Wenn du glücklich bist ... von RosaLies ((wird überarbeitet)) ================================================================================ Kapitel 4: Eifersucht und Ausflüchte. ------------------------------------- © by Am nächsten Morgen, auf dem Marktplatz von Konohagakure Die monotonen Schritte des Hyuugas hallten an der nahe gelegenen Hauswand wieder, als sein Blick kurz zu den Fenstern der oberen Etage wanderte, bevor er wenig später das Treppenhaus zu ihrer Wohnung betrat. Ein zweifelhaftes Seufzen entrann seiner Kehle, ehe er seinen Fuß auf die erste Stufe setzte und die Schultern straffend den Weg ins Obergeschoss einschlug. Vor der Wohnungstür blieb er einen Moment zögernd stehen, bevor er die Klingel mit dem Nachnamen seiner Teamkollegin drückte und nicht verwundert darüber war, dass prompt das Klicken des Schlosses ertönte. Dies änderte sich jedoch schnell als er plötzlich genauso überrascht in das Gesicht seines Teamkollegen blickte, wie dieser in das seine. „Neji ...?“ Die raue Stimme und der zerknitterte Pullover das Naras ließen den Angesprochenen irritiert eine Augenbraue heben. „Shikamaru? Was machst du hier?“ „Schlafen ...“, antwortete dieser ehrlich und gähnte einmal herzhaft, bevor Sakuras schlanke nackte Beine auf der Schwelle zur nahe gelegenen Küche erschienen und sie einen neugierigen Blick über Shikamarus Schulter warf. Die Augen des Hyuugas inspizierten derweil das verschlafene Auftreten der schönen Frau und musterten die zerzausten Haare, welche sie zu einem lockeren Dutt aufgetürmt hatte und das weite dunkelgraue Shirt das ihr lediglich bis knapp über den Po reichte. Sakura nahm die intensive Betrachtung ihres Teamleaders innerlich seufzend zur Kenntnis und wartete vergebens darauf das er sein frühes Erscheinen erklären würde. Es war schließlich Shikamaru, der das merkwürdige Schweigen brach, dass sich unaufhaltsam über das Team gelegt hatte und an jedem der drei zu nagen schien. „Warum werde ich das Gefühl nicht los, das hier etwas nicht stimmt?“, warf er unverblümt in den Raum und sah von seinem besten Freund ahnungslos zu seiner Freundin. „Weil du paranoid bist. Wolltest du nicht duschen, Shikamaru?“, erinnerte ihn die Rosahaarige und deutete mit einer knappen Kopfbewegung den Flur hinunter, bevor der Nara gähnend nickte und ihr ohne Vorwarnung einen verspielt übertriebenen Kuss auf die Stirn presste. „Du bist morgens unausstehlich, weißt du das?“, seufzte Sakura genervt und sah aus dem Augenwinkel, wie sich der Braunhaarige bereits auf dem Weg ins Bad seinen Pullover auszog. „Du meinst un-wieder-stehlich!“, korrigierte sie der Nara und verschwand ohne ein weiteres Wort unter der Dusche, während die Haruno ihr schiefes Lächeln erstmals wieder Neji zuwandte, nur um kurz darauf unsicher die Stirn zu runzeln. Die Miene des Hyuugas verriet ihr, das er mehr als unzufrieden war. Sie wollte bereits zu einer Frage ansetzten, als er leise schnaubend die Tür hinter sich zuschlug und an ihr vorbei in die Küche trat. „Was ist los? Warum bist du wütend?“ Ihre Stimme klang ehrlich interessiert, als der Angesprochene ihr einen höhnischen Blick zuwarf und sich sichtlich gereizt gegen den Küchentresen lehnte. „Was macht er hier?“ Seine knappe Kopfbewegung deutete in Richtung Badezimmer als beinahe im selben Moment das Rauschen von Wasser in der Wohnung erklang und ein monotones Hintergrundgeräusch erzeugte. „Shikamaru?