Wenn du glücklich bist ... von RosaLies ((wird überarbeitet)) ================================================================================ Kapitel 8: Schicksal und Scherz. -------------------------------- © by Am Mittag, auf dem Dach des Hauptgebäudes von Konohagakure Der laue Frühlingswind spielte mit dem Zopf der rosahaarigen Kunoichi, während sie neben ihrem alten Freund an der stählernen Brüstung stand und ihren Blick über das friedliche Dorf schweifen ließ. „Du schlägst meine Einladung zum Essen also aus, weil du dein Gesicht morgen nicht auf dem Titelbild der Zeitung sehen möchtest?“, fasste Gaara das gerade erfahrene noch einmal zusammen und besah die Frau neben sich mit einem schiefen Blick. „Korrekt.“, grummelte die Haruno stöhnend und lehnte sich auf ihre Ellenbogen gestützt ein wenig weiter über die Balustrade, „Du weißt, dass die Leute schon genug spekulieren.“ „Du möchtest also nicht weiterhin als meine potentielle, zukünftige Frau betitelt werden und somit unaufhaltsam die Aufmerksamkeit der Presse auf dich ziehen?“, schmunzelte der Kazekage und vernahm das spöttische Lachen der Rosahaarigen. „Der Kazekage und die Schülerin der Hokage. Eine Verbindung die uns den Frieden sichert?“, erinnerte sich Sakura grummelnd und schnitt unter Gaaras belustigtem Blick eine missmutige Grimasse. „Die Schlagzeile hat mir drei Wochen lang Schikane von Naruto eingebrockt. So etwas will ich nie wieder lesen müssen.“ „Du warst es, die mich zum Abschied umarmt hat.“, rechtfertigte sich der Sabakuno leise lachend und sah dabei zu wie Sakura stöhnend den Kopf auf die Brüstung lehnte. „Ich weiß … einer meiner größten Fehler.“ „Ich fasse das jetzt mal nicht als Beleidigung auf.“ „Woher hätte ich wissen sollen, dass die Leute derartiges hinter einer simplen Umarmung vermuten?“ „Es ist über ein Jahr her, Sakura …“, gab der Rothaarige zu bedenken und vollführte eine wegwerfenden Handbewegung, „Und ich bin viel zu selten in Konohagakure, als das es zu einem ernsthaften Gerücht werden könnte.“ „Ich hoffe Ihr habt Recht, Kazekage-sama!“, grinste die Medic-Nin amüsiert und beobachtete wie Temaris jüngerer Bruder unzufrieden das Gesicht verzog. „Du sollst mich doch nicht so nennen.“, seufzte er genervt und besah die schöne Frau mit einem erbosten Blick. „Weil Ihr Euch dann alt fühlt, Kazekage-sama?“, neckte ihn Sakura und stieß dem Sabakuno mit Hilfe ihres Ellenbogens in die Seite, „Verzeiht mir. Aber die Etikette verlangt das ich Euch den gebührenden Respekt zukommen lasse. Ihr seid schließlich niemand geringeres als der Kazekage.“ „Ah …“, machte Gaara lediglich missmutig und fuhr sich mit einer Hand durch das feuerrote Haar. „Warum warst du nicht auf der Versammlung?“ „Neji, Shikamaru und ich hatten kurz zuvor eine Mission. Ich bin bis tief in die Nacht einer auffälligen Spur gefolgt und habe die Zeit vergessen.“, log die junge Frau schulterzuckend und spürte den abschätzenden Blick des Sabakunos auf sich. „Ich nehme an du weißt bereits worum es ging …?“, hinterfragte Gaara den Stand ihrer Informationen und ging nicht weiter auf die erwähnte Mission ihres Teams ein. „Neji hat mir davon berichtet.“, bestätigte sie die Vermutung des Kazekagen und strich sich eine lose Haarsträhne hinter das rechte Ohr. „Und du kommst damit klar, ja?“ Die zaghafte Frage ihres Gesprächspartners, ließ sie irritiert die Stirn runzeln, ehe Sakura ihm ihre verständnislosen Augen zuwandte und gleichgültig mit den Schultern zuckte. „Natürlich. Wieso fragst du?