Destiny? von abgemeldet (Und plötzlich hieß es Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 15: “Die Folgen unserer Entscheidungen.” ------------------------------------------------ Mit noch immer hochrotem Kopf stürmte Ruan aus dem Schloss hinaus in den Garten. Was hatte sie da gerade getan?! Sie hatte doch nicht tatsächlich eben Sesshoumaru… geküsst…, oder? Nein, das hier war bestimmt nur ein Traum! Gleich würde sie aufwachen und feststellen, dass nichts von all dem passiert war! Ja, sie war jetzt ganz bestimmt am schlafen und träumte! Anders könnte sie sich das ganze nicht erklären. Jedoch… für einen Traum fühlten sich die Schmetterlinge, die in ihrem Bauch flatterten, recht real an. “Ruan-chan, was ist los?”, fragte in diesem Augenblick eine unschuldige Kinderstimme und dennoch hätte nicht viel gefehlt, und die Mizuyoukai wäre mit einem erschrockenem Aufschrei zur Seite gesprungen. Dementsprechend dauerte es kurze Zeit, ehe sie sich wieder fing. “E… es ist nichts, Rin. Mach dir keine Sorgen….” “Aber warum bist du dann so rot im Gesicht?” “Ähm…”, die einzige Folge dieser Frage war, dass Ruan noch mehr Blut in den Kopf schoss. Was musste die andere sie auch auf so etwas ansprechen?! “Bist du vielleicht krank?”, fragte das kleine Mädchen sogleich besorgt, als sie dies sah. Sie hatte noch nie gesehen, dass jemand so hoch rot anlaufen konnte. Ganz bestimmt ging es Ruan-chan nicht gut! Anders konnte sie es sich nicht erklären. “Wenn du dich nicht gut fühlst, dann muss du dich hinlegen. Ich kann dann auch Sesshoumaru-sama bescheid sagen.” Wie rot konnte man eigentlich werden? Diese Frage schoss der Mizuyoukai durch den Kopf, als sie spürte, wie ihr Gesicht praktisch zu glühen begann. Rin hatte diese Frage bestimmt nicht böse gemeint… nein, ganz bestimmt nicht, aber sie hatte damit trotzdem genau ihren empfindlichen Punkt getroffen. “I… ist schon gut, Rin…. Ich werde einfach einen kleinen Spaziergang machen. Willst du vielleicht mitkommen?”, fragte sie daher, um jetzt einfach irgendetwas zu machen. Als das kleine Mädchen sogleich mit einem fröhlichen “Au ja!” antwortete, ging sie los. “Mein Herr, ich versichere Euch, es war die einzige Möglichkeit!”, beteuerte Fuyu’s Berater nun schon zum ungefähr zwanzigstem Mal und noch immer beruhigte sich der goldenhaarige Youkai nicht. “Von wegen! Du hättest deine diplomatischen Fähigkeiten voll ausspielen können! Von mir aus hättest du auch erklären können, dass ich unzurechnungsfähig oder ähnliches wäre!”, brauste er sogleich auf. “A… aber My Lord…. Das wäre gegen eure Ehre….” “Zur Hölle mit dieser verdammten Ehre! Was nützt mir Ehre, wenn ich tot bin?!” Kurz atmete Fuyu aus, um wieder halbwegs zur Ruhe zu kommen. Durch Unbeherrschtheit und einen unfähigen Berater war er in diesen Schlammassel geraten, durch eben diese beiden Sachen würde er da aber nicht mehr herauskommen. Er musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren. “Wodurch… könnte ein solches Duell umgangen werden?” Verwundert sah sein Berater auf. Mit so etwas hatte er jetzt nicht gerechnet und dennoch war er froh darüber, dass sich sein Herr offensichtlich wieder halbwegs beruhigt hatte. “Nun, das ist schwierig, My Lord. Da ihr der… Auslöser dieses Streites war, ist es für euch praktisch unmöglich, einem Kampf auszuweichen, vorausgesetzt, ihr wünscht keinen Krieg. Sollten euch jedoch schwerwiegende… gesundheitliche Probleme beim Kämpfen behindern, so würde der Kampf bis zu dem Punkt verschoben werden, an dem es euch besser ginge. Sollten der Westen und Osten durch eine große Gefahr dazu gezwungen werden, sofort zusammen zu arbeiten, würde das Duell wahrscheinlich