Hangetsu von WolfsDream ================================================================================ Kapitel 15: Hajime ------------------ Sodele, da bin ich wieder.^^ Es hat zwar etwas länger als den einen Monat gedauert, den ich mir nach dem letzten Mal fest vorgenommen hatte, aber ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht trotzdem großmütig verzeihen? Ó.Ò Ach so, die meisten Namen habe ich übrigens von 20000-NAMES.com falls einer nachlesen möchte, was die so bedeuten (laut dieser Seite^^°). Ich wünsch euch viel Spaß und ganz liebe Grüße! *wink* 15.Kapitel: Hajime „Raiden!“, donnerte seine Stimme durch den Raum und Nao zuckte zusammen, doch sein größerer Bruder schien es nicht zu hören, stürmte nur weiterhin die Gänge hinab. Satoshi seufzte. Eine kleine Youki - Explosion im Vorhof zeugte davon, dass Raiden sich verwandelt hatte und seine sich rasch entfernende Aura bestätigte den Verdacht des Clananführeres und Vaters. Sein zweitältester Sohn war mal wieder auf und davon - durch die Lüfte verstand sich. Er hatte ja gewusst, dass sein Sohn nicht begeistert davon wäre, dass er seine Schwester, auf Erkundungstour geschickte hatte. Im Grunde war auch er nicht sonderlich begeistert davon irgendeines seiner Kinder irgendwo hinzuschicken! Aber es ging nun mal nicht anders, wenn der Clan nur aus den engsten Familienmitgliedern bestand. Jeder musste eine Aufgabe erfüllen und Chiasa war von allen die Geschickteste, wenn es darum ging etwas auszukundschaften. Das Raiden einen besonderen Beschützerinstinkt seiner jüngeren Schwester gegenüber empfand, war nicht das erste Mal hinderlich. Doch in seinem momentanen Zustand war sein Sohn einfach so gut wie nicht ansprechbar. Mehr als alle anderen kam er nach seinem Urgroßvater Kazan - sowohl von seinem Temperament, als auch von seinen Kräften her. An dieser Stelle wurde er jedoch in seinen Überlegungen unterbrochen, denn Satoshis ältester Sohn trat ein und ließ sich ehrfürchtig vor ihm im Kniesitz nieder. Als er das zustimmende Nicken seines Vaters sah, begann Teruo zu berichten: „Ich bringe leider keine guten Nachrichten, verehrter Vater. Ich… Es wird keine Verstärkung kommen.“ Ein Schatten der Besorgnis glitt über das Gesicht des Familienoberhaupts, doch sofort hatte er sich wieder gefasst. „Warum?“, fragte er mit harter Stimme. „Osamu-sama meinte, er hätte anderweitig genug zu tun, um sich um einen einzelnen Hund zu kümmern. Außerdem wäre es eine gute Gelegenheit zu beweisen, dass wir des Landes würdig sind, das wir besitzen. Wir sollten zeigen, dass unsere Familie nicht nur großartige Ahnen aufzuweisen hat, sondern auch die jetzige Generation kämpfen kann.“, auch Teruo klang bitter, wusste er doch, was diese Absage für seine Familie bedeuten konnte. oOo Sie mussten der Blutspur wirklich nicht lange folgen, bis sie auf deren Verursacher stießen. „Das ist ja eine Frau!“, rief Inuyasha, der ganz vorne ging, ungläubig. Tatsächlich, etwa dreißig Meter vor ihnen schleppte sich eine schlanke Gestalt von Baum zu Baum. Kleidung und Haare waren blutverschmiert und es bereitete der jungen Frau offensichtlich Probleme sich überhaupt auf den Beinen zu halten. In der Tat hatte sie die Gruppe anscheinend noch nicht einmal bemerkt. Äußerst ungewöhnlich, wo es sich doch augenscheinlich um eine Youkai handelte. Eine Drachenfrau um genau zu sein. Nachdem sie die erste Überraschung überwunden hatten, machten sich Inuyasha und die Anderen daran die Youkai einzuholen. Inuyasha hatte jedoch gerade erst ein paar Sprünge getan, als die plötzlich den Kopf drehte und die Gruppe ansah. Zur Verwunderung aller blieben ihre Augen auf dem Hanyou hängen und weiteten sich panisch. Unvermittelt warf sich die Drachenfrau herum und stolperte nun deutlich schneller vorwärts, obwohl es ihr sichtlich schwer fiel. „Hey, warte mal!