Everytime we touch von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 13: Weihnachten ----------------------- Everytime we touch von Chibi_Isa RikuXSora LaLiHo XDDD Na alles fit bei euch? Dankeschön für die vielen netten Kommis ^^ Passend zur Weihnachtszeit gibt’s diesmal ein Weihnachtskapitel. ^^ Nun wünsch ich euch viel Spaß beim Kapi Chibi_Isa Kapitel 11: Weihnachten Riku´s POV Die nächsten beiden Wochen vergehen wirklich im Flug. Die erste Woche gehe ich jeden Tag nach der Schule mit Sora zu Tidus. Dessen Zustand sich fast wieder normalisiert hat, er muss nicht mehr beatmet werden und auch seine Herzfrequenzen sind wieder völlig normal, aber trotzdem will er nicht aufwachen. In der zweiten Woche bin ich fast pausenlos bei Sora oder er ist bei mir, schließlich hab ich Ferien, die wirklich besten seit langem. Mit Sora machen sie nämlich viel mehr Spaß, als mit Roxas und Axel. Asuka hat leider noch immer keine Lösung für ihr Problem gefunden, aber da jetzt sowieso Ferien sind, hat sie Zeit darüber nachzudenken. Wir haben auch ihre Freundin kennen gelernt, Sarah, sie ist eigentlich ziemlich okay, aber man sieht ihr arg an, dass sie arm ist. Sie war ziemlich schüchtern am Anfang, wahrscheinlich weil sie ihr Leben lang nur auf Ablehnung gestoßen ist, aber der Kontakt zu Asuka und besonders zu Sora hat sie immer mutiger werden lassen. Sora hat irgendwas an sich, dass die Leute echt aus sich raus gehen lässt, genauso war es doch mit Roxas. Ich erkenne ihn kaum wieder seit er Sora kennt. Er knutscht mit Axel völlig schamlos und ausgelassen in der Öffentlichkeit, erzählt mir fast jeden Tag was sie am Abend davor so alles gemacht haben und dass er jetzt gerne im Restaurant arbeitet, da Axel ihm nun auch erlaubt Gäste zu bedienen. Seit diesem Abendessen arbeitet Roxas nämlich regelmäßig mit und Asuka hilft Matt mit den Kleinen, ich freue mich echt, dass sich das alles so geregelt hat. Ich weiß doch, dass Roxas immer traurig war, dass er Axel´s Familie nicht helfen kann, aber jetzt hat er eben doch ne Möglichkeit gefunden und die lässt ihn auch noch mit Axel zusammen sein. Man könnte die letzten beiden Wochen wirklich als Friede, Freude, Eierkuchen bezeichnen, wenn Sora nicht immer noch jeden Tag traurig an Tidus´ Bett sitzen würde und ihm alles erzählt was er erlebt. Dagegen jedoch sind Sora´s Alpträume wirklich sehr viel besser geworden. Wenn überhaupt wacht er nur noch einmal pro Nacht auf. Ein Klopfen an meiner Tür, lässt mich hochschrecken, ich sehe gerade fern. „Herein.“ antworte ich. „Hey.“ begrüßt Sora mich lächelnd. „Hey...Engelchen.“ grüße ich zurück, mache die Glotze aus und gehe zu Sora. Den Spitznamen konnte ich mir kaum verkneifen, seit Sora weiß, dass er Weihnachten mit uns allen zusammen feiert, lächelt er immer so wie ein Engel. „Engelchen?“ fragt Sora verwundert. „Tja, du siehst eben aus wie ein Engel, wenn du so süß lächelst.“ antworte ich, ziehe ihn zu mir und küsse ihn auf die Wange. „Danke.“ flüstert Sora überrumpelt. Ich liebe es, wenn er so überrascht ist. Zärtlichkeiten treiben ihm nämlich noch immer die Röte auf die Wangen und dann ist er noch süßer. „Was willst du machen? Los such dir was aus. Wir machen jetzt was du willst.“ habe ich plötzlich eine Idee. Sora schweigt nun sehr lange, bleibt aber in meinen Armen. „Können wir in den Park?“ will Sora wissen. „In den Park??? Jetzt im Winter?“ wundere ich mich. „Na ja, weißt du, das is Tidus´ Lieblingsplatz und wir waren Weihnachten immer dort.“ erklärt Sora leise und traurig. Ich habe fast geahnt, dass das irgendwas mit Tidus zu tun hat. „Klar, gehen wir in den Park und danach bringst du Tidus unser Weihnachtsgeschenk ins Krankenhaus, okay?“ frage ich. „Jaaah.“ freut Sora sich und küsst mich auf die Wange. Weil Sora die Geräusche des Winters mehr liebt als alles andere, so hat er mir das jedenfalls gesagt, laufen wir schließlich zum Park. Ich wäre ja lieber gefahren, aber wenn es Sora so möchte machen wir es so. Hand in Hand laufen wir die Straßen entlang, ich frage mich was Sora wohl für Geräusche meint, schließe für einen Moment die Augen. Ich höre Schneeknirschen, Autos die im Matsch auf den Straßen fahren, spielende Kinder, die vielleicht eine Schneeballschlacht machen oder Schlitten fahren. Zusätzlich kommen noch die ganzen Gerüche dazu als wir an den Geschäften vorbeigehen, Plätzchen, Tee, Zimt, nach allem Möglichen riecht es hier, jetzt weiß ich was Sora daran so liebt. Der Winter ist wohl, das Ereignisreichste an Geräuschen und Gerüchen. Schließlich sind wir im Park, hier ist wirklich alles weiß, die Wege, die Bäume, der Spielplatz und die Bänke, wirklich alles ist mit einer dicken Schneeschicht überzogen. „Wir sind jetzt da. Wo willst du hin?“ frage ich. „Zum See.“ antwortet Sora nur und drückt meine Hand, die in einem dicken Wollhandschuh steckt. Sora trägt so wunderbar, flauschige Ohrenschützer, oh Mann, wie süß er damit aussieht, dazu noch seinen dunkelbraunen Parka und genau solche Wollhandschuhe wie ich. Am See angekommen, kuschelt sich Sora sofort an mich, ich schließe ihn fast ein mit meinem Armen, halte ihn ganz fest, ganz so als hätte ich Angst er könnte weglaufen. „Weißt du letztes Weihnachten, da hatte Tidus ne fiese Grippe, aber wir sind trotzdem hier her gekommen, weil Tidus den Platz geliebt hat und ich ihm einen Gefallen tun wollte. Danach hatte er eine Woche Fieber und konnte kaum arbeiten, schließlich musste ich auch seine Schichten übernehmen, damals dachte ich schlimmer kann es nicht mehr werden, doch heute weiß ich, dass es noch viel schlimmer kommen kann.“ erzählt Sora traurig. „Ach Sora, bitte blas doch heute keinen Trübsal. Tidus geht es doch fast wieder gut, er muss nur noch aufwachen und das passiert bestimmt bald und heute Abend feiern wir alle zusammen Weihnachten und nächstes Jahr ist Tidus auch dabei.“ versichere ich ihm. Wieder ist Sora still, klammert sich nur an mich. „Ja, Riku, daran glaube ich auch.“ stimmt er schließlich zu, als ich eine Stimme höre, die mir ziemlich vertraut vorkommt. Ich sehe mich kurz um und dabei entdecke ich sie, Kairi gefolgt von einem Jungen, den ich nicht kenne. Wow sie redet sogar mal mit dem Typen und zieht ihn nicht gleich aus, doch kaum sind sie stehen geblieben, fängt sie an ihn abzufressen. Oh mein Gott, ist das abstoßend. Und ihre Klamotten erst, einen Supermegaminirock und das ist wahrscheinlich noch untertrieben, dazu lange Stiefel und zwar richtig lange bis zu ihren Oberschenkeln. Ihre wirklich kurze Jacke trägt sie offen, darunter sehe ich einen Hauch von rotem Stoff blitzen. Ihr Gesicht ist wie immer von einer dicken Schicht Make-up verdeckt. Wie kann man sie nur so rumlaufen lassen und die Jungs fallen auch noch alle reihenweise auf sie herein. „Hey Riku, ich hab dich was gefragt.“ beschwert Sora sich in meinem Armen. „Was?“ bin ich vollkommen desorientiert. „Was ist los?“ will Sora wissen. „Kairi is hier, mit nem Typen.“ erkläre ich kurz, als die beiden weiter laufen und zwar genau auf uns zu, anscheinend hat sie mich auch bemerkt. „Wenn das nicht Riku ist und sein blindes Huhn hat er ja auch mitgebracht. Na hast du Spaß mit ihm?“ fragt sie. Ich weiß natürlich genau was damit gemeint ist. Sie hat doch nur Spaß wenn sie sich flach legen lässt. „Bevor du das uns fragst. Solltest du lieber mal deinem Bruder etwas mehr Spaß beibringen. Er is ne ziemlich Niete.