Destiny? von abgemeldet (Und plötzlich hieß es Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 17: Das Ende? --------------------- Kap 18: Das Ende? Hastig wich Ruan einem herannahendem Schwerthieb aus. Bis vor kurzem hatte sie noch eine Art Triumph verspürt, als Hakobu plötzlich vor ihr aufgetaucht war um sie zu beschützen. Sie hatte einen Bruder! Einen, von dem sie bisher nicht das Geringste gewusst hatte! Dennoch hatte dieses Gefühl nicht allzu lange angehalten, denn es war Fuyu’s Kriegern schnell gelungen sie wieder zu trennen. Jetzt fühlte die Mizuyoukai sich wieder seltsam allein und verlassen inmitten all dieser Soldaten. Vor ihr waren Krieger, hinter ihr waren Krieger und selbst von oben hatte sie schon jemand angreifen wollen! Zudem konnte sie weder Hakobu noch diesen anderen, rothaarigen Youkai irgendwo ausmachen. Es war fast so, als wären sie einfach verschwunden. Doch darauf konnte sie sich nicht sonderlich konzentrieren, immerhin war sie inmitten von Youkai, die sie alle am liebsten tot sehen würden und besaß zudem keine einzige Waffe. Erneut sprang ein Gegner auf sie zu und erneut gelang es ihr im letzten Augenblick auszuweichen. Sie spürte noch den Luftzug der Klinge direkt über ihrem Kopf, als sie sich zu Boden fallen ließ. Im nächsten Augenblick schnellte sie wieder hoch und stieß sich hart vom Boden ab, als auf einmal alle gleichzeitig beschlossen zu haben schienen, sie zu töten. Kurze Zeit waren ihre Gegner durch diesen überraschenden Zug der Mizuyoukai zu verwirrt um zu reagieren, was Ruan eine kleine Verschnaufpause verschaffte. Wie von selbst wanderte ihr Blick dabei zu einem Punkt im Wald rechts von ihr, wo urplötzlich ein bläuliches Licht etwas mitten in der Luft zu zerreisen schien. ,Sesshoumaru!’, schoss es ihr unwillkürlich durch den Kopf. Woher dieses Wissen kam, dass bei dem blauen Licht der Inuyoukai war, wusste sie nicht, sie war sich nur seltsam sicher, dass es stimmte. Im nächsten Augenblick war sie allerdings wieder zu abgelenkt um darüber nachzudenken, denn ihre Füße setzten wieder auf dem Boden auf und fast gleichzeitig begannen die Schwerthiebe nur so auf sie hernieder zu gehen. Leicht lächelnd stand Fuyu am Rande des Kampfplatzes. Anscheinend hatte Hakobu sich geirrt und konnte doch nicht gegen 50 seiner bestausgebildetsten Krieger bestehen. Der blauhaarige Youkai war umringt von seinen Kriegern und schaffte es kaum zu Angriffen übergehen zu können, zumal er teils noch Riko schützen musste, welcher neben dem Mizuyoukai stand. Von dieser Ruan wollte er gar nicht erst anfangen. Er wunderte sich sowieso, warum sie noch immer keine Verletzungen davongetragen hatte, obwohl sie keinerlei Waffen besaß. Nun, dass konnte ihm gleich sein. Im Augenblick hielten die beiden wahren Erben des Ostens zwar noch durch aber die Zeit war auf seiner Seite. Zudem hatte er einen Boten losgeschickt um Verstärkung vom Lager anzufordern. Nur für den Fall der Fälle. Plötzlich hielt er inne, als eine starke, dämonische Aura am Rande des Bannkreises aufflammte. Das… konnte doch nicht wahr sein, oder? Das war die Aura des westlichen Daiyoukai’s! Sesshoumaru war hier! Wie hatte er sie gefunden? Wer hatte ihm von dem Bannkreis erzählt? Wer…? Kurz hielt er inne. Das war jetzt egal! Er musste hier weg. Dann konnte er immer noch behaupten, er hätte von all dem nichts gewusst. Selbst er wusste, dass dies eine klägliche Lüge war, aber so lange er nicht von seinem Kurs abwich konnte der Inuyoukai ihm nichts beweisen… vorausgesetzt weder Ruan noch Hakobu oder gar Riko überlebten das ganze. Schnell fuhr er herum, nur um direkt in zwei eiskalte Augen zu blicken. Kurz musste Fuyu hart schlucken. Nein, an Flucht konnte er jetzt nicht mehr denken, das wäre in sämtlichen Varianten nichts anderes als besserer Selbstmord. Daher machte er einen hastigen Schritt zurück, ehe er sein Schwert zog. Kurz atmete er tief durch ehe er in eine Kampfposition ging. Noch war er im Vorteil, noch war diese