Everytime we touch von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 8: Like a fairytale --------------------------- Everytime we touch von Chibi_Isa RikuXSora Hallo und danke für die vielen Kommis, aber es haben immer noch nicht alle, die die Story in ihrer Favo-Liste haben einen Kommi geschrieben, diese möchte ich doch bitten, das nachzuholen. Mehr is es diesmal nicht. So jetzt aber, viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 7: Like a fairytale Sora´s POV Riku scheint nun endgültig verstanden zu haben, dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann und auch nicht will, wenn er eine Freundin hat. Ich habe ihn weder im Club gesehen, noch hat er mich bestellt. Natürlich hat mich der Chef darauf angesprochen, dass Riku solange keine Dienste in Anspruch nehme wäre unnormal und ob ich was damit zu tun hätte. Da ich aber letztes Mal das Geld abgegeben hatte und Riku auch gesagt hat er is zufrieden gewesen, hat er es wenigstens nicht auf mich geschoben. Ein paar Tage später hab ich dann erfahren, dass Riku wegen privater Gründe erstmal nichts braucht. Private Gründe? Was das wohl für welche sind? Vielleicht hat sich seine Freundin von ihm getrennt. Das wäre ja das Beste überhaupt, dann hätte ich endlich eine Chance bei ihm. Aber nein, was denke ich schon wieder, ich kann nicht mit ihm zusammen sein, der Chef würde mir den Kopf abreißen. Diese ganzen Probleme, der letzten Zeit verfolgen mich sogar bis in den Schlaf. Keine Nacht hab ich in den letzten beiden Wochen durchgeschlafen, immer wieder bin ich aufgewacht und musste an Riku denken und an alle Probleme, jedoch auch an die schönen Ereignisse mit ihm. „Hey Sora, was wollen wir heute machen?“ will Tidus wissen. Wir sitzen gerade beim Abendessen. Heute ist Samstag, Tidus muss immer weg, das mag ich auch nicht unbedingt. Wenn ich schon mal einen Abend frei habe, hätte ich Lust mich einfach mal auszuruhen. „Keine Ahnung, aber nicht schon wieder tanzen. Langsam aber sicher, wird das ganz schön langweilig.“ bemerke ich. „Weil dein Schatzi nich mehr kommt?“ will Tidus neckisch wissen. „Nein, nicht deshalb und er ist auch nicht mein Schatzi.“ entgegne ich. Manchmal geht mir Tidus ja ganz schön auf die Nerven. „Gut, dann gehen wir ins Kino, wie wäre das?“ fragt Tidus. „Toll wirklich, ich sehe ja soviel.“ antworte ich hart. Wie oft hab ich ihm schon gesagt, dass ich nicht ins Kino gehe. „Dann mach du doch einen Vorschlag.“ bietet Tidus an. „Ich bleibe zu Hause und du gehst alleine ins Kino oder in den Club.“ entgegne ich. „Aber Sora, heute ist Samstag, du wirst mir nicht erzählen, dass du alleine zu Hause rum sitzen willst.“ erwidert Tidus. „Doch will ich. Bitte, Tidus, die letzten beiden Wochen waren echt anstrengend und ich muss mich endlich mal ausruhen. Morgen machen wir dann was zusammen.“ verspreche ich ihm. „Aber Sora, bitte, ich will heute was mit dir machen.“ bettelt Tidus. „Nein, tut mir Leid, ich bin echt müde. Ich muss endlich mal wieder durchschlafen.“ lehne ich ab. „Na gut, aber morgen machen wir was.“ gibt Tidus schließlich nach. „Ja, morgen.“ versichere ich. „Also dann geh ich mal. Bye Bye.“ verabschiedet er sich dann, kurz darauf höre ich die Wohnungstür. Meine Armbanduhr verkündet mir, dass es erst 8 ist. Schlafen kann ich jetzt unmöglich, einschlafen würde ich eh nicht. Schließlich komme ich zu dem Schluss etwas zu lesen. Als ich von zu Hause weggelaufen bin, hab ich mir zwei Bücher mitgenommen. Sie sind einige der wenigen die ich gerne gelesen habe. Die unendliche Geschichte und Huckleberry Finn, meine beiden Lieblingsbücher, denn sie handeln von Freiheit, dem Gefühl, dass ich früher nie hatte. Heute fällt meine Wahl auf Huckleberry Finn. So oft wie ich es gelesen habe, fühle ich deutlich wie die Seiten und der Umschlag in Mitleidenschaft gezogen sind. Geübt lasse ich meine Finger über die Ausstanzungen gleiten, doch das bräuchte ich überhaupt nicht mehr, ich kenne das Buch beinahe auswendig. Ich weiß nicht wie lange ich so da gesessen habe, aber irgendwann finde ich tatsächlich Ruhe und schlafe ein. Und diesmal träume ich wirklich schön, ich und Riku wir sind glücklich, ich bin wieder zu Hause bei meinen Eltern, doch sie behandeln mich ganz normal, nicht wie einen Unfähigen. Alles könnte so schön sein, wenn dieser Traum nicht durch ein plötzliches Türklingeln beendet werden würde. Ich schrecke hoch, dabei fällt das Buch von meinem Bauch auf den Boden. Langsam bücke ich mich hinunter, hebe es hoch und lege es auf den Tisch, ehe ich aufstehe. „22 Uhr“ verkündet mir meine Armbanduhr. Erst 10?? Ich habe grad mal eine Stunde geschlafen, na toll. Und wer ist das an der Tür? Vorsichtig öffne ich unsere Wohnungstür, löse jedoch die Kette nicht. In dieser Gegend kann man nie sicher sein, wer vor der Tür steht. „Hallo, wer ist da?“ frage ich, als niemand was sagt. „Ich bin es, Roxas, der Freund von Riku. Kann ich bitte mit dir reden?“ fragt mich wieder diese helle Stimme. Ich überlege noch kurz, bevor ich die Kette löse. „Komm rein.“ antworte ich und lasse den Jungen eintreten, bevor ich wieder abschließe. „Folge mir, wir gehen in die Küche. Willst du einen Tee?“ will ich wissen. „Ähhh, kannst du das denn?“ fragt Roxas vorsichtig. „Keine Sorge. Ich bin blind, nicht blöd.“ antworte ich sogar ein bisschen belustigt. Dass er sich darüber überhaupt Gedanken macht? Er kennt mich doch noch nicht mal. „Dann nehme ich gerne einen.“ stimmt Roxas nun zu, als wir in die Küche kommen. Ich stelle, den Wasserkocher an und nehme mir dann zwei Tassen und zwei Teebeutel aus dem Küchenschrank. „Setz dich ruhig. Willst du Zucker?“ frage ich. „Woher weißt du, dass ich noch stehe?“ fragt Roxas. „Ich habe nicht gehört, dass du dich gesetzt hast, also is es nur logisch, dass du immer noch in der Tür stehst und dir unschlüssig bist, ob du dich einfach setzen darfst.“ erkläre ich ihm. „Also mit Zucker?“ „Ähhh ja, einen Löffel.“ antwortet Roxas schließlich. Bis das Wasser kocht sagen wir beide nichts mehr, schließlich sitzen wir immer noch stumm, mit dem Tee vor uns am Küchentisch. „Ähhh also...ich wollte mit dir reden.“ fängt Roxas leise an. „Dacht ich mir.“ entgegne ich. „Du bist ziemlich ängstlich oder?“ „Na ja ein bisschen, ich war noch nie so lange hier in eurer Gegend und eigentlich sollte ich zu Hause sein.“ erklärt Roxas. „Ähhm ich will ja nicht undiskret sein, aber du bist doch schon 18. Wieso solltest du dann an einem Samstag Abend um 10 zu Hause sein??“ frage ich. „Eigentlich wäre ich auch nicht zu Hause. Aber ich war in letzter Zeit sehr krank. Ich hatte sehr hohes Fieber und so. Deshalb lag ich sogar im Krankenhaus und weil ich erst nächste Woche wieder in die Schule gehe, sollte ich heute noch zu Hause bleiben.“ erklärt Roxas und nimmt einen Schluck aus der Tasse. „Ihhh, Pfefferminz.“ bemerkt er sofort. „Ohh, magst du den nicht?? Sorry das wusste ich nicht.“ entschuldige ich mich. „Na ja es ist so. Ich hab ihn mal gerne getrunken. Mein Freund kann Pfefferminz nicht widerstehen.“ entgegnet Roxas. „Dein Freund? Ist das Axel?“ will ich wissen. Wenn er schon mal da is, kann ich ihm das ja wenigstens mal fragen. „Jaaah, wieder.“ bestätigt Roxas. „Wieso wieder??? Hattet ihr Schwierigkeiten??“ frage ich. „Mhmmm, er hat...er war...mir untreu.“ gibt Roxas drucksend zu. Wie süß, dieser Junge doch ist. „Glaubst du eine Beziehung hält ewig?“ gebe ich zurück. „Nein, natürlich nicht. Aber ich hätte nie gedacht, dass er so was macht und dann auch noch mit Kairi, dieser Oberschlampe.“ erwidert Roxas ziemlich laut. „Kairi?? Wer ist das?“ frage ich. „Das is so ne doofe Pute, aus unserer Parallelklasse. Sie ist obergemein. Riku hat sie gezwungen ihren Freund zu spielen. Er war deshalb am Ende und als er dich dann noch gesehen hat, als du mit deinem Freund rumgemacht hast, hat ihm das arg zugesetzt.“ erzählt Roxas. Wie bitte? Gezwungen?? Was soll das denn heißen?? Dann hatte Riku also nie eine Freundin?? „Wie konnte ein Mädchen Riku zu irgendwas zwingen?? So wie ich ihn bis jetzt kennen gelernt habe, ist er nicht gerade schwach.“ entgegne ich. „Riku hat beobachtet, dass zwei unserer Lehrer ein Verhältnis haben. Er hat versprochen nichts zu sagen, aber Kairi hatte das Gespräch belauscht und hat ihn so erpresst.“ erklärt Roxas. Wie bitte?? Wie krank is die denn?? Jemanden zu erpressen, damit er ihr Freund ist, das is ganz schön armselig. „Eigentlich sollte Riku zuerst mit ihr schlafen, aber er konnte nicht. Er konnte nicht, weil er dich liebt.“ spricht Roxas schließlich weiter. „Sag das nicht. Er kann mich nicht lieben und ich ihn nicht.“ blocke ich sofort ab. Ich darf mich jetzt vor ihm nicht bloß stellen, er wird doch alles Riku erzählen. „Aber das ist doch Quatsch. Warum kannst du ihn nicht lieben??“ will Roxas wissen. „Es geht eben nicht. Richte ihm das ruhig aus. Es tut mir Leid, dass er das mit Tidus so hart genommen hat, damit wollte ich ihm eigentlich nur heimzahlen, dass er ne Freundin hat. Erzähl ihm ruhig auch, dass wir nicht miteinander geschlafen haben. Aber weiter hab ich ihm nichts zu sagen.“ erwidere ich und nehme einen großen Schluck Tee, wohl etwas zu viel, denn ich verschlucke mich fürchterlich. Roxas muss schließlich auf meinen Rücken klopfen, damit es wieder einigermaßen geht. „Umbringen musst du dich deswegen nich gleich.“ bemerkt Roxas. „Haha, wirklich witzig. Ich war ernsthaft in Gefahr und du machst dich lustig.“ beschwere ich mich. „Sorry Sora, aber es hat echt lustig ausgesehen.“ erklärt Roxas. „Na danke. Vielleicht sollte ich Komiker werden.“ schlage ich vor. Ich weiß nicht, wo diese Sympathie zwischen uns herkommt, aber ich mag Roxas einfach. Auch wenn ich ihn erst kennen gelernt habe, finde ich ihn unheimlich nett, ich verstehe warum Riku ihn zum Freund hat. „Riku hat wirklich einen tollen Freund in dir.“ gestehe ich ihm. „Findest du?? In der letzten Zeit habe ich das Gefühl, das Riku sich immer mehr zurückzieht. Ich meine, wir sind schon noch oft zusammen, er hat sich auch echt toll um mich gekümmert als ich krank war und er unternimmt auch viel mit meiner Schwester, aber dann reden meistens ich oder meine Schwester. Riku ist eigentlich immer still und beteiligt sich so wenig wie möglich am Gespräch. Deshalb bin ich eigentlich zu dir gekommen. Ich dachte du könntest dich mal mit Riku aussprechen. So kann es doch zwischen euch nicht bleiben. Meinst du das könntest du machen??“ bittet mich Roxas. Hmmmm, vielleicht sollten wir echt mal reden, aber das müssen wir irgendwo machen wo der Chef nichts davon mitkriegt, sonst bekomm ich mehr als eine Vorwarnung. Andererseits wieso soll ich eigentlich mit ihm reden?? Er hat mich ja auch im Dunkeln gelassen, dass er gezwungen wird, der Freund von dieser Schreckschraube zu sein. Aber wenn ich mir das so überlege hab ich ihn auch nie nach ihr gefragt. „Könntest du so was denn mit Riku ausmachen?? Ich meine will er mich überhaupt noch sehen, weil ich mit Tidus rumgemacht habe?“ frage ich. „Klar, Riku is verrückt nach dir. Ich mache mit ihm einen Treffpunkt aus und dann sag ich dir Bescheid.“ antwortet Roxas. „Aber es muss ein Ort sein, wo wir alleine sind und wo uns niemand beobachten kann. Ich hab von meinem Chef schon ne Vorwarnung bekommen.“ erzähle ich ihm. „Eine Vorwarnung?“ fragt Roxas nach. „Hmmm..., na ja in unserer Branche ist es nicht gerade üblich einen Freund zu haben. Na ja und unser Chef hat so überall seine Spitzel, die uns überwachen und einer muss wohl gesehen haben, wie ich damals mit Riku ins Hinterzimmer gegangen bin.“ entgegne ich. „Ohhhh, was isn das für ein Trottel. Seinen... ähhh...Mitarbeitern...“ fängt Roxas an. „Sag ruhig Stricher, ich kann es kaum leugnen.“ mache ich es ihm leichter. „Also dann eben Strichern Liebe zu verbieten. Is ja wohl die Höhe.“ regt Roxas sich auf. Dabei muss er wild mit den Armen gestikulieren, soviel Wind wie er mir da zu wirbelt. „Du bist lustig. Du willst doch bestimmt pausenlos mit deinem Freund zusammen sein oder? Und du wirst auch nicht unbedingt wollen, dass er sich zum Arbeiten mit anderen vergnügen muss. Also is es ganz einfach warum er uns das verbietet, er will keinen von uns verlieren und wenn einer so weit ist auszusteigen, dann hat er Mittel und Wege ihn hier zu behalten.“ erkläre ich ihm leise und muss wieder an das denken, was der Chef Tidus angetan hat. „Dann hast du kein schönes Leben, denn es ist ein Leben mit totaler Kontrolle und ohne Freiheiten.“ findet Roxas. Zum ersten Mal wird mir schrecklich bewusst, dass er Recht hat. Mein Leben an sich hat sich kaum geändert, noch immer werde ich überwacht, noch immer bin eingesperrt in einen Käfig. Ich dachte immer mein jetziges Leben wäre so viel besser als das alte, aber es ist haargenau dasselbe. An sich ist es im Moment sogar noch schlimmer, denn hier befinde ich mich zusätzlich noch in einem Teufelskreis, ich kann hier nicht weg, will ich gehen, werde ich gezwungen zu bleiben. So bin ich in ewig an dieses Leben gefesselt, egal was passiert. Einsam kullert mir eine Träne über die Wange. Was mach ich nur? Ich kann doch jetzt nicht weinen, nicht vor Roxas, ich kenne ihn doch gar nicht. Sanft spüre ich seine Finger an meiner Wange, wie sie die Träne einfach wegwischen. „Nicht weinen, irgendwann kommst du sicher hier weg.“ versucht Roxas mich aufzuheitern. „Was is zum Beispiel mit deinem altem zu Hause?? Kannst du nicht mehr zurück??“ Hah, da hat er ja was angesprochen. Natürlich könnte ich zurück, meine Eltern würden mich bestimmt mit offenen Armen empfangen, aber ob es mir da besser geht?? Sie würden mich doch nur wieder wie ein Baby behandeln. „Du wohnst doch in Riku´s Nähe oder?“ will ich wissen. „Ja, ich bin sein direkter Nachbar.“ entgegnet Roxas. „Warum?“ „Ihr wohnt in dem Viertel wo nur die Reichen wohnen oder?“ erkundige ich mich weiter. Das wollte ich schon immer wissen, denn wenn es wahr ist, war ich immer wenn ich bei Riku war, nicht weit von zu Hause entfernt. „Ja, meine Eltern haben ne Firma, Riku´s Dad ist Anwalt und seine Mum leitet die Firma ihres verstorbenen Vaters, deshalb können wir uns das auch leisten.“ erklärt Roxas. „Wieso willst du das jetzt alles wissen?“ „Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?“ will ich wissen. „Ja, kann ich.“ stimmt Roxas zu. „Dann erzähle ich dir jetzt mal wo ich herkomme. Du kennst doch sicher die Familie Harakimi, oder?“ frage ich. „Ja, sie haben die größte Villa und sind die reichsten Leute der Stadt.“ antwortet Roxas. „Tja und weißt du auch, dass sie einen Sohn in deinem Alter hatten?“ forsche ich nach. „Was?? Nein, sie hatten doch keinen Sohn. Niemand weiß von einem Kind, deshalb sind die Leute ja alle gespannt wer das Harakimi Imperium...... warte mal, du bist ihr Sohn oder?“ kommt Roxas von alleine auf meine Vergangenheit. Der Junge ist echt schlau, das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. „Aber was? Wieso weiß niemand, dass sie einen Sohn haben?“ wundert Roxas sich. „Und warum bist du von zu Hause weg?? Du musst doch dort wirklich alles gehabt haben.