Hangetsu von WolfsDream ================================================================================ Kapitel 11: Yoake ----------------- So ihr Lieben, da hab ich mal wieder ein kleines Kapitel für euch. Wie immer möchte ich euch für eure Aufmerksamkeit und euer Interesse danken! Die Kommentare nicht zu vergessen! *verneig* Ich hoffe ihr hab viel Spaß beim Lesen! Ich wünsche es euch jedenfalls.^^ LG *wink* 11. Kapitel: Yoake Erleichtert hatten die Freunde die vertraute Aura gespürt und durch den aufgewirbelten Staub konnten sie jetzt auch Inuyashas weißen Haarschopf wehen sehen. Kaum hatte er sich ein bisschen gelegt, sprang der Hanyou mit einem weiten Satz zur Seite und erschlug zwei der anderen Youkai, die seine Freunde bedrohten. Der Rest erkannte seine Chancenlosigkeit und floh so schnell es ging zurück in den Wald. Aufseufzend ließen sie alle ihre Waffen sinken und Kagome ließ sich sogar erschöpft ins Graß plumpsen. „Ist alles in Ordnung bei euch?“, erkundigte sich Inuyasha. Mit einem Blick auf Miroku entgegnete Sango: „Es geht so. Nur ein bisschen mitgenommen, aber es war ziemlich knapp.“ Inuyasha nickte verständnisvoll. „Inuki?“, fragte er gleich darauf. Alle sahen zu der Stelle herüber, wo die Halbdämonin zuvor zu Boden gegangen war. Auch ihre Haare waren wieder weiß und auch die Hundeohren lugten wieder daraus hervor. Sie erhob sich gerade, drehte ihnen den Rücken zu. Doch ihre Bewegungen wirkten so seltsam steif... In dem gleichen Augenblick, in dem sie auf die Füße kam, traf Inuyasha und die Anderen die Erkenntnis. Entsetzt wichen sie einen Schritt zurück. Nur Shippou tapste auf sie zu: „Was hast du denn, Inuki?“ „Shippou, nicht!“, rief Miroku, aber da war es schon zu spät. Mit einem äußerst gereizten Knurren drehte sich Inuki um. Ihre Augen leuchteten bedrohlich rot und ihre scharfen Fangzähne ragten weit aus ihrem Mund heraus. Inuyasha sprang sofort los, dennoch konnte er Shippou nur gerade noch so eben von der angreifenden Hanyou wegreißen! „Idiot!“, zischte Inuyasha wütend. Shippou wurde blass. Dort wo der kleine Kitsune eben noch gestanden hatte, zog Inuki nun ihre langen Klauen aus dem Boden. Wieder knurrte sie wütend. Einen Moment hielt sie inne und die anderen konnten sehen, dass sie in ihrem Inneren einen harten Kampf ausfocht. „Inuki wir sind es. Es sind keine Feinde mehr hier. Alles ist gut. Hörst du?“ Kagome sprach behutsam auf sie ein, wie sie es sonst immer bei Inuyasha getan hatte. Und tatsächlich senkte Inuki den Kopf, schien zu zuhören. Doch dann ballten sich ihre Hände wieder zu Fäusten: „Verschwindet von hier!“ Die anderen sahen sie nur mit einer Mischung aus Entsetzten und Faszination an und rührten sich nicht vom Fleck. Kagome bemerkte erschrocken, dass Blut aus ihren Händen rann, so fest hatte sie die Fäuste geballt. „LAUFT!“, fauchte Inuki wieder und ihre roten Augen leuchteten unheilvoll auf! Sogar Inuyasha zuckte zurück. Unvermittelt warf sie sich herum und jagte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit weg von ihnen in den Wald hinein. Alles in ihr schrie danach umzukehren und diese Menschen und den Hanyou mit ihren Klauen zu zerfetzen! Zu spüren, wie die Knochen unter ihren Fingern brachen und die Muskeln darüber zerrissen. Den letzten kleinen Lebensfunken in ihren Körpern zu vernichten und den Geruch des Todes wahrzunehmen, der sich über alles legen würde. Das Gefühl, wenn warmes Blut über ihre Klauen rann und das leise Stöhnen, wenn ihr Opfer sein Leben aushauchte. All das wollte sie! Ihre Hände waren noch immer geballt, doch dass