Abgründe von Khaosprinz (Koks und Prostitution... Und ein Freund!) ================================================================================ Kapitel 11: Unerwartetes Kennenlernen ------------------------------------- Pair: AxelxMarluxia/ZexionxDemyx Disclaimer: Nix mir, nix Geld. XD Doch, Idee von mir, aber trotzdem kein Geld. XD Genre: DarkFic, Drama, Angst, Shôunen-Ai, Prostitution Warning: DarkFic, Shôunen-Ai, Angst, Prostitution Kommentar: Wem's net gefällt, der soll's net lesen. -.- Wer tut schreibt bitte ein Kommentar. =D ~~~~~~~~~~*~~~~~~~~~~ „Weißt du eigentlich, dass deine dämlichen Entzugserscheinungen manchmal wirklich zu scheiß Zeitpunkten kommen?“, murrte Marluxia, der sich seufzend vom Bett erhob und den Gürtel seiner Hose wieder schloss. Sie hatte eigentlich vorgehabt, sich mal wieder eine Runde sportlich zu betätigen, doch mitten bei den Vorbereitungen zum Anstoß war Axel der Schweiß ausgebrochen. Was bedauerlicherweise nicht am Rosahaarigen gelegen hatte. „Sie sind allgemein etwas nervig...“ Die Worte waren gekeucht worden, der Grünäugige litt wieder unter den Schmerzen, die ihn mittlerweile nur noch alle sechs Stunden quälten. Was allerdings immer noch oft genug. Seufzend ging der Ältere mit freiem Oberkörper aus dem Schlafzimmer des Größeren und in sein eigenes. Dort wühlte er nach etwas Kokain, beziehungsweise nach einen Tütchen. Als er nach wenigen Minuten eines gefunden hatte warf er einen Blick auf die Uhr. Noch etwas über zwanzig Minuten. Es tat ihm selbst mindestens genauso wie wie seinem Freund, wenn auch seelisch und nicht physisch. Er ging zurück zum Rothaarigen, der sich auf dem Bett zusammengerollt hatte und sich in ein Kissen krallte. Seine grünen Augen waren zusammengekniffen und seine Haare schweißnass. Er setzte sich neben ihn auf die Bettkante, blickte mit traurigen und schmerzerfüllten Augen auf ihn herab. Mit seinen langen, schmalen Fingern fuhr er durch die nassen Strähnen des Jüngeren, versuchte ihn damit etwas zu beruhigen. Etwas später streute er fast schon routinemäßig die feine Linie aus dem weißen Pulver und rollte einen Geldschein zusammen. Er wartete, sich auf die Unterlippe beißend, darauf, dass die Letzten paar Minuten vorbei waren. Als sie es endlich waren, half der Rosahaarige dem Größeren dabei, den Schnee zu nehmen. Es war ihm noch immer zuwider, doch es ging nicht anders. Dran gewöhnen würde er sich trotzdem nicht. Schließlich setzt Axel sich wieder auf, strich sie die schweißdurchtränkten Haare aus dem Gesicht und lehnte sich an die Wand hinter ihm. Seine Augen waren geschlossen und sein Kopf leicht nach unten geneigt, während sich sein Atem zu Ende normalisierte. Marluxia setzte sich im Schneidersitz neben ihn. Es tat ihm einfach nur wen, seinen Geliebten so zu sehen, wo er doch sonst nicht unterzukriegen war. Der Pyromane sachte zur Seite, ließ den Älteren sein ganzes Gewicht tragen. Er konnte einfach nicht mehr. Die Schmerzen wurden schlimmer, heftiger und quälender. Jedesmal war er hinterher erschöpfter, mittlerweile konnte er sich im Nachhinein kaum noch bewegen. Er konnte sich immer schwerer davon abhalten, Marluxia auf Knien nach dem Stoff anzubetteln. Nur noch ein paar Mal und er würde es nicht mehr schaffen. „Leg dich ein bisschen hin, du siehst furchtbar aus.