Ride the Rockers 4 - Love Education von raphael_asdrai (3. Sequel zu Ride the Rockers; direkte Fortsetzung zu Sex Education. Man sollte Sex Education dazu unbedingt gelesen haben ^^ adult in späteren Kapiteln) ================================================================================ Epilog: -------- Epilog Als Aoi am nächsten Tag die Haupttür des PS Company Gebäudes öffnete, hatte er ein flaues Gefühl im Magen. Vorsichtig blickte er sich nach allen Seiten um, bevor er in das Foyer schlüpfte, und auch Uruha, der ihm auf dem Fuße folgte, suchte den Raum komplett mit den Augen ab, bevor er eintrat. »Was meinst du, wo die anderen sind?«, fragte er Aoi leise und dieser zuckte mit den Schultern. Er wusste selbst nicht, warum er sich vor deren Reaktion fürchtete. Doch selbst wenn sie es schaffen würden, den anderen zumindest bis zum Beginn des angesetzten Meetings aus dem Weg zu gehen – irgendwann würden sie zumindest Ruki und Reita erzählen müssen, was zwischen ihnen vorgefallen war. Aber wenn die beiden es erst mal wussten, wussten es sicher bald alle – und obwohl ein Teil von Aoi am liebsten laut hinausgeschrieen hätte, dass er nun sogar mit ›zwei‹ der anziehendsten Männer Japans das Bett teilte, hatte wenig Lust darauf, sich für den Rest des Jahres Sagas obszöne Kommentare anhören zu müssen. »Keine Ahnung, wo die sind. Hoffentlich noch zu Hause oder im Studio«, antwortete er ebenso gedämpft und steuerte den Fahrstuhl an, als ihn ein lautes Bimmeln wie ein Kanninchen zusammenzucken ließ. »Ihr verhaltet euch wie die kleinen Kinder!« Kai, der nur wenige Schritte hinter ihnen ging, rollte mit den Augen, ehe er sein klingelndes Handy aus der Tasche zog. »Moshimoshi«, meldete er sich und warf Aoi und Uruha einen mahnenden Blick zu, welche sich sichtlich unwohl anblickten und sich dann auf den weichen Sesseln in der Halle niederließen. Aoi schmunzelte leicht, als er sah, wie Uruha ihm zuzwinkerte, auch wenn die Nervosität im Blick des anderen deutlich zu erkennen war. Es war seltsam gewesen, am Morgen zwischen seinen beiden Bandkollegen aufzuwachen, wohl wissend, dass diese nun alles andere als nur ›Kollegen‹ für ihn waren. Uruhas Kopf hatte schwer auf seiner Brust geruht und seine Arme und Beine waren wie Schlingpflanzen um ihn gewickelt gewesen, während Kai ihn zu seiner Linken nur verschmitzt angelächelt und ihm einen Kuss auf die Lippen gedrückt hatte. Die Wärme der beiden Körper war so angenehm gewesen, dass er noch Stunden so hätte liegen können. Es erschien ihm beinahe lächerlich, wie er sich jemals selbst so hatte einengen können, dass ihm die einfachste aller Lösungen noch nicht einmal in den Sinn gekommen war. »Grübelst du schon wieder?«, holte ihn Uruhas Stimme aus seinen Gedanken, und als er aufblickte, sah er den Brünetten breit grinsen. »Wenn du immer noch zweifelst, lass dir eines gesagt sein: Sich nicht entscheiden zu können, ist nicht armselig. Aber sich deshalb das Leben schwer zu machen und allein zu bleiben, wenn man stattdessen zu dritt sein könnte, schon. Scheiß drauf, dass es nicht normal ist! Als ob wir das jemals gewesen wären!« Er lächelte siegessicher, als er sah, wie Aoi bei seinen Worten stutzte, bevor der Schwarzhaarige plötzlich zu lachen begann. »Du meinst damit wohl, an dir ist genug für zwei dran«, witzelte er und grinste noch ein Stück breiter, als Uruha die Arme vor der Brust verschränkte und demonstrativ nickte. »Erfasst!«, antwortete er und rutschte mit seinem Sessel zu Aoi heran, um besitzergreifend einen Arm um ihm zu legen. »Das heißt natürlich auch, dass ich sehr viel Zuwendung brauche, wenn ich mich nur noch auf zwei Partner beschränken muss«, fuhr er mit gespielt unschuldiger Miene fort, so dass Aoi skeptisch eine Augenbraue hob. »Ich brauche mindestens zwei Mal pro Tag Sex – und das bitte nicht zu kurz! Also stell dich darauf ein, mich ausreichend zu befriedigen, denn sonst werde ich sehr schnell ...