A Whiter Shade of Pale von LumCheng (Matt x Mello) ================================================================================ Kapitel 6: Grau --------------- A Whiter Shade of Pale ~Part 6~ ~*~*~ Frierend und zuckend erwache ich aus einem lieblichen Traum. Meine Nase läuft, alles an mir ist taub und kalt und hinter meiner Stirn hämmert und dröhnt es in einem fort. Langsam lasse ich meinen Blick durch die Küche gleiten und stelle fest, dass ich kaum Schlucken kann, da mein Mund und Hals zu trocken sind. Zudem steigt mir ein widerlicher Geruch in die Nase. Und wo ist er eigentlich? Schwerfällig versuche ich aufzustehen, kann es aber nicht. Auf allen Vieren krieche ich schließlich zur Küchentür und verharre einen Augenblick, als ich die Kotze auf dem Boden im Flur sehe. Klar. Er hat noch nie Drogen genommen. Die Dosis war vielleicht doch zu viel für den Anfang... Mühsam ziehe ich mich an der Wand hoch, um das Erbrochene zu meiden und taumele dann an die gegenüberliegende Wand. Ich kann meine Unterschenkel und Füße kaum spüren. Alles tut weh und ist eiskalt. Aber immerhin ist der Schmerz in meinem Gesicht zu einem dumpfen Pochen abgeklungen. So lässt es sich leichter ertragen. Würgen, Husten, Platschen. Er ist also im Bad. Ich hangele mich an der Wand entlang, versuche nicht wieder hinzufallen und luge vorsichtig um die Ecke. Da kniet er. Vor der Kloschüssel, Deckel und Brille hochgeklappt; sich sonst was auskotzend. Vermutlich kommt eh nur noch Galle hoch. Das ist immer so. Abwartend stehe ich da, halte mich am Türrahmen fest und sehe ihm zu. Ich könnte ihm gut zureden, ihm das Haar aus dem Gesicht streichen, ihm ein nasses Handtuch reichen - aber ich habe nicht das Bedürfnis dazu. Wann ist mir sein Zustand eigentlich nahezu egal geworden? Einerseits bin ich froh ihn zu haben und fühle mich geschmeichelt, dass er so viel für mich tut, andererseits nervt er mich und sein Verhalten regt mich auf, macht mich wütend und zerrt an meinen Nerven. „Bist du fertig?“ Er schweigt. Antwortet nicht. Dann – „Willst du etwas? Musst du mal? Oder hast du Durst oder Hunger?“ Seine Stimme ist leise, aber sie klingt normal. Warum ist er nicht wütend auf mich? Ich wäre es an seiner Stelle, würde sich mir gegenüber jemand so verhalten, wie ich es gerade tue. „Fick dich!“ Ich weiß, dass es nichts bringt, ihn mit Absicht zu provozieren, aber ich tue es dennoch aus einer Laune heraus. Ohne seine Reaktion abzuwarten, drehe ich mich um und wanke ins Wohnzimmer, wo ich mich auf der Couch niederlasse und nach wenigen Augenblicken vorsichtig zusammenrolle. Ich habe Durst... und ein bisschen Hunger. Und kalt ist mir auch, aber vor allem bin ich müde. So ein Trip ist anstrengend und kräftezehrend. Ich muss versuchen die Dosen so niedrig wie möglich zu halten, um nicht wieder abhängig zu werden. Das fehlte gerade noch. Zu meinem ohnehin schon miserablem Zustand auch noch drogensüchtig. Es dauert nicht lange bis er schließlich auch im Wohnzimmer auftaucht, eine dampfende Tasse auf dem niedrigen Tisch abstellend. „Das ist ’ne Tütensuppe... dachte, du kannst jetzt vielleicht eine vertragen...