sie sich damit selbst verletzte spürte sie nicht. Genauso wenig wie sie den Wald richtig wahrnahm. Alle Empfindungen waren irgendwie gedämpft und doch schärfer als gewöhnlich. Sie spürte nur die gigantische Energie, die zusammen mit ihrem Blut durch ihre Adern zu pulsieren schien. Deren Hitze sie fast verbrannte. Die fast unerträglich war! Sie musste sie loswerden, dem Drang nachgeben. Töten! Nur dann würde es vielleicht erträglicher werden. Doch irgendetwas in ihrem Unterbewusstsein hatte sie davon abgehalten sich endgültig auf die Anderen zu stürzen. Wie eine unsichtbare Wand in ihrem Herzen, die sie nicht hatte durchdringen können. Dieses Etwas war es auch, dass sie antrieb immer weiter durch diesen Wald zu jagen. Sich NICHT umzudrehen, NICHT stehen zubleiben, obwohl der Geruch der Gruppe noch allzu deutlich in der Luft lag. Dennoch wurde sie von den beiden konkurrierenden Mächten beinahe zerrissen! Ein unterdrücktes Knurren entrang sich ihrer Kehle. Plötzlich konnte sie vor sich ein mächtiges Youki fühlen, das sich schnell näherte. Sogar noch schneller, als sie sich momentan bewegte! Der Geruch des Youkai stieg ihr mit Macht in die Nase. Das letzte was sie mit dem Rest ihres Unterbewusstseins noch registrierte war, dass ihr dieser Geruch vage bekannt vorkam. Etwas wie eine rote Wand schien vor ihrem inneren Auge aufzusteigen, ertränkte ihr bewusstes Selbst in einer Woge aus besinnungsloser Wut. Die dämonischen Instinkte übernahmen endgültig die Kontrolle und mit dem wütenden Schrei eines wilden Tieres stürzte sie sich auf ihren Gegner! Etwas weiter entfernt von dem Wald, an dessen Rand Inuyasha und seine Freunde gelagert hatten, machten sich drei Gestalten erneut auf den Weg. Die Größte ging mit langen, geschmeidigen Schritten vorweg, schien sich nicht darum zu kümmern, ob ihr die Begleiter überhaupt folgten. Jedenfalls waren die bernsteinfarbenen Augen des Inuyoukai auf nichts außer dem Weg vor ihm gerichtet. Nur ein sehr geübter Beobachter hätte bemerkt, dass seine typisch spitzen Dämonenohren, jedes kleinste Geräusch hinter sich registrierten. Sein Gesicht, das mit zwei ungewöhnlichen violetten Streifen auf den Wangen und einem dunkelblauen Sichelmond auf der Stirn gezeichnet war, war völlig kalt und ausdruckslos. Wäre nicht seine ungewöhnliche Kleidung, ein rotweiß gemusterter Haori unter einer ungewöhnlichen Rüstung mit stachelbewehrtem Schulterschutz sowie eine rein weiße Hakama und ein dicker, weicher Pelz über seiner rechten Schulter, er wäre vermutlich nicht weiter aufgefallen. Denn die Aufmerksamkeit wurde sofort auf die beiden kleineren Gestalten hinter ihm gelenkt. Die Eine war ein etwa achtjähriges Mädchen in einem orange gemusterten Kimono, das sich verschlafen die Augen rieb. Der Andere war ein krötenähnlicher Dämon, der braune Kleidung und einen seltsam anmutenden Stab mit zwei menschlich aussehenden Köpfen an der Spitze trug. Dieser war eigentlich ununterbrochen dabei vor sich hin zugrummeln und dabei immer wieder unfreundliche Blicke auf das Mädchen zu werfen. „Weiß nicht warum ich mich immer wieder um diesen Quälgeist kümmere. Wenn Sesshoumaru-sama nicht so großen Wert darauf legen würde….“, betrübt schüttelte er den Kopf. „Rin! Hör gefälligst auf zu trödeln. Du weißt, dass Sesshoumaru-sama das nicht gern hat!“, fuhr er sie an. „Aber Jaken-sama ich bin doch noch so müde!“, erwiderte die Kleine empört und wie zur Bestätigung gähnte sie ausgiebig. „Da sieht man es wieder mal. Menschen sind zu nichts zu gebrauchen!