« »... notgeil und somit eine Plage für die Menschheit?« Kai räusperte sich und steckte sein Handy zurück in die Tasche, während er missbilligend den Kopf schüttelte. »Und das soll sich in wieweit von deinem Normalzustand unterscheiden?« »Danke Kai, ich liebe dich auch!« Uruha schnaubte gespielt beleidigt und streckte dem Drummer die Zunge heraus, doch nur Sekunden später wurde er ganz friedlich, als ihm dieser ein paar leise Worte ins Ohr flüsterte, die ein breites Grinsen auf das Gesicht des Brünetten zauberten. »Dann sieh zu, dass du nach dem Meeting noch Kokosflocken und Ananasscheiben besorgst«, raunte er ebenso leise zurück und zwinkerte Aoi, der ihn mit verwirrtem Gesichtsausdruck musterte, verschwörerisch zu. »Langsam zweifle ich daran, dass es gut war, sich auf zwei Irre wie euch einzulassen«, seufzte dieser und fuhr sich durch die ungestylten Haare, bevor er mit einem Mal zusammenzuckte, als die Tür der Feuertreppe aufflog und Saga herausstürzte, dicht gefolgt von Shou, der ihn nach wenigen Schritten eingeholt und am Schlafittchen gepackt hatte, ehe er verwirrt stockte, als er die großen Augen der anderen drei sah. »Hey, was macht ihr schon so früh hier?!«, fragte er außer Atem und Aois Augenbraue wanderte nach oben, als ihm auffiel, dass das Hemd des blonden Sängers fast bis zum Bauchnabel aufgeknöpft war und Sagas Frisur verdächtig wirr aussah. »Ich sollte lieber fragen, was du hier machst!«, murrte Uruha und erhob sich, ehe er die Hände in die Seiten stemmte und sich aufplusterte. »Du hast mich gestern wie einen Idiot vor Kais Wohnung rumstehen lassen! Gib zu, dass das ein abgekartetes Spiel war!« Ein Schmunzeln schlich sich auf Shous Lippen, als sein Blick zuerst zu Aoi und dann zu Kai wanderte. »Hat es denn funktioniert?«, fragte er den Drummer und grinste breit, als dieser nickte. »Dann hast du ja scheinbar keinen Grund, dich zu beschweren«, fuhr er an Uruha gewendet fort und kickte Saga, dessen Finger auch noch den letzten Knopf seines Hemdes öffnen wollten, mit dem Ellenbogen in die Seite, so dass sich der Bassist mit einem leisen Murren zu Uruha und Aoi trollte. »Warum habe ich das Gefühl, dass schon wieder einmal alle wissen, was los ist, nur ich nicht?!«, beschwerte er sich und verzog die Lippen zu einer Schnute, bevor sein Blick mit einem Mal misstrauisch wurde. »Hat das vielleicht was damit zu tun, dass ihr heute alle zusammen in Kais Auto gekommen seid? Ich hab euch vom Fenster aus gesehen!«, hakte er nach und maß die drei Gazette-Mitglieder mit prüfenden Blicken. »Ich finde es nicht fair, dass ihr eine Orgie feiert und mich nicht dazu einladet!« »Saga, du musst nicht immer alles wissen! Gewöhn dir ab, immer so verdammt neugierig zu sein!« Shou rollte mit den Augen, doch der Bassist ließ sich von seinem Einwurf nicht beeindrucken. Aber noch bevor er etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, öffnete sich die Fahrstuhltür mit einem leisen ›Pling‹, und Yasunos pinker Haarschopf erschien, dicht gefolgt von Mai und Yuura, die jeder einen großen Karton schleppten und verwundert stutzten, als sie die Versammlung im Foyer sahen. »Was ist denn hier los?«, fragte der große Drummer verwundert und schüttelte den Kopf, als ihn nur wenige Sekunden später der Zustand von Shous Hemd auffiel. »Ich verstehe schon – etwas, womit wir lieber nichts zu tun haben wollen!