Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 3: ...a little baby... ------------------------------ 2 >>> …a little Baby… <<< Nach der Erlaubnis der Schulkrankenschwester machten sich die vier mit dem Baby auf den Weg. Als sie allerdings an der Tür angelangten, blieben die Jüngeren stehen. „Da draußen warten ziemlich viele darauf, Lucas zu sehen. Ich weiß nicht, ob du dir das antun willst?“, fragte Remus leicht besorgt, einen Blick auf den Jungen werfend. Harry legte den Kopf leicht schief und sah seinen Sohn an. „Was meinst du, Kleiner? Das schaffen wir doch mit links, was?“ Lucas lachte auf und sein Papa hob den Blick. „Wie es aussieht, werden wir uns dem Feind stellen müssen, Männer.“ James grinste ihn breit an, wobei Harry der Gedanke durch den Kopf schoss, dass der andere gar keine Ahnung hatte, wie nahe er seinem Enkel gerade war. Für Lily galt zweifelsohne dasselbe, doch sie verzog gerade ein wenig das Gesicht, da er sie als Mann bezeichnet hatte. „Also, können wir?“, erkundigte sich der Kopfgeldjäger und drückte einen Türflügel auf. Als sie auf den Gang traten, blickten Schüler aus verschiedenen Häusern zu ihnen her. Harry war froh, dass er seinen Sohn mit seinem Umhang, den er wohl getragen haben musste, als er hier angekommen war, bedeckt hatte. Der Kleine und sein Freund waren sein Leben, die Familie, die er sich immer gewünscht hatte, also würde er garantiert nicht zulassen, dass sie als Ausstellungsstücke missbraucht würden. --- Die Schüler vor der Krankenstation wurden immer ungeduldiger. Noch immer plagte sie die Frage, ob das Kind denn schon geboren war, und wenn ja, was es denn war – Mädchen oder Junge? Außerdem wurde Sirius von vielen gemocht, und eben jene hofften, dass es ihm und dem Baby gut ging. Natürlich kannte so ziemlich jeder auch Harry Letum, aber dieser Mann war eben eine Sache für sich. Oder eher ein Mysterium für sich, wenn man es genauer betrachtete. Zuerst war er als Schüler hierher gekommen und hatte sich besser zurechtgefunden, als manch einer, der schon seit der ersten Klasse hier zur Schule ging und dann war er immer von so vielen Geheimnissen umgeben. Nichts war über ihn bekannt gewesen und gesagt hatte er auch nichts. Die Freunde, die er sich gesucht hatte, waren aus verschiedenen Häusern, und dann auch noch aus verfeindeten: Slytherin und Gryffindor. Danach war er sogar kurzzeitig Professor geworden, und auch da hatte er wieder bewiesen, dass er anders war, als alle. Und genau jetzt stand dieser Mann dort in der Tür, neben ihm drei Löwen. Sofort brach erwartungsvolle Stille ein. Die große Gestalt trat ein paar Schritte weiter vor und die anderen schlossen die Tür zur Station. Harry schaute sich um, suchte jemanden. Niemand wusste, wen. Wobei James, Lily und Remus es ahnten. Und der Blick des Älteren wanderte noch immer über das Durcheinander, ehe die Stimme des Auroren erklang: „Severus!?“ Einige, die wussten, wo sich Gerufener befand, drehten sich nach ihm um und fragten sich, warum ausgerechnet der so gemocht wurde. Severus hingegen wäre am liebsten im Boden versunken. Hatte der andere denn kein Erbarmen mit ihm? Ja, er schämte sich sogar beinahe schon, weil ihn alle ansahen und er nicht wusste, ob das gut war oder nicht. Es war damals selbstverständlich auch schnell bekannt geworden, dass Harry Letum ihn beschützte und niemals zulassen würde, dass ihm etwas geschah, und das war noch so etwas, das eine Menge Leute nicht verstanden. Und dass er auch jetzt bevorzugt wurde und das Baby anscheinend als erstes nach den Marauders sehen durfte – wobei Harry wohl auch nichts dagegen gehabt hätte, wäre er vorher mit den anderen hinein gegangen – passte den anderen Mitschülern wohl absolut nicht. Allerdings ging der junge Mann mit den schwarzen Haaren nicht darauf ein und winkte den Slytherin zu sich. Severus folgte dem rasch, damit er die Blicke baldmöglichst im Rücken hatte. „Hallo, ich hab mich gefragt, wo du bist. Wieso bist du denn nicht mit den anderen zu uns gekommen?“, wollte Harry sofort wissen, als der Jüngere vor ihm stand. „Geht es dir denn gut?“, bohrte der Ältere auch gleich weiter, als ihm das leicht blasse Gesicht des anderen auffiel. „Ja, alles okay...