Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 10: Survive ------------------- 09 >>> Survive <<< „Und was können wir jetzt noch tun? Ich meine, wenn das so weiter geht, haben Sie gesagt, stirbt er!“, meinte Belinda wenig zuversichtlich. „Ich könnte mir nur vorstellen, dass es helfen könnte, wenn wir jemanden finden, der eine enge Bindung zu ihm hat und dem er vollkommen vertraut!“, antwortete der Heiler. Die Potters sahen sich an und schienen gleichzeitig dieselbe Idee zu haben. „Gut, wir bringen diese Personen her!“ Damit waren sie auch schon verschwunden. Der Arzt und die Schwestern sahen nur verwirrt drein, hofften aber, dass die beiden wirklich jemanden herbringen konnten. --- Das plötzliche Auftauchen der Potters, die beide einen ernsten und absolut traurigen Ausdruck auf den Gesichtern hatten, war Anlass für die Jugendlichen und Eileen, zu glauben, dass Harry nicht wieder zurückkehren würde. Sirius saß starr und blass auf dem Bett, sah die beiden Erwachsenen an und brachte keinen Ton heraus. So bekam er auch nicht gleich mit, dass sich James´ Eltern an die Schulschwester wandten. „Poppy? Wir müssen Sirius und Lucas umgehend ins Krankenhaus bringen! Wenn wir uns nicht beeilen, verlieren wir Harry vielleicht!“, rief Ian, worauf Pomfrey sich beeilte, das Baby zu nehmen und in warme Decken zu packen. Belinda und Eileen nahmen unterdessen den Black an den Armen und holten ihn soweit aus dem Bett, damit sie ihm Schuhe und einen Morgenmantel überziehen konnten. Der Junge war verwirrt, schaute von einem zu anderen und verstand nicht, weshalb man ihm seinen Sohn weggenommen und nun etwas überzog. „Was soll das?“, wehrte er sich nun und zerrte, damit er frei kam und Lucas wieder an sich nehmen wollte. Gerade eben hatte man ihm noch deutlich gemacht, dass er seinen Freund verloren hatte und nun sollte er alleine, ohne seinen Sohn, irgendwo hingehen? Nein! „Sirius, wir müssen ins Krankenhaus, Harry braucht dich dort!“, erklärte Ian, der den Zustand des Jungen bemerkt hatte. Ungläubig, doch mit etwas Hoffnung gespickt, starrte der dunkelhaarige Junge ihn an. „Er lebt?“ „Ja, noch. Komm, wir müssen los!“ Kurz unterhielten sich die Erwachsenen, dann wandte sich der Potter an die Krankenschwester: „Wir gehen mit Sirius vor, bringst du das Kind?“ Sie nickte nur und deutete an, dass sie sich endlich auf machen sollten. „Was ist mit uns?!“, fragte James dazwischen, der überhaupt nicht begeistert war, dass man sie übergangen hatte. Aber sie wurden, wie schon zuvor, nicht weiter beachtet und so blieben sie mit Eileen alleine zurück. --- Als die Gruppe endlich im Krankenhaus war, schlug Ian sofort den Weg zum Zimmer ihres Sorgenkindes ein. Sirius war mittlerweile wieder zur Besinnung gekommen und konnte es gar nicht erwarten, Harry endlich zu sehen. Der Heiler wartete bereits vor der Tür zu Harrys Zimmer und erklärte, dass sie nach wie vor keinen Zutritt hatten. Sirius löste sich von den Erwachsenen und lehnte sich an den Rahmen, um besser sehen zu können. Sein Blick wurde noch ängstlicher, als er bemerkte, dass er seinen Freund noch nie so dermaßen hilflos gesehen hatte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, zu wissen, dass auch Harry verwundbar war und dann Hilfe brauchte. „Ich will zu ihm!“, sagte er laut und sah bittend zu dem Mann im weißen Kittel. Der schüttelte den Kopf. „Du kannst da nicht rein, die Magie, die ihn umgibt, beschützt ihn. Es kann sein, dass du verletzt wirst, wenn du einfach so rein gehst. Und das wollen wir ja nicht.