abgesagt. Sollte der Lord des Westens durch irgendein Ereignis in eurer Schuld stehen, würde der Kampf ebenfalls nicht stattfinden, vorausgesetzt, dies läge in eurem Interesse.”, erklärte er daher ausführlich. “Hm…”, nachdenklich sah Fuyu sich um. Das könnte schwierig werden. Keiner dieser besonderen Vorfälle, die ihm helfen könnten, schienen in greifbarer Nähe zu sein…. Derweil vor den Toren des Palastes: “Ich habe euch gesagt, dass die Wachen euch nicht einfach durchlassen werden!”, zischte Riko ärgerlich, während er verstohlen zu den Soldaten, welche die große und letzte Pforte vor dem eigentlichen Schloss bewachten. Hakobu und er waren auf Vorschlag des ersteren einfach zu den Kriegern hingegangen und hatten Einlass verlangt. Natürlich war es schief gegangen und nach Meinung des Neko-Youkai konnten sie froh sein, ohne irgendwelche Blessuren davongekommen zu sein. Leider schien der Blauhaarige da ganz anderer Ansicht zu sein…. “Von wegen! Die sollten froh sein, wenn ich sie nicht sofort in Stücke haue!”, knurrte der Hakobu gerade wütend. Noch bis vor kurzem waren sie Fuyu um einen Schritt voraus gewesen, jetzt hatte er sie um einen halben Tag betrogen! Außerdem hatte er sich sagen lassen, dass etwas wichtiges im Palast vorgefallen war, doch was genau hatte ihm keiner sagen können. Er wusste nur, dass es etwas mit Sesshoumaru, Ruan und Fuyu zu tun hatte. In der Stadt kursierten nur einen halben Tag nach diesem Ereignis schon die wildesten Gerüchte und eines war lächerlicher als das andere. So hatte Hakobu von irgendjemandem gehört, dass Fuyu in einem gewissen Sinne an Ruan interessiert sein solle. Wäre so eine Annahme nicht viel zu makaber, hätte er fast darüber gelacht. Natürlich waren noch mehr solcher Vermutungen überall umgegangen und das hatte ihn zu dem Schluss gebracht, keinem einzigen der Gerüchte glauben zu schenken. Selbst dann nicht, wenn sie plausibel waren. Daher wollte er sich jetzt selbst davon überzeugen können, was wirklich vorgefallen war. “Hakobu-sama….”, setzte Riko in diesem Augenblick zögernd an, “Da hinten ist ein weiteres, kleineres Tor. Wahrscheinlich ist es für Diener gedacht….” Nachdenklich zog der Blauhaarige die Augenbrauen zusammen. Das wäre natürlich eine Möglichkeit…. Das Problem war nur, dass er und Riko nicht nach Dienern aussahen, dafür war ihre Kleidung viel zu wertvoll. Aber das war etwas, was man ändern konnte. Es würde sie nur etwas Zeit kosten, wieder einmal…. In diesem Augenblick wurde die Plane, welche den Eingang zu Fuyu’s Zelt verdeckte, grob zur Seite gerissen und einer der Wachen trat ein. “My Lord, eine Fremde ist im Lager und wünscht euch zu sprechen!”, kündigte er mit einer tiefen Verbeugung an. “Schick sie herein.”, schnaubte Fuyu ungeduldig und bedeutete seinem Berater gleichzeitig, dass Zelt zu verlassen. Eine Fremde war also hier? Wer konnte das sein? Er hatte eigentlich nicht erwartet, ausgerechnet hier und vor allem jetzt Besuch zu bekommen. Hinzu kam noch, dass er sich keinen Grund denken konnte, wieso jemand ihn würde sehen wollen. So wie es aussah, war er morgen doch sowieso so gut wie tot…. Keine fünf Minuten später saß schon eine rothaarige Youkai in einem teuren Kimono vor ihm. Kurz verengte der goldenhaarige prüfend die Augen. Diese Youkai kam ihm bekannt vor. Irrte er sich, oder hatte er sie bereits im Schloss schon einmal gesehen? “Verzeiht mein überraschendes Eindringen, My Lord, aber ich habe einen Vorschlag.”, setzte sie zuckersüß an, “Ich habe mir sagen lassen, dass ihr wegen einer Mizuyoukai namens Ruan praktisch zu einem Duell mit dem Lord des Westens gezwungen worden seit….” An dieser Stelle machte