“, nuschelte Severus leise, damit niemand verstand, was er sagte. Das alles war ihm einerseits peinlich und andererseits machte es ihm Angst. Egal, wie sie beide zueinander standen, der Rest der Schülerschaft sah ihn als Außenseiter und behandelte ihn meist auch genau so. „Hm… Bist du dir da sicher?“ „Ja.“ „Na gut. Dann schau mal hier!“, lächelte Harry und veränderte seine Haltung, damit sein `kleiner Bruder´ unter seinen Mantel sehen konnte. „Das ist…!“, entkam es ihm, als er das Kind entdeckte. „Ja, mein Sohn. Sein Name ist Lucas.“ Die kleinen Augen des Babys waren geschlossen und der Daumen des linken Händchens in seinem Mund. Eine weiche Decke hüllte den Kleinen zusätzlich zu der warmen Kleidung ein. Zudem entkam dem Würmchen bei jedem Ausatmen ein leises Seufzen, was einfach zu goldig war, als dass man das Kind nicht lieb gewinnen könnte. Severus wurde von dem Drang gepackt, das Baby einmal auf den Arm zu nehmen, aber niemals hätte er es gewagt eine solche Frage zu stellen. „Was machst du jetzt?“, fragte der Jüngere schließlich, um sich von dem Säugling abzulenken. Diese Frage überraschte Harry doch. „Nun, ich wollte erst mal von hier weg. Wieso?“ Severus zuckte die Schultern. „Weiß nicht, wusste nicht, was ich sonst sagen sollte…“ Das brachte den anderen zu lächeln, genau wie zwei der Marauders – Lily und Remus. James war sich immer noch nicht sicher, ob er den Slytherin mochte oder nicht. Eigentlich tendierte er nach wie vor zu Letzterem. „Nun, ich schätze, dass ich mich wohl ein wenig hinlegen werde, bin vorhin zusammengebrochen“, erklärte der Auror und grinste unschuldig. „Du bist was?!“, entkam es dem Slytherin mit großen Augen, die zu lustig anzusehen waren. „Aber es geht dir gut?!“ „Klar, es ist alles bestens, das war bloß die Nachwirkung eines Trankes.“ „Von welchem?“ „Das erzähle ich dir irgendwann einmal, aber sicher nicht heute oder morgen.“ Mit einem leicht schmollenden Gesicht zuckte Severus mit dem Schultern, denn es würde ohnehin nichts bringen aufzubegehren, da Harry nicht darauf eingehen würde. „Harry?“, mischte sich nun James wieder ein, der genug davon hatte zu warten. „Bitte?“ „Können wir? Ich will mich hier nicht die Beine in den Bauch stehen!“ „Natürlich, ich sollte ohnehin an einen ruhigeren Ort, an dem ich ein wenig schlafen kann.“ Der Älteste der Gruppe bemerkte sofort die nun sehr aufgeregten Gesichter der Marauders. Besonders Lilys Augen schienen zu leuchten. Allerdings verstand der Auror nicht, was der Grund war. „Was ist?“ „Na ja, wenn du jetzt schlafen gehen möchtest, können wir ja auf Lucas aufpassen!“, erklärte das Mädchen mit unschuldigem Blick und sah ihn erwartungsvoll an. Scheinbar bemerkte sie nicht, ganz im Gegensatz zu Harry, dass sie die Arme schon leicht angehoben hatte, um das Baby in Empfang nehmen zu können. Der Kopfgeldjäger grinste leicht. „Keine Sorge, das werde ich auch noch hinbekommen. Außerdem wird Lucas auf der Krankenstation schlafen. Von daher braucht es niemanden von euch, der sich um ihn kümmert. Und außerdem weiß Madam Pomfrey da sicher viel besser Bescheid.“ Die Schüler, die die Gruppe beobachtet und teilweise auch belauscht hatten, sahen immer noch aufmerksam zu ihm, in der Hoffnung, das Neugeborene zu sehen. „Hört mal, ich finde es echt nett, dass ihr euch Sorgen um Sirius macht, aber er schläft. Und in den nächsten Tagen werde ich außer seinen engsten Freunden und Severus niemanden zu ihm lassen. Geht jetzt also bitte euren Dingen nach und lasst meinem Freund und unseren Sohn ihre Ruhe. Danke!“ Damit wandte er der Menge den Rücken zu. „Ich schätze, ich lasse den Kleinen lieber hier, so gerne ich ihn auch mitgenommen hätte. Aber wenn ich mir ausmale, was da alles an neugierigen Schülern rumrennt… Lieber nicht!“ „Ja, wird das Beste sein“, stimmte Remus zu, der sich schon im stillem gefragt hatte, wann sie über Harry herfallen würden. Der nicht Überfallene drehte sich gerade nach Severus um. „Wir sehen uns aber noch, bevor ich wieder gehe, oder?“, fragte er, worauf der Junge leicht lächelnd nickte. „Schön.