About the meaning of being different von sammy-chan (About two different worlds -Part 2- (HP x DM)) ================================================================================ Kapitel 5: Über die Fehler der Vergangenheit -------------------------------------------- Und hier endlich das neue Kapitel! Vielen lieben Dank an meine Kommischreiber cherrri1986, Miako88, Sailor-MarronKKJ, Yami-san, Marron-chan, hubbelchen, Aataensic, Jenhu20, -Black-Pearl- und Tunichgut. Ihr schreibt mir trotz meiner momentanen Unpünktlichkeit so fleissig! Ihr seid die besten! Ich hoffe ihr werdet auch mit diesem Kapi euren Spaß haben! Kapitel 5: Über die Fehler der Vergangenheit Mit zitternden Knien betrat Harry das Quidditchfeld. Er war vor keinem Spiel in seinem Leben so dermaßen nervös gewesen. Er hatte nach wie vor keine Ahnung, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Und er wusste nicht, ob die neu entflammte Affäre zwischen ihm und Draco jetzt gut oder schlecht war in Hinsicht auf das Spiel. Seit der Nacht im Zimmer hatten sie sich häufiger getroffen, wenn man es genau nahm sogar recht oft, so dass Harry langsam Angst bekam, es könnte irgendjemandem auffallen. Meist ließ Draco ihm auf irgendeine Weise in unregelmäßigen Abständen eine kurze Nachricht zukommen, die quasi nur die Uhrzeit beinhaltete und sie trafen sich in ihrem Zimmer. Es war beinahe so, als mussten sie die lange Zeit, in der sie keinen Kontakt hatten nachholen und umso leidenschaftlicher kam Harry der Sex vor, den sie teilten. In gleichem Maße hatte Harry dafür gesorgt, dass die Gerüchte um ihn und Ginny weiteres Futter bekamen. Zwar nur indem er sich öfter mit ihr zusammen zeigte, aber es wirkte, keiner zweifelte an ihrer Beziehung. Draco jedoch hatte es nicht mehr erwähnt, was Harry verwirrte. Vielleicht hatte er etwas missverstanden oder falsch gedeutet? Es schien wirklich so, als ob es den Slytherin gar nicht interessieren würde. Harry sah die gegnerische in grün gekleidete Mannschaft auf sich zustolzieren, aber seine Blicke galten einzig und allein ihrem Sucher. Ihre Treffen sorgten zwar dafür, dass Harry nicht mehr ohne Ausnahme nur noch an Draco dachte und ständig damit beschäftigt war ihm nachschmachtende Blicke hinterzuschicken, aber seine Gedankenwelt drehte sich noch immer in einem Kreis, in dessen Mitte sich der blonde Slytherin befand und er hatte Schwierigkeiten sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Nur am Rande bekam er mit, wie Madame Hooch das Spiel anpfiff und er stieg in die Lüfte hinauf, so hoch, bis er über dem eigentlichen Spielgeschehen war und das ganze Spielfeld im Blick hatte. Das Spiel begann und er hielt Ausschau nach den blonden Haaren Dracos. Für ihn alles andere als überraschend hielt sich der Slytherin ganz in seiner Nähe auf. Eigentlich war es perfektes Wetter zum Quidditch spielen, sonnig, aber nicht zu warm und nur wenig Wind, er konnte das ganze Spielfeld mit einem Blick überschauen, es sollte nicht schwer sein den Schnatz über kurz oder lang zu entdecken. Harry begann seine gewohnten Runden über dem Spielfeld zu drehen, obgleich ihm dieses Spiel völlig ungewohnt vorkam. Aus den Fetzen, die von der verstärkten Stimme des Kommentators zu ihm wehten konnte er heraushören, dass Gryffindor ziemlich schnell in Führung gegangen war. Er registrierte, dass Draco sich die ganze Zeit über in seiner Nähe aufhielt. Es war eine Taktik, die der Slytherin eigentlich nur bei ihm anwandte. Und in gewisser Weise mochte Harry sie, da sie den Glücksfaktor zu großen Teilen herausnahm. Schließlich waren beide Sucher ungefähr gleich weit vom Schnatz entfernt, wenn er auftauchte. Heute jedoch machte ihn die Nähe nervös und Harry versuchte etwas Abstand zwischen ihnen zu bringen. Im Zweifelsfall würde er dem Slytherin