“ Der Rosahaarige legte die Arme um seinen Freund, besorgt. Er spürte, dass Axel nicht mehr viel Kraft hatte um das alles durchzustehen. Aber mehr tun, als ihn etwas zu beruhigen konnte er auch nicht machen. Er war schließlich auch kein Gott. Ein schwaches Nichten war die Antwort, bevor der Grünäugige sich einfach zu Seite fallen ließ mit dem Kopf im Schoß des Kleineren einschlief. Der Ältere sah in das erschöpfte und ausgelaugte Gesicht seine Freundes, das sich im Schlaf wieder etwas entspannte, ruhiger wurde. Seufzend strich er durch die wilden roten Strähnen, die noch immer schweißdurchtränkt waren. Axel rollte sich im Schlaf weiter zusammen, krallte sich dabei mit einer Hand in die Decke und mit der anderen in die Hose seinen Geliebten. Der fuhr mit der Spitze seines Zeigefingers die scharfen Gesichtskonturen des Jüngeren nach. Er wünschte sich, dass Axel dies alles bald hinter sich hatte und sie wie ein ganz normales Paar zusammen leben konnten. Mit normalen Problemen, die man in einer Beziehung nicht vermeiden konnte, und ohne all dies hier. Doch mit etwas Glück würden sie genau das bald haben können. Wenn Axel das hier noch zwei Wochen durchhielt, höchstens drei, würde er endlich ohne Kokain leben können. Und wenn es soweit war, könnten sie sich überlegen, ob sie weiterhin auf den Strich gehen würden oder sich 'normale' Jobs suchten. Aber das hatte noch Zeit. Marluxia streckte sich vorsichtig, wollte den Jüngeren nicht bei seinem Schlaf stören. Er lehnte sich nach hinten an eine Wand und schloss die Augen. Hier weg konnte er eh nicht, außer er weckte seine Freund, was er aber nicht tat. Da konnte er genauso gut eine Runde dösen. Und das tat er auch. Ein paar Stunden später erwachte Axel wieder. Er fühlte sich nicht mehr so ausgelaugt, doch ganz war die Erschöpfung noch nicht gewichen. Er richtete sich langsam auf, spürte das Knacken in seinem Rücken, der sich über das verrenkte Lieben beschwerte. „Geht's dir besser?“, hörte er die leise Frage Marluxias, der ihn besorgt anschaute. Er nickte kurz und stieg, etwas wackelig auf den Beinen, vom Bett. Er nuschelte kurz etwas davon, dass er duschen gehen wolle, und ging langsam, sich etwas an der Wand abstützend, aus dem Raum. Der Rosahaarige sah ihm einen, einen kleinen Stich im Herzen spürend, hinterher. Er blieb noch einen kurzen Moment auf dem Bett sitzen, bevor er auch aufstand und ich die Küche ging. Er setzte etwas Kaffee auf und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er stützt den Kopf mit beiden Händen ab und starrte auf die Tischplatte. Er machte sich von Tag zu Tag mehr Sorgen um Axel. Vor drei tagen war das mit Lae rausgekommen, und seit dem stiegen seine Bedenken immer weiter. Axel brauchte etwas Ablenkung, es war nur die Frage, wie. Er selbst war in sowas nicht der Beste, zudem er wusste, was mit seinem Freund los was. Da mussten sie jemanden mithaben, der davon nichts wusste und munter war. Problem war nur, dass ihm keiner einfiel, den sie kannten, der diese Bedingungen erfüllte. Als es plötzlich an der Tür klingelte fiel er vor Schreck fast vom Stuhl. Als der Rosahaarige sich wieder gefangen hatte, stand er auf und ging in sein Schlafzimmer. Dort schnappte er sich das nächstbeste Oberteil, zog es sich über und ging zur Haustür. Er murmelte „Ich komm ja schon, alter Mann ist auch kein D-Zug...“, als abermals die Klingel ertönte. Er öffnete die Tür und sah sich Demyx gegenüber, der ihn etwas vorwurfsvoll ansah. Hinter ihm stand ein etwas angepisst aussehender Zexion, der seinen Freund aus einem Auge anfunkelte. „Ähm... hi?