«, murmelte er missbilligend und seufzte schwer. »Wenn meine Mutter wüsste, dass sie beinahe Recht hatte, als sie meinte, Musiker, die mehr Make-Up und Schmuck als jede Frau trügen, wären definitiv schwul und nur einen Schritt davon entfernt, von ihrem Plattenlabel als Hosts an meistbietende Konzerthallenbesitzer verschachert zu werden ...« »Solange sie uns dafür vor den irren Fans beschützen ...«, murmelte Saga und zuckte mit den Schultern, als würde er die Idee gar nicht so schlecht finden, so dass sich Yasuno bestürzt an die Stirn griff. »Okay, wir verschwinden hier, bevor wir noch länger diesem schlechten Einfluss ausgesetzt sind!«, wies er seine beiden Bandkollegen an und fuchtelte mit den Armen in der Luft herum, als Uruha neugierig näher trat, um einen Blick in die Kartons zu werfen. »Ist da Sex-Spielzeug drin?«, wollte er interessiert wissen und reckte den Kopf, um besser sehen zu können. »Ganz bestimmt!«, mischte sich Saga ein, sichtlich angetan von der Idee, und huschte um Mai herum, um ihm den Karton zu entreißen und mit diesem auf den ersten Absatz der Treppe zu flüchten, noch bevor ihn jemand aufhalten konnte. »Ich fasse es nicht, was sie alles für Leute in die PS Company lassen«, stöhnte Shou und verdeckte peinlich berührt seine Augen, während sich Aoi und Kai zweifelnd anblickten, allen Anscheins nach mit einem ähnlichen Gedanken wie der Sänger. »Gib den wieder her!«, rief Mai entsetzt, doch Saga war schneller als er und zog mit großen Augen den ersten Gegenstand aus dem Karton heraus. »Was ist denn das für ein Fetisch?!« Argwöhnisch musterte er die Pikachu-Stoffpuppe und warf sie Mai zu, bevor er weiterkramte und noch ein Plüschtier hervorholte, diesmal ein übergroßes rosa Pummeluff, um dessen Hals eine Kette aus Pokebällen baumelte. »Habt ihr sie noch alle?«, fragte er und musterte die drei Kra-Mitglieder, als würde er ernsthaft an deren geistiger Zurechnungsfähigkeit zweifeln. »Im Gegensatz zu euch haben wir normale Hobbys!«, verteidigte sich Yuura mürrisch und sprintete die Treppe hinauf, um die Kiste an sich zu bringen. »Nicht alles, was man zusammen unternehmen kann, hat was mit Sex zu tun! Auch wenn das wahrscheinlich die wenigsten in der PSC wissen ...« Er schnaubte und warf einen abfälligen Blick in Uruhas Richtung, welcher verteidigend die Hände hob. »Hey, wer sich bei Geburtstatgspartys zulaufen lässt und deswegen auf dem Tisch tanzt, hat kein Recht sich zu beschweren, wenn er am nächsten Morgen nicht in seiner eigenen Unterwäsche aufwacht!« Aois Kiefer klappte nach unten, doch nur Sekunden später schüttelte er nur den Kopf und seufzte tief. Etwas anderes hätte er von Uruha überhaupt nicht erwarten sollen. Wusste er doch so gut wie jeder andere, dass der hübsche Brünette der Letzte war, der sich eine Gelegenheit entgehen ließ. »Lasst die Armen doch in Ruhe!«, mahnte er und fühlte sich plötzlich furchtbar erwachsen, als sowohl Uruha als auch Saga eine Schnute zogen, jedoch keinen weiteren Versuch unternahmen, die Kartons zu plündern. »Dankeschön!«, nickte Yuura erleichtert, nahm die Kiste an sich und grinste, ehe er eine DVD-Hülle daraus hervorzog und diese in der Luft schwenkte. »Der Pokemon Staffel 2 steht nun nichts mehr im Weg! Auf zu mir nach Hause, Jungs, bevor uns Kagrra auf die Schliche kommen!« Mai strahlte von einem Ohr zum anderen und nickte eifrig, während Yasuno Uruha zur Seite schob und sich den Weg zur Tiefgarage bahnen wollte, als Kai mit einem Mal aufsprang und Yuura zurückhielt. »Wieso Kagrra?«, fragte er misstrauisch und schnappte sich die DVD, um nur Sekunden später fassungslos die Augen aufzureißen. »Das ... das ...