verdammte Mizuyoukai noch von seinen Kriegern umringt und nicht von denen des Inuyoukai’s. Noch war es nicht zu spät. Das wusste auch Sesshoumaru, der einen kurzen Blick zu der Szene hinter Fuyu geworfen hatte. Im Augenblick schien sich Ruan noch ganz gut zu schlagen doch sein Gefühl sagte ihm, dass sich das ganz schnell würde ändern können. Kurz hielt er verwundert inne als er diesen… Hakobu und einen weiteren Nekoyoukai unter den Kriegern entdeckte, die sich scheinbar ebenfalls zu verteidigen schienen. Was taten sie hier? Doch mit dieser Frage konnte er sich noch später beschäftigen. Deswegen wandte er sein Augenmerk wieder auf den goldenhaarigen Youkai vor ihm, welcher sein Schwert gezogen hatte und in Verteidigungsposition gegangen war. Bei diesem Anblick schlich sich ein kaltes Lächeln auf Sesshoumaru’s Züge. Fuyu wollte also kämpfen. Das konnte interessant werden. Fast gemächlich zog er Tokijin nur um im nächsten Augenblick mit erhobenem Schwert vorzuschnellen. Entschlossen wehrte Hakobu die herannahenden Schwerthiebe ab. Aus dem Augenwinkel hatte er die Ankunft Sesshoumaru’s bemerkt und wie der Inuyoukai Fuyu’s “Flucht” Zunichte gemacht hatte. Ein leises lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er herumwirbelte und einem unaufmerksamen Angreifer den Kopf abschlug. Er kannte den Lord des Westens zwar nicht, aber so weit, dass dieser den goldenhaarigen Youkai für seine Taten würde töten wollen, kam er auch schon. Dennoch hoffte ein kleiner Tei von ihm, dass Fuyu dieses Duell überleben würde… immerhin wollte er ihn noch selbst ins Jenseits befördern, aber da war er wohl nicht der einzige. Ein heftiger Schmerz in seiner Schulter riss den blauhaarigen unsanft in die Realität zurück. Verdammt, er hatte nicht richtig aufgepasst! Mit einem kleinen Satz in die Luft verschaffte er sich eine kurze Verschnaufpause und gleichzeitig einen recht guten Überblick über die Situation. Es waren einfach zu viele! Er selbst hatte schon gute 10 Krieger ins Jenseits befördert und noch immer kamen mehr! Von überall griffen sie an, sodass man nur mit Mühe und Not gefährlichen Verletzungen aus dem Weg gehen konnte. Ein schneller Blick verriet ihm, dass Ruan sich noch ganz gut schlug, doch das würde bestimmt nicht von Dauer sein. Schon jetzt konnte er die Ersten Anzeichen ihrer Erschöpfung ausmachen. Er musste so schnell wie möglich wieder zu ihr, wenn er seine Schwester nicht doch noch verlieren wollte! Mit diesem Gedanken kam er wieder auf dem Boden auf und riss sein Naginata sofort hoch um den herannahenden Schlag abzuwehren. Im gleichen Augenblick traf ihn etwas in der Kniekehle. Erschrocken weiteten sich seine Augen, als seine Beine unter ihm nachgaben. Sekundenbruchteile kämpfte er entschlossen um sein Gleichgewicht, ehe ihn eine Hand von hinten am Kragen packte und vollends zu Boden zog. Kurz schloss er innerlich mit seinem Leben ab, ehe ein Luftzug direkt über dem Kopf ihn wieder in die Realität zurückriss. Sofort blickte Hakobu über sich, nur um die Klinge zu sehen, die dorthin gestoßen worden war, wo noch vor Sekundenbruchteilen sein Kopf gewesen war. Ein Schauer lief seinen Rücken hinunter. Wäre er stehen geblieben, würde er jetzt nicht mehr leben…. Und doch… der Schlag war von hinten gekommen. Eigentlich hätte Riko hinter ihm stehen müssen, oder? In diesem Moment wurde ihm bewusst, dass er auf etwas seltsam weichen lag…. Ruans Atem ging rasselnd als sie dem herannahendem Schlag auswich. Das konnte nicht so weiter gehen! Sie hatte bisher nicht einmal die Gelegenheit gehabt zurückzuschlagen und langsam stellte sich ihr die Frage, ob sie das jetzt überhaupt noch konnte. Ihre Beine zitterten. Nur das Wissen, dass sie nicht alleine war, hielt sie jetzt noch aufrecht. Ihr Bruder, von dem sie bisher nichts gewusst hatte… er kämpfte irgendwo unter all gegen all diese Soldaten nur um sie zu retten. Sesshoumaru… sie hatte ihn noch nicht gesehen und dennoch wusste sie, dass er hier war. Sie spürte