Everytime we touch von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 16: Von Tod, Gerechtigkeit und Liebe non-adult ------------------------------------------------------ Everytime we touch von Chibi_Isa RikuXSora Und Kapi 13 ohne Adult Viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 13: Von Tod, Gerechtigkeit und Liebe non-adult Sora´s POV Am nächsten Morgen wünsche ich mir sofort, der gestrige Tag wäre ein schrecklicher Alptraum gewesen, doch ich werde spätestens, als Riku mich fragt, ob ich Schlaf finden konnte in die Realität zurückkatapultiert. „Es ging, besonders gut hab ich nicht geschlafen.“ entgegne ich traurig. Egal was gerade passiert, ich muss immer an Tidus denken. Selbst gestern, als wir miteinander zu Abend gegessen haben und es eigentlich eine lustige Runde war, waren meine Gedanken immer noch bei Tidus. Ich kann kaum glauben, dass ich ihn nie wieder hören und spüren werde. Er ist tot, er kommt nie mehr zurück, das klingt alles so endgültig. „Magst du frühstücken?“ will Riku vorsichtig wissen. Er tut mir wirklich Leid, dass ich ihn gestern so zurückgewiesen habe, wo er mir doch nur helfen wollte, war wirklich dumm. „Hmmm, aber nur mit dir.“ antworte ich, zwinge mich zu einem Lächeln und wir stehen auf. Unten in der Küche begrüßen uns meine Eltern, die anscheinend schon länger wach sind. „Sora, Tidus´ Tante hat gestern Abend, als du schon im Bett warst noch angerufen. Ich hab ihr gesagt, dass du dich mit ihr treffen willst. Sie wird morgen zu uns kommen. Ich hoffe das ist okay für dich.“ erzählt Mama, als wir mit frühstücken beschäftigt sind. Na toll, da weiß ich auch nicht, was mich gestern für ein Teufel geritten hat, als ich sagte, ich will Tidus´ Tante alles erzählen. Aber jetzt muss ich´s durchziehen, egal was kommt. Außerdem finde ich, dass sie ein Recht darauf hat zu erfahren was mit Tidus passiert ist. „Ja, völlig in Ordnung. Aber ich möchte wirklich alleine mit ihr sprechen.“ erkläre ich nochmal. „Ganz alleine?? Auch ohne Riku?“ fragt Vater. Ich spüre förmlich Riku´s Blick, der auf mir liegt. Ich hoffe er ist nicht allzu enttäuscht über das was ich jetzt sage. „Ja, auch ohne Riku.“ entgegne ich. „Tut mir Leid.“ füge ich noch leise hinzu. „Schon okay. Tidus ist dein bester Freund, nicht meiner.“ tut Riku zwar verständnisvoll, aber ich glaube kaum, dass er es nachvollziehen kann. Immerhin wird er nie in eine solche Situation kommen. Er kennt ja alle nahen Verwandten von Roxas und er wird ihnen bestimmt nicht sein Leben erzählen müssen. Der Rest des Frühstücks verläuft ziemlich kalt und einfach nur mechanisch. Ich habe keinen Hunger, doch Mama zuliebe esse ich dann doch ein Brötchen und trinke meinen Tee. Wenn nicht würde sie mich wahrscheinlich für krank befinden und das möchte ich nicht, ich muss jetzt stark sein, für das was morgen kommt. Papa verabschiedet sich nach dem Frühstück um in der Firma nach dem Rechten zu sehen, da ja morgen die Weihnachtsfeiertage wieder zu Ende sind und die Arbeit wieder aufgenommen wird. Ich kann ihm nicht verübeln, dass er einfach so zum Alltag übergeht. Ich weiß wie er ist, wenn er nichts zu tun hat, nämlich unausstehlich, daher lasse ich ihn lieber gehen. Doch auch Mama geht nachdem wir fertig gefrühstückt haben. Sie sagt zwar, sie würde ne Freundin besuchen, doch ich bin mir sicher, sie geht nur, damit ich mit Riku alleine bin. „Du Sora, spielst du nochmal dieses traurige Lied?“ will Riku wissen, als wir auf dem Weg zu meinem Zimmer sind. WAS?? Hat ihm das etwa gefallen?? Diese Lied kam gestern nur so von alleine über meine Finger, es drückt alle Trauer und allen Schmerz über Tidus´ Tod aus. „Warum?“ will ich wissen. „Na ja, ich dachte, wenn Tidus´ Tante Nonne ist und auch er gläubig war, dann wird sie sicher auch ein solches Begräbnis haben wollen. Und du könntest doch vielleicht das Lied auf der Orgel spielen. Also nur wenn du willst und kein anderer was dagegen hat. Weißt du ich finde nämlich, dass das Lied sehr gut deine Gefühle ausdrückt, die du wegen Tidus hast.“ erklärt Riku langsam. Hmmm, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber die Idee ist nicht schlecht, vielleicht sollte ich das mit Tidus´ Tante bereden. Sie ist schließlich seine letzte lebende Verwandte und sie wird entscheiden wo, wie und wann er beerdigt wird. Das habe ich mir fest geschworen, ich werde da nicht reinreden, auch wenn ich nicht unbedingt eine nach einer Glaubensrichtung ausgelegte Beerdigung wollte. „Das ist ne tolle Idee, Riku. Ich sag das morgen alles zu Tidus´ Tante.“ versichere ich, als wir in meinem Zimmer stehen und gehe zum Klavier um mein Lied anzustimmen. Riku spüre ich sofort, wie er sich neben mich setzt und scheinbar gebannt meinen Tönen lauscht. Ich weiß nicht warum, aber wenn ich sie höre, fühle ich mich noch so schrecklich mit Tidus verbunden, obwohl er doch nie mehr wiederkommen wird. Trotzdem lässt es mich für einige Minuten mein Leid vergessen und nur an all die glücklichen Momente mit Tidus denken. Als wir uns kennen gelernt haben, als wir zum ersten Mal zusammen weggegangen sind, als wir jedes Weihnachten im Park waren und den Vögeln unsere letzten Nahrungsreserven verfüttert haben und auch dann als ich Riku kennen gelernt habe und Tidus zu mir gehalten hat und mich decken wollte. Besonders aber als er wieder aufgewacht ist und ich für einen kurzen Moment meinen besten Freund wieder hatte. Damit enden meine Erinnerung und auch mein Lied, mit einer fröhlichen Erinnerung, an unbeschwerte Tage mit meinem besten Freund. An diesem Tag bleibt Riku die ganze Zeit bei mir, wir sprechen viel über Tidus und ich erzähle Riku alles von ihm, was wir je gemacht und erlebt haben. Ich bin froh, dass er mich einfach erzählen lässt und nicht nachfragt, warum ich ihm das alles erzähle. Aber ich komme mir tausendfach leichter vor, nachdem Riku auch von Tidus´ Leben erfahren hat. „Das ist sie bestimmt.“ ist das Einzige was ich heraus bekomme, als es am nächsten Morgen bei uns klingelt. Riku ist mittlerweile zu Hause, nur meine Eltern sind da, aber die werden mich mit Tidus´ Tante auch alleine lassen. Tatsächlich höre ich einen Moment später fremde Schritte, auf jeden Fall hat sie nen ganz schön schnellen Gang. „Hallo, du musst Sora sein.“ begrüßt mich eine freundliche Stimme. Oh Mann es wird so schwer ihr zu sagen, was passiert ist, wenn sie mir sympathisch ist und das wird sie durch ihre Stimme immer mehr. „Ja, der bin ich und Sie sind Tidus´ Tante.“ entgegne ich ruhig. „Ich heiße Maria, mein Junge und du musst mich auch nicht Siezen.“ erklärt sie. Auch noch so aufgeschlossen, die Last Tidus´ Geschichte zu erzählen wird immer größer. „Danke, bitte setz dich doch. Möchtest du einen Tee? Lebkuchen? Plätzchen?“ frage ich. „Ein Tee, wäre nett.“ nimmt sie an und ich mache mich erstmal daran eine kleine Kanne Tee für uns zu kochen. Früchtetee, den hat Tidus immer am liebsten getrunken, nachdem ich ihn mit meiner Teesucht angesteckt hatte. „Ihr habt ein sehr schönes Haus.“ bemerkt Maria plötzlich. „Danke, ich bin mir sicher es sieht alles schön aus. Mama kann sowas gut.“ erkläre ich. „Das ist schön, Sora.“ antwortet sie, als ich die Kanne und zwei Tassen auf den Küchentisch stelle und ihr und mir einschenke. „Also jetzt schieß mal los, warum habt ihr mich eingeladen?“ will sie wissen, als ich gerade den ersten Schluck Tee getrunken habe. „Ich möchte dir was erzählen. Es ist wichtig. Es geht um Tidus.“ antworte ich. Ihr jetzt eine Lüge aufzutischen nur um ihr die Enttäuschung und Trauer zu ersparen kann ich einfach nicht. „Was ist mit ihm? Läuft das Geschäft schlecht? Will er gleich mitkommen?“ fragt sie. WAS?? Läuft das Geschäft schlecht??? Sie weiß doch nicht etwa als was wir gearbeitet haben. „Weißt du was Tidus gemacht hat? Beruflich meine ich.“ will ich mich vergewissern. „Ja, ich weiß es, ich weiß auch, dass du dabei warst.“ bestätigt sie meinen Verdacht. „Und du nimmst das einfach so hin? Ich dachte bei euch...ddd...da bestraft Gott sowas.“ gebe ich verunsichert zurück. „Nein, Sora, du musst unterscheiden. Gott bestraft nicht, nur diejenigen, die nicht ihre Sünden eingestehen und Tidus hat mehr als einmal gebeichtet, dass hat er mir geschrieben und das glaube ich ihm. Gott hat ihm vergeben verstehst du?“ will sie wissen. Ja, ich verstehe, aber jetzt wird es noch schwerer ihr zu sagen was eigentlich los ist. „Weißt du, Gott ist zu jedem gnädig, jeder kann um seine Gnade bitten. Was Tidus getan hat um zu überleben, war vielleicht nicht das Beste, aber er hat es auch eingesehen und so die Gnade Gottes erfahren.