“ Der Heiler lenkte seinen Blick zu seinem kuriosen Patienten und seufzte. „Versuche erst mit ihm zu reden, sag ihm, dass du da bist und zu ihm willst. Wenn seine Magie dich akzeptiert, kannst du rein.“ Der Junge ließ die Schultern hängen, tat aber, was man ihm gesagt hatte. „Harry?! Ich bin es, Sirius! Hörst du mich?“ Die Erwachsenen konnten dem nur mit traurigen Blicken zusehen. Es war schrecklich das mit ansehen zu müssen. Ihre Hoffnung war, dass Harry reagieren und seinen Freund zu sich lassen würde. „Jetzt komm schon, Harry! Ich habe Lucas mitgebracht! Er will seinen Papa sehen, hörst du?! Lass uns zu dir, wach endlich auf!“ Die Verzweiflung in der Stimme des Jungen war deutlich zu hören und Belinda musste sich stark zusammenreißen, nicht auch laut zu schluchzen. Langsam lichtete sich der dunkle Magieschleier, aber er war immer noch stark genug, um einen Menschen mit Leichtigkeit zu töten. „Ich liebe dich, Harry, und ich lasse nicht zu, dass du uns einfach alleine lässt! Außerdem hast du mir versprochen, dass du immer bei mir bleibst!“ Tränen rannen ihm über die Wangen und tropften auf den Boden. Seine Hände hatte er in den Morgenmantel gekrallt. Die Schulkrankenschwester stellte sich neben ihn und drückte ihm seinen Sohn in den Arm. „Nimm den Kleinen“, flüsterte sie. Sirius verstand nicht, warum das jetzt gerade so gut sein sollte, aber er umarmte sein Kind fest und wandte sich wieder seinem Freund zu. „Sieh mal, hier ist dein Sohn! Lass uns zu dir!“, bat er weiter. „Harry!“, rief Sirius verzweifelt und die zuvor versiegten Tränen stiegen wieder auf. Warum nur ließ er ihn noch nicht rein? Was sollte er denn noch tun? Lucas war unterdessen durch die Stimme seines Dads aufgewacht und schien die Bedrohung in der Luft zu spüren, schien zu wissen, dass sein Papa `krank´ war. Groß schauten seine blauen Augen nach oben zu seinem anderen Vater, der traurig zurücklächelte. „Wir müssen Papa wecken, Sonnenschein“, meinte er leise und küsste den Kleinen auf die Stirn. Das nahm Lucas scheinbar als Zeichen, dass er weinen sollte. Ob es nun Zufall war oder wirklich wegen dem Baby, das wussten weder der Arzt, noch die Krankenschwestern. Auch Ian und Belinda konnten nicht sagen, was der Auslöser gewesen war, aber sie glaubten daran, dass es das Kind war. Endlich hatte sich der Schutz aus Magie, der sich um Harry ausgebreitet hatte, zurückgezogen. Sirius hatte das Geschehen genauso beobachtet und war unendlich erleichtert. Lucas schien endgültig zu Harry durchgedrungen zu sein. Langsam und etwas wackelig, aber nicht weniger entschlossen, setzte er einen Fuß vor den anderen und gelangte so schließlich zum Bett seines Freundes. Zwar schlief der noch, aber sein Gesicht sah friedlich aus, ja, er schien sogar zu lächeln! „Harry?“, flüsterte Sirius und streichelte ein paar Strähnen aus dem Gesicht des anderen, während Lucas an seinem Daumen nuckelte. „Wir sind bei dir, ja? Wach bitte auf...“ Tatsächlich schlug Harry die Augen auf. Doch die Ruhe währte nicht lange, denn Harry fuhr von Panik getrieben geradewegs in die Senkrechte. „Siri?“, krächzte eine raue Stimme und Harry drehte den Kopf. „Ja, wir sind da! Schau, Lucas auch!“, antwortete er und hob den Arm so, dass sein Freund seinen Sohn sehen konnte. „Geht es euch gut?“, wollte der Auror schwach wissen, dann sank er wieder in die Kissen zurück. Sein Gesicht war noch immer ziemlich blass und das Haar matt. „Ja, uns geht es gut. Aber momentan ist viel wichtiger, wie es dir geht!? Was war nur los?