“ „Ich weiß nicht warum sie niemanden von mir erzählt haben. Vielleicht wegen meiner Behinderung, keine Ahnung. Aber was ich dir sagen kann, ist warum ich abgehauen bin. Sie haben mich jahrelang in einen Käfig gesperrt, ich durfte nicht in den Kindergarten oder die Schule. Ich musste zu Hause Kind sein. Doch ohne Freunde war das ziemlich schwer, deshalb musste ich wohl oder übel immer mit unserem alten Butler spielen. Leider nur immer so doofe Spiele wie „Mensch ärgere dich nicht“ oder andere Brettspiele. Na gut, die Spiele waren gut für meine Intelligenz und mein Tastvermögen. Ich konnte mit 3 schon bis 200 zählen und Rechenaufgaben für die erste Klasse. Aber mir hat das nie gefallen, ich wollte auch mal einfach Kind sein, wollte mich austoben und alles, aber das war zu Hause nicht möglich. Als ich dann so alt war um in die Schule zu können, dachte ich, ich komme endlich mal von zu Hause weg. Aber meine Eltern engagierten einen Privatlehrer und meine Hoffnungen waren wieder dahin. Mit dem Lehrer lief es gut. In Mathe war ich bald total weit, nur Lesen und Schreiben war total doof. Ich hatte keine Lust auf Blindenschrift. Sie zu lernen wurmte mich am meisten. Aber ich musste es machen. Vater kaufte mir immer neue Bücher, die ich lesen musste. Manchmal schaffte ich es, sie zu verschwinden lassen, aber die meisten musste ich lesen. Es hat zwar etwas länger gedauert, aber mit der Zeit, ging das mit der Blindenschrift ganz gut. Doch ich wurde älter und immer mehr voller Tatendrang, von zu Hause wegzugehen. Dann als ich 15 war hat ein Junge, aus dem Viertel eine Party gegeben, zu der jeder eingeladen wurde. Sogar ich, ich dachte jetzt ist es endlich soweit, ich darf mal raus und was machen. Aber meine Eltern haben es mir verboten und das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Ich bin noch in derselben Nacht von zu Hause weggelaufen.“ erzähle ich Roxas alles. Das habe ich noch nie getan, mich einem Menschen so zu öffnen, noch nicht mal Tidus weiß, das alles so genau, wie ich es gerade erzählt habe. Ich hoffe nur Roxas hält auch wirklich seine Klappe. „Wenn ich dir jetzt erzähle, wer diese Party damals veranstaltet hat, dann wirst du wahrscheinlich vom Stuhl kippen.“ warnt Roxas mich vor. In meinem Kopf spinnt sich gerade so einiges zusammen, es war doch nicht etwa Riku, der mich da eingeladen hat. „Riku?“ flüstere ich. „...Ja, Riku. Das ist Tradition in seiner Familie. Ich weiß noch, dass er mir damals erzählt hat, dass nur ein Junge wegen Krankheit abgesagt hat. Das musst wohl du gewesen sein.“ entgegnet Roxas. Nein, das gibt´s doch gar nicht. Riku hat mich eingeladen??? Was hat Roxas gesagt??? Wegen Krankheit?? Na das haben sich meine Eltern ja fein ausgedacht, wahrscheinlich haben sie den wenigen Leuten die von mir wussten, dass ich krank bin und sie mich deshalb in ne Spezialklinik oder so was verlegen mussten. „Roxas, die nächste Frage ist wirklich unheimlich wichtig für mich, also sei ehrlich. Haben meine Eltern je versucht mich wieder zu finden?“ will ich wissen. „Ich...ich...ich weiß nicht. Bei ihnen stand immer öfter ein Polizeiauto, die Leute haben sich das Maul darüber zerrissen was wohl bei den feinen Harakimis wohl passiert sei. Aber es ist nie was an die Oberfläche gekommen.“ erklärt Roxas. „Aber weißt du was? Ich kann unseren Butler mal fragen, er war früher bei euch beschäftigt und wenn ich ihm von dir erzähle...“ spricht Roxas weiter, wird aber sofort von mir unterbrochen. „NEIN!!! Wenn du was erzählst, darfst du meinen Namen nicht nennen, du hast versprochen, dass es ein Geheimnis bleibt.“ herrsche ich ihn an. So sehr mir mein Leben im Moment nicht gefällt, zurück in mein altes möchte ich noch nicht. „Schon gut, schon gut. Ich versuche, dass irgendwie zu umschreiben.“ versichert Roxas. „Ja, bitte tu das.“ bitte ich nochmals. „Mal was anderes, warum haben meine Eltern keinen Butler mehr?“ „Keine Ahnung, seit damals haben sie sich sehr zurückgezogen. Sie kommen nicht mehr zu Festen, nur wenn es unbedingt nötig ist. Man hört auch sonst nichts mehr von ihnen. Früher, da hat dein Vater öfter was an wohltätige Zwecke gespendet, aber seit drei Jahren ist es völlig still um ihn geworden.“ erzählt Roxas. „Und die Firma, wie läuft die?“ will ich wissen. Auch wenn mir sonst nichts an dem Leben bei meinen Eltern gefallen hat, war mir das doch immer ein Trost. Später eine große Firma leiten, das hat mich immer angespornt. „Der Firma geht es meinem Wissen nach gut. Ich beschäftige mich aber auch nicht groß damit.“ antwortet Roxas. „23 Uhr“ verkündet uns da meine Armbanduhr. „WAS?? Schon so spät???“ ist Roxas plötzlich total aufgeregt. „Warum? Was ist um 11??“ frage ich. „Meine Eltern sind aus, aber sie wollten gegen halb 12 zurück sein. Und wenn ich wieder zurück laufen muss werde ich das kaum schaffen.“ erklärt Roxas unruhig. „Was? Du bist gelaufen?“ will ich wissen. „Ja, meine Eltern haben den Chauffeur in Beschlag genommen und alle Autoschlüssel versteckt, damit ich auch wirklich zu Hause bleibe. Deshalb musste ich laufen. Und sich im Dunkeln hier zu Recht zu finden ist wirklich nicht gerade leicht. Ich bin dreimal an deiner Wohnung vorbeigelaufen, bis ich sie wieder gefunden hatte.“ erzählt Roxas. „Dir fällt es also schwer im Dunkeln. Mir nicht. Komm, ich bring dich in einer viertel Stunde nach Hause.“ versichere ich Roxas, stehe auf und ziehe ihn mit mir, heraus aus der Wohnung und auf die Straße. „Sora, willst du dir nicht was anziehen? Mit einem T-Shirt erkältest du dich noch.“ bemerkt er plötzlich. „Roxaslein, du bist echt zu gut für diese Welt. Was denkst du denn was ich bei den Freiern anhabe? Einen Pelzmantel? Nein, ganz bestimmt nicht, also mach dir keine Sorgen um meine Gesundheit.“ beruhige ich ihn und ziehe ihn weiter hinter mir her. „Weißt du denn wo wir gerade hingehen?“ fragt Roxas plötzlich, nachdem wir etwa 5 Minuten unterwegs sind. „Klar, wir sind jetzt etwa 100 Meter von der Bushaltestelle entfernt, wo das Bahnhofsviertel zu Ende ist.“ antworte ich, woraufhin Roxas nichts mehr sagt. Anscheinend vertraut er mir nun. Den Rest des Weges verbringen wir schweigend, ehrlich gesagt, ich hätte auch keine Ahnung über was wir jetzt noch reden sollten. „Schaffst du den Rest alleine?“ will ich wissen, als wir schon ziemlich in der Nähe von Riku´s Haus sind. Ich halte mich nicht allzu gern hier auf, nicht das mich meine Mutter oder mein Vater noch sieht. „Ja, danke für alles. Ich sag dir dann wegen dem Treffen Bescheid.“ verabschiedet Roxas sich. „Bitte und bis dann.“ gebe ich zurück und kann dann hören wie Roxas davon geht. Ich tue es ihm gleich und laufe wieder zurück zu unserer Wohnung. In dieser Nacht finde ich zum ersten Mal seit langem wieder Schlaf. Ich weiß nicht warum, aber wahrscheinlich, weil ich mich auf das Treffen mit Riku wie ein Kleinkind freue. „Morgen.“ begrüße ich Tidus fröhlich, als er am nächsten Morgen stöhnend in die Küche kommt. „Was ist denn mit dir passiert?? Hast du Sonnenschein gefrühstückt??“ fragt Tidus und setzt sich polternd auf einen Küchenstuhl. „Nee, ich hatte ne schöne Nacht. Du anscheinend nicht.“ bemerke ich, als ich den Tee auf den Tisch stelle. „Doch, die Nacht war schön. Nur der Morgen danach hat´s immer in sich.“ erklärt Tidus. „Aber sag mal wieso war die Nacht so schön.“ „Ich hatte Besuch.“ entgegne ich. „Sora, bitte sag nicht, das Riku hier war.“ ist Tidus plötzlich total Ernst. „Nein, nein, sein Freund Roxas war hier.“ berichtige ich Tidus´ Vermutung. „Was wollte der denn?“ fragt der sofort. „Mit mir reden und mir sagen, dass Riku immer noch an mir interessiert ist.“ erzähle ich Tidus. „Bitte? Du hast dich doch nicht etwa auf irgendwas eingelassen.“ mutmaßt Tidus. „Doch, ich treffe mich mit Riku. Egal was du sagst oder der Chef mit mir macht, ich will meine Freiheit. Roxas hat mir nämlich gestern die Augen geöffnet. Eigentlich unterscheidet sich mein jetziges Leben kaum von meinem alten. Noch immer stehe ich unter ständiger Kontrolle und bin eingesperrt. Ich will endlich frei sein.“ erkläre ich, ohne mich von Tidus unterbrechen zu lassen. „Weißt du?“ rede ich weiter und stehe auf. „Ich hab mir immer ein Leben in Freiheit gewünscht. Vielleicht bekomme ich es ja wenn ich mich endlich gegen die durchsetze, die mich unterdrücken.“ Lange sagt Tidus nichts, bis er mich plötzlich hart an den Armen packt und gegen den Küchenschrank drückt. „Du wirst mir jetzt genau zu hören. Du gehst nicht zu Riku. Hast du vergessen, was mit mir passiert ist, als ich aussteigen wollte.“ erinnert er mich wieder. „Nein, habe ich nicht, trotzdem werde ich zu ihm gehen. Denn ich liebe ihn. Jaah ich liebe ihn. Es hat zwar lange gedauert bis ich mir das eingestehen wollte, aber es ist so und ich möchte gar nichts daran ändern.“ gebe ich entschlossen zurück. „Aber Sora, er könnte dich zusammen schlagen lassen oder vergewaltigen, ist dir das so egal?“ fragt Tidus und lässt mich wieder los. „Und? Seelisch hat uns der Chef doch eh schon in die Knie gezwungen. Und körperlich verkaufen wir uns bei jedem neuen Freier. Was macht es da noch für einen Unterschied wenn man geschlagen wird. Oder was unterscheidet eine Vergewaltigung von einem Auftrag?? Wir machen was der Kunde sagt und bei einer Vergewaltigung macht der Kerl mit dir was er will. Also sag mir bitte wo liegt der Unterschied.“ bitte ich ihn. „Du weißt doch nicht wie das ist...... eine Vergewaltigung ist ganz anders als ein Auftrag. Meinst du, die Typen waren damals sanft zu mir?“ will Tidus wissen. „Nein, sicher nicht. Trotzdem, wenn es sein muss, werde ich eben diese Qualen auf mich nehmen, wenn ich eine Chance sehe von hier weg zu kommen werde ich sie auch nutzen.“ gebe ich zurück. „Eine Chance?? Wo siehst du bitte in ihm eine Chance?? Riku hat vielleicht reiche Eltern, aber er alleine kann dich niemals von hier weg holen.“ erwidert Tidus. „Ich spreche auch nicht von ihm. Ich könnte wieder zurück. Zu meinen Eltern, ich bin mir sicher, sie würden mich wieder aufnehmen. Und ich bin mir auch sicher, dass sich deine Eltern auch freuen würden.“ erkläre ich. „Tidus sieh doch mal die Möglichkeiten. Wenn wir wieder zu Hause sind. Wir müssen für nichts mehr sorgen. Wir haben wieder Geld. Dann machen wir die Schule fertig und suchen uns nen tollen Job. Und damit meine ich einen der uns gefällt. Das wäre doch klasse.“ spinne ich weiter, als Tidus noch immer stumm geblieben ist. „Jaaah...... es wäre klasse, wenn ich dir damals die Wahrheit über mich gesagt hätte. Dann könnte ich wahrscheinlich auch zurück.“ meldet sich Tidus nach Ewigkeiten wieder zu Wort. „Was? Wie meinst du das?“ frage ich. „Ich war niemals reich. Ich hab nur nebenan gewohnt, weil wir die Hausangestellten deiner Nachbarn waren. Ich hatte auch keinen Zwillingsbruder, er war lediglich, der Sohn eurer Nachbarn. Aber das ich dich immer gesehen habe, das stimmte, du sahst genauso traurig aus wie ich, warst eingesperrt in eine Gesellschaft die nicht für dich gemacht war.“ antwortet Tidus leise. Bitte??? Das war alles gelogen?? Wie kann er so was machen?? Oder noch wichtiger warum hat er das gemacht?? „Wieso hast du mich angelogen?? Hast du geglaubt wenn ich weiß, dass du Angestellter warst, würde ich dich nicht mehr mögen??“ will ich wissen. „So ungefähr. Ich hab das nie anders kennen gelernt. Eure Nachbarn waren ne Familie mit sehr antiken Ansichten. Die Angestellten wurden wie Dreck behandelt. Ich hab jede Nacht geheult, wenn ich die Erniedrigungen an meinen Eltern mitbekommen habe. Und dann passierte das Schlimmste überhaupt, meine Eltern starben beide. Zuerst Papa, als er das Dach repariert hat und dann Mama bei einem Verkehrsunfall. Ich war sicher jetzt ist das Leben für mich vorbei, jetzt würden sie mich genauso hart ran nehmen wie meine Eltern, denn sonst hatte ich immer Schonfrist, da ich ja noch ein Kind war und zur Schule ging. Aber als sie starben, musste ich alle ihre Pflichten übernehmen, die Familie, der wir dienten, meldete mich schon bald von der Schule ab, mit der Begründung, ich würde Privatunterricht erhalten, doch dabei musste ich Tag und Nacht schuften. Irgendwann hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin abgehauen. So bin ich dann eigentlich hier gelandet.“ erzählt mir Tidus nun die Wahrheit. Das is ja wohl die Höhe, einen Jungen so zu tyrannisieren, die haben sie doch nich mehr alle. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie das ist, schließlich bin ich immer verwöhnt worden, wenn auch nicht so wie ich es mir gewünscht hätte, aber verwöhnt wurde ich trotzdem. Und Tidus?? Er tut mir echt Leid, da is er bei einer Familie angestellt, bei der er sich fast tot geschuftet hätte und dann hat er endlich Mut daraus auszubrechen und landet hier. Dann lernt er einen netten Jungen kennen, der ihm hätte helfen können von hier weg zu kommen, aber nein auch das klappt nicht. Wie ungerecht kann das Leben denn sein?? „Weißt du was? Du kommst einfach mit zu mir. Dann machen wir unserer Schule fertig und dann leiten wir zusammen die Firma von meinem Dad.“ biete ich ihm an. „Ach Sora...weißt du wie süß du bist?“ will Tidus wissen. „Aber dein Angebot kann ich unmöglich annehmen. Du gehörst nämlich im Gegensatz zu mir nicht hierher.“ Quatsch mit Soße, keiner gehört hierher, der so einen Charakter hat wie Tidus. „Das ist Unsinn. Du gehörst genauso wenig in dieses Branche wie ich und wenn ich Papa das alles erkläre, nimmt er dich bestimmt auf. So umsichtig wie er sich immer um mich gekümmert hat, ist er bestimmt froh, dass ich einen Freund gefunden habe, der immer super auf mich aufgepasst hat.“ erkläre ich. „Und wie willst du deinem Vater das eigentlich erklären. Hey Dad, ich war die letzten drei Jahre Stricher, jetzt hab ich nen Jungen kennen gelernt, den ich liebe und ich will jetzt wieder zurück zu dir und Mama?“ mutmaßt Tidus. „So ähnlich. Auf jeden Fall werde ich ihm die Wahrheit erzählen, auch über dich. Denn Lügen bringt nichts, das hab ich gemerkt in den letzten Wochen, in denen ich mir meine Gefühle nicht eingestehen wollte.“ entgegne ich. Nun ist Tidus wieder still, vielleicht überlegt er jetzt ernsthaft, dass er mitkommt. „Aber Sora, wie willst du hier weg kommen?? Wie schon gesagt, hat unser werter Chef Mittel und Wege, dich an ihn zu binden.“ sagt Tidus nach einer Weile. „Das...ähhh...hab ich mir noch nicht so überlegt.“ gebe ich zu. „Zuerst muss ich mit Riku reden und sehen ob das wirklich stimmt, was mir Roxas erzählt hat. Und wenn es stimmt, dann will ich hier weg, dann will ich bei ihm sein, dann will ich zurück zu meinen Eltern. Denn auch wenn sie mir damals meine Freiheiten genommen haben, so haben sie mich doch geliebt, das ist mir mittlerweile klar geworden. Sie haben das nicht getan um mir eins auszuwischen, sie hatten nur Angst um mich, das war alles.“ „Gut, wenn du wirklich aussteigen willst, dann helfe ich dir. Ich decke dich beim Chef, wenn du zu Riku gehst. Wann wollte Roxas denn wieder kommen?“ will Tidus wissen. „Keine Ahnung. Er hat gesagt, er muss erst mit Riku drüber reden. Aber ich denke, das nächste Mal wird er tagsüber kommen, er hat Schwierigkeiten mit der Dunkelheit.“ erkläre ich. „Häh?? Wie meinst du das??“ fragt Tidus irritiert. „Er is wohl ziemlich lange hier herum geirrt, bis er unsere Wohnung wieder gefunden hat. Deshalb denke ich, das er das kein zweites Mal macht.“ antworte ich, woraufhin ich von Tidus ein Lachen höre. „Tja, man muss sich eben hier auskennen, das haben die reichen Schnösel wohl nich drauf.“ ist Tidus leicht gehässig. „Ach Tidus, manchmal bist du schon gemein, weißt du das?“ frage ich. „Jaaaah, ich weiß, aber das gehört eben zu mir.“ entgegnet Tidus. „Hey, weißt du was? Roxas is tatsächlich mit diesem anderen Typen zusammen.“ erzähle ich dann. „Hah, hab ich´s doch gewusst. Die sind bestimmt glücklich.“ vermutet Tidus. „Also Roxas hat erzählt, sie hatten ziemlich Schwierigkeiten, weil Axel ihn betrogen hat, mit dem Mädchen von dem wir dachten, dass es Riku´s Freundin ist.