auch zutrauen, dass er ihre Beziehung ausnutzen würde, um den Schnatz vor ihm zu bekommen. Eine Bemerkung oder Handlung im richtigen Moment, die Harry aus der Bahn warf, mehr war nicht nötig, das wusste Harry und Draco sicherlich auch. Der Gryffindor hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als er ein goldenes Aufblitzen am unteren Teil der Ravenclawtribüne entdeckte. Mit den antrainierten Reflexen drückte er sich auf seinen Besen und ging in einen Sturzflug mit halsbrecherischem Tempo über. Sein Team hatte einen guten Vorsprung und wenn er den Schnatz fing, dann wäre ihnen ein perfekter Sieg gelungen. Noch hatte er den Schnatz aber nicht und er erwartete jeden Moment Draco neben sich aufzutauchen. Nichts dergleichen geschah. Verwirrt drosselte Harry sein Tempo ein wenig, das war seltsam und er wollte wissen, wo sein Gegner sich aufhielt. Sein Hauptaugenmerk immer noch auf den Schnatz gerichtet, versuchte er den anderen Sucher aus den Augenwinkeln zu entdecken. Ihn trennten noch etwa zehn Meter von dem Schnatz, als er Draco völlig unerwartet auf der schräg gegenüberliegenden Seite des Feldes entdeckte. Und noch ungewöhnlicher war, was er dort tat. Er nahm gerade dem Treiber seines Teams den Schläger aus der Hand. Warum zum Teufel tat er das? Und warum jagte er nicht den Schnatz? Es war nicht mal erlaubt, dass ein anderes Teammitglied als die Treiber einen Schläger in die Hand nahm. Im nächsten Moment holte Draco aus und schlug einen Klatscher von sich fort. Mittlerweile hatte Harry komplett angehalten, den Schnatz völlig vergessen. Er sah den Klatscher durch die Luft jagen und dann hatte er das Gefühl alles wie in Zeitlupe zu sehen. Der Klatscher erreichte Ginny, prallte zunächst auf ihr Handgelenk, schlug ihr dann den Besen weg bis er splitternd entzwei brach. Wie von fern hörte er ihren Schrei bevor sie den Halt verlor und zu Boden stürzte. Dann ging alles ganz schnell. Der Aufprall Ginnys auf den Boden war als dumpfes Geräusch zu hören. Madame Hooch pfiff das Spiel ab. Die anderen des Teams landeten, bildeten eine Traube um Ginny. Harry blieb in der Luft, sah auf die Szenerie, die sich am Boden abspielte, konnte nicht glauben, dass dort wirklich passierte, was er sah. Sein Blick schnappte hoch, suchte den Verursacher für dieses Desaster. Draco befand sich ebenfalls noch in der Luft, hatte den Schläger wieder zurück an den Treiber gegeben und blickte überheblich lächelnd auf das Geschehen. Dann hob auch er den Blick, ihre Augen kreuzten sich. Harry konnte trotz der Entfernung den Triumph erkennen, der in ihnen aufglomm. Genau das brachte Harry zurück in die Realität. Draco hatte es nicht wegen des Spiels gemacht, auch das wäre nicht fair, aber für einen Slytherin doch zumindest irgendwie eine gängige Methode. Er hatte es wegen ihm gemacht. Schuld wallte in Harry auf. Er selbst hatte sicherlich auch seinen Teil an dieser Misere beigetragen. Er verfluchte sich, dass er nicht die Wahrheit gesagt hatte, als er die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Aber egal was er getan hatte, es war keine Rechtfertigung für das, was Draco getan hatte. Er hatte Ginny mit Absicht schwer verletzt, obwohl sie letztendlich überhaupt nichts für ihre Lage konnte. Harry landete. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Hermine neben ihm auftauchte. „Ist alles in Ordnung, Harry?“ Sie sah ihn besorgt an. Harry nickte nur. „Sicher, was ist mit Ginny?“ Es war unmöglich soweit vor zukommen, dass man etwas sehen konnte und wenn Harry ehrlich war, dann wollte er es auch nicht. „Nichts was Madame Pomfrey nicht wieder heilen könnte.