubt!“ Bei Severus zuckte eine Braue in die Höhe. „Hab ich was verpasst?“ „Wieso? Es herrscht quasi wieder Krieg, nachdem Voldemort zurück ist und ich, als dein Patensohn, habe dich lieb. Oder hast du an was anderes gedacht?“, wollte der Jüngere verschmitzt grinsend wissen. „Verdammt, du bist Harry wirklich zu ähnlich, wenn es um solche Dinge geht!“, maulte Severus und verschwand im Schlafzimmer, um kurz danach mit einer Reisetasche anzutreten. „Fertig.“ --- Als Lucas aus dem Kamin stolperte, wurde er sofort in die Arme geschlossen. Severus, der gerade angekommen war und den augenscheinlichen Würgversuch von Sirius sehen konnte, schüttelte den Kopf. Gut dass mir sowas erspart bleibt, dachte er. In diesem Moment legte sich ein Arm um seine Schulter, was ihn erschreckte. „Aber, aber, Severus, wer wird denn so schreckhaft sein?“, lachte Harry. Der Zaubertrankmeister fasste sich ans Herz, um seine Situation zu verdeutlichen und schälte sich dann grummelnd aus dem Arm. „He!“, rief der Ältere hinterher, erhielt aber keine Reaktion. Lucas wandte sich seinem Papa zu und begrüßte ihn erst einmal, ehe er ihm erklärte, dass sein Pate gar nicht hatte kommen wollen. Und nachdem er ihnen auch von seiner Erpressung berichtet hatte, konnte sich Sirius einen Lachanfall nicht mehr verkneifen. Harry hingegen blieb ernst, trotzdem sich ein Lächeln auf seine Lippen geschlichen hatte. „Ich geh mal zu ihm, okay? Wir sehen uns zum Abendessen.“ Damit war er aus dem Raum verschwunden. --- Severus hatte sich in sein Zimmer verschanzt, das er in Letum-Manor bereitgestellt bekam, wann immer er hier war. Es passte ihm überhaupt nicht, dass Lucas bemerkt hatte, dass es ihm nicht gut ging und es auch noch seinem Vater gesagt hatte. Er hatte diesen Gedanken gerade beendet, als es an der Tür klopfte. Severus musste nicht nachsehen, um zu wissen, wer da stand. Oder eher, wer gerade ungefragt eintrat. „Als Lucas meinte, dass es dir nicht gut geht, hätte ich nicht gedacht, dass es so ernst ist“, erklärte der Ältere und ließ sich in einen Sessel am Kamin fallen. Severus wollte sich dazu nicht äußern und hatte auch nicht vor sich umzudrehen. So packte er weiter seinen Koffer aus, in dem eh nicht viel enthalten war. „Das Schuljahr war ziemlich anstrengend, nicht? Schüler aus anderen Schulen, das Trimagische Turnier und zu guter Letzt auch noch der Tod von Diggory…“ Severus stockte in seinem Tun. „Die Tatsache, dass Voldemort wieder da ist, wird dich auch nicht kalt lassen. Und eigentlich solltest du wissen, dass du nicht alleine bist. Du kannst jederzeit zu mir kommen und erzählen, was geschehen ist oder wir unterhalten uns über Belangloses.“ Der Tränkemeister hatte sich nun doch umgedreht. Sein Gesicht zeigte nun die Erschöpfung und Angst, wenn Letzteres auch nur unterschwellig – Harry wusste, dass Severus es hasste, Schwäche zu zeigen. „Ich weiß. Und, ja, es war anstrengend. Und, ja, ich habe Angst vor IHM! Wer hat das nicht? Als er weg war, war ich erleichtert nicht mehr ständig vor ihm kriechen zu müssen oder die Folterungen zu erleiden. Wenn man ein Todesser ist, aber in Wahrheit ein Spion, lebt man in ständiger Angst. Zumindest ist es das, was ich empfinde.“ Die Schultern des Mannes hingen jetzt tief und sein Gang war nicht mehr aufrecht, als er zu dem anderen Sessel kam und sich ebenfalls setzte. „Voldemort wird in spätestens drei Jahren vernichtet sein, dann bist du frei, verstehst du? Ich bin da, ich helfe dir, du musst nur sagen, was ich tun soll!“ Harry war im Moment irgendwie auch nach Zusammenbrechen, so elendig fühlte er sich. Ob es an Severus´ müder Gestalt lag oder an den Gedanken über den Verlust seines Paten, wusste er nicht. „Ich hätte dich einfach nicht zum Spion machen sollen. Es ist meine Schuld“, brach es aus dem Mann heraus. Severus schaute ihn erschrocken an. „Red´ keinen Unsinn! Ich hatte das Mal schon und hätte gar keine andere Wahl gehabt! Wer will schon jemandem mit dem Dunklen Mal einen Job geben? Das war die einzige Möglichkeit für mich, nach dem Krieg rehabilitiert zu werden!“ Harry sah den ein Jahr jüngeren lange an, schwieg und dachte nach. Viele Bilder und Worte rauschten in dieser Zeit durch seinen Kopf. „Mir scheint, du hast Recht. Weißt du, was erstaunlich ist?