“ Gnade Gottes?? Gnade Gottes?? Ich glaub das ist ein Witz. Welche Gnade Gottes ist das, die Tidus einfach sterben lässt?? Sofort fühle ich wieder den Schmerz über den Verlust meines besten Freundes, all die Trauer ist wieder da, sowie vor zwei Tagen. Tränen steigen mir in die Augen, rennen kurze Zeit später über meine Wangen und fallen in meinen Schoß. „Was ist das für ein Gott, der Tidus einfach sterben lässt?“ frage ich laut und fange noch stärker an zu weinen. Wenn ihr Gott so gnädig ist, wieso hat er Tidus dann sterben lassen. Es wird immer schwieriger die ganze Sache zu begreifen. Wenn Tidus eh am nächsten Tag gestorben ist, wieso ist er dann nochmal aufgewacht. Nur um mit mir zu reden, ein letztes Mal?? Und mir dann die Wahrheit zu erzählen, die ihn all die Jahre gequält hat?? „Du lügst. Tidus ist doch nicht tot.“ kann es seine Tante auch nicht fassen. „Doch, er ist gestorben, vor zwei Tagen.“ kommt es mir wie von selbst über die Lippen. Ich hatte fast vergessen, dass Tidus´ Tante mir noch immer gegenüber sitzt, hatte vergessen, dass ihre Trauer und ihr Schmerz noch größer sein muss als meiner. Immerhin hat sie einen Verwandten verloren. „Es tut mir Leid.“ füge ich noch hinzu, bevor erneute Tränen sich ihren Weg über mein Gesicht suchen. „Aber es geht doch nicht. Er hat mir noch vor ein paar Wochen geschrieben, dass er Anfang nächsten Jahres zu mir kommen will.“ erklärt Maria. „Er...er lag im Koma...an Heilig Abend ist er aufgewacht...wir haben geredet...am nächsten Tag hat das Krankenhaus angerufen, dass er tot ist...es tut mir so Leid...“ kommen die Wörter nur stoßweise aus meinem Mund. „Im Koma? Sora was ist mit ihm passiert?“ ist es wohl nun an der Zeit die ganze Geschichte zu erzählen. „Ich...ich bin Schuld...ich wollte aussteigen...Tidus hat davon gewusst...die Schläger von unserem Chef haben ihn fertig gemacht...er is ins Koma gefallen...und mich haben sie wochenlang in nen Keller gesperrt...und schreckliches angetan...aber ich bin Schuld...wegen mir ist Tidus ins Koma gefallen...und dann an seinem Herzfehler gestorben...“ will mir auch meine Erzählung nicht ohne Weinen und Stocken gelingen. Doch ich fühle mich wirklich so verantwortlich für seinen Tod, all die Schuldgefühle, die Riku mir genommen hatte, sind plötzlich wieder da. Jetzt wo ich Tidus´ letzter lebender Verwandter gegenüber sitze, konnte ich sie nicht einfach zurück halten. Vielleicht hat Riku Recht, für den Herzfehler konnte ich nichts, aber ich war es für den Tidus sich geopfert hat und ins Koma gefallen ist. Plötzlich vernehme ich Stühle rücken und dass jemand zu mir herüber geht. Tidus´ Tante wird mich jetzt wahrscheinlich anschreien, alles bestätigen was ich gesagt habe und von Tidus´ Beerdigung verstoßen. „Sora, lieber Junge. Für den Tod gibt es keinen Schuldigen. Die Seelen gehen, wenn ihre Zeit gekommen ist.“ erklärt sie leise, mit belegter Stimme und streichelt sanft durch meine Haare. „Aber...ich...Tidus ist doch nur ins Koma gefallen wegen mir...“ beteuere ich und klammere mich an den Körper neben mir. Mir ist jetzt vollkommen egal, was sie von mir halten muss. Ich dachte eh sie wird das alles bestätigen, ich dachte sie gibt mir die Schuld, stattdessen ist sie ganz ruhig. „Wusstest du, dass die Ärzte als Tidus geboren wurde, ihm nur 15 Jahre gaben, bis er sterben würde?“ spricht Maria etwas aus, was mir einen tiefen Stich versetzt. Wie bitte?? Tidus sollte nur 15 Jahre leben?? 15 Jahre?? Er sollte noch nicht mal erwachsen werden. „Nnn...nein.“ kommt es stotternd über meine Lippen. „Es ist aber so. Und weißt du auch was das bedeutet?? Du hast ihm drei weitere glückliche Jahre geschenkt. Und in diesen Jahren war er wirklich glücklich. Er hat so viel von dir geschrieben und man konnte seinen Worten förmlich ansehen, dass ihm sein Leben im Moment wirklich Spaß macht.“ erzählt mir Maria. Sein Leben hat ihm Spaß gemacht?? Wirklich?? Letztendlich ist er für dieses Leben gestorben. Aber hätte er nicht eigentlich viel früher sterben sollen?? Eigentlich hätten wir uns gar nicht begegnen sollen. Hab ich ihm wirklich drei Jahre, voller Vergnügen geschenkt. Seine Tante sagt das, dann muss das doch auch stimmen. Sie ist gläubig, sie weiß sowas. Genauso wie Tidus immer alles gewusst hat, wenn ich mich ihm über was reden musste. „Kkk...kommt er denn wenigstens in den Himmel?“ will ich noch wissen und löse mich wieder von ihr. „Ganz sicher, sogar. Und eines Tages werdet ihr euch dort wieder sehen.“ versichert sie mir. Ich bin wirklich froh, als sie mir das bestätigt. Es gestern von Riku zu hören, hat mich schon aufgebaut, aber es jetzt nochmal aus dem Mund einer „Fachfrau“ zu hören, war wirklich toll. „Das ist schön.“ finde ich und trinke einen Schluck Tee, als Tidus´ Tante sich wieder setzt. Ich kann kaum glauben, als sie mich über alles genau ausfragt, aber ich bin froh ihr irgendwas über Tidus erzählen zu können, so verbringen wir den Rest des Vormittags und einen Teil des Nachmittags, bis meine Mutter wieder kommt und Maria etwas zu essen anbietet. Diese möchte jetzt jedoch alleine mit meiner Mutter reden, das hat sie mir schon gesagt. Sie will Tidus noch einmal sehen und außerdem auch die Beerdigung planen. Als ich ihr das mit dem Lied erzählt habe, war sie auch einverstanden, sodass ich alles Weitere meiner Mutter überlassen kann und mich in mein Zimmer verziehen kann um mein Lied ein bisschen zu üben. Die nächsten beiden Tage vergehen schnell. Riku habe ich noch am Besuchstag von Tidus´ Tante angerufen und ihm tapfer und ohne Weinen von dem Gespräch berichtet. Ich glaube er war echt stolz auf mich und auch ein bisschen froh, dass ich mich langsam damit abgefunden habe, dass niemand was für Tidus´ Tod kann. Heute nun ist Tidus´ Beerdigung, Maria war damit einverstanden ihn hier in der Stadt und nicht auf dem Klosterfriedhof zu beerdigen. Und auch sonst scheint sie das Begräbnis nicht unbedingt nach ihrem christlichen Glauben ausgelegt zu haben. Da außer mir, Axel und Matt von den anderen niemand getauft ist bin ich auch froh darüber. Auch wenn mir diese Religionserziehung immer auf die Nerven ging, finde ich es trotzdem seltsam, dass Riku´s und Roxas´ Familie so wenig damit am Hut haben. Ich meine, sollte man im Leben nicht doch an irgendetwas glauben?? Ich sollte mit Riku mal drüber reden. „Das ist sie oder?“ will Riku plötzlich wissen. Wir sind gerade bei der Kirche angekommen. Ich weiß, wen er meint. Tidus´ Tante, schließlich hat er sie noch nicht kennen gelernt. „Wenn sie aussieht wie ne Nonne, dann ja.“ antworte ich nur. Wie sollte ich es ihm auch sonst bestätigen. „Guten Tag, Sora. Und du bist Riku?“ begrüßt uns da schon Marias Stimme. „Ja, bin ich. Freut mich Sie kennen zu lernen.“ entgegnet Riku freundlich. „Mein herzliches Beileid.“ fügt er noch hinzu. „Danke und Sieze mich nicht, sonst komm ich mir alt vor.“ erklärt sie mit ihrer ewig warmen Stimme. Ich kann sowas nicht verstehen, sie hat vor ein paar Tagen ihren Neffen verloren und ist trotzdem so tapfer. Dafür bewundere ich sie, ich könnte meine Gefühle nie so im Zaun halten, weine immer noch um Tidus. Wenn auch jetzt still und heimlich, um Riku nicht zu große Sorgen zu bereiten. Nach einem kurzen Gespräch über den Ablauf der Beerdigung gehen wir dann in die Kirche und setzen uns meinem Wunsch entsprechend in die erste Reihe. Tidus´ Beerdigung wird eh nicht gerade viel besucht sein, außer mir und meinen Freunden, kannten ihn nur noch seine Freier und die sollen es nur nicht wagen hier auf zu tauchen, sonst setzt es was. „Hallo Sora.“ begrüßt mich da Roxas´ Stimme. „Wir sind alle hier.“ Doch das braucht er mir nicht zu sagen. Asuka´s leichte Schritte habe ich sofort erkannt und auch Roxas´, Matt´s und Axel´s Schritte waren deutlich zu hören. „Das ist schön. Danke.“ gebe ich nur zurück. Ich bekomme jetzt einfach nicht hin, so ne hirnlose Konversation anzufangen. Erschrocken zucke ich zusammen, als sich schließlich die Kirchentür schließt und die Orgelmusik einsetzt. Es ist ein trauriges Lied, aber es berührt mich nicht so, wie mein eigenes. Ich höre wie sich Tidus´ Tante neben uns setzt. Ich bin sicher ihr Blick ruht auf mir, doch ich kann nichts sagen, meine Kehle scheint wie zugeschnürt. Doch als dann der Pfarrer anfängt zu reden, versetzt es mir einen tiefen Stich. Ich kann kaum glauben, wessen Stimme ich da höre. Sie gehört zu Tidus´ Stammfreier. Mir wird kotzübel, wenn ich mir vorstelle, welches Tabu der Typ mit Tidus gebrochen hat und jetzt hat er auch noch die Ehre Tidus zu beerdigen. Das ist schrecklich, wirklich schrecklich, aber mir fehlt die Kraft irgendetwas dagegen zu unternehmen. „Sora, was ist?