«, brachte er nur heraus, dann verschlug es ihm endgültig die Sprache. Aoi runzelte die Stirn und verengte die Augen, um zu erkennen, was Kai so aus der Ruhe gebracht hatte, doch noch bevor er ein Wort sagen konnte, war Shou schon bei dem Drummer und riss ihm die DVD aus der Hand, um einen Schrei des Entsetzens auszustoßen, als er den Titel las. »Das ist sie, oder?! Das ist sie doch?!«, keuchte er und drehte die durchsichtige Hülle ungläubig in den Händen, bevor er sie Aoi zuwarf, dessen Augen so groß wie Untertassen wurden, als er begriff. Die kleinen, mit schwarzem Stift geschriebenen Zeichen, eindeutig in Naos Handschrift, begannen vor seinem Blick zu verschwimmen, sein Herz klopfte plötzlich so laut wie ein Vorschlaghammer gegen seinen Brustkorb und seine Hände wurden so feucht, dass ihm die DVD beinahe entglitt. Er konnte nicht fassen, was er gerade sah. Da hatten sie Tage damit verbracht, Wohnungen zu durchwühlen, Verdächtigungen aufzustellen und beinahe daran zu verzweifeln, dass es unter ihren Freunden einen niederträchtigen Dieb gab, und dann tauchte die DVD in den Händen der Personen auf, von denen sie es am wenigsten erwartet hatten. »Jetzt tut nicht so entsetzt«, murrte Yuura beleidigt und hangelte nach der DVD, doch Kai schubste ihn zurück, bevor er ihn am Kragen packte und ein Stück in die Höhe riss. »Ihr habt den Schrank in Kagrras Probenraum aufgebrochen?!«, zischte er mit funkelnden Augen, so dass der Bassist erschrocken zurückweichen wollte, doch Kai hielt ihn mit eisernem Griff fest. »Hast du jemals erlebt, dass die ihre Sachen teilen?«, verteidigte er sich mürrisch, jedoch auch sichtlich von Kais Reaktion irritiert. »Wir hatten schon bei Isshis Slam Dunk Mangas kein Glück, und die Pokemon DVDs haben sie sogar in einer kleinen Festung versteckt – obwohl sie nur gebrannt sind. Denkst du, wir hätten was erreicht, wenn wir gefragt hätten? Außerdem hätten wir sie wieder zurückgelegt! Die paar DVDs wären doch überhaupt nicht aufgefallen!« »Sag bloß, ihr verpetzt uns jetzt bei ihnen?«, mischte sich nun auch Mai ein und stemmte die Hände in die Seiten, als Kai auf ihn einzureden begann, doch Aoi bekam von alledem nur noch wenig mit. Wie paralysiert klappte er die Hülle auf und starrte er auf die kleine silberne Scheibe in seinen Händen, drehte sie leicht und musterte sein Spiegelbild, das ihn reflektiert von den vielen kleinen Rillen entgegenblickte, während sein Kopf so leer wurde, als habe ein Windstoß alle Gedanken einfach herausgeblasen. Er leckte sich über die trockenen Lippen und versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen, dankbar dafür, dass er saß und nicht auf die Standfähigkeit seiner Beine angewiesen war, bevor er plötzlich aufschreckte, als sich Uruha neben ihn kniete und nach seiner Hand griff. »Es tut mir leid«, sagte der Gitarrist leise, und in seinen Augen stand die selbe Reue geschrieben, die Aoi in den letzten Tagen schon so oft gesehen hatte. Doch diesmal schüttelte er schlichtweg den Kopf und lächelte nur leicht. »Ist verziehen«, murmelte er und spürte, wie sein Herz einen kleinen Sprung machte, als Uruha erleichtert aufatmete und ihn in die Arme schloss, ohne sich auch nur einen Moment darum zu kümmern, was die anderen davon halten mussten. »Danke«, hörte er ihn an sein Ohr wispern und strich sanft über die weichen braunen Haare, während die aufgebrachten Stimmen um sie herum einfach aus seinem Bewusstsein verschwanden. Er bemerkte nicht, wie Saga sie verwirrt musterte, bemerkte nicht, wie Shou zufrieden die Arme vor der Brust verschränkte und schmunzelte, und ebenso nicht, wie sich Mais Augen entsetzt weiteten, als sich Aois Hände um die DVD schlossen und sie mit einem leisen Knack in der Mitte durchbrachen. »Hast du sie noch alle?