“ „Es geht hier immerhin um Sasuke …“ „Und?“ „Wenn er wirklich Otogakures neuer Anführer sein sollte, dann geht noch eine viel größere Bedrohung von ihm aus als wir angenommen hatten.“, gab der Rothaarige zu bedenken und registrierte wie Sakura neben ihm zögernd nickte. „Ich weiß …“, sprach sie ruhig und ließ seufzend ihren Blick ein weiteres Mal über das belebte, lärmende Dorf gleiten. Es war merkwürdig von eben jenem Mann als eine Bedrohung zu sprechen, mit dem sie vor nicht allzu langer Zeit gerungen und gefrühstückt hatte. Sakura registrierte daraufhin wie ihre Gedanken abzuschweifen drohten und ließ es kommentarlos geschehen. Ihre Augen huschten derweil den nicht weit entfernten Marktplatz hinunter und noch während die umsäumenden Gebäude des großen Pflasters ihr Interesse weckten, suchte sie den obersten Stock einer beige gestrichenen Fassade nach den Fenstern ihres Schlafzimmers ab und konnte sich, als sie ihre weißen Gardinen entdeckte, ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. Es war schon beinahe erschreckend amüsant, dass ganz Konohagakure wegen eines Verräters beunruhigt war und verbissen nach Informationen über sein Vorhaben suchte, während sich die besagte Zielperson direkt vor ihrer Nase erholte und vermutlich gerade den Kühlschrank der Medic-Nin plünderte. Das Leben hatte schon eine merkwürdige Art jemandem einen Streich zu spielen. Und sie, Sakura, war zugleich der Strippenzieher und die Marionette. Eine Kombination die ihr jeden Moment das Genick brechen konnte. Sie hatte die Wahl gehabt. Und sie hatte sie zu Gunsten des Uchihas ausfallen lassen. Warum genau sie dies getan hatte, war ihr nicht bewusst. Aber ein Gefühl verriet ihr, das sie mit keiner anderen Entscheidung hätte leben können. Es war bereits später Nachmittag als sie mit Hilfe ihrer Hüfte die Tür zu ihrer Wohnung aufschupste und seufzend die beiden randvollen Einkaufstüten an ihre Brust presste, bevor sie leise fluchend in die Küche strauchelte und erleichtert die Traglast auf dem Tisch abstellte. Sie zog sich die Jacke aus und schmiss sie über die Lehne eines Küchenstuhls, bevor sie begann die Lebensmittel zu verstauen und sich nebenbei die Schulter rieb. Ihr tat nach der morgendlichen Auseinandersetzung mit dem Uchiha und der weiten Strecke die sie ihn letzte Nacht getragen hatte, immer noch jeder Knochen weh. Und während sie innerlich stöhnend ihren Nacken knetete trat der Auslöser ihrer Qualen gerade durch die Tür. Sie musterte ihn einen Moment lang irritiert und fragte sich was falsch an diesem Bild war, bis ihr sein zerzaustes und verklebtes Haar förmlich ins Gesicht sprang und sie begriff das er geschlafen haben musste. „Du bist tatsächlich auch nur ein Mensch.“, kommentierte sie sein zerknittertes Auftreten erheitert und kassierte wie erwartete einen verachtenden Blick, „Willst du duschen?“ „Hn.“ Sakura glaubte mittlerweile das dieses Geräusch gar nichts zu bedeuten hatte und es lediglich signalisieren sollte, dass er ihr zuhörte. Andernfalls stimmte er ihr bei allem was sie Vorschlug uneingeschränkt zu. Aber diese Theorie fand die Rosahaarige doch recht besorgniserregend. „Zieh' das Shirt aus. Ich werde die Verbände entfernen.