“ will Riku leise wissen. Wenn er nur nicht immer jegliche Veränderung an mir so schnell bemerken würde. „Der Priester ist Tidus´ Stammfreier. Aber bitte sag das nicht weiter. Ich will das Tidus jetzt ein friedliches Begräbnis hat.“ entgegne ich mit Nachdruck in der Stimme. Riku erwidert nun nichts mehr. Ich bin sicher er ist sprachlos, dass sich unser Geschäft in solche Kreise zieht. Aber wenn ich so überlege, waren es immer Freier, von denen man es sonst am wenigsten vermuten würde. Natürlich waren auch typische Leute dabei, aber die meisten waren unscheinbar. Der Priester beginnt nun aus dem Leben von Tidus zu erzählen. Diese Rede stammt von Tidus´ Tante und mir, wir haben sie in den letzten Tagen zusammen geschrieben und ich war wirklich stolz darauf, dass Tidus trotz seines weniger rühmlichen Berufes, dann doch eine so schöne Rede bekommen hat. Sie berichtet über die vielen guten Taten die er vollbracht hat, zum Beispiel, dass wir die Vögel im Park gefüttert haben oder dass er den Obdachlosen in unserem Viertel immer wieder seine abgetragenen Klamotten gegeben hat und dem Waisenhaus seine ganzen alten Bücher geschenkt hat. Auch dass er mir so oft es nur ging geholfen hat. Aber am liebsten höre ich den Satz: Er war einer der Ärmsten, doch opferte er sich für noch ärmere auf. Es war mein Wunsch, dass er mit in die Rede kommt und er wird auch auf Tidus´ Grabstein graviert werden. Als der Pfarrer ihn vorliest, sucht meine Hand, die von Riku und verflechtet sich mit ihr, als wären wir zusammen gewachsen. Ich weiß nicht ob ihm bewusst ist, wie viel mir dieser eine Satz bedeutet, aber ich hoffe er versteht im Moment, besser denn je, dass Tidus mein bester Freund war. Er war der freundlichste Mensch auf Erden, man konnte sich immer auf ihn verlassen, er war total hilfreich und schenkte anderen Leuten immer das was sie gerade benötigten. Egal ob materielle Dinge oder einfach nur sein Dasein, wenn ich ihn gebraucht habe, machten ihn zu dem Freund, den keiner ersetzen kann und den ich ewig in Erinnerung behalten werde, als den Menschen, der mich nie als benachteiligt ansah weil ich nichts sehen kann. Schließlich bin ich dran mein Lied zu spielen. Riku wird mich hier begleiten, da ich mich in der Kirche nicht auskenne. Vorsichtig und bedacht wie immer führt er mich zur Orgel. „Macht´s dir was aus wenn ich mitspiele?“ will er plötzlich wissen. „Was?“ bin ich etwas durcheinander. „Mit der Geige, ich hab geübt, in den letzten Tagen, immer nur dein Lied.“ erklärt mir Riku. Das war es also warum er mir heute anders vorkam, er hatte seinen Geigenkoffer dabei. Ich bin total erstaunt, dass er sich so für Tidus ins Zeug legt, obwohl er ihn doch so wenig kannte, aber es freut mich, es freut mich wirklich. „Na klar, spiel mit.“ fordere ich ihn dann auf, als ich höre wie er schon seine Geige auspackt. „Eins, zwei, drei, vier.“ zähle ich noch, bevor wir beide anfangen zu spielen. Es ist wirklich gespenstisch welche Atmosphäre unser Spiel schafft. Meine Gedanken sind nun vollends bei Tidus, sie verabschieden sich ein letztes Mal und endgültig von ihm, während meine Finger wie von alleine über die Tasten huschen, begleitet von Riku´s tollen Geigentönen. Ich denke ein letztes Mal zurück, an all die super Momente in meinem und Tidus´ Leben, es ist ein fröhlicher Rückblick, wenn auch unser Lied traurig ist, sehe ich doch nur alle glücklichen Momente. Die paar dummen Augenblicke die ich mit Tidus hatte, lassen sich auch an einer Hand abzählen. Schließlich waren wir fast immer ein Herz und eine Seele und nach der Arbeit oder manchmal auch bei der Arbeit, gab es uns nur im Doppelpack. Einer unserer Kollegen hat mal gesagt ob wir nicht Zwillinge seien, die bei der Geburt in unterschiedliche Familien gekommen sind. Ich weiß, es stimmt nicht, wir waren nie verwandt, aber Tidus war für mich wie ein Bruder, den ich nie hatte. Eine Person, die für mich da ist, die mir vertraut und der ich vertraue. Ich höre wie Riku´s Geige langsam ausklingt und auch meine Töne werden immer leise, bis sie schließlich ganz weg sind und es wieder still in der Kirche ist. Der Priester dankt uns für unser Lied, wobei ich mir ein abwertendes „Das war allein für Tidus.“ nicht verkneifen kann. Riku führt mich wieder zurück, setzt sich jedoch nicht mehr, da der Leichnam jetzt eh auf den Friedhof getragen wird. Dies übernehmen er, Axel, Matt und auch Roxas. Ich bin vor allem Matt und Axel dankbar, da sie Tidus kaum oder überhaupt nicht gekannt haben und trotzdem so tatkräftig mithelfen. Draußen auf dem Friedhof spricht der Pfarrer zum letzten Mal einige Worte, bis der Sarg ins Grab hinab gelassen wird und jeder sich persönlich am Grab verabschieden kann. Ich lasse allen anderen den Vortritt, bis ich gemeinsam mit Riku ans Grab trete und mich nun voll und ganz von dem wichtigsten Menschen in meinem Leben verabschiede. „Leb wohl. Ich hab dich lieb.“ flüstere ich leise, kaum hörbar, bevor ich eine weiße Rose, Tidus´ Lieblingsblume, ins Grab werfe und dann mit Riku zurück vor die Kirche gehe, wo wir von Maria und den anderen schon erwartet werden. Jetzt sollte eigentlich Leichenschmaus sein, doch ich habe das so entschieden abgelehnt, dass selbst Tidus´ Tante nachgegeben hat und wir deshalb „nur“ einen Tee bei mir zu Hause trinken. „Du warst echt tapfer.“ findet Riku, als wir zu mir nach Hause fahren. Ich würde jetzt gerne mit ihm darüber reden, was ich wirklich gefühlt habe, aber da wir auch Maria mitgenommen haben, fällt mir das zu schwer. „Danke.“ ist das Einzige was ich erwidere und das auch erst nach etlichen Minuten, als wir schon fast wieder bei mir zu Hause sind. Dort angekommen, hat Mama schon Tee gemacht und auch Plätzchen und Lebkuchen auf den Tisch gestellt. Als wir dann alle beieinander sitzen ist es ziemlich still, bis Tidus´ Tante sich dann mit Roxas, Axel und den anderen beiden unterhält, ich und Riku jedoch ganz still bleiben. Ich weiß was mit ihm los ist, er macht sich Sorgen um mich. Er macht sich Sorgen, dass die Beerdigung dann doch etwas zu viel für mich war. Aber das muss er nicht, er hat mir schon so geholfen, in dem er mir einfach nur zugehört hat, als ich ihm vom Leben mit Tidus erzählt habe. Er hilft mir immer noch, in dem er einfach da ist, meine Hand hält und ich mich an ihn kuscheln kann. Ich kann es so besser ertragen, dass sich die anderen munter unterhalten, obwohl sie gerade von einem Begräbnis kommen. „Sora, ich werde mich dann jetzt verabschieden. Wenn du möchtest kannst du mich gerne mal besuchen.“ spricht mich Maria völlig überrascht an. „Du willst schon gehen?? Wirklich ganz abreisen?? Aber ich dachte...“ fange ich etwas durcheinander an. Ich dachte, sie bleibt noch etwas. Wenigstens bis Tidus´ Grabstein steht und sie das Grab richtig besuchen kann. „Es tut mir Leid, mein lieber Junge, aber ich habe im Kloster Verpflichtungen. Ich weiß nicht ob es ein Zufall ist, aber sowie Tidus sich um ärmere Menschen gekümmert hat, so mache ich das auch und besonders jetzt im Winter sind viel mehr Leute da als sonst. Weißt du, die möchten auch was essen und eine Decke haben.“ erzählt Tidus´ Tante. „Ich weiß...mir ging´s schließlich mal genauso.“ bemerke ich nur. „Dann wirst du es sicher auch verstehen. Was willst du mit Tidus´ Sachen machen?“ kommt sie plötzlich auf ein Thema über das ich noch gar nicht nachgedacht habe. Tidus´ Sachen stehen noch immer in Kartons in meinem Zimmer. Das meiste davon sind Bücher, die ich eh nicht lesen kann und Klamotten. „Ich...du kannst sie mitnehmen. Ich möchte nur die CD und den Anhänger mit der Figur dieses Heiligen.“ entgegne ich bestimmt. Das sind die beiden Dinge, die ich am meisten mit Tidus verbinde, deshalb müssen sie unbedingt bleiben. „Gut, dann lass ich dir die beiden Dinge da und den Rest packt mir dein Vater sicherlich in mein Auto.“ gibt sie Papa auch noch eine Aufgabe. Dieser geht sofort aus dem Zimmer und die Treppen hoch. „Dann wird es wohl Zeit sich zu verabschieden.“ teilt uns Maria dann mit und wir gehen alle mit nach draußen. „Auf Wiedersehen und danke für alles.“ verabschiede ich mich und umarme Tidus´ Tante. „Ich habe zu danken.“ gibt sie nur zurück, ehe wir uns voneinander lösen und sie sich Riku zuwendet. „Pass gut auf Sora auf. Er ist was ganz besonderes.