“ gebe nicht ich sondern Sora zurück. „Ach ja?? Mein Bruder hat da was anderes erzählt. Er hat gesagt du hast gewinselt wie ein Hund.“ erwidert sie. Ich kann es kaum glauben, aber Sora fängt einfach an zu lachen. „Du solltest Komiker werden. Benilein, hat drei Anläufe gebraucht bis wir es endlich mal machen konnten und zwar war ich führend nicht er. Also bevor du das nächste Mal so ne große Klappe hast, solltest du dir darüber im Klaren sein was du da alles von dir gibst.“ entgegnet Sora mutig, bevor er sich an mich wendet. „Hast du das gehört?? Also könnte so ein Schlappschwanz wie Benilein mich nehmen.“ macht er sich weiter lustig. Ich weiß, dass Kairi das nicht einfach hinnehmen wird, aber ich muss trotzdem darüber lachen. Sie steht da wie ein begossener Pudel, ich kann es kaum glauben. „Na warte, dafüüüühr...“ fängt sie an und will die paar Schritte zwischen uns und ihr überwinden, leider übersieht sie dabei, dass hier ne ziemlich große Eisplatte ist und da sie eh hohe Schuhe an hat ist es völlig voraussehbar, dass sie mit einem großen Plumps auf den Boden fällt. Ich kann nicht anders, jedem andern Menschen würde ich wieder aufhelfen, aber bei Kairi muss ich einfach nur lachen. Sora kann sich wohl auch denken was dieses Plumpsen zu bedeuten hatte und lacht laut mit. „Hilf mir gefälligst.“ herrscht sie den Typen an mit dem sie gekommen ist. „Warum sollte ich? Von so einem Tollpatsch wie dir, erhoff ich mir nicht mehr viel. Tschüß.“ antwortet der Typ und läuft Kairi einfach davon. Ich muss nur noch mehr lachen, Kairi am Boden, der Typ läuft ihr weg und Sora, der sie lauthals auslacht. „Wir verabschieden uns dann auch mal, du prima Ballerina.“ erklärt ich Kairi, als sie versucht aufzustehen und gleich nochmal hinfällt. Ich und Sora ziehen lachend von dannen. „Sora, das hast du klasse gemacht.“ finde ich, als wir den Park verlassen. „Klar und jetzt gehen wir ins Krankenhaus. Vielleicht sehen wir dort ja auch Kairi wieder, weil sie auf der Eisplatte festgefroren war.“ gibt Sora grinsend zurück. Ahhh, dieser kleine, traurige Junge vor mir, verwandelt sich langsam echt zu einem Sonnenschein. „Ach Sora, du bist spitze. Ich liebe dich.“ kann ich meine Freude nicht mehr zurück halten, hebe Sora hoch und wirble ihn um mich herum. Sora fängt sofort an zu kichern, wie ein kleiner Junge, ich freue mich echt riesig ihn so fröhlich zu sehen. „Riiiiikkkuuuu, ich dich auch.“ gibt er zurück, als ich ihn langsam wieder loslasse und behutsam auf dem Boden setze. „Jetzt musst du mir aber helfen, ich hab vollkommen die Orientierung verloren.“ erklärt Sora und nimmt meine Hand. „Klar, helfe ich dir.“ stimme ich zu und wir laufen Hand in Hand zum Krankenhaus. Den Weg bis dahin vertreiben wir uns damit über Kairi Witze zu machen. Sora hat wirklich ein paar echt gemeine Sprüche drauf, ich muss schon sagen. „Was hast du Tidus eigentlich gekauft?“ will ich schließlich wissen, als wir in Tidus´ Zimmer sind. „Eine CD, von Simple Plan. Das ist seine Lieblingsband und ich glaube er hat noch nie auch nur irgendeine CD besessen. Tidus hat die paar CDs die ich von zu Hause mitgebracht hatte immer so bewundert, leider mussten wir die irgendwann verkaufen, weil das Geschäft echt schlecht lief. Wir haben uns dann immer im Einkaufscenter in diesem CD-Laden neue CDs angehört. Tidus war danach immer so glücklich wie ein kleines Kind, wenn es einen Lutscher bekommt.“ erklärt Sora ruhig und kramt in seiner Jackentasche, bis er ein kleines Geschenk herauszieht. „Das ist toll von dir.“ pflichte ich ihm bei, als Sora sich auf den Stuhl neben Tidus´ Bett setzt. „Hey Tidus. Weißt du was heute ist?? Heute ist Weihnachten. Ich war grade mit Riku im Park und wir haben diese dumme Pute Kairi getroffen. Sie hat versucht uns zu ärgern, aber ich hab sie fertig gemacht. Und jetzt bin ich hier, aber heute ist das kein normaler Besuch, heute bring ich dir nämlich dein Weihnachtsgeschenk.“ erklärt Sora und legt Tidus das Geschenk in die Hand. „Und heute Abend da feiern wir Weihnachten. Riku´s Eltern, Roxas´ Eltern, Axel´s Eltern und Geschwister und natürlich Asuka, Axel, Roxas, Riku. Sie kommen alle zu mir und meinen Eltern und dann gibt es ein ganz großes Buffet und dann Glühwein, Lebkuchen und Plätzchen und natürlich Geschenke. Und weißt du was nächstes Jahr, da bist du auch dabei. Papa und ich, wir richten dir gerade ein Zimmer ein, direkt neben meinem. Dann sind wir Zimmernachbarn und du lebst wieder zusammen mit mir und Papa sagt du kannst dann auch ein Instrument lernen und wir können zusammen spielen.“ redet Sora weiter, als mir Tidus´ Hand ins Auge fällt. Sie bewegt sich, sie bewegt sich wirklich. Ich kann es nicht glauben, Tidus wacht auf. „Eine CD?“ höre ich kurz darauf Tidus´ Stimme, sehr leise zwar, aber er spricht. „Tidus?“ fragt Sora leicht durcheinander. „Wer denkst du denn?? Der Weihnachtsmann?“ will Tidus wissen und macht langsam die Augen auf. „Hallo Sora, hallo Riku.“ begrüßt uns Tidus mit schwacher Stimme. „TIDUS!!!“ scheint Sora endlich zu begreifen was passiert ist und fällt Tidus um den Hals. Ich kann es selbst kaum glauben, fünf Wochen waren wir jeden Tag hier und jetzt wacht er endlich auf. Ich freue mich für Sora und ich freue mich Sora´s besten Freund endlich näher kennen lernen zu dürfen. „Du erdrückst mich.“ beschwert sich Sora´s Freund plötzlich, als Sora noch immer halb auf ihm liegt. „Sorry, ich freu mich nur so sehr.“ erklärt Sora und setzt sich wieder auf seinen Stuhl. „Wie geht´s dir?“ will Tidus dann wissen. „Gut, super, fantastisch.“ sprudelt es aus Sora heraus. Doch ich bemerke sofort, dass das überhaupt nicht stimmt. Jetzt geht es ihm vielleicht super aber spätestens heute Nacht im Bett werden seine Alpträume wieder kommen. „Du lügst. Die haben dich vergewaltigt.“ stellt Tidus ebenso wie ich fest. „Und wenn schon. Riku hat mir geholfen und jetzt ist alles wieder gut.“ gibt Sora zurück, als Tidus anfängt zu husten. „Tut mir Leid.“ entschuldigt er sich danach. „Warum?“ frage ich. „Wenn ich denen nicht euren Plan verraten hätte, dann wäre es nie dazu gekommen, dass Sora so leiden muss. Aber bitte verzeiht mir, ich konnte nicht anders, es tat alles so weh.“ jammert Tidus. „Tidus, mach dir keine Vorwürfe, bitte, von dem Dampfer musst ich schon Riku abbringen.“ erzählt Sora. „Packst du jetzt dein Weihnachtsgeschenk aus.“ „Wenn du willst.“ entgegnet Tidus. Sora nickt nur total fröhlich. Gott sei Dank, hat er jetzt wenigstens Weihnachtsstimmung. „Aber das is ja...Simple Plan. Danke Sora, so was hab ich noch nie bekommen.“ zaubert die CD ein Lächeln auf Tidus´ Gesicht. Um Sora zu umarmen, ist er wohl noch zu schwach. „Ich hab auch was für dich, in unserer Wohnung unter dem losen Brett in der Küche.“ „Wirklich, du hast aber schon früh eingekauft.“ bemerkt Sora. „Ich hatte Angst, dass du weggehst und ich es dir nicht mehr geben kann. Deshalb hab ich es schon vor Wochen gekauft und dort versteckt.“ erklärt Tidus. „Riku kannst du dann heute Abend vorbei fahren und es mir holen?“ will Sora mit einem Lächeln wissen. „Klar, willst du nicht mit?“ frage ich. Doch mir wird schnell klar, dass die Frage total doof war. Warum sollte Sora dorthin mitkommen wollen?? Doch diesmal lässt Sora sich noch nicht mal von dieser Frage traurig machen, redet einfach weiter mit Tidus, über alles was er mit mir in den letzten Wochen erlebt hat, über Roxas und Axel und unsere Eltern, die mittlerweile, die dicksten Freunde sind. Öfters bezieht er mich mit ein, aber ich merke schnell, dass er mehr für Tidus erzählt, is ja auch verständlich jetzt da er endlich wieder wach ist. „Magst du nen Tee?