“ Harry war erleichtert, als er diese Worte hörte. Zumindest würde diese ganze Sache keine dauerhaften Folgen haben. Ginny wurde in den Krankenflügel gebracht. Kurz darauf gab Madame Hooch bekannt, dass das Spiel wegen der fehlenden Spielerin abgebrochen wurde und wiederholt werden würde. Allerdings durfte Draco, als Strafe für seinen Regelbruch, dann nicht mehr als Sucher spielen und Slytherin musste sich einen Ersatz suchen, doch das schien den Blonden nicht besonders zu stören. Bedrückt verschwanden Harry und ebenso das gesamte restliche Team Gryffindors in ihren Turm. Nach dieser Katastrophe war Harry sich sicher einen Schlussstrich ziehen zu müssen. Egal, welche Gefühle er hegte, egal, welche Erinnerungen sie mittlerweile teilten, egal, wie sehr er sich nach dem Slytherin sehnte, eine Beziehung zu Draco Malfoy war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen und genau das hätte er wissen müssen. ~ooOoo~ Etwas unsicher machte sich Harry auf den Weg zur Krankenstation. Er hatte es bisher aufgeschoben Ginny zu besuchen. Sie würde wohl spätestens morgen entlassen werden, die Heilungen bei Madame Pomfrey dauerten nicht lange. Harry wusste, dass er ihr klarmachen musste, dass sie keine weiteren Versuche mehr machen sollte, dass es auch keinen Zweck hatte. Er selbst hatte keine klaren Fronten schaffen können und die Folgen hatte sie zu tragen. Gleichzeitig wusste er aber, dass sie ihn nicht aufgab, solange er niemanden anderen hatte und das war genau das Problem. Er hatte niemanden anderen. Er wusste nicht, ob er Draco liebte, doch er wusste, dass er tiefe Gefühle für ihn hegte, sonst hätte er nicht all das mit sich machen lassen, was zwischen ihnen vorgefallen war. Er wusste nicht, woher diese Gefühle stammten, er wusste auch nicht, wie ausgerechnet Draco Malfoy sie auslösen konnte und er wusste nicht, warum er sie überhaupt hatte, wenn sie ihn nur ins Unglück stürzten, aber er wusste nun, dass sie keine Zukunft hatten. Harry ging die letzten Stufen hoch. Er war zu einem Schluss gekommen, wie er Ginny wohl klar machen konnte, dass sie keine Chance hatte. Ein Outing war nicht das, was ihm als besonders angenehm erschien, aber es war nach der Sache mit Draco durchaus wahrscheinlich, dass er sowieso nicht auf Mädchen stand. Damit war es wohl die effektivste Methode sich Ginny fern zu halten, denn er würde sicherlich niemals mehr für sie als für eine Schwester empfinden. Er stand vor der Tür des Krankenflügels, atmete einmal tief durch, bevor er die Tür öffnete und eintrat. Nur ein einziges der Betten war besetzt. Ginny schaute auf und ihr Gesicht erhellte sich, als ihr Blick auf Harry traf. „Harry! Wie schön, dass du da bist! Ich habe schon gedacht, du kämst nicht!“ Etwas unbehaglich nahm sich Harry einen Stuhl und stellte ihn neben Ginnys Bett. „Ja, …ähm, ich hatte ne Menge zu tun“, nuschelte er eine fadenscheinige Ausrede und setzte sich. „Wie geht’s dir?“ Ginny hob ihren Arm und wedelte damit herum. „Alles wieder bestens, das Handgelenk war zertrümmert, aber du weißt ja am besten wie gut Madame Pomfrey ist und gerade Knochenbrüche sind ja ihre Spezialität, es hat sogar nur ganz wenig weh getan.“ „Das freut mich!“ Harry war erleichtert, dass es dem rothaarigen Mädchen wieder so gut ging, er hätte sich das nie verzeihen können, wenn es anders gewesen wäre. Unsicher lächelte er Ginny an, die es warm erwiderte. „Was ist los, Harry? Irgendwas ist doch mit dir?“ Fragend sah sie den Angesprochenen an. Konnte sie etwa Gedanken lesen? Noch nervöser rutschte Harry auf seinem Stuhl herum. „Ich wollte über uns reden.“ Kurz konnte Harry sehen, wie Ginnys Gesichtszüge entgleisten und sich so etwas wie Entsetzen widerspiegelte, bevor sie sich wieder fing und ihn forschend anblickte. „...über uns?“ „Na ja, ich möchte nicht mehr, dass alle glauben, wir wären zusammen.“ Ginny zuckte daraufhin nur mit den Schultern. „Da du es nicht richtig gestellt hast, dachte ich es sei okay, es kam mir ja ganz gelegen.