“, sagte Marluxia und blinzelte überrascht. „Wenn ihr zwei euch schon nicht meldet, muss ich das halt machen.“ Demyx sah ihn schmollend an während es im Kopf des Älteren arbeitete. Melden...? Was war da noch? Bis es 'Klick' machte. „Achjaaaah... Tut mir Leid, aber hier war ne Menge los...“ „Was denn?“ „Kommt erstmal rein. Axel duscht gerade noch.“ Marluxia ließ die beiden Jüngeren hinein und verfrachtete sie in die Küche. Er selbst lehnte sich an der Arbeitsplatte an und erzählte ihnen von der Alkoholvergiftung, die er gehabt hatte. Er achtete dabei darauf, Zexion nicht in die Augen zu schauen. Die Sache mit Axel und seinem Bruder würde er nicht weiter erzählen. Wenn sein Freund wollte, dass die beiden es erfahren, würde er es selbst sagen. Etwas später stoppte das Rauschen der Dusche und der Rosahaarige erhob sich. „Ich sag ihm eben, dass ihr hier seid, bevor er hier nur im Handtuch reinspaziert... Oder noch weniger.“ Damit ging er aus der Küche, einen kichernden Demyx und einen mit hochgezogener Augenbraue und verschränkten Armen dasitzenden Zexion zurücklassend. Der Stricher begegnete seinem Geliebten direkt vor dem Bad. Axel hatte gerade nur mit Boxers und einem Handtuch um den Hals die Tür hinter sich geschlossen. „Bevor du fragst, Demyx und Zexion sind da. Also zieh dir was an, ich glaub, die beiden wollen uns irgendwohin entführen.“ „Eh... Ok.“ Der Rothaarige drehte sich etwas irritiert um und marschierte in sein Schlafzimmer. Marluxia hingegen ging zurück in die Küche, wo ein gewisser Blondie in gleich angrinste. „... Okay, wohin?“ „Es soll einen neuen Elektrofachhandel geben, der rieeeeeeesig sein soll!“ „Aha~... Und wo?“ „Ähm... Soweit ich weiß, ist daneben ein Waisenhaus, und auf der anderen Seite eine Autowerkstatt.“ „Hm...“ Marluxia überlegte kurz, runzelte dabei die Stirn. Soweit er wusste, gab es nur zwei Kinderheime in der Stadt, eines ganz in ihrer Nähe und das andere ziemlich in der Nähe des Stadtzentrums. Und das hier konnte es nicht sein, dann hätten sie was davon gehört. „Ich glaub, ich weiß wo das sein soll.“ „Wo was sein soll?“, kam es fragend von der Tür, wo ein tropfender, doch frisch aussehender Axel stand und seinen Geliebten anblickte. „'N neuer Elektromarkt-“ „Der soll rieeeeeeeesig sein!“, warf ein strahlender Wassermagier dazwischen, was seinen Freund dazu veranlasste, sich an die Stirn zu fassen. „Genau. Der soll rieeeeeeesig sein.“ Marluxia wiederholte das grinsend, woraufhin Demyx ihm die Zunge rausstreckte und Axel zum Schmunzeln brachte. „Na dann... Wegen meiner können wir los.“ „Moment, ich muss mir noch was vernünftiges anziehen.“ Der Rosahaarige huschte aus dem Raum und ließ die drei Jüngeren alleine zurück. Kurze Zeit später erschien er wieder.“ „Wir können los. Und, lasst mich raten, ihr zwei seid mit dem Bus hergekommen und hofft darauf, dass ich in meinem Schatz mitnehm...?“ „Ähm... Du hast mich doch auch schon gefahren...“ „Ja, aber das ist nicht normal bei ihm. Ich darf mich glücklich schätzen, überhaupt drin sitzen zu dürfen. Wer sein Auto auch nur anrührt macht Bekanntschaft mit dem Tod höchstpersönlich.“, raunte Axel Demyx ins Ohr, der etwas erschrocken zum Rosahaarigen sah. Der blickte sie beide lange und forschend an, bevor er schließlich knapp nickte. „Na gut. Aber wenn ich auch nur einen Kratzer oder einen Fleck sehe, seid ihr tot.