“ erwidere ich. „Was?? Dann hatte Riku gar keine Freundin?“ wundert Tidus sich. „Nein und ja. Also das Mädchen, Kairi heißt sie, hat Riku gezwungen ihren Freund zu spielen, weil Riku von einem Geheimnis seiner Lehrer wusste und Kairi das mitgehört hatte und damit erpresst hat.“ erzähle ich alles in der Kurzfassung. „Und jetzt?? Was ist jetzt mit diesem Mädchen zwingt sie Riku immer noch dazu?“ will Tidus wissen. Ohh, das hab ich gar nicht gefragt. „Keine Ahnung, hab ich vergessen zu fragen.“ gebe ich zu. „Du bist lustig. Da kommt der beste Freund, deines Auserkorenem zu dir und sagt dir dass ein Mädchen ihn zwingt, ihren Freund zu spielen und du fragst noch nicht mal ob das immer noch der Fall ist.“ hält mir Tidus meine Dummheit vor Augen. „Ja, schon gut, ich weiß, dass das nicht unbedingt das Schlauste war, aber ich war so abgelenkt. Weißt du zum ersten Mal hatte ich einen Menschen dem ich alles erzählen konnte. Nichts gegen dich, aber bei dir hatte ich immer Angst du nimmst das zu locker. Aber bei Roxas, ihm konnte ich mich öffnen, ihm habe ich sofort vertraut. Vielleicht verstehst du jetzt nicht was ich meine, aber er hat so eine wunderbar kindliche Art, die dir sofort, dass Herz öffnet.“ versuche ich meine Gefühle, die ich gegenüber Roxas habe zu beschreiben. „Roxas scheint dich ganz schön beeindruckt zu haben.“ stellt Tidus fest. „Nein, nicht beeindruckt, eher verwundert. Ich meine er is 18, aber seine Sätze und seine Wortwahl is noch so unschuldig und rein, das ich das kaum glauben konnte. Ich bin mir sicher, er sieht auch noch nicht sehr alt aus. Ich hatte leider keine Zeit mehr ihn zu fragen ob ich sein Gesicht berühren darf um mir ein Bild von ihm zu machen. Aber auch das will ich unbedingt nachholen.“ entgegne ich. „Dann sag es ihm aber anders als mir. Ich dachte damals, du bist leicht übergeschnappt als du gefragt hast ob du mich anfassen darfst.“ gibt Tidus zurück. Ich muss fast lachen, wenn ich daran denke, obwohl Tidus Stricher ist, hat er sich so geziert als ich ihn gefragt habe. Ich hoffe Roxas ist anders. „Jaja, mach ich. Ich hab schon gestern gemerkt, dass man mit Roxas anders reden muss. Er war anfangs so ängstlich als er hier war. Aber auch nur weil er nicht hier sein durfte.“ erkläre ich. „Warum durfte er das nicht? Mal davon abgesehen, dass wir uns im schlimmsten Viertel der Stadt befinden.“ antwortet Tidus. „Er war sehr krank, deshalb lag er im Krankenhaus. Na ja und weil er erst nächste Woche wieder zur Schule geht, sollte er zu Hause bleiben.“ erzähle ich. „Hat Riku dich deshalb nicht gebraucht?? Weil er sich um seinen kranken Freund gekümmert hat?“ mutmaßt Tidus dann. Oh, das hab ich auch nicht gefragt, aber das wären private Gründe. „Kann sein, hab ich nich nachgefragt.“ gebe ich wieder zu. „Mann Sora über was habt ihr überhaupt geredet??“ fragt Tidus. „Na ja über Riku und über meine Vergangenheit und anfangs haben wir Tee getrunken. Aber er musste dann um 11 nach Hause, weil seine Eltern um halb 12 wieder gekommen sind und weil er sich hier nicht auskennt hab ich ihn nach Hause gebracht.“ entgegne ich. „Du hast ihn nach Hause gebracht?? Dann warst du ziemlich nah bei Riku oder?“ will Tidus wissen. „Nein, ich habe mich kurz vor dem Wohngebiet der Reichen verabschiedet, damit mich da keiner erkennt.“ erkläre ich. „Puh, dann hattest du gestern Abend trotzdem ganz schön viel Aktion.“ bemerkt Tidus. „Könnte man so sagen. Aber weißt du was? Ich hab wunderschön geschlafen und wunderschön geträumt.“ antworte ich. „Von Riku?“ will er wissen. „Jaaah.“ seufze ich und lehne mich leicht zurück. „Du bist echt hoffnungslos verknallt, weißt du das?“ fragt Tidus. „Jaaah, seit gestern schon.“ entgegne ich als es klingelt. „Vielleicht dein Liebesbote?“ scherzt Tidus und geht zur Tür. „Morgen, Sora.“ begrüßt mich ein paar Momente später Roxas´ helle Stimme. Tidus hatte also Recht mit seiner Vermutung. „Morgen, willst du Tee, wir haben auch Früchtetee, wenn du den lieber trinkst als Pfefferminze.“ entgegne ich und will aufstehen. „Du bleibst jetzt erstmal sitzen. Ich mache euch einen Tee und ihr könnt in Ruhe reden.“ hält Tidus mich zurück und drückt mich zurück auf den Stuhl. „Setz dich Roxas, welchen Tee nimmst du?“ wendet er sich dann an Riku´s besten Freund. „Früchtetee.“ antwortet er. „Und willst du was frühstücken? Wir haben noch...eine Scheibe Toastbrot...einen Jogurt...Butter und Marmelade.“ bietet Tidus ihm unsere letzten Vorräte an. „Nein, danke, der Tee reicht. Ich hab schon zu Hause gegessen.“ erklärt Roxas mit einem ängstlichem Unterton in der Stimme. „Warum hast du Angst?“ will ich sogleich wissen. „Ich...na ja...es ist eben einfach dieses Viertel hier, das mir absolut nicht behagt. Tut mir Leid, aber ich könnte nie hier leben.“ erklärt Roxas. „Musst du auch nicht, aber jetzt erzähl, was hat Riku gesagt?“ frage ich aufgeregt. „Also nach einer Tortur mit meinen Überredungskünsten ist er zu einem Gespräch bereit. Du sollst Freitagabend zu ihm kommen. Er wird dich aber bestellen, damit du keinen Ärger mit deinem Chef bekommst. Riku hat auch gesagt, er bezahlt dich, damit du keine schmutzigen Typen am Bahnhof machen musst.“ erzählt Roxas. Ach Riku...Er denkt auch an alles. Aber dafür bezahlen muss er nicht, ich spare einfach mein Trinkgeld, das ich in dieser Woche bekomme, dann sollte es reichen. „Dann hab ich noch mit eurem früheren Butler gesprochen. Also hör zu, das wird dich von den Socken hauen. Deine Eltern haben eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben und auch im Radio Suchmeldungen herausgegeben, natürlich anonym, damit nicht herauskommt, dass sie es sind. Doch als die Polizei, den Fall dann nach einem Jahr zu den Akten gelegt hat, weil sie sich sicher waren, dass du weggelaufen warst, haben deine Eltern sogar noch einen Privatdetektiv beauftragt, der dich suchen soll. Als der dich aber nach einem Jahr auch nicht gefunden hatte, hat er aufgegeben und gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit dich jetzt noch lebend zu finden gleich Null ist. Deshalb haben sich deine Eltern auch so zurückgezogen, sie trauern um dich und der Butler hat außerdem erzählt, dass dein Vater sich wohl die Schuld an dem Ganzen gibt, da er dich ja sozusagen in einen goldenen Käfig geschlossen hat.“ erzählst Roxas. Was?? Das alles haben sie getan?? Nur um mich wieder zu finden?? Und jetzt denken sie ich bin tot. Nein, das darf nicht sein. Wie konnte ich ihnen das antun??? Wie konnte ich sie so verletzten?? Sie haben sich solche Sorgen um mich gemacht und ich habe, das alles ignoriert, nur um ein bisschen Freiheit zu kriegen. „Ich muss hier weg.“ ist das Einzige was ich herausbekomme, bevor ich mich ins Bad flüchte und schrecklich anfange zu weinen. Ich hab alles kaputt gemacht, warum bin ich nicht bei ihnen geblieben und hab ihnen einfach mal gesagt, dass ich ein bisschen Freiheit brauche?? Nein, ich musste weglaufen und hier landen, hier wo der Abschaum, der Stadt haust. „Sora, dürfen wir reinkommen?“ fragt Tidus, vor der unverschlossenen Tür. Warum fragt er das?? Ich weiß es doch nicht. Soll Roxas mich wirklich so sehen??? „Meinetwegen.“ gebe ich schließlich wimmernd zurück und lasse mich langsam an der Wand hinab gleiten. „Sora, es tut mir Leid. Wenn ich gewusst hätte, dass du so reagierst, dann hätte ich dir das doch nie erzählt.“ ist Roxas sofort besorgt um mich. „Nein....... Roxas, du hast alles richtig gemacht. Ich habe falsch gehandelt. Ich hätte nie von zu Hause weglaufen sollen, dann wäre ich nie hier gelandet, wo mich ein brutaler Zuhälter total unterdrückt.“ gebe ich zurück. „Das darfst du nicht sagen. Stell dir mal vor, du wärst zu Hause geblieben, dann hättest du weder Tidus, noch mich, noch Riku kennen gelernt.“ tröstet mich Roxas und nimmt mich in den Arm. „Genau, zu Hause hattest du doch keine Freiheit. Du kannst jetzt zurück, jetzt hast du deine Eltern wach gerüttelt. Du hast ihnen gezeigt, dass du ganz viel alleine schaffen kannst, dass du dich durchsetzen kannst, dass du Willensstärke hast und dass du nicht so hilflos bist wie sie geglaubt haben. Wenn du jetzt zurückgehst, werden sie dir das auch glauben.“ versichert Tidus mir, kniet sich hinter mich und streichelt mir durch die Haare. Mir wird ganz wunderbar warum, zwischen den beiden. Sie geben mir Halt, Halt, den ich zu Hause umsonst gesucht habe. Vielleicht war es trotzdem nicht so falsch wegzulaufen, denn sowohl Roxas´ als auch Tidus´ Argumente stimmen. Ich weine noch etwas weiter bis, es mir wieder gut geht und ich mich beruhigt habe. „Danke, euch beiden.“ flüstere ich bevor ich mich wieder aufrichte. „Nichts zu danken und jetzt putzt du dir die Nase, wäscht dir das Gesicht und dann gehen wir essen. Ich lad euch ein, bei dem bisschen was ihr noch habt verhungert ihr ja.“ erklärt Roxas und gibt mir ein Taschentuch in die Hand. „Aber du musst nicht, wir wären ganz gut ohne Essen ausgekommen.“ lehnt Tidus ab, während ich mir die Nase putze. „So ein Quatsch. Jeder muss was essen, ihr wollt doch gut bei euren Kunden ankommen. Die wollen bestimmt keine Hungerhacken.“ entgegnet Roxas. Ohhh Roxas denkt ans Geschäft, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. „Stimmt auch wieder, wir kommen gerne mit.“ stimmt Tidus nun zu. „Wusste ich doch. Aber eins noch, habt ihr was zum Anziehen für mich. Sora hat mich voll geheult.“ bemerkt Roxas. „Klar, Sora, gibt dir was. So wie ich das sehe, müsstet ihr dieselbe Größe haben.“ antwortet Tidus. Ich habe inzwischen mein Gesicht gewaschen und gehe dann mit Roxas ins Wohnzimmer. „Schlaft ihr beide hier?“ will er plötzlich wissen. „Nein, eigentlich schlafe ich immer in der Badewanne und Tidus im Küchenschrank. Natürlich schlafen wir hier. Was hast du denn gedacht?“ frage ich. „Tut mir Leid, dass ich gefragt habe. Ich bin es nur gewohnt ein eigenes Zimmer zu haben.“ antwortet Roxas, während ich ihm einen Pullover von mir gebe. „Tja, das können wir uns leider nicht leisten. Passt der Pullover?“ will ich wissen, als Roxas ihn anscheinend an hat. „Ja, wie für mich gemacht.“ gibt Roxas zurück. „Wollen wir dann gehen?“ „Warte noch. Ich muss dich was fragen. Darf ich, dein Gesicht abtasten um mir ein Bild von dir zu machen?“ frage ich. „Ähhh, aber nur das Gesicht, oder?“ erkundigt Roxas sich. „Jaaa, keine Angst ich werde dich schon nich befummeln.“ erwidere ich. „Na gut, dann is es okay.“ erklärt sich Roxas bereit, stellt sich vor mich und legt meine Hände an sein Gesicht. Wow, das er das dann so bereitwillig macht, hätte ich auch nicht gedacht. „Du hast so weiche Haut, wie Riku.“ ist das Erste was mir auffällt. „Kleine Augen und eine Stupsnase.“ arbeite ich mich weiter vor. „Und einen süßen, kleinen Mund.“ teile ich ihm mit und streiche sanft darüber. „Die Haare noch, okay??“ frage ich. Ich merke wie er nickt, weshalb ich auch vorsichtig nach seinen Haaren greife. Ohhh Mann sie sind so wunderbar weich, ich fass es nicht, ich könnte den ganzen Tag darin herum wuscheln. „Hey, meine Frisur.“ wehrt sich Roxas schließlich gegen meine Hände und zieht seinen Kopf zurück. „Sorry, aber deine Haare sind ne Wucht. So weich und einfach nur schön.“ erkläre ich ihm. „Danke.“ entgegnet er mit einem Kichern. „Gehen wir jetzt?“ „Ja, komm. Tidus wartet bestimmt schon an der Tür.“ gebe ich zurück und laufe mit Roxas zur Tür, wo Tidus tatsächlich schon wartet. „Wohin gehen wir jetzt?“ fragt Tidus. „Zu dem Restaurant, das Axel´s Eltern gehört.“ erklärt Roxas. „Axel ist dein Freund, ja?“ will Tidus wissen. „Mhmmm, ja.“ stimmt Riku´s bester Freund zu. „Stimmt es, dass dieses Mädchen Riku erpresst hat?“ kommt Tidus plötzlich auf ein ganz anderes Thema. „Ja, weil er etwas gesehen hat...“ fängt Roxas an, wird aber von mir unterbrochen. „Bitte, das möchte ich lieber von Riku persönlich hören. Nicht dass ich dir nicht vertraue, aber ich möchte, dass aus seinem Mund hören.“ erkläre ich. „Schon okay, ich dachte nur weil Tidus gefragt hat.“ entgegnet Roxas. „Is in Ordnung Roxas, du brauchst dich deshalb nicht zu rechtfertigen. Wenn Sora, es dann weiß, erzählt er es mir auch.“ gibt Tidus zurück. „Hmmmm.“ brummt Roxas nur. Ich glaube jetzt is er leicht beleidigt, aber was kann ich dazu wenn ich mir die Story lieber von Riku selbst erzählen lassen will? „Hey Roxas, sei doch nicht eingeschnappt. Ich vertraue dir echt, aber die Geschichte, betrifft eben die Beziehung zwischen mir und Riku, deshalb möchte ich sie nicht aus dem Mund eines Dritten hören.“ begründe ich meine Entscheidung. „Ja, das verstehe ich. Ich habe nur ziemlich Probleme, wenn mich jemand ablehnt. Wisst ihr früher als ich und Riku noch Kinder waren, da hat mich keiner von den anderen Kindern gemocht. Sie haben mich immer abgelehnt, nur Riku war mein Freund und deshalb setze ich mich auch so für ihn ein, denn er war immer für mich da.“ klärt Roxas uns auf. Ehh?? Er und keine Freunde?? Das gibt’s doch gar nicht. Er is so nett, freundlich und aufgeschlossen, na gut etwas ängstlich, aber sonst hat er einen echt tollen Charakter. „Wieso hattest du keine Freunde?? Du bist doch supernett.“ forsche ich genauer nach. „Superschüchtern trifft es wohl eher. Ich war zu feige, die anderen anzusprechen und die anderen wollten mich nicht ansprechen, nur Riku, er war der Einzige.“ öffnet sich Roxas weiter. Hmmmm, dann hatte Roxas wohl auch nicht die optimale Kindheit. „Dann sieh es doch mal so. Du hattest den besten Freund der Welt, dafür eben nur einen. Aber stell dir mal vor, eines von den anderen Kindern hätte mit dir gespielt nur weil es Mitleid oder so was hatte, das wäre doch auch nicht toll, oder?“ frage ich. „Nein, wäre es nicht. Außerdem hat sich das ja mittlerweile geändert. Riku und Axel finden ich bin jetzt viel mutiger.“ antwortet Roxas. „Siehst du. Und wir finden das auch. Wärst du nämlich so, wie du dich als Kind beschrieben hast, hättest du dich nie zu uns getraut.“ spricht ihm auch noch Tidus Mut zu. Wow, das hätte ich nun nicht gedacht. Ich dachte Tidus mag keine reichen, verwöhnten Schnösel, aber anscheinend empfindet er Roxas nicht so. „So wir sind da.“ verkündet Roxas plötzlich und ich höre wie er eine Tür aufmacht. Sofort kommt mir typischer Restaurantlärm entgegen. Menschen die sich unterhalten, Besteck klappern und die Fragen der Bedienungen. „Vorsicht, da kommt gleich ne Stufe.“ informiert mich Roxas, nimmt meine Hand und führt mich sicher darüber. „Was ist das für ein Restaurant?? Ich meine welche Richtung, Italienisch, Griechisch oder was anderes?“ fragt Tidus als wir an einem Tisch sitzen. Ich muss sagen mir gefällt es hier. Auch wenn ich nichts sehen kann, habe ich doch Merkmale an denen ich das festsetzen kann. Der Lärmpegel hält sich in Grenzen, die Stühle sind wunderbar weich und die Musik gefällt mir auch. „Ähhh Italienisch.“ antwortet Roxas schließlich. „Ist Axel Italiener?“ will ich dann wissen. „Nein, seine Urururoma oder so kommt aus Italien. Aber es schmeckt wirklich total gut hier.“ versichert Roxas mir, als ich merke, dass jemand ganz nah an mir vorbei geht. Irgendjemand kommt an unseren Tisch, ganz klar. „Hallo Roxy-chan.“ wird Roxas auch schon begrüßt und kurz danach höre ich wie ihn diese Person küsst. „Hey Axel. Guck mal ich hab Sora und Tidus mitgebracht.“ macht Roxas sofort auf uns aufmerksam. Das ist also Axel, hmmm, seiner Stimme nach würde ich ihn in die Kategorie Draufgänger und Abenteurer stecken, auf jeden Fall is er keinesfalls so ängstlich wie Roxas. „Ich sehe es.