“ Die Sorge, die Sirius zu verbergen versuchte, war deutlich herauszuhören gewesen und Harry streckte vorsichtig einen Arm nach dem anderen aus. Sanft berührte er Sirius am Arm und lächelte schwach. „Ich habe von früher geträumt... Keine schönen Dinge, weißt du…?“ Sirius nickte, was sollte er auch sonst tun? Viel wusste er nicht aus Harrys Vergangenheit. „He, Junge, wir hatten echt Angst um dich!“, grüßte Ian, der das Zimmer zusammen mit Belinda betreten hatte. „Sorry...“, kam es heiser von dem Kopfgeldjäger, der nach wie vor im Bett lag. „Du brauchst dich nicht entschuldigen, Harry. Es muss wirklich schlimm gewesen sein, was du erlebt hast und wenn du jemanden zum Reden brauchst...“ Er führte den Satz nicht zu Ende, es war auch so klar, was Ian hatte sagen wollen. Belinda nickte ihm genauso liebevoll zu und Harry war unglaublich glücklich, dass er seine Großeltern kennen lernen konnte und dass sie so wundervolle Menschen waren. „Danke.“ „So, jetzt muss ich den jungen Mann aber untersuchen!“, unterbrach der Heiler die Familienversammlung und verscheuchte damit alle aus dem Raum. Proteste brachten auch nichts, denn die Krankenschwester, die dem Heiler assistierte, hatte klipp und klar gesagt, dass sie erst wieder herein gelassen werden würden, wenn er fertig war. --- Auf dem Gang draußen setzte sich die kleine Gruppe erst mal auf die Stühle und schwieg. Jeder hing seinen Gedanken nach und versuchte die vergangenen Minuten und Stunden, so genau wussten sie es nicht, zu verarbeiten. Sirius war es schließlich, der die Stille wieder brach: „Was ist eigentlich passiert? Ich meine, Harry ist doch nicht wegen Albträume hierher gebracht worden?“ Ian und Belinda sahen den Jungen, der Lucas auf dem Arm hatte, betreten an. Es war nicht nett von ihnen gewesen, ihm zu verheimlichen, dass Harry verletzt worden war. „Du hast Recht. Harry hatte herausgefunden, wo der Kleine war und war aufgebrochen ihn zurückzuholen. Er hatte erfahren, dass Voldemort Severus´ Vater aufgetragen hatte, sich um Lucas zu kümmern. Allerdings hat er mich vorher noch gebeten, Auroren nach Snape Manor zu schicken. Als wir ankamen, hatte Eileen den Kleinen auf dem Arm und Snape Harry mit einer Muggelwaffe angeschossen.“ Das machte den jungen Black sprachlos. Harry war also bei der Rettung seines Sohnes verletzt worden. „Er ist jetzt aber außer Gefahr?“, wollte der Junge wissen. „Ja, natürlich. Das Besorgnis erregende war, dass er erst nicht aufwachte und schließlich diese Albträume einsetzten, die ihn wohl gefangen hielten“, erklärte der Potter weiter und beruhigte den Jungen somit etwas. „Ah, sie sind fertig!“, rief Belinda erfreut aus und lenkte somit die Aufmerksamkeit aller auf die Tür zu Harrys Zimmer. Ian erhob sich, bevor es die anderen konnten und drehte sich den anderen zu. „Ich möchte noch kurz mit ihm alleine reden, in Ordnung?“, fragte er und war auch schon verschwunden. --- Harry war doch überrascht, als nur sein noch-nicht-Großvater hereinkam. Dementsprechend sah auch sein Gesicht aus. „Keine Angst, ich will dich nicht beißen!“, lachte Ian und überreichte ihm Lucas, den ihm Sirius gerade noch in den Arm gedrückt hatte, bevor er die Zimmertür hatte schließen können. „Oh, hallo, kleiner Mann!“, grinste Harry seinen Sohn an und kitzelte ihn am Bauch. Dann legte er ihn sich auf den Bauch und legte die Decke über ihn. „Du bist aber nicht gekommen, um ihn mir zu bringen?“ Ian schüttelte den Kopf. „Dachte ich mir. Was ist los?“, wollte Harry nun wissen. Dem Potter fiel auf, dass es dem anderen schon weitaus besser ging, als vorhin noch. „Eigentlich möchte ich über etwas sprechen, das mich sehr beschäftigt. Etwas, das auch Eileen Snape aufgefallen ist.