“ Der Blonde schluckte und stand auf, hielt dabei aber Abstand zum Ältesten. Die zwei anderen machten sich ebenfalls auf den Weg, wobei Zexion seinen Freund etwas schieben musste. Sie gingen raus und stiegen in den Lamborghini, wobei ein gewisser Wassermagier übertrieben vorsichtig war. Marluxia fuhr los und lenkte durch die nassen Straßen. Nicht allzu viel später hielt er wieder in einem Parkhaus, wo er sie alle aus seinem Schatz rausscheuchte. Er musterte die Türen und die Polster mit einem äußerst skeptischen Blick. Schließlich nickte er kurz und schloss den Wagen ab. Die vier verließen das nach Benzin riechende Gebäude nicht ohne Komplikationen (Axel hatte gemeint, er müsse unbedingt eine weiß-blaue Kawasaki endlos lang begutachten) und machten sich auf den Weg in Richtung Elektrofachmarkt. Demyx' Augen leuchteten mit jedem Schritt, den sie machten, mehr und die letzten Meter zerrte er sie fast schon hinein. Er hatte Recht gehabt. Das Gebäude war riesig, ein anderes Wort gab es dafür einfach nicht. Während der Blonde aufgedreht zwischen den Regalen hin und her flitzte, warfen sich die drei Älteren einen kurzen Blick zu und marschierten dann in verschiedene Abteilungen. Zexion wollte seinen Freund einfangen und bändigen, bevor der mit seiner Hibbeligkeit den halben Laden zerlegte, und Axel und Marluxia machten sich aus zu den Konsolen und ihrem Zubehör. Der Rosahaarige schlenderte schweigend zwischen den Regalen umher, dicht hinter ihm sein Freund, der alle paar Meter stehen blieb, um sich etwas genauer anzuschauen. Er schien tatsächlich von dem, was am Morgen geschehen war, abgelenkt zu sein. Zumindest sagte das sein unbeschwertes Gesicht. Ein kleines Lächeln huschte über Marluxias Züge, obwohl ihm eigentlich nicht wirklich danach zumute war. Schließlich war sein Geliebter von Problemen und dergleichen überschüttet, seine eigenen sahen daneben aus wie Zwerge. „Weißt du noch, wie viel freier Speicher auf der neuen Memory Card ist?“ Die Frage riss den Rosahaarigen aus seinen Gedanken, woraufhin er irritiert zum Jüngeren sah. Der stand vor einem Regal voller Memory Cards für die Playstation 2. Er betrachtete stirnrunzenld eine mit 32 MB Speicherplatz. „Was willst du?“ „Ich hab gefragt, wie viel Platz wir noch auf unserer Memory Card haben, beziehungsweise auf der neuesten.“ „Ähm... Nicht viel, glaub ich... für ein Spiel reicht das glaub ich noch.“ „Das ist zu wenig, ich hol ne neue.“ Damit zupfte der Pyromane das Teil aus der Halterung und ging weiter, als würde er momentan in einer rosaroten Welt voll Blumenwiesen leben. Er schien seine Probleme gerade komplett vergessen zu haben. Etwa eineinhalb Stunden später kamen sie wieder aus dem Laden raus, Demyx mitzerrend. „Ich war aber noch nicht-“ „Schluss. Du kannst da nochmal hingehen“, waren Zexions erste Worte an diesem Tag, während er seinen Freund warnend mit verschränkten Armen genervt anfunkelte. Der ließ nur noch ein kleines Winseln hören, hab sich dann aber geschlagen und schlurfte langsam weiter. Der Silberhaarige schnaubte nochmal leise und ging dann ebenfalls weiter. Die beiden Stricher unterdrückten ein kleines Grinsen und kamen ebenfalls hinterher. „Mohar, mir's kalt“, tat Marluxia kund und wickelte sich fester in seinen schwarzen Mantel ein. „Willst du meinen auch noch haben? Ich frier nich so schnell“, bot ihm der Pyromane an und begann schon damit, den seinen aufzuknöpfen. „Nee, der hier muss nur noch zu Ende aufheizen, dann geht’s.