“, rief ihr Inuyasha nach, bevor er ihr wieder nachsetzte, dicht gefolgt von seiner Schwester. Die verletzte Youkai erhöhte noch einmal das Tempo, ihr erschöpftes Keuchen drang jetzt schon bis zu Kagome vor. Kurz bevor die Hanyouzwillinge sie jedoch einholen konnten, ertönte plötzlich ein lautes Brausen von oben durch die spärlichen Baumwipfel. Dunkle, violette Schuppen schimmerten im Sonnenlicht, während sich ein langer, schlanker Körper immer wieder verschlang und verknotete, mit seinem langen Schwanz peitschte und damit das Brausen erzeugte. Ein ausgewachsener Drache schwebte über Inuyasha und seinen Gefährten… oOo Einige Augenblicke lang waren die Freunde einfach nur erstarrt. Überwältig von dem Anblick der sich ihnen bot. Der Drache war nicht ganz so groß wie Ryuukotsusei, aber immer noch eine beeindruckende Erscheinung. Die Augen mit den schlitzförmigen Pupillen huschten zwischen der Frau und der ungewöhnlichen Gruppe hin und her. Youki ging von ihm aus - viel Youki. Ein äußerst wütendes Brüllen des Drachen riss sie schließlich aus ihrer Lethargie, gerade noch rechtzeitig um der Kugel aus purer Energie auszuweichen, die auf sie zugerast kam. Hastig sprang Inuki zur Seite weg, ein scharfer Luftzug dicht an ihrer Seite zeigte ihr, wie knapp es gewesen war. Einen Moment lang verlor sie in dem aufwirbelnden Staub die anderen aus den Augen. Hatten sie alle ausweichen können? Dann jedoch erkannte sie erleichtert, dass offensichtlich alle unversehrt waren. Ihr gegenüber setzte eben Inuyasha Kagome wieder ab und zog sofort sein Schwert. Auch Sango und Miroku hatten ihre Waffen kampfbereit in den Händen, während Kirara ihr Fell sträubte und sich mit einem tiefen Grollen in ihre große Form verwandelte. Bevor allerdings auch nur einer von ihnen reagieren konnte, fuhr plötzlich der Drache zwischen sie. Schlug nach ihnen mit seinen Klauen, peitschte mit seinem langen Schwanz über den Boden. Die gesamte Lichtung wurde zu einem staubigen Inferno, in dessen Mitte der Drache mit atemberaubender Geschwindigkeit umherwirbelte. Nur mit einem gewagten Sprung schaffte es Inuyasha den zuschnappenden Kiefern zu entkommen, Shippou wurde von dem herumwirbelnden Leib getroffen und gegen Kagome geschleudert, die zu Boden ging. Inuyasha zuckte zusammen und knurrte den Drachen zornfunkelnd an, doch dieser erwiderte den Blick eben so wütend. „Inuyasha,“ rief Miroku, hastig dem gefährlichen Schwanz ausweichend. „Wir dürfen ihn nicht töten!“ „Ach ja?!“, brüllte der Hanyou zurück, sah dann aber, dass sich Kagome auf dem ballförmigen Shippou in Sicherheit gebracht hatte und nickte dem Mönch grimmig zu. Wenn sie diesen Drachen töteten standen Inukis Chancen an diesen vermaledeiten Rückenstachel zu kommen gleich Null. Dennoch, verteidigen mussten sie sich. Als der Drache das nächste Mal nach Inuyasha schnappte, schlug der ihm mit voller Wucht die flache Seite Tessaigas auf die Schnauze. Einen Moment lang war der Drache völlig benommen, schüttelte irritiert den Kopf. Die Freunde warteten ab, vielleicht würde dieser Schlag ihren Gegner soweit zur Besinnung bringen, dass sie mit ihm reden, sich erklären konnten. Doch da hatten sie sich geirrt, kaum hatte der Drache die Benommenheit abgeschüttelt, brüllte er auf, wälzte seinen Körper auf den Hanyou zu um ihn zu zermalmen, während er mit dem Kopf schon in Richtung Inuki zielte - die