Runaway von Karma (Joey x Seto) ================================================================================ Kleine Geheimnisse aus der Vergangenheit ---------------------------------------- Und hier habt ihr auch schon das nächste Kappi von 'Runaway'. Noch ein bisschen leiden und traurige Sachen (*auf kappititel deut*), aber freut euch schon mal auf Kappi 33, denn da gibt's wieder ein bisschen Zucker. *hehehe* Und jetzt wünsch ich viel Spass beim Lesen!!! Karma ********************************************************************************* Mokuba warf seinem Bruder noch einen skeptischen Blick zu, dann stand er auf und sprintete nach oben, um mit Joey zu reden. Immerhin musste es ja wohl einen Grund für die schlechte Laune des Älteren geben. Und so, wie es aussah, hatte der Blondschopf in irgendeiner Form damit zu tun. Als er am Zimmer des Sechzehnjährigen ankam, bestätigte sich sein Verdacht, dass zwischen den Beiden irgendetwas vorgefallen war. Das ganze Zimmer war unordentlich und Joey sass auf dem Bett und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ "Joey? Ist alles in Ordnung?" Der Angesprochene schreckte auf, als er Mokubas Stimme von der Tür vernahm. Abgrundtief seufzend sah er den Kleinen an. "Ich weiss nicht. Ich glaub, ich hab was Blödes zu Deinem Bruder gesagt." gestand er und der Schwarzhaarige liess sich neben ihn fallen und betrachtete ihn forschend. "Was ist passiert?" erkundigte er sich und der Ältere seufzte erneut. "Ich... ich hab Deinen Bruder gefragt, warum er das alles macht. Du weisst schon, mich hier wohnen lassen und so. Immerhin sind wir ja nicht gerade befreundet." antwortete er leise und Mokuba schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Ach so! Deswegen war er gerade so komisch." murmelte er mehr zu sich selbst. Dann sah er den Größeren wieder an. "Wie kommst Du darauf, dass ihr keine Freunde seid?" fragte er und erntete einen verdutzten Blick aus braunen Augen. "Wie meinst Du das denn jetzt, Moki?" "So, wie ich es gesagt habe." seufzte der Angesprochene und legte den Kopf schief. "Weisst Du eigentlich, was für Sorgen sich Seto Deinetwegen gemacht hat? Drei Monate lang konnte man kaum mit ihm sprechen, weil er eine Laune zum Leute erschrecken hatte. Sogar mich hat er angemault, wenn ich ihn auch nur schief angesehen habe." Joey sah den kleinen Kaiba ungläubig an. Sein Erzfeind sollte sich seinetwegen Sorgen gemacht haben? Der Gedanke war einfach zu absurd, um es wirklich zu glauben. "Echt?" hakte er trotzdem nach und der Zwölfjährige nickte ernst. "Selbstverständlich. Weisst Du, er ist damals zum Flughafen gefahren und hat versucht, die Videobänder von dem Abend einzusehen, an dem Du verschwunden bist. Und dann hat er einen Privatdetektiv engagiert, der Dich finden sollte. Glaubst Du etwa, er hätte das gemacht, wenn er Dich nicht mögen würde?" wollte der Kleine wissen und der Blondschopf zuckte ratlos die Achseln. "Ich weiss nicht. Ich weiss im Moment gar nichts mehr. Er ist irgendwie so komisch." sagte er leise und der Schwarzhaarige nickte. "Ich weiss. Aber das ist er nur, weil er sich Sorgen um Dich gemacht hat. Er weiss nicht, dass ich das weiss, aber ich habe gelauscht, als er mit seinen Anwälten gesprochen hat. Er hat ihnen gesagt, dass Dein Vater Dich geschlagen hat. Seto war furchtbar wütend deswegen, musst Du wissen." Mokuba atmete tief durch. "Sag ihm bitte nicht, dass ich Dir das erzählt habe, Joey. Er will nicht, dass ich das weiss." bat er leise und der Angesprochene nickte mechanisch. "Weisst Du, Seto zeigt es zwar nicht unbedingt jedem, wenn er sich Sorgen macht, aber ich kenne ihn schon mein ganzes Leben lang. Und dass Du ihm gesagt hast, dass ihr keine Freunde seid, hat ihm wirklich wehgetan, Joey." Der Sechzehnjährige schloss die Augen und atmete zitternd ein und aus. Wieder wollten ihm Tränen in die Augen steigen. 'Ich Idiot! Das wollte ich doch nicht! Ich wollte ihm doch nicht wehtun!' dachte er und schreckte auf, als der kleine Kaiba ihm eine Hand auf den Arm legte. "Lass uns runtergehen. Seto wartet schon. Und er hasst es, wenn wir nicht pünktlich mit dem Essen anfangen. Ausserdem hast Du doch sicher Hunger, oder?" erkundigte er sich und der Blondschopf nickte, obwohl ihm der Appetit vergangen war. 