die rothaarige eine bedeutungsschwere Pause und blickte ihren Gegenüber aus fragenden Augen an. Fast schien es so, als wolle sie den anderen um Erlaubnis dazu bitten, weiter sprechen zu dürfen, was auch Fuyu recht schnell verstand. “Red weiter!”, befahl der goldenhaarige daher einfach, wobei er innerlich zu dem Schluss kam, dass er der rothaarigen besser nicht völlig trauen sollte, egal, was sie auch vorschlug. Diese Youkai erschien ihm nicht gerade zuverlässig. Dafür sprach schon allein die Tatsache, dass sie jetzt hier war. Als die andere diese Aufforderung zu Sprechen hörte, schlich sich ein leises Lächeln auf ihre Lippen. So wie es aussah schien der Lord des Ostens ja durchaus bereit dazu zu sein, sich ihren Vorschlag anzuhören… das war doch schon fast ein Beweis dafür, dass er ihn auch annehmen würde. “Nun, ich bin der Meinung, dass dies eine bodenlose Unverschämtheit ist und das diese Ruan dafür büßen sollte…. Ich wollte My Lord die Möglichkeit nahe legen diese Mizuyoukai… nun… einfach verschwinden zu lassen….” Ruan bemerkte erst, dass sie nicht mehr alleine waren, als Rin plötzlich lächelnd aufsprang und “Sesshoumaru-sama!”, rief. Erschrocken sah die blauhaarige in die gleiche Richtung wie das kleine Mädchen und erblickte auch sogleich den weißhaarigen Inuyoukai, der sie scheinbar gleichgültig betrachtete, ehe er sich Rin zuwandte. “Solltest du nicht bei Jaken sein?”, wollte er kühl wissen. “Was kann ich dafür, dass er nicht aufpassen kann!”, verteidigte sich das kleine Mädchen prompt. “Bist du ihm etwa weggelaufen?”, fragte nun auch Ruan leicht verwundert. So kannte sie Rin noch gar nicht. “Nun….”, druckste die Kleine daraufhin mit einem leicht schuldbewussten Gesichtsausdruck herum. Ihr war der prüfende Unterton in der Stimme der Mizuyoukai nicht entgangen und wollte außerdem nicht, dass die andere etwas schlechtes von ihr dachte. “Er ist immer noch bei den Blumenbeeten…”, merkte Sesshoumaru in diesem Augenblick an und sogleich machte sich Rin in die ihr so gewiesene Richtung auf und ließ Ruan mehr oder weniger allein mit dem Inuyoukai zurück. Sogleich bereute die Blauhaarige, dass Mädchen weggeschickt zu haben, denn ihr kam wieder in den Sinn, warum sie noch bis vor kurzem so… aufgeregt gewesen war. Sie hatten sich geküsst. Sesshoumaru hatte sie tatsächlich geküsst und ihr hatte es auch noch mehr als nur gefallen! Bei dem alleinigem Gedanken lief sie hochrot an. Das der weißhaarige Inuyoukai plötzlich direkt vor ihr stand, machte sie zudem noch zusätzlich nervös. Rasch erhob sie sich von der Bank, auf der sie und Rin bis vor kurzem noch gesessen hatten, um sich wenigstens nicht allzu klein und unbedeutend vor dem anderen vorzukommen. “Wegen heute morgen…”, setzte sie leicht unsicher, an, wurde jedoch sofort unterbrochen. “Warum bist du weggelaufen?” Sofern das noch möglich war verdunkelte sich Ruans Gesichtsfarbe noch, während sie fieberhaft nach einer Antwort suchte. Das war wirklich eine gute Frage. Wieso war sie weggelaufen? Warum war sie nicht einfach da geblieben…? Weil sie Angst gehabt hatte… aber wovor? Davor, dass er sie wegstieß? Davor, dass er sich über sie lustig machte? Davor… das alles nur ein Scherz gewesen war? Aber das konnte sie Sesshoumaru schlecht sagen, oder? Der Inuyoukai war derweil mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Eigentlich hatte er Ruan schon fiel früher aufsuchen wollen, doch sein Verstand hatte ihn davon abgehalten. Der Grund dafür war einfach: seit kurzem kamen zunehmend ihm unbekannte Gefühle in ihm hoch, wenn er bei der Mizuyoukai war. Mittlerweile ging das ganze schon so weit, dass er sich sein eigenes Verhalten