“ Axel ging auf seinen Freund zu und nahm ihn in die Arme. Er schickte eine Hitzewelle zu ihm rüber, die den Älteren von oben bis unten aufheizte. Sie lösten sich wieder voneinander und der Rosahaarige hauchte ein kleines „Danke.“ Sie gingen schweigend weiter und an dem Waisenhaus vorbei. Sie hörten das Geschrei der Kinder, die trotz der Kälte draußen spielten und sich durch nichts stören ließen. Sie sahen zu Seite als sie plötzlich ein gerufenes „Vorsicht!“ hörten und ein Ball auf sie zugeflogen kam. Er kam genau auf Axel zu, der ihn auffing, kurz auf dem Zeigefinger kreiseln ließ und dann zurück warf. Ein kleiner Junge rief ein ehrfürchtigen „Danke“ und lief zurück zu seinen Freunden. Der Pyromane lächelte kurz und wollte sich dann umdrehen, als ihm ein kleines Mädchen in die Augen fiel. Sie stand etwas abseits auf dem Platz und war ganz allein. Der Rothaarige starrte sie an, bevor er an Marluxias Ärmel zupfte und ihm zu hauchte: „Sag mal... Bild ich mir das ein oder sieht die Kleine dahinten aus wie 'ne Mischung aus uns beiden? „ Der Rosahaarige warf ihm einen erstaunten Blick zu, ehe er ihn in Richtung Waisenhaus richtete. Er suchte das kleine Mädchen und verschluckte sich an einfacher Luft, als er es entdeckte. Er schätzte sie auf etwa neun Jahre. Sie war etwa 1,40 m groß und ziemlich schmal. Ihre Augenfarbe konnte er aus dieser Entfernung zwar nicht erkennen, dafür aber ihre Form. Leicht schräg gestellt. Das irritierendste an ihr waren aber ihre Haare. Hüftlang. Und rosa. „Du hast nicht zufällig mal ein Kind gezeugt und mir nichts davon gesagt...?“ „Dasselbe könnte ich dich fragen“, war die einzige Antwort, die Marluxia gab. Demyx sah verwirrt zwischen dem Mädchen und den zwei Strichern hin und her. Zexion hingegen hatte sich mit verschränkten Armen an eine Laterne gelehnt und wartete darauf, dass sie weitergehen konnten. Das musste doch jetzt nicht sein, das Kind da konnten sie auch später noch anstarren. Da musste er nicht daneben stehen und sich ein paar gewisse Körperteile abfrieren. Nach ein paar Minuten fassten Axel und Marluxia sich wieder, warfen aber weiterhin Blicke zu dem Mädchen. Es stand ganz allein am Rand des Hofs und sah in den bewölkten Himmel. Langsam gingen die vier weiter und zurück zum Parkhaus, wo Marluxia einen Strafzettel wegen Falschparkens unter dem Scheibenwischer vorfand. „Was zum... Blabla... 'Genau Begründung: Das Parken eines Fahrzeugs über drei zur Verfügung stehende Plätze ist strafwidrig.'... blaschwafel... Die ha'm ja wohl ein Ei am Wandern?! Denken die, ich quetsch mein Schätzchen auf ein so'n scheißkleines Pissfeld? Ha'm ja den Arsch offen, verdammte Politessen...!“ Der Rosahaarige regte sich nach ein paar Minuten wieder ab, auch wenn er während der Fahrt die ganze Zeit irgendwas vor sich hinmurmelte. Er ließ Demyx und Zexion vor dem Haus des Silberhaarigen raus, noch immer Schimpfworte vor sich hinmurmeld. Später saßen sie wieder bei sich zu hause in der Küche, und Marluxia war noch immer nicht ruhig. „Mann, jetzt reg dich wieder ab... Ich krieg solche Viecher dauernd und piss mich auch nicht so ein.“ „Diese Scheißer wollen 250 Euro von mir! Bohar, ich könnt die so killen!