“ entgegnet Axel und stellt sich uns noch mal vor. Toll, er sieht es, super Satz, er hat mich echt aufgebaut. Aber ich darf mich jetzt nicht so runterziehen lassen, schließlich sehe ich Riku bald wieder und dann kann ich auch vielleicht wieder zurück. „Und was wollt ihr trinken?“ fragt uns Axel dann. „Cola.“ kommt es von Tidus und Roxas gleichzeitig. „Und du, Sora?“ wendet er sich dann an mich. Jetzt hätte ich fast Tee gesagt, aber ich muss nun wohl oder übel auch mal was anderes trinken. „Ähhh O-Saft.“ nenne ich ihm schließlich mein zweites Lieblingsgetränk. „Kommt sofort.“ verabschiedet Axel sich dann. „Du hast gar nicht erzählt, das dein Freund hier bedient.“ fällt Tidus auf. „Hmmm ja, hatte ich vergessen. Ich wollte ihn nicht unbedingt treffen.“ entgegnet Roxas. „Warum das denn? Ich denke ihr habt euch vertragen.“ mische ich mich ein. „Ja, schon. Und ich bin ja auch glücklich mit ihm. Aber ich hasse es wenn er mich in aller Öffentlichkeit küsst und so.“ erklärt Roxas. „Nur deshalb?? Dann sag ihm das doch mal. Er wird dir bestimmt nicht den Kopf abreißen.“ versichere ich ihm. „Ja, kann ich mal machen. Aber jetzt sucht euch doch eure Pizzas raus.“ lenkt Roxas ab. Na gut, wenn er nicht will, dann lasse ich ihn in Ruhe, zwingen kann man schließlich niemanden. „Ja, wäre nur das kleine Problem, das ich so nicht lesen kann.“ erkläre ich. „Einer von euch muss es mir vorlesen.“ „Wenn du nichts dagegen hast mach ich das. Ich kenne Sora´s Vorlieben und so kann ich die Pizzas die er niemals nehmen würde weglassen.“ schlägt Tidus vor. „Klar, mach das.“ stimmt Roxas zu. Dann liest mir Tidus alles Mögliche vor, im Laufe seiner Vorlesung kommen auch unsere Getränke. „Soll ich heute bei dir schlafen??? Papa hat mir extra frei gegeben. Wir könnten dann mal was neues machen.“ flüstert Axel Roxas zu, als er die Getränke gebracht hat und Tidus immer noch vorliest. Ich weiß Tidus hat es nicht gehört, aber ich. Mein Gehör ist schließlich viel ausgeprägter als bei sehenden Menschen. „Aber es tut nich weh?“ fragt Roxas ängstlich. „Nein, keine Sorge, Roxy-chan. Ich würde dir nie weh tun.“ antwortet Axel und küsst Roxas. Diesmal wohl auf den Mund und länger als vorhin. „Also was wollt ihr essen?“ will er schließlich wissen. Na toll, jetzt hat Tidus mir die Speisekarte schon dreimal vorgelesen, aber ausgewählt hab ich immer noch nicht. „Ich nehm ne Lasagne.“ wählt Tidus schließlich aus. „Ich auch.“ schließe ich mich an, ehe Axel wieder geht. Anscheinend weiß er schon was Roxas isst. „Was denkst du, will Axel mit dir ausprobieren?“ frage ich Roxas. „Was? Das hast du gehört?“ wundert sich Roxas. „Ja, aber is doch egal. Es muss dir nich peinlich sein oder so. Es interessiert mich nur.“ erkläre ich. „Ich weiß nicht, was er machen will. Wir haben seit unserem Streit nicht mehr miteinander geschlafen.“ erzählt Roxas. „Und davor?“ fragt Tidus. „Einmal.“ gibt Roxas leise zu. Wenn ich Roxas nicht so gut leiden könnte würde ich ja jetzt lachen, aber so was hab ich mir schon gedacht. Er ist so jemand der sich erst absolut sicher sein muss, ehe er den nächsten Schritt geht. „Und? Is doch nicht schlimm. Lass es lieber langsam angehen, als wenn es dir zu schnell geht und nicht schön ist.“ pflichte ich ihm bei. „Glaub mir, es war schön, aber wir haben seit diesem doofen Streit kaum Zeit gehabt. Wisst ihr, unter der Woche muss sich Axel meistens um seine kleinen Geschwister kümmern und da kann ich nicht zu ihm kommen und am Wochenende haben wir nur Freitag und Samstag wo wir was machen können, weil Axel jeden Sonntag hier mithilft.“ erzählt Roxas. Hmmm, dann ist ihre Beziehung gar nicht so rosig wie ich gedacht habe. Ich dachte die beiden sind glücklich und haben Zeit für einander, aber so wie sich das anhört ist Roxas gar nicht glücklich, dass er Axel nicht so oft sehen kann. „Kann nich mal jemand anders auf seine Geschwister aufpassen?“ schlage ich vor. „Manchmal macht das sein Bruder Matt. Aber Axel´s Eltern haben es lieber wenn Axel das selber macht. Matt ist nich grade vernünftig, er denkt im Moment nur an Spaß.“ entgegnet Roxas. „Hmmm und ein Babysitter?“ hat Tidus eine weitere Idee. „Dafür haben sie kein Geld. Das Restaurant muss noch abbezahlt werden und die Sachen für die Kids kosten auch ganz schön viel, dann noch die Schulkosten von Matt und Axel, das geht eben einfach nicht.“ antwortet Roxas traurig. Ich bin mir sicher, Roxas würde Axel´s Familie gerne Geld geben, damit es ihnen besser geht. „Du würdest ihnen gerne helfen oder?“ erkundige ich mich schließlich bei ihm. „Ja, aber ich weiß nicht wie. Das Einzige was ich ihnen geben könnte, wäre Geld. Aber ob das so super ist.“ mutmaßt Roxas. „Glaub mir, was immer du ihnen geben willst, nimm kein Geld. So etwas kommt nicht gut an. Die Eltern deines Freundes sind rechtschaffene Leute, sie arbeiten hart für ihr Geld, aber sie sind dann auch entsprechend stolz darauf was sie geschafft haben. Deshalb würden sie nie von anderen Geld annehmen.“ erklärt Tidus ihm. „Hmmm vielleicht.“ ist Roxas sich weiterhin unschlüssig. Aber ich glaube Tidus, so wie er das erzählt hat, hat sich das angehört als spräche er aus Erfahrung und davon hat er bestimmt mehr als ich und Roxas. „So zweimal Lasagne für euch.“ holt mich kurz darauf Axel´s Stimme aus meinen Gedanken. „Und für dich mein Kleiner, eine Thunfischpizza ohne Zwiebeln.“ bringt Axel auch noch das Essen für Roxas. „Guten Appetit.“ wünscht er uns noch bevor er wieder geht. „Vorsichtig ist noch ziemlich heiß.“ teilt mir Tidus sofort mit. „Danke.“ entgegne ich, da ich kurz davor war zu essen. „Ich denke jetzt sollte es gehen.“ informiert Tidus mich einige Momente später, bevor ich anfange zu essen. Ich muss sagen, es tut echt gut, mal wieder was Richtiges zu essen, nicht immer diese improvisierten Gerichte von Tidus. Ich meine ja nicht, dass sie nicht schmecken, aber satt werden wir fast nie davon. „Wie schmetts eu?“ fragt Roxas mit vollem Mund. „Also ich muss sagen für jemanden aus reichem Hause isst du nicht gerade vornehm.“ findet Tidus. „Ach so ein Quatsch, meinst du ich esse anders nur weil wir Geld haben. Wenn es schmeckt soll man essen, wie es einem gefällt, also mach ich das auch.“ erklärt Roxas, nachdem er geschluckt hat, woraufhin ich und Tidus lachen müssen. Roxas benimmt sich echt nicht vornehm, das hätte ich nie von ihm gedacht. Ich hätte eher gedacht er isst seine Pizza mit Messer und Gabel, aber da ich kein Besteckt klappern gehört habe muss er sie mit den Händen essen. „Was is so witzig daran?“ regt er sich auf. „Nichts, nichts.“ reden wir uns heraus. „Ich will das jetzt wissen, sonst spieß ich euch mit meiner Gabel auf.“ droht Roxas uns. „Es ist wirklich nichts.“ versichere ich lachend. „Ach ja? Und warum lacht ihr dann?“ lässt Roxas sich nicht beirren und piekst mich leicht in die Seite, doch das lässt mich nur noch mehr lachen. „Bitte, Gnade.“ hoffe ich auf Roxas´ gutmütige Art. „Na gut, aber nur weil es du bist.“ lässt er schließlich von mir ab. Es ist wirklich gespenstisch, es kommt mir so vor, als wären wir schon ewig Freunde, hätten jede Phase des Lebens gemeinsam gemeistert, dabei kennen wir uns erst seit gestern. Der Rest des Essens verläuft genauso lustig, wobei ich Roxas und Tidus echt loben muss, sie beziehen mich klasse in alle Vorgänge mit ein, obwohl ich nicht sehen kann was sie meinen. „Es war echt toll mit dir.“ bemerke ich als wir vor dem Restaurant stehen und uns verabschieden. „Mit euch auch. Ich wünsch dir viel Glück mit Riku am Freitag.“ entgegnet Roxas. „Danke. Geht ihr Samstag wieder aus?? Vielleicht treffen wir uns dann im Club.“ suche ich schon eine Möglichkeit, meinen Tag wieder so unbeschwert wie diesen zu verbringen. „Langsam, langsam Sora, ich will ja deine Träume von einem unbeschwerten Leben nicht zerstören, ich weiß wie viel Spaß dir das heute gemacht hat, mit Freunden einfach mal was essen, sich um nichts Sorgen zu machen, aber du bist immer noch ein Stricher, ob dir das im Moment gefällt oder nicht.“ holt Tidus mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Das weiß ich doch, ich hatte nur gehofft es für ein paar Stunden vergessen zu können. „Ich weiß.“ flüstere ich traurig. „Hey, Kopf hoch. Bereinige das mit Riku am Freitag und dann redest du mit deinen Eltern und vielleicht können wir dann schon bald zu fünft ausgehen.“ bindet Roxas auch Tidus mit in seine Zukunftswünsche ein. „Vielleicht, aber jetzt gehen wir erstmal nach Hause. Wir haben heute Nacht noch Aufträge.“ erkläre ich Roxas und wir verabschieden uns. Ich weiß, Tidus wollte mich nur an die Realität erinnern, aber so hat er mich unendlich traurig gemacht. Doch was wäre Tidus, wenn er mich nicht kaum das wir zu Hause sind mit seinen dummen Witzen wieder aufmuntern würde?? So bringe ich auch meine Schicht zufrieden stellend zu Ende. Auch die darauf folgende Woche ist eine der besten seit ich hier bin. Bei jedem Freier muss ich nur noch an Riku denken, was mich zu Höchstleistungen auflaufen lässt und ich fast das Doppelte an Trinkgeld bekomme. Auch der Chef scheint keinerlei Verdacht geschöpft zu haben, was den Termin am Freitag mit Riku betrifft. Riku ist der Letzte, das ist perfekt, so können wir uns Zeit lassen. Und dann endlich ist der große Tag gekommen. Ich sitze wieder in der Limousine von Riku´s Eltern, wieder klingele ich und wieder führt mich der Butler hinauf in die zweite Etage. „Riku?? Wo bist du??“ frage ich als ich in seiner Wohnung stehe. „Im Bad, warte ich komme zu dir.“ antwortet Riku und schon höre ich eine Tür aufgehen. „Komm wir gehen ins Wohnzimmer.“ erklärt Riku und will meine Hand nehmen. „Ich kann´s alleine.“ entgegne ich nur und lehne seine Führung ab. Als er nichts mehr erwidert, sondern weiterläuft, gehe ich ihm nach. „Willst du was trinken?“ will Riku wissen, als ich auf dem Sofa sitze. „Cola, wenn du das hast.“ wünsche ich mir. „Klar.“ stimmt Riku sofort zu und stellt mir einen Moment ein Glas auf den Tisch, bevor er sich neben mich setzt. „Bevor wir über uns reden, kann ich dich zu deiner Arbeit was fragen?“ erkundigt sich Riku. Häh?? Was soll das denn jetzt?? Was will er denn über meine Arbeit wissen?? Stricher wird er bestimmt nicht werden wollen, aber na gut, was soll´s? „Schieß los.“ fordere ich ihn auf. „Hattest du in der letzten Zeit einen Freier namens Ben?“ fragt Riku nach meinem Lieblingskunden in der letzten Zeit. Ich muss fast lachen wenn ich an den Knirps denke. „Oh ja, den hatte ich. So viel Spaß wie mit ihm, hatte ich schon lange nicht mehr.“ erkläre ich grinsend. „Danke, dass du mich so schnell vergessen hast.“ ist Riku sofort beleidigt. Darüber muss ich aber jetzt echt lachen, nie im Leben würde ich Riku wegen diesem Typen vergessen. „Nein, nein, so war das nicht gemeint. Du musst wissen, Benilein war nicht sehr erfahren und ängstlich obendrein.“ erzähle ich. „Häh?? Das will ich aber jetzt genau erfahren.“ fordert Riku. Hmmm eigentlich rede ich ja mit niemandem über so was, aber bei einem so doofen Vorfall kann ich mich einfach nicht zurück halten. „Also, Benilein, hat mich insgesamt viermal bestellt aber nur einmal mit mir geschlafen. Beim ersten Mal sind wir über´s Küssen nicht hinausgekommen, beim zweiten Mal wollte er nicht, beim dritten Mal war ich kurz davor ihn zu nehmen und dann macht er nen Rückzieher. Aber er musste jedes Mal den vollen Preis bezahlen. Na ja und weil es mir dann gereicht hat, bin ich zum Chef und hab mir die Erlaubnis geholt ihn richtig hart ran zunehmen, egal was er sagt oder tut. Das hab ich dann beim vierten Mal gemacht und weißt du was?? Benilein hat geheult wie ein kleiner Junge, aber bezahlen musste er trotzdem.“ bin ich schadenfroh, doch auch Riku scheint die Geschichte zu gefallen, er lacht total laut. „Und ich dachte er hätte dir irgendwas getan.“ bemerkt er plötzlich. „Kennst du ihn?“ will ich wissen. „Ja, leider. Er ist Kairi´s Bruder, womit wir wohl auch beim Thema wären. Kairi, von der du anscheinend gedacht hast, sie ist meine Freundin.“ entgegnet Riku. „Ja, das dachte ich. Wir, also ich und Tidus, haben euch zweimal gesehen. Einmal in der Eisdiele, da sind wir euch bis zu ihr nach Hause gefolgt und dann noch mal beim Einkaufen. Also bitte erklär mir jetzt von Anfang an wie es dazu kam.“ will ich es nun endlich von Riku hören. „An einem Tag in der Schule, da saßen ich, Axel und Roxas im Aufenthaltsraum. Kairi, die wir alle auf den Tod nicht leiden können, kam dazu und hat mich angegraben, aber ich hab alles abgelehnt. Sie ist dann wütend von dannen gezogen, danach haben Axel und Roxas angefangen rumzumachen, na ja und da wollte ich sie nicht unbedingt stören und bin schon mal vor zum Klassenzimmer gegangen. Ich hab mich noch gewundert als ich von innen Stimmen gehört hab, eigentlich sind die Zimmer immer abgeschlossen. Na ja auf jeden Fall bin ich dann rein und da hab ich zwei unserer Lehrer in einer eindeutigen Pose überrascht. Ich mag beide gerne, deshalb war ich auch bereit nichts zu verraten, leider hatte ich nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet Kairi, das mit angehört hatte und dann fing das Ganze mit ihr an. Ich sollte mit ihr schlafen, das war an dem Samstag wo ihr mich in der Eisdiele gesehen habt. Da ich nicht wusste wo sie wohnt, haben wir uns dort verabredet und wollten dann zu ihr. Als sie mich dann aber anmachen wollte, da hat sich nichts an mir geregt, absolut gar nichts. Sie hat wirklich alles versucht, aber alles blieb so wie es sein sollte. Daraufhin wollte ich gehen, aber sie hat mir eine neue Aufgabe gegeben, nämlich dass ich ihren Freund spielen sollte. Weil ich das am Anfang nicht richtig mitgemacht habe, musste ich mit ihr Shoppen gehen, da habt ihr mich ein weiteres Mal mit ihr gesehen. Na ja, das war´s dann auch schon. Kairi hat Roxas eines Tages dann so niedergemacht, dass ich unmöglich weiter ihren Freund spielen konnte, an dem Tag wurde Roxas dann auch krank. Ich war nicht mehr Kairi´s Freund, aber dich konnte ich auch nicht sehen, weil ich mich um Roxas und besonders um Roxas´ kleine Schwester Asuka gekümmert habe.“ erzählt Riku wirklich alles. Wow, endlich die Erklärung, nach der ich und Tidus umsonst gesucht haben. Wie krank kann ein Mensch wohl sein, einen anderen zu zwingen ihren Freund zu spielen?? Kairi muss echt einen an der Waffel haben, aber was mich echt wundert ist, dass Riku das so einfach mitgemacht hat. Was hat er gesagt?? Er mag die beiden Lehrer sehr?? Hmmm ich weiß nicht ob man deshalb so was auf sich nimmt. „Waren dir deine Lehrer wirklich so wichtig?“ frage ich schließlich nach. „Ja, das waren sie. Unseren Klassenlehrer haben wir schon seit der 7. Klasse und wir haben wirklich viel bei ihm gelernt und die Englischlehrerin finde ich auch total klasse. Aber glaub mir, alles was ich je mit Kairi gemacht habe, war nicht echt, das war alles nur gespielt. Bei dir jedoch war alles echt, alles was ich je für dich empfunden habe und auch jetzt noch empfinde war wahr.“ erklärt Riku. Na toll, was soll ich jetzt sagen?? Wenn ich ihm sage, dass ich ihn verdammt noch mal, mehr liebe als alles andere auf der Welt, dann muss ich aufhören mit dem Stricherdasein, dann muss ich aber auch zu meinen Eltern zurück und von alle dem darf mein Chef nichts mitkriegen. „Erzählst du mir jetzt, warum du mit Tidus geschlafen hast?“ will Riku wissen, ehe ich etwas sagen kann. „Stimmt nicht, wir haben nicht miteinander geschlafen.