Unbreakable von Carura (Kura x Malik) ================================================================================ Kapitel 1: Schicksalhaftes Feuer -------------------------------- Diese Ff widme ich Kura_Sama. Ich hoffe du freust dich darüber. ^^ *flausch* Schicksalhaftes Feuer Leise schlich der Wind über die Flure der leeren Wohnung. Leer? Nein, nicht ganz. Ein kleiner Junge, vielleicht elf Jahre alt saß in einer Ecke und hatte die Beine dicht an den Körper angezogen. Sein Oberkörper wippte leicht auf und ab und Tränen rannen über sein ängstliches Gesicht. Ein leises Schluchzen drang aus seinem Mund und verlor sich in der Stille des leeren Raumes, in dem er sich befand. Wie lange er schon so dasaß wusste der kleine Junge mit dem sandfarbenen Haar nicht, doch es mussten schon einige Stunden gewesen sein. Die Wohnung in der er sich befand war verfallen. Eine Ruine, in einer der dunkelsten Ecken der Stadt. Die leeren lavendelfarbenen Augen waren in eine Ecke gerichtet. Dort war nichts, doch der Junge starrte unverwandt dort hin. Seine Lippen formten leise Worte, doch keinen Laut brachte er heraus. Nur langsam erhellte sich der Raum. Die Wolken, welche den Mond verdeckt hatten, gaben ihn nun frei und er schien ungehindert durch das zerbrochene Fenster. Die Kleidung des Jungen war zerrissen und dreckig. Seine Arme und sein Gesicht waren von kleinen Schnitten übersäht. In der Ferne konnte man Polizei und Feuerwehrsirenen hören. „Mama… Papa…“, flüsterte er und vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich hab das nicht gewollt… Vergib mir Mama… Papa…“ Immer mehr kauerte sich der kleine Junge in die Ecke. Wieso war das alles geschehen? Gestern war er noch mit seinen Eltern auf dem Rummelplatz in der Stadt gewesen und jetzt? Jetzt war er ganz allein. Niemand war da… Alles war seine Schuld. Wäre er nicht gewesen, wäre alles anders gekommen. Dann wären sie jetzt nicht tot. Malik hatte es gesehen. Hatte gesehen wie die Flammen langsam hoch züngelten, doch er war weggelaufen. Der kleine Junge hatte Angst und diese Angst beherrschte ihn. Noch immer konnte er sich kein Stück bewegen. Wie er es hierher geschafft hatte, wusste er nicht. Er war einfach gerannt, als er die Sirenen der Feuerwehr und der Polizei gehört hatte. Malik konnte sie schreien hören. Seine Eltern, wie sie in den Flammen zugrunde gingen. Wieso hatte er ihnen nicht geholfen? Wo das Feuer, welches ihr Haus in brand gesetzt hatte doch nur durch ihn entstanden war. Es ging alles so verdammt schnell. Der junge Ägypter ist an den Tisch gestoßen, auf dem seine Mutter Kerzen angezündet hatte. Malik war in die Küche gelaufen und als er wieder zurückkam, brannte schon der ganze Tisch und der Teppich war dabei in Flammen aufzugehen. Wie angewurzelt war er stehen geblieben und konnte sich nicht rühren. Sein ganzer Körper hatte gezittert und seine Augen folgten dem Weg der Flammen durch das ganze Zimmer. Seine Mutter und sein Vater befanden sich im ersten Stock und bekamen das alles nicht mit. Malik wollte zu ihnen hoch und sie warnen, doch er hatte zu viel Angst. Angst davor die Schuld zu tragen und Angst vor dem Feuer. Er lief aus dem Haus und sah, dass die Flammen sich schon im ganzen Erdgeschoss ausgebreitet hatten. Die ersten Schreie seiner Mutter waren zu hören, als plötzlich ein lauter Knall die abendliche Stille durchbrach. Einige Nachbarn sahen aus den Fenstern und einige Schaulustige hatten sich versammelt. Malik sah nur noch Flammen, wohin er sah und da hörte er auch schon die Sirene der Feuerwehr. Panik machte sich in dem Jungen breit und so schnell ihn seine Beine trugen lief er davon. Der Kleine weinte und weinte. Was sollte er jetzt tun? Wohin sollte er gehen? Er war erschöpft und müde, doch wenn er die Augen schloss, sah er sie wieder. Die Flammen, die ihm das alles eingebrockt hatten. Malik hörte leise Schritte und schreckte hoch. Das Geräusch kam vom Flur aus. Was sollte er nun tun? Wer konnte das sein? Seine Augen weiteten sich leicht, als eine Gestalt den Raum betrat. Es war ziemlich dunkel, so das Malik nur weißes Haar sah. Es schimmerte im Schein des Mondlichts, welches durch das Fenster drang. „Wer bist du und was machst du hier?