“ frage ich als die beiden mal eine kurze Pause einlegen. „Ja, gerne.“ antwortet Sora. „Dann hol ich dir einen. Willst du auch was Tidus?“ wende ich mich danach an Sora´s Freund. „Nein, danke, aber ich möchte dich um was bitten. Ich muss mit Sora kurz alleine sprechen, könntest du solange vor der Tür warten?“ will er wissen. Es kommt mir zwar leicht komisch vor, aber vielleicht ist das irgendetwas aus ihrer Vergangenheit über das die beiden nicht gerne reden. „Ja, klar. Bis gleich.“ entgegne ich und bin schon auf dem Weg zur Tür. „Warte Riku, ich muss dir noch was geben.“ fällt Sora ein und er geht zu mir. „Was d...“ fange ich an, werde aber durch Sora´s Lippen gestoppt die sich wunderschön auf meine legen. Immer wieder lässt er unsere Lippen aufeinander fallen, verwöhnt mich so wunderbar dabei, bis er langsam den Kuss wieder löst. „Danke.“ flüstert er noch, ehe er sicher zu Tidus´ Bett zurückgeht. Mir ist zwar nicht ganz klar, warum er sich jetzt bedankt hat, aber es war viel zu schön um jetzt noch genauer nach zu fragen. Fröhlich mache ich mich auf den Weg zum Schwesternzimmer um nach Tee zu fragen, als mein Handy klingelt. Hier is Telefonieren verboten, wohl oder übel muss ich nach unten vor´s Krankenhaus. Als ich mein Handy aus der Tasche ziehe, sehe ich dass Roxas mich anruft. „Roxas, warte nen Moment, ich muss erst aus dem Krankenhaus raus.“ erkläre ich, gehe dann nach unten bis ich vor dem Eingang des Krankenhauses stehe und Roxas zurückrufe. „Hey, ich wollte nur wissen, ob ihr mit ins Kino kommt. Weil ich gleich mit Axel, Asuka und Matt dorthin gehe.“ erklärt Roxas als er abgenommen hat. „Nee, glaub nich. Weißt du, Tidus is grade aufgewacht und Sora und er quatschen.“ entgegne ich. „WAS?? Tidus is wach? Dann komm ich ihn besuchen.“ disponiert Roxas sofort um. „Aber...na ja is egal, komm her wenn du willst.“ lasse ich meinen Zweifel, dass es ein bisschen viel für Tidus ist, jetzt auch noch Roxas fröhliches Getue um sich zu haben, weg. „Klar, ich bin gleich bei euch. Muss nur das Kino noch absagen. Bye.“ legt er auf, ohne auf meinen Abschiedsgruß zu warten. Ein Seufzer entkommt meinen Lippen, Roxas´ Art sich um alle zu sorgen und zu kümmern ist manchmal echt anstrengend. Doch es freut mich auch, dass er Tidus bereits als Freund akzeptiert. So gesehen ist er nämlich, der der gar nichts mehr hat, keine Familie, keine Arbeit, kein Geld, einfach nichts. Aber ich bin sicher, er wird bei den Harakimis glücklich werden, ich fand es echt großzügig, von Sora´s Vater auch Tidus aufnehmen zu wollen. Glücklich schlendere ich dann noch ein bisschen im Café herum, vielleicht will Tidus ja was lesen, ich könnte ihm ne Zeitschrift mitbringen, aber welche nur?? Er wird sich wohl kaum für Politik, Gartenarbeit oder Pferde interessieren. Schließlich fällt meine Wahl auf eine Musikzeitschrift, denn Musik scheint er zu mögen. Nachdem ich die dann bezahlt habe, gehe ich wieder nach oben und besorge noch den Tee, ehe ich zu Tidus´ Zimmer zurückgehe. Komisch Sora wartet davor, ist wohl irgendwas passiert?? Meiner Meinung nach, sieht er auch nicht besonders gut aus, ziemlich angespannt und fassungslos. „Hey, Sora, was ist los?“ will ich wissen, als ich bei ihm bin. „Der Arzt ist bei Tidus, aber is nur ne Routineuntersuchung.“ klärt er mich auf. „Hmmm und sonst? Wie is euer Gespräch verlaufen?“ frage ich. Doch Sora sagt nun gar nichts, irgendwas muss doch passiert sein, sonst wäre er nie so seltsam. „Hallo?? Erde an Sora?? Ich hab was gefragt.“ erinnere ich ihn und wedle mit der Zeitschrift vor seinem Gesicht herum. Selbst wenn er sie nicht sehen kann, den Luftstrom wird er spüren. „Ich...ja, war schon gut.“ entgegnet Sora stockend. „Über was habt ihr geredet?“ erkundige ich mich weiter. „Über dies und jenes.“ gibt Sora nur zurück, als der Arzt aus dem Zimmer kommt und wir eigentlich wieder eintreten dürften. „Ich möchte jetzt gehen.“ teilt Sora mir mit. „Aber dein Tee und ich hab Tidus ne Zeitschrift mitgebracht.“ erkläre ich. „Gib den Tee her, den trink ich solange du Tidus die Zeitschrift bringst.“ entgegnet Sora. „Aber willst du gar nich mehr mit rein?“ bin ich etwas verwundert. „Nein, ich habe alles gesagt was nötig war.“ spricht Sora weiterhin in Rätseln. Doch ich begreife, dass ich jetzt so gut wie gar nichts aus ihm rausbekomme, weshalb ich ihm auch den Tee gebe und allein zu Tidus gehe. „Hey, ich hab dir ne Zeitschrift mitgebracht. Ich wusste nicht genau welche, aber ich hoffe ich hab deinen Geschmack getroffen.“ begrüße ich Tidus und gebe ihm die Zeitung. „Hmmm, klar, danke. Ich les sie nachher gleich.“ scheint wenigstens Tidus noch einigermaßen normal zu sein. „Kann ich dich was fragen?“ will ich wissen. Tidus nickt nur. „Was habt ihr besprochen? Sora is so was von durch den Wind, so hab ich ihn noch nicht mal erlebt, als du im Koma gelegen hast.“ erkläre ich. Tidus bleibt nun still, atmet tief durch, bevor er wieder anfängt zu sprechen. „Ich hab ihm nur die Wahrheit gesagt, über alles was in den letzten drei Jahren vorgefallen ist. Das ist alles was ich sagen kann, den Rest muss dir Sora selber erzählen.“ entgegnet Tidus. Wie bitte?? Was soll das heißen?? „Riku bist du fertig?“ hallt Sora´s Stimme von der Tür an meine Ohren. „Ähhh ja.“ bekomme ich nach einigen Momenten zustande. „Tschüss und danke, auch wenn mich deine Worte mehr verwirrt als aufgeklärt haben.“ verabschiede ich mich von Tidus und will zu Sora gehen, als sein bester Freund mich nochmals zurückhält. „Riku, ich habe eine Bitte. Mach Sora glücklich, er hat´s verdient.“ erklärt er mir. Ich weiß nicht was ich jetzt sagen soll, nicke nur trocken. Das alles wird immer komischer. Sora schweigt weiterhin, als ich ihn nach dem Gespräch frage. Was is nur die Wahrheit, von der Tidus gesprochen hat?? Hat er Sora irgendwas getan?? Nein, das glaub ich kaum, dafür ist er ein viel zu guter Freund. Aber was is es dann??? Und warum bittet er mich so Sora glücklich zu machen, hört sich fast an, als hätte er ihn unglücklich gemacht. Schließlich sind wir zu Hause bei mir angekommen, eigentlich wollte ich jetzt ein bisschen mit Sora kuscheln, aber in seiner Verfassung wird er sich kaum zu so was hinreißen lassen. „Was magst du jetzt machen?“ will ich wissen, als wir in meinem Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen. „Vielleicht könnten wir kuscheln? Bitte Riku, halt mich ganz fest.“ überrascht Sora mich und fällt mir um die Arme. Ich falle überrumpelt zurück auf´s Sofa, Sora auf mir. Was hat er jetzt nur?? Langsam fange ich an über seinen Rücken zu streicheln, dann weiter über seine Haare und wieder zurück. „Weißt du was los ist? Hat Tidus es dir gesagt?“ will Sora plötzlich wissen. WAS?? Er will´s mir doch nicht etwa erzählen. „Nein, aber ich möchte es gerne wissen. Du bist so durcheinander, seit diesem Gespräch.“ entgegne ich. „Dazu hab ich auch allen Grund. Tidus hat gesagt, er liebt mich, schon seit er mich damals gefunden und aufgenommen hat. Er hat gesagt, er möchte mir das sagen, bevor er dem Tod nochmal so nahe ist, wie in den letzten Wochen. Irgendwie kann ich es ja auch verstehen, aber warum sagt er mir dass, wenn er doch weiß, dass wir zusammen sind?? Dass ich nur dich liebe.