Brake Down von TheLadyLoki (Wenn Einsamkeit wahnsinnig macht) ================================================================================ Kapitel 17: Operation: Sasuke retten Teil 2 ------------------------------------------- Die Falltür schloss sich wieder. Leider war es dunkel, so konnten sie nicht so viel erkennen. Rumiko tastete sich an der Wand entlang um einen Lichtschalter zu finden. Die Suche war erfolgreich und kurzerhand hatte sie ihn betätigt. Der Anblick der sich ihnen bot, war seltsam und beängstigend zugleich. Anscheinend hatte Kimimaro den gesamten unteren Stock ausgebaut: Zu einem Ballsaal. Ja, es war nicht ganz, was Itachi erwartet hatte und das sagte Rumiko ihm auch sofort. „Ich wusste, dass du falsch liegst…“, meinte sie und sah sich mit in die Hüfte gestemmten Armen in dem parkettierten Raum um. An der Seite waren Spiegel befestigt, davor Stangen, ähnlich wie beim Ballett. Am Ende war links eine Tür. Die Fenster waren mit grauen Vorhängen verdunkelt. „Aber, aber…“, stammelte er verlegen, während er sich selbst im Spiegel betrachtete. Er dachte kurz nach, bis er sein Spiegelbild wahrnahm. „Mann… ich habe ja wirklich starke Falten…“, Itachi zupfte sich im Gesicht rum, „Meinst du, das macht mich arg unattraktiv?“ Rumiko überging seine Selbstgespräche und suchte nach möglichen Anzeichen von einer Gefangennahme oder ähnlichem. Wie erwartet gar nichts. „Uns bleibt nur noch die Tür dort“, sagte sie und zeigte hin. „Hm..?“, Itachi war ein bisschen aus seinen Gedanken hinausgerissen worden. „Hier ist noch eine…“, Rumiko wurde unterbrochen. Ein Knarren kam aus der Richtung, woher sie vor recht kurzer Zeit erst gekommen waren. Ihre Augen weiteten sich, als sie bemerkten, dass sich langsam das Loch wieder auftat. „Was jetzt, was jetzt??“, flüsterte Itachi hysterisch und hüpfte abwechselnd vom einen aufs andere Bein. Er erblickte die Vorhänge. „Dahin!!!“, rief er und zog Rumiko mit sich, als er sich hinter dem grauen Lappen versteckte. „Guck doch!“, Rumiko schaute nach unten, „man sieht unsere Füße noch!!“ Itachi überlegte „Dann müssen wir sie hochziehen!“ Das Mädchen sah ihn ärgerlich an „Wie sollen wir dann bitte stehen?“ „Oh…“, der Uchiha war am Ende seines Lateins. Doch anscheinend war es schon zu spät, denn sie hörten schon das Klacken von Kimimaros Schuhen auf dem Parkett. Die Zwei schluckten ängstlich. Sie hörten Kimimaros Murmeln „Hm… seltsam. Sie sind einfach gegangen ohne den Kaffee. Ob sie schon fertig waren…?“, sagte er mit seiner gewöhnlich rauen kalten Stimme und seine langsamen Schritte kamen immer näher an den Vorhang dran. Er war schon fast bei ihnen. Auf einmal blieb er stehen. „Nanu“, sagte er leise. Rumiko biss sich auf die Lippen und presste sich immer stärker an die Wand. Itachi hielt die Luft an. Er hatte sie entdeckt. „Ah, da ist der Schlüssel ja…“, murmelte Kimimaro tonlos und seine Schritte verrieten, dass er nun in Richtung Tür ging. Rumiko atmete erleichtert auf. Sie entkrampfte ein wenig ihre Haltung und horchte weiter. Der Schlüssel wurde im Schloss umgedreht. Ein Geräusch, dann öffnete Kimimaro die Tür. Rumiko hörte ein Keuchen, es kam aber nicht von dieser Richtung, sondern von ihrem Nebenstehenden. „Du kannst wieder atmen…“, hauchte sie so leise wie möglich. Ein langes Luftpumpenartiges Geräusch kam aus Itachis Lunge, als er endlich wieder Sauerstoff zu sich nahm. Da hörte man auf einmal Schreie. „Ruhig… ihr kennt es doch schon..