“, wollte der Fremde wissen. Er klang noch ziemlich jung. Malik sagte nichts. Er drückte sich nur noch mehr in die Ecke. Der unbekannte entzündete ein Feuerzeug und Malik zuckte stark zusammen, als er in die Flamme sah. Schnell vergrub er sein Gesicht in den Händen. „Nein… nein, nein, nein“, murmelte er manisch und krallte sich in seine Haare. Sein Oberkörper wippte immer stärker vor und zurück. „Hey, ganz ruhig.“ Der andere Junge hatte das Feuerzeug wieder ausgemacht und kniete sich jetzt vor die kleine, wimmernde Gestalt in der Ecke des Raumes. Malik spürte zwei Arme die sich um seinen Körper schlossen. „Ist doch alles gut, was ist denn passier, Kleiner?“ Malik sah auf und blickte in dunkle, malvefarbene Augen. Noch immer weinte er doch sein Körper hatte aufgehört zu zittern. Trotz allem blieb er stumm. Sein Blick wanderte von den Augen des Fremden über das Gesicht und blieb an einer Narbe auf seiner rechten Wange hängen. Eine große Narbe zierte diese und Malik fragte sich wo der Junge sie her hatte. Er musste ungefähr siebzehn oder achtzehn Jahre alt sein. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Größeren und er hob Maliks Kinn an, um ihm in die Augen sehen zu können. „Sag mir deinen Namen, Kleiner“, flüsterte er und strich mit dem Daumen über Maliks Wange. Der Angesprochene versuchte seine Stimme ruhig zu halten, dennoch zitterte sie, als er sprach. „Mein… mein Name ist Malik… Malik Ishtar“, kam es leise über seine Lippen. Der andere zog daraufhin eine Augenbraue hoch. „Ishtar? Das Haus der Familie ist doch vorhin abgefackelt.“ Malik starrte den Jungen einfach nur an. Abgefackelt… Einfach so. Der Weißhaarige sah den Jungen in seinen Armen an, der wieder zu zittern begonnen hatte. „Oh, tut mir Leid…“ Er streichelte Malik durch sein Haar und dieser beruhigte sich langsam wieder. „Mama… Papa…“ Malik brach erneut in Tränen aus und der Junge der ihn hielt drückte ihn noch etwas fester an sich. „Ich hab davon gehört. Der Gasboiler im obersten Stockwerk ist explodiert und hat sie getötet. Die Brandursache ist unbekannt.“ „Sei still.“ Malik hatte sich die Hände auf die Ohren gelegt. Er wollte das nicht hören. Von jemand fremdem zu hören, dass seine Eltern tot waren, machte die Sache nur noch endgültiger. Der Junge hatte aufgehört zu sprechen und Malik war dankbar dafür. Was würde denn jetzt aus ihm werden? Ehe er sich versah wurde er auf die Beine gezogen. Etwas verwundert sah der kleine Ägypter den weißhaarigen Teenager vor sich an. „Komm mir zu mir. Du… weißt doch nicht wo du hin sollst, oder?“ Der Blick des Kleineren senkte sich leicht. „Ich kann auch die Polizei benachrichtigen, die stecken dich dann in ein Heim… Sie werden sicher nach dir suchen.“ Etwas erschrocken hob Malik den Blick wieder. Polizei? Nein, er wollte nicht zur Polizei. Er war doch Schuld an allem. Wieder liefen tränen über seine Wangen und der andere Junge nahm ihn bei der Hand. „Mein Name ist Kura Jinan. Freut mich dich kennen zu lernen, Malik.“ Ein Lächeln lag auf den Lippen des Größeren und Malik folgte ihm aus dem verlassenen Haus. ~*~ „Malik, komm mal her!“, rief eine Stimme aus dem Wohnzimmer und der Junge mit dem sandfarbenen Haar rollte mit den Augen. Was war denn nun schon wieder los? Malik erhob sich von seinem Bett und schlurfte lustlos in das Zimmer, aus welchem die Stimme kam, die ihn gerufen hatte. „Was ist denn?“, wollte Malik wissen und sah den weißhaarigen jungen Mann an. Inzwischen waren acht Jahre vergangen und Malik war bei Kura geblieben. Er hatte ihm viel zu verdanken, denn er hatte ihn sozusagen großgezogen. Am Anfang war Malik schüchtern und wirkte durch das erlebte leicht verstört, doch mit der Zeit hatte er sich dem Älteren geöffnet. Er sah zu Kura auf, denn er war willensstark und wusste in jeder Situation was zu tun war. Als Malik gerade zu ihm kam ging es noch, doch er wurde von den Behörden gesucht. Sie hatten nur die Leichen seiner Eltern in dem Haus gefunden, doch nicht seine. Hätten sie ihn gefunden, so wäre er wohl in einem Heim gelandet, denn weitere Verwandte hatte