“ rückt Sora tatsächlich mit der Wahrheit heraus. Das ist es?? Tidus is in Sora verknallt?? Aber das is doch nicht schlimm, darauf wäre ich aber auch nie gekommen. „Sora, ich glaube, dass man wenn man so etwas wie Tidus durchgemacht hat einfach anders denkt. Die Wochen im Koma und so, dass man da einfach anders über das Leben denkt, als wir. Vielleicht wurde ihm das auch nur alles zu viel und er musste es loswerden. Er wird sicher nicht versuchen, uns auseinander zu bringen. Dazu mag er dich viel zu sehr.“ erzähle ich Sora. Das glaube ich wirklich, man liest doch immer wieder, dass Komapatienten ganz anders vom Leben denken, als solche die noch keine waren. „Kann ich dich um was bitten?“ will Sora plötzlich wissen. „Klar, alles was du willst.“ entgegne ich. „Können wir zu meiner alten Wohnung fahren und das Geschenk holen?“ fragt Sora leise. WAS?? Will er denn wirklich mitkommen?? „Ist das auch okay für dich, wenn du mitkommst?“ erkundige ich mich lieber nochmal. „Ja, ich möchte selber das Geschenk holen.“ ist sich Sora sicher uns steht langsam auf. „Aber diesmal möchte ich lieber fahren.“ „In Ordnung.“ stimme ich zu, wir gehen nach unten, ziehen Jacke und Schuhe an und fahren dann in Sora´s altes Viertel. Sora´s POV Ich kann es immer noch nicht glauben. Tidus, er war die ganzen Jahre in mich verknallt?? Aber was ich noch seltsamer finde ist, dass er es mir jetzt erzählt. Gut Riku´s Erklärung dazu ist logisch, aber ganz zufrieden stellt sie mich auch nicht. Dann fiel mir das Geschenk wieder ein, vielleicht finde ich dort einen Hinweis. „Wir sind da.“ teilt Riku mir mit, als er mir die Autotür öffnet. Ich steige mit einem wirklich komischen Gefühl aus. Wieder hier zu sein ist wirklich bizarr, ich wollte eigentlich nie wieder herkommen. Viel zu viele Erinnerungen, die ich lieber vergessen würde, sind hier. Riku lässt mich in meinen Gedanken ganz alleine, ist wahrscheinlich besser so. „So und wo ist dieses lose Brett nun?“ will Riku wissen, als wir anscheinend in der Küche stehen. Es kommt mir vor als wäre niemand in der Wohnung, doch ich bin mir fast sicher, dass nachts Obdachlose hier hausen, eine leer stehende Wohnung mit Heizung, is für die, doch gefundenes Fressen. „In der zweiten Tür des Küchenschranks is die hintere Holzplatte locker, dahinter ist unser Geheimfach.“ erkläre ich, während Riku sich daran macht, die Platte zu entfernen. „Sora, hier ist Geld. Wem gehört das?“ will Riku wissen, als er das Geheimfach entdeckt hat. „Das is unsere Notreserve, jeder hat von seinem Trinkgeld was dazu gelegt, falls das Geschäft mal schlecht laufen sollte.“ erzähle ich. „Hmmm, ach so, hier ist dein Geschenk.“ entgegnet Riku schließlich und drückt mir einen Karton in die Hände. Er ist wirklich groß, was hat Tidus nur gekauft?? Als ich meine Finger darüber wandern lasse, merke ich das Geschenkpapier daran ist und eine Schleife. „Nimm das Geld mal mit, das können wir irgendwie aufteilen aber mein Geschenk will ich zu Hause auspacken.“ äußere ich den indirekten Wunsch endlich wieder von hier wegzugehen. „Klar, komm.“ ist Riku sofort bereit mich wieder nach Hause zu bringen. „Sora, Riku, schön, dass ihr da seid.“ begrüßt uns Mama, als wir bei mir zu Hause sind. „Sorry, Mama, ich hab grad keine Zeit, wir kommen später wieder runter.“ erkläre ich Mama, warte jedoch nicht, bis sie etwas erwidern kann, sondern ziehe Riku hinter mir die Treppen zu meinem Zimmer hinauf. Kurze Zeit später sitzen wir in meinem Zimmer auf dem Sofa, das Geschenk steht auf dem Tisch vor uns. Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich größte Angst, das Geschenk auszupacken. Was mache ich wenn irgendwas drin ist, dass Tidus´ Liebe zu mir nur noch mehr zeigt. Wie wird Riku sich dann wohl vorkommen?? Ich meine die Situation allein schon, muss für ihn komisch sein, aber wenn es jetzt noch so ein super Geschenk ist wird es langsam unangenehm. „Sora, wenn du nicht auspacken willst, mach ich es. Geschenke auszupacken ist nämlich mein Hobby.“ heitert mich Riku mit diesem dummen Satz wirklich wieder auf. „Ach echt? Bekommst du so viele?“ will ich wissen. „Jaaa, von den Mädchen.“ erzählt Riku. „Die wissen doch, dass du schwul bist.“ stelle ich fest. „Ja, aber man kann einen Menschen vielleicht auch umpolen.“ entgegnet Riku. „Was ist nun? Willst du auspacken oder ich?“ „Ich mach das.“ nehme ich allen meinen Mut zusammen und nehme mir das Geschenk. Langsam löse ich die Schleife, nehme dann das Geschenkpapier ab und öffne den Karton. Ich kann mein Herzklopfen so laut wie lange nicht mehr hören, als ich hineingreife und ein Buch herausziehe. WAS?? Ein Buch?? Langsam lasse ich die Finger darüber gleiten. „Huckleberry Finn.“ flüstere ich, greife erneut in die Schachtel und ziehe noch ein Buch heraus. Doch eigentlich brauche ich die Ausstanzungen gar nicht mehr zu fühlen, ich bin mir sicher, dass es „Die Unendliche Geschichte“ ist, was mir auch kurz darauf bestätigt wird. Das gibst ja nicht er hatte meine Bücher und er hat sie neu binden lassen, nachdem sie schon so abgegriffen waren. Was soll ich jetzt nur sagen??? Ich freue mich wirklich über das Geschenk, aber ich bin auch total ratlos ob ich Tidus deswegen danken soll oder ob er mich so rumkriegen wollte. Aber würde Tidus so was überhaupt machen?? Er ist mein bester Freund und er hatte in den letzten drei Jahren wirklich genug Möglichkeiten mich ins Bett zu kriegen, aber er hat es nicht getan. Selbst als wir das Vorspiel schon hinter uns hatten, hat er es noch verhindert. Nein, er wollte mich damit bestimmt nicht rumkriegen, ich werde mich bei ihm bedanken und zwar gleich morgen. „Sora, da ist noch ein Zettel in der Schachtel. Ich kann ihn nicht lesen, es ist Blindenschrift.“ erklärt mir Riku plötzlich und gibt mir einen Zettel. Blindenschrift?? Wo hat er das nur machen lassen?? Langsam fahre ich über die Ausstanzungen. „Hallo Sora, weißt du ich konnte diese abgegriffenen Bücher einfach nicht mehr sehen, deshalb hab ich all mein Trinkgeld, weder für Alkohol, Weggehen oder irgendwas anderes ausgegeben, ich hab alles gespart um sie dir neu binden zu lassen. Ich hoffe du freust dich auch, sonst gibt´s nächstes Jahr nichts mehr zu Weihnachten. Aber nächstes Jahr bist du ja eh nicht mehr bei mir, dann bist du endlich mit Riku zusammen. Dafür hab ich in den letzten Wochen immer gebetet, dass du glücklich wirst mit ihm und dass du weg kannst von hier. Leider muss ich dir sagen, dass ich nicht mitkommen werde. Weißt du, auch wenn du das vielleicht nicht verstehst, aber ich kann einfach nicht akzeptieren, dass mir deine Eltern alles schenken würden. Ich bin es gewohnt für meine Ziele zu arbeiten und dass werde ich auch jetzt tun. Wenn ich genug Geld zusammen gespart habe, dann fahre ich zu meiner Tante Maria auf´s Land, sie ist meine einzige noch lebende Verwandte und sie wird mich aufnehmen. Dann kann ich einen Neuanfang machen und wir können uns trotzdem noch sehen. Ich hoffe, du wirst das akzeptieren, denn es ist mein Weg, den ich gehen will und den ich auch gehen werde. Ich wünsche dir frohe Weihnachten und viel Spaß mit Riku Ciao dein Tidus PS: Als ich die Bücher binden lassen habe, habe ich herausgefunden, dass der Buchbinder blind ist, vielleicht besuchst du ihn mal. Ich hab ihm von dir erzählt und er möchte dich gerne mal kennen lernen.