einzige, die unbewaffnet war! Unbewaffnet, aber nicht wehrlos. Mit der gespreizten Hand schlug sie den heran schießenden Kopf zur Seite, dass sie dabei blutige Striemen auf den dunklen Schuppen hinterließ, ließ sich nicht verhindern. Eine an und für sich leichte Verletzung, dennoch schien sein eigenes Blut den Drachen endgültig um den Verstand zu bringen. Stumm, aber mit einem gefährlichen Aufleuchten der Augen wandte er sich endgültig der Hanyou zu. Aufreizend langsam bleckte er seine gewaltigen Zähne, bevor er unglaublich schnell zustieß. Inuyasha erkannte entsetzt, dass er nicht mehr rechtzeitig würde eingreifen können. Zu sehr war er damit beschäftig, dem sich unberechenbar windenden Leib auszuweichen. Der Drache kämpfte nicht nur mit seinen Klauen und seinen Fangzähnen, sein ganzer Körper war eine Waffe! Inuki reagierte instinktiv. Sie warf sich einfach zur Seite und entging so um Haaresbreite den tödlich Fängen, der lange Leib zog über sie hinweg. Bevor sie sich jedoch aufrappeln, oder überhaupt irgendwie reagieren konnte, war schon die linke Klaue des Drachen über ihr. Die Hanyou erkannte mit Entsetzen, dass sie nicht mehr ausweichen konnte, die Krallen würden sie unweigerlich zerfetzen! Doch Sekundenbruchteile bevor die Krallen sie berührten, erstarrte ihr Gegner plötzlich mitten in der Bewegung. Sein Kopf fuhr herum und ebenso schnell, wie er eben noch gestoppt hatte, schoss er nun in eine andere Richtung davon. Die Verblüffung der Freunde währte jedoch nur kurz, als sie erkannten was den Drachen abgelenkt hatte. Die schwer verletzte Drachefrau, die sich bisher an einen Baumstamm geklammert aufrecht gehalten hatte, war in sich zusammen gesunken. Kurz bevor ihr Gegner sie erreichte, leuchteten seine Umrisse auf einmal hell auf und als der Drache sich schließlich neben ihr nieder ließ, hatte er die Gestalt eines jungen Mannes angenommen. „Chiasa! Verzeih mir, ich hätte mich zuerst um dich kümmern sollen.“ Mit diesen Worten, nahm er sie vorsichtig in die Arme, strich ihr die wirren Haare aus dem Gesicht. In ihren Augen zeichneten sich Erschöpfung und auch die Schmerzen ab, die sie bei diesen Verletzungen in jedem Fall haben musste. Er war so ein Idiot, sich in diesem Moment zu einem Kampf hinreißen zu lassen! Doch Chiasa schüttelte nur schwach den Kopf: „Ist schon gut… Raiden…“ „Nein, ist es nicht. Haben sie dich so schwer verletzt?“, mit einem Kopfrucken deutete Raiden auf die Gruppe, die sich hinter ihnen langsam wieder versammelte. In seinen Augen lag ein unverkennbar harter Schimmer. „Nur der Hanyou mit dem großen Schwert. Die Anderen sehe ich zum ersten Mal. Raiden, du musst aufpassen… dieses Schwert, es ist sehr gefährlich!“ Verwundert blickte Raiden auf seine Schwester, die sich beinahe flehend an seinem Ärmel festklammerte. Sonst war Chiasa doch nicht so leicht zu verängstigen! Was hatte dieser Hund bloß angerichtet? „Ist schon gut, wir gehen jetzt erst mal nach Hause.“, meinte er beruhigend und stand auf. Seine Schwester in seinen Armen haltend, wandte er sich erneut Inuyasha und seinen Freunden zu: „Ich weiß zwar nicht, was ihr hier wollt, aber ihr werdet noch bereuen was ihr meiner Schwester angetan habt!“ Die letzten Worte schrie er fast. Damit bildete sich eine dunkle Wolke unter seinen Füßen und die beiden Drachen begannen langsam in die Luft auf zu steigen. „Ich werde euch finden. Verlasst euch darauf!