“ antworte ich sofort. Roxas hat das wohl nicht erzählt. „Nicht?“ fragt Riku. „Nein, also pass auf, das war so. Ich war total sauer auf dich, weil du eine Freundin hattest und mich anscheinend nur angelogen hattest, das ich dir wichtig bin und so. Na ja deshalb hab ich mich ziemlich betrunken und dann hat Tidus gesagt, dass du da bist. Ich war so sehr wütend, wohl auch etwas benebelt von dem vielen Alkohol, auf jeden Fall hab ich Tidus deshalb, auf die Tanzfläche gezerrt und ihn geküsst. Du hast dich daraufhin wohl verzogen, aber mir war das in dem Moment egal. Da war plötzlich der Wunsch mit Tidus zu schlafen, ich weiß nicht woher er kam. Doch auf jeden Fall ging er so schnell wie er gekommen ist, nach dem Vorspiel hab ich die ganze Sache abgebrochen. Tidus sagt, ich hätte das damit begründet, dass ich dich nicht betrügen wolle. Und das will ich auch nicht, ich will nur mit dir zusammen sein, weil ich......“ breche ich ab. Verdammt, warum kann ich das nicht einfach sagen???? Ist das so schwer??? Ich liebe dich, in Gedanken klappt das doch auch, nur über die Lippen will mir dieser doofe Satz nicht kommen. Alles nur weil so viel an diesem einen Satz hängt?? Wenn ich ihn jetzt ausspreche kann ich es nicht mehr zurücknehmen und wenn ich ihn nicht ausspreche, dann lebe ich mein Leben weiter wie bisher. Aber will ich das??? NEIN!!! Ganz eindeutig nicht, ich will nicht weiter mit absolut ekelhaften Typen schlafen müssen nur um ein bisschen Geld zu bekommen. Nein, ich will wieder zurück in mein altes Leben, zu meinen Eltern und in meine gewohnte Umgebung. „Sora, denk ruhig nach. Sprich erst weiter wenn du dir auch wirklich sicher bist.“ ist Riku sofort verständnisvoll. Ich bin mir sicher wirklich, ich will endlich mit Riku zusammen sein und nur mit ihm, am liebsten 24 Stunden am Tag und dann holen wir alles nach was ich in meinem Leben versäumt habe und Tidus nehmen wir auch überall hin mit, er soll auch endlich glücklich werden. „Ich bin mir sicher, glaub mir......“ fange ich wieder an. „...ich liebe dich.“ spreche ich flüsternd weiter. „Ich liebe dich so sehr, will nicht mehr ohne die sein. Ab jetzt soll es uns nur noch im Doppelpack geben und keiner wird uns da rein reden.“ werde ich plötzlich mutiger und beende damit meinen Satz. Egal wie peinlich das jetzt war, aber ich musste es ihm sagen, sonst hätte ich es ewig mit mir herumgetragen. „Sora, das will ich auch. Schon seit unserem ersten Treffen gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Alles an dir hat mich fasziniert, dein Körper, aber vor allem, das Geheimnisvolle das dich umgab. Du hast dir von mir nichts sagen lassen, obwohl du wirklich schwächer bist als ich. Doch du hast dich durchgesetzt, noch dazu kam, dieses wunderbare Gefühl in deiner Nähe. Glück, Zufriedenheit, Liebe, das alles fühle ich immer wenn ich dich sehe. Und weißt du auch warum?? Weil ich dich so sehr liebe.“ flüstert Riku mit wirklich komischer Stimme, anscheinend ging es ihm nicht anders als mir. Aber was er gesagt hat war wirklich wunderschön. Langsam rutsche ich zu ihm, taste nach seiner Wange, um dann über sie zu streicheln. „Du bist so toll.“ hauche ich ihm entgegen und lege meinen Kopf an seine Halsbeuge. „Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe.“ Ich merke wie Riku mich auf seine Beine zieht, zum ersten Mal, habe ich nichts dagegen, den anderen führen zu lassen. Riku vertraue ich, dieses Vertrauen war schon von Anfang an da, auch wenn ich es nicht wahr haben wollte, es war da. „Was denkst du wie froh ich bin. Jetzt komme ich mir nicht mehr so allein vor, jetzt habe ich dich und zwar für mich allein. Ist doch so, oder?“ fragt Riku und erinnert mich wieder an mein Stricherdasein. Wenn das so sein soll, dann sollte ich möglichst bald mit meinem Vater reden. „Ich weiß nicht. Meine Eltern müssen das alles erstmal erfahren. Ehrlich gesagt war ich viel zu feige, jetzt schon zu ihnen zu gehen. Ich hatte Angst du weißt mich wegen der Geschichte mit Tidus zurück.“ erkläre ich, woraufhin ich ein leises Lachen höre. „Nein, das könnte ich gar nicht. Ich musste so oft an dich denken, immer und immer wieder, langsam wurde mir es echt egal, was du da mit deinem Freund gemacht hast.“ entgegnet Riku. „Danke, Riku. Ich verspreche dir ich werde so schnell wie möglich mit ihnen reden.“ versichere ich lächelnd und lasse meinen Kopf weiterhin bei seinem Hals liegen. Riku erwidert nichts mehr, fängt dafür an wunderbar über meinen Körper zu streicheln. Ich könnte hier einschlafen, so gemütlich geht Riku mit mir um. Umspielt mit seinen Fingern meinen Körper, streicht über meinen Bauch, meine Brust, meinen Hals und mein Gesicht, bis er bei meiner Sonnenbrille ankommt. „Sora, bitte, darf ich deine Augen sehen?“ will er plötzlich wissen. „Ich...aa...aber sie sind nicht schön.“ entgegne ich stotternd. Ich weiß zwar nicht wie sie aussehen, aber ich kann es mir vorstellen, ausdruckslos und leer. „Macht nichts.“ flüstert Riku und nimmt mir vorsichtig die Brille ab. „Aber Sora...“ kommt es erschrocken von ihm. „Ich hab doch gesagt, sie sind nicht schön, du musst es mir nicht unter die Nase reiben.“ wehre ich ab. Ich bin mir sicher, er hat sich wegen meinen Augen erschrocken. „Quatsch, deine Augen sind wunderschön. Sie sehen aus wie glänzende Saphire.“ spricht Riku das schönste Kompliment aus, das ich bis jetzt gehört habe. Glänzende Saphire?? So sehen meine Augen also aus?? Ich kann gar nicht sagen wie glücklich mich das alles macht. „Danke, Riku.“ krächze ich, etwas überrumpelt doch wunderbar zufrieden. „Nichts zu danken.“ erwidert Riku hebt mein Kinn etwas an und vereinigt unsere Lippen zu einem, von meiner Seite überraschenden Kuss. Aber ich genieße ihn, lasse mich richtig fallen in diese babyweichen Lippen, genieße Riku´s Streicheleinheiten dabei und seine Wärme. „Sorry, aber ich konnte nicht mehr anders.“ erklärt Riku, als wir uns wieder von einander lösen. Doch ich will das gar nicht hören, wie lange habe ich mich nach seinen Lippen gesehnt, wie lange musste ich mich damit abfinden, dass ich sie niemals mehr spüren kann. „Glaub mir, das war wunderschön.“ versichere ich ihm und lege meinen Kopf an seinen Hals zurück. Wieder fühle ich seine Hände die so sanft über meinen Körper streicheln und mich ganz und gar entspannen lassen. Ein gehauchter Kuss auf meine Haare, lässt mich kurz kichern, Riku´s Nase hat mich dabei einfach zu viel gekitzelt. „Kichererbse.“ bemerkt Riku flüsternd, als die Tür zum Wohnzimmer aufgerissen wird und ich total erschrecke. Wer auch immer das war, bekommt jetzt was zu hören, ich hätte fast nen Herzinfarkt bekommen. „Sorry, aber ich hab die Spannung zu Hause nicht mehr ausgehalten.“ erklärt Roxas kleinlaut. „ROXAS!!!!!! Spinnst du??? DU hast die Spannung nicht mehr ausgehalten und jagst mir so einen Schrecken ein???“ rege ich mich auf, als ich bemerke, das noch jemand im Raum ist. Die Schritte dieser Person sind jedoch ganz anders, als die von Roxas, sie ist eindeutig ein Mädchen. „Tut mir...“ fängt Roxas an, doch wird von mir unterbrochen. „Wer ist da noch?? Da ist noch jemand im Raum, ein Mädchen.“ erkläre ich. „Ja, Roxas´ Schwester ist auch mitgekommen.“ entgegnet Riku mit einem echt freundlichem Ton in der Stimme. Er scheint, das Mädchen gern zu haben. Ich krame in meinem Kopf wie sie wohl heißt, ich bin sicher Roxas oder Riku haben sie erwähnt, aber ich muss echt lange suchen, bis mir ihr Name wieder einfällt. „Du heißt Asuka, richtig?“ will ich von ihr persönlich wissen. Erstens muss ich endlich ihre Stimme hören und zweitens will ich verstehen warum Riku sie so gern hat. „Ähhh ja, das stimmt. Woher weißt du das?“ will sie wissen. Sie hat ne echt freundliche und helle Stimme, ähnlich wie Roxas, aber trotzdem anders. Ein richtiger Begriff für sie fällt mir aber nicht ein. „Dein Bruder und Riku haben schon von dir erzählt.“ erkläre ich. „Hmmm ach so.“ antwortet sie schüchtern. Ich weiß nicht, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sie irgendwas verbirgt. Sicher kommt ihre Schüchternheit auch daher, dass sie noch nie mit jemanden wie mir gesprochen hat, aber da ist noch was anderes, ein Geheimnis schwingt in ihrer Stimme mit. „Warum bist du so schüchtern?“ frage ich schließlich so direkt wie bei Roxas. „Ich...ähhh...ich bin nur müde.“ redet sie immer noch um den heißen Brei herum. „Müde?? Aber es kann höchstens halb 11 sein, da kommst du aber nicht nach deinem Bruder und Riku, die würden jetzt noch weggehen.“ gebe ich zurück um sie aus der Reserve zu locken. „Ich bin aber nicht wie die beiden. Ich hab keinen Freund und jetzt lass mich in Ruhe.“ blockt sie ab. Daher weht also der Wind, sie ist eifersüchtig. „Asuka, was hast du denn?? Sora hat dir doch nichts getan.“ mischt Riku sich ein. „Nein, hat er nicht.“ entgegnet sie nur und läuft aus dem Zimmer. „Nich schon wieder. Seit sie gehört hat, dass ihr euch aussprechen wollt, is sie die ganze Zeit so drauf. Ich glaube ich geh ihr mal lieber nach.“ erklärt Roxas seufzend. „Kann ich mitkommen, ich glaub ich weiß was deine Schwester bedrückt.“ teile ich den anderen beiden mit. „Ach ja?? Was bedrückt sie denn?“ fragt Roxas neugierig. „Das soll sie dir selber sagen, wenn sie soweit ist. Ich verrat´s dir bestimmt nicht, wenn Asuka es nicht sagen will.“ antworte ich. „Kann ich jetzt mitkommen?“ „Sicher.“ stimmt Roxas zu und ich setze noch meine Brille wieder auf, bevor wir drei laufen zu ihm. Roxas wohnt wirklich gleich nebenan, das finde ich toll, wenn ich hierher zurückkehre hab ich dann schon zwei Freunde in meiner Nähe. „Sie is sicher in ihrem Zimmer.“ vermutet Roxas als wir einige Stufen hinauf gehen, die anscheinend in den zweiten Stock führen. Ein wirklich wundervoller Klavierklang durchzieht das Haus, ist das Asuka die da spielt?? Ich habe selber Klavier gespielt, als ich noch zu Hause war, aber so toll wie sich das anhört, konnte ich es nie. „Willst du allein zu ihr?“ will Roxas wissen. Ich nicke nur, ehe Roxas meine Hand zu einem Türknauf führt. „Viel Glück.“ wünschen mir er und Riku noch ehe ich vorsichtig eintrete. „Hallo Asuka.“ begrüße ich sie. „Was willst du? Lass mich alleine.“ fordert sie mit weinerlicher Stimme. Ist es denn wirklich so schlimm?? „Ich hab mich gefragt ob du mich vielleicht mitspielen lässt.“ entgegne ich und komme vorerst vom eigentlichen Thema an. Darauf höre ich wie sie sich anscheinend die Tränen aus dem Gesicht wischt. „Kannst du das denn?“ will sie neugierig wissen. Jetzt erkenne ich klar Roxas in ihr wieder, diese vorsichtig-freundliche Art, die mir so gefällt. „Klar, ich hab früher selber gespielt.“ antworte ich. „Dann komm.“ stimmt sie zu, steht auf und zieht mich mit sich zum Klavier. „Spielst du mir was vor?“ fragt Asuka schüchtern. „Mit Vergnügen.“ bejahe ich und fange an zu spielen. Anfangs mache ich noch viele Fehler, ich habe auch seit über drei Jahren nicht mehr gespielt, aber bald klappt es ganz gut und auch Asuka gefällt es. Sie legt seufzend ihren Kopf an meine Schulter. „Du spielst toll.“ lobt sie mich. „Du auch.“ gebe ich lächelnd zurück. „Riku mag das bestimmt auch.“ mutmaßt sie. „Das weiß ich nicht. Ich glaube klassische Musik is nich seine Stärke. Aber ich weiß was er mag und das bist du. Er mag dich als sehr gute Freundin und er is gerne mit dir zusammen.“ erzähle ich. „Aber er liebt dich.“ sieht sie selbst ein. „Ja und ich ihn. Es tut mir wirklich Leid für dich. Ich bin überzeugt davon, dass du ein klasse Mädchen bist, aber Riku steht nun mal auf Jungs.“ erkläre ich ihr die für sie traurige Wahrheit. Danach sagt sie lange nichts mehr, kuschelt sich nur echt süß an mich. „Weißt du, ich bin froh, dass Riku sich in dich verknallt hat und nicht in irgend so nen doofen Trottel, wie Ben.“ teilt sie mir schließlich mit. Ich muss unweigerlich darüber lachen, Riku und Benilein??? Das wäre schon was, Riku müsste wahrscheinlich noch jeden zweiten Tag zu nem Stricher so prüde wie Ben ist. „Glaub mir, in so nen doofen Trottel, kann sich kein Mensch verlieben.“ entgegne ich, woraufhin sich Asuka von mir löst. „Danke für die Blumen.“ resigniert sie. War sie wohl vorher in ihn verknallt?? Ach nein, ich muss auch wieder das Dümmste überhaupt sagen. „Tut mir Leid, aber Ben ist doch keiner für dich. Er ist oberflächlich, doof und prüde.“ versuche ich sie zu trösten. „Ich weiß.“ antwortet sie lachend. „Mit dem hab ich schon lange kurzen Prozess gemacht.“ Gott sei Dank. „Ohh Mann und ich dachte, ich hab dir schon wieder was getan was dich traurig macht.“ entgegne ich seufzend. „Nein, hast du nicht und das Riku dich liebt, dafür kannst du nichts, das habe ich auch verstanden. Weißt du was?“ fragt Asuka und klammert sich an meinen Arm. Ich schüttle ratlos den Kopf. Was kommt denn jetzt?? „Du bist echt toll.“ erklärt sie und küsst mich kurz auf die Wange. „Danke, du auch.“ kann ich gerade noch erwidern ehe Riku und Roxas ins Zimmer platzen. „Asuka was machst du da mit Sora?“ will Roxas wissen. „Sie hat gar nichts gemacht. Außerdem hab ich euch nicht gesagt ihr sollt nicht lauschen?“ frage ich. Das hatte ich ihnen deutlich eingeschärft als wir zu Roxas gelaufen sind, aber die zwei halten sich natürlich nicht dran war ja klar. Eigentlich wollte ich Asuka das ersparen, dass jeder weiß, warum sie so traurig und aufbrausend war. „Na ja, wir haben uns eben Sorgen gemacht. Asuka is doch meine Schwester und Riku´s beste Freundin. Sorry.“ nuschelt Roxas kleinlaut. „Und du? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ frage ich Riku. „Na ja, du kannst echt toll Klavier spielen. Warum hast du das nie erzählt?“ will Riku wissen. „Du wirst mir bestimmt nicht erzählen, dass du auf klassische Musik stehst.“ gebe ich zurück. „Manchmal. Früher hab ich Geige spielen gelernt.“ gesteht Riku. „WAS?!?!“ sind wir alle drei perplex. „Na ja, das hat mir eben Spaß gemacht und ich war richtig gut darin. Ich hab das nie erzählt, weil es mir immer ein bisschen peinlich war. Alle hielten mich immer für nen coolen Typen und das wollte ich nich verlieren.“ erklärt Riku. Ich weiß nicht, aber darüber muss ich irgendwie lachen. Dass Riku über so was überhaupt nachdenkt hätte ich nie gedacht. Kurze Zeit später höre ich auch Roxas und Asuka lachen. In diesem Moment fühle ich mich so losgelöst von allen, hauptsächlich von meinen Problemen, wenn ich mit Riku und seinen Freunden zusammen bin, fühle ich nur Glück. Wie selten dieses Gefühl doch ist. „Is ja wieder gut, so lustig is es auch nicht.“ beschwert Riku sich, als wir immer noch lachen. „Es ist auch nicht lustig, dass du Geige spielst. Es ist nur lustig, dass du denkst wir würden dich deshalb nicht mehr mögen.“ klärt Asuka ihn auf, als wir uns langsam wieder beruhigen. „Echt Riku, wir mögen dich doch egal was du machst. Sora sollte dafür das beste Beispiel sein.“ erklärt Roxas. Er hat es wahrscheinlich nicht so gemeint, aber dieser Satz bringt mich schlagartig wieder in die Wirklichkeit zurück und sagt mir was ich bin und warum ich eigentlich zu Riku gegangen bin. Langsam senke ich meinen Kopf, bevor mir leise Tränen über die Wangen rennen. Asuka, Roxas und Riku, sie sind alle glücklich hier, und ich??? Ich bin so unzufrieden mit meinem Leben, was musste ich auch alles falsch machen. „Sora?? Was is mit dir?? Hab ich was Falsches gesagt???“ ist Roxas sofort bei mir und streichelt mir durch die Haare. „Nein, nur die Wahrheit.“ gebe ich zurück. „Aber Sora, das is doch nicht schlimm. Du kommst doch bald wieder zu uns und selbst jetzt mögen wir dich, also hör bitte auf zu weinen.