“ ertaste ich mir Tidus´ Botschaft. Ich weiß nicht was ich sagen soll, merke schon wie Tränen in meine Augen steigen. Schon rennt mir die erste über die Wange. Wie kann er nur so was machen?? Alles nur für mich??? Und weg wollte er auch und ich dachte er will ernsthaft Stricher bleiben. Ich spüre wie Riku vorsichtig seinen Arm um mich legt. Ich brauche ihn jetzt so sehr, doch er scheint sich vollkommen unsicher zu sein. „Halt mich fest.“ flüstere ich und schlinge meine Arme um ihn, heule an seiner Brust weiter. Immer wieder gehen mir die gleichen Gedanken durch den Kopf. Wenn Tidus eher weg gekonnt hätte, hätten ihn die Typen vielleicht nicht überfallen. Er wäre nicht ins Koma gefallen und hätte mir nie erzählt, dass er in mich verknallt ist. Ich wäre so glücklich, hätte nie um Tidus bangen müssen. Und jetzt?? Jetzt bin ich total durch den Wind, er macht mir ein super Geschenk, schreibt mir einen total tollen Brief und sagt mir dass er mich liebt. Was soll ich nur machen?? „Sora, erzählst du mir was in dem Brief steht?“ will Riku nach einer Weile wissen. Ich will es ihm erzählen, wenn da nicht so ein Kloß in meinem Hals wäre, der mich zu absoluten Schweigen zwingt. „Also du musst nicht, schließlich ist Tidus dein bester Freund.“ fügt Riku noch hinzu. Nein, Riku, das ist doch egal, ich will dir doch alles erzählen. Ich wische mir kurz über die Wangen, ehe ich den Kloß in meinem Hals hinunterschlucke. „Er hat...er hat mir geschrieben, ob mir das Geschenk gefällt und das ich glücklich werden soll mit dir. Außerdem...wollte er...er wollte zu seiner Tante auf´s Land ziehen und kein Stricher mehr sein.“ erzähle ich an einigen Stellen stockend. „Riku, warum hab ich ihn nur so dumm angemacht, als er gesagt hat, er kommt nicht mit zu mir nach Hause?“ Riku habe ich mittlerweile alles erzählt und zwar richtig ausführlich. Es hat mich Kraft gekostet alles so zu erzählen wie es war, aber Riku hat mir so dabei geholfen, dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. „Sora, das is doch nicht so schlimm. Die Situation war für euch beide nicht leicht und außerdem hast du ja auch nichts von Tidus´ Plan gewusst. Er wird es dir sicher nicht nachtragen. Auch wenn ich ihn noch nicht gut kenne, aber ich bin mir sicher, er ist ein guter Freund für dich.“ entgegnet Riku ruhig und streichelt über meinen Körper. Sofort wird mir wohlig warm, bei ihm genieße ich diese Berührungen so sehr, bei ihm sind sie so entspannend. „Danke, Riku.“ flüstere ich und taste über sein Gesicht bis ich seine Lippen finde und mit meinen vereine. Immer wieder fallen unsere Lippen aufeinander, fangen sich gegenseitig ein nur um ein paar Momente später wieder loszulassen und das Spiel zu wiederholen. Zum ersten Mal seit der Gefangenschaft im Keller habe ich noch nie so gerne Zärtlichkeiten zugelassen wie jetzt. Irgendwas ist heute einfach besonders. Plötzlich fühle ich Riku´s Zunge an meinen Lippen, wie sie förmlich um Einlass bettelt. Ich kann ihn verstehen, in den letzten Wochen, waren unsere Zungenküsse nicht gerade sehr lang oder haben überhaupt nicht statt gefunden. Aber heute fühle ich mich wirklich im Stande mal wieder einen zuzulassen. Langsam öffne ich meine Lippen, nur ein ganz kleines Stück, aber schon höre ich von Riku einen wohligen Seufzer und merke, wie er seine Zunge vorsichtig in meinen Mund schiebt. Hier wartet er, macht erst weiter, als ich seine Zunge anstupse, stupst wirklich sachte zurück, während er mich mit seiner Hand etwas nach hinten auf´s Sofa schubst. Ich weiß nicht warum, aber heute ist meine Angst wie weggeblasen, nur zu gerne lege ich mich unter Riku während er sich über mich kniet und wir unseren Kuss auf dem Sofa fort setzen. Langsam werde ich auch wieder mutiger, fange Riku´s Zunge immer wieder mit meiner ein und will ihn nicht mehr von mir lassen. Aber Riku sieht das wohl anders, löst den Kuss und haucht mir ins Ohr: „Ich liebe dich.“ Diese einfachen drei Worte jagen mir einen Schauer über den Rücken, der mich hätte kerzengerade vom Sofa aufspringen lassen, doch Riku´s folgende Behandlungen sind viel zu schön um sie irgendwie zu unterbrechen. Total sanft knabbert er an meinem Ohrläppchen, wandert küssend über meinen Hals, immer weiter nach unten zum Bund meines Pullovers. „Sora, Riku, seid ihr da?“ hören wir plötzlich Roxas´ Stimme vor der Tür. „Nein.“ flüstere ich nur. Oh Mann, warum muss der jetzt kommen??? Jetzt wo ich bereit gewesen wäre, Riku als seme zu akzeptieren, aber nein Roxas muss uns stören. „Oh Scheiße.“ flucht er als, er einfach ins Zimmer gestürmt ist und uns wahrscheinlich gesehen hat. „Ihr seid auch scheiße wisst ihr das?“ will Riku wissen, nachdem er sich endlich von meinem Hals gelöst hat, von mir herunter steigt und wir uns wieder normal auf´s Sofa setzen. Ihr?? Dann muss entweder Axel oder Asuka mit hier sein. Ich tippe eher auf Axel, Asuka´s federleichte Schritte hätte ich schon längst erkannt. „Wir können nichts dafür. Sora´s Mutter hat uns geschickt. Sie meinte Sora wäre sauer gewesen, aber ihr sollt die Weihnachtsdekoration mit aufhängen und den Baum schmücken, deshalb sollten wir euch holen.“ erklärt uns Axel und bestätigt meine Vermutung. Wow, ich darf was mitmachen, das finde ich echt toll und mit Riku zusammen wird es sowieso noch besser. „Au ja, ich liebe diese Deko. Komm Riku.“ bin ich sofort dabei und stehe auf. Ich glaube Riku kommt sich in diesem Moment echt doof vor, wie ich mich da freue ein bisschen Dekoration mitmachen zu dürfen. „Na klar.“ stimmt Riku jedoch ohne nachzufragen zu, steht ebenfalls auf und nimmt meine Hand. „Kannst du die Bücher mitnehmen?“ will ich wissen. Schließlich sind sie auch ein Geschenk und sie müssen einfach mit unter den Weihnachtsbaum. „Natürlich.“ antwortet Riku, lässt meine Hand wieder los und nimmt stattdessen, die Bücher. „Woher hast du die?“ fragt Roxas. „Das waren eigentlich meine, aber Tidus hat sie als Geschenk für mich neu binden lassen.“ entgegne ich. „Warst du bei ihm?“ „Ja, aber irgendwie war er komisch. Aber is auch egal, Hauptsache ist doch er ist wieder wach.“ gibt Roxas zurück. Ich könnte ihm ja jetzt sagen, warum er so komisch war, aber das lasse ich lieber. „Stimmt und jetzt feiern wir Weihnachten.“ bin ich trotz allem total freudig. Schließlich gehen wir alle wieder nach unten, Roxas´ Eltern sind auch schon da, Axel´s kommen später und Riku´s auch. Auch Matt und Asuka fehlen noch, bin mal gespannt wo die sind, so langsam glaub ich ja, dass sie was miteinander haben, so oft kann sie doch nicht mit einem Jungen mitgehen, der nur ein „Freund“ ist. Als wir im Wohnzimmer ankommen, gibt uns Mama sofort klare Anweisungen, darin war sie schon immer gut. Zum Glück darf ich mit Riku, den Weihnachtsbaum anhängen, das war nämlich auch das was ich unbedingt machen wollte. „Wenn du mir die Kugeln gibst, häng ich sie ran. Oder willst du was anderes machen?“ will Riku wissen. „Nein, wie auch. Ich sehe die Zweige ja nich und anfassen will ich sie nicht unbedingt. Du kannst dir ruhig die Finger zerstechen.“ bin ich nicht so recht besorgt um Riku. „Danke.“ antwortet er resignierend. „Hier.“ gebe ich ihn ohne auf seine Antwort zu achten, die erste Kugel. Riku nimmt sie wortlos entgegen, hängt sie an den Baum und kurz darauf gleich die nächste und die nächste. Ich wusste gar nicht, dass es so schnell gehen kann einen Weihnachtsbaum anzuhängen, meine Mutter und mein Vater haben immer Stunden dafür gebraucht, weil sie sich nie einigen konnten wie sie die Kugeln verteilen wollen. „So nur noch die Spitze.