es. Mit jeder Faser ihres Herzens. Auch er war hier um sie zu retten. Selbst dieser rothaarige Youkai, den sie nie zuvor gesehen hatte war mit Hakobu gekommen. Sie alle waren nur wegen ihr hier! Sie durfte nicht aufgeben! Entschlossen sammelte sie Youki in ihren Hände, die blau aufleuchteten und deren Fingernägel sich verlängerten. Sie würde nicht aufgeben! Dämonische Winde kamen um sie auf, als sie die Youkaikrieger um sich herum betrachtete. Einige von ihnen wichen in diesem Augenblick leicht zurück, was eine Art befriedigendes Gefühl in Ruan hervorrief. Dann fingen sich ihre Angreifer wieder und der erste stürmte auf sie los. Er griff alleine an. Und das war sein Fehler. Nur auf ihre Instinkte vertrauend schoss die Mizuyoukai vor. Im nächsten Moment schloss sich ihre Klaue um den erhobenen Schwertarm ihres Gegenübers und bog diesen zurück. Das leuchten um ihre andere Hand verstärkte sich, als sie diese, ohne es selbst zu bemerken, dem anderen durch den Hals rammte. In diesem Moment griffen auch die anderen Youkai um sie herum wieder an. Ruan sah die auflodernde Wut in den Augen der Soldaten, den festen Willen sie zu töten und ihr Verstand setzte aus. Das nächste, was die Mizuyoukai wahrnahm war der unverkennbare Geruch von Blut. Mit leicht geweiteten Augen blickte sie sich um. Überall um sie herum lagen die Leichen ihrer Angreifer. Die restlichen Soldaten hatten einen etwas größeren Kreis um sie gebildet und beobachteten sie misstrauisch. Kurz hob Ruan den Arm, nur um festzustellen, dass sie plötzlich ein Schwert in der Hand hielt. Wie war sie daran gekommen? Es sah genau so aus wie eines der Schwerter ihrer Angreifer. Die Klinge war voll mit frischem Blut… und nicht nur die Klinge. Auch an ihren Händen klebte mehr als nur ein wenig der roten Flüssigkeit. Übelkeit kam in der blauhaarigen auf, als ihr Blick zu den teils zerrissenen Gliedmaßen der Leichen um sie herum wanderte. Diese Wunden konnten niemals von einem Schwert stammen…. Jetzt wusste sie wenigstens, woher das ganze Blut an ihren Fingern kam, doch das half ihr im Augenblick auch nicht weiter. Im Gegenteil. Die Mizuyoukai hatte zunehmend Schwierigkeiten ihren Mageninhalt bei sich zu behalten und gleichzeitig auf ihre Umgebung zu achten. Allein die Vorstellung von dem, was sie bis vor Augenblicke wohl noch gemacht haben musste ließ in ihr tiefen Ekel vor sich selbst entstehen. Doch in diesem Augenblick wurde sie leicht abgelenkt, als sich etwas um sie herum zu verändern schien. Es war nicht sichtbar geschweige denn zu hören und doch spürte die Mizuyoukai deutlich, dass gleich etwas geschehen würde. In einer Art verzweifelten Hoffnung das seine Vermutung nicht stimmte wirbelte Hakobu sein Naginata um sich, brachte so die Soldaten auf Abstand, ehe er sich leicht aufraffte und einen Blick unter sich warf. Das erste was er sah war Blut, ein schieres Meer aus Blut und Haare, welche fast den gleichen Farbton hatten. Erst danach konnte er den Rest des Körpers, auf dem er gelandet war, erkennen. Eine große und tiefe Wunde zog sich quer über die Brust des rothaarigen Nekoyoukai’s, welche sich leicht hob und senkte. “Riko!” Wie erstarrt blickte der blauhaarige in die bereits verschleierten Augen des am Boden liegenden. Der Nekoyoukai war wegen ihm mitgekommen! Er hatte nicht einen Augenblick lang gezögert mit ihm gegen all diese Soldaten zu kämpfen! Und nun sollte er sterben?! Hier?! Weil er zu unfähig war, auf seine Begleiter aufzupassen?! Kurz blitzte so etwas wie Widererkennen in Riko’s trüben Augen auf und sein Mund bewegte sich leicht, als wolle er etwas sagen, doch kein Ton kam über die Lippen des Nekoyoukai’s. ,Nein…’ Hakobu nahm seine Umgebung kaum noch war. Das einzige was jetzt zählte war Riko. Der erste, der ihm seit 17 Jahren geholfen hatte! Der einzige, der ihn als das erkannt hatte, was er war! Derjenige, dessen Atem jetzt aussetzte…. ,Nein!’ Unglaublicher Hass loderte in Hakobu auf. Fuyu hatte ihm seine Familie genommen, sein Land und alles, worauf er einen Anspruch besaß und jetzt auch noch den einzigen, den er als einen “Freund” hätte bezeichnen können. Ohne zu überlegen ließ er sein Youki aufflammen. Er würde Fuyu zeigen was es hieß sich mit ihm anzulegen! Er würde allen zeigen, dass er der wahre Erbe des Ostens war! Er würde seinen Gefährten rächen! Langsam legte er eine Hand auf den Boden und konzentrierte sich. Er würde ihnen zeigen, was es bedeutete jemanden zu töten, der unter seinem Schutz stand! Das einer Fuyu’s Krieger jetzt auf ihn zustürmte und von dem um ihn herumloderndem Youki zerrissen wurde bemerkte er gar nicht. Langsam sandte Hakobu seinen Geist in den Boden. Wasser. Er hatte es schon vorher wahrgenommen. Unter ihm war Wasser, ein unterirdischer Fluss. Nun, unterirdisch würde er gewiss nicht mehr lange bleiben. Entschlossen griff er nach dem Element, dass seine gesamte Art ausmachte, zog es hoch, an die Oberfläche. Weder Sesshoumaru noch Fuyu achteten großartig auf das, was bei Ruan und Hakobu vor sich ging. Beide waren zu sehr in den Kampf vertieft. Rasend schnell ließ der Inuyoukai Tokijins Klinge auf seinen Gegner niederfahren. Hastig riss der goldenhaarige Youkai sein Schwert in die Höhe und parierte den Schlag, wobei etwas kleines in seinem Arm hell aufzuleuchten schien. Ein Juwelensplitter. Kurz machte Sesshoumaru einen kleinen Satz zurück und musterte den anderen prüfend. Es hatte ihn schon verwundert, wie stark dieser anscheinend war, doch wenn er einen Juwelensplitter oder mehrere besaß, dann war dies kein Wunder. Trotzdem würde ihm das nicht viel helfen. “Ist das schon alles, was du kannst?”, fragte Fuyu in diesem Moment provozierend. Er hatte gewusst, dass diese kleinen Splitter ihm irgendwann noch einmal helfen würden. Deswegen hatten all seine Späher nach diesen Suchen müssen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ein leises Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Mit ein bisschen Glück würde dieser Kampf nicht allzu schlecht für ihn ausgehen. Dieser Gedanke verflog jedoch sofort, als plötzlich bläuliche Blitze um die Klinge seines Gegners zu zucken schienen. Im nächsten Moment löste sich eine riesige Energiewelle von dem Schwert. Sofort sprang Fuyu in die Höhe. Er versuchte gar nicht erst, einen Bannkreis zum Schutz um sich aufzubauen. Gegen dieses dunkle Youki würde er auch so nicht ankommen. Kurz landete er auf einem höheren Ast, ehe er sich ebenfalls von diesem Abstieß und somit kurz über die herannahende Energie sprang. Leicht erschrocken bemerkte er dabei, dass der Baum, von dem er sich noch Sekunden zuvor abgestoßen hatte nicht mehr existierte, genau wie eine breite Schneise von Pflanzen dahinter. ,Warum hat er diesen Angriff nicht früher eingesetzt?’ Diese Frage drängte sich ihm prompt auf. Es hätte im Kampf bereits bessere Einsatzmöglichkeiten für so etwas gegeben. Warum hatte der Inuyoukai ihn da nicht auf diese Art angegriffen? Die Antwort dafür konnte er sich da eigentlich selbst geben. Weil diese Ruan immer in irgendeiner Weise hinter ihm gestanden hatte. Weil dieser Angriff auch sie in Mitleidenschaft gezogen hätte. Das konnte ihm irgendwann noch zum Vorteil gereicht werden. In diesem Moment setzte er sanft auf dem Boden auf und prompt griff Sesshoumaru wieder an. Sofort riss der goldenhaarige wieder sein Schwert empor um die Attacke zu blocken doch kurz vor ihm schnellte der Inuyoukai plötzlich in die Höhe. Den Grund dafür bekam Fuyu nur Sekunden später geliefert, als die Erde plötzlich begann unter ihm zu beben. Kurz wehrte Ruan einen der angreifenden Youkai ab, ehe sie hochsprang und auf einem der Umstehenden Bäume landete, wobei ihr Blick sofort zu dem Ursprung des Bebens wanderte. Hakobu’s Youki loderte nur so um ihn herum, hielt seine Angreifer auf Abstand. Er selbst hatte eine Hand auf den Boden gelegt, schien sich auf etwas zu konzentrieren…. Irgendetwas in ihr sagte, dass es jetzt besser wäre zu verschwinden doch Ruan ignorierte