“, jedoch diesmal konnte man in Kimimaros Stimme eine zitternde Vorfreude erkennen. Es waren Stimmen von Kindern. Vielleicht waren auch Jugendliche darunter, das konnte man hinter diesem Vorhang nicht genau herausfinden. Nur es waren viele. Ihr Gelärme hörte sich nach Hilferufen und Angstschreien an. „Jah… natürlich kommt ihr raus… aber natürlich nicht, ohne mir meine innersten Wünsche zu erfüllen… ihr wisst doch… ihr kennt es doch… habt doch keine Angst…“, und zu dem heiserem Gerede kam jetzt auch noch ein geistesgestörter Unterton hinzu. Itachis Augen weiteten sich erschreckend. „Die-Dieser Perverse…!!“, flüsterte er und ballte seine Fäuste, „Ich habe dir doch von Anfang an gesagt, dass er einer von dieser Sorte ist…“ Rumiko nickte verschreckt. Sie hatte einen weiteren Grund auf gar keinen Fall entdeckt zu werden. Weitere Schlösser wurden geöffnet. Man hörte Menschen in den Raum laufen. „Aufstellen, Kinder…“, sagte Kimimaro kalt mit diesem verrückten Ton in der Stimme. Ein paar weinten. Rumiko presste sich ihre zitternden Hände auf das Gesicht. „Wir…wir brauchen Verstärkung!!“, meldete sich auf einmal Itachi. „Und wie sollen wir die bekommen?“, fragte Rumiko zurück. Itachi zog vorsichtig ein kleines Ding aus der Tasche. Es erinnerte an ein Handy, nur Rund und mit einer Antenne. In der Mitte war ein roter Knopf. Er betätigte ihn. „Was ist das?“, fragte das Mädchen möglichst leise. „Ein umgebautes Babyphon. Es gibt zehn Gegenstücke dazu, die einen Alarmton abgeben, sobald eines der insgesamt elf einen Hilferuf aussendet.“ Ein lautes Piepen erfüllte den Raum. Rumiko spürte wie irgendetwas in ihrer Hosentasche vibrierte. Als das schmerzhafte Geräusch aufgehört hatte sah sie, wie Itachi langsam weiß im Gesicht wurde. „Verdammt…“, murmelte er. Doch in der Welt hinter dem Vorhang hatte niemand etwas bemerkt. Rumiko zog das Ding aus der Tasche, das gerade so gelärmt hatte. Es war wirklich genau das gleiche wie das von Itachi, nur das der rote Knopf nun leuchtete und auf dem Display „Hilferuf aus Phon1; Dichtstr.23; 2mm Entfernung“ erschien. Sie musste doch zugeben, das es sie zum Staunen brachte „Du hast uns jedem eins untergeschmuggelt?“ Der Uchiha nickte. Sie steckte das Phon wieder in die Tasche und lauschte weiter, auch wenn sie nicht unbedingt erfahren wollte, was nun passieren würde. Da hörte man ein Reißverschlussgeräusch. „Ich will hier raus…!“, Rumiko war einem Heulkrampf nahe. Die Schluchzer wurden immer schlimmer, die Kinder schienen wahnsinnige Angst zu haben. Der einzige der hin und her schritt, war Kimimaro „So… gerade stellen Kinder…“, sagte er kalt und irgendetwas klackte, „Gleich fange ich an… eins und zwei und drei…!