Letter von JaeTee (~ lovers destiny ? ~) ================================================================================ Kapitel 4: Ein etwas ungewöhnlicher Anruf ----------------------------------------- „Tuut... ... tuut... ... tuu- Ja?“ Er hatte heute schon zum bestimmt 10. Mal abgenommen, doch nie hatte sich jemand gemeldet. Doch für ihn war klar, wer es war. Auch wenn er ihn seit mehr als 4 Monate nicht mehr gesehen oder gesprochen hatte... so seh konnte er sich nicht irren. „Kamenashi... Ich weiß doch längst, dass du es bist... also schweig bitte nicht...“, raunte er genervt in das Telefon. Was war nur los mit seinem Freund? „Kame?... Hallo?...“, plötzlich hörte man am anderen Ende der Leitung ein dumpfes Geräusch, dann Schritte und das Knallen einer Tür. „Kazu-chan?!?!? Kazu-“, fragte Jin panisch. Was war das denn eben? Wenn er nicht mit ihm reden wollte, hätte er einfach wieder auflegen können, oder erst gar nicht anrufen. Gerade wollte Jin schon das Telefonat beenden, da hörte er, wie das Telefon auf der japanischen Seite der Verbindung aufgehoben wurde. „Jin? Bist du noch dran?“ „Ueda? ... Uhm, ja ^^ ... Hi erstmal.“ „Hm, ja, hi... sorry wegen Kazuya-“ „Was war denn eben los? ... und die Male davor?“, fragte er vorsichtig. Die Antwort kam sofort: „Hm, weißt du, ich wollte ihn schon die ganze Zeit überzeugen, dass er dich anruft, aber er meinte immer nur, das könne er nicht, oder so was... außerdem war er total aufgeregt. Sobald die Verbindung stand, wurde er kreidebleich und hat wieder aufgelegt... ’tschuldigung“, erklärte Ueda, als ob das das Normalste auf der Welt sei. „Oh...“ ... „Jin?“ „Ja?“ ... „Was ist? Du sagst gar nichts mehr.“ „Uhm, ich weiß nur nicht, was ich sagen soll... das hat mich irgendwie an was erinnert...“ „An was denn?“, fragte er nach. „Naja, als ich zum ersten Mal richtig verliebt war... da hab ich das Mädchen auch angerufen... oder hatte es vor... denn vor Aufregung ist mir immer ganz schlecht geworden und ich hab’ überall gezittert...“, lachte Jin die nostalgische Antwort regelrecht. Auch Ueda feixte innerlich. //Wer hätte gedacht, dass dieser Möchtegern-Playboy auch so eine Seite hat... und dass die beiden sich da so ähnlich sind... krass...// „Naja, ob er zittert, weiß ich nicht, aber schlecht ist ihm auch grad...“, klärte er den Jüngeren auf. ... „Moment, willst du damit etwa implizieren, dass-“ „Hey! Kame! - tut tut tut...“ „Ueda? ... Kazuya?? ... ...“, er schaute verwirrt auf sein Handy. „Fuck!“ „Was sollte das denn jetzt?!?!? Ich dachte, du würdest dich raushalten!“, motzte ich empört. „Kame, Kame, reg dich nicht auf. Das ist schlecht für deinen Blutdruck...“, wimmelte Tatsuya ihn ab. „Außerdem... wie oft wolltest du es noch versuchen? Huh? ... Ach ja... dank deinem Handeln hab’ ich die Adresse immer noch nicht...“ Ich seufzte. Was sollte das nur werden? Ich dachte, es läge nur daran, dass ich nicht die Muse zum schreiben hatte, aber jetzt verwehrte mir mein Magen selbst, die Stimme meines Schatzes zu hören. //Ah! Verdammt! Was denk’ ich hier schon wieder?!? ... T____T Jin, ich brauch’ dich zurück, bitte// Als hätte er es geahnt, klingelte das Telefon. Ich nahm zögernd ab. Mein Magen war leer, was sollte also noch passieren? „Moshimoshi?“ „Hey, Kame.“, er seufzte erleichtert. „Bin froh, dass du abnimmst. – Und wag es dir nicht, jetzt aufzulegen, klar?!? -“, fügte er noch schnell an. Ich musste lachen. Jin konnte so süß sein, wenn er es einmal nicht versuchte, zu sein. Es tat unendlich gut, ihn zu hören und das Kribbeln in meinem Bauch schien immer stärker zu werden. Mein Magen hatte sich scheinbar entschlossen, alles beim Alten zu belassen, also Entwarnung: Keine Jin-Phobie! Irgendwie kam es mir ewig vor, ehe er wieder etwas sagte. Ich hatte nicht geantwortet. „Ja? Kame?