dieses Gefühl vollkommen. Kurz flackerte ihr Blick zu Sesshoumaru hinüber der auf einer Art Wolke einige Meter über dem Boden zu stehen schien. Den Bruchteil einer Sekunde erwiderte er ihren Blick, ehe er sich wieder Hakobu zuwandte. Das Zeichen für die Mizuyoukai, es ihm gleichzutun. In diesem Augenblick brach der Boden auf und kochendes Wasser schoss in einer Fontäne hervor, verbrannte die Youkai, welche von ihm getroffen wurden. Fast zeitgleich riss die Erde noch an anderen Stellen auf und immer kam kochendes Wasser hervor geschossen. In diesem Moment hob Hakobu seine Hand und kurzzeitig sah es so aus, als würde sich ein Teil seines Youki’s mit dem Wasser vermischen. Kurz musste Ruan blinzeln. Hatte sie gerade richtig gesehen? Hatten ihre Sinne ihr nicht gerade einen Streich gespielt? So etwas war doch gar nicht möglich… oder doch? Knurrend wartete der Mizuyoukai einen Augenblick, bis sich sein Youki mit dem Wasser vermischt hatte, dann stand er auf, wobei sich das flüssige Element in dem seine Energie verborgen war einer Wasserschlange gleich um ihn wand, ohne ihn jedoch zu berühren. Seine Familie war berühmt dafür ihr Element in einer solch starken Weise zu beherrschen. Durch diese Technik waren seine Eltern zu den Herren des Ostens geworden und mit dieser Technik würde er sich das zurück holen, was Fuyu ihm genommen hatte! Immer schneller schien sich das Wasser um ihn herum zu winden, immer schneller, bis es urplötzlich auf alle umstehenden Krieger zuraste. “Verzeiht, ist Ruan-sama bereits gefunden worden?”, entschuldigend verbeugte dich Akiko vor dem Haushofmeister. Sie hatte das gesamte Schloss noch einmal von oben bis unten durchkämmt, allerdings ohne erfolg. Sie machte sich unglaubliche Sorgen um die Mizuyoukai. “Nein, allerdings hat sich der Lord selbst auf den Weg gemacht. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, Akiko.”, meinte der andere in diesem Moment leicht lächelnd und gab der Inuyoukai mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie sich entfernen sollte. Die Dienerin entfernte sich daraufhin mit einer weiteren Verbeugung und der Haushofmeister blickte ihr kurz nach. Er wusste um das gute Herz der braunhaarigen und wollte sie nicht noch mehr besorgen, daher wollte er ihr nichts davon erzählen, dass Sesshoumaru befohlen hatte das Lager des östlichen Daiyoukai’s zu blockieren. Wahrscheinlich wäre die andere bei einer solchen Nachricht besorgt genug gewesen um sofort selbst aufzubrechen um nach der Mizuyoukai zu suchen und das war etwas, was im Augenblick sehr ungesund werden konnte, so vermutete er zumindest. Nachdenklich schloss Akiko die Tür zu den Gemächern des Haushofmeisters hinter sich. Ihr Gefühl sagte ihr, dass hier etwas nicht stimmte. Der Lord hatte sich selbst auf die Suche nach Ruan begeben? Wenn der andere versucht hatte sie mit seinen Worten zu beruhigen, so hatte er sein Ziel kilometerweit verfehlt. Diese Aussage ließ in der Inuyoukai nur noch größere Sorge aufkommen. Wenn selbst Sesshoumaru-sama nach Ruan-sama suchte, dann konnte wirklich etwas nicht stimmen! Kurzentschlossen machte sie sich auf den Weg zum Schlosstor. Wenn ihre Vermutungen stimmten und der Lord den Palast durch dieses verlassen hatte dann konnte sie bestimmt seiner Fährte folgen. Diese würde sie dann gewiss zu der Mizuyoukai führen, hoffte sie zumindest. Es dauerte nicht lange ehe Fuyu begriff, dass Wasser gefährlicher war als er bisher gedacht hatte. Eigentlich hatte er angenommen das Hakobu’s Angriff seine Krieger höchstens ein paar Schritt zurückwerfen würde, doch was er sah, warf seine Theorie komplett über den Haufen. Seine Krieger starben! Jeder, der von dieser seltsamen Wasserschlange getroffen wurde, starb! Er selbst hatte dieses Element nie auf diese Weise beherrschen können, was allerdings damit zusammenhing, dass sein Bruder, Hakobu’s Vater, eine andere, stärkere Mutter gehabt hatte als er. Was Magie anging hatte er nie mit seinem Bruder mithalten können