“, forderte Sakura ruhig, während sie gerade den gekauften Orangensaft in den Kühlschrank stellte und abwartend vor ihren alten Teamkollegen trat. Der Uchiha nahm ihren Befehlston leise grummelnd zu Kenntnis und hielt offenbar nichts davon sich herumkommandieren zu lassen, bevor er sich schließlich das Oberteil über den Kopf zog und es neben Sakuras Jacke auf den Stuhl warf. Die Haruno registrierte wie sie nervös schluckte und bemerkte anhand von Sasukes durchdringendem Blick das auch ihm dies nicht entgangen war, bevor sie sich innerlich brummend auf etwas anderes als den attraktiven Mann vor sich konzentrierte und mit Hilfe ihres Chakras behutsam den Verband um seinen Bauch zerschnitt. Sie spürte seine dunklen Augen auf ihrem Gesicht, während sie in Gedanken die chemische Zusammensetzung eines kompliziert herzustellenden Giftes runterrappelte und die Verletzung an seinem Bauch sorgsam musterte. Sie befeuchtete kurz ihre Lippen bevor sie sich dem Verband um seine Schulter zuwandte und auch diesen konzentriert zerschnitt, als sie erschrocken feststellte, das Sasuke leicht den Kopf drehte und sein heißer Atem ihr nun regelmäßig über die Stirn strich. Umso tiefer der Hass den sie ihm gegenüber empfand in ihrer Seele auch verankert war, umso weniger schien ihr Körper davon Notiz zu nehmen. Das Leben erlaubte sich wirklich zurzeit einen üblen Scherz mit ihr. Und dafür hasste sie den Schwarzhaarigen nur noch mehr. Sasuke hingegen war wie gebannt von ihrem Mund seitdem ihre Zunge in einer konzentrierten Geste über das blasse Pink ihrer Lippen gestrichen war und wartete seitdem regungslos und zu seiner Schande darauf, das dies erneut geschah. Wie war es möglich, dass sie seine ganze Aufmerksamkeit mit so einer banalen Sache derart auf sich ziehen konnte? Er war einer der gefährlichsten Shinobis seiner Zeit, aber gegen die Lippen der schönen Kunoichi vor ihm, kam er sich gerade lächerlich harmlos vor. „Die Verletzungen verheilen nur sehr langsam.“, holte sie den Clanerben aus seinen Gedanken und brachte mit zwei Schritten rückwärts einen größeren Abstand zwischen die beiden ehemaligen Teamkollegen, „Du kannst duschen gehen, aber vergiss nicht das deine Haut noch sehr empfindlich ist.“ „Hn.“ Seine übliche Erwiderung veranlasste Sakura dazu sich seufzend eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu pusten, ehe sie wieder mit dem Einsortieren der Lebensmittel fortfuhr und durch eine Kopfbewegung in Richtung Flur deutete. „Die zweite Tür rechts.“ Sie beobachtete lediglich aus dem Augenwinkel, wie der Uchiha die Küche verließ und wartete auf das Geräusch der Badezimmertür, bevor sie sich geschafft auf einen der Stühle plumpsen ließ und leise zischend ihren Kopf in den Nacken legte. Die Hitzewelle die vor wenigen Minuten von ihr Besitz ergriffen hatte ebbte langsam wieder ab und Sakura verfluchte sich selbst dafür, dass sich in der Gegenwart des Schwarzhaarigen für sie alles wie ein Drahtseilakt anfühlte. Ihre Nerven waren bis auf das Äußerste gespannt und ihr Körper schien nur schleppend von seinem kurzweiligen Höhenflug zurück auf den Boden zu finden. Und das war etwas das sie in Zukunft konsequent unterbinden musste. Zur selben Zeit lehnte der Uchiha auf seine Arme gestützt über dem Waschbecken im Badezimmer und runzelte beunruhigt die Stirn, während seine dunklen Augen die weiße Keramikoberfläche untersuchten und er sich von Zeit zu Zeit durch das blasse Gesicht fuhr. Er brauchte sich nicht weiter etwas vorzumachen. Es war für ihn spätestens jetzt offensichtlich. Er wollte sie. Das Problem war nur, das sie sich wie eine ätzende Säure in seine Gedanken zu fressen schien und er keine Ruhe finden würde, bis er bekommen hatte wonach er