“ bemerke ich und nehme sie aus ihrer Verpackung. Sie liebe ich, denn sie leuchtet ganz bunt, hat mir Mama erzählt und auch wenn ich nicht sehen kann, stelle ich mir doch immer wieder vor wie sie wohl leuchtet. „Die darfst du machen.“ schlägt Riku vor, wartet jedoch nicht, bis ich antworte, sondern nimmt mich einfach auf seine Schultern, damit ich groß genug bin. „Aber...Riku...ich weiß doch gar nicht...“ stottere ich, so ein komisches Gefühl wie jetzt hatte ich noch nie, Riku schwankt einfach so wild hin und her. „Ich sag´s dir doch. Außerdem konnte ich dir an der Nasenspitze ansehen, dass du das Teil liebst.“ erwidert Riku und lotst mich zu der Spitze des Weihnachtsbaumes. Ich kann es nicht glauben, aber es is wirklich kein Problem, das Schmuckstück an den Baum zu machen, dank Riku´s tollen Kommentaren. „Geschafft, Sora, super.“ lobt er mich, als wir fertig sind und setzt mich wieder ab. „Dank dir.“ entgegne ich und küsse ihn auf die Wange. „Quatsch, das hast du alleine gemacht. Ich war nur Hilfestellung, wegen deiner Größe.“ stellt Riku sein Licht unter den Scheffel. „Na wenn du meinst. Was machen wir jetzt?“ will ich wissen. „Die Kartons müssen wir noch aufräumen. Hier.“ antwortet Riku und gibt mir drei leere Kartons in denen vorher die Weihnachtskugeln waren. Nachdem wir dann alle Schachteln in einen Nebenraum gebracht haben, gehen wir in die Küche zu Mama, Roxas und Axel sind auch hier. Ihre lauten Stimmen, haben wir schon von draußen gehört. „Hallo, was macht ihr?“ frage ich. „Plätzchen verzieren, aber Axel meint, er kann das besser als ich.“ antwortet Roxas leicht wütend. „Kann ich auch, schließlich muss ich zu Hause so was auch immer machen. Die Kleinen lieben meine Plätzchen.“ erklärt Axel stolz. „Ohh nein, daran hab ich gar nich gedacht. Finn und Phil kommen heute ja auch.“ stellt Riku fest. Das müssen wohl Axel´s andere Geschwister sein. Riku hat mir schon erzählt, dass sie noch kleiner sind. „Natürlich, Finn muss doch mal seinen besten Freund wieder sehen.“ scherzt Axel. Was soll das denn heißen? „Häh?? Wer is sein bester Freund?“ will ich wissen. „Riku. Seit Riku und Asuka mal auf die zwei aufgepasst haben, ist Finn hin und weg von Riku.“ entgegnet Roxas. Ich muss fast lachen, Riku und Babysitting, das passt nun gar nicht. „Du warst Babysitter?“ frage ich nach. „Ja, aber einmal und nie wieder. Kinder sind so anstrengend.“ antwortet Riku genervt. „Also den beiden hat´s gefallen.“ bemerkt Axel. „Hallo meine Herren, wie wäre es wenn ihr die Plätzchen mal fertig machen würdet?“ herrscht Mama plötzlich Axel und Roxas an. Jetzt muss ich aber echt lachen, sie versteht es andere herum zu kommandieren. „Du brauchst gar nicht so zu lachen. Eure nächste Aufgabe ist, die Bäder zu putzen und zwar alle.“ erklärt sie. Sofort verstummt mein Lachen. Das is doch nicht wahr? „Das ist nicht dein Ernst. Da sind wir in zehn Jahren noch nicht fertig.“ resigniere ich. „Doch natürlich, das ist mein voller Ernst. Hier Eimer und Putzlappen.“ gibt sie zurück und gibt mir was in die Hand, es ist jedoch weder ein Eimer noch ein Putzlappen, sondern ein Schlüssel, für eines unserer Autos. „Damit kann ich nicht putzen.“ erkläre ich. „Na los geht schon, holt das Essen beim Partyservice ab.“ schickt uns Mama dann weg. Ich weiß gar nicht wie mein Herz jetzt jubelt, kein Putzen, keine zehn Jahre, stattdessen mit Riku ganz entspannt Auto fahren. „Unterwegs müsst ihr Asuka und Matt beim Kino mitnehmen und seit pünktlich bis 8 wieder da. Und Riku, wage es nicht mit meinem Auto einen Unfall zu bauen.“ warnt sie Riku noch vor. „Alles klar, ich bring Ihnen dann das Lenkrad mit.“ scherzt Riku, bevor er meine Hand nimmt und wir in die Garage gehen. Draußen sind anscheinend Papa und Roxas´ Vater beschäftigt um das Haus auch von außen zu schmücken. Roxas´ Mutter war anscheinend mit in der Küche, doch bei dem ganzen Tumult hab ich sie kaum bemerkt. „Und wie gefällt dir dein Weihnachten bis jetzt?“ will Riku wissen. „Es ist einfach toll. Weißt du früher, da hab ich mich immer in meinem Zimmer eingeschlossen, weil ich es gehasst habe, dass Mama und Papa mich nie was haben machen lassen. Ich durfte weder Plätzchen mitbacken oder den Weihnachtsbaum schmücken. Aber dieses Jahr ist alles anders. Es ist so vieles anders geworden in den letzten Wochen. Ich werde jetzt akzeptiert, hab Freunde und ich hab dich. Den größten Menschen für mich, den es auf der Welt gibt.“ lobe ich Riku. Ich finde, dass is nun wirklich mal nötig. Riku hat mir so sehr geholfen in den letzten Wochen, er war immer da, hat sogar bei mir übernachtet als er Schule hatte und war einfach jedes Mal bei mir. „Danke, Sora. Würd ich nicht fahren, würd ich dich jetzt küssen.“ gibt Riku zurück und ich kann förmlich, das Grinsen aus seinen Worten heraushören. „Grinsekatze.“ bemerke ich. „Woher...aber ich frag erst gar nicht. Ich weiß, dass du es weißt, also is egal.“ bricht Riku seinen Satz ab und hält an. „Sind wir schon da?“ will ich wissen. „Ja, bleibst du hier oder willst du mit?“ fragt Riku. „Na ich komm mit.“ antworte ich und steige aus. Riku kommt gleich darauf nach und wir holen das Essen. Es gibt heute nen Gänsebraten und da Mama nicht die beste Köchin ist hat sie ihn bestellt. Nachdem wir die Wärmebox dann im Auto verstaut haben fahren wir weiter zum Kino. „Oh lala, wen haben wir denn da?“ fragt Riku als wir ein Stück gefahren sind. Ich kann kaum abschätzen wo wir jetzt gerade sind, dafür kenn ich die Straßen noch nicht so gut. „Was is los?“ will ich wissen. „Matt und Asuka, unser neues Traumpaar, steht knutschend vor dem Kino.“ entgegnet Riku. Hab ich´s doch gewusst, das konnte ja nicht anders sein. „Na endlich.“ gebe ich zurück, woraufhin sich Riku anscheinend wundert. „Warum endlich? Weißt du wieder was, was ich nicht weiß?“ fragt er. „Nein, aber dass Asuka und Matt ineinander verschossen sind, war so offensichtlich, dazu muss man gar nicht sehen können. Ihre freundlichen Worte, ein paar kleine Anstachelungen dazwischen und einfach diese Atmosphäre zwischen den beiden war so klar. Also echt Riku, dass du das nicht gesehen hast, schließlich kennst du die beiden viel länger als ich.“ stelle ich fest. „Ich bin nich so gut in diesen Dingen. Tut mir Leid.“ entgegnet Riku. „Aber weißt du was? So wie es aussieht haben die beiden uns noch nicht bemerkt, heißt also wir können sie schön erschrecken.“ freut Riku sich wie ein kleines Kind. „Was willst du machen?“ will ich wissen. „Steig aus, aber mach die Tür leise zu und dann führ ich dich.“ entgegnet Riku. Na toll, dann muss ich mich auf ihn verlassen, aber mein Vertrauen zu Riku ist mittlerweile so groß um es ohne Probleme zu zulassen. So lasse ich mich von ihm führen, bis wir anscheinend bei Asuka und Matt angekommen sind. „Und ihr zwei? Dürfen wir mitmachen?“ will Riku wissen, woraufhin wir von Asuka einen erschreckten Laut hören, Matt ist im Gegensatz dazu ganz ruhig. Ihm scheint es nichts auszumachen, dass Riku und ich jetzt Bescheid wissen. „Riku, Sora, was macht ihr denn hier?“ will Asuka schließlich wissen. „Hmmm eigentlich sollen wir eine gewisse Asuka und einen gewissen Matt mitnehmen, aber wenn ihr hier bleiben wollt, könnt ihr das gerne tun und auch noch etwas rummachen.