«, keuchte der Gitarrist entsetzt und warf die Arme in die Luft, während auch Yuura und Yasuno begriffen, was soeben passiert war. »Kagrra bringen uns um!« Doch Aoi ignorierte ihn schlichtweg. Vorsichtig löste er sich von Uruha und erhob sich, bevor er die kaputte DVD ein weiteres Mal durchbrach, spürend, wie das Gewicht, das sich in den letzten Wochen auf seinen Schultern gesammelt hatte, bei dem Laut des berstenden Kunststoffes von ihm fiel. »Ist mir egal«, meinte er nur trocken und wandte sich zu Kai, der den zappelnden Yuura freigelassen hatte und mit vom Kampf wirren Haaren zu ihm kam. »Sie haben sie weder angesehen noch wissen sie, was drauf ist«, sagte er und klopfte Aoi auf die Schulter, während er sich das Pony ordentlich strich. »Es ist beinahe zum Lachen ...« Er seufzte tief und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, doch Aoi sah deutlich, wie viel Mühe es den Drummer kostete, gute Miene zu dem bösen Spiel zu machen, das er ebenso wie Uruha und alle anderen Beteiligten zu verantworten hatte. Und auch jetzt, da es endgültig beendet war, schien ihn seine Mitschuld noch zu plagen. Aber Aoi hatte ihm schon lange vergeben. »Kauft euch das nächste Mal eigene DVDs von eurem Gehalt«, rief er in die Richtung der drei verärgerten Kra-Mitglieder, die ihm nur einen säuerlichen Blick zuwarfen, bevor sie ihre Kisten schnappten und sich trollten. Er atmete deutlich auf, als die Tür hinter ihnen zuklappte, und nahm sich vor, sich irgendwann für seinen barschen Tonfall zu entschuldigen, doch jetzt wollte er die so unerwartet eingetretene Erleichterung vollends genießen. »Könnte mir bitte mal jemand erklären, was hier eigentlich los ist?«, platzte Saga mit einem Mal heraus, die Stirn in tiefe Falten gezogen und die Arme vor der Brust verschränkt, währends sein Blick über die vier Männer wanderte, die alle mehr zu wissen schienen als er. Und wenn es etwas gab, das Saga gar nicht vertragen konnte, dann waren es Geheimnisse, in die er nicht eingeweiht wurde. »Das ist eine Sache zwischen Uruha, Aoi und mir«, antwortete Kai, doch das Einzige, was er damit bewirkte, war, dass Sagas Empörung noch wuchs. »Und wie kommt es, dass Shou es weiß?!«, beschwerte er sich, bevor sich sein Gesichtsausdruck mit einem Mal veränderte und er mit schwingenden Hüften auf den brünetten Gitarristen zuging und sich an ihn schmiegte, wohl wissend, dass er aus diesem meist herauskitzeln konnte, was er wissen wollte. »Mir kannst du es doch sagen, Uruha«, schnurrte er mit laszivem Augenaufschlag und ließ seine Finger über die Wange des anderen gleiten, doch dieser hob nur unbeeindruckt eine Augenbraue und schüttelte den Kopf. »Das kannst du dir abschminken«, fertigte er ihn freundlich aber bestimmt ab, so dass Saga verärgert schnaubte und von ihm abließ. »Spielverderber!«, murrte er und klatschte ihm mit der flachen Handfläche auf den Po, erstaunt die Augen weitend, als Uruha ein leises Zischen von sich gab und das Gesicht verzog, nur um sich erschrocken auf die Unterlippe zu beißen, als er begriff, dass ihn seine Reaktion verraten hatte. »Ha!« Sagas Augen begannen zu funkeln, während seine Hände wild in der Luft gestikulierten. »Ha! Du bist geknackt! Ich wusste, dass es irgendwann passiert! Ich wusste es!« Er boxte mit der Faust in die Luft und hüpfte aufgeregt auf und ab, so dass Shou schon zum zweiten Mal an diesem Tag peinlich berührt die Hand vors Gesicht schlug. Doch der Bassist ließ sich davon kein bisschen beeindrucken. »Wer war es?!«, fuhr er aufgebracht fort, die tödlichen Blicke, die Uruha ihm zuwarf, vollkommen ignorierend. »Wer war es? Aoi? Kai? – Moment, sind die beiden nicht zusammen und seid neustem monogam?