“ Dieses Spielchen ging noch weiter und wurde erst unterbrochen, als Axel der Schweiß ausbrach. Das brachte Marluxia sofort zum Schweigen. Er stand auf und dirigierte den Jüngeren ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch legte. Marluxia kniete sich neben ihn und strich besorgt über seine Schläfen. Eine halbe Stunde später war der Rothaarige vor Erschöpfung eingeschlafen, sein Freund saß auf dem Boden und sah ihn traurig an. Zwar löste der Pyromane sich immer mehr von dem Kokain, doch seine Kraftreserven waren fast vollkommen ausgeschöpft. Axel schlif unrihig und drehte sich immer wieder, streckte sich und rollte sich wieder wie eine Katze ein. Und das ging die nächsten die nächsten drei Stunden so. Marluxia hatte sich nur etwas zu lesen geschnappt und wieder neben das Sofa gesetzt. Als er ein leises Stöhnen hörte, sah er auf und entdeckte den Jüngeren, der sich langsam wieder aufsetzte. „Bleib liegen. Sag, wenn du was brauchst, ich hol es dir“, meinte der Rosahaarige leise und richtete sich etwas auf, die Lektüre vergessen zur Seite gelegt. Ein kleines Kopfschütteln war die Antwort, doch der Rothaarige sank zurück auf die Polster. Er schloss die Augen und legte seine Arme über sie. Axel überlegte. Er war sich nicht sicher, ob er seinen Freund wirklich danach fragen sollte. Das würde er nicht gutheißen, definitiv nicht. Doch er brauchte das jetzt einfach, es vertrieb die Abgeschlafftheit seines Körpers wenigstens für eine Zeit, und sei es nur für eine kurze. Außerdem war er nicht süchtig. „Könntest du... mit was holen...?“ „Natürlich. Was?“ „In meinem Schlafzimmer, in der Schublade im Schreibtisch... Da is 'ne blaue Plastikdose... Bringst du mir sie bitte? Und meine schwarze Tasche. Liegt neben dem Bett.“ „Bin gleich wieder da.“ Der Rosahaarige stand sofort auf, auch wenn ihn ein etwas ungutes Gefühl dabei beschlich. Er ging in das Schlafzimmer des Größeren und nahm die Umhängetasche und die Dose aus der Lade. Er ging zurück zu seinem Freund und drückte ihm beides in die Hand. Der hatte sich in der Zwischenzeit erneut aufgesetzt und angelehnt. Er nahm die Tasche und wühlte darin herum, bis er fand, was er suchte. Er holte ein kleines Metallding heraus und legte die Tasche zur Seite. Er stellte das Ding, Marluxia war sich nicht wirklich sicher, was es war, neben sich auf den Boden. Er legte sich wieder auf die Couch und nahm die blaue Dose. Er öffnete sie und nahm sich etwas heraus. „Du... rauchst?“ Marluxia starrte den Rothaarigen mit offenem Mund an. Er hatte sonst was erwartet, Speed, LSD oder sogar XTC, aber... Zigaretten?“ „Mehr oder weniger. Nicht oft und nicht viel nur halt... manchmal.“ Mit diesen Worten schob er sie sich in dem Mundwinkel und zündete sie mit einem kleinen Flämmchen auf seinem Zeigefinger an. Er tat einen tiefen Zug und ließ den Kopf auf die Polster des Sofas fallen. Langsam blies er den blauen Dunst aus. „Musst du das... hier machen? Geh doch bitte wenigstens zum Fenster und mach es auf... oder geh in dein Schlafzimmer...“ Der Rothaarige warf dem Älteren einen kurzen Blick zu, bevor er sich seufzend aufrichtete. Das Metallding, was sich als Aschenbecher entpuppt hatte, nahm er in die Hand und ging in sein Zimmer.