Chocolate is the bittersweet taste of Memories von LadyHiwatari (Mello) ================================================================================ Kapitel 1: One Shot ------------------- Autor: LadyHiwatari Fandom: Death Note Pairing: keins Warning: Dark (oO und das recht plötzlich…), Sad?; das Wort 'haben' Testament: *drop* Ich habe mir Mühe gegeben…>.< Ich finde die Beziehung zwischen L und Mello wahnsinnig interessant und es könnte ruhig mehr dazu geben… (generell zu ihrer Vergangenheit…*.*) Enjoy…? Chocolate is the bittersweet taste of Memories Als Mello im Waisenhaus war, hatte er nichts. Sicher, er besaß einige Sachen, Klamotten und so ein Zeug, aber er hatte nichts. Nichts, wofür es sich zu leben gelohnt hätte. Die ersten Tage hatte der blonde Junge ruhelos im großen, unbekannten Haus verbracht. Er fühlte nichts; fühlte sich nicht Zuhause oder verbunden mit diesem Ort, fühlte aber auch nicht das Gefühl ausbrechen zu müssen. Mello lebte nur, um gelebt zu haben. Jedenfalls kam es dem Blonden so vor. Er hatte kein Ziel, keinen Wunsch und keinen Traum. Mello hatte nichts. Er hatte nichts, bis er einen schwarzhaarigen Jungen auf einen seiner Wanderschaften durchs Haus traf. Mello hatte ihn nie zuvor im Waisenhaus gesehen. Der Junge hatte zerzaustes, schwarzes Haar und trug einen zu großen weißen Pullover und eine unpassende blaue Jeans dazu. Komisch war das erste, was Mello zu L einfiel. Der große Junge hatte zwei Tafeln Schokolade in der Hand, die eine hatte er bereits geöffnet. Mello sah, wie der Junge kaute. Mit großen leeren Augen blickte er den Jungen an, dieser starrte unverhohlen zurück. Mello empfand es als sehr unhöflich zu starren, doch er selbst konnte den Blick nicht von diesem neuen Jungen wenden. "Willst du?", fragte der Junge und hielt ihm ein abgebrochenes Schokoladenstück hin. Seine Stimme klang freundlich und gleichzeitig zurückhaltend. Der Schwarzhaarige musterte ihn immer noch aufmerksam. Mello schüttelte stumm den Kopf. Er sollte keine Sachen von Fremden annehmen und solange er diesen Jungen nicht kannte, war dieser ein Fremder für ihn. Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und aß das abgebrochene Stück. "Wie heißt du?", fragte er. "Du zuerst", schoss es aus Mello heraus. Seine Stimme krächzte ein wenig, weil er die letzten Tage nicht geredet hatte. Irgendwie klang sie sogar ungewohnt hell für den kleinen Jungen. Der Schwarzhaarige schaute den Jungen ernst an. "Ich bin L." "Was ist denn das für ein Name?", kam es leicht verächtlich von Mello. L – für ihn war das kein Name. Sicher, sie hatten sich ihre Namen aussuchen dürfen, als sie hierher kamen, aber wer würde sich bitte schön einen so bescheuerten Namen ausdenken? "Du bist mit antworten daran", erwiderte L nur freundlich. Er starrte den Schwarzhaarigen einige Sekunden böse an, bevor er seinen Namen murmelte. "Ein interessanter Name", sagte der Junge nur und starrte Mello weiter an. "Es ist unhöflich jemanden anzustarren", sagte der Blonde in einem kindischen, besserwisserischen Ton und streckte das Kinn eigensinnig nach oben, um L in die Augen sehen zu können. Ls Miene blieb ausdruckslos. "Du hast Recht", gab er zu, wandte seinen Blick jedoch nicht ab. Einige Minuten des Schweigens vergingen, in denen sie sich weiter anstarrten. L mit einem interessierten, undeutbaren Blick und Mello aus reinem Trotz. Schließlich war es L, der die Stille unterbrach, in dem er dem blonden Jungen erneut die Schokolade anbot. Er hielt ihm die Tafel hin. "Sie ist auch nicht vergiftet", sagte er. Mello, dem nie der Gedanke gekommen war, dass sie es sein könnte, griff sich die ganze Tafel und biss schnell davon ab. Wenn der Größere unbedingt höflich sein wollte, bitte. Mello wollte ihn nicht davon abhalten. Dass er nun eine ganze Tafel Schokolade verloren hatte, war nicht seine, Mellos, Schuld. Der unbekannte Junge lächelte kurz, als Mello demonstrativ die Schokolade vor seinen Augen aufaß. Mello konnte nicht sagen warum, aber das kleine fast schon schüchterne Lächeln des Jungen war ihm sympathisch. Jedenfalls war es ihm nicht unsympathisch. Auch wenn L ihn wie ein Kind behandelte, (das er auch war,) fühlte er sich auf eine merkwürdige Art und Weise gleichberechtigt. Wie sein erster Eindruck ihm schon gesagt hatte: L war komisch. "Willst du auch die andere Tafel?", fragte der Schwarzhaarige und hielt sie ihm hin. Der Junge schien nicht aus seinem Fehler, höflich zu sein, gelernt zu haben, fand Mello und sagte ihm das auch. Mit einer ernsten Miene erwiderte er: "Ehrlich gesagt, mag ich Schokolade nicht so. Auch wenn sie süß ist, finde ich sie nicht so anziehend wie Kuchen