“ erklärt sie ihm bevor sie vermutlich seine Hand schüttelt. „Ich weiß.“ entgegnet Riku freundlich. Dann sagt Maria noch „Tschüß“ zu Matt, Axel, Asuka und Roxas, wobei Roxas wütend bemerkt, dass er nicht klein ist. Dann startet sie auch schon ihr Auto und kurze Zeit später ist das Geräusch eines sich entfernenden Fahrzeugs schon verschwunden. „Sora, wir gehen dann auch. Unsere Oma kommt heute zu Besuch.“ erklärt Axel mir. „Ja, natürlich...“ fange ich an, als ich von einem neugierigen Riku unterbrochen werde. „Die Oma, die es nicht weiß?“ fragt er. Danach höre ich nichts, vielleicht nicken sie oder schütteln den Kopf. „Denkt ihr nicht sie wird es verkraften, dass sie von dir keine Enkel bekommt?? Immerhin seit ihr beinahe schon ein Jahr zusammen.“ bemerkt Riku. „Ach Riku, das verstehst du nicht. Oma ist streng gläubig, wirklich streng. Matt wird ihr auch nicht sagen, dass er mit Asuka zusammen ist, sonst wird sie ihm einschärfen, er soll sich trennen, weil Sex vor der Ehe verboten ist.“ erklärt Axel. „Aber ihr habt doch...“ ist Roxas sofort wieder in heller Sorge um seine Schwester. Nein, sie haben noch nicht, dass hat mir Asuka gesagt. Sie redet eh viel mehr mit mir über solche Dinge, als mit irgendjemand anderem. „Nein, Roxas, es ist alles okay und selbst wenn, ich bin nicht schwanger.“ gibt Asuka genervt zurück. „Denkst du nicht, du solltest deiner Schwester endlich mal vertrauen, Kleiner?“ zieht Matt Roxas auch noch auf. „Ich bin nicht klein...“ wehrt sich Roxas, doch ich habe wirklich keinen Nerv mehr, mir das länger anzuhören. Es ist mir klar, dass es keinen so schwer getroffen hat wie mich, was Tidus´ Tod betrifft, doch ich wäre ihnen dankbar wenn sie nicht so alltäglich in meiner Gegenwart wären. „Nichts für ungut, aber ich geh ins Haus, mir ist kalt.“ erkläre ich. „Ja, also tschüß.“ verabschieden sich alle, wohl etwas überrascht über mein Weggehen. Doch Riku versteht es, da bin ich mir sicher. Ich ziehe ihn mit mir durch´s Haus, finde schließlich meinen Weg ins Wohnzimmer, nehme wieder meine Lieblingsdecke und breite sie vor dem Kamin aus. Das letzte Mal habe ich das gemacht, als Heilig Abend war, der Tag bevor Tidus starb. „Und ist die Beerdigung Tidus gerecht geworden?“ fragt Riku, als wir eng aneinander gekuschelt vor dem warmen Kamin sitzen. Ja, das ist sie und das war auch meine größte Sorge in den letzten Tagen. Das Begräbnis sollte etwas Besonderes werden für Tidus. „Ja, Riku, das ist sie. Besonders mein, nein unser Lied war das Schönste was wir Tidus noch schenken konnten.“ entgegne ich leise und kuschele mich noch fester. Ich weiß nicht, welcher Teil in mir grade, nach Riku verlangt. Aber ich möchte mehr von ihm spüren, als nur seinen warmen Körper. Langsam und bedächtig öffne ich die Knöpfe seines Hemds, streife mit meinen Fingern über seinen Körper, bin wie eine Schlange, die sich über den Boden schlängelt. Ein leises Seufzen ist von Riku zu hören, was mir nur noch mehr Kraft gibt, etwas weiter zu gehen. Vorsichtig und doch bestimmt hauche ich ihm zarte Küsse auf seinen Hals, wandere weiter über seine Brust und seinen Bauch. Es ist einfach schön, das jetzt zu machen, auch wenn manchmal schreckliche Erinnerungen hoch kommen. Wieder der Keller, die beiden, die mir die schrecklichen Dinge angetan haben, Tidus´ Tod und sein Begräbnis, das alles ist noch so frisch und spukt in meinem Bewusstsein herum, doch da ist gleichzeitig dieses Verlangen, nach Riku, nach seiner babyweichen Haut, seiner zarten Stimme und seinem Zusammensein mit mir. Gemächlich drücke ich Riku nach unten auf den Boden und kuschele mich wieder so nah an ihn, wie es geht, streichle nun nur noch über seinen Bauch, bis ich irgendwann total schläfrig werde und einschlafe, mein Arm noch immer fest auf Riku. In dieser Nacht träume ich zum ersten Mal nicht schlecht von Tidus, diesmal träume ich, dass ich ihm viel geschenkt habe in den drei Jahren, die wir beste Freunde waren. Er hatte sowas nie und ich auch nicht und ich akzeptiere nun, dass weder ich noch irgendwer anders etwas für seinen Tod konnten. Ganz im Gegenteil, Tidus war sicher dankbar dafür, dass seine letzten Lebensjahre so gut verlaufen sind. Die nächsten Wochen ziehen sich nur schleppend dahin. Die paar Tage bis Silvester haben ich und Riku zusammen verbracht, fest aneinander geschweißt, wie es Riku´s Vater ausgedrückt hat. Aber ich habe es genossen, ich habe genossen, dass da jemand ist, der für mich da ist, der mir vertraut und der mich allmählich in und auswendig kennt. Silvester selber konnte Riku es sich nicht nehmen auf Roxas´ Silvesterparty zu gehen, ich weiß ich sollte nicht so kurz nach dem Tod meines besten Freundes einfach feiern gehen, aber ich wollte Riku den Wunsch erfüllen. Er musste so oft zurückstecken, da ich mit ihm alleine sein wollte und keine Lust auf die Gesellschaft von Roxas und Axel oder Asuka und Matt hatte. Wenigstens dieses eine Mal, wollte ich dass er mit seinen liebsten Menschen vereint ist und feiern kann. Und es hat ihm gefallen, mir nach ein paar Drinks, die mir irgendjemand zugespielt haben muss auch. Eigentlich wollte ich nur Cola trinken, doch ein Unbekannter, der bis jetzt noch nicht ans Tageslicht getreten ist, fand wahrscheinlich, dass ich durch ein bisschen Schuss in meinem Getränk besser drauf käme, als ich es war. Gut letztendlich war es wirklich so und ich war dem Übeltäter dankbar, dass ich feiern konnte ohne groß an Tidus zu denken. Die Wochen danach sind wirklich total langweilig. Riku hat wieder Schule und Papa hat mich dazu verdonnert zu nem Psychologen zu gehen, der mir hilft mit allem, der Gefangenschaft im Keller und Tidus´ Tod besser fertig zu werden. Ich wollte es anfangs nicht, aber mit der Zeit wurde es wirklich besser, ich träume nicht mehr von Tidus und auch nicht von den schrecklichen Gerüchen und Stimmen im Keller und auch mein ganzer Zustand hat sich gebessert. Ich blicke auf die bevorstehende Verhandlung nicht mehr mit Furcht, sondern Vergeltung, Vergeltung für den einen Menschen, den ich wie einen Bruder geliebt habe. Doch die Therapie half mir nicht nur dieses Blockade zu überwinden auch mit Riku läuft es besser, ich bin nun fast soweit ihm die Kontrolle zu überlassen, da bin ich sicher. Ich möchte sie ihm sogar geben, nur leider sehen wir uns im Moment kaum, er ist bis Nachmittag in der Schule und danach lernt er für sein Abitur und ich bin in der Therapie. Aber das Wochenende gehört vollends uns, da holen wir alles nach was wir unter der Woche verpasst haben, machen Ausflüge, kuscheln miteinander, sind einfach zusammen. Und heute ist er nun gekommen, der Tag der Verhandlung. Ich werde zum ersten Mal wieder mit ihnen in einem Raum, mit den Menschen, die mir so viel angetan haben. Aber ich werde es schaffen, ganz sicher, ich wäre zwar beruhigter wenn ich wüsste, dass sie den anderen der mich vergewaltigt hat auch festgenommen haben, aber es muss einfach gehen. „Ich muss dann jetzt.“ erklärt mir Riku plötzlich. Wir sind schon bei Gericht, ich warte vor dem Saal, Riku wurde gerade aufgerufen, was mich noch mehr nervös macht, denn jetzt werde ich ganz alleine vor dem Saal herum sitzen, weil Papa und alle anderen Zeugen schon im Saal sind. „Ja, okay.“ gebe ich nur mit belegter Stimme zurück. Auch wenn ich mich wochenlang hierauf vorbereitet habe, kommt es mir trotzdem so unwirklich vor. Meine Hände werden schwitzig und auch auf die Stirn steigt mir kalter Schweiß. Ich brauche Wasser, unbedingt. Schnell und ohne weiter zu überlegen, oder auf die Schritte zu achten, die sich mir nähern gehe ich zur Toilette. Sofort lasse ich kaltes Wasser über meine Hände laufen, wasche damit mein Gesicht, ehe ich wieder vor den Gerichtssaal gehen will, als mir dieser beißende Gestank in die Nase steigt. Ich kenne ihn, ich weiß genau von wem er kommt, ich weiß genau wo ich ihn zuletzt gerochen habe. Die Furcht kriecht in mir hoch, breitet sich aus wie Nebel im Herbst und versteift mich ganz und gar. Ich kann mich kaum noch rühren, als ich seine Stimme vernehme: „Na hast wohl gedacht, wir würden dich in Ruhe lassen. Jetzt wo sich herausgestellt hat, dass du der Sohn von so nem reichen Pinkel bist.