manchmal gar nicht mehr erklären konnte. Zum ersten Mal in seinem Leben war er uneins mit sich selbst. Einerseits wollte er Ruan aus seiner Nähe verbannen, damit er sich endlich nicht mehr mit diesen Gefühlen herumschlagen mussten, zum anderen hatte er diesen seltsamen Wunsch, ständig bei ihr zu sein. “Ich… weis es nicht genau….”, antwortete die Mizuyoukai in diesem Moment leise auf seine Frage. Überrascht sah er sie an, als sie vorsichtig weiter sprach. “Sesshoumaru, hast du… hast du das heute Morgen… ernst gemeint oder… hast du nur mit mir gespielt?”, bei dieser Frage hob die Mizuyoukai ihren Blick um direkt in die goldenen Iriden ihres Gegenübers blicken zu können. Dieser gab nur sich selbst zu, dass er über diese Frage leicht wütend war. Als ob er, Sesshoumaru, es nötig hätte, mit einer Frau zu “spielen”! Und noch ehe er wusste, was er tat, hatten seine Instinkte schon ihre ganz eigene Antwort auf Ruans Frage gefunden. Erschrocken zog die blauhaarige die Luft ein, als sie sich plötzlich gepackt und in die Arme des weißhaarigen vor ihr gezogen wurden. Kurz versteifte sich ihr Körper, ehe sie sich wieder entspannte, wobei sich ein leises Lächeln auf ihre Züge schlich. Das war wohl seine Art, ihre Frage zu verneinen. Irgendwie musste sie zugeben, dass ihr diese durchaus gefiel und so erwiderte sie zaghaft seine Umarmung. Als Sesshoumaru sich bewusst wurde, was er gerade tat wollte er Ruan sofort wieder von sich stoßen, hielt jedoch überrascht inne, als er ihr alles andere als abweisende Reaktion spürte. Ohne das es ihm bewusst wurde, kroch ein warmes Gefühl in sein Herz und den Bruchteil einer Sekunde lang hätte ein stiller Beobachter sehen können, wie sich so etwas wie ein schwaches Lächeln auf die sonst so kalten Züge des Inuyoukais schlich, welches genauso schnell wieder verschwant, wie es gekommen war. Kurz darauf löste er die Umarmung allerdings doch, als er spürte, wie sich Natsumi näherte. Anscheinend hatte auch die Mizuyoukai gespürt dass sie nicht länger allein waren, denn sie drehte sich ohne ein Wort zu sagen in die Richtung, in welcher die Prinzessin des Südens nur Augenblicke später auftauchte. Kurz sah die rothaarige zwischen Ruan und Sesshoumaru hin und her, wobei sich ein wütender Ausdruck in ihre Augen schlich. Kaum war man einmal nicht da, nutzte diese verdammte Mizuyoukai das schon aus um sich bei Sesshoumaru einzuschleimen! Sie verspürte große Lust, der anderen dafür an die Kehle zu springen. Diese verdammte Ruan tauchte hier einfach auf, wohnte ohne Rang und Namen im Fürstentrakt und zudem schenkte der Lord dieser verdammten blauhaarigen Youkai auch noch mehr Aufmerksamkeit als ihr! Nur ihre Selbstbeherrschung und das Wissen, dass Ruan dank ihr bestimmt nicht mehr lange hier verweilen würde, ließen sie zumindest äußerlich ruhig bleiben. Deswegen wandte sie sich mit einem letzten abfälligem Blick auf die Mizuyoukai Sesshoumaru zu und verbeugte sich leicht. “Ich vernahm das Gerücht, dass ihr nach einem Duell mit dem Fürsten des Ostens verlangt hättet.”, setzte sie kokett an, “Ich wollte euch fragen, ob man diesem Gerücht glauben schenken darf.” Wütend funkelte Ruan Natsumi an, welche diesen Blick scheinbar gekonnt ignorierte. Natürlich wusste die Andere, dass es sich dabei um kein Gerücht handelte! Das war doch nur ein Vorwand, um einen Grund zu haben mit Sesshoumaru zu reden! Fast wünschte die blauhaarige, der Inuyoukai neben ihr würde die Prinzessin des Südens ignorieren, doch ihre Hoffnungen wurden gleich darauf enttäuscht, als neben ihr ein kaltes: “Das kannst du.”, zu vernehmen war. “Oh.”, meinte Natsumi in diesem Augenblick in einer gespielt überraschten