“, antwortete sie darauf hin perplex und zuckte mit den Schultern, „Er hat hier geschlafen, was sonst?“ „Er hat hier geschlafen ... oder hat er mit dir geschlafen?“, knurrte der Clanerbe versucht beherrscht und beobachtete wie sein Gegenüber überrascht ihre grünen Augen weitete. „Was ...?“ „Du hast mich schon verstanden ...“ „Meinst du das ernst?“, zischte sie nun nicht minder wütend, während Neji lediglich das genervte Gesicht zu einer missmutigen Fratze verzog und immer wieder ungeduldig mit einem Finger auf das Holz der Küchenarbeitsfläche tippte. „Sakura ...“, begann er hörbar gereizt und schloss für einen flüchtigen Moment die Augen, „Du lagst gestern Morgen mit mir in einem Bett ... jetzt sag mir bitte das du heute Morgen nicht mit ihm in einem Bett lagst.“ „Nicht das es dich irgendwas angehen würde, aber Shikamaru hat wie immer im Gästezimmer übernachtet. Und zwar allein.“, erklärte sie kühl, woraufhin der Hyuuga tief durchzuatmen schien und sie mit einem nachdenklichen Blick besah,„Er schläft seit Jahren mehr oder weniger regelmäßig hier, seit wann hast du ein Problem damit, Neji?“ „Seit er das erste Mal hier übernachtet hat ...“ Die ruhigen und zugleich betrübten Worte des jungen Mannes ließen ihre Wut förmlich straucheln, bevor sie verständnislos die Stirn runzelte und ihren Gefühlen durch kurzes Gestikulieren Ausdruck verlieh. „Was?“ Zu mehr Dialogen kamen sie nicht, da der Hyuuga plötzlich den letzten Schritt zu der irritierten Kunoichi überwunden hatte, in ihren Nacken griff und ihre weichen Lippen ohne zu zögern mit den seinen versiegelte. Es kostete Sakura einen kleinen Moment um zu begreifen das ihr Teamleader sie gerade küsste, bevor sie aller Vernunft entgegen ihre Finger in die Weste des Clanerben krallte, die Augen schloss und selbstsüchtig wie sie war, den Kuss erwiderte. Sie ließ sich einfach fallen und ignorierte das unangenehme ziehen in ihrer Brust während sie es genoss, das Nejis Lippen nahezu sehnsüchtig über die ihren strichen und sie für einen Moment in andere Sphären zu schicken schienen. Sie hörte sich selbst leise seufzen, als sich der Geruch des Mannes vor ihr mit einem berauschenden Duft vermischte der ihr merkwürdig vertraut erschien. Vor ihrem geistigen Auge verschwammen plötzlich alle möglichen Farben, bevor Neji mittels ihrer Fantasie ganz deutlich die Umrisse einer ihr nur allzu bekannten Person annahm. Pechschwarze Augen umrahmt von ebenso dunklem Haar stierten auf sie hinab und ließen sie unbewusst die Luft anhalten, während sie gar nicht mitbekam wie sich der Hyuuga außerhalb ihres Tagtraumes von ihr löste und ihren zerstreuten Gesichtsausdruck mit einem flüchtigen Schmunzeln quittierte. „Was ...?“, flüsterte sie leise, als Nejis Stimme sie zurück in die Realität holte und er sanft eine Hand in ihrem blassrosa Haar vergrub. „Ich sagte, ich kenne dich nicht so unaufmerksam.“, wiederholte er ebenfalls gedämpft, bevor er ihr einen fragenden Blick zuwarf, da Sakura sich ohne jegliche Erklärung von ihm löste und merkwürdig aufgewühlt wirkte. „Was ist los?“, sprach er hörbar besorgt und musterte sie nachdenklich bevor ein kleines Lächeln an seinem Mundwinkel zupfte, „Ich hatte zumindest nicht das Gefühl, das der Kuss dich gestört hat.“ „Nein, ich- ...“, setzte sie an und sah auf in die fliederfarbenen Augen ihres Freundes, „Ich war nur ... überrascht.