Runaway von Karma (Joey x Seto) ================================================================================ Gespräch im Wohnzimmer Teil 1 ----------------------------- Hiho, ihr Lieben!!! Da bin ich wieder! Und ich hab euch ein neues Kappi 'Runaway' mitgebracht. Eigentlich sollte es noch länger werden, aber ich hab nen Break reingemacht und teil es in zwei Kappis auf. So kann ich auch gleich meinen Vorsprung halten. Bin ich gut? Ich bin gut! (Wer das Zitat jetzt erkannt hat, kriegt ne Widmung im nächsten Kappi [Kleiner Tipp: Ist aus meinem absoluten Lieblingsfilm!]). So, und jetzt ohne weiteres lästiges Vorgequatsche: Enjoy reading!!! Karma ********************************************************************************* Als Joey unten am Wohnzimmer ankam, war von Seto weit und breit nichts zu sehen. Etwas verunsichert blieb der Sechzehnjährige einen Moment lang in der Tür stehen. 'Wo ist er denn? Hat er nicht gesagt, wir sollen wieder nach unten gehen?', fragte er sich und zuckte erschrocken zusammen, als er plötzlich von hinten angesprochen wurde. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Seto war aus dem Wohnzimmer gleich in die Küche gegangen, um den Kakao noch einmal heiss zu machen. Als er zurückkam, stand Joey in der Wohnzimmertür und schien zu überlegen, ob er den Raum betreten oder vielleicht doch lieber weglaufen sollte. "Willst Du nicht langsam reingehen, Joey?", fragte der Siebzehnjährige und der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen. "Kaiba?", fragte er und warf einen Blick über die Schulter – direkt in das resignierte Gesicht des Brünetten. 'Scheinbar ist es noch zu viel verlangt, wenn ich ihn darum bitte, meinen Vornamen zu benutzen.', dachte er mit einem Anflug von Bitterkeit. 'Oder es ist einfach nur zu früh dafür.' Unhörbar seufzend ging der Jungunternehmer an seinem Klassenkameraden vorbei, stellte die Tassen wieder auf den Tisch und liess sich auf die Couch fallen. Der Blondschopf, dem das seltsame Verhalten des Älteren keinesfalls entging, folgte ihm langsam und liess sich dann ebenfalls auf die Couch sinken. "Hab ich... hab ich was falsch gemacht?", fragte er unsicher und der Größere schüttelte den Kopf. "Nein. Nein, das ist es nicht. Das ist nur alles noch sehr neu – und sehr verwirrend – für mich.", gestand er, obwohl es ihm nicht leicht fiel. Der Sechzehnjährige sah ihn ungläubig an. 'Hat er das jetzt wirklich gesagt? Hat er wirklich gesagt, dass die ganze Situation für ihn verwirrend ist?' "Was soll ich denn dann erst sagen?" Erschrocken schlug Joey sich die Hand vor den Mund. Keinesfalls hatte er seinen Gedanken laut aussprechen wollen. "Ich... das wollte ich nicht sagen.", flüsterte er kaum hörbar und Seto seufzte. "Ich weiss. Ich glaube, wir werden beide sehr vorsichtig sein müssen. Ich habe... nun, sagen wir, ich habe nicht besonders viel Erfahrung in solchen Dingen.", gab er zu und die braunen Augen des Jüngeren weiteten sich leicht, denn die Offenheit seines Klassenkameraden überraschte ihn doch sehr. Nachdenklich kaute der Blondschopf auf seiner Unterlippe herum. Er wusste einfach nicht, was er dazu sagen sollte. Alles, was ihm einfiel, kam ihm so unglaublich dumm vor, dass er sich nicht traute, etwas davon laut auszusprechen. "Ich... hab heute die ganzen Zettel in Deinem Büro vergessen.", nuschelte er schliesslich, nur um überhaupt irgendetwas zu sagen. Der Brünette seufzte erneut. "Das ist nicht so schlimm. Ich kann sie Dir morgen mitbringen. Ich könnte allerdings auch Roland beauftragen, sie Dir zu bringen. Dann kannst Du schon etwas lernen, während ich im Büro bin.", erwiderte er und der Sechzehnjährige sah ihn fragend an. "Soll ich nicht mitkommen? Ich meine, wenn ich Fragen dazu hab?", wollte er zaghaft wissen und der Siebzehnjährige sah ihn überrascht an. Joey wollte wieder mit in die Firma fahren – trotz allem, was am Morgen dort passiert war? "Bist Du Dir sicher, dass Du das wirklich willst, Joey?", hakte er nach und der Angesprochene nickte. "Sicher. Ich kann mich doch nicht hier verstecken. Wenn ich einmal damit anfange, mich zu verkriechen, komm ich garantiert