Tonlage und blickte Sesshoumaru scheinbar unschuldig an. Überrascht bemerkte Ruan, wie sie sich zusammen reißen musste, damit sich ihr Youki nicht wieder selbstständig machte. Wie konnte es die andere nur wagen, auf eine solch hinterhältige Weise die Aufmerksamkeit des Inuyoukais erregen zu wollen?! “Dürfte ich fragen, wie es dazu gekommen ist?”, fragte Natsumi in diesem Augenblick zuckersüß. “Nein.”, war das einzige, was der weißhaarige daraufhin antwortete. Irritiert blinzelte die rothaarige, ehe ihr bewusst wurde, dass dies die Antwort auf ihre Frage gewesen war. “Verzeiht. Es stand mit nicht zu.”, murmelte sie mit einer weiteren Verbeugung leicht gepresst, drehte sich um und ging. Das war alles nur die Schuld dieser Ruan, da war sie sich ganz sicher. Diese verdammte Mizuyoukai musste dem Lord irgendwie den Kopf verdreht haben, dass er sie jetzt so behandelte! Ein unterdrücktes Knurren entwich ihr. Je eher diese verdammte Youkai weg war, desto besser! Stunden später, als die Sonne schon untergegangen war, stand Ruan an einem Fenster ihres Zimmers und blickte nachdenklich hinaus, während sie sich den ganzen Tag noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Fast kam er ihr vor wie ein viel zu schöner Traum. Vorsichtig berührte sie mit einem Finger ihre Lippen. Sie wusste noch genau, wie es sich angefühlt hatte… seine Lippen auf den ihren. Dieses Gefühl konnte und wollte sie niemals mehr vergessen. Langsam ließ sie ihre Hand wieder sinken. Alles könnte so wunderbar sein, wäre da nicht…. Traurig ließ die Youkai ihren Blick über das Schwert gleiten, welches an ihrer Hüfte befestigt war. Sesshoumaru würde morgen gegen Fuyu kämpfen. Eigentlich wäre das ihre Aufgabe gewesen…. Wenn dem Inuyoukai etwas passieren würde… sie wusste nicht, ob sie sich das jemals würde verzeihen können. Nicht, dass den Herrn des Ostens für überlegen hielt… nein, sie traute ihm einfach nicht. Der goldenhaarige Youkai würde gewiss jeden nur denkbaren Trick anwenden, um morgen nicht zu unterliegen. In diesem Augenblick wurde Ruan aus ihren Gedanken gerissen. Sie hatte das seltsame Gefühl, plötzlich nicht mehr alleine zu sein. Fast gleichzeitig klopfte es plötzlich leise an der Tür. Nachdenklich runzelte die Mizuyoukai ihre Stirn. Wer konnte das denn jetzt noch sein? Es war doch schon längst dunkel draußen und soweit sie wusste waren sämtliche Diener mittlerweile in ihrem Trakt. “Wer ist da?”, fragte sie daher misstrauisch. “Herrin, ich habe eine Nachricht für euch.”, antwortete eine verhaltene, männliche Stimme prompt. “Und wer schickt dich?” “Der Lord.” Unwillkürlich versteifte Ruan sich. In ihr kroch das Gefühl hoch, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmen konnte. Warum sollte Sesshoumaru ihr eine Nachricht schicken? Das passte doch so gar nicht zu dem Inuyoukai. Und außerdem… selbst wenn er ihr eine Nachricht hätte schicken wollen, so hätte er bestimmt Jaken gesandt und keinen einfachen, ihr unbekannten Diener, dessen war sie sich ganz sicher. Also musste der andere gerade gelogen haben. Doch warum? Was wollte er dann? Langsam zog sie ihr Schwert und drehte sich um, ehe sie ein deutliches “Herein.”, verlauten ließ. Sofort wurde die Tür schon fast vorsichtig geöffnet, Ruan hob verteidigungsbereit ihr Schwert und im nächsten Augenblick kam so etwas wie ein heller Lichtstrahl auf sie zugeschossen. Instinktiv ließ Ruan ihr Youki aufflammen, doch es war bereits zu spät. Das letzte, was sie sah, war ein grelles Licht, dann wurde alles schwarz um sie. “Sollten wir nicht lieber bis morgen warten und dann mit den anderen Dienern in das Schloss gehen?”, schlug Riko halbherzig vor. Er