« Er runzelte die Stirn und blickte verwirrt zu den beiden anderen, die nur die Augen verdrehten, bevor auf Aois Lippen plötzlich ein intrigantes Lächeln erschien. »Erfasst, ich bin mit Kai zusammen«, grinste er und drückte diesem einen Kuss auf die Lippen, bevor er auf Uruha zuging und seine Hand aufreizend über dessen Oberkörper gleiten ließ, sichtlich Sagas verständnislose Blicke genießend. »Was für eine Idee hattet ihr noch mal mit den Kokosflocken und den Ananasscheiben?«, fragte er so laut, dass auch der Bassist ihn deutlich verstehen konnte, und Uruhas Mundwinkel bogen sich amüsiert nach oben. »Oh, das wirst du noch früh genug merken«, antwortete er und legte einen Arm um Aois Schulter, bevor er sich mit einem Nicken von Shou verabschiedete und Saga dann frech zuzwinkerte. »See ya! Und stirb nicht vor Neugierde!« Er lachte, als dem anderen sämtliche Gesichtszüge entgleisten, bevor er empört die Backen aufblies, doch da hatte sich Uruha schon abgewendet und schob Aoi vor sich her in Richtung des Fahrstuhls, dicht gefolgt von Kai, während Shou zu Saga eilte, um ihn daran zu hindern, den dreien zu folgen. »Wer hat ihn denn nun geknackt?«, hörte Aoi noch Sagas Stimme, bevor sich die Fahrstuhltüren hinter ihm, Uruha und Kai schlossen. Einen Moment blickten sie sich wortlos an, dann brachen sie in schallendes Gelächter aus. »Oh mein Gott«, brachte Aoi schließlich heraus, als sie in der Etage angekommen waren, in der das Meeting stattfinden sollte, und ließ sich erschöpft gegen die Flurwand sinken, um sich von der Anstrengung zu erholen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so herzhaft gelacht hatte. »Der arme Saga! Oder besser gesagt, der arme Shou! Saga wird ihn löchern, bis er ihm auch das letzte Detail erzählt hat!« »Schlecht für ihn, dass Shou selbst nur die Hälfte weiß«, grinste Kai und biss die Zähne zusammen, um nicht erneut lachen zu müssen. »Irgendwann müssen wir es ihnen erzählen, aber bis dahin sollen sie ruhig noch ein bisschen grübeln. Vor allem Saga!« »Der kann sich abschminken, dass er von mir auch nur einen Piep erfährt!«, murrte Uruha und kniff mürrisch die Augen zusammen. »Mich ›knackt‹ man nicht!« »Wir können ihn ja mal zu uns einladen. Vielleicht findet er es im Laufe des Abends selbst heraus!« Aoi rieb sich nachdenklich das Kinn und grinste, als er die verständnislosen Blicke der anderen sah, bevor er sich aufrichtete und sich lasziv eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht strich. »Hey, ich habe nie gesagt, dass ich Orgien prinzipiell ablehne«, verteidigte er sich mit belustigter Stimme und zwinkerte den beiden anderen zu. »Solange mich niemand an irgendwelchen Ketten aufhängt oder zu anderen Sachen zwingt, die ich nicht machen will, habe ich nichts gegen gelegentliche ›Gruppenaktivitäten‹ einzuwenden. Ihr hättet mich vorher einfach nur fragen müssen!« Er wippte frech mit den Augenbrauen, als er sah, wie Kai und Uruha beinahe synchron die Kinnlade herunterklappte, bevor er sich abwandte und triumphierend grinste. Oh ja, diese Beziehung würde definitiv noch sehr unterhaltsam werden! Ende. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ In Zukunft werde ich es leider nicht mehr schaffen, zu jedem neuen Kapitel eine Info-ENS zu verschicken. Wer jedoch trotzdem informiert werden möchte, kann sich auf meiner Webseite http://www.raphael-asdrai.de.vu für meinen Newsletter eintragen. Dann bekommst du automatisch eine Mail, wenn es auf meiner Webseite ein Update/neues Kapitel/neue FF gibt. Ein paar Tage danach stelle ich die neuen Sachen auch auf Mexx on. Es kommt übrigens bald die nächste FF (ist schon geschrieben). Ein PSC-Weihnachts-Special. LG, Rapha Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)