“ Nickend, obwohl er das schlecht sehen konnte, und über das ganze Gesicht strahlend, entgegnete ich ein kurzes, gehauchtes: „Hai, Jin...“ „Danke...“ Kurzes Schweigen. „Du? Kann ich dich was fragen, Kame?“, fragte er schließlich und brach damit die Stille. „Ja klar. Was immer du willst... das weißt du doch.“, zum Ende hin war ich immer leiser geworden und ich bezweifelte, dass er mich gehört hatte. „Manchmal, vor allem in letzter Zeit, kam es mir aber nicht so vor...“, meinte er genuschelt. Dann aber lauter und klarer: „Naja, weißt du, es ist jetzt schon eine ganze Weile her... und... ich frag’ mich, ob du...du...“ „Jin?“ „Ob du mich hier drüben ganz vergessen hast, oder du doch noch schreibst...“, beendete er den Satz im Decrescendo. Dann war es, als ob er zusammenzuckte... praktisch wie vom Blitz getroffen, als ihm ein Einfall kam. „Oder ist der Brief nicht bei dir angekommen? Oder die Antwort nicht bei mir?!?“, fragte er panisch. Wieder brachte er mich zum Lachen. Ich konnte mir sein Gesicht lebhaft vorstellen, obwohl wir uns lange nicht gesehen hatten... hatte er sich verändert? Oder war er noch der Alte?... so wie ich ihn gekannt hatte? „Nein, nein, Jin... dein Brief ist angekommen... aber...“ Irgendwie klang mein „aber“ viel trauriger, als ich es wollte, weshalb Jin auch schon ansetzte, etwas zu sagen, doch ich kam ihm zuvor, indem ich meine Satz fortsetzte. „-aber- ich hab’ noch nicht geschrieben... sorry...“, versuchte ich mich zu entschuldigen, was jedoch wohl nach hinten losging, denn nun meinte Jin verletzt: „Schon okay... ich weiß schon... du hast bestimmt viel zu tun und so... ist okay...“ „Nein, ist es nicht!“ „Eh? Kame?“ „Es ist nicht in Ordnung! Ich hätte dir längst antworten sollen, doch stattdessen lass ich dich mit deiner Unsicherheit alleine... das tut mir Leid... aber... Jin... selbst, wenn ich geschrieben hätte, hätte die Antwort dich nie erreicht...“ „Wie jetzt? Warum?!?“, unterbrach er meinen Redefluss. Ich lachte kurz auf, das war so typisch Jin, dann erklärte ich ihm lieber schnell, was Tatsache war: „Du Baka hast vergessen, die Adresse drauf zu schreiben!! Und du hast mir nie gesagt oder geschrieben, wo du jetzt wohnst...“ „Oh... *piep*“ „Jin? Was war das für ein Piepston?“ „Mein Handy... hat kein Geld mehr drauf...“ „Handy? Du rufst vom Handy an?“ Ich schaute schnell auf das Display meines Telefons... wirklich... eine Handynummer... „Sorry, muss Schluss machen...“ „Hm, schon klar, okay.“ „Nur eins noch, Kazu-chan...“ Gespannt saß ich auf dem Sofa und wartete auf das, was kommen würde. Es war selten geworden, dass er mich „Kazu-chan“ nannte, also war es ihm schon wichtig. Das Ticken des Sekundenzeigers meiner Uhr schien mir viel lauter als sonst. Es hallte regelrecht in meinen Ohren. Und die Zeit kam mir so lang vor wie noch nie, ehe Jin weiter sprach. Hatte auch er noch einmal überlegt, ob er es sagen sollte? Seinem Tonfall nach zu schließen war es nicht einfach für ihn, das zu sagen. „Kazuya, auch wenn ich oft wie ein ignoranter Idiot wirke.. ich- tuuuut“ „Jin? Jin??“ Ich merkte, dass es keinen Sinn hatte, das Telefon weiter anzustarren. Es würde mir Jin auch nicht wiederbringen, nicht einmal, um seinen Satz zu beenden. Zurückrufen konnte ich auch nicht, denn im Ausland bezahlten ja beide Gesprächspartner und Jin war pleite. „Verflucht aber auch!“, schimpfte ich so laut, dass Ueda zusammenzuckte. Moment... Ueda... der war ja auch noch da... ~weiter in Kapitel 5~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)