nie wieder aus meinem Loch raus.", antwortete er leise und erntete einen verdutzten Blick des Jungunternehmers. "War das der Grund, warum Du immer wieder zur Schule gekommen bist?", erkundigte er sich und der Kleinere atmete tief durch, bevor er langsam nickte. "Auch. Weisst Du, wenn ich in der Schule war, dann war es immer so, als würde das zu Hause gar nicht passieren. Als wär das bloss ein Alptraum oder ein schlechter Film oder so. Deshalb hab ich auch versucht, so oft wie möglich was mit Yugi und den Anderen zu unternehmen. Da konnte ich einfach ganz normal sein und musste nicht darüber nachdenken, was mein Alter von mir verlangt hat." Joey fiel es nicht leicht, über seine Vergangenheit zu sprechen, das entging Seto keineswegs. Deshalb unterbrach er die Rede seines Klassenkameraden nicht einziges Mal, sondern liess ihn in aller Ruhe ausreden. Und während er ihm zuhörte, musste er sich eingestehen, dass der chaotische Blondschopf viel, viel stärker war, als er immer angenommen hatte. 'Viele Andere wären an dem, was er durchgemacht hat, zerbrochen. Und was tut er? Er lacht einfach darüber und tut so, als wäre alles in bester Ordnung, dabei geht sein ganzes Leben um ihn herum den Bach runter.' Grübelnd lehnte sich der Brünette zurück. Zum ersten Mal, seit er den Jüngeren wieder nach Hause geholt hatte, begann er zu verstehen, warum dieser einfach abgehauen war. "Na ja, das ist irgendwann aber auch weggefallen, weil mein Alter auch noch nachmittags dafür gesorgt hat, dass ich... beschäftigt war. Und irgendwann konnte ich einfach nicht mehr." Der Kleinere strich sich ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht, zog die Beine an und umschlang sie mit den Armen. Dann stützte er den Kopf auf seine Knie und starrte mehrere Minuten lang schweigend geradeaus. "Nate war so was wie mein Zuhälter.", murmelte er dann leise und seufzte. "Aber im Gegensatz zu meinem Alten hat er mir nie was getan. Er hat mir geholfen. Kein Freier hat sich getraut, bei Nates Jungs brutal zu werden. Er hat nen ziemlich miesen Ruf, aber den hat er völlig zu Unrecht. Er ist ein echt netter Kerl. Kalt und unnahbar nach aussen, aber jemand, auf den man sich wirklich verlassen kann, wenn man ihn erst mal kennt." Bei diesen Worten spürte der Ältere wieder einen Stich in der Brust. 'Er hat diesen Amerikaner also wirklich gemocht.', stellte er verärgert und verletzt fest, bemühte sich aber, sich seine gesunkene Laune nicht anmerken zu lassen. Joey schien jedoch vom Stimmungswechsel seines Klassenkameraden nichts zu bemerken, denn er fixierte noch immer einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand. "Weisst Du, Kaiba, irgendwie hat Nate mich an Dich erinnert. Ihr seid euch in manchen Sachen echt ähnlich.", fügte der Blondschopf hinzu und Seto hob eine Braue. Dieser schwarzhaarige Amerikaner, der Joey getröstet hatte, sollte Ähnlichkeit mit ihm haben? Ganz sicher nicht! "Wohl kaum!", platzte es aus ihm heraus, bevor er es verhindern konnte. Überrascht von diesem Ausbruch sah der Sechzehnjährige den Jungunternehmer nun doch wieder an. In seinen braunen Augen lag ein nachdenklicher Ausdruck und er schwieg einen Augenblick lang, bevor er sich seufzend durch die Haare fuhr. "Ich wollte Dich nicht beleidigen. Ich mein nur, ihr seid euch vom Typ her ähnlich. Als ich ihn kennengelernt hab, hat er mir ganz ruhig und sachlich erklärt, wie das mit dem Job ablaufen würde. Dabei hat er mir die ganze Zeit in die Augen gesehen und ich wusste irgendwie, dass er mich nicht bescheissen würde. Er hat fast die gleichen Augen wie Du. Aber nur fast.", sagte er dann und seufzte erneut. "Du hast geweint, als Du Dich von ihm verabschiedet hast.", stellte der Siebzehnjährige fest und der Jüngere nickte. "Ich weiss. Das war alles einfach so unwirklich und dann waren alle so nett zu mir. Sie haben so viel für mich getan, sich die ganze Zeit um mich gekümmert und mich abgelenkt, wenn ich mal wieder Heimweh hatte.", erwiderte er und grinste schief. "Weisst Du, ohne Sean, Cole und die Anderen wär ich ganz schön am Arsch gewesen.", erklärte er, lehnte sich zurück und sah den