“ Schwere Hände schließen sich um meinen Arm, ziehen mich vor, eine Hand drückt auf meinen Mund, nimmt mir fast die Luft zum Atmen, drückt so fest zu, dass ich meine Sterne zu sehen. Es ist alles wieder da, die Gerüche, die Stimmen, die Geräusche, einfach die ganze Umgebung aus dem Keller ist wieder da. Wir sind bereits auf dem Gerichtsflur, ich bin nicht in der Lage auch nur irgendwas zu tun, viel zu schmerzhaft sind diese Erinnerungen, trotz Riku und der Therapie. Ich lasse mich einfach stumm mitschleifen, was kann ich auch tun?? Ich bin blind, gezeichnet für mein Leben lang mit einer Bürde die ich niemanden wünschen würde. Doch was denke ich da?? Bürde?? Gezeichnet?? Ich habe noch nie so gedacht, mir hat es nie etwas ausgemacht nichts zu sehen und Tidus auch nicht. Er ist bestimmt nicht gestorben, damit ich mich ein paar Wochen nach seinem Tod von meinem Peiniger entführen lasse. NEIN, so läuft das nicht ganz und gar nicht. Meine Kraft wieder findend, beiße ich dem Typen in die Hand. Er löst sich schreiend und fluchend von meinem Mund, doch noch immer hält er meinen Arm fest umklammert. „Lass mich los, verdammt.“ bin ich nun wütend und schlage mit meinem freien Arm einfach um mich, in der Hoffnung irgendwas von ihm zu treffen. Ich scheine Glück zu haben, habe zwar nicht getroffen, aber den Leuten im Gerichtssaal ist wohl der Lärm aufgefallen, den wir hier veranstalten und ich höre wie der Polizeichef spricht und keinen Moment später der Typ von mir weggezerrt wird. „Sora, was war hier los?“ will er von mir wissen. „Er ist es...er ist der zweite Mann, der... er hat versucht mich hier rauszuschaffen.“ antworte ich stockend und doch glücklich, dass der Typ endlich weg ist. „Dann ist er unser Maulwurf. Aber geht´s dir gut?? Willst du morgen aussagen?“ entgegnet er. Dann war dieser Typ auch noch bei der Polizei, na einwandfrei, echt jetzt. Aber nein, ich werde das jetzt durchziehen, ich will dass alle hinter Gittern kommen. Alle die mich und Tidus so mies behandelt haben. „Nein, ich werde heute aussagen. Ich werde es heute zu Ende bringen.“ teile ich schließlich auf dem Polizeichef mit. „Dann komm, du wurdest schon zweimal aufgerufen, aber du bist nicht gekommen. Deshalb war ich auf der Suche nach dir.“ erklärt er mir und führt mich auf meinen Bitten hin, in den Gerichtssaal und hilft mir den Stuhl zu finden, auf dem ich sitzen muss. Ich merke sofort, dass der Chef und sein schmieriger Partner hier drin sind. Ich weiß, ich sehe sie nicht, aber ich spüre sie, ich rieche sie und ich höre ihre nervösen Atemgeräusche, jetzt immer schneller werdend, da ihr Plan mich verschwinden zu lassen, wohl nach hinten losging. Riku fragt mich etwas, doch der Richter verordnet ihm Stummschweigen und befasst sich dann mit mir. Anfangs, da ist es ganz leicht, ich bestätige meine Personalien und fange an vom Tag zu erzählen, wo sie mich gefangen genommen haben. Ich erzähle, von der Gefangenschaft im Keller, dass ich nur ganz selten Nahrung und Wasser bekommen habe, dass es eiskalt war und ich nichts zum Zudecken hatte, dass ich immer schlimmer wurde, aber dass die nicht aufgehört haben. „Mit was haben sie nicht aufgehört?“ lautet dann die Frage des Richters. Und hier dauert es wirklich endlose Momente bis ich erzählen kann. Doch irgendwann da fange ich mich, denke an Tidus, den ich durch die Hand dieser Verbrecher verloren habe und dass ich es wenigstens so gut machen will, damit sie ins Gefängnis wandern. Ich erzähle alles, wie sie es gemacht haben, wie lange, wie oft und dass es immer dieselben beiden waren. Der mit dem schrecklichen Gestank, den sie jetzt festgenommen haben und der andere mit der sehr tiefen Stimme, die ich sofort, als genau dieser Mann mir ins Wort fällt, erkannt habe. Es kostet Kraft, alles genau zu schildern, doch ich will nichts auslassen, sie sollen bestraft werden, für das was sie getan haben. Als mich der Richter dann entlässt, ist mir als hätte ich innerhalb der letzten Minuten etlich viele Kilos verloren, doch es war nur die Angst, die so sehr in mir rumorte. Nach meiner Aussage, zieht sich die Kammer zur Beratung zurück und wir haben so genug Zeit um zu reden. „Sora, alles in Ordnung?“ ist Papa als erster, noch vor Riku bei mir. „Ja, alles okay. Ich hab´s jetzt überstanden und ich bin froh, dass ich es gemacht habe.“ entgegne ich, als jemand meine Hand nimmt. „Ich entführe Sora mal ganz kurz.“ höre ich Riku´s Stimme, ganz nah an meinem Ohr und merke wie er mich mit sich zieht. „Seid rechtzeitig wieder da.“ ruft uns Papa noch nach, doch Riku läuft einfach weiter. „Na du, da hast du mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ eröffnet Riku ein Gespräch über das er wohl schon die ganze Zeit nachgedacht hat. „Ja, hab ich das?“ will ich scheinheilig wissen. „Ja, das hast du. Ich dachte, ich müsste wieder ohne dich sein, ich dachte ich müsste wieder um dein Leben bangen und nicht wissen wo du bist. Ich dachte es ist wieder alles aus zwischen uns.“ entgegnet Riku mit fast weinerlicher Stimme. So hab ich ihn noch nie gehört, er kommt mir total fremd vor, aber ich freue mich über diese neue Seite an ihm. „Hör zu.“ fordere ich, nehme seine Hände und stelle mich ihm gegenüber. „Ich würde dich nie wieder alleine lassen und das was da mittlerweile zwischen uns ist, das kann niemand zerstören und das wird auch niemand tun, sonst hetz ich ihnen nämlich ein paar Leute aus der Vergangenheit auf den Hals.“ erkläre ich und strecke mein Gesicht dem von Riku entgegen. „Ich liebe dich.“ hauche ich noch, bevor unsere Lippen aufeinander liegen. Ich spüre Riku´s Überraschung, doch gleichzeitig fühle ich wie das Glück ihn durchströmt und das macht mich wiederum glücklich. Eiskalte Schauer wandern über meinen Rücken, so intensiv wie jetzt habe ich mich schon lange nicht mehr auf einen Kuss konzentriert, ich weiß in diesem Moment, dass die Magie zwischen uns heute um einiges stärker geworden ist und wir das meiner Meinung nach heute Nacht vertiefen werden. „Ich glaube wir müssen wieder reingehen.“ flüstert Riku plötzlich in den Kuss. „Zwei Momente noch.“ bettele ich und knabbere an seinen Lippen. „Meinetwegen könnten es hundert sein.“ wispert er zurück und leckt über meine Lippen. Ich öffne sie, erfülle ihm einen Wunsch, der schon lange in ihm loderte und jetzt zu brennen begonnen hat, da bin ich mir so sicher. Ich fühle seine Zunge wie sie alles abtastet, dass in meiner Mundhöhle ist und schließlich meine Zunge anstupst und zu einem Spiel herausfordert. Seit langem gehe ich wieder mit Freuden drauf ein, lasse mich nur so fallen in diesen Tanz unserer Zungen, als ich die Stimme meines Vaters vernehme, die uns leider zum Aufhören zwingt und in den Saal zurück dirigiert. Als wir wieder auf unseren Stühlen sitzen, raunt Riku mir noch ein „Phänomenal“ zu, bevor die Kammer wieder kommt. Ich bin gar nicht gespannt darauf was die für ne Strafe kriegen, denn Gefängnis wird es sicher, wenn ich aussage, hat der Polizeichef gesagt. Tatsächlich werden der Chef und der Clubbesitzer zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, ihre Handlanger bekommen 10 oder 8 Jahre, je nachdem was genau sie gemacht haben und ob sie geständig waren. Ich höre wie ein Raunen durch ihre Reihen geht, doch es hält mich nicht davon ab hämisch zu grinsen. Jetzt werden die mal kennen lernen was sie mir angetan haben. „Klasse gemacht.“ lobt Vater mich. „Und jetzt gehen wir alle was essen und feiern deinen Sieg.“ Ach nee, das passt mir gar nicht, ganz und gar nicht, ich hatte längst was anderes vor. „Ach Papa weißt du? Ich hatte eigentlich was vor, mit Riku...aber...na ja...wäre toll wenn ich sturmfrei hätte.“ flüstere ich ihm ins Ohr. „Hmmm na ja, dann werden ich und deine Mutter wohl nur was essen gehen. Wenn du so wichtige Dinge mit Riku erledigen musst.“ entgegnet Vater. „Wir haben wichtige Dinge zu erledigen?? Ach ja?“ ist Riku total überrascht. „Ja, haben wir. Wir besuchen erst Tidus´ Grab, ich muss ihm erzählen, was heute passiert ist und dann, dann hab ich was ganz tolles mit dir vor.“ erkläre ich, nehme seine Hand und ziehe diesmal ihn hinter mir her. Riku sagt gar nichts, bis wir am Friedhof angekommen sind. „Soll ich mitkommen oder willst du alleine?“ fragt er höflich. „Nur mit dir.“ entgegne ich, steige aus und wir laufen Hand in Hand zu Tidus´ Grab. Es ist wie immer, wenn ich da bin, überall riecht es nach Frühling, von den ganzen geschmückten Gräbern, aber auch sonst ist es wunderbar, das letzte bisschen Schnee schmilzt und der Geruch von Gras kommt langsam an meine Nase, erste Vögel zwitschern wieder ihre Lieder und die Kälte weicht langsam einer angenehmen Wärme. Am Grab selbst, bin ich diesmal zum ersten Mal nicht traurig, sondern froh Tidus etwas erzählen zu können, was uns beide wirklich glücklich gemacht hätte. Doch ich erzähle nicht nur davon, auch was ich und Riku gleich machen werden, auch wenn ich das nur flüstere, aber Tidus soll das wissen. Zum Glück, stellt sich Riku immer etwas abseits, damit ich auch alleine mit Tidus sein kann. „Du, Sora?