“ gebe ich zurück. „Dann bleiben wir hier.“ stimmt Matt sofort zu, woraufhin ich und Riku anfangen zu lachen. Dasselbe hätte Axel wahrscheinlich auch gesagt. „Quatsch, wir gehen mit.“ ist Asuka dagegen. „Hmmmm, dann schuldest du mir aber noch was.“ fällt Matt ein und ich höre wie er sie ganz nah zu sich zieht. Die Spannung zwischen den beiden kann man fast riechen. „W...www...was denn?“ will Asuka leise wissen. „Einen Kuss natürlich.“ antwortet Matt ganz ungeniert und kurze Zeit später höre ich deutlich ihr Geknutsche. „Muss Liebe schön sein.“ vernehme ich dann aber eine Stimme, die ich auf den Teufel nicht ausstehen kann. Kairi. „Natürlich is sie das, aber das kannst du ja nicht wissen.“ erwidert Matt sofort. „Ben?? Wa...was ist mit dir passiert?“ will Asuka auf einmal wissen. Er ist also auch hier, es fühlt sich ganz schön komisch an, dass ein ehemaliger Freier hier ist, auch wenn er nicht gerade zutraulich war. „Nichts.“ entgegnet Ben. „Und von nichts bekommst du ein blaues Auge? Dieses nichts möchte ich gerne mal sehen.“ antwortet Riku. Ein blaues Auge?? Woher er das wohl hat, ist das wohl die Strafe von Kairi, weil er mich nicht richtig ran genommen hat?? „Was schert ihr euch alle um ihn?? Er is nur ein unbedeutender, kleiner Trottel.“ bemerkt Kairi, woraufhin Asuka fast rasend wird. „Jetzt hörst du mir mal zu, du dreckige, miese Schlampe. Egal wie Ben ist, er ist dein Bruder und man spricht nicht so über Familienmitglieder.“ herrscht Asuka sie an und gibt ihr eine schallende und laute Ohrfeige. „Na warte du...“ fängt Kairi an und will anscheinend auf Asuka losgehen, doch irgendwer hält sie zurück. „Das reicht jetzt Kairi.“ höre ich Bens Stimme. „Genau, wenn du Asuka nämlich auch nur ein Haar krümmst, landest du im Krankenhaus. Ist mir egal ob du ein Mädchen bist.“ droht Matt ihr. „Und jetzt verschwinde.“ Ich weiß nicht, was gerade passiert, aber dem Stöckeln, was ich höre zu urteilen, scheint Kairi tatsächlich abzuziehen, Ben im Schlepptau. „Bevor jetzt irgendwer was sagt, klärt mich erstmal auf was jetzt alles war, denn alles kann ich dann trotzdem nicht hören.“ bitte ich um Aufklärung. „Ben und Kairi kamen, na ja was sie gesagt hat hast du ja gehört. Ben sah ziemlich schlecht aus, er hatte ein blaues Auge und auch sonst machte er keinen guten Eindruck. Deshalb hat Asuka danach gefragt, die Antwort hast du wiederum gehört und auch Kairi´s Einwand. Asuka is sehr wütend geworden und hat Kairi eine gescheuert, dann wollte Kairi auf sie losgehen, aber Ben hat sie zurückgehalten und Matt hat Asuka beschützt. Na ja und als Matt sie aufgefordert hat zu verschwinden ist sie abgezogen, jedoch nicht ohne uns alle mit einem bitterbösen Blick zu bedenken.“ erzählt Riku mir. „Können wir jetzt nach Hause?“ will Asuka wissen. „Nach Hause?? Eigentlich solltet ihr gleich mit zu mir kommen.“ erkläre ich. „Wir müssen uns beide noch umziehen.“ entgegnet Matt ruhig. Ihm scheint, das Ganze weniger zuzusetzen als Asuka. Ich kann immer noch deutlich ihre Beunruhigung spüren. „Dann fahren wir zuerst zu dir und dann zu Asuka, danach fahren wir zu Sora.“ disponiert Riku leicht um und wir gehen alle zum Auto. Nachdem wir dann bei Matt und Asuka zu Hause waren kommen wir wieder bei mir daheim an und sogar noch vor acht. Mittlerweile sind alle da, Riku´s Eltern, Axel´s Eltern und die beiden kleinen Geschwister auch. „RIKU-CHAN.“ wird Riku freudig begrüßt, als wir ins Wohnzimmer kommen, wo alle beisammen sitzen. „Hey, Finn.“ antwortet er. „Hallo, wer bist du denn?“ will er dann wissen. Ich hoffe er meint jetzt mich, sonst is ja niemand da, den er nicht kennt. „Ich bin Sora.“ entgegne ich, knie mich auf den Boden und taste nach dem Kleinen. „Was machst du da?“ fragt er, als ich ihn immer noch nicht gefunden habe. Ich hab vorhin echt nicht gut aufgepasst, Finn steht in der entgegengesetzten Richtung. „Finn, weißt du? Sora, ist blind, er kann dich nicht sehen.“ erklärt Riku ruhig. „Ach ja, Axel-nii-san hat mir das erzählt. Ich wollte es auch ausprobieren und bin gegen einen Schrank gelaufen.“ erzählt Finn. „Das is mir auch schon passiert, besonders wenn jemand einfach eine Kiste in mein Zimmer stellt und ich direkt darüber stolpere und gegen den Schrank donnere.“ entgegne ich, woraufhin Finn anfängt zu lachen. Ich kann es ihm nicht verübeln, muss ein paar Momente später selbst über meine Blödheit lachen. „Mama, was machen wir jetzt?“ will Finn wissen, als er aufhört zu lachen. „Essen.“ kommt es sofort von Roxas und Riku. Die beiden Vielfraße, die könnten sich doch pausenlos voll fressen. „Na dann auf ins Speisezimmer, ehe ihr zwei noch verhungert.“ stimmt meine Mutter zu und ich lasse mich von Riku ins Speisezimmer führen. Im Gegensatz zu Roxas und Axel, die sich jetzt ganz normal benehmen müssen, weil die beiden Kleinen mit da sind, können wir wenigstens Händchen halten, schließlich können wir das ganz einfach erklären. Beim Essen habe ich so viel Spaß wie lange nicht mehr, schließlich kann ich mich hier auch von Riku bedienen lassen und mich total toll von ihm füttern lassen, auch wenn das bei Gänsebraten mit Salat etwas schwierig ist. Aber ich genieße es, ich genieße es so sehr wie noch nichts in meinem Leben. Einfach mal glücklich sein, Freunde zu haben, tolle Eltern zu haben und einen super Freund, das hatte ich mir schon immer gewünscht. Aber auch alle scheinen Spaß zu haben, Roxas und Axel machen die ganze Zeit nur Unsinn und ärgern Asuka und Matt, Papa erzählt wieder von seiner Jugend, genauso wie Axel´s Vater, wobei wieder einiges ans Licht kommt, dass wir gegen unsere Eltern verwenden können. „Mama, wann kommt der Weihnachtsmann?“ fragt eine kindliche Stimme, als wir mit dem Essen fertig sind, das muss Finn´s Bruder sein. „Hmmm, meinst du denn, der kommt zu dir? Warst du auch artig?“ will seine Mutter wissen. „Ja.“ kommt es sofort. „Wirklich? Na ja, ihr könnt ja mal nachsehen, ob schon die Geschenke da sind.“ entgegnet Axel´s Vater, woraufhin sofort Jubel bei den Kleinen ausbricht und sie ins Wohnzimmer stürmen. „Und freust du dich schon auf dein Geschenk?“ will Riku wissen, als auch wir ins Wohnzimmer gehen. „Klar, von dir kann ja nur was tolles kommen.“ antworte ich lächelnd. „Wir werden sehen.“ spricht Riku leicht in Rätseln. Als wir ins Wohnzimmer kommen, sind Finn und Phil schon fleißig am Auspacken. Beide haben von ihren Eltern ein Bilderbuch und ein Hörspiel bekommen, von Axel und Matt jeweils einen Pulli und eine Hose. Axel hat irgendeine DVD bekommen, ich hab leider vergessen wie sie heißt. Matt einen neuen Basketball. Von Roxas hat Axel ein Armband bekommen und Axel hat Roxas ebenfalls ein Armband geschenkt, jeweils mit dem Anfangsbuchstaben, des anderen. Roxas´ und Axel´s Eltern haben von den beiden jeweils einen Essensgutschein bekommen, genauso wie von Asuka und Matt. Matt hat Asuka ein kleines Klavier geschenkt, mit dem Satz ein größeres kann er sich nicht leisten und Asuka hat ihm eine kleine Figur eines Basketballspielers geschenkt, mit dem Satz, dass die Größe keine Rolle spielt. Riku´s und meine Eltern haben von uns beiden ebenfalls einen Essensgutschein bekommen, ich weiß wir sind ziemlich einfallslos aber was besseres ist uns wirklich nicht eingefallen. Riku hat von seinen Eltern tatsächlich eine Geige geschenkt bekommen, weil er gemeint hat er will wieder spielen und von mir hat Riku ein Foto geschenkt bekommen, da er noch immer keins von mir hatte und immer darum gebettelt hat. Ich habe von meinen Eltern eine neue Ausgabe von „Huckleberry Finn“ und der „Unendlichen Geschichte“ bekommen, die durch Tidus´ Geschenk eigentlich überflüssig wären, aber gefreut habe ich mich trotzdem. Von Riku´s Eltern habe ich einige Blindenfilme bekommen, damit ich auch verstehe, was in den Filmen so alles vor sich geht. Von Asuka und Matt hab ich eine CD bekommen und von Roxas und Axel eine neue Sonnebrille und ganz viel Tee bekommen. Und nun kommt endlich Riku´s Geschenk, ich bin schon so gespannt als ich den Umschlag öffne, den er mir in die Hand gedrückt hat. Langsam ziehe ich den Inhalt heraus und taste darüber. „Tickets?