“ Marluxia sah ihm hinterher, sich auf die Unterlippe beißend und mit sich selbst kämpfend. Er hasste Zigaretten. Er hasste sie wie die Pest. Sie stanken, waren ungesund und kosteten ein Vermögen. Und ausgerechnet das musste sein Freund machen. Rauchen. Warum nur? Wollte er von Kokain auf Nikotin umsteigen? Oder war er einfach so naiv, zu glauben, es würde ihm helfen? Beides passte nicht zum Rothaarigen. Aber welchen Grund sollte es sonst haben...? Langsam stand der Rosahaarige auf und ging zum Zimmer des Grünäugigen. Die neue Tür, die erst seit zwei tagen wieder ihm Rahmen war, war fest verschlossen. Er klopfte leise an, zögernd. Axel war unberechenbar in dieser Stimmung. Entweder würden sie gleich den ersten, richtigen Beziehungsstreit haben, oder er musste sich wieder um den Jüngeren kümmern. Ihn aufbauen, ermutigen und festhalten. Ein leises „Ich bin noch nicht fertig“ ertönte von der anderen Seite der Tür. Die Stimme des Rothaarigen war neutral, der Ältere konnte noch nicht sagen, was ihn erwartete. „...Egal... Ich muss mit dir reden.“ „Und worüber? Willst du mir sagen, wie ungesund, teuer und schwachsinnig das ist? Dass ich mir einbilde, es würde helfen? Das ist mir alles sehr wohl bekannt Marluxia, ich bin weder ein Idiont, noch vergesslich.“ Der Rosahaarige schloss seufzend die Augen. Sein Freund war auf Streit aus. Er selbst wollte das eigentlich nicht, vor allem nicht im momentanen Zustand des Größeren. Also hielt er seine Stimme weiterhin ruhig. „Das weiß ich alles...“ „Und was willst du dann?“ „Ich...“ „Ich bin ganz Ohr.“ Marluxia schwieg. Er war sich selber nicht mehr ganz im klaren darüber, was er genau eigentlich hatte ansprechen wollen. „Siehste? Ich hatte Recht, und jetzt fällt dir einfach nichts mehr ein. Also, verschwinde einfach und lass mich in Ruhe.“ Ein leises Klicken drang durch die Tür und die Intuition des Pflanzenmagiers sagte ihm, dass es der metallene Aschenbecher gewesen war. „Axel, ich werde jetzt nicht gehen. Mach die Tür auf und lass mich rein, bitte.“ „Und was dann?“ „Das wirst du dann sehen.“ Marluxias Stimme war noch immer ruhig. Er wollte sich nicht provozieren lassen und einen handfesten Streit entfachen. Keiner von ihnen sagte etwas. Außer einem resignierenden Seufzen von der anderen Seite der Tür war nichts zu hören, und kurze darauf das Klicken eines Schlüssels, der ein Schloss öffnete. Die Tür wurde einen Spalt geöffnet, doch Axel war gleich wieder an seinen Schreibtisch gegangen. Während Marluxia den Raum betrat ließ sich der Pyromane wieder auf den Stuhl fallen, eine glühende Kippe in der Hand. Er zog einmal kurz, bevor er in seinen Aschenbecher aschte und sich dann seinem Freund zuwandte. „Also. Was willst du?“, fragte er während er den Rauch wieder ausblies. Der Rosahaarige setzte sich auf das Bett und versuchte dabei, dem Qualm nicht zu nahe zu kommen. Er vertrug es einfach nicht. „Ich möchte dich bitten, das du das qualmen sein lässt, wenn ich in der Nähe bin. Du weißt, ich vertrag das nicht. Wenn du meinst, du musst das tun, dann tu es, aber bitte nicht in meiner Gegenwart. Sonst ist es allein deine Sache.“ Axel hatte seinen Freund während er geredet hatte ruhig zugehört, nur hin wieder an seiner Zigarette gezogen und den Rauch langsam durch die Nase wieder ausgepustet. Schließlich drückte er die Glut im Aschenbecher aus und sagte ruhig: „Da du aber fast den ganzen Tag bei mir bist, könnte sich das als schwierig erweisen.“ Er sah dem Älteren in die Augen, des Zynismus mit Absicht anwendend. Verstand Marluxia denn nicht, dass er seelisch vollkommen fertig war? Dass er sich eigentlich am Liebsten nur noch in seinem Bett verkriechen würde und für eine lange, sehr lange zeit einfach nur schlafen und nicht mehr aufwachen wollte? Innerlich war der Rosahaarige wie vor den Kopf gestoßen. Hatte der Andere gerade wirklich gesagt, dass er... weggehen sollte? Er sah den Rothaarigen an, welcher mit einem undeutbaren Blick zurückschaute. Er versuchte, gefasst zu bleiben, doch ein kleines Zittern seiner Stimme konnte er nicht verhindern. „Da... willst du, dass ich verschwinde?