wusste sowieso, dass Hakobu nicht auf ihn hören würde und dennoch wollte er es versuchen. “Nein. Wir haben schon viel zu viel Zeit damit verloren, halbwegs glaubwürdige Dienerkleidung zu finden.”, erwiderte der blauhaarige Youkai prompt, wobei er einen prüfenden Blick auf die groben, braun-schwarzen Umhänge warf, welche die beiden nun über ihrer gewöhnlichen Kleidung trugen. Es hatte sie wirklich viel Mühe gekostet, diese zu finden. Wenn sie einfach ganz gewöhnliche Dienerkleidung gewählt hätten, wäre es bestimmt viel schneller gegangen, allerdings hätten sie ihre Waffen dann nicht tragen können. Das wäre einfach viel zu sehr aufgefallen. Diese Mäntel allerdings kaschierten selbst Riko’s Schwert sehr gut. Daher sprang Hakobu auch sogleich los und lief auf die Mauern des Palastes zu, wobei er ungefähr abschätzte, wo der Eingang für die Diener sein müsse. Der Neko-Youkai folgte ihm zuerst einfach, ehe er ihn mit einem großen Sprung einholte. Seine feinen, durch langjähriges Späherdasein trainierten Sinne hatten eine Aura wahrgenommen. Sie war im Moment zwar nur schwach und dennoch… er kannte diese Aura. Er würde sie niemals vergessen. Ohne zu zögern packte er den blauhaarigen Youkai an einer Schulter und riss ihn unsanft zurück, nur um gleich darauf eine andere Richtung einzuschlagen. Kurze Zeit später kamen auch schon vier oder fünf andere Youkai in Sicht, welche die Stadt um das Schloss so schnell wie möglich verlassen zu wollen schienen. Sie achteten nicht einmal darauf, dass ganz in ihrer Nähe zwei weitere Youkai standen. Misstrauisch verengten sich Riko’s Augen, während er seine Aura unerdrückte und den Fremden ohne zu zögern mit großen Sprüngen nachsetzte, immer darauf bedacht, im Schatten der nebenstehenden Gebäude zu bleiben. Die ihm bekannte Aura schien mitten aus der Gruppe zu kommen…. Wie konnte das sein? Was machte sie hier? Sollte sie nicht eigentlich im Schloss sein? Kurze Zeit später war er schon nah genug an der Gruppe dran, um genaueres erkennen zu können. Allesamt trugen die Fremden lange, schwarze Umhänge und hatten Schwerter über den Rücken geschnallt. Außerdem hatte sich einer etwas anscheinend schweres über die Schulter geworfen. In diesem Augenblick fiel ein Strahl des Mondlichtes auf den Youkai, der dieses schwere Ding trug. Es war nur einen Augenblick lang und dennoch reichte Riko das völlig. Erschrocken hielt er an. Jetzt hatte er die Antwort auf seine Frage, warum er diese schwache Aura hier spürte. Diese Fremden hatten offensichtlich Ruan aus dem Palast entführt. Er konnte sich schon denken, wer ihr Auftraggeber war. Doch, wie hatten sie das geschafft? Wie hatten sie die Mizuyoukai so schnell ausschalten können, dass es keinen Lärm gab? Waren sie etwa so stark und schnell oder steckte etwas anderes dahinter? Egal was von beidem der Fall war, er alleine hätte Ruan nicht befreien können. Und so blieb ihm vorerst nichts anderes übrig als den anderen Youkai einen wütenden Blick hinterher zu werfen, ehe er sich zu Hakobu umdrehte, welcher plötzlich neben ihm stand. “Habt ihr es auch gesehen?”, fragte der Neko-Youkai lediglich. “Ja. Fuyu scheint mittlerweile ziemlich verzweifelt zu sein.”, antwortete der blauhaarige, während er seinen groben Mantel abstreifte. Jetzt war es nicht mehr notwendig, sich ins Schloss zu schleichen. _____________________________________________________________________ So, hier ist das Kap zu Ende^^ Ich weis, es ist recht kurz geworden, trotzdem würd ich mich über Kommies sehr freun^^ Wer so lieb ist und mir eins dalässt kriegt eine ENS, wenn’s nächste on kommt^^ Bye, _Corchen_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)