“ fragt Riku plötzlich als wir auf dem Weg zu mir sind. Ich nicke nur. „Na ja...meinst du... meinst du Tidus hört wirklich das was du sagst?“ will er vorsichtig wissen. Ja, er hört es, irgendwie und ich höre seine Antwort irgendwie. Es ist mehr ein Traum, als Realität, aber es hilft mir doch, besser mit meinem Leben umzugehen. „Ja, ich glaube daran und Tidus, der würde auch dran glauben.“ gebe ich lächelnd zurück. „Aber wie kannst du...ich meine...er ist tot...unter der Erde...“ stammelt Riku zusammen. Ich weiß was er meint, aber trotzdem glaube ich, dass es Tidus einfach hört. „Ja, Riku, das ist alles richtig und er wird es sicher nicht mit Ohren hören, aber ich bin überzeugt davon, dass es ihn irgendwie erreicht.“ versuche ich mein Empfinden in Worte zu fassen. „Dann ist gut.“ gibt Riku nur zurück, als er anhält. 5 Minuten später sind wir bereits oben in meinem Zimmer. „Ohhh, endlich ein weiches Bett.“ stöhnt Riku ungehalten und lässt sich auf mein Bett fallen. „Als ob du keines hättest.“ bemerke ich grinsend. „Doch natürlich hab ich eins, aber ich hab in der letzten Zeit so wenig geschlafen, dass ich froh bin heute mal einen Tag frei zu haben. Diese ganze Lernerei geht mir gewaltig auf die Nuss und auf´s Kreuz. Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und lernen ist wohl auch nicht so das wahre.“ seufzt Riku, als mir eine Idee kommt. „Los, zieh dein Hemd aus, ich massier dich.“ erkläre ich lächelnd. Mein Riku hat jetzt wirklich mal Entspannung verdient, jetzt wo er so etwas Großes hinter sich hat. „Das find ich super.“ entgegnet er und ich höre, wie er sich seines Oberteils entledigt und sich auf den Bauch dreht. Ich setze mich stumm auf ihn, lasse meine Hände seine Schultern suchen und knete sie ganz sanft durch. „Ahhhh, das is gut.“ haucht Riku. „Du, wie war es eigentlich? Mit den zwei Typen wieder in einem Raum zu sein?“ fügt er leise hinzu. Hmmm, wie war es? Ihre Gegenwart alleine war nicht schlimm, vielmehr die Tatsache, dass ich alles sagen musste, was sie mit mir angestellt haben. „Es...war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Vielleicht hab ich das auch so empfunden, wegen deiner Hilfe und der Therapie, aber ihre Gegenwart alleine war nicht schlimm. Ich wusste ja, dass da Polizisten sind und ein Richter sitzt und natürlich du, die mich alle beschützen und mit dieser Gewissheit konnte ich ruhig aussagen.“ erzähle ich und wandere mit meinen Händen etwas tiefer. „Ich bin stolz auf dich.“ teilt mir Riku müde mit. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er is kurz davor einzuschlafen. Aber es steht ihm auch zu, er hat soviel Stress in letzter Zeit, dass ich froh bin, dass er wenigstens am Wochenende was mit mir unternimmt. Ich wandere weiterhin über Riku´s Rücken, knete jeden Zenitmeter davon durch und versüße meine Arbeit an manchen Stellen mit Küssen. Riku wird immer schläfriger, bis ich dann tatsächlich einen zufriedenen Schnarcher von ihm vernehme und etwas belustigt von ihm herunter klettere. Na ja, eigentlich hatte ich ja was anderes vor, als ich sturmfrei verlangt habe, aber Riku´s Müdigkeit ist mir wohl ganz schön in die Quere gekommen. Vorsichtig, drehe ich ihn auf den Rücken und ziehe ihn bis auf die Shorts aus, ehe ich meine Bettdecke über ihn ausbreite und mich dann zu ihm kuschle. Es dauert nicht lange, da hat mich auch die Müdigkeit übermannt und ich schlafe zufrieden, mit mir selbst und dem Tag ein. Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist Riku schon weg, ich hatte ganz vergessen, dass er heute, am Freitag ja auch noch Schule hat, zum Glück aber nur nen halben Tag. Das Frühstück ohne ihn und auch der Vormittag sind zum Abwinken langweilig, bis mir eine Idee kommt. Eigentlich könnte ich ihn ja von der Schule abholen, da Roxas diese Woche mit Fahren dran ist, kann er auch mit mir laufen, is eh viel schöner als Auto fahren. „Mama, fährst du mich zu Riku´s Schule? Ich will ihn gerne abholen.“ erkläre ich, als mir meine Uhr verkündet, dass schon 12:30 Uhr ist. „Hmmm, weiß er denn davon?“ will Mama wissen. „Nein, natürlich nicht. Wo wär da die Überraschung?“ frage ich. „Na dann, komm.“ stimmt Mama auf einmal zu und sie fährt mich zu Riku´s Schule. Nachdem ich ihr dann 500.000-mal versichert habe, dass ich mich alleine in der Schule zurecht finden fährt sie wieder weg und ich gehe in die Schule. Es ist so typische, dieser Lärm, Türen die auf und zu gehen, Lehrer, die den Schülern ihre Vorträge halten, das Läuten des Gongs und das Stöhnen der Schüler wenn endlich Unterrichtsschluss ist. Ich gehe unterdessen weiter zum Sekretariat, erfrage dort die Nummer von Riku´s Klassenzimmer, ehe ich mich nach einer eindringlichen Wegbeschreibung, der Sekretärin auf den Weg mache. War ja klar, dass er wieder im letzten Stock Unterricht hat. Diese ganzen Stufen bringen mich fast um, immer wieder dieselben Schritte und Abfolgen, fast zum Verzweifeln. Endlich bin ich anscheinend ganz oben und laufe wieder auf geradem Boden. Gut, jetzt links, die fünfte Tür hat die Sekretärin gesagt, ich hoffe nur ich finde auch die fünfte Tür und vergesse nicht eine zwischen drin. Als ich dann vor der gewünschten, stelle ich mich an die gegenüberliegende Wand, ich will ja nich von den Massen überrannt werden. Nur ein paar Momente später läutet es und ich höre wie wirklich Massen von Schülern an mir vorbeigehen, vielleicht beachten die mich gar nicht oder sie bemerken mich noch nicht einmal. „Sora, hey.“ höre ich plötzlich Riku´s Stimme und finde mich sofort in seinen Armen wieder. „Was machst du denn hier?“ „Dich Abholen. Zu Hause, war´s so langweilig.“ erkläre ich. „Ohhhh Mann, der hätte uns auch nicht weniger Zeugs aufgeben können, als hätten wir nicht schon genug zu tun.“ regt sich Roxas auf. „Roxas, bleib doch locker, in ein paar Monaten ist das alles vorbei und dann is Abschlussball. Tanzen, Spaß haben, Kuscheln, Abschluss feiern, darauf hast du dich schon immer gefreut.“ entgegnet Riku. Abschlussball, wie toll, das wird bestimmt super. „Ja, besonders auf´s Tanzen. Mal sehen ob sich unser Tanzkurs gelohnt hat.“ gibt Roxas zurück. „Tanzkurs??? Wie bitte?“ bin ich total verwundert. Riku und ein Tanzkurs, das kann ich mir gar nicht vorstellen. „Ja, ich und Roxas haben nen Tanzkurs belegt, is schon etwas Jahre her, aber es war total lustig. Wir können dir ja was vortanzen.“ schlägt Riku vor und wendet sich dann Roxas zu. „Darf ich bitten, Mr?“ fragt er gespielt. „Natürlich dürfen Sie.“ erwidert Roxas. Danach höre ich nur noch ihre Schritte auf dem Boden, es ist ein schöner Takt, aber mir ihre Bewegungen dazu vorzustellen, übersteigt im Moment meine Fantasie. Aber ich höre gerne zu, besonders als Riku und Roxas anfangen zu lachen. Denn Riku´s Lachen ist die schönste Melodie, die ich je gehört habe. „Was is so lustig?“ will ich dann doch wissen, als 5 Minuten vergangen sind und die beiden noch immer lauthals lachen. „Riku, er tanzt wie im Kindergarten.“ erklärt Roxas, als mir auffällt, dass sich der Rhythmus ihrer Schritte tatsächlich verändert hat. „Ich weiß nicht wie das geht.“ entgegne ich. Wie auch? Ich war ja nie im Kindergarten. „Dann zeigen wir es dir.“ bestimmt Riku, nimmt eine Hand von mir, um die andere schließt sich die von Roxas. „Und jetzt links herum.“ erklärt Riku und wir laufen alle links im Kreis. „Und rechts.“ fordert Roxas und wir ändern blitzschnell unsere Richtung. „Und jetzt in die Mitte und Arme hoch.“ ist Riku nun wieder an der Reihe und wir machen auch dies. „Und jetzt das Schönste. Einfach hüpfen.“ höre ich Roxas´ Stimme mit einem freudigen Unterton. Danach merke ich sofort wie er und Riku anfangen zu hüpfen. Ich mache schließlich nach einigem Zögern auch mit. Irgendwie muss es doch blöd aussehen, wenn drei Jugendliche auf dem Gang einer Schule nen Tanz vom Kindergarten machen, aber was kaum zu begreifen ist: Es macht unheimlich Spaß, so dass ein paar Momente später, tatsächlich ein Lachen über meine Lippen kommt. Ein fröhliches, ehrliches und schon lange nicht mehr gehörtes Lachen, es ist das erste seit Tidus´ Tod, es ist das erste Mal, dass ich mich wieder richtig gut fühle. „Was macht ihr denn da?“ unterbricht Axel´s Stimme unser Tun. „Tanzen. Was denn sonst?