“ „Willst du darüber reden?“ „Neji, ich kann nicht. Nicht jetzt ...“ Er konnte ihr Flehen förmlich hören und schloss für einen kurzen Moment die Lider, bevor er ihr verstehend zunickte und ihr sanft einen Kuss auf die Schläfe drückte. „Ich werde warten ...“ „Warum ...?“, hauchte sie leise und spürte wenig später erneut kurz die Lippen ihres Teamleaders auf ihren, ehe er sich wieder von ihr löste und sie mit einem schwachen Lächeln musterte. „Du weißt warum, Sakura.“ Das abrupte Ende des Hintergrundrauschens ließ die beiden Freunde einen flüchtigen Blick auf den Flur werfen, bevor sich die Haruno wieder an Neji wandte und ihm unsicher in die Augen sah. „Neji … du bist einer meiner besten Freunde …“ „Das reicht mir nicht mehr.“, gab der Hyuuga zu und blieb dabei seiner typischen ruhigen Art treu. Eine Tatsache die Sakuras Gedanken erneut um jene schwarzhaarige Person aus ihrer Vergangenheit kreisen ließ, die ebenfalls nur selten aus der Fassung zu bringen gewesen war. Sie gab es ungern zu, aber sein ständiges Eindringen in ihren Geist, machte ihr schwer zu schaffen. Sie tat es unbewusst. Aber genau in diesem Moment verglich sie Neji mit dem Uchiha und musste zugeben, dass es gewisse Ähnlichkeiten bezüglich ihres Verhaltens gab. Sie waren sich schon von Kindesbeinen an ähnlich gewesen. Sie stammten beide aus alten, angesehenen Familien des Dorfes und waren vermutlich entsprechend erzogen worden. Und doch hatte so etwas wie Freundschaft zwischen ihnen nie existiert. Im Gegenteil. Sie hatten dem jeweils anderen in gegenseitiger stiller Verachtung nichts geschenkt und bevorzugten es sich aus dem Weg zu gehen. Das leichte Stirnrunzeln des Braunhaarigen holte Sakura schließlich aus ihren abgeschweiften Überlegungen, ehe sie sich in Gedanken selbst für ihre Schwäche schalte und sich an Nejis letzte Worte erinnerte. „Was erwartest du von mir?“ „Gib mir eine Chance, Sakura …“ „Es ist nicht so einfach wie du denkst, Neji.“, erklärte sie ihm verzweifelt und dachte wehmütig an Tenten, bevor das Klicken der Badezimmertür die Aufmerksamkeit der beiden Teamkollegen forderte und Shikamaru mit noch nassen Haaren und einem Handtuch über den Schultern die Küche betrat. „Alles in Ordnung?“, entfuhr es dem Nara skeptisch, nachdem er seine offensichtlich angespannten Freunde beiläufig gemustert hatte und sich nun am Küchentisch niederließ. „Natürlich.“, log Sakura noch bevor Neji zu einer Antwort hätte ansetzten können und beendete unter dessen missgünstigem Blick die gegenwärtige Unterhaltung frühzeitig. Kurz darauf fanden sich die beiden Männer frühstückend in der Küche ihrer Teamkollegin wieder, während Sakura aufmerksam ihre Kaffeetassen füllte und sich einen Teil der von Shikamaru beschlagnahmten Zeitung stibitzte. „Der Kazekage wird übermorgen in Konoha-Gakure eintreffen …“, las der Nara verwundert vor und besah die junge Frau mit einem kurzen Blick, „Hast du gewusst das Gaara kommt?“ „Nein. Warum besucht er uns?“ „Informationsaustausch.“, erklärte Neji knapp und gönnte sich einen Schluck Kaffee, während ihn seine Teamkameraden abwartend beäugten. Er hatte als ANBU-Teamleader den Vorteil gewisse Informationen, seien sie politischer oder militärischer Natur, vorab zu erfahren und war demnach oftmals über alles im Bilde. „Meines Wissens nach handelt es sich um eine ernste Angelegenheit.