verlangte. Das war eine Tatsache, dessen er sich merkwürdig sicher war, auch wenn ihm noch nie etwas Vergleichbares in Bezug auf eine Frau widerfahren war. Er genoss die üblicherweise kurzlebige Gesellschaft des weiblichen Geschlechts für gewöhnlich nur, wenn ihm der Sinn danach stand und nicht weil er den Drang danach verspürte. Sakura hingegen war anders. Sie wirkte auf ihn, wie das Rauschmittel auf einen Abhängigen. Sein Fokus galt allein ihr und das machte sie zu der gefährlichsten Kunoichi die ihm bis jetzt begegnet war. Sie brauchte weder eine Waffe noch ein Jutsu um seine Konzentration schwanken zu lassen und das ließ ihn leise knurrend den Griff um das Waschbecken verstärken. Er hob den Kopf und betrachtete nachdenklich sein Spiegelbild, während er seine verbissene Miene studierte und leise fluchend der Haruno die Schuld an alledem gab. Ein bitteres Zischen entfloh seiner Kehle, ehe er mit einem schiefen Lächeln an das zwölfjährige Mädchen zurückdachte, das er so einfach hätte um den Finger wickeln können. Heute hingegen stand er der erwachsenen, ihn verachtenden Version gegenüber und zermarterte sich darüber den Kopf, wie er sie dazu bringen konnte, mit ihm zu schlafen. Das Schicksal hatte wirklich gar nichts für ihn übrig. Es war bereits eine knappe Viertelstunde vergangen seit das Wasser aufgehört hatte zu rauschen, als Sakura vom Wohnzimmer aus über den Flur lief und bei einem Blick in die offen stehende Badezimmertür stockend innehielt. Der Uchiha stand, lediglich mit der dunklen Trainingshose bekleidet, mit dem Rücken zu ihr gewandt vor dem Spiegel und betrachtete regungslos die Verletzung an seinem Bauch. Seine breiten Schultern und die Tatsache das sein Kinn auf seiner Brust lag, ließen nicht zu das Sakura sein Gesicht sehen konnte. Die linke Hand des Clanerben betastete scheinbar kurz behutsam das wunde Fleisch an seinem Körper, bevor er plötzlich den Kopf hob und ihr durch den Spiegel hindurch einen undefinierbaren Blick zu warf. „Es sieht schlimmer aus als es ist …“, versicherte sie ihm reflexartig und wusste nicht einmal ob er eine derartige Beruhigung überhaupt nötig hatte. „Hn …“ Er war sich sicher, dass sie untertrieb. Das änderte jedoch nichts daran, dass er vor ein paar Minuten erst begriffen hatte, dass die Frau, die sich jetzt hinter ihm mit verschränkten Armen in den Türrahmen lehnte, sein Leben gerettet hatte. Er war nicht bloß schwer verletzt gewesen. Er hatte sich, wenn man das Ausmaß seiner Verletzungen genauer betrachtete, definitiv in Lebensgefahr befunden. „Es muss dich Unmengen an Chakra gekostet haben …“, mutmaßte er in merkwürdig rauem Ton und ließ die schöne Kunoichi durch den Spiegel nicht aus den Augen, während sie seufzend den Kopf schief legte und ihren Blick über seine festen Schultern wandern ließ. Dem Uchiha entging ihre Musterung derweil nicht, woraufhin er sein selbstgefälliges Schmunzeln in dem Handtuch verbarg und sich notdürftig die Haare trocken rubbelte. „Dich etwas mehr als hundert Kilometer zu tragen, war viel lästiger als der Chakraverlust.“, gab sie achselzuckend zu, bevor Sasuke unter dem Handtuch wieder hervorkam und sich den weichen Frotteestoff über die Schultern warf. „Hn …“ „Gern geschehen.“, gab sie sarkastisch als Antwort, bevor sie sich vom Türrahmen abstieß, neben ihm eine Schublade öffnete und nach neuem Verbandszeug und einer Creme wühlte. „Damit sich die Wunden nicht entzünden sollte ich dich wohl besser wieder einwickeln …“ „Hn …“ „Du bist ein angenehmer Gesprächspartner, weißt du das?