“, schimpfte Jaken los. „Ständig müssen sie so überflüssige Dinge, wie essen und schlafen. Dämonen, wie der verehrungswürdige Sesshoumaru-sama und ich es sind, müssen überhaupt nicht schlafen.“, fuhr er hochmütig fort. Aus dem Augenwinkel nahm er war, dass der Hundedämon stehen geblieben war. Völlig entsetzt ging ihm auf, was er gerade gesagt hatte und in Panik warf er sich auf den Boden. „Verzeiht Sesshoumaru-sama, mein Meister. Ich wollte damit natürlich nicht sagen, dass wir uns ähnlich sind! Aber immerhin sind wir doch beide Youkai…ähh… aber ihr seid natürlich eine ganz andere höhere Klasse Sesshoumaru-sama, als ich, euer unwürdiger Diener!“, stotterte er flehend. Nichts geschah. Vorsichtig wagte er aufzuschauen. Völlig unverändert stand Sesshoumaru in der aufgehenden Sonne. Doch jetzt hob er langsam die Hand, Jaken zuckte in Erwartung einer Bestrafung zusammen, aber der Dämon strich sich nur eine seiner silbernen Haarsträhnen hinter das Ohr, die ihm von der aufkommenden Brise ins Gesicht geweht worden war. Auch der leere linke Ärmel seines Haori flatterte in der Windböe nach vorn. Ohne sich umzudrehen befahl er: „Jaken. Rin. Ihr wartet hier.“ Jaken hatte gerade noch Zeit ein hastiges „Jawohl, Sesshoumaru-sama.“, zu erwidern, da war der schlanke Inuyoukai auch schon mit einem einzigen mächtigen Satz verschwunden. Schon seit ein paar Tagen hatte er immer wieder zwischendurch Inuyashas Geruch wahrnehmen können. Was natürlich kein Grund für den Youkaifürsten gewesen war, dem nachzugehen. Doch jetzt hatten sich der Geruch und auch die Ausstrahlung verändert. Wieder einmal. Inuyasha, wenn du Tessaiga immer wieder verlierst hätte ich es auch gleich für mich behalten können. <, dieser Gedanke ging ihm unwillkürlich durch den Kopf, als er jetzt mit atemberaubender Geschwindigkeit durch einen dichten Wald jagte. Er spürte, wie das Youki, das seinem so ähnlich war mit ebenfalls hoher Geschwindigkeit auf ihm zukam. Seltsam. Wenn er sich nicht irrte war Inuyasha schwächer geworden. Und er irrte sich nie! Auch wenn die Veränderung der Aura nur minimal war, für die feinen Sinne Sesshoumarus war sie nicht zu übersehen. Er hatte seinen Gegner fast erreicht. Ein wilder, tierischer Schrei ertönte, als sich eine weißhaarige Gestalt aus dem Gebüsch heraus auf ihn warf. Beziehungsweise auf ihn werfen wollte, denn mit der für ihn typischen Schnelligkeit, war er dem Angriff ausgewichen. Leicht überrascht schaute er jetzt auf seinen Angreifer. Es war nicht, wie erwartet Inuyasha, obwohl sie genauso roch und das gleiche Youki ausstrahlte. Aber das machte kaum einen Unterschied. Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung sprang er auf seine Gegnerin zu, die gerade erneut mit einem wilden Knurren auf ihn zuschoss. Seine schlanken Finger mit den scharfen, langen Krallen packten sie an der Kehle und schleuderten sie rücklings zu Boden, so dass er auf ihr zu sitzen kam. In diesem Moment warnten ihn jedoch seine Sinne und ließen ihn den Oberkörper zurückreißen. Er musste ihren Hals loslassen. Tessaiga! Das große Schwert war geradewegs auf ihn zu geflogen gekommen. Sesshoumarus Augen verengten sich ein wenig. Seine Gegnerin hatte es reflexartig aufgefangen, sonst hätte es ihr auch den Schädel gespalten. Doch Tessaiga verwandelte sich nicht zurück! Im Gegenteil, es pulsierte in ihrer Hand und die blutroten Augen nahmen wieder ihre übliche Goldfarbe an. Geistesgegenwärtig wand sie sich unter ihm hervor und landete mit einem Sprung zurück neben Inuyasha, der eben auf die Lichtung hetzte. Schnell atmend blickte er von Sesshoumaru zu Inuki, die ihm Tessaiga zurück warf: „Hier. Danke.