Älteren an. "Sean hat mich einfach an einem Abend aus der Scheisse gezogen, obwohl er mich überhaupt nicht kannte. Joel hat mir Hilfe angeboten, obwohl er nichts von mir wusste. Seine Großmutter war total nett zu mir, obwohl sie nicht wusste, wer ich war oder woher ich kam. Cole hat..." Der Blondschopf errötete heftig, als er auf den blonden Amerikaner zu sprechen kam, denn er erinnerte sich wieder an den Nachmittag, an dem er mit dem Neunzehnjährigen geschlafen hatte – und daran, was er sich dabei gewünscht hatte. "Cole hat mir bei nem ziemlich großen Problem geholfen. Sogar José war immer da, wenn ich mal mit jemandem reden wollte. Ich hab echt ziemliches Glück gehabt." Seto nickte. "Allerdings. Vor allem, weil Dein Freund Joel sich bei mir gemeldet hat, um mir zu sagen, wo Du bist, damit ich Dich wieder abholen konnte.", bestätigte er und der Sechzehnjährige begann zu lachen. "Überhaupt nicht von Dir eingenommen, was? Das hat mir echt gefehlt, weisst Du?", grinste er und der Angesprochene grinste kurz zurück, bevor er wieder ernst wurde. "Du hast keine Vorstellung davon, wie erleichtert ich war, als dieser Joel – oder vielmehr seine Großmutter – mir sagte, dass Du am Leben bist und dass es Dir gut geht." Bei diesen Worten erschien ein kaum wahrnehmbares Lächeln auf dem Gesicht des Brünetten, das jedoch schnell wieder verschwand. "Wenn dieser Idiot von Yugi sofort mit mir gesprochen hätte, hätten wir Dich schneller gefunden.", grummelte er und ignorierte dabei geflissentlich, dass er sich selbst und allen Anderen anfänglich vorgemacht hatte, dass ihn Joeys Ausbleiben nicht interessierte. Joey funkelte den Größeren ärgerlich an. "Lass Yugi da raus! Das ist nicht seine Schuld!", fauchte er und erntete einen nachdenklichen Blick aus blauen Augen. "Warum hast Du mir nicht geschrieben?" Die Frage war ausgesprochen, bevor Seto es verhindern konnte. Der Blondschopf umschlang seine Beine fester mit den Armen und senkte den Blick. "Was hätte ich Dir denn schreiben sollen? Ciao, Kaiba, jetzt bist Du mich endlich los?", fragte er zurück und seufzte abgrundtief. "Ich hab's vorgehabt, aber ich dachte, Du würdest einen Brief von mir eh nicht lesen, sondern ihn einfach zerreissen." "Du hast Yugi sogar gebeten, Mokuba Grüße von Dir auszurichten. Mich hast Du mit keinem Wort erwähnt." Bei diesen Worten blickte der Jüngere wieder auf. Irrte er sich oder klang der Andere verletzt? "Ich wusste einfach nicht, was ich Dir schreiben sollte. Und ich hatte auch nicht viel Zeit. Ich hab den Anderen auch nur schnell ein paar Zeilen hingeschmiert und mich dann beeilt, meinen Flieger zu kriegen.", gestand er und legte den Kopf schief. "Hat es Dich gestört? Dass ich Dir nicht geschrieben hab?", wollte er dann wissen. Der Jungunternehmer atmete tief durch und fuhr sich nervös durch die Haare, bevor er antwortete. "Ja, das hat es. Du hast an alle gedacht – sogar an Mokuba –, nur mich hast Du vergessen.", gab er zu und erntete ein zaghaftes Lächeln. "Wenn ich gewusst hätte, dass Dir das so viel bedeutet, hätte ich Dir auch geschrieben." Leicht verlegen wandte der Ältere den Blick ab. Er hatte wirklich nicht zugeben wollen, dass ihn die Sache mit den Briefen gestört hatte. Es war ihm – ausgerechnet ihm – einfach herausgerutscht, bevor er es hatte verhindern können. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ ********************************************************************************* Jahaaaa, mal wieder ein fieser Cliffi, ich weiss. *muahahahaaaaaaaaa* Aber hey, ihr wolltet alle, dass es schnell weitergeht. Schneller ging's nicht und den Cliffi habt ihr euch selbst zuzuschreiben. *breit und iwööööööhl grins* Nyo, was wird weiter passieren? Wie wird Joey darauf reagieren? Wird Seto noch schlimmer OOC werden, als er es inzwischen sowieso schon ist? Fragen über Fragen, die sich nur klären, wenn ihr weiterhin schön brav und fleissig lest. *hrrhrrhrr* By the way, vergesst beim Rausgehen meine Kommis nicht, ja? Bitte beim Kommikasten abgeben. So, und jetzt geh ich wieder ans Werk. Man liest sich!! *knutschaz* Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)