“, brummte sie auf seine typische Antwort hin genervt und schnitt gerade mit einer Schere den Stoff zurecht, bevor sie sich auf den geschlossenen Toilettendeckel setzte und ihm auffordernd die Tube mit der Heilsalbe entgegen hielt. „Großzügig auftragen.“ Der Uchiha tat wie geheißen und verteilte die Creme auf der rosigen, verletzten Haut seines Körpers, während Sakura konzentriert ein wenig Verbandzeug in Streifen schnitt und dem jungen Mann mit einer knappen Geste bedeutete näher zu kommen. „Das sollte reichen …“, murmelte sie in Gedanken versunken, bevor sie immer noch sitzend beide Arme um den Bauch des Uchihas schlang und aufgrund der entstandenen Hitze in ihrem Körper versucht neutral begann ihn einzuwickeln. Doch jedes Mal wenn ihre Finger seine bloße Haut berührten prickelte jene Stelle an ihrer Hand für ihren Geschmack einen Moment zu lange. Sasuke hingegen rührte sich nicht und verzog unbemerkt von der Haruno das Gesicht zu einer missgünstigen Fratze, als sein Verstand ihm immer wieder Szenen vorspielte in denen seine ehemalige Teamkollegin unter ihm seufzend den Rücken durchbog und ihre Fingernägel in seine angespannten Schultern krallte. Es war einfach lächerlich, was sie aus ihm machte. Er war ein Uchiha. Er war Herr seiner Gefühle und Gedanken seit er zehn Jahre alt war. Er hätte sie umbringen sollen, bevor es ihr gelungen war sich in sein Unterbewusstsein zu schleichen. Der Uchiha hörte wie sie aufstand, während seine kühlen Augen innerlich grummelnd auf den hellen Fließen vor ihm lagen, bevor sich unterhalb seines Kinns blassrosa Haar in sein Blickfeld schob und er spürte das sie begann seine Schulter zu verbinden. „Fertig …“, kommentierte sie die Letzte Umwicklung seines Oberarmes und atmete innerlich erleichtert aus, bevor sie einen Schritt zurück trat und den frisch verpackten Mann prüfend musterte. Ihr fiel sein abwesender Gesichtsausdruck auf und sie runzelte irritiert die Stirn. Wenn es etwas gab, das nicht zu ihm passte, dann war es dieser merkwürdig verklärte Blick mit dem er sie besah, bevor ihre Neugierde zu groß wurde und sie ihn aus seinen Gedanken riss. „Was ist los? So unaufmerksam kenne ich dich gar nicht …“, sprach sie argwöhnisch und beobachtete wie Sasuke einmal blinzelte, ehe seine dunklen Augen der Rosahaarigen aufgrund ihrer Worte einen wütenden Blick zu warfen und er spöttisch eine Braue in die Höhe wandern ließ. „Du hast mich nie gekannt, Sakura.“, zischte er bedrohlich und war im nächsten Moment offensichtlich erbost an die Tür getreten, „Du weißt gar nichts über mich … weder heute noch damals.“ Nach einem letzten hasserfüllten Blick über seine Schulter hatte Sasuke das Bad verlassen und ließ eine sprachlose Medic-Nin zurück die vergeblich versuchte sich einen Reim auf seine äußerst aggressive Reaktion zu machen. Sie hatte durch ihre Äußerung keinesfalls behaupten wollen das sie ihn kannte. Sie wusste, dass dies nicht der Fall war. Und das war ihr nur Recht. „Blödmann …“, murmelte die Kunoichi und besah im Spiegel ihr patziges Erscheinungsbild mit einem flüchtigen Blick, ehe sie ebenfalls das Badezimmer verließ und - nachdem sie der verschlossenen Gästezimmertür eine Fratze geschnitten hatte - im Wohnzimmer den Fernseher anschaltete. Der Uchiha nahm die gedämpften Geräusche aus dem angrenzenden Raum innerlich stöhnend zur Kenntnis, während er im Halbdunkel des Gästezimmers neben einem der Fenster stand und