“ fragt Riku und wir hören langsam auf zu hüpfen. Roxas lässt meine Hand los, geht wahrscheinlich zu Axel. „Sorry, dass ich dich nicht abgeholt habe. Wir haben Sora gezeigt, wie man tanzt. Für den Abschlussball.“ erzählt er. „Abschlussball? Du meinst wohl eher Abschlussfest im Kindergarten.“ ist auch ihm aufgefallen, dass das nicht gerade der kulturell wertvollste Tanz war. „Damit hat Riku angefangen und da Sora nie im Kindergarten war, haben wir ihm den auch noch gezeigt.“ entgegnet Roxas. „Na dann, bist du ja jetzt gerüstet. Wenn ich dir nen Tipp geben darf. Tanz nie mit Roxas, er ist schrecklich und tritt jedem auf die Füße.“ flüstert mir Axel zu. „Hey, ich hab das gehört und du bist mir immer auf die Füße getreten, nicht ich dir.“ regt sich Roxas auf. „Warst du auch mit bei diesem Tanzkurs?“ frage ich. „Ja, das ging von der Schule aus. Du konntest, wenn du wolltest und nachdem Roxas raus gefunden hatte, dass Axel auch mitmacht, war er natürlich sofort dabei und ich bin von ihm mitgeschleift worden. Dann hatte er ja auch noch das Glück, dass nicht genug Mädchen da waren und er mit Axel tanzen durfte, was leider nich sehr gut lief, da Axel ihm fast immer auf die Füße getreten ist.“ erzählt mir Riku. „Ich war ja auch abgelenkt. Wenn Roxas so nah bei mir ist, werde ich mich kaum auf meine oder seine Füße konzentrieren können.“ entgegnet Axel. „Warte mal, dann warst du damals schon in mich verknallt?“ will Roxas nun wissen. „Eventuell.“ gibt Axel etwas ertappt zurück. „Aber du warst danach doch mit so nem anderen Typen zusammen.“ fällt Riku ein. „Ja, schon, aber nur weil ich dachte Roxas wäre nicht interessiert. Ich meine, er war jeden Tag so nah bei mir und hat nicht die geringsten Anzeichen dafür gezeigt, dass er irgendwie in mich verknallt ist oder sonst was. Er war ganz normal, so still und in sich gekehrt wie ich ihn vom Sportunterricht her kannte.“ klärt uns Axel auf. „Das war doch nur, weil du mich andauernd so angeguckt hast. Immer wieder hast du mir solche komischen Blicke zugeworfen.“ gibt Roxas zurück. „Ja, weil ich testen wollte, wie du reagierst. Aber du hast nie was dazu gesagt. Du hast eh fast kein Wort mit mir gesprochen. Was denkst du wie überrascht ich war, als du mich dann einige Monate später, nach dem Sport in der Umkleide geküsst hast.“ erzählt Axel. „Das war toll, stimmt´s?“ will Riku wissen. „Oh ja.“ stimmt Axel sofort zu. „Tja, alles mein Verdienst.“ lobt Riku sich selbst. „Hmmm, könnte stimmen.“ gibt Roxas mit einem Grinsen in der Stimme zurück. „Was soll das nun wieder heißen?“ ist Axel nun total verwirrt. „Ich hab Roxas solange gedrängt bis er zugestimmt hat, dann hab ich dich solange aufgehalten bis alle aus der Kabine waren und nur noch du, ich und Roxas da waren, dann hab ich mir vom Lehrer den Schlüssel geholt und euch beide eingeschlossen und gehofft Roxas würde endlich über seinen Schatten springen und es dir erzählen.“ antwortet Riku. Wow, dass das so war wusste ich gar nicht, Riku hat mir schon erzählt, dass er Roxas geholfen hat, aber dann doch so radikal und die beiden in einen Raum zu schließen bis irgendwas passiert, dass wusste ich nicht. „Ey, gut, dass du das gemacht hast. Ich hab mich so schlapp gelacht, als Roxas versucht hat, durch eines dieser kleinen Fenster zu klettern um nach draußen zu kommen.“ ist Axel nun total belustigt. Wenn ich mir das so ein wenig vorstelle, muss ich auch grinsen. „Oh Mann, wusste ich, dass ich dann doch etwas zu groß für diese Fenster bin. Das letzte Mal, als mich die anderen in der Umkleide eingeschlossen hatten, bin ich da noch durch gekommen.“ erklärt Roxas. „Was? Wer hat dich denn eingeschlossen?“ kommt es von Riku und Axel gleichzeitig. „Das war in der 8. Klasse, Riku war krank, wir hatten Sport und die anderen fanden es wohl total lustig, den kleinen Roxas einzuschließen, wo sein Beschützer doch krank ist.“ entgegnet Roxas leicht traurig. „Wieso hast du das nie erzählt? Ich hätte, das doch nie im Leben auf dir sitzen lassen.“ ist Riku sofort in Sorge um Roxas. „Genau deswegen. Weißt du, damals hatte ich es so satt, dass ich immer auf dich angewiesen war. Ich wollte mich endlich selber wehren und nicht darauf warten, dass du den Leuten mal die Meinung sagst. Und ich denke, das ist mir bei allen bis auf Kairi gut gelungen oder nich?“ will Roxas wissen. Seine Stimme ist ein totaler Mischmasch, traurig, fröhlich und noch etwas komisches, das ich nicht deuten kann. „Hmmm, stimmt schon.“ ist Riku einverstanden. „Also ich bin froh, dass du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, sonst wärst du vielleicht nie mein kleiner, frecher Roxas geworden.“ erklärt Axel und ich höre, wie er Roxas in seine Arme zieht und küsst. „Gehen wir? Das wird jetzt eh ewig dauern.“ wendet sich Riku nun mir zu. Ich nicke nur, ich weiß dass sich die beiden, seit Weihnachten kaum mehr voneinander lösen lassen. „Ich gehe mit Sora nach Hause. Du musst mich nicht mitnehmen. Hast du gehört?“ will Riku noch wissen. „Ja, geh schon.“ ist das Einzige was aus Roxas´ Mund kommt, als die Knutschgeräusche mal kurz aussetzen. Riku nimmt nun meine Hand, führt mich die ganzen Treppen wieder hinunter bis mir die schon warme Luft des Frühlings entgegen kommt und wir draußen auf dem Schulhof sind. „Kommst du heute mal mit zu mir?“ will Riku wissen, als wir den Fußgängerweg entlang gehen. „Hmmm, was gibt’s zu essen?“ frage ich ganz ungeniert. „Spagetti Bolognese, wie jeden zweiten Freitag.“ antwortet Riku. „Dann komm ich mit.“ stimme ich freudig zu. Das Essen von der Köchin von Riku´s Familie ist nämlich der Hammer. „Sind deine Eltern auch zu Hause?“ „Ähhh, nee, ich denke nur Mama ist da. Papa ist bei Gericht.“ erklärt Riku. „Hmmm, dann sagt er wenigstens nicht, dass wir zusammengeschweißt sind.“ bemerke ich. „Wäre ja nicht schlimm oder?“ will Riku wissen. „Nee, überhaupt nich.“ entgegne ich lächelnd und küsse Riku auf die Wange, als wir meiner Meinung nach, bei seinem Haus angekommen sind. Tatsächlich stimmt es und wir treten kurze Zeit später ein. „Bin zu Hause.“ ruft Riku laut ins Haus hinein. Keinen Moment später werden wir vom Butler begrüßt und etwas später von Riku´s Mutter, die uns sagt, dass wir gleich mit essen kommen sollen. Es gibt tatsächlich Spagetti Bolognese. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das freut. Meine Eltern haben nämlich noch immer keinen Koch eingestellt, deshalb musste ich in letzter Zeit immer die Gerichte meiner Mutter essen oder sie hat mir irgendwas vom Chinesen, Japaner oder Italiener mitgebracht. „Mhmmmm das is so gut. Ich wünschte meine Mutter könnte auch so kochen.“ ist das erste was aus meinem Mund kommt, als ich die erste Gabel gegessen habe. „Soll ich dir was verraten, Sora?“ fragt mich Riku´s Mutter plötzlich. „Ähhh was denn?“ bin ich leicht durcheinander. Was kommt denn jetzt? „Deine Mutter besucht seit letzter Woche einen Kochkurs um dir auch mal was kochen zu können was dir schmeckt.“ erzählt sie. WAS? Wirklich? Das is ja cool. „Toll, ich freu mich schon wenn sie mir zum ersten Mal was Essbares kocht.“ entgegne ich. „Da komm ich auch. Das lass ich mir nich entgehen.“ ist Riku sofort dabei. „Nee, das macht meine Mama für mich, nicht für dich. Du kannst die Reste essen.“ bin ich etwas gemein, aber es is eh alles nur gespielt. „Ohhh Gemeinheit. Jetzt kannst du dein Valentinsgeschenk vergessen.“ gibt Riku zurück. Ach ja, das hatte ich ganz vergessen, in zwei Tagen is Valentinstag. Aber mein Geschenk für Riku ist schon längst fertig. Mama hat mir die ganze Zeit geholfen. Ich bin ja mal gespannt was Riku für mich hat. „Quatsch, war doch nur ein Witz. Klar darfst du mitessen.“ besänftige ich Riku. „Ich weiß.“ gibt Riku zurück und stiehlt mir einen kleinen Kuss, bevor wir wieder weiter essen. Kurze Zeit später sitzen wir oben in Riku´s Wohnzimmer, Riku packt seine Hausaufgaben aus, doch ich merke schon, dass er keinerlei Lust dazu hat. Ich hätte auch keine, aber ich habe da so meine Mittel und Wege Riku dazu zu zwingen. „Weißt du Riku? Wenn du schnell mit deinen Hausaufgaben fertig bist, dann könnten wir ja was machen? Wie wär´s mit Baden?“ schlage ich vor. Das wollte ich eh schon lange mit Riku machen und da ich so langsam meine Angst die Kontrolle zu verlieren überwinde, macht es bestimmt Spaß und ist keine Qual für mich. „Baden? Mit dir? Warte, fünf Minuten und ich bin fertig.“ ist Riku total begeistert. „Überstürz nichts. Ich kann warten.