“ versucht auch Asuka mich zu beruhigen. „Genau, wir mögen dich, so wie du bist. Egal mit was du dein Geld verdienen musst. Und glaub mir, einen solch netten, süßen, tollen, einfach super Menschen hab ich noch nicht kennen gelernt.“ teilt Riku mir mit. Seine Worte lassen mich aufhorchen, ich dachte schon er sagt gar nichts. Aber auch die anderen, ihre Worte trösten mich, genauso wie die von Riku. Doch irgendwie scheint mir mein Körper überhaupt nicht zu gehorchen, noch immer rennen dicke Tränen über meine Wangen. „Komm mal her.“ flüstert Riku plötzlich und zieht mich von der Klavierbank in seine Arme. Sofort werden meine Wangen warm, solche Zärtlichkeiten einfach zu zulassen, das muss ich wohl noch lernen. „Was ist los mit dir? Na los erzähl. Ich hör dir zu und ich werde dir helfen für deine Probleme eine Lösung zu finden.“ versichert Riku mir und wischt einige meiner Tränen weg. Soll ich ihm jetzt wirklich alles sagen was mir Sorgen bereitet??? Ich meine, wir sind ja jetzt zusammen und da erzählt man sich das, oder??? Aber ob Riku das auch wirklich versteht, es wäre mir lieber mit Tidus zu reden, er kennt die Problematik und auch sonst kann ich mich auf ihn verlassen, bei Riku ist diese Sicherheit einfach noch nicht da, besonders wenn auch noch Roxas und Asuka dabei sind. „Sora?? Willst du mir das alleine sagen?? Sollen wir wieder zu mir?“ fragt Riku, fast so als hätte er meine Gedanken gelesen. „Ich...ähhhh...“ fange ich an, werde aber von Asuka unterbrochen. „Komm, Bruderherz, wir gehen. Und diesmal wird nicht gelauscht, KLAR?!?!“ fragt Asuka befehlerisch. „Nein, ich bin ganz brav.“ gibt Roxas klein bei und ich höre wie die beiden hinausgehen. Riku zieht mich unterdessen mit sich, ich bin mir total unsicher was ich jetzt machen soll. Ich bin in dem Zimmer eines für mich noch relativ fremden Mädchens und bin total hilflos, wenn ich jetzt weg will, dann habe ich keinen Plan wohin ich muss. Riku zieht mich immer weiter mit, bis wir anscheinend bei einem Sofa oder so was sind, sofort legt sich Riku darauf, ich auf ihm. Zugegeben, jetzt fühle ich mich fast wohl, mein Kopf ruht auf seiner Brust, sein warmer Körper unter mir, seine sanften Berührungen überall auf meinem Körper. „Erzählst du mir jetzt was los ist?“ will Riku wissen. „Hat es etwas mit deinen Eltern zu tun?“ „Ich...weiß nich...ja und nein. Ich hab einfach Angst. Was is wenn sie mich nicht mehr wollen, wenn ich ihnen sage, was ich in den letzten drei Jahren gemacht habe??? Was is wenn sie mich dann ekelhaft finden.“ teile ich Riku alles mit was mir auf der Seele liegt. „Und wenn sie mich dann nicht aufnehmen, wo geh ich dann hin??? Ich möchte doch unbedingt bei dir sein.“ Riku ist nun sehr lange still, ich bin kurz davor aufzustehen und wegzugehen. Wenn er damit nicht zu Recht kommt, wie soll das dann später werden?? „Weißt du Sora, deine Zweifel sind wirklich verständlich. Aber ich bin mir sicher, deine Eltern werden dich aufnehmen, egal was du getan hast. Und ich glaube fest daran, dass sie dich lieben, sonst hätten sie sich nie so um dich gesorgt und die ganzen Suchaktionen gemacht.“ erklärt Riku zuversichtlich. Wow, jetzt bin ich aber echt überrascht, dass er dann so aufbauende Reden schwingt hätte ich nie gedacht. Aber es stimmt was er sagt und wenn ich ehrlich bin, habe ich das schon lange gewusst, ich wollte es mir nur nicht eingestehen. „Du, Riku, könntest du...weißt du...na ja...“ stottere ich, zu feige meine Bitte in Worte zu fassen. „Sora, was willst du?? Sag es einfach, ich lache nicht und ich sage bestimmt auch nicht nein.“ versichert mir Riku. „Aber du weißt doch gar nicht was ich will, wie kannst du sagen, du verneinst bestimmt nicht?“ frage ich überrascht. „Weil ich jetzt immer für dich da sein will und ich werde dich überall unterstützen und dir helfen. Denn du bist das Wichtigste für mich und ich will dich nie wieder verlieren.“ erzählt Riku ehrlich. Jedes seiner Worte trifft mich so sehr, noch nie hat jemand so was zu mir gesagt, noch nie war jemand so ehrlich zu mir und hat mir freiweg erzählt was er fühlt. „Na gut, kannst du mit zu meinen Eltern?“ will ich schließlich wissen. „Das ist alles??“ ist Riku etwas perplex. Ich nicke nur. „Klar, komme ich mit.“ stimmt Riku freudig zu, zieht mich zu sich hinauf und küsst mich. Voller Freude und Zufriedenheit erwidere ich den Kuss, streichle seine Lippen sanft und mit aller Wärme die ich habe. Ob ich wohl einen Schritt weiter gehen sollte?? Unsicher lasse ich vorsichtig meine Zunge über seine Lippen wandern, doch ich werde immer sicherer, dass das die richtig Entscheidung war, Riku öffnet seine Lippen ein Stück, lässt mich bereitwillig seine Mundhöhle erkunden. Über jeden Zentimeter lecke ich, fühle dabei erneut Riku´s Streicheleinheiten, diesmal so wunderschön auf meinem Rücken. Vorsichtig fährt er an meiner Wirbelsäule hinab, ist schließlich bei meinem Po angekommen, über welchen er ebenfalls streichelt. Ein zufriedenes Seufzen fließt in den immer noch anhaltenden Kuss mit ein, als Riku´s Zunge sich an meiner reibt und langsam ein Spiel zwischen uns entfacht, was ich am Ende für mich entscheide. „Ich liebe dich.“ flüstert Riku, greift nach meiner Brille und nimmt sie mir erneut ab um mir danach einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. „Ich glaub...ich dich auch.“ gebe ich unsicher und sehr leise zurück. Das laut auszusprechen, bereitet mir immer noch die größte Angst. Ich weiß ja, dass ich hier bei Riku bin, das mich wirklich niemand, der mir was Böses will belauschen kann. Aber die Angst, dass mein Chef der wirklichen Beziehung zu Riku auf die Sprünge kommt wächst mit jedem Moment mit dem ich hier bin. „Riku?? Meinst du, ich kann dann nach Hause?“ will ich vorsichtig wissen. Ich will ihn keinesfalls verärgern, er soll wissen, dass ich auch noch hier bleibe wenn er es möchte. „Nach Hause??? Nein, auf keinen Fall. Wir gehen jetzt aus.“ erklärt er. „WAS?!?!?! Aber du weißt doch wie es um dich und mich steht. Wenn mein Chef das herausfindet, köpft er mich.“ entgegne ich aufgeregt. Was denkt er eigentlich??? Dass mein Chef mich mit Samthandschuhen anfasst, nur weil ich blind und sein bester Stricher bin??? NEIN, ganz BESTIMMT nicht. „Tja, Sora, ich hab mir da was überlegt. Da dein Chef es nicht gerne sieht, wenn du das ohne Bezahlung machst, werde ich dir Geld dafür geben. Du kannst dann erzählen, dass ich das noch gewollt hätte und der Kunde ist schließlich König oder?“ fragt er und richtet sich langsam auf, mich mitziehend. Eigentlich hat er ja Recht, wenn nur dieses böse Gefühl in mir nicht da wäre. In mir schreit es geradezu, geh nicht mit, geh nach Hause, das wird böse enden, aber ich möchte doch so gern bei ihm sein, möchte ganz normal mit ihm ausgehen und mich mit ihm amüsieren. Tanzen, Kuscheln, Trinken, Schmusen, das möchte ich alles mit ihm zusammen machen, aber kann ich das wirklich? Diese Story die Riku sich für mich ausgedacht hat wäre plausibel genug um es dem Chef zu erklären, aber wird das wirklich so einfach gehen??? „Ich weiß nicht, Riku.“ gebe ich schließlich zurück. „Was weißt du nicht?“ will Riku wissen. „Ob mir das der Chef so abkauft. Er hat mich ja nach dem einen Kuss mit dir, schon verwarnt und glaube mir das war nicht gerade schön. Ich möchte das deshalb nicht nochmal mit machen.“ erkläre ich. „Bitte Sora, glaub mir, meine Erklärung is gut und dein Chef wird sie dir bestimmt auch abnehmen. Bitte nur heute Abend und das nächste Mal wenn wir ausgehen, da bist du kein Stricher mehr.“ flüstert Riku in mein Ohr und beginnt an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Mhmmmm er kann das echt gut, vielleicht sollte ich es einfach machen, ich meine das Gefühl in mir kann ja auch lügen, also warum soll ich nich mal ein bisschen Spaß haben, mit dem Menschen, der mir so sehr gefällt. „Also gut, gehen wir.“ stimme ich zu. „WIRKLICH?“ strahlt Riku mich mit seiner aufgeregten Stimme an. Ich nicke lächelnd, woraufhin er mich von sich hebt und auf den Boden stellt. Einen Moment später fühle ich schon, wie er meine Hand nimmt. Schüchtern und vorsichtig drücke ich sie kurz, ehe ich mich von ihm führen lasse. Wir gehen etwa zehn Schritte nach links, dann durch eine Tür, anscheinend in Roxas´ Zimmer. „Hallo ihr zwei. Wir wollten uns nur... Was hast du denn vor?“ bricht Riku plötzlich seinen eigentlichen Satz ab. Wir sind wohl wirklich in Roxas´ Zimmer. „Ich gehe jetzt aus, was denkst du denn???“ will Roxas mit verwunderter Stimme wissen. „Alleine?“ fragt Riku. „Nö, Axel hat gerade angerufen. Roxas hat echt einen an der Waffel wenn die zwei telefonieren. Schmalz pur, sag ich nur.“ regt Asuka auf. Sie ist also auch da. „Ach halt die Klappe.“ herrscht Roxas sie an. Wow, so hab ich ihn noch nie gehört, dass er so was auch kann überrascht mich. „Wo wollt ihr hin?“ will er schließlich von uns beiden wissen. „Wo wollt ihr hin?“ gibt Riku die Frage zurück. „In den Club.“ erklärt Roxas. „Gut, dann nehmt ihr uns doch sicher mit oder?“ schlägt Riku vor. „Hmmmm, wenn ihr brav seid, schon.“ spielt Roxas ein bisschen mit uns. „Du kennst mich doch, ich kann kein Wässerchen trüben.“ scherzt Riku. „Und Sora erst recht nicht.“ fügt er noch hinzu und zieht mich zu ihm. Sofort werden meine Wangen wieder warm, was is nur mit mir los??? Solche Berührungen sollte ich als Stricher doch gewohnt sein, aber jedes Mal wenn Riku mich so zärtlich berührt, jegliche Wärme in dieses Berührungen steckt, fühle ich mich so gut, wie lange nicht mehr. „Also gut, wir nehmen euch mit. Aber ihr haltet euch wirklich zurück.“ verlangt Roxas. „Müssen wir auch.“ stimme ich zu. „Müssen wir das?“ will Riku wissen. „Ja, wenn mir mein Chef die Story abnehmen soll. Keinerlei Zärtlichkeiten gegenüber mir, keine Streicheleinheiten, Küsse oder sonst was. Das muss alles von mir ausgehen, dann wird es so aussehen, als würde ich machen was du willst.“ erkläre ich. „Meinst du ich will das nich?“ fragt Riku unbekümmert. Also langsam reicht es mir, er nimmt das Ganze meiner Meinung nach viel zu locker. „Ach Riku, du weißt genau wie ich das meine. Wenn du so ganz ohne Verstand auf die Sache zugehst, dann geh ich nach Hause. Du musst dir überlegen, was es für mich bedeutet, wenn wir auffliegen.“ gebe ich hart zurück um Riku auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Noch habe ich nicht mit meinen Eltern gesprochen, noch bin ich zu 100% Stricher und wenn Riku sich nicht zusammen nimmt, wird das wohl auf ewig so bleiben. „Tut mir Leid, ich hab mich nur so gefreut, dass wir zusammen weggehen.“ erwidert Riku reumütig. „Darfst du ja auch, nur solltest du dir bewusst sein, was ich im Moment bin.“ erkläre ich. „Mein Freund und leider auch Stricher. Aber sobald das vorbei ist, darf ich mich richtig freuen, wenn wir weggehen.“ stellt Riku fest. Dieser Typ ist echt eine Klasse für sich, wie kann er nur denken, dass alles so einfach geht?? Aber irgendwie freue ich mich darüber, dass er schon so weit in die hoffentlich gute Zukunft schaut. „Ja, dann darfst du dich freuen.“ antworte ich schließlich lächelnd, woraufhin ich von Riku ein fieses Lachen höre. „Da wirst du was erleben, das sag ich dir.“ verspricht er. „Wir werden sehen, wer was erleben wird.“ erwidere ich grinsend. „Seid ihr dann fertig mit euren Debatten?“ will Roxas wissen. „Ja, ich muss nur noch drüben meine Jacke holen. Bin gleich wieder bei euch.“ erklärt Riku, küsst mich kurz auf die Wange und geht dann aus dem Raum. Ohhh, eine Jacke, wie gerne hätte ich auch eine, in den letzten Tagen sind die Temperaturen so stark gesunken, aber eine Jacke ist im Moment wirklich nicht drin. „Willst du dir was anderes anziehen?“ fragt Roxas plötzlich. „Ich...na ja...die besten Klamotten hab ich nicht an.“ druckse ich ein bisschen herum. Von ihm so einfach was anzunehmen ist auch nicht gerade meine Stärke. Nach dem Essen, das er uns spendiert hat, musste ich immer wieder an den Preis denken, den Roxas da für uns bezahlt hat. „Ich such dir was aus.“ ist Asuka sofort dabei und ich höre ihre zarten, leisen Schritte, die anscheinend zum Kleiderschrank ihres Bruders laufen. Kurze Zeit später haben mich Roxas und seine Schwester schon angezogen. Ein Hemd mit langen Ärmeln, darunter ein T-Shirt und eine lange, wie sie mir gesagt haben, schwarze Hose. Aber das Beste war die Jacke, die Roxas mir gegeben hat, außen eindeutig Cord, aber innen so kuschelig weich und warm. „Die Jacke ist toll.“ lobe ich sie. „Wirklich?? Wenn du willst, kannst du sie behalten. Die hab ich noch vom letzten Jahr.“ erklärt Roxas. „Aber das kann ich nicht annehmen.“ protestiere ich. Ich kann ihm doch nicht einfach seine Jacke wegnehmen. „Doch kannst du. Das Riku jetzt so glücklich ist, das ist allein dein Verdienst und da ist die alte Jacke wohl nur ein geringer Preis dafür. Also nimm sie ruhig.“ fordert Roxas. „Aber ich weiß nicht. Brauchst du sie echt nicht mehr?“ will ich wissen. Ich meine Ausleihen ist ja okay, aber Behalten??? „Nein, fühl doch mal, ich hab ne neue.“ entgegnet Roxas, nimmt meine Hände und legt sie auf seinen Oberkörper. Ich lasse sie darüber schweifen, er hat wirklich ne Jacke an, die ist auch toll glaube ich jedenfalls. „Na gut, okay.“ stimme ich zu. „Dann gehen wir schon mal nach unten.“ erklärt Roxas und will mich führen. „Ich weiß es allein, bis zu eurer Treppe sind es noch etwa 7 Schritte und sie hat 15 Stufen. Außerdem ist dort ein Treppengeländer an dem ich mich festhalten kann.“ lehne ich seine Hilfe ab. „Aber eine Sache noch, du musst darauf achten, dass mich euer Butler nicht sieht.“ „Der hat ab heute Urlaub, sonst hätte ich dich nie hierher gebracht.“ antwortet Roxas und läuft dann vor mir, aus dem Zimmer und die Treppe hinab, hinter mir Asuka. Riku kommt einige Momente später und nachdem er erstmal mein Outfit bewundert hat und wir uns von Asuka verabschiedet haben fahren wir in der Limo von Roxas´ Eltern zu Axel. Hier in diesem Auto, ist der Geruch ein ganz anderer, als bei dem von Riku´s Eltern oder seinem, hier riecht es eindeutig nach Orangen. „Esst ihr hier immer Orangen oder warum riecht das so stark danach?“ will ich wissen. „Mama steht voll auf den Geruch, deshalb hat sie einen Duftbaum hier aufgehängt.“ erklärt Roxas. „Eigentlich ist der Geruch gar nicht mehr stark, es wundert mich, dass du ihn überhaupt riechst.“ „Ich habe wohl ne bessere Nase als du, schließlich sehe ich nichts. Apropos, Riku, wo is meine Brille?“ will ich plötzlich wissen. Er hat sie mir vorhin abgenommen, also muss er sie auch noch haben. „Die liegt bei Asuka, warum?“ fragt Riku. „Ohne Brille, gehe ich nicht mit. Niemand soll wissen, dass ich blind bin.“ antworte ich. „Tut mir Leid, aber nochmal zurück geht nicht. Du wirst wohl oder übel ohne Brille gehen müssen.“ entgegnet Riku. „NEIN, werde ich nicht. Ohne Brille, gehe ich nach Hause.“ vertrete ich stur meine Meinung. „Hier, hast du sie.“ gibt Riku plötzlich klein bei und drückt mir die Brille in die Hand. Er hatte sie also die ganze Zeit und wollte, dass ich ohne gehe??? Der spinnt doch. „WAS sollte DAS?“ will ich sauer wissen. „Na ja, ich dachte einfach, dass jeder diese schönen Augen sehen sollte, nicht nur ich, Roxas und Asuka.“ erklärt Riku leise. „Sie sind nicht schön. Auch wenn du sagst sie sehen aus wie glänzende Saphire, nicht alle Leute empfinden so und wenn sie mich anstarren kann ich das fast fühlen. Ich hasse es so angestarrt zu werden.