“ Ich antworte nicht und drehe mich bloß auf den Rücken (da ich leider auf der linken Seite nicht liegen kann, sonst würde ich ihm den Rücken kehren), ihm damit signalisierend, dass er sich seine nahezu mütterliche Fürsorge sonst wo hinschieben kann. Immer noch bin ich nackt und ich bin mir seiner manchmal verstohlenen Blicke durchaus bewusst, doch wie so oft ist es mir schlichtweg egal. Solange er mich nicht anrührt, ist alles okay. Ich schließe meine Augen, die Zeit verstreicht und ich spüre seine Anwesenheit noch immer. Warum geht er nicht weg? Irgendwann höre ich, wie er den Raum verlässt, kurz darauf wiederkehrt und sich neben die Couch kniet. Er hat die Decke geholt und legt sie mir über meinen ausgekühlten Körper. Schon nach wenigen Augenblicken entspanne ich mich etwas, da die kühle Luft des Zimmers nun nicht mehr über meine Haut streicht. Langsam, sehr langsam, wird es etwas wärmer unter der Decke. Er ist immer noch da. Ich höre das leise Geräusch, welches seine Zunge macht, als er den Mund öffnet. Und noch bevor er anfängt zu sprechen, weiß ich, was er will. „Hey... Mello?“ Erst sage ich nichts, aber es ist ohnehin zwecklos sich schlafend zu stellen, also brumme ich lediglich zustimmend, damit er seine lächerliche Frage stellen kann. „Denkst du, ich könnte... ich meine, hättest du was dagegen, wenn ich-“ „Vergiss es!“ Leise atmet er durch die Nase aus. „Okay.“ Seine Kleidung raschelt neben mir und er seufzt leise. Dann ist es still. Ich schlage die Augen wieder auf. Was bin ich eigentlich für ein Arsch? Ich tue geradezu so, als wäre ich der Einzige, der hier leidet und viel durchmachen muss. Sicher könnte ich ihm sagen, dass es mir Leid tut und dass ich es im Grunde schätze, was er für mich tut, aber es wäre ja irgendwie doch erbärmlich so etwas offen zuzugeben, also schweige ich und drehe vorsichtig den Kopf zur Seite, nur um ihn auf dem kalten, grauen Fußboden zu sehen; die Beine leicht angewinkelt, die rechte Hand auf der linken Hüfte, über dem vernähten Schnitt. Weitere Minuten verstreichen, in denen er mich schließlich ansieht und letztendlich halte ich es dann doch nicht aus. Wenn ich mich selbst schon kaum ertragen kann, sollte ich wenigstens ihm die Chance dazu geben, es zu versuchen, wenn er denn möchte. „Komm her.“ Meine Worte waren leise und es dauert einen Moment, bis er sich rührt und vorsichtig aufsteht. Zum Glück fällt er mir nicht um den Hals. „Leg dich ans andere Ende und dreh dich auf die Seite.“ Ich weiß, was er vorhat, und da wir beide nicht auf der linken Seite liegen können und die Couch recht schmal ist, scheint das die beste Lösung zu sein. Ich tue was er sagt und ziehe die Decke weg, während ich ans andere Ende krieche und mich dann auf die rechte Seite lege, die Sofalehne anschauend. Kurz darauf sinkt der Stoff hinter mir etwas ein und es wird warm an meinem Rücken. Der leicht kratzige Stoff der Wolldecke auf meiner Haut, heißfeuchter Atem in meinem Nacken... eine kalte Hand an meiner Hüfte. „Matt...“ „Ich mach’ nichts...“ Ein paar Mal atme ich laut durch den Mund ein und aus, bevor das komische Gefühl in meinem Magen weggeht und die Hitze auf meinen Wangen nicht mehr so stark ist. Gut. Wenn er sagt, er macht nichts, dann wird er auch nichts machen. Oder? ~tbc~ A.N.: Tut mir wirklich schrecklich Leid, dass es entsetzlich lange dauerte. I suck ;_; Ja, haut mich ruhig, es ist ja auch nicht viel und ich hab nichtmal über Matt’s Fähigkeiten gesprochen, wobei ich das eigentlich mit diesem Kapitel durchhaben wollte, aber irgendwie... Naja, also ich habe die Fic und euch NICHT vergessen. Und ich hoffe ihr auch noch nicht ^^; Liest das hier noch jemand? ._. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)