“ Dann betrat er die Krankenstation wieder, schloss die große Tür hinter sich und ließ die neugierigen Schüler und seine Freunde zurück. --- Die Schulkrankenschwester war erstaunt den jungen Mann so schnell wieder zu sehen. „Ist etwas passiert?“, erkundigte sie sich also gleich besorgt. „Nein, das nicht. Aber waren Sie schon mal vor der Tür? Ich wollte Lucas nur nicht gleich einer Menschenmasse aussetzen, von der er traumatisiert wird.“ Poppy sah ihn sekundenlang an, dann nickte sie verstehend. „Ja, wird besser sein. Der Kleine braucht noch Ruhe und seine Eltern, keine nervigen Kinder, die eh nur Lärm veranstalten und sich darum schlagen, ihn auf den Arm nehmen zu dürfen.“ Harry lächelte über die Worte der Frau und legte nebenbei seinen Sohn in die Wiege, die Poppy extra hergerichtet hatte. „Nicht, dass irgendjemand, dem es nicht erlaubt ist, ihn auf den Arm nehmen dürfte. Das werden nur besondere Menschen sein, und von denen gibt es nicht viele.“ Die Krankenschwester wusste darauf nichts zu sagen und beobachtete so nur, wie Harry seinen Sohn noch ein wenig schaukelte, ehe er sich selbst auf eines der Betten legte. Was auch immer er in den letzten Tagen oder Stunden vor seinem Auftauchen hier getan hatte, es war sehr erschöpfend gewesen und das sah man ihm wirklich an. So war es auch nicht verwunderlich, dass er nur wenig später erschöpft einschlief. Die Krankenschwester belächelte das Bild mit dem friedlich und glücklich schlafenden Vater nur und wusste, sie würde alles für diese kleine Familie tun. Noch hatte sie ja keine Ahnung davon, dass es bald einiges zu tun geben würde. --- Einige Stunden waren verstrichen, der Mond stand am Himmel und leuchtete auf die Welt. So lagen auch die unzähligen Gänge des alten Schlosses leer und verlassen dar. Tiefe Schatten verbargen die kleine Gestalt, die sich ihren Weg erschlich und schließlich vor einer großen Tür stehen blieb. Sein Körper war von einer Gänsehaut überzogen und die Angst nagte an ihm. Sein Magen schien sich immer weiter umzudrehen und es war bestimmt nur noch eine Frage der Zeit, bis er den Inhalt auf dem Boden verbreiten würde. Aber er musste es tun, es blieb ihm keine andere Wahl! Also schluckte er und drückte ein Ohr an das dicke Holz, um zu erlauschen, ob auf der anderen Seite wirklich Ruhe herrschte. Dann drückte er die Klinke herunter und schlüpfte durch den entstandenen Spalt hindurch. Drinnen angekommen hielt er den Atem an und horchte erneut. War da etwas? Aber nichts. Mondlicht floss durch die großen Fenster in den Saal und tauchte den Raum in Weiß. Es war ein ruhiges und friedvolles Bild, das sich ihm bot und langsam kam er wieder zur Ruhe. Nun fühlte er sich stark genug, um sich auf den Zauber zu konzentrieren, den man ihm extra beigebracht hatte, damit dies hier funktionieren würde. Zuerst aber musste er näher an sein Ziel. Vor dem Bett, in dem Harry Letum schlief, blieb er wieder stehen und richtete seinen Stab auf ihn. Ein Unwohlsein jagte ihm mehrere Schauer über den Rücken und der Angstschweiß stand auf seiner Stirn, aber da musste er durch! So schwang er seinen Zauberstab und flüsterte ein paar Worte, dann wandte er sich der Wiege zu. Seine Bewegungen froren ein und er starrte. Was er da entdeckt hatte, war wirklich süß und das kleine Leben erweckte schon irgendwie Ehrfurcht in ihm. Aber das würde ihn nicht von seinem Auftrag abbringen! So nahm er das Kind aus der Wiege, ohne es zu wecken. Sicherheitshalber legte er auch einen Schlafzauber auf den Jungen. Und dann verschwand er so leise, wie er gekommen war – dieses Mal mit einem kleinen Bündel auf dem Arm. Was dem Entführer nicht aufgefallen zu sein schien war, dass er das Kinderbett nicht so leer zurückgelassen hatte, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Und dieses kleine Spielzeug würde ihm zum Verhängnis werden, denn es hieß nicht umsonst, dass Eltern um und für ihre Kinder kämpften. Bald schon würde er erfahren, was es bedeutete, wenn ein Harry Letum dafür sorgte, dass sein Sohn unbeschadet nach Hause kehrte. So, hier also nun das zweite Kapitel. Ich tu mich recht schwer beim überarbeiten, wirklich schlimm… Aber ich hoffe, dass es sich am Ende lohnt und besser ist als zuvor. Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)