“ erkläre ich wieder ruhig. Riku hat es anscheinend nur gut gemeint, dass soll ich ihm schon verzeihen. „Tut mir Leid, kommt nicht wieder vor.“ entschuldigt sich Riku leise. „Passt schon, Riku.“ versichere ich und kuschle mich an ihn. Wie automatisch, schließen mich Riku´s Arme ein, streicheln sanft über meinen Körper und machen mich mit jedem Moment glücklicher. Wenig später halten wir an, anscheinend sind wir bei Axel angekommen. Dies bestätigt sich, als einen Moment später die Tür geöffnet wird und Axel uns überschwänglich begrüßt, danach Roxas einen Kuss entweder auf die Wange oder auf die Lippen gibt. „Dann seid ihr also jetzt ein Paar?“ fragt Axel während der weiteren Fahrt. „Ja, aber das is noch geheim. Sora muss was regeln, bevor wir es an die große Glocke hängen können.“ erklärt Riku ohne zu erwähnen was ich bin. Dafür bin ich ihm dankbar, so wie das bis jetzt mitbekommen habe, wissen nur Roxas und Asuka was ich eigentlich bin und das ist auch gut so. „Is ja auch eure Sache, wann ihr es bekannt machen wollt.“ gibt Axel verständnisvoll zurück. Anscheinend kennt er das, Roxas und er hatten wahrscheinlich auch gewisse Schwierigkeiten. Schließlich kommen wir an. „Du, Roxy-chan, könntest du mir was leihen. Meine Eltern waren noch nicht da um mir mein Taschengeld zu geben.“ erklärt Axel leise. „Kommt mit, ich bringe euch gratis rein.“ beende ich das. „Überlasst mir das Reden und ihr dürft euch nicht wie ein Paar verhalten, kein Händchen halten oder so. Dasselbe gilt für uns.“ spreche ich weiter und löse meine Hand von Riku´s. Danach gehen wir zum Türsteher. Der begrüßt mich natürlich sofort, so oft wie ich und Tidus hier sind, kennt er mich schon persönlich. Außerdem haben wir hier freien Eintritt um neue Kunden anzuwerben, dafür beobachtet uns der Clubbesitzer aber auch auf Schritt und Tritt. „Ich hab hier drei neue Kunden. Meinst du, die könntest du reinschmuggeln?“ will ich vorsichtig wissen. Drei Leute hatte ich noch nie dabei, wenn überhaupt dann einen oder zwei. „Was hast du heute noch vor, dass du dir gleich drei angelacht hast?“ will der Türsteher wissen. „Tja, viel natürlich, sonst hätte ich ja nur einen mitgenommen.“ erkläre ich grinsend. Oh Mann dieses Theater geht mir jetzt schon auf die Nerven, aber ich muss es jetzt noch mitspielen, sonst ist der Abend ruiniert. „Dann geht mal rein. Viel Spaß mit deinen Eroberungen.“ lässt er uns schließlich passieren, bevor wir dann von dem Kassierer unsre Stempel bekommen. „Was war das eben??“ will Axel wissen. „Woher kennst du den Typen und was meintest du mit drei neuen Kunden?“ Jetzt ist es wohl doch an der Zeit, den Jungen mal aufzuklären, eine Ausrede fällt mir jedenfalls nicht ein. „Ich bin Stricher und als solcher habe ich hier freien Eintritt um neue Kunden zu finden oder die Beziehungen mit den alten zu vertiefen. Damit ihr gratis reinkommt, habe ich euch eben als Kunden ausgegeben.“ erkläre ich gelassen. „Du bist was?“ wundert Axel sich. „Roxy-chan, hast du das gewusst?“ „Ja, aber ich fand es absolut nicht wichtig. Sora ist genauso ein Mensch wie du und ich. Er ist deswegen für mich nicht anders und langsam aber sicher wird er einer meiner besten Freunde. Ohne ihn wärst du Sonntag nich auf deine Kosten gekommen.“ antwortet Roxas. „WAS?“ wollen ich und Axel gleichzeitig wissen. „Na ja, Sonntag wo wir essen waren, da haben wir über meine Beziehung zu dir geredet und Sora hat mich darin bestärkt, dir in nächtlichen Dingen zu vertrauen.“ erklärt Roxas gelassen. „Ich weiß trotzdem nicht was ich davon halten soll. Dass ihr beide Kontakt zu einem solchen Milieu habt, hätte ich nie gedacht.“ staunt Axel. „Was heißt hier solches Milieu, sie versuchen nur Geld zu verdienen um über die Runden zu kommen. Das müsstest du doch genau kennen.“ regt Riku sich auf. „Riku, hör auf. Ihr müsst euch jetzt nicht streiten. Ich erwarte nicht, dass Axel mich mag, jetzt nachdem er weiß was ich bin. Ich erwarte auch nicht, dass er versteht warum ich das machen muss. Aber ich erwarte, dass ihr euch deshalb nicht streitet, schließlich ist es allein meine Sache, nicht eure und ihr solltet euch deshalb keine Sorgen darüber machen.“ mische ich mich ein. Über so was zu streiten ist doch wirklich doof. Jeder Mensch hat eben eine andere Auffassung zu unserem Berufsstand und das kann ich keinem verübeln. Schließlich finde ich es mittlerweile auch ganz schön ekelhaft, mit was ich alles schlafen muss. „Tut mir Leid.“ kommt es schließlich leise von beiden. „Wir streiten nicht mehr. Schließlich wollen wir alle einen schönen Abend haben.“ fügt Riku hinzu. „Genau und wenn Roxas dir so vertraut, dann tue ich das auch. Mein Roxy-chan täuscht sich nie in Menschen.“ erklärt Axel mit freundlicher Stimme. „Dann sollte ich Roxy-chan wohl danken. Komm, ich geb dir was aus.“ entgegne ich. „Danke, aber lass das Roxy-chan weg. Ich kann das nicht leiden, nur Axel darf das ab und an mal sagen.“ antwortet Roxas und nachdem wir unsere Jacken an der Garderobe abgegeben haben, setzen wir uns an die Bar. „4 Wodka Lemon.“ bestelle ich, als mir eine Stimme antwortet, die ich so gar nicht erwartet hätte. „Soralein, dich sieht man auch mal wieder. Diesmal sogar mit Begleitung.“ gibt der Clubbesitzer selbst zurück. Was macht der hier??? Sonst ist er nie hier an der Bar und hilft mit, er hat ja schließlich genug Angestellte, die das für ihn machen. „Seit wann stehst du hier hinter der Bar?“ will ich wissen. „Seit zwei dieser Würmchen einfach gekündigt haben. Was die sich denken ist mir immer noch schleierhaft. Aber wie ich sehe geht das Geschäft bei dir ganz gut. Rikulein hast du ja auch dabei.“ bemerkt er. Was?? Woher kennen die sich jetzt. „Ja, ich bin auch dabei...“ fängt Riku an. „Können wir bitte unserer Getränke bekommen, wir sind hier nicht zum Reden.“ unterbreche ich ihn, aus Angst er würde irgendwas falsches sagen. Schließlich weiß er nicht, dass mich der Typ eh schon auf dem Kicker hat und mich jedes Mal beim Chef verpfeift. Ich bin mir sicher, Riku und er schauen mich nun verwundert an, wieso musste ich mich auch einmischen?? „Sicher, Sora.“ höre ich den Clubbesitzer schließlich sagen. „Können wir uns irgendwo anders hinsetzen?? Der Typ ist ein Spion vom Chef.“ flüstere ich Riku zu während unsere Getränke eingeschenkt werden. „Wirklich?“ staunt Riku. „Ja, bitte, wir müssen irgendwo anders hin. Ich habe Angst, dass sich irgendjemand verplappert.“ erkläre ich ehrlich. „Dann komm.“ entgegnet Riku, als wir nun endlich unserer Getränke haben und uns von der Bar an einen der Tische verziehen können. Ich bleibe dabei so gut es geht im Hintergrund. „Können wir wissen, warum wir so schnell von ihm wegmussten?“ fragt Roxas. „Der Typ ist der „Geschäftspartner“ und gleichzeitig ein Spion von meinem Chef. Er hat schon, das erste Mal, als ich mit Riku hier war, dafür gesorgt, dass ich eine Verwarnung bekomme.“ antworte ich. „Eine Verwarnung?“ wundert Axel sich. „Wenn du es genau wissen willst, hat er mich geschlagen. Das nächste Mal werde ich garantiert nicht mehr damit wegkommen, da will er mehr.“ erzähle ich. „Mehr, ...ist das eine...“ fängt Roxas stockend an. „Ja, dann blüht mir das und zwar nicht zu knapp.“ nehme ich es ihm ab, das Wort auszusprechen. Wieder wird mir bewusst in was für einer beknackten Situation ich bin. Es war eine bescheuerte Idee hier her zu kommen, wo ich doch genau weiß, wem dieser Club gehört. Doch gleichzeitig bemerke ich auch die bedrückte Stimmung, die ich da gerade verursache. Das passt mir wieder nicht. „Aber jetzt reden wir nicht mehr darüber. Schließlich seid ihr und wir hierher gekommen um zu feiern oder??“ spiele ich ein bisschen Fröhlichkeit vor. Ich hoffe das reicht für Roxas und Axel, dass Riku mich durchschaut, dass kann ich fast riechen. „Schon.“ entgegnen beide etwas zurückhaltend. „Also dann Prost.“ gebe ich zurück und halte mein Glas in Richtung Roxas und Axel. „Prost.“ kommt es als erstes von Axel zurück und er stößt mein Glas an. Danach Roxas, wobei er viel zurückhaltender ist, als letztes dann Riku, er sagt gar nichts, ich höre nur wie er danach, sein Glas austrinkt, genau wie ich. „Schmeckt gut. Wollt ihr noch einen?“ will Roxas wissen. Ich verneine, wie schon bei der Aktion mit Tidus bewiesen ist Alkohol nicht gerade meine Stärke. Doch auch alle anderen verneinen, irgendwie ist die Stimmung gerade auf dem Nullpunkt angekommen, vielleicht hätte ich trotzdem noch was trinken sollen, dann wäre ich auf jeden Fall mehr in Feierlaune als jetzt. „Wollen wir vielleicht ein bisschen tanzen, Roxy-chan?“ will Axel wissen. „Ich...ähhh ja, komm.“ lassen uns die beiden alleine. Lange sagen wir gar nichts, Riku sieht eventuell Roxas und Axel beim Tanzen zu. Er hätte sicherlich auch gerne mit mir getanzt und ich mit ihm. „Sora, willst du woanders hin? Es gibt ja schließlich mehr Clubs als diesen.“ kommt Riku, wie schon vermutet meiner Angst auf die Spur. „Nein, komm wir tanzen auch.“ gebe ich zurück und fasse dorthin wo ich Riku´s Hand vermute. Meine Vermutung war zwar richtig, leider zieht Riku seine Hand weg. „Willst du nicht?“ frage ich erstaunt. „Doch“ antwortet er und atmet tief ein. „Aber wenn es so aussieht, als wäre ich Kunde, sollte ich lieber deine Hand nehmen.“ fügt er mit einem Lachen in seiner Stimme hinzu und nimmt meine Hand. „Natürlich.“ erwidere ich grinsend und lasse mich von ihm zur Tanzfläche führen. Hier finde ich meine Entscheidung hierher zu kommen wieder völlig richtig. Riku ist so fantastisch, ich könnte ewig hier auf dieser Tanzfläche bleiben und mich an ihn schmiegen. „Bekomm ich auch was, wenn ich schon zahle?“ will Riku wissen. „Klar.“ hauche ich verführerisch in sein Ohr und knabbere an seinem Ohrläppchen. Er lässt seine Hände über meinen Körper wandern, fährt immer wieder im Takt der Musik an meinen Seiten hinab. Währenddessen ist mir Riku´s Ohr viel zu langweilig, küssend arbeite ich mich zu seinem Hals vor, sauge an diesem und fahre mit der Zunge entlang. Schließlich knabbere ich daran, woraufhin ich von Riku ein überraschtes Keuchen höre. „Du hast einen gesunden Appetit.“ teilt er mir mit. „Heißhunger auf den der vor mir steht, wäre passender.“ informiere ich ihn, als ich spüre wie Riku von meinen Seiten zu meinem Po wandert und diesen leicht mit seinen Händen bearbeitet, immer wieder wandert er darüber und kneift leicht hinein. Jetzt ein Keuchen zurückzuhalten, fällt mir so schwer wie nie im Leben. „Hör auf, keine Zärtlichkeiten von dir.“ dränge ich Riku schließlich damit aufzuhören, bevor es zu spät ist. „Schon gut.“ gibt er reumütig zurück und verfrachtet seine Hände wieder auf meine Seiten, als wir plötzlich voneinander getrennt werden. „Sag mal, kannst du mir verraten was du hier machst??“ will Tidus aufgebracht wissen. Er ist auch hier, das wusste ich gar nicht. „Entspann dich, wir haben uns schon ne Story ausgedacht.“ erklärt Riku. „Halt die Klappe, reicher Pinkel, das will ich von Sora selber hören.“ fährt Tidus ihn an. Was hat der denn?? War doch klar, dass ich wenn das Gespräch mit Riku gut laufen würde, auch was mit ihm mache. Eigentlich hatte ich gedacht, wir kuscheln bei ihm zu Hause ein bisschen, aber hier is es auch ganz schön. „Hör auf Riku so zu nennen. Es stimmt was er sagt, wir haben ne Ausrede, bist du zufrieden?“ will ich wissen. „Nein. Was habt ihr euch denn ausgedacht?“ erkundigt Tidus sich, immer noch mit aufgeregter Stimme. Jetzt endlich wird mir bewusst, was er wohl gemacht hat, er hat getrunken und das nicht zu knapp. „Riku?? Tidus ist betrunken, oder?“ wende ich mich an Riku, jetzt mit Tidus zu sprechen hat doch keinen Zweck. „Sieht so aus, ja.“ entgegnet Riku unschlüssig. Na toll, was soll ich denn jetzt machen, wenn Tidus in dem Zustand ist, kann ich mich unmöglich auf Riku konzentrieren. „Was soll ich jetzt machen?“ will ich von Riku wissen. „Sperr ihn in eines der Hinterzimmer, damit er wieder nüchtern wird, bis du nach Hause gehst.“ hat Riku sofort eine Idee. „Gut, so machen wir das.“ bin ich einverstanden und überlasse es Riku, Tidus irgendwie mitzuschleifen. Bei den Hinterzimmern angekommen, sind fast alle belegt, war ja klar. Schließlich finden wir ein leeres und legen Tidus dort ins Bett. „Hör zu, ich komme dich wieder abholen, wenn ich nach Hause gehe. Schlaf ein bisschen.“ fordere ich Tidus auf und streichle ihm über die Wange. „Tut mir Leid für das reiche Pinkel, war nich so gemeint.“ erklärt Tidus plötzlich. „Is okay.“ tut Riku die Sache ab und nachdem wir uns verabschiedet haben, schließen wir das Zimmer ab und gehen wieder in den Flur. Bei dem ganzen Gestöhne was da zu hören ist, wird mir echt schlecht. „Weißt du, wo wir schon mal hier hinten sind, könnten wir doch etwas kuscheln oder?“ hat Riku plötzlich eine Idee und zieht mich in seine Arme. Sofort bin ich abgelenkt von alledem was um uns herum geschieht. „Is denn noch ein Zimmer frei?“ will ich wissen. „Hmmm, gleich neben dem von Tidus.“ antwortet Riku und fängt plötzlich stürmisch an mich zu küssen. Etwas überrascht, erwidere ich, als Riku mir etwas zuflüstert. „Der Besitzer is hier im Flur. Gib mir die Handschellen in deiner Tasche, es soll ja möglichst echt aussehen.“ Oh Scheiße auch das noch, gut das ich die Handschellen noch von dem Typ vor Riku in der Tasche hatte. „Hier.“ flüstere ich nur zurück, bevor Riku die Handschellen nimmt und einen Arm von mir damit gefangen nimmt. „Und jetzt du blinder Hund, rein da.“ herrscht er mich laut an und schubst mich durch eine Tür. Kaum sind wir drin will Riku die Handschellen wieder abmachen, als mir was einfällt. „Warte, der Typ lauscht bestimmt, oder er guckt durchs Schlüsselloch.“ flüstere ich, als ich vor der Tür bereits Geräusche höre. Ich wusste doch, dass der das nicht so einfach glauben wird. „Bitte, das werde ich zu verhindern wissen. Zieh mir mein Hemd aus.“ befiehlt Riku, wobei er nur den letzten Satz laut sagt. Ich tue was er verlangt, lasse mir aber genüsslich viel Zeit, vielleicht ist der Typ dann weg, andererseits ist Riku so toll, dass ich mir gerne etwas länger brauche. Schließlich muss ich auch über seine babyweiche Haut streicheln und sie genießen. Nach angemessener Zeit wie ich finde, steht Riku nun ohne Hemd vor mir. Ich höre wie er sich einige Schritte von mir entfernt und das Hemd irgendwo hin hängt, so wie ich vermute an den Türgriff, sodass wir endlich ungestört sind. „So und jetzt ab ins Bett.“ fordert Riku und nimmt mir noch die Handschellen ab, bevor er mich zum Bett zieht. Seufzend lasse ich meine Hände über seinen Körper wandern, ich habe echt einen Glücksgriff mit ihm gelandet, er is verständnisvoll und wird immer für mich da sein, es ist wie im Märchen. Langsam fange ich an Riku´s Hals zu küssen, möchte ihn so gerne für immer fühlen und ihn bearbeiten. „Du bist toll.“ flüstert Riku plötzlich und haucht mir einen Kuss auf die Haare. Ich merke wie meine Wangen langsam warm werden, ich sollte wirklich lernen, dass bei Riku abzustellen. „Und wenn du rot wirst, bist du noch viel süßer.“ erklärt Riku, was meine Wangen nochmal heißer werden lässt. „Wirklich?“ frage ich und stütze meine Arme rechts und links von seinem Kopf ab um seinem Gesicht ganz nah zu sein. „Wirklich und ohne Brille erst.“ antwortet Riku und nimmt mir meine Brille ein weiteres Mal ab. Ich protestiere nicht, wenn Riku meine Augen sieht macht mir das nichts aus, ihm scheinen sie nämlich echt zu gefallen. „Und weißt du was jetzt kommt?