“ „Keh! Wir haben ihr gar nichts…“, wollte Inuyasha erwidern, doch die Drachen hatten schon zuviel an Höhe gewonnen, als dass sie ihn noch hören konnten. oOo Satoshi war tief in Gedanken versunken. Wenn sie keine Verstärkung von Osamu erwarten konnten, musste alles sehr sorgfältig geplant werden. Er musste alle Eventualitäten berücksichtigen! Zunächst einmal wäre es das Beste, alle die sich nicht an dem Kampf beteiligen sollten, in Sicherheit zu bringen. Dazu gehörten, neben den wenigen Dienern, die ihm noch zur Verfügung standen, auf jeden Fall auch seine Frau, die Mutter seiner Kinder. Er würde sie zu Osamu schicken, auch wenn der keine Hilfe senden würde, er würde sie aufnehmen. Außerdem konnte sie ihm auch gleich berichten, dass er sich seiner Verantwortung bewusst war und bereit war das Drachenterritorium zu verteidigen. So allmählich machte er sich auch Sorgen um seine Tochter, sie müsste eigentlich schon wieder zurück sein. Hoffentlich war ihr nichts passiert und Raiden hatte nicht allzu viel Unheil angerichtet. Immerhin konnte es ja auch sein, dass der Inuyoukai gar nicht hier her kam um zu kämpfen. Aber das konnte er im Moment sowieso nur abwarten. Mit einem Wink rief er seinen persönlichen Diener zu sich, einen schwachen Dämon aus der Familie der Eichhörnchen, um ihm die entsprechenden Anweisungen für die Evakuierung zu geben. Danach stand er auf. Seine Frau wollte er persönlich informieren. Sie hatte im Gegensatz zu ihrer Tochter lediglich die Erziehung zu einer guten Ehefrau genossen. Allerdings besaß sie auch nicht deren kämpferisches Temperament und vermisste daher nicht viel. Wie die meisten Ehen seiner Zeit, war auch ihre arrangiert gewesen und, der Drachenfürst war sich selbst gegenüber ehrlich: Auch wenn er es nicht Liebe nennen würde, was er ihr gegenüber empfand, ein großes Gefühl der Zuneigung hatte sich im Lauf der Jahre zwischen ihnen eingestellt. Satoshi überlegte flüchtig, ob er besser schlafen könnte, wüsste er seine Tochter mit einem guten Mann verheiratet, anstatt dass sie draußen auf Streifzüge ging, die nicht immer ungefährlich waren. Nein, entschied er jedoch. Hätte er seine temperamentvolle Tochter in die Rolle einer braven und wohlerzogenen Ehefrau gezwängt, würde ihn wohl stattdessen sein schlechtes Gewissen um den Schlaf bringen. Nach dem er die Angelegenheit mit seiner Frau besprochen hatte, trieb ihn die allmähliche Sorge um seine beiden Kinder in den Vorhof. Unruhig schaute er in den Himmel, forschte nach dem so vertrauten Youki. Tatsächlich konnte er nach kurzer Zeit einen kleinen dunklen Fleck ausmachen, der die Youki -Signatur seines Sohnes trug. Doch wo war Chiasa? Von ihrem Youki war nichts zu spüren. Und was trug sein Sohn da in den Armen? Eisige Kälte erfasste den Drachenfürsten, als ein furchtbarer Verdacht in ihm aufkam. oOo Mit `vollkommen verwirrt´ konnte man wohl am Besten den Zustand beschreiben, in dem Inuyasha und seine Freunde von dem Drachen zurück gelassen wurden. Einige Sekunden stand die ganze Gruppe einfach nur da, die Blicke dorthin gerichtet, wo die beiden Drachen in der Ferne immer kleiner geworden waren. Erst allmählich drang die Erkenntnis zu ihnen durch was das Ganze zu bedeuten hatte. Die Drachenfrau hatte Inuyasha beschuldigt sie auf ihrem eigenen Territorium angegriffen und verletzt zu haben, wie auch immer sie darauf gekommen war. Dass die übrigen Drachen davon nicht begeistert sein würden hatten sie gerade erlebt. Er würde zurück kommen. Vermutlich nicht alleine. „Tja, die Chance das Problem diplomatisch zu lösen, hat sich wohl so eben erledigt.“, fasste Inuki die Situation zusammen und klopfte sich den Staub aus der Kleidung. Die Anderen konnten nur zustimmend nicken. Kapiteltitel: Hajime = Beginn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)