und anscheinend war der blauhaarige Youkai genauso stark wie sein Vater. Als ihm das bewusst wurde sprang er direkt auf einen der umstehenden Bäume. Im nächsten Augenblick schoss der Angriff des Mizuyoukais auch dort vorbei, wo er nur Sekundenbruchteile zuvor gestanden hatte. Ein unterdrückter Fluch entglitt Fuyu. Wenn er nicht aufpasste, dann hatte er bald drei starke Gegner gegen sich anstatt nur einem und selbst dieser Eine bereitete ihm schon genug Probleme. Das ließ nur noch eine Möglichkeit offen: Er musste hier weg. So schnell wie möglich. Ohne zu zögern wandte er sich um und sprang über die Baumwipfel davon. Aus dem Augenwinkel bemerkte Sesshoumaru die Bewegung Fuyu’s. Mit einem letzten Blick zu den beiden Mizuyoukai wandte er sich um und folgte dem goldenhaarigem. Offensichtlich lief Ruan jetzt nicht mehr in Gefahr von einem der Soldaten getötet oder gar verletzt zu werden und dieser andere, blauhaarige Youkai… nun, es würde ihn schon sehr wundern, wenn er der anderen Schaden würde zufügen wollen. Mit großen Sprüngen setzte er dem anderen nach, wobei er Youki in sein Schwert fließen ließ. Er hatte keine Lust auf eine lange Verfolgungsjagd. Als Fuyu kurz darauf in einiger Entfernung vor ihm auftauchte jagte er ihm Tokijins Druckwelle hinterher. Fast sofort wich der goldenhaarige dieser mit einem Sprung zu Seite aus, was Sesshoumaru die Gelegenheit gab den anderen einzuholen. Erst als ein Großteil der Youkaikrieger tot waren bemerkte Ruan, dass Sesshoumaru sowie Fuyu nicht mehr da waren. Suchend sah sie sich um. Wahrscheinlich führten die beiden ihren Kampf an einem anderen Ort weiter, nur wo? Das krachen eines umstürzenden Baumes beantwortete nur Sekunden später ihre Frage. Sogleich wollte sie sich umdrehen und in diese Richtung aufbrechen, als ihr Blick noch einmal auf Hakobu fiel. Er war ihr Bruder… sollte sie ihn hier wirklich so alleine zurück lassen? Nun, er schien keinerlei Probleme zu haben… und sie wollte nicht, dass Sesshoumaru etwas beim Kampf gegen Fuyu geschah. Also würde sie den beiden folgen müssen. Plötzlich viel ihr Blick auf einen Bogen samt Köcher, den wohl einer der Krieger verloren haben musste. Kurzentschlossen sprang sie auf den Boden, hob die Waffe auf und machte sich dann daran, in die Richtung aus der eben das Geräusch des umfallenden Baumes gekommen war zu rennen, wobei sie das mehr oder weniger gestohlene Schwert in die bis eben leere Schwertscheide ihres eigenen Schwertes gleiten ließ. Wahrscheinlich war es besser, wenn sie vorerst nur den Bogen benutzte, immerhin hatte sie mehr Übung mit dieser Waffe. Ihr kam es wie eine Ewigkeit vor, ehe sie Sesshoumaru und Fuyu eingeholt hatte, welche mittlerweile auf einer großen, leicht abfallenden Lichtung weiterkämpften. Zu ihrer Beruhigung hatte der Inuyoukai scheinbar nicht den kleinsten Kratzer abbekommen, wobei der goldenhaarige schon aus mehr als einer Wunde blutete. Offensichtlich waren ihre Sorgen unbegründet gewesen. Trotzdem legte sie einen Pfeil an die Sehne. Man konnte ja nie wissen. Fuyu gelang es nur mit Not Tokijins Klinge auszuweichen, als ihm Ruan ins Auge fiel. Sie war hier und auch sie war höchstwahrscheinlich dazu bereit ihn zu töten. Verdammt! Aber…. Kurz konzentrierte er sich auf die Wunde in seinem Arm. Der Juwelensplitter darin war bereits mit dem bloßen Auge zu sehen, allerdings war er mit seinem eigenen Blut getränkt…. Er hatte gehört, dass das Juwel oft benutzt wurde andere zu kontrollieren…. Es wäre immerhin eine Möglichkeit. Die einzige, die ihm jetzt wahrscheinlich noch übrig blieb. Mit neu gewonnener Hoffnung sprang er auf Sesshoumaru zu, startete einen Angriff, den er jedoch kurz vor dem Inuyoukai abbrach und stattdessen auf die Mizuyoukai zusprang, wobei er den verunreinigten Splitter aus seinem Arm zog. Als Sesshoumaru die Finte Fuyu’s bemerkte sprang er ihm sofort hinterher. Ein wütendes Knurren entwich ihm. Wieso war Ruan ihnen gefolgt? Sie hätte dort bleiben sollen wo sie war, wo