“ will Riku wissen, nachdem er die Brille weggelegt hat. Ich schüttle etwas ratlos den Kopf, als ich Riku´s Arme um mich fühle, die uns um 180° drehen und mich nach unten in die Kissen befördern. „Das Riku – verwöhnt – Sora - Programm.“ erklärt Riku und küsst mich. Wieder fühle ich seine sanften Lippen an meinen, wie sie sie streicheln, sich an ihnen reiben und schließlich auch Riku´s Zunge an meinen Lippen. Soll ich ihn jetzt wirklich führen lassen??? Wenn ich das tue verliere ich die Kontrolle, aber wenn ich Riku vertraue, dann sollte ich ihm, das auch erlauben. Unsicher und auch unschlüssig ob das jetzt richtig war, öffne ich meine Lippen um Riku Einlass zu gewähren. Genauso sanft fühle ich nun seine Zunge in meiner Mundhöhle, wie sie jeden Zentimeter abtastet, über alles leckt, was sie erwischen kann und mich schließlich ein wunderschönes Spiel verwickelt. Jetzt endlich bin ich mir auch sicher, dass es richtig war, die Kontrolle auch mal abzugeben. Riku wandert unterdessen über meinen Körper, richtet mich ein bisschen auf um mir Roxas´ Hemd abzustreifen und dann unter das T-Shirt zu wandern. Zärtlich fühle ich seine Hand auf meinem Bauch, wie sie alles dort streichelt und dabei das Shirt immer weiter nach oben zieht und ich schließlich genauso oben ohne bin, wie Riku. Ich will schon anfangen ihn zu küssen, so bin ich das nun mal gewohnt, ich führe, nicht der andere. Doch Riku drückt mich mit sanfter Gewalt wieder zurück in die Kissen. „Du hast heute Urlaub, lass dich verwöhnen.“ haucht er mir entgegen, wobei ich bei dem Anflug von Erotik in seiner Stimme, fast lachen muss. So was passt überhaupt nicht zu ihm. Doch ich muss zugeben, dass seine weitere Behandlung echt klasse ist, wie er da meinen Hals immer wieder küsst, an ihm saugt und knabbert, ist es mit meiner Beherrschung endgültig zu Ende und ich keuche laut auf. Riku scheint, dass mehr als zu gefallen, langsam und genüsslich wandert er weiter zu meiner Brust, küsst auch sie, bevor er sich meinen Brustwarzen widmet. Ein kleiner Kuss ist der einzige Vorbote von Riku´s nächsten Aktivitäten, seine Zunge umspielt zärtlich meine Brustwarze, bevor er anfängt, daran zu knabbern und auch darüber zu lecken. Ein weiteres Keuchen verlässt meine Lippen, was Riku nur dazu anspornt weiter zu machen. Ich fühle wie er, dasselbe mit der anderen Warze macht, ehe er zu meinem Bauch wandert und diesen mit seinen weichen, warmen Lippen förmlich abtastet, ich fühle sie einfach überall. Zärtlich knabbert Riku um meinen Bauchnabel herum, ehe ich auch dort seine Zunge fühle, wie sie mich fast schon zum Stöhnen bringt. Schließlich findet Riku, das das genügen soll und fängt an meine Hose zu öffnen. Aber irgendetwas in mir sträubt sich dagegen, so verliere ich die Kontrolle über alles, Riku kann dann mit mir machen was er will, er muss nicht mehr auf mich hören und wehren kann ich mich dann auch nicht mehr. „Bitte, Riku, hör auf. Ich kann das so noch nicht.“ halte ich Riku zurück und suche seine Hände, die an meinem Hosenbund beschäftigt sind. Riku hält sofort inne und kommt wieder hoch zu mir. „Was ist Sora, was kannst du nicht?“ will er wissen. „Uke sein, das geht einfach noch nicht. Ich vertraue dir, wirklich, aber noch nicht so, dass ich dir die volle Kontrolle über mich geben könnte.“ erkläre ich ihm ehrlich. „Hmmmm, na gut, dann kuscheln, wir eben noch ein bisschen.“ ist Riku auch hier verständnisvoll, dreht mich auf die Seite und schlingt seine Arme von hinten um mich. Hier seine nackte Haut auf meiner zu spüren, dass alleine macht mich schon glücklich. „Ich liebe dich.“ flüstere ich so leise, dass ich es kaum höre. „Ich dich auch.“ versichert Riku und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Ich weiß nicht wie lange wir so daliegen und uns gegenseitig streicheln, küssen und einfach nur berühren, aber auf jeden Fall verkündet uns meine Armbanduhr irgendwann, dass es schon 4 Uhr morgens ist. „Vielleicht sollten wir langsam nach Hause gehen.“ finde ich. „Ja, wäre nicht schlecht. Ich ruf mal Roxas an ob sie noch hier sind.“ erklärt Riku und tut dies. Roxas und Axel sind tatsächlich auch noch hier. Sie warten auf uns am Ausgang, hat Riku gesagt. Mittlerweile habe ich mich wieder angezogen und Riku´s Hemd von der Tür genommen. „Gehen wir?“ fragt er, als er auch wieder vollkommen bekleidet ist. „Warte, da is noch was. 1. ich brauche dein Geld und 2. müsste ich eigentlich wegen, der Handschellen irgendwelche Wunden haben.“ erkläre ich Riku etwas verlegen. Das sind zwei Dinge die total unangenehm sind. „Wie viel brauchst du?“ will Riku wissen und raschelt neben mir. Anscheinend nimmt er seinen Geldbeutel aus seiner Hosentasche. „Also na ja, eigentlich hast du 2-mal mit mir geschlafen, außerdem noch, das Weggehen, da kommt schon einiges zusammen. Aber wenn ich mein Trinkgeld von der letzten Woche dazu gebe, dann kommen wir etwa auf 50 Dollar.“ rechne ich schnell zusammen. So wird zwar mein ganzes Trinkgeld, von dieser Woche drauf gehen, aber das war es mir wert und Riku deswegen auszunehmen, das liegt mir gar nicht. „Hier.“ entgegnet Riku schließlich und gibt mir 100 Dollar. „Aber...“ will ich mich beschweren. „Nichts aber, du musst nicht dein ganzes Trinkgeld für mich ausgeben.“ unterbricht Riku mich. „Danke.“ gebe ich klein bei und nehme das Geld an mich um es in einen Umschlag mit dem anderen Geld, des heutigen Tages zu stecken. „Wäre immer noch das Problem mit den Wunden, ich werde dich bestimmt nicht verletzen.“ spricht sich Riku sofort dagegen aus. „Dann hol Tidus, er macht das.“ bin ich mir sicher. Er weiß im Gegensatz zu Riku, wie es ist, ohne Beweise vor dem Chef zu stehen. Als Riku schließlich nichts mehr erwidert, sondern nach draußen geht, bin ich froh. Er hätte ja auch sagen können, er lässt das nicht zu, aber vielleicht, denkt er trotzdem was es heißt wenn ich keine Wunden habe. „Also was soll ich machen?“ lässt mir Tidus´ Stimme aufschrecken. „Nimm dir ein Messer aus dem Spielzeugschrank und schürf mir damit, den linken Arm ab bis etwa zur Hälfte des Unterarms.“ erkläre ich. „Spielzeugschrank?“ wundert Riku sich. „So nennt man den Schrank da, da sind alle Spielzeuge drin, die man für richtige Aufträge braucht. Ihr wollt Fesselspielchen vortäuschen, hab ich Recht?“ will Tidus wissen. „Ja.“ kommt es nur von Riku. Ich glaube, der is im Moment echt perplex, was es hier alles gibt. „Setz dich auf´s Bett und hier beißt du rein, denn wehtun wird es sicher.“ erklärt mir Tidus, führt mich zum Bett und gibt mir irgendeinen alten Lappen, den ich in den Mund nehme. Ein lauter Schrei entkommt mir, trotz des Lappens noch, als Tidus damit anfängt, das kalte Metall immer und immer wieder, an meinem Arm auf und abgleiten zu lassen. Meine Hände ballen sich mittlerweile zu Fäusten, so weh tut es, doch schon fühle ich Riku´s Hände, wie sie sich mit meinen verflechten und mich etwas beruhigen. „Ich glaube, so sollte es reichen. Ich verbinde sie dir noch.“ erklärt Tidus und ich höre wie er sich von mir entfernt. Ich weiß genau wo er hingeht, zum Spielzeugschrank. Riku nimmt mir unterdessen, den Lappen aus dem Mund. „Bist du okay?“ will er wissen. „Jaaah, alles klar. Ich bin nur erschöpft.“ entgegne ich und lehne mich an Riku. „Gibst du mir mal die linke Hand?“ fragt Tidus und Riku lässt meine Hand los. Daraufhin spüre ich wie Tidus meine Hand nimmt, langsam den Verband um meinen Arm wickelt. „Wir sind fertig.“ teilt er uns dann mit. „Dann gehen wir. Unser Chauffeur wird euch nach Hause bringen.“ erklärt Riku. „Danke.“ antworte ich, bevor Tidus etwas sagen kann, stehe auf und nehme vorsichtig Riku´s Hand. „Willst du wirklich so rausgehen?“ fragt Riku sofort. Ich nicke nur und wir verlassen den Raum. „Aber wenn der Besitzer kommt, dann lass so schnell wie es geht los.“ teile ich Riku mit. Doch diesmal scheinen wir Glück zu haben, weder Riku noch Tidus warnen mich und so schaffen wir es ohne von dem Typ gesehen zu werden zur Garderobe und auch schließlich zum Ausgang. „Hey ihr, alles klar?“ begrüßt uns Axel, als wir bei ihm und Roxas ankommen. Anscheinend sind beide jetzt wieder besser drauf. „Ja, total klar.“ stimmt Riku zu, zieht mich zu sich und küsst mich auf die Wange. Doch um etwas zu erwidern, bin ich einfach zu müde und die Wunde an meinem Arm gibt mir den Rest. „Ist das Auto schon da?“ will ich wissen. „Nein, aber gleich.“ versichert Roxas mir, als ich auch schon ein Auto höre. Hier überlasse ich es Riku mich zum Auto zu führen und lasse mir von ihm sogar beim Einsteigen helfen. Schließlich sitze ich ganz nah an ihn gekuschelt im Wagen und wir fahren los. Da meine und Tidus´ Wohnung, die erste auf dem Weg ist, werde ich mich schon bald von Riku verabschieden müssen. „Du sag mal, wann willst du eigentlich mit deinen Eltern reden?“ will Riku plötzlich wissen. Hmmmm, ganz schlechte Frage, denn obwohl mich Riku so bestärkt hat, habe ich immer noch Angst. „Vielleicht Freitag??? Da hab ich frei.“ erkläre ich vorsichtig. „Freitag ist toll. Wo soll ich dich abholen?“ fragt Riku aufgeregt. „Zu Hause bei mir?“ schlage ich vor. „Du wirst ja gleich sehen, wo ich wohne und wenn du es nicht findest, dann frag einfach Roxas, mittlerweile müsste er sich hier auskennen.“ antworte ich. „Klar, dann bin ich Freitagnachmittag bei dir.“ entgegnet Riku. Auch noch Nachmittag, ich dachte wir würden erst am Abend gehen. „Ja, klar okay.“ stimme ich zu, ohne meine Einwände zu bringen. „Was machst du morgen?“ will Riku dann wissen. „Da hab ich Schicht, genauso wie Sonntag und den Rest der Woche, sorry.“ entschuldige ich mich. Ich hätte doch selber gerne noch was mit ihm gemacht, aber ich muss mein Spiel jetzt zu Ende spielen. „Macht nichts, dann bleib ich eben mal zu Hause oder ich mach was mit Asuka.“ tröstet Riku sich selbst. „Du kannst auch mit uns weggehen.“ teilt Roxas da mit. „Mit euch?? Dann kann ich genauso alleine gehen. Nach 5 Minuten fangt ihr an rumzumachen und ich bin Geschichte.“ erklärt Riku gelassen. „Wir wissen nicht was du meinst.“ stellen sich beide dumm. „Jaja, sicher.“ gibt Riku zurück, als der Wagen hält. „Muss ich schon aussteigen?“ frage ich traurig. „Tut mir Leid, dafür, dass wir hier wohnen.“ erwidert Tidus hart und steigt ohne auf mich zu warten. Irgendwas stimmt nicht mit ihm, das hab ich schon die ganze Zeit gemerkt, ihn so ungewohnt still zu erleben ist fast unheimlich. „Was hat er nur?“ murmele ich. „Dein Freund wird sich sicher wieder beruhigen. Jetzt bekommst du erstmal etwas, was du dir wirklich verdient hast. Einen dicken Schmatzer.“ erklärt Riku und zieht mich zu ihm, um unsere Lippen ein weiteres Mal zu vereinen. Ein leises Seufzen fließt in den Kuss mit ein, Riku weiß echt, wie er mich ablenken kann. Seine weichen Lippen auf meinen, sein Gesicht so nah bei meinem. Fast wäre es so als könnte ich ihn sehen, meine Vorstellung von ihm, hat sich in den letzten Stunden fest verankert, wenn wir uns so nah sind. „Bye, bis Freitag.“ verabschiede ich mich schließlich, wobei es Riku sich nehmen lässt, meine Lippen nochmals kurz einzufangen. „Bye bye.“ erwidert er schließlich die Verabschiedung und lässt mich dann aussteigen. Total happy, gehe ich meinen Weg zu unserer Wohnung, die beiden Treppen nehme ich so schnell wie lange nicht mehr und stehe schon bald vor unserer Tür. „Hast du deinen Schlüssel dabei?“ lässt Tidus´ Stimme mich erschrecken. „Ja, klar, hast du deinen vergessen?“ will ich wissen und schließe auf. „Nee, verloren.“ entgegnet er und geht ohne ein weiteres Wort an mir vorbei und ins Wohnzimmer. Nachdem ich die Tür wieder zugeschlossen habe folge ich ihm, er muss schon auf seiner Couch liegen, jedenfalls vernehme ich nur seine Atemzüge. „Sag mal, was ist eigentlich los mit dir?“ frage ich. „Das fragst du mich?“ wundert Tidus sich. „Ich sollte dich fragen. Du lässt dir einfach Klamotten von diesen reichen Schnöseln schenken, dann tanzt du ganz selbstverständlich mit diesem Angeber und dann fummelt ihr auch noch rum. Mich würde es nicht wundern, wenn ihr es nebenan getrieben habt. Dazu sag ich nur eins, du spielst mit dem Feuer, weißt du das Sora?“ Ach Scheiße, was muss er mich jetzt so da stehen lassen, eigentlich dachte ich er kann Roxas doch ganz gut leiden und gegen Riku hat er noch nie was gesagt, was soll ich denn machen, ich kann doch nichts dafür, dass er reich ist und Tidus eben nur ein Angestellter war. „Was ist jetzt Sora?? Wird dir bewusst, was du getan hast, denn deinen Verstand hattest du heute ganz sicher nicht dabei.“ reizt Tidus mich weiter. „Sei ruhig. Kannst du mich nicht verstehen??? Ich hab so was noch nie gefühlt, ich will auch leben und zwar mit Riku an meiner Seite. Ich dachte du kannst das nachvollziehen, aber da hab ich mich wohl getäuscht.“ erwidere ich und verlasse das Wohnzimmer. „SORA!! Warte!!“ ruft Tidus mir nach und einem Moment später fühle ich seine Hand an meiner Schulter. „Es war nicht gerecht was ich gesagt habe. Ich verstehe, dass du mit Riku zusammen sein willst, aber könntest du damit warten, bis DU kein Stricher mehr bist.“ Ich lausche stumm seinen Worten, warum betont er dieses DU nur so, er kommt doch auch mit. Weg von hier, von dem Abschaum, den wir befriedigen müssen. „DU willst nicht mit oder?? DU willst weiter Stricher bleiben?“ frage ich schließlich. „Ich...“ fängt Tidus an, redet jedoch nicht weiter. „Erklär es mir. Warum willst du weiterhin hier leben??? Jeder betatscht dich, du musst mit allem schlafen was dir der Typ vorsetzt, du hast keine Freiheit. Erklär mir, warum du das weiterhin ertragen willst.“ fordere ich, woraufhin ich von Tidus ein verrücktes Lachen höre. „Du weißt doch nicht wie das ist. Was denkst du wird passieren wenn ich mit dir zu deinen Eltern gehe??? Bist du wirklich so naiv und glaubst, dass sie einen Angestelltenjungen, der mit 13 abgehauen ist auch noch willkommen heißen werden?“ fragt Tidus. „Nein, ganz sicher nicht. Wahrscheinlich würden sie mich ebenso anstellen, niemals würden sie sich um mich sorgen oder mich mit dir gemeinsam lernen lassen. Ich wäre der arme Junge und du der Reiche, der mit den tollen reichen Freunden, die alle keine Sorgen haben.“ Ich kann nicht anders, hole aus und haue Tidus eine runter. „Denkst du wirklich ich würde, das jemals zu lassen??? Denkst du ich würde dann bei ihnen bleiben??? Wir gehören doch zusammen, wir sind ein Team, beste Freunde, schon vergessen?“ will ich wissen. „Ich...nein...ich muss nachdenken.“ erklärt Tidus, geht an mir vorbei und verlässt unsere Wohnung wieder. Was war das nur??? Musste das jetzt wirklich so enden??? Der Tag war so schön und dann das. Ich verstehe Tidus ja bis zu einem gewissen Grad, sicher er ist eifersüchtig weil Riku und Roxas beide Geld haben und glücklich zu sein scheinen, aber dass er denkt meine Familie und ich würden ihn so einfach abschieben??? Das ist wirklich ein starkes Stück. Seufzend gehe ich ins Wohnzimmer und streife mir meine Klamotten vom Körper, eigentlich bräuchte ich jetzt einen Tee, aber sogar dazu bin ich viel zu faul. Ich muss endlich schlafen, schließlich muss ich morgen oder besser gesagt heute arbeiten. Müde fallen mir schon bald die Augen zu und ich erreiche das Reich meiner Träume. Meine Schicht an diesem Tag bringe ich nur schweren Herzens über die Bühne, bei jedem Freier kommt es mir vor, als würde ich Riku betrügen. Deshalb läuft auch die darauf folgende Woche, mehr als mies, was noch dazu kommt ist, das Tidus seit Freitag nicht mehr mit mir redet, egal was ich versucht habe. Kapi 7 Ende Bitte um Kommis. See-ya Chibi_Isa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)