“ Der Grünäugige vergaß für einen Moment seine eigenen Gefühle und stand auf. Er ging zu Marluxia, welcher ihn noch immer ansah. Er hockte sich vor ihm hin, seine Hände in die eigenen nehmend. „Marluxia, denk das niemals wieder, du-“ „Du hast es aber grad gesagt.“ „Ich meinte das doch nicht so. Damit wollte ich nur andeuten, dass ich etwas öfter mal Zeit für mich brauche. Ich muss mit vielen Sachen klarkommen, da brauche ich einfach etwas, was mir zumindest den Eindruck vermittelt, mich zu beruhigen und mir zu helfen. Wenn ich alleine bin“, fügte er hinzu als der Kleinere den Mund öffnete um etwas davon zu sagen, dass er doch da war. „Ich weiß nicht, aber du kannst dir nicht vorstellen, wie es in mir aussieht. Du musstest dies hier nie durchmachen, du kannst es nicht wissen. Aber du versuchst, mich zu verstehen, mir zu helfen, und dafür danke ich dir. Doch wissen, wie es mir geht, tust du nicht. Das soll kein Vorwurf sein, aber ich brauch einfach mal öfters meine Ruhe um nachzudenken. Ich muss mich selbst wieder aufbauen, damit ich dies alles hier durchhalte.“ „Aber... du hast doch mich...“ „Ich weiß, es ist nur so, dass ich nicht denke, dass wir für den Rest unseres Lebens ununterbrochen zusammen sein werden. Und wenn ich mich jetzt daran gewöhne, dass du immer da bist, um mich aufzubauen, wenn es mir mies geht, dann wäre ich in Zeiten, wo wir uns meinetwegen für ne Woche nicht sehen, aufgeschmissen. Ich will mich nicht von dir abhängig machen, das würde uns beiden schaden. Also brauche ich manchmal meine Ruhe, um mich wieder daran zu erinnern, dass es mich auch noch gibt, dass ich notfalls doch noch ohne dich kann, auch wenn ich das, Gott weiß, nicht will. Verstehst du, Marluxia? Nimm das bitte nicht persönlich, aber das bin einfach nicht... ich.“ Der Rosahaarige hatte ruhig zugehört, auch wenn er bei jedem zweiten Satz am liebsten auch etwas gesagt hätte. Er ließ sich das alles nochmal durch den Kopf gehen, und schließlich nickte er, auch wenn es ihm schwer fiel. Er wollte seinen Freund eigentlich nicht alleine lassen, und es würde ihn auch nicht sonderlich stören, wenn sie voneinander abhängig wären, doch das, was der Pyromane gesagt hatte, war vernünftig. „Na gut...“ Wenn du es demnächst wünschst, allein zu sein, sag es. Ich werde es... akzeptieren.“ Axel lächelte leicht. Ja, das war Marluxia. Egoistisch, aber vernünftig, wenn es um Leute ging, die ihm etwas bedeuteten. „Danke. Und wie gesagt, nimm es bitte nicht persönlich.“ Angesprochener nickte kurz und stand dann auf. „Also gut, ich lass dich dann mal.“ Damit warf er einen letzten Blick zu seinem Freund und verließ dann das Zimmer. ~~~~~~~~~~*~~~~~~~~~~ Alles klar. Es ist vollbracht. Wiedermal, nach endloser Wartezeit, gibt es das nächste Kapitel. Dafür gehört es aber auch zu den längsten. Hoffe es hat euch gefallen, und ich möchte nochmal ganz lieb nach Kommentaren bitten. =) Weiteres gibt es hier nicht mehr zu sagen, alles andere steht in der ENS, die ich euch hab zukommen lassen. Bis zum nächsten Kapitel. K.haosprinz Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)