“ Itachi hatte kurz gekeucht, nur jetzt stockte ihm der Atem. Die zwei hatten mit allem gerechnet, aber das übertraf ihre Erwartungen… „ Oh baby, baby… Oh baby, baby how was I supposed to know, that something wasn’t right, yeah..?” Er hatte doch tatsächlich ‚…baby one more time’ von Britney Spears angespielt… Rumiko und Itachi sahen sich gegenseitig unsicher an. „Genau… eins, zwei, drei, vier, drehen!“, klang die eisige Stimme von Kimimaro hinter den Vorhang. Das war der Moment in dem der Uchiha hinter dem Lappen vorgucken musste. Er zog den Kopf wieder zurück und stand etwas starr am Fenster. „Was ist?“, fragte das Mädchen ihn. „Schau selbst…“, gab er tonlos zurück. Rumiko tat wie ihr geheißen. Und auch sie konnte nicht fassen was sie sah. Circa 30 Kinder bzw. Jugendliche zwischen elf und fünfzehn Jahren standen in 3 Reihen aufgeteilt an der Seite ohne Spiegel. An der mit stand Kimimaro im Trainingsanzug, neben ihm ein CD-Spieler. Sie tanzten irgendeine Choreographie zum Lied. Plötzlich stoppte er. „Nein, nein, nein! Vor dem Scretch kommt zuerst Great vine!“ Darauf brach ein Mädchen dramatisch in Tränen aus. „Ich kann nicht mehr… es geht nicht…!“, schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Was soll das?“, schnauzte Kimimaro sie an, „Wie willst du berühmt werden, wenn du nicht mal im Workshop durchhältst?“ Das Mädchen war aber am Ende ihrer Nerven. „Nein.. ich kann das nicht!“ Die Augen des Choreographs verengten sich bedrohlich. Er war nun wirklich ziemlich verärgert „Mir aus den Augen!“, rief er, während er mit schwungvoller Handbewegung gen Tür zeigte, „Verschwinde, ich habe es nicht nötig mich mit so etwas aufzuhalten! Deine Strafe wird dich heute Abend erwarten!“ Rumiko sah sich weiter zwischen den Tänzern um, sobald das Mädchen schniefend hinausgetappt war. Etwas erschrocken stellte sie fest, dass alle in dem gleichen Outfit herumliefen: Ein grünes Neckholderoberteil mit Glitzer zu einem recht kurzen Minirock in der Farbe Blau. Das Problem dabei war, dass dies auch Jungen trugen. Und unter der Jugendmasse erkannte sie doch wirklich jemanden wieder… „Sag mal, wie oft müssen wir denn das Oberteil noch wechseln? Das ist doch nicht mehr normal, dass jemand so viel blutet. Nicht mal das Blutgerinnungsmittel hat geholfen. Meinst du nicht, du solltest mal zum Arzt gehen, Hanori?“, meinte Kimimaro, als er bemerkte, dass einer der Tänzer wieder mal sein Oberteil durch Blut getränkt hatte. „Entschuldigung…“, antwortete Hanori nasal und legte den Kopf in den Nacken. Itachis Augen weiteten sich um das ungefähr vierfache. „Sasu??“, flüsterte er hysterisch, er auch das ‚Mädchen’ mit dem Nasenblutproblem entdeckt hatte. Natürlich war das Sasuke, unverwechselbar!!! Aber warum wurde er jetzt Hanori genannt? Das war zuviel. Der Uchiha stürmte Intuitionsgetrieben hinter dem grauen Vorhang hervor. „Ich wusste es!! Ich habe es von Anfang an gewusst, du perverser Idiot!! Wie kannst du es wagen mein Brüderchen so zu peinigen, du Bastard! Ich werde dich…!“, Itachi musste überlegen, gerade war ihm eingefallen, dass dieses Unterfangen was er hier gestartet hatte, nicht einmal andeutend Sinn hatte, „..werde dich.. ähh… Naja! Mir fällt schon noch etwas ein…!“ Kimimaro starrte abwechselnd von Itachi zu Sasuke zu Rumiko, die jetzt keinen Sinn mehr gesehen hatte hinter dem Vorhang zu bleiben. „Ihr ward gar keine Leute vom Heizungskörperüberprüfungsamt?