er nicht auf sie Acht geben musste. Kurz bevor der goldenhaarige Youkai bei der Mizuyoukai war hatte diese schon den Bogen erhoben und auf ihren Angreifer gezielt, schoss jedoch nicht. Als Sesshoumaru sah, wie der goldenhaarige etwas auf Ruan zu werfen schien, hielt er kurz leicht verwirrt inne, ehe er Fuyu mit einem einzigen Sprung einholte und mit Tokijin auf dessen Hals zielte. Dabei sah er aus dem Augenwinkel, dass der Blick der Mizuyoukai seltsam… leer war. Im letzten Augenblick wich Fuyu dem Angriff aus und wich mit einem großen Sprung zurück. Sofort wirbelte der weißhaarige Inuyoukai herum und betrachtete den anderen prüfend. Irgendetwas stimmte hier nicht. Was hatte der andere getan? Kurz war er versucht einen Blick über die Schulter zu Ruan zu werfen, widerstand diesem Drang allerdings sofort. Er wusste, dass auch nur eine kleine Unaufmerksamkeit bei einem Duell ein tödlicher Fehler sein konnte. Egal was der andere da gerade gemacht hatte, er würde sowieso noch früh genug herausfinden, was es war. ,Ich muss kämpfen.’ Warum? ,Ich muss ihn besiegen!’ Wen? Verworrene Gedanken schossen durch Ruans Kopf. Immer wieder kamen ihr die Tatsachen in den Sinn, dass sie kämpfen und jemanden besiegen musste. Jetzt! Doch wen? Und warum? Sie konnte sich nicht mehr erinnern. Sie wusste nicht, wo sie war oder wer die beiden Youkai waren, die auf der Lichtung vor ihr kämpften. Sie wusste nur, dass sie ebenfalls kämpfen musste. Warum? Wie von selbst bewegten sich ihre Arme, spannten den Bogen mit dem Pfeil auf der Sehne. ,Wieso habe ich einen Bogen?’, diese Frage erschien der Mizuyoukai noch während sie sie sich selbst stellte seltsam unbedeutend, als wäre die Antwort selbstverständlich, wenn sie ihr nur wieder einfallen würde. Ohne das sie selbst es so wollte zielte sie und ließ die Sehne im nächsten Augenblick vorschnellen. Ihr Pfeil traf, zerschlug die schwarze Rüstung und bohrte sich in den Körper des Youkais. ,Eine schwarze Rüstung? Irgendetwas ist falsch. Doch was? Was habe ich vergessen?’ Trotz ihrer Zweifel bewegte sich ihr Körper, zog einen weiteren Pfeil aus dem Köcher, legte ihn an die Bogensehne und spannte diese. Was tue ich hier? Warum bewege ich mich ohne es zu wollen? Die Bilder ihrer Umgebung kamen nur noch unscharf in ihrem Geist an. Nur noch am Rande spürte sie, dass sie zielte…. Auf wen zielte sie?! Sie wollte das nicht! Verzweifelt rang Ruan mit sich selbst. Sie wollte, durfte nicht angreifen! Doch irgendetwas in ihr schien zu flüstern, das es unwichtig war, was sie dachte. Das alles unwichtig war, was sie vergessen hatte, dass nur der Augenblick noch zählte. Irgendetwas schien sie zu beherrschen, Zweifel in das bisschen Bewusstsein zu streuen, dass ihr im Augenblick noch geblieben war. In diesem Moment leuchtete etwas grün in ihrem Blickfeld auf und sie wurde hart zurückgeschleudert, prallte gegen einen Baum und blieb dort kurzzeitig liegen. Schmerz. Das war das erste Gefühl, was zu Ruan durchdrang. Ihr gesamter Rücken schmerzte und dennoch erhob sich ihr Körper wieder als sei nichts geschehen. Fast schon wütend stemmte sich das Bewusstsein der Mizuyoukai gegen diese ungewollte Bewegung. Sie wollte liegen bleiben, sich ausruhen, den Schmerz vergehen lassen, doch das, was sie lenkte, schien andere Pläne zu haben. Erneut zog sie zwei Pfeile aus dem Köcher und während sie den ersten an die Sehne legte, ließ sie in den zweiten Youki fließen. Fast bedächtig spannte sie den Bogen und zielte, während ihr Geist noch immer versuchte die Kontrolle über sich zurück zu gewinnen. In diesem Augenblick schnellte der erste Pfeil los und nur Sekundenbruchteile später war auch schon der zweite, von dem angefülltem Youki bläulich leuchtend, abgeschossen worden. Dem ersten Angriff konnte der Youkai noch knapp ausweichen, wobei seine langen, weißen Haare um ihn herum wehten, als er ihr seinen Kopf zuwandte. Weiße Haare… Erinnerung kamen in Ruan auf. Sie kannte diesen Youkai, sehr gut sogar. Er