“ Harry war sich nicht sicher, was er von Ginnys Ehrlichkeit halten sollte, er hatte damit gerechnet, dass sie es abstritt oder zumindest behauptete, dass es unabsichtlich so ausgesehen hatte. Er wusste nicht, wie er schonend weiter vorgehen sollte „Ich möchte auch nicht, dass du weitere Versuche unternimmst.“ Das war wohl nicht schonend. Ginny sah ihn entschlossen an. „Und warum nicht? Ich denke, ich darf jemanden anbaggern solange ich will, das ist mein gutes Recht und ich werde dich nie aufgeben, niemals!“ Harry schluckte. Warum zum Teufel war sie so stur? „Ginny, glaub mir doch, wenn ich sage, dass ich keine Beziehung mit dir möchte, dann ist das auch so!“ Ihr Blick wurde noch eiserner. „Dann muss ich dich halt überzeugen, dass du doch eine willst!“ Harry spürte, wie er ärgerlich wurde, warum begriff sie denn nicht? „Ginny, hör auf damit, versteh doch, Du. Hast. Keine. Chance. Bei. Mir!“ Ginny funkelte ihn an. „Dann sag mir wieso! Ich kann mich ändern, wenn du willst! Ich kann alles sein, was du willst!“ Geschockt starrte Harry das Mädchen an. Das konnte nicht ihr ernst sein. Sie konnte sicherlich nicht das sein, was er wollte. Sie war nicht Draco. Sie blieb doch immer Ginny und er wollte sicherlich nicht, dass sie sich änderte. „Hör auf damit, du sollst dich nicht ändern, für niemanden und schon gar nicht für mich.“ Harry machte eine Pause, er sah, wie Ginny ihr Gesicht in den Händen vergrub. „Der Grund dafür, dass aus uns nichts werden kann...“, wieder stockte er, warum war es auch so verdammt schwer, jemandem einen Korb zu geben? „IchstehnichaufMädchen.“ Die Worte waren letztendlich einfach so herausgesprudelt. Ginny hob den Kopf etwas. „Was hast du gesagt?“ Harry drehte sich weg, jetzt, nachdem er die Worte einmal ausgesprochen hatte ging es leichter, aber er wollte Ginny nicht dabei ansehen müssen, wenn er ihr letztendlich alle Hoffnungen nahm. „Ich bin nicht an Mädchen interessiert. Die Person, von der ich erzählt habe, dass ich sie so sehr mag... es ist kein Mädchen, es ist ein Junge.“ Stille folgte und Harry drehte sich nach einigen Sekunden wieder zu Ginny, um zu sehen, was mit ihr war. Sie sah ihn mit großen Augen an, in den Winkeln sammelten sich Tränen, ansonsten war keine Reaktion zu erkennen, bis sich ihre Starre plötzlich explosionsartig löste. „Dann war alles umsonst? Ich hatte von Anfang an keine Chance? Hättest du mir das nicht gleich sagen können…dass du schwul bist? Das ist nicht normal! Du hättest mir wirklich eine Menge ersparen können!“ Harry spürte, wie ihn ihre Worte verletzten. Er hatte sie schließlich nie darum gebeten, sich an ihn heranzumachen. Es war nicht fair und wahrscheinlich wusste sie es, sprach es absichtlich aus, um ihn zu treffen. „Wie soll ich es dir sagen, wenn ich es nicht weiß, bevor ich es nicht probiert habe?“, fragte er zu seiner Verteidigung. Ihr Kopf schnellte nach oben. „Probiert?“, grollte sie. „Verschwinde einfach!“ Im ersten Moment wollte Harry noch etwas sagen. Er hatte sich verplappert und Ginny hatte den richtigen Schluss gezogen. Doch er überlegte es sich anders, drehte sich um und verließ die Krankenstation. ~ooOoo~ Diesmal verbreitete sich die Neuigkeit über Harrys und Ginnys Trennung so schnell, wie Harry es erwartet hatte. Keine zwei Tage vergingen bis ganz Hogwarts davon Wind bekommen hatte und es gingen die wildesten Gerüchte herum, warum das Vorzeigepärchen zersplittert war. Aber keines kam der Wahrheit nahe und Harry war ausgesprochen froh darüber. Ginny hatte seit ihrem Gespräch kein einziges Wort mehr mit ihm geredet. Harry hatte gedacht, dass sich nach einiger Zeit alles wieder normalisieren würde, aber noch schien es nicht so, trotz, dass schon einige Wochen vergangen war. Und manchmal hatte Harry auch jetzt noch das