“ Der Tränkemeister schüttelte verneinend den Kopf. „Mir war lange nicht klar, warum mein Lehrer so war wie er war. Aber heute weiß ich es und jetzt wünsche ich mir, dass ich es schon damals gewusst hätte. Er war kein schlechter Mensch, aber er hatte Angst.“ Severus lauschte aufmerksam. „Wovor?“ „Vor genau dem, das du aufgezählt hast.“ Das ließ den anderen staunen. „Wie hieß denn dein Lehrer?“ Harry lächelte melancholisch. „Als würde ich es dir sagen…“ --- Das fünfte Schuljahr für Harry Potter hatte begonnen und es gefiel Sirius nicht, dass er niemanden mehr in Hogwarts hatte, der ihm über den Jungen schreiben konnte. Severus würde er sicherlich nicht fragen, immerhin konnte der sein Patenkind ja nicht leiden. Einzig die Briefe, die er hin und wieder von Harry erhielt, munterten ihn ein wenig auf. So wie es aussah, würde dieses Jahr ein ruhiges werden. Kein Angriff, kein Ärger für den Jungen. Nun, zumindest nicht in Form von Voldemort oder seinen Anhängern. Die neue Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste war aber, nachdem er schon so einiges über sie gelesen hatte, eine Schreckschraube. Absolut verbohrt und festgefahren in den alten Traditionen. Etwas, das er absolut nicht leiden konnte. Es freute den ehemaligen Black, dass die Schüler den Mumm hatten sich selbst zu helfen und die DA gegründet hatten. Als er gelesen hatte, dass diese Lerngruppe ausgesprochen Dumbledores Armee hieß, hatte ihn ein Lachanfall geschüttelt. Andererseits war diese Annahme wirklich nicht weit hergeholt, wenn man da an den Phönixorden dachte. Da fiel ihm ein, dass er schon lange nichts mehr von denen gehört hatte. Vielleicht sollte er mal Remus fragen? --- Besagter Orden hatte Dumbledores Anwesen verlassen - nachdem klar geworden war, dass Voldemort nun endgültig wieder da war - um stattdessen das alte Blackhaus in London als Hauptquartier zu nutzen. --- So verstrichen einige Monate, in denen Harry Vorbereitungen traf. Er hatte schon vor langer Zeit damit begonnen Informationen über den Torbogen in der Ministeriumsabteilung zu beschaffen und vor kurzem war er endlich ans Ziel gelangt. Es war ein Schock für ihn gewesen, dass dieser Bogen überhaupt nicht in den Tod führte und außerdem sehr wohl die Möglichkeit bestand, jemanden daraus zurückzuholen. Umso unbegreiflicher war es für ihn, dass Dumbledore ihn damals angelogen hatte. Vielleicht sollte er sich einmal ernsthaft mit dem alten Mann unterhalten? --- Am gleichen Abend noch apparierte er nach London, denn dort war zu seiner Zeit das Hauptquartier des Ordens gewesen. Warum sollte er jetzt also anders sein? Als er auf dem Grimmauldpace landete, war es wie ein Déjà-vu und als dann auch noch das Haus vor ihm erschien… Er schwankte einen Moment, dann fasste sich der Dunkelhaarige und ging direkt auf die Eingangstür zu. Es war kein Problem sie zu öffnen und einzutreten. Dafür wurde er sogleich von der alten Black angeschrien, was ihn erneut in die Vergangenheit versetzte. Aber nur für einen kurzen Moment, dann legte er einen Schweigezauber auf das Bild. Er war nicht der Einzige, der erstaunt zu sein schien, dass es funktioniert hatte. Es war ihm zwar bekannt, dass man das mit dem Vorhang machen konnte, aber das Bild selbst? Schulterzuckend gab er sich damit zufrieden. Sirius hätte das sicherlich gefallen. „Mr. Letum, was tun Sie hier und wie sind Sie überhaupt herein gekommen?“, fragte Albus Dumbledore mit seiner üblichen Stimme, doch Harry entging der Unterton nicht. „Oh, Sie wissen doch, ich bin mit Sirius verheiratet. Wieso sollte ich also nicht in das Haus gelangen, das zu meiner Familie gehört?“ Er drehte sich um, sein Gesicht mit einem Grinsen geziert. „Wir müssen uns unterhalten, Schulleiter!“, fügte er dann hinzu und machte sich ohne auf Antwort zu warten, auf den Weg in die Küche. „Alleine!“, rief er noch und war um die Ecke verschwunden. Kurz darauf saßen sich die beiden Männer am Küchentisch gegenüber. „Also, was kann ich für Sie tun, Mr. Letum?“ „Mich interessiert, was Sie über die Ministeriumsabteilung wissen.“ Der Weißbart starrte ihn entgeistert an. Es war selten, dass der Mann so die Fassung verlor. „Was denn, habe ich Sie so erschreckt? Oder haben Sie nicht erwartet, dass ich von dieser Abteilung weiß? Ich verrate Ihnen etwas: Ich war sogar schon dort!