zum Beispiel." Dann murmelte er mehr zu sich selbst: "Watari wollte mir für die Fahrt noch einen Kuchen holen…" Das war das erste, was Mello über den Jungen namens L erfuhr. Dass dieser Kuchen mehr mochte als Schokolade. Und dass er nicht im Waisenhaus wohnte. Die nächste Zeit sah er L ab und zu wieder. Manchmal kam er mehrmals in der Woche, dann blieb er wochenlang weg. Jeden Tag dachte Mello an den Schwarzhaarigen und fragte sich, was dieser wohl machte. Und wann er wieder kommen würde. Durch den Gedanken an L wurde jeder Tag interessant und Mello hatte das Gefühl, dass seine Tage nicht mehr leer waren. Immerhin hatte er jetzt etwas. Mello hatte L und die Schokolade, die er ihm fast jedes Mal mitbrachte. (Er versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass dieser die Schokolade jedes Mal nur für ihn mitbrachte, wo er sie doch nicht so mochte, doch innerlich hoffte er darauf.) Mello brannte darauf, zu erfahren, womit L die ganze Zeit beschäftigt war, doch alle Versuche es im Waisenhaus zu erfahren, liefen ins Nichts hinaus. Auch von L selbst bekam er nie Details. Selten erzählte dieser ihm etwas von den Städten und verschiedenen Ländern, in der er bereits gewesen war, doch Mello hatte das Gefühl, dass L sich nie wirklich in einer dieser Städte und Ländern umgesehen hatte. Von dem Unterricht, den er im Waisenhaus bekam, wusste er mehr über die Welt als L, der soviel reiste, wie es ihm schien. Das Einzige, was dieser ihm wirklich detailliert berichtete, war, dass die Schokolade in Paris einen leicht bitteren Nachgeschmack hatte und die Kuchen in China zu süß waren. Die meiste Zeit ließ L jedoch ihn von seinem Leben im Waisenhaus erzählen. Mello war sich sicher, dass Ls Geschichten viel interessanter waren, dennoch erzählte er ihm breitwillig alles, was er erlebt hatte und was er dachte. Von Near, dem Allzeit-Besten und zurückgebliebenem Streber, Matt, der eigentlich ziemlich cool war und den er eigentlich gerne als Freund haben würde, wenn dieser nicht ziemlich unnahbar und in seiner eigenen Welt versunken zu sein schien. Während L immer mit seinem Kuchen beschäftigt war, wusste Mello, dass er ihm zuhörte. L sagte nichts dazu, dass er die anderen Kinder ärgerte oder dass Mello eine unglaubliche Eifersucht auf Near hatte. Das Einzige, was er ihm immer wieder sagte, war, dass Mello versuchen sollte, der Beste zu sein. Dass er die besten Noten brauchte, um der nächste L zu werden. Am Anfang begriff der junge Mello nicht, was das bedeutete. Für ihn gab es nur ein L und dieser war unersetzbar. Doch später wusste er, was es hieß, den Namen L zu tragen. Dennoch machte er sich nie Gedanken um andere Dinge, wenn der Schwarzhaarige bei ihm war. Wenn sie zusammen waren, befand sich immer ein Kuchen vor L und eine Tafel Schokolade in Mellos Hand. Kuchen und Schokolade erinnerten Mello seitdem an L und wenn L nicht da war, wusste er, dass wenigstens die Schokolade immer griffbereit war. Doch nachdem er von Ls Tod erfahren hatte, half ihm keine Schokolade der Welt. Der Name L ging an Near. Mello wusste, dass er, da er nur der Zweitbeste war, den Namen L nicht alleine beanspruchen konnte und eine Zusammenarbeit mit Near empfand er als unmöglich. Er fand den Gedanken unerträglich, dass er jeden Tag L sein würde und jeden Tag L sehen musste. Den falschen L. Keiner außer L durfte diesen Namen tragen. Keiner durfte L sein. Wenige Wochen später verließ er das Waisenhaus, um seinen eigenen Weg zu finden. Einen Weg, wie er KIRA zur Strecke bringen konnte – vor Near. KIRA war der Mörder von L und Mello wollte sicher sein, dass er derjenige war, der Ls Mörder töten würde. Er würde niemals Ls Namen tragen können – seiner Meinung nach hatte es keiner verdient – doch er wollte derjenige sein, der den Mörder der Person, die ihm am meisten etwas bedeutet hatte, fand. Erst wenn er KIRA getötet hatte, würde er sicher sein können, dass er L niemals verlieren würde. Denn wenn er weder L hatte noch seinen Namen trug, brauchte er etwas, dass ihm bewies, dass er dennoch was hatte. Etwas, womit er weiterleben konnte. Dass ihm zeigte, dass er nicht das, was er all die Jahre im Waisenhaus hatte, verloren hatte. Mello wusste, dass Erinnerungen vergänglich waren. Genauso wie die Schokolade, die er jeden Tag aß und die ihn so an den komischen, schwarzhaarigen Junge erinnerte, der damals für ihn da gewesen war. Und alles, was zurückblieb, war der süße Geschmack im Mund, der Mello immer wieder bewusst machte, dass alles vergänglich war. ~ Fin ~ Nachwort: Kill me – Kiss me? (XD Sorry, der musste mal kommen…*drop*) ~ Lady Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)