Gefühl, Ginny würde absichtlich den Raum verlassen, wenn er ihn betrat. Manchmal schmerzte es ihn, denn Ginny war trotz allem wie ein Familienmitglied gewesen. Schlimmer aber war die Spannung zwischen ihm und Ron gewesen. Der rothaarige Gryffindor hatte anfangs keine Ahnung gehabt, wie er mit der Situation umgehen sollte. Wusste nicht was zwischen seinem besten Freund und seiner kleinen Schwester vorgefallen war, dass es zu solch einem Bruch geführt hatte und schien überfordert, sich zu entscheiden, ob die Freundschaft zwischen ihm und Harry oder der Beschützerinstinkt zu seiner Schwester überwog. Denn Harry hatte ihr ohne Zweifel sehr wehgetan. Der Schwarzhaarige war sehr froh, als Ron wohl zu der Einsicht gekommen war, dass er sich ohne die Tatsachen zu wissen nicht entscheiden konnte und behandelte beide genauso wie zuvor, was zumindest solange funktionierte, bis sich beide in ein und demselben Raum aufhielten. Harrys eigentliches Problem aber war und blieb Draco. Er versuchte dem Slytherin aus dem Weg zu gehen, wo er nur konnte, aber er konnte die Blicke auf sich ruhen spüren, wann immer sie in einem Raum waren. Harry fragte sich, wie er das schaffte, wenn es scheinbar sonst keiner bemerkte. Er gähnte; der Theorie-Unterricht bei Binns war zwar nicht sehr interessant, dafür aber entspannend. Kein sexsüchtiger Slytherin, der ihm Löcher in den Rücken starrte. Die letzten Nachrichten, die Harry erhalten hatte, hatte er alle ignoriert. Er hoffte Draco damit klarzumachen, dass ein für alle Mal Schluss war, aber er hatte die böse Ahnung, dass es nicht so war. „Hey Kumpel, willst du nicht langsam einräumen?“ Harry schreckte auf und sah, dass buntes Treiben um ihn herrschte, was niemals innerhalb einer Stunde Zaubereigeschichte der Fall war, hieß also, dass sie für heute Schulschluss hatten. Harry nickte und begann seine Sachen einzuräumen. „Wir sehen uns dann später, ich muss mir ja noch meine Strafarbeit bei der Fledermaus abholen“, sagte der Rothaarige und eilte mit Hermine im Schlepptau aus dem Raum. Harry sah ihnen nur kurz nach. Ron hatte heute dadurch, dass er etwas fallen gelassen hatte, darauf aufmerksam gemacht, dass er existierte und Snape konnte sich eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen. Harry war seinem besten Freund wirklich dankbar, dass er dafür nicht wieder einstecken hatte müssen, da sein Trank alles andere als gut ausgesehen hatte, Snape aber abgelenkt gewesen war. Der Gryffindor streckte sich, versuchte so den Schlaf, der sich während der Unterrichtsstunde eingenistet hatte zu vertreiben. Als letzter verließ er den Klassenraum und schlenderte Richtung Gryffindorturm. Doch er hatte die Rechnung nicht mit einem bestimmten blonden Slytherin gemacht. Urplötzlich wurde er am Arm gepackt und in eines der Klassenzimmer gezerrt. Draco presste ihn an die nächste Wand, pinnte seine Hände über seinem Kopf fest und funkelte ihn an. Harry spürte gleich, wie die unerwartete Nähe seine Sinne benebelte. „Was soll das, lass mich los!“, protestierte er, doch Draco reagierte nur mit einem arroganten Lachen. „Du ignorierst mich!“, sagte er stattdessen. Harry versuchte sich aus der Umklammerung zu winden, die Dracos Hände um seine Gelenke verursachten. „Ich habe auch allen Grund dazu, oder?“ „Ich wüsste nicht weswegen!“ Das konnte er doch nicht wirklich ernst meinen? Harry war mehr als zu Recht sauer und Draco wusste das genau. Er spürte förmlich, wie er platzte. „Ich habe keine Ahnung, wie du auf die idiotische Idee gekommen bist, Ginny vom Besen zu schießen. Ich habe auch keine Ahnung, was du dir davon erhofft hast. Und ich habe keine Lust, mich mit jemand einzulassen, der wegen irgendeiner persönlichen Sache zu solchen Mitteln greift.“ „Idiotische Idee?