hatte sie gerettet, schon mehrere Male…. In diesem Augenblick traf der zweite Pfeil den Youkai kurz über der Hüfte und ihre Energie in dem Geschoss tat seine Wirkung. An seinen leicht verwunderten, goldenen Augen konnte sie erkennen, dass er damit nicht gerechnet hatte. Goldene Augen…. Sesshoumaru! Die Erkenntnis traf sie hart und unvermittelt. In diesem Augenblick barst der Wall in ihrem Innern, der ihre Erinnerungen zurückgedrängt hatte. Sesshoumaru, er war gekommen um sie zu retten. Er war es, der es wegen ihr mit Fuyu aufnahm. Langsam entglitt der Bogen ihren Händen, während sich Tränen in ihren Augen sammelten. “Sesshoumaru!”, ihr war nicht bewusst, dass sie seinen Namen schrie, als sie auf ihn zu rannte. Ihr war nicht bewusst, wie sich ein kleiner Splitter von ihrer Schulter löste und zu Boden fiel. Langsam klopfte sich den Staub von der Kleidung, ehe er sich umsah. Seine gesamte Umgebung war zerstört. Kein Baum im Umkreis von 10 Metern hatte seinen verzweifelten Wutausbruch überlebt. Traurig wanderte sein Blick weiter, zu Riko oder zu dem, was einmal Riko gewesen war. Er musste sich nicht mit Heilkunst auskennen um zu wissen, dass der Nekoyoukai tot war. Tot… weil er ihm geholfen hatte. “Schlaf gut… mein Freund.”, murmelte der blauhaarige mit erstickter Stimme, ehe er zwang wegzusehen. Er durfte jetzt nicht in Trauer versinken. Ruan war verschwunden, Sesshoumaru und Fuyu waren weg. Er hatte gar nicht bemerkt wie sie sich entfernt hatten aber dennoch musste er ihnen folgen. Irgendeinen Weg könnte der goldenhaarige noch finden um sein Schicksal abzuwenden und das war etwas, was er verhindern musste. Allein um Riko’s Willen. Auch er hatte dafür gekämpft. Kurz ließ er seine Sinne schweifen bis er die Auren der Gesuchten ausgemacht hatte. Entschlossen drängte er seine Trauer beiseite und setzte zum Sprung an, als es plötzlich im Gebüsch am Rande des ehemaligen Lagers raschelte und eine braunhaarige Inuyoukai hinausstolperte. Das erste, was Akiko auf der Lichtung wahrnahm war der Geruch von Blut und Tod. Sie hatte den Geruch des Schlossherrn bis hier her verfolgt. Vor kurzem hatte sie dann auch Ruan-sama’s etwas ältere Spur wahrnehmen können, die hier endete. Erschrocken schlug sie eine Hand vor den Mund während ihr Blick über die offene Fläche wanderte. Fast erwartete sie, die Mizuyoukai ebenfalls irgendwo liegen zu sehen, entspannt sich aber leicht, als dem nicht so war. Erst danach fiel ihr der blauhaarige Youkai auf, der sie mit einer Mischung aus Misstrauen, Ärger und Verwirrung anstarrte. Wer war das? Was hatte er hier zu suchen? Er stammte nicht aus dem Schloss, war er dann also einer der Entführer? Bestimmt. Es musste einfach so sein. Was hätte den fremden Youkai sonst dazu bewegen können, hierher zu kommen? Zu einem Ort, wo offensichtlich bis vor Augenblicken noch gekämpft worden war? “Wer bist du?! Und was hast du mit Ruan-sama gemacht?!”, warf sie ihm wütend entgegen. __________________________________________________________________________ Hier ist das Kap auch schon zu Ende^^ Eigentlich hat ich ja vorgehabt noch weiter zu schreiben, aber das hät hier jetzt iwie nicht mehr reingepasst. So, jetzt mal zum Inhalt. Riko’s Tod war eigentlich schon viel früher geplant gewesen aber an der Stelle hatte es nicht wirklich gepasst und so hab ich’s jetzt in dieses Kapitel verschoben. Natürlich ist Hakobu’s Laune jetzt auf einem denkbaren Tiefpunkt angelangt und das man mit dem Mizuyoukai jetzt nicht gerade gut Kirschen essen kann wird Akiko im nächsten Kapitel lernen müssen. Nun, Fuyu hat doch noch eine Möglichkeit gefunden seine Überlebenschancen zu verbessern und ob er damit erfolg hat… na ja, das seht ihr im nächsten Kap^^ Ich hoff mir ist die Beschreibung der besessenen/ kontrollierten/ gesteuerten Ruan halbwegs gelungen…. Wer so lieb ist und mir ein Kommi hinterlässt kriegt wieder ne ENS, wenn’s nächste Kap on kommt^^ Bye, _Corchen_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)