“ Albus atmete tief durch und musterte den Dunkelhaarigen vor sich schweigend. Er fragte sich, was es mit dieser Frage auf sich hatte und was er antworten sollte. „Sie wissen, Lügen bringt nichts“, erinnerte Harry ihn an damals, als er seine Gedanken problemlos gelesen hatte. „Was wollten Sie wissen?“, fragte Albus schließlich. „Mich interessiert eigentlich nur der Torbogen. Was wissen Sie darüber?“ Erneut stockte der ältere Zauberer. „Ihnen dürfte bekannt sein, dass es verboten ist über die Dinge in der Ministeriumsabteilung zu sprechen?“ Harry zuckte mit den Schultern, um seine Gleichgültigkeit diesbezüglich zu zeigen. „Mir ist nicht viel darüber bekannt, nur, dass er genutzt wurde, um Verbrecher hindurch zu schicken. Meines Wissens nach bringt er den Tot und niemand der den Bogen durchquert hat, kann je zurück.“ „Ist das alles, was Sie wissen?“, wollte Harry skeptisch wissen. „Natürlich. Warum sollte ich Ihnen etwas verheimlichen?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. Warum Albus ihn so oft belogen hatte, hatte er sich auch schon oft gefragt, aber nie eine Antwort bekommen. „Nun, dann werde ich mich jetzt verabschieden.“ Harry erhob sich und nickte dem Mann noch mal zu, der in diesem Moment nicht bemerkte, dass seine Erinnerungen verändert wurden. Dann war der schwarzhaarige Zauberer verschwunden. --- Es war der Tag, an dem Harry Potter mit den Thestralen nach London geflogen war, um seinen Paten zu retten. Der Kopfgeldjäger wusste, dass Wurmschwanz Voldemort über das Erscheinen Sirius Blacks im dritten Schuljahr berichtet hatte. Es war die einzige Erklärung, denn außer den drei Schülern und Severus und Remus wusste niemand von diesem nächtlichen Treffen – die Ratte ausgeschlossen! Harry Letum war bereits im Ministerium und bereitete alles für die Show vor. Er musste einen magischen Orientierungspunkt errichten, um den Weg zurück zu finden. Und was eignete sich da besser als das Armband, das er Sirius einmal geschenkt hatte? Unsichtbar für jeden, außer ihm, schwebte es in der Luft, gesichert durch verschiedene Zauber. Zufrieden legte er nun einen Unsichtbarkeitszauber über sich und wartete, bis sein Einsatz kommen würde. Er hörte bereits das Explodieren der Flüche, wenn sie auf Mauern trafen und hatte auch das Klirren der zerbrechenden Prophezeiungen wahrgenommen. Die Schreie und bunten Lichter kamen nun immer näher, offensichtlich waren sie auf dem Weg hierher. Er wagte einen Blick um die Ecke und konnte sein junges Ich sehen, hinter ihm seine Freunde. Alle rannten sie direkt in seine Richtung, gleich würden sie ihn passieren. Die Todesser folgten auf dem Fuße, so dass gleich darauf ein wilder Kampf entbrannte. Er hoffte, dass Severus den Orden alarmiert hatte, damit sie ins Ministerium kommen und den Kindern helfen würden. Harry hatte sich nicht geirrt, denn kurz darauf kamen sie angerannt. Selbst Remus war dabei, den mussten sie extra aus Bulgarien her beordert haben. Als alle im Raum waren, ließ er den Zauber fallen und stürmte ebenfalls in die kleine Halle. Zwar wurde er von einigen erstaunt angesehen, aber es blieb nicht viel Zeit, um Fragen zu stellen. Auch die Neuankömmlinge wurden nun in den Kampf einbezogen, so dass die Kinder in Sicherheit gebracht werden konnten. Der junge Harry hatte ihn natürlich sofort gesehen und war unglaublich glücklich, dass alles okay war. Kurz darauf standen sie nebeneinander und duellierten sich mit Todessern. Er war seinem jungen Ich in all den Jahren noch nie so nahe gewesen, so dass er von einer Gänsehaut überrollt wurde. Dann kam der Teil des Kampfes, der ihm selbst so viele Nächte den Schlaf gekostet hatte. Bellatrix zielte mit ihrem Zauberstab auf den vermeidlichen Sirius, das Gesicht vom Wahnsinn verzerrt und sprach den Unverzeihlichen. Das grüne Licht raste scheinbar im Zeitraffer auf ihn zu, Harry versuchte wie Sirius damals, auszuweichen und geriet in die Banne des Torbogens. Der Fluch wurde absorbiert. Er hörte sein junges Ich verzweifelt nach ihm schreien, sah sich selbst zerbrechen. Dann war alles schwarz. --- Am nächsten Morgen war Harry immer noch nicht zu Hause. Das beunruhigte Sirius ungemein. Das letzte Mal, als er so lange fort gewesen war, ohne zu sagen wohin er ging, war gewesen, als Lily und James gestorben waren. Das war es für heute! Was meint ihr? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)