“ will ich wissen. „Mhmmm, aber nicht nur irgendwelche Tickets.“ bemerkt Riku. „Und für was sind die?“ frage ich neugierig. „Da is ein Zettel dabei, in Blindenschrift, extra für dich.“ entgegnet Riku. „Blindenschrift?? Wo hast du eine Blindenschreibmaschine aufgetrieben?“ wundere ich mich. „Von meinem Großvater, er war auch blind.“ erzählt Roxas. Aha, das wusste ich ja noch gar nicht. „Aber es war nich grade leicht, so zu schreiben, wenn man einen Computer gewohnt ist.“ erklärt Riku. „Ich weiß, siehst du mal, wie ich mich anstrengen muss.“ gebe ich zurück. „Ja, ja sicher, du hast einen Sprachcomputer und die Tasten sind genauso wie bei einem normalen. Also wo strengst du dich an?“ will Riku wissen. Schade, dass er mein Zimmer mittlerweile in und auswendig kennt und ich ihm auch nicht sagen kann, dass der Computer nicht funktioniert. „Jetzt lies doch endlich.“ fordert Riku mich dann auf, woraufhin ich auch den Zettel aus dem Umschlag nehme und meine Finger darüber gleiten lasse. „Hallo Sora, und fröhliche Weihnachten. Ich weiß, für dich wird es kein so schönes Fest sein, schließlich liegt Tidus immer noch im Koma, aber ich bin mir auch sicher, er wird bald aufwachen. Und wenn es dann soweit ist, möchte ich ihn unbedingt kennen lernen, schließlich hat er dir so oft geholfen und war immer für dich da. Ich hoffe, ich konnte dir in den letzten Wochen, auch das Gefühl geben, dass ich für dich da bin. Mein Weihnachtsgeschenk sind übrigens zwei Tickets für das Linkin Park Konzert hier in unserer Stadt. Du kannst mitnehmen wen du willst, ich verstehe auch wenn du Tidus mitnehmen möchtest und ich akzeptiere es. Außerdem hoffe ich, dass du dich über dein Geschenk freust. Fröhliche Weihnachten dein Riku“ Konzertkarten?? Für Linkin Park?? Aber das is ja toll und natürlich werde ich mit Riku hingehen, immerhin hab ich sie von ihm bekommen und er ist mir im Moment wichtiger als Tidus. Aber ich freue mich, dass er sich so viele Gedanken macht. „Danke, Riku, die Karten sind cool.“ teile ich Riku mit und umarme ihn kurz, ich hoffe, das geht bei den Kleinen noch durch. „Natürlich nehm ich dich mit.“ füge ich noch hinzu, als wir uns voneinander gelöst haben. „Au ja.“ freut sich Roxas. Die beiden kommen wohl auch mit. „Ihr habt auch Karten?“ will ich wissen. „Na klar, wir müssen schließlich auf euch aufpassen.“ entgegnet Axel. „Wohl eher umgekehrt. Euch zwei, kann man keine zwei Minuten aus den Augen lassen.“ gibt Riku zurück. „Deshalb kommen wir ja auch noch mit, dann können wir auf alle aufpassen.“ schaltet sich Asuka plötzlich ein. „WAS? Ihr kommt auch mit???“ wundert Roxas sich, anscheinend hat noch nicht mal er das gewusst. „Natürlich.“ antwortet Matt sofort. „Aber Asuka, das is nix für dich.“ ist Roxas schon wieder besorgt. „Ach Roxas, wie oft sollen wir dir noch sagen, dass Asuka alt genug ist um auch ohne dich klar zu kommen und außerdem hat sie einen Freund, der auf sie aufpasst.“ rutscht Riku, Asuka´s Geheimnis heraus. Eigentlich sollten wir hoch und heilig versprechen es nicht weiter zu sagen. „Gratuliere, Matt.“ weiß Axel sofort Bescheid. Immerhin Matt scheint es seinem Bruder erzählt zu haben. „WAS? Du wusstest davon?? Wieso hast du mir das nie erzählt?“ will Roxas wissen. „Weil du reagierst wie eine Glucke, die Angst hat eins ihrer Kücken zu verlieren.“ erwidert Axel. Ich muss fast darüber lachen, der Vergleich war echt gut. „Tu ich gar nicht. I...ii...ich freue mich für euch.“ würgt seine Worte förmlich Roxas heraus. „Ach mein Sohn, pass auf, dass du uns mit deiner Freude nicht ansteckst. Deine Schwester hatte wenigstens so viel Mut es uns auch zu erzählen.“ schaltet sich plötzlich Roxas´ Vater ein. „Bitte? Unsere Eltern haben es auch gewusst?“ kommt Roxas aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. „Aber warum ich nicht?“ „Roxas, Axel hat es dir doch schon gesagt und ich bin voll seiner Meinung. Du denkst immer mir könnte überall was passieren, aber ich bin nicht mehr, so klein wie du denkst.“ erklärt Asuka nochmal ruhig. Roxas bleibt solange still, das ich mich schon frage, ob er überhaupt noch anwesend ist. „Aber du bist immer noch kleiner als ich.“ bemerkt Roxas plötzlich mit lachender Stimme. Ich kann gar nicht fassen, dass er auf einmal so fröhlich sein kann. „Dann akzeptierst du es?“ will Asuka wissen. „Ja, ja, ich kann dich nicht ewig vor den Jungs verstecken.“ erklärt Roxas mit einer Gelassenheit, die für mich völlig neu ist. „Das ist schön und wer will jetzt Plätzchen und Lebkuchen?“ fragt Mama in die Runde. „Ich will nen Schokolebkuchen und Kinderpunsch.“ bin ich sofort dabei. Ich liebe Lebkuchen, aber nur die mit Schoko, ich liebe auch Punsch, aber nur den für Kinder. Als dann auch noch Axel´s Geschwister lauthals was wollen, bricht langsam das Eis wieder und wir sitzen in einer fröhlichen Runde zusammen und reden über dies und jenes. Einfach alles was uns einfällt. Am liebsten wäre es wenn ich jetzt mit Riku vor dem Kamin kuscheln könnte, aber solange die Kleinen noch da sind, besteht dazu wohl kaum eine Möglichkeit. Der Rest des Abends läuft wirklich total schön ab. Wir reden viel oder spielen mit den Kleinen. Unsere Eltern verfallen schon wieder in Gespräche über ihre Jugend. Schließlich ist es fast 12. Axel´s Geschwister sind schon lange eingeschlafen und so langsam herrscht Aufbruchstimmung. Ich freu mich so, jetzt wird gekuschelt. Nach einem wirklich langem Abschied von Roxas, Axel, Asuka, Matt, ihren und Riku´s Eltern bin ich schließlich mit Riku alleine. Meine Eltern sind gleich zu Bett gegangen. „Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?“ will Riku wissen. „Komm her.“ antworte ich nur, hole ne Decke aus dem Aufklapphocker und setze mich damit vor den Kamin. Ich liebe das, die Wärme zu spüren und das Holz knacken zu hören. Riku ist unterdessen bei mir zieht mich sofort eng an sich und legt die Decke über uns. Mit ihm hier so zu sitzen, erfüllt wirklich alles was ich mir je gewünscht habe. Allein dass ist das schönste Geschenk, dass er mir machen konnte. „Ich liebe dich.“ flüstert er und streichelt an meinem Hals entlang, ehe er einen federleichten Kuss darauf haucht. „Ich dich auch.“ flüstere ich zurück, drehe mich zu ihm und küsse ihn ganz sanft auf die Lippen. Wieder seine Lippen so zärtlich zu spüren, jagt mir heiße und kalte Schauer gleichzeitig über den Rücken. Doch Riku löst bereits langsam den Kuss, wandert mit seinen Lippen über meinen Hals und küsst, liebkost und saugt ausgiebig daran. Ich weiß nicht wie lange wir gegenseitig noch Zärtlichkeiten austauschen, ehe wir beide völlig kaputt einschlafen. Kapi 11 Ende Bitte um Kommis ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)