“ bremse ich ihn ein bisschen. Er soll lieber jetzt seine Schulaufgaben richtig und gewissenhaft machen, schließlich will er ja auch ein gutes Abitur schreiben. „Okay, dann werden´s wohl doch ein paar Minuten mehr.“ ist Riku einverstanden und fängt an. Zwischendrin fragt er mich immer Dinge, die er nicht weiß. Besonders in Deutsch, wenn ihm Ausdrücke ausgehen oder er irgendwelche Autoren nicht weiß. Wenigstens kann ich ihm da weiterhelfen, in meinem Kopf ist so viel Wissen über Bücher gespeichert, dass ich mich manchmal frage wie der das überhaupt aushält. Aus zehn Minuten werden schließlich 60, bis Riku erschöpft und seufzend zusammensinkt. „Ich lass schon mal Wasser ein, du Arbeitstier.“ erkläre ich und stehe mit Vorfreude auf das anstehende Bad auf. In Riku´s Bad angekommen, stelle ich das Wasser auf eine angenehme Temperatur an und hole mir das Schaumbad aus dem Schrank. Ich weiß längst wo alles steht, war schon so oft hier und hab Riku beim Baden zugehört oder hab auf ihn gewartet wenn er sich fertig gemacht hat. Mhmmmm, sofort steigt mir dieser schöne Rosenduft vom Schaumbad in die Nase, Riku hat da echt Geschmack, ich könnte diesen Geruch ewig riechen. Als er jedoch immer noch auf sich warten lässt, nehme ich meine Sonnenbrille ab, ziehe mich aus und steige schon mal in die Wanne. Ein wohliger Seufzer entkommt meinen Lippen. Ahhhh, so könnte ich den ganzen Tag verbringen. Das schöne, warme Wasser, das meinen Körper umspielt, dazu dieser Duft, oh mein Gott ist das gut, fehlt nur noch Riku. „Na du kleine Wasserratte.“ begrüßt er mich ein paar Minuten später und stiehlt mir einen Kuss, ehe er sich ebenfalls seiner Kleidung entledigt und sich mir gegenüber in die Wanne setzt. „Ist das absichtlich so warm?“ will Riku wissen. „Das is angenehm so, finde ich jedenfalls. Wir werden sicher noch öfter baden, dann können wir das Wasser ja auf uns beide abstimmen.“ entgegne ich. „Hmmm, sicher, aber weißt du was? Die Hauptsache ist doch, das wir zusammen baden oder?“ will Riku wissen. Ja, das stimmt, wie lange habe ich mir das schon gewünscht. „Au ja, das seh ich auch so.“ stimme ich zu und rutsche etwas näher zu Riku. Gut, das die Badewanne so groß ist, denn so kann ich mich sogar noch bequem neben Riku setzen und mich an ihn kuscheln. „Ich liebe dich.“ hauche ich ihm ins Ohr, ehe ich daran knabbere und es mit meiner Zunge nachfahre. Ich weiß nicht, was da gerade wieder in mir entfacht wird, aber ich verspüre seit Monaten wieder den Drang mit Riku zu schlafen. Nach der Gefangenschaft im Keller waren Zärtlichkeiten für mich ein Fremdwort, ich habe sie kaum zu gelassen ohne erinnert zu werden. Und dann nach Tidus´ Tod und in der Vorbereitungszeit auf den Prozess, hatte ich auch keinen Nerv dafür, aber jetzt, jetzt ist dieser unstillbare Wunsch, nach Riku´s Körper da, den ich auf jedem Fall nachgeben will. Küssend wandere ich nun von Riku´s Ohr, zu seinen Lippen, höre dabei immer wieder einen wohligen Laut von ihm, bis dann meine und seine Lippen zu einem Kuss verschmelzen und ich mich auf seine Beine setze. Ein noch nie, seit wir zusammen sind, da gewesenes Feuer brennt in mir. Ich will Riku berühren, schmecken, spüren, einfach alles und am besten gleichzeitig und sofort. „Lässt du uns erst baden oder kommst du gleich zur Sache?“ will Riku, in den Kuss hinein gefragt, wissen. „Erst baden.“ halte ich mich noch zurück und küsse Riku nochmal auf die Wange, ehe ich mich wieder neben ihn setze und an ihn kuschele. Seine Haut ist so weich, so weich wie noch nie, als ich sie gespürt habe, doch trotzdem liegt eine Gänsehaut auf ihr. „Frierst du?“ will ich aufgrund dessen wissen. „Nein, das is die Vorfreude auf die Aktivitäten nach dem Bad.“ erklärt Riku mit einem Grinsen in der Stimme. „Was denkst du wie lange ich darauf schon warte?“ „Lange genug.“ finde ich und grinse ebenfalls. Dass Riku nun endlich das bekommt was er will, daran soll er ja nicht glauben, ich werde ihn nämlich nicht sein lassen, was er gerne wäre. „Weißt du, um so länger man wartet um so schöner wird es.“ teilt mir Riku mit, als er hinter mich greift und irgendwas aus dem Schrank holt. Danach höre ich ein Klacken, dann ein komisches Geräusch, ehe ich eiskaltes Duschgel auf meiner Brust fühle. Erschrocken weiche ich zurück. „RIKU!! Das war gemein.“ bin ich leicht eingeschnappt und bleibe von Riku weg. „Ich wollte dich nur waschen.“ entgegnet er total süß und streichelt über meine Wange, bevor er weiter das Duschgel auf meinem Körper verteilt und ich dann dasselbe bei ihm mache. Kurze Zeit später stehen wir schon abgetrocknet im Bad. Riku will sich gerade anziehen, als mir die Sinnlosigkeit seines Tuns auffällt. „Weißt du, warum willst du die überhaupt wieder anziehen. Ich zieh dich eh gleich wieder aus und die paar Meter zu deinem Zimmer, können wir so auch gehen.“ erkläre ich und schlinge meine Arme um ihn. „Ich wollte mich ja auch nicht umziehen. Ich hab nur was gesucht.“ antwortet Riku. „Und was?“ bin ich neugierig. „Gleitcreme.“ nuschelt Riku völlig unverständlich für Leute mit normalem Gehör. Ich muss fast lachen, der ach so erwachsene Riku hat Angst das Wort zu sagen, wirklich oberkomisch. „Du bist süß, wenn du dich schämst, weißt du das?“ frage ich lächelnd. „Hmmm, ich dachte ich bin immer süß.“ bemerkt Riku etwas enttäuscht. „Bist du auch.“ stimme ich zu, als jemand an Riku´s Wohnungstür klopft. „Oh Mann, nicht jetzt.“ ruft Riku. „Bitte, ich will dir nur was bringen, dann bin ich wieder weg.“ hören wir Asuka´s Stimme. „Na komm. Wir ziehen uns schnell an und sehen was sie will.“ wende ich mich an Riku, ehe ich meine Sachen zusammensuche. Riku grummelt zwar und murmelt irgendwas vor sich hin, was ich nicht verstehe, doch trotzdem sucht er dann auch seine Sachen. „Hey, ich wollte euch nur meine Einladung für meine Geburtstagparty bringen. Ihr kommt doch, ja?“ begrüßt uns Asuka überschwänglich. „Hmmm, Sora...25. Februar...da haben wir schon was vor, oder?“ will Riku wissen. „Ja, stimmt, da haben wir schon was vor.“ stimme ich schadenfroh zu. Dass Riku die Leute auch immer verarschen muss. „Was? Aber das ist mein 16. Geburtstag, da dürft ihr nichts vorhaben.“ ist Asuka diesmal total konsequent. „Ach Asuka, siehst du nicht, dass sie dich veräppeln?“ will Matt plötzlich wissen. Oh er is auch da, ihn hatte ich gar nicht bemerkt. „Ohhhhh, stimmt das?“ fragt Asuka leicht sauer. „Na klar, Kleine, meinst du wir würden deinen 16. Geburtstag verpassen?“ will Riku wissen und macht irgendwas bei Asuka, auf jeden Fall löst er sich kurzfristig von mir. „Also kommt ihr?“ erkundigt sich Asuka nochmals. „Ja und jetzt tschüß, wir haben noch was vor.“ bin ich nun doch etwas ungeduldig, mache die Tür zu und küsse Riku. Unsere Lippen lösen sich kaum noch voneinander, nur kurz um Luft zu holen, immer und immer wieder fallen sie aufeinander, als wären sie zusammenklebt. Ich schlinge meine Arme um Riku, springe auf seine Arme, als er mit der Zunge in meinen Mund eindringt und begierig meine Mundhöhle fast auseinander nimmt. Schließlich lasse ich ihm doch nicht den ganzen Spaß, sondern reibe mich an seiner Zunge, schiebe sie wieder aus meiner Mundhöhle hinaus, jedoch machen wir uns nicht erst die Mühe, unsere Zungen wieder in das Gefängnis Mund einzusperren, sondern lassen sie ganz ungeniert miteinander spielen, während Riku mich in sein Zimmer trägt und wir einen kurzen Augenblick später im Bett sind, Riku über mir kniend. adult*adult*adult* adult*adult*adult* adult*adult*adult* adult*adult*adult* Inhalt des Adults: Riku und Sora schlafen nach langer Zeit miteinander (Wie sich vielleicht jeder denken kann). Sora ist aber immer noch seme. adult*adult*adult* adult*adult*adult* adult*adult*adult* adult*adult*adult* Das mit Riku, war wohl das Intensivste an Gefühlen, was ich je in meinem Leben hatte. Bei ihm bin ich mir so sicher, ich vertraue ihm, wie ich noch keinem, außer Tidus vielleicht, vertraut habe. Ich weiß einfach, dass er mich nie enttäuschen würde, er ist immer da, wenn ich ihn brauche, er weiß immer was mit mir los ist, ehe ich etwas gesagt habe. Ich finde das so schön, wie nichts anderes. „Magst du nochmal baden? Deine Haare sind voller Schweiß.“ kommt mir eine Idee. Vorhin konnte ich mich kaum auf´s Baden konzentrieren, war immer nur auf das danach fixiert, aber jetzt, jetzt könnte ich stundenlang mit Riku in der Wanne sitzen und einfach nur kuscheln. „Gerne.“ flüstert Riku, wir stehen langsam auf und machen uns auf den Weg zum Bad. Kapitel 13 Ende Bitte um Kommis Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)