“, flüsterte Kimimaro heiser, „Ihr seid da, um mir mein allerliebstes zu zerstören!“ Er schaute zu Sasuke mit seinem üblichen kalten Blick. Dieser strahlte über das ganze Gesicht „Du bist gekommen um mich zu retten, ich wusste es!“ Itachi sah geschmeichelt zum Boden „Ja, Brüderchen, ich lass dich doch nicht im Stich…“, meinte er. Sasuke sah ihn verekelt an „Meinst du etwa, ich freue mich über dich?“, er schaute zu Rumiko, „Ich wusste es! Hach, was würde ich nur ohne dich machen…?“, summte er etwas verträumt, was Itachi bald zur Weißglut brachte. „Wegen der?“, er zeigte auf seine Mitstehende, „DER?“ Rumiko sah genauso wie Kimimaro ziemlich unsicher zwischen den Uchihas hin und her. „Es Reicht! Ich habe alles Mögliche versucht um dir ein guter Bruder zu sein!“, Itachi redete sich immer mehr in seinen Frust hinein, „Und du bist mir gegenüber immer undankbar! Was soll das? Was muss ich tun, damit du mich akzeptierst? ICH HABE DAS NICHT NÖTIG, JA?“ Sasuke erschrak, als er seinen Bruder so gar nicht künstlich gelassen und zurückgehalten sah. Itachi fing an zu zittern „Weißt du eigentlich was ich wegen dir durchgemacht habe??? Ich musste in Psychotherapie-Sitzungen gehen, um zu lernen jemanden zu lieben! Weißt du wie grauenhaft es ist, zwei Monate in einer weißen Zelle zu sitzen und dir 24 Stunden am Tag ‚Teletubbies’ anzuschauen???!! UND JETZT MUSS ICH MIR SO ETWAS VON DIR ANTUN?! Nein danke!! Rette dich selbst…!!!“ So drehte sich Itachi höchstbeleidigt um und schritt entgegen des Loches. Kurz davor drehte er sich noch einmal um und zeigte auf Rumiko „Und mit DIR habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen, du falsche Schlange!“ „Was zum…?“, das Mädchen stand etwas verdattert da, „Was habe ich denn jetzt damit zu tun?“ Doch irgendetwas hatte sich in Sasuke jetzt bewegt, dass ihn nun dazu brachte nachzudenken, während Itachi einen Schalter zum öffnen der Falltür suchte. Hatte er vielleicht mitleid wegen diesen Jahrelangen Qualen? Oder wollte er nur nicht, dass Rumiko bald am Spieß endete? „Brüderchen..“, flüsterte er langsam und Itachi verstummte kurz in seinen Bewegungen. Sasuke fing an zu schniefen „Was kann ich tun, damit du mir verzeihst?“ Sein Bruder drehte sich um und starrte Sasuke eine Weile an. „Sasuke…“, begann er und seine Stimme begann gefährlich zu beben, „Ich.. jah.. ich will, dass du mich in eurem Haus aufnimmst…“ Sasuke nickte, während er sich mit gesenktem Kopf die Tränen wegwischte. „Ähh…“, meinte Rumiko, die sich nicht so wirklich sicher war, ob alle Bewohner damit einverstanden sein würden. Auch in Itachis Augen sah man jetzt Tränen glitzern. Sein Bruder hob den Kopf. „Bruder!!“ So fielen sie sich in die Arme, während Kimimaros Player „My heart will go on“ spielte. „Es tut mir so leid“ „Ich weiß, mein Sasu“ „Ich hab dich so vermisst“ „Ich dich auch, wir bleiben ab jetzt immer zusammen, ok?“ „Ja, Bruder…“ „Oh, Sasuke…“ Und so heulten sie sich gegenseitig in ihre Ärmel (auch wenn Sasuke keine hatte). Eine ergreifende Szene, wenn man davon absieht, wer dort mitspielt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)