er nicht, wo er hätte unterkommen können. Kura hatte ihn versteckt. Zur Schule war Malik nicht gegangen. Kura hatte ihm alles beigebracht, was er wusste. Der Ältere hatte die Schule schon beendet, als er Malik bei sich aufnahm. Es war schwer, doch er hielt sich mit seiner Lehre als Mechaniker über Wasser. Als Malik zu ihm kam, wurde das ganze schon komplizierter. Sie hatten nicht viel, doch es reichte zum leben und das genügte ihnen beiden. Kura hatte Malik immer wie einen Bruder behandelt und eine gewisse Distanz zu ihm bewahrt, doch etwas hatte sich verändert. Je älter Malik wurde, desto mehr hatte sich der Weißhaarige zurückgezogen, was Malik nicht verstand. Früher hatten sie noch zusammen in einem Bett geschlafen, doch irgendwann wollte Kura das nicht mehr. Die Nächte ohne Kura waren einsam. Malik hatte sich mit der Zeit daran gewöhnt alleine zu schlafen, dennoch machte es ihn traurig. Am Anfang fehlte ihm die Wärme des anderen sehr, doch irgendwann hatte er sich damit abgefunden, dass Kura ihn nicht mehr bei sich haben wollte. Noch heute dachte Malik viel darüber nach, was den anderen so verändert hatte. „Wir müssen reden. Ich glaube es wird an der Zeit, dass du dir einen Job suchst. Als Geselle verdiene ich zwar mehr, doch du könntest auch arbeiten gehen“, stellte Kura klar, während sich Malik auf dem Sessel ihm gegenüber niederließ. „Ja, ich weiß. Aber ich kann doch nichts…“, meinte der Jüngere nur leise und senkte den Blick. „Es würde schon reichen in nem Cafe zu jobben. Dafür brauchst du nicht viel zu wissen und das bisschen zusammenrechnen kannst du auch, dass habe ich dir beigebracht.“ „Und woher soll ich den Job nehmen?“ „Bei Otogi im ist gerade ne Stelle als Kellner freigeworden, ich hab ihm gesagt, dass du das machen könntest.“ “Bei Otogi? Nie. Im. Leben.“ Malik mochte ihn nicht und das hatte auch seine Gründe. Immer wenn er mit Kura bei ihm war, hatte er es nicht unterlassen können ihn anzumachen, was Malik äußerst lästig und dazu noch peinlich fand. Kura zog eine Augenbraue hoch. Er wusste, dass Malik ihn nicht mochte, doch er hatte Otogi eingeschärft den Kleineren in Ruhe zu lassen, sollte er bei ihm anfangen. Man konnte bei ihm jedoch nie wissen, doch er sollte sich nur einmal wagen Malik anzufassen, dann würde er Kura kennen lernen. „Malik, du wirst dort arbeiten und ich dulde keine Widerrede, okay? Wir brauchen das Geld und Otogi bezahlt gut.“ Malik senkte den Blick leicht. Innerlich kochte er vor Wut. Er wollte nicht für so jemanden arbeiten. Er hasste diesen Kerl und würde es nicht ertragen ihm so ausgeliefert zu sein. Otogi lungerte nämlich immer in dem Cafe rum, ob er nun arbeitete oder nicht. Doch Kura hatte Recht. Sie brauchten das Geld wirklich und er konnte dem anderen ja nicht ewig auf der Tasche liegen. „Nun gut, wie du willst, aber dafür… dafür unternimmst du mal wieder was mit mir!“ Kura sah den Jüngeren überrascht an. Er musste schmunzeln, denn Malik war leicht aufgestanden, setzte sich jetzt aber wieder hin. „Okay, machen wir“, lächelte er und auch Malik sah nicht mehr allzu unglücklich aus. „Du fängst morgen an, ich habe schon alles mit Otogi ausgemacht. Keine Sorge, wird schon alles gut gehen.“ Ja, das sagte sich so leicht. Schließlich musste ja nicht er mit so einem penetranten Menschen zusammen arbeiten. Malik freute sich schon darauf wieder was mit Kura zu unternehmen. Früher hatten sie das oft getan, doch in letzter Zeit überhaupt nicht mehr, was Malik schade fand. Immer wieder hatte er sich gefragt, warum Kura so abweisend zu ihm war, doch er würde sich ohnehin nicht trauen danach zu fragen. Etwas nervös knibbelte er an den Falten seiner Hose herum, was er immer tat, wenn ihn etwas beschäftigte. Kura wusste das natürlich und ihm blieb die Nervosität des Kleineren nicht vorenthalten. Jedoch sagte er nichts dazu. Er wusste nur zu gut, was Malik auf dem Herzen lag und es belastete ihn mehr, als Malik sich hätte vorstellen können, doch es ging nicht anders. Würde er diese Distanz nicht wahren, würde es kein gutes Ende nehmen. Weder für Malik noch für ihn… Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)