“ Inuyasha nickte ihr kurz zu, während er das Schwert auffing. „Sesshoumaru! Lass sie gefälligst in Ruhe! Sie hat sich wieder zurück verwandelt, du brauchst sie nicht zu töten!“, mit diesen Worten schob er sich schnell vor seine Schwester, bereit mit seinem Halbbruder zu kämpfen, wenn es sein musste. Doch Inuki streckte zurückhaltend den Arm aus und schaute Sesshoumaru direkt in die Augen: „Lass ihn. Wenn er mich hätte umbringen wollen, hätte er es längst getan.“ Milde beeindruckt zog der Inuyoukai eine Augenbraue leicht hoch. Da konnte anscheinend jemand seinen Kopf gebrauchen! Inuyasha dagegen schaute zweifelnd zu Inuki, die weiterhin ruhig Sesshoumaru musterte, senkte dann jedoch langsam sein Schwert. Er beobachtete den Hundedämon aber weiterhin misstrauisch, bereit es sofort wieder zu heben. Sesshoumaru und Inuki betrachteten sich noch immer ruhig. „Also du bist Sesshoumaru.“, richtete schließlich Inuki das Wort an ihn. Da das ja offensichtlich war, antwortete er nicht. Einen kurzen Moment lang blickte er ihr noch direkt in die Augen, dann drehte er sich wortlos um und verschwand im Gebüsch des Waldes. Inuyasha atmete sichtlich auf und steckte Tessaiga zurück in die Scheide. „Keh. Arroganter Kerl.“, grummelte er. Wenige Augenblicke später erschienen auch die anderen auf der kleinen Lichtung. Sie hatten nach dem kräftezehrenden Kampf einfach nicht mithalten können. „Inuyasha, dir geht es gut, bin ich froh!“, Kagome sprang als erstes von der erschöpften Kirara. „Dann hast du Inuki mit Tessaiga, wieder zurück verwandeln können?“, fragte Sango mehr der Form halber. „Woher…? Ja. Und Sesshoumaru war hier.“, antwortete der Hanyou verblüfft. Alle starrten ihn an. „Sesshoumaru, dein Halbbruder?!“, Kagome hatte als erste ihre Sprachfähigkeit zurück erlangt. „Und was ist passiert?“ „Kennt ihr noch jemand der so heißt?“, wie immer wenn es um besagten Inuyoukai ging, war Inuyasha nicht gerade begeistert. „Er hat gerade mit Inuki gekämpft, als ich kam. Nachdem ich ihr Tessaiga zu geworfen und sie sich zurück verwandelt hatte, hat er uns noch eine Zeit lang angestarrt und is dann verschwunden.“, gab er dann doch grummelnd Auskunft. „Ohne etwas zu sagen?“ Inuyasha schaute Kagome nur an. „Ist ja schon gut!“, wehrte sie ab. „Ich weiß ja wie er ist. Ich bin nur völlig verblüfft, darüber, dass ihr euch getroffen habt, ohne zu kämpfen.“ Bei diesen Worten, sahen alle zu Inuki herüber. Die Hanyou stand immer noch an derselben Stelle und schaute nachdenklich dort in den Wald hinein, wo Sesshoumaru verschwunden war. Shippou stieß Miroku mit den Ellenbogen an und flüsterte: „Sag mal Miroku, wie glaubst du hat sie wohl reagiert, als sie Sesshoumaru gesehen hat?“ - „Das würde ich auch gerne wissen.“, Sango hatte ihren Kopf ebenfalls verschwörerisch zu ihnen geneigt, „Schließlich hat sie ja zum ersten Mal ihren anderen Bruder gesehen.“ Miroku nickte: „Und dann gleich so einen! Ich wüsste nicht wer schlimmer ist, Sesshoumaru, oder Inuyasha. Das Schicksal hat sie schon arg gestraft!“ BOING! „Zu eurer Information, sie kann euch hören. Und ich auch!“, fauchte Inuyasha. Der Hanyou stand wutentbrannt hinter ihnen, während sich Miroku den Kopf, mit einer beachtlichen Beule darauf, hielt. Jetzt kam auch Inuki wieder zu ihnen herüber. „Wie es aussieht, brauch ich mir scheinbar keine Sorgen zu machen, dass ich einen von euch verletzt haben könnte.“, sagte sie halb im Scherz, halb ernst, die Szene betrachtend. Kapiteltitel: Yoake - Tagesanbruch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)