“, fuhr der Hyuuga fort und ließ sich nebenbei von Shikamaru die Butter reichen, „Der Kazekage hat wichtige Informationen die er Konohagakure nicht vorenthalten will. Noch dazu festigt sein Besuch unser Bündnis mit Sunagakure.“ „Das richt förmlich nach Ärger …“, warf Sakura ein, ehe sie den Nara mit einem nachdenklichen Blick besah, „Wird es eine Willkommensfeier geben?“ „Davon ist hier nicht die Rede …“, kam es schulterzuckend von Shikamaru nachdem er den Artikel ein weiteres Mal überflog, „Es scheint wirklich eine dringliche Angelegenheit zu sein, wenn keine Zeit für ein Fest verschwendet wird.“ „Irgendetwas kommt auf uns zu …“, sprach Neji trocken und rieb sich seufzend den Nacken, während seine fliederfarbenen Augen grüblerisch auf seiner Teamkollegin verweilten, „Soviel steht fest.“ Zur selben Zeit, irgendwo an der Grenze des Feuerreiches Ein lautes Rascheln ertönte im Halbdunkel des ausladenden Laubwaldes, als lediglich die intensivsten Strahlen der Morgensonne sich einen Weg durch das Blätterdach erkämpften und den moosüberwucherten Boden sanft kitzelten. Die vereinzelten gelben Lichtsäulen verliehen der stillen Umgebung etwas unheimliches, bevor plötzlich ein dunkler Schatten zwischen ihnen hindurch rauschte und ein paar Vögel erschrocken aufkreischen ließ. Mit einem dumpfen Geräusch landete die in einen dunklen Mantel gehüllte Kapuzengestallt auf dem breiten Ast eines hochgewachsenen Baumes und ließ ihren Blick aufmerksam über die Umgebung gleiten. Der Fremde war nach der Statur zu urteilen ein Mann und wirkte bis auf den kleinsten Muskel angespannt. Er lauschte einen Moment lang dem Wind der unerbittlich durch die Blätter um ihn herum wirbelte, bevor er lautlos seine blassen Finger in den Stoff der Kapuze grub und sie sich schweigend vom Kopf zog. Schwarze, blitzende Pupillen kamen zum Vorschein, während das ebenso dunkle Haar des attraktiven Mannes ihm spielerisch in die Augen fiel und sein ohnehin intensives Erscheinungsbild noch zu verstärkten schien. Er wandte den Kopf ein wenig nach Rechts und legte kaum erkennbar die Stirn in Falten, ehe der gleichgültige Ausdruck auf sein blasses Gesicht zurückkehrte und ihm eine schaurige Aura verlieh. Der Fremde fühlte sich so nah an seiner Heimat unbehaglich, jedoch ließ keine Regung von ihm auf derartige Emotionen vermuten. Er verharrte noch eine Weile auf dem Ast und registrierte wie seine Gedanken abzuschweifen drohten und schließlich unaufhaltsam um zwei Personen aus seiner Vergangenheit kreisten. Ein breites Grinsen das ihn herauszufordern schien streifte durch seine verschwommenen Erinnerungen. Und dann war dort noch blasses rosa Haar und der Geruch von Kirschen. Ein Flüstern. Grüne, tränenerfüllte Augen stahlen sich in sein Unterbewusstsein, bevor auch diese wieder die Schärfe ihrer Konturen verloren und dem blutüberströmten Körper eines blonden Jungen Platz machten. Ein Schrei. Mit einem abfälligen Zischen kehrte der fremde Mann wieder in die Gegenwart zurück und hatte sich durch eine beiläufige Bewegung wieder in der angenehmen Dunkelheit seiner Kapuze versteckt. Er zögerte nur einen kurzen Moment, bevor er sich kraftvoll von dem knackenden Ast abstieß und seinen Weg über die Baumkronen an der Grenze entlang fortsetzte. Er hatte keine Zeit um sich mit belanglosen Erinnerungen zu beschäftigen, wenn er der Erfüllung seiner Ziele näher war, als jemals zuvor. © by Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)