“ Kurz wanderte sein Blick zu Harry, der ihn aufmerksam und leicht fragend anschaute. „Es geht um dein Aussehen“, erklärte Ian und nahm auf dem Stuhl neben dem Bett Platz. Das Gesicht des jungen Mannes trug nun ganz andere, ernstere Züge. Harry war bewusst gewesen, dass dieses Thema noch auf den Tisch kommen würde, doch gerade jetzt? Nun, es war zwar schon verwunderlich, dass Ian ihn erst jetzt angesprochen hatte, eigentlich hatte er sehr viel früher damit gerechnet. „Verstehe...“, murmelte der dunkelhaarige Mann und atmete einmal tief durch. Dann trat ein schräges Lächeln auf seine Züge. „Ich wundere mich nur, dass diese Frage erst jetzt kommt.“ Ian zog eine Braue nach oben. „So?“ „Mhm...“ Kurz herrschte Stille, dann fuhr Ian fort: „Kannst du mir denn auch sagen, woran das liegt? Ich meine, es besteht natürlich die Möglichkeit, dass du James bist…? Aber ich...“ Ratlos suchte Ian Hilfe bei Harry, der ihn mit einem Blick musterte, der nichts aussagte. „Bist du mein James aus der Zukunft?“ Wieder kurzes Schweigen, dann kam die Erlösung: der Jüngere schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin nicht James.“ Enttäuscht senkte der Ältere den Kopf. Es wäre auch eine zu einfache Erklärung gewesen. „Du stammst aber von jemandem ab, der mit den Potters verwandt ist, oder?“ Harry lächelte. „Das definitiv.“ Ian musterte den anderen lange, ehe er erneut eine Frage stellte: „Du bist ein Potter?“ „Ja. Ich bin oder war viel eher ein Potter. Es ist schwer zu erklären, verstehst du? Ich bin als einer geboren worden, aber durch ein Ritual habe ich etwas an mir verändert, so dass sich wohl keine hundertprozentige Verwandtschaft nachweisen lassen würde. Mein Name und meine Existenz ist nun Harry Letum.“ Der Potter seufzte. „Sag mir, wer du bist!“, forderte er etwas fester, wirkte dabei aber weder böse, noch sonst irgendwie negativ. Viel eher war er erschöpft und wohl nahe am Rande der Verzweiflung. Wie lange ihn diese Frage wohl schon plagte? „Wer ich bin...?“, seufzte der Auror und lächelte wieder einmal verunglückt. „Ja, bitte!“ „Ich bin Harry James Letum.“ Ian sah ihn an und war sich nicht sicher, ob der andere ihn auf den Arm nehmen wollte. Doch dann setzte sich langsam ein kleines Puzzle zusammen. „Harry James? Harry James Potter?!“, rief er voller Erstaunen und Fassungslosigkeit aus. „Ja, so hieß ich“, bestätigte Harry. „Du bist James´ Sohn?!“ „Das kann ich nicht leugnen.“ „Nein, die Ähnlichkeit... aber du hast gesagt, deine Eltern wären...“ Erneut wurde dem Mann etwas klar. Ian schluckte schwer und atmete zittrig. Er wollte nicht glauben, dass stimmte, was der Junge ihnen vor einer Weile erzählt hatte. Seine Eltern waren ermordet worden! Sollte das bedeuten, dass James sterben würde? „Wer will meinen Sohn töten?“, fragte er plötzlich ernst und zum ersten Mal hatte Harry eine vage Ahnung davon, wie gefährlich ein Vater werden konnte. Dabei verschwendete er keinen Gedanken daran, dass er in dieser Situation vielleicht ganz ähnlich reagiert hätte. „Das kann ich dir nicht sagen. Was denkst du, warum ich über so viele Dinge schweige? Mir fällt es bestimmt nicht leicht, das alles mit ansehen und geschehen lassen zu müssen!“, entgegnete der Kopfgeldjäger. „Aber... aber du kannst das doch verhindern!!“, protestierte Ian, der nicht einsehen wollte, dass sein Sohn sterben sollte. Doch Harrys Gesicht sagte da etwas anderes. So, hier endet dieses Kapitel^^ Was sagt ihr? Ich denke, es kommt besser rüber als bei der ersten Version. Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)