seine Augen über sein altes Heimatdorf gleiten ließ. In weiter Entfernung wurde das große Tor von Konohagakure sichtbar, welches in der untergehenden Abendsonne ein kräftiges Orange angenommen hatte und ihn stark an glühendes Eisen erinnerte. Seine Finger glitten derweil durch sein feuchtes Haar und übten einen angenehmen Druck auf seine pochende Kopfhaut aus. Er hasste es, das sie ihn so einfach aus der Fassung brachte. Verflucht er hasste einfach alles an dieser Frau. Er hasste sie so sehr, das er sie mit jeder Faser seines Körpers wollte. Und er wusste wie unlogisch das klag. Sie war keine zwei Zimmer entfernt und doch hatte er das Gefühl sie wäre unerreichbar. Und das störte ihn. Es ging im gewaltig auf den Zeiger, etwas plötzlich nicht mehr haben zu können, das sich ihm einst bereitwillig um den Hals geschmissen hatte. Sie besaß allein aufgrund dieser Tatsache eine Macht über ihn für die er sie verabscheute. Denn für gewöhnlich hatte er die Fäden in der Hand. Und nicht seine kleine, schwache, zwölfjährige Teamkollegin. Er schüttelte bei dem Gedanken daran, dass er selbst Schuld an ihrem Verhalten ihm gegenüber war, bitter lächelnd den Kopf. Er hatte ihr in seiner Kindheit keinerlei Beachtung geschenkt. Warum auch? Sie war fürchterlich nervig gewesen. Und jetzt war diese fürchterlich nervige Frau die sinnlichste Gestalt die ihm jemals unter die Augen gekommen war. Er konnte förmlich hören wie das Schicksal ihn auslachte. Mit einem ergebenen Seufzen verdrängte er seine Überlegungen, trat vom Fenster neben das Bett und ließ sich müde auf die Matratze fallen. Er musste sie vergessen, beschloss er nachdem er verbissen die Zimmerdecke gemustert hatte. Sobald er reisefähig war, würde er dieses verdammte Dorf und seine verfluchte rosahaarige Bewohnerin ein für alle Mal hinter sich lassen. Die grünen, stechenden Augen würden, genau wie zuvor, in seinen Erinnerungen verblassen und seine Rache würde wieder alles sein worauf er sich fixierte. Mit einem hasserfüllten Gedanken erinnerte er sich an den Kampf gegen Itachi und stellte zufrieden fest, dass die Wut auf seinen Bruder jedes andere unwichtige Detail in den Schatten stellte. Sogar die unbedeutende, rosahaarige Kunoichi, die er nicht haben konnte. Er zuckte leicht zusammen als das dunkle Mahl auf seiner Schulter plötzlich unheilvoll kribbelte und rieb sich mit zu Schlitzen geformten Augen die empfindliche Haut. Zur selben Zeit, an einem unbekannten Ort „Ich habe meine Methoden ihn zu finden, vertrau' mir …“, kicherte ein grauhaariger Shinobi und schob sich die runde Brille auf seiner Nase beiläufig höher. „Wie lange wird das dauern?“ Die in einen dunklen Mantel gehüllte Gestalt hinter ihm stand in einem provisorischen Zelteingang und warf aus neugierigen Augen einen Blick auf die Fingerzeichen die der Medic-Nin gerade formte. „Ich kann die Spur verfolgen die sein Chakra hinterlässt.“, antwortete der Mann mit Brille und platzierte seine Hände auf einer vergilbten Schriftrolle, „Wie schnell wir ihn finden, hängt demnach davon ab wie groß sein Vorsprung ist.“ „Dann beeil dich. Es gibt schon erste Scherereien unter den Männern.“, riet ihm der Kapuzenträger zischend und schlug wütend die Zeltplane zur Seite, bevor er in die Abenddämmerung trat und nicht mehr mitbekam wie der Grauhaarige verdrossen die Lippen zu einer schmalen Linie verzog. „Nein, es gibt immer nur Scherereien mit einem Uchiha …“ © by Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)