“, Draco zog eine seine Augenbrauen nach oben, sein Gesichtsausdruck wirkte amüsiert. „Ich denke, es war eine gute Idee, hätte ich es nicht getan, dann hätte Slytherin keine zweite Chance, dass Quidditchspiel noch zu gewinnen.“ Einen Moment war Harry über die Dreistigkeit einfach sprachlos, er vergaß sogar sich weiterhin gegen Dracos Griff zu wehren. „Du brauchst mir nicht erzählen, was alle anderen glauben, wir können wohl froh sein, dass es so ist. Als ob Slytherin jetzt überhaupt noch eine Chance hätte, nachdem du nicht mehr im Team bist.“ Draco nutzte den kurzen Moment, während Harry sich nicht wehrte und fasste beide seiner Gelenke mit einer Hand, sodass er die andere frei hatte. „War das ein Kompliment, Potter? Woher willst du wissen, wie gut der Ersatzspieler ist?“ „Du kannst aufhören zu heucheln, ich glaube dir den Schwachsinn nicht. Ich kenne deine Taktiken beim Fliegen und du verfolgst mich nicht ein ganzes Spiel lang, um dann im entscheidenden Moment am weit enferntesten Platz vom Schnatz fort zu sein.“ Harry hatte wieder begonnen seine Hände zu winden, um sich aus dem Griff des Slytherins zu befreien. Beinahe gelang ihm das jetzt auch, aber stattdessen hatte es die Wirkung, dass sich die schlanken Finger noch tiefer in seine Haut bohrten, während die andere Hand Dracos jetzt über Harrys Wange strich und gegen seinen Willen ein angenehmes Kribbeln unter seiner Haut hinterließ „So, du glaubst mir nicht?“, fragte der Blonde lauernd. „Also gut, es ist mir egal! Diese kleine Blutsverräterin hatte es verdient! Sie war es nicht Wert! Sie hatte kein Recht dazu dich anzufassen! Du gehörst mir!“ Harry sog erschrocken die Luft ein und in seinem Inneren machte sich ein klammes Gefühl breit. Irgendwie war alles aus dem Ruder gelaufen und es wurde ihm erst jetzt richtig bewusst. Mit einem Ruck befreite er sich aus Dracos Griff und schubste ihn mit der gleichen Bewegung von sich. „Ich gehöre mit Sicherheit niemanden und zwischen mir und…der kleinen Blutsverräterin, wie du sie nennst, war nichts, ist nichts und wird auch niemals etwas laufen!“ Harry atmete schwer die Luft ein. Spätestens bei den letzten Worten Dracos war eine Sicherung durchgebrannt und es festigte seinen Entschluss, dass einfach endgültig Schluss zwischen ihnen sein musste. Egal, was er fühlte, wenn er Draco auch nur sah. Egal, dass sein Herz meinte, dreimal schneller schlagen zu müssen, wenn er den Raum betrat. Egal, dass es ihn beinahe vor Schmerzen zerriss, wenn er daran dachte getrennt von ihm zu sein, von den seidigen blonden Haaren, den fließenden Bewegungen oder den tiefen grau-silbernen Seelenspiegel, die ihn immer wieder aufs Neue gefangen nahmen. Mühsam drehte er sich weg. Hörte ein Lachen von Draco, das seltsam hohl klang. „Das war ein Fake?“ Eine kleine Pause entstand, in der Harry vergeblich versuchte seine Kräfte zu sammeln. „Du bist dir im Klaren, dass du die kleine Wieselette nur benutzt hast?“ Harry hörte den Vorwurf, ignorierte ihn - ein Slytherin und insbesondere Draco Malfoy brauchte ihm nichts davon erzählen, wenn man Menschen benutzte. Dennoch musste er sich dazu zwingen ein Schritt vor den anderen zu setzen, egal wie sehr ihn Draco verletzt hatte, so verlangte sein Körper, sein Herz und seine Seele noch immer nach seiner Gesellschaft und er hoffte, dass sein Verstand genug Kraft aufbrachte, sich durchzusetzen. „Sag mir, was du in Gryffindor suchst? Das hätte jedem Slytherin alle Ehre gemacht!“ Harry drehte sich nicht mehr um, hatte keine Kraft mehr sich der Konfrontation zu stellen. In ihm nagte die Frage, warum zum Teufel alles so furchtbar schief lief in seinem Leben. „Es ist vorbei, endgültig!“ Im nächsten Moment merkte er nur noch, dass er rannte und aus seinen Augenwinkeln lösten sich die ersten Tränen. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)