'Er hat sich meinetwegen Sorgen gemacht. Und ich sag ihm so was ins Gesicht. Ich bin doch echt ein Volltrottel!' Seufzend folgte Joey Mokuba nach unten ins Esszimmer. Der Brünette sass am Kopfende des Tisches und hatte sich hinter seiner Zeitung verschanzt. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Bevor Joey sich auf seinen Platz setzte, wollte er zu dem Größeren gehen und sich bei ihm entschuldigen, doch Seto unterband diesen Versuch, in dem er den beiden Nachzüglern einen ungeduldigen Blick zuwarf. "Da seid ihr ja endlich. Können wir dann anfangen?" fragte er so kühl wie eh und je und der Sechzehnjährige zog unwillkürlich den Kopf ein. "Öhm... klar." murmelte er und liess sich wieder auf den Platz fallen, auf dem er am Morgen beim Frühstück auch schon gesessen hatte. Dabei wagte er nicht, den Brünetten auch nur noch einmal anzusehen. 'Er ist wirklich sauer auf mich. Vielleicht hasst er mich sogar wieder.' dachte er und schluckte schwer, denn ihm wollten schon wieder Tränen in die Augen steigen. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Das Abendessen verlief schweigend. Mokuba bemühte sich zwar immer wieder, ein Gespräch zu beginnen, doch seine Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Weder sein Bruder noch Joey schienen daran interessiert sein, miteinander oder mit ihm zu reden. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Sobald er seine Mahlzeit beendet hatte, stand Seto wortlos auf und verliess das Esszimmer. Auf schnellstem Wege ging er nach oben in sein Zimmer. Dort liess er sich auf sein Bett fallen – etwas, das er schon seit Jahren nicht mehr getan hatte –, verschränkte die Arme unter dem Kopf und starrte blicklos an die Decke. 'Wir sind ja noch nicht mal wirklich Freunde.' Immer wieder kreisten seine Gedanken um diesen Satz des Blondschopfs. Und mit jedem Mal, das er darüber nachdachte, schmerzten diese Worte mehr. 'Er hat wohl keine Gefühle mehr für mich. Der Kuss war nur ein Ausrutscher. Eine Kurzschlusshandlung, nichts weiter.' Diese Erkenntnis war mehr als schmerzhaft und die Lippen des Jungunternehmers verzogen sich zu einem bitteren, freudlosen Lächeln. 'Was habe ich denn erwartet? Dass er – nach allem, was ihm widerfahren ist – noch immer in mich verliebt ist?' Geschockt weiteten sich die blauen Augen des Siebzehnjährigen, als ihm plötzlich der Grund dafür klar wurde, warum ihn diese Tatsache so sehr störte. 'Ich... ich habe mich... verliebt... in Joey.' Die Gewissheit war ein Schock, aber so sehr er auch versuchte, es zu verdrängen, er spürte, dass es die Wahrheit war. 'Ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet jetzt, wo er nichts mehr von mir wissen will.' Um ein Haar hätte der Jungunternehmer laut aufgelacht, doch er verbot es sich. 'Das ist so traurig, dass es beinahe schon wieder komisch ist.' dachte er ironisch und seufzte abgrundtief. 'Warum konnte ich das nicht früher bemerken? Ich hätte ihm eher helfen können. Bevor das alles passiert ist. Dann gäbe es auch noch eine Chance für uns beide. Aber ich habe den Zeitpunkt verpasst. Es wäre wohl das Beste, wenn ich das alles so schnell wie möglich wieder vergesse. Das ist besser für uns beide. Ich darf ihn nicht mit meinen Gefühlen bedrängen. Nicht jetzt.' ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Joey wollte nach dem Essen ebenfalls sofort auf sein Zimmer gehen, doch Mokuba hielt ihn auf. "Thea hat gestern Deine Schwester angerufen. Sie kommt am Wochenende her, um Dich zu sehen." sagte er und der Sechzehnjährige liess sich mit offenem Mund wieder auf seinen Stuhl fallen. "Ist das wahr? Hat meine Mutter denn nichts dagegen?" fragte er atemlos und der Junge schüttelte den Kopf. "Nein, offenbar nicht. Sie hat es wohl erlaubt." antwortete er und sah den Älteren mit schiefgelegtem Kopf an. "Du hattest wohl viel Streit in Deiner Familie, oder?" erkundigte er sich und der Blondschopf wandte das Gesicht ab. Mehrere Minuten lang sagte er kein Wort und der Schwarzhaarige bekam ein schlechtes Gewissen. "Tut mir leid, Joey. Ich wollte nicht indiskret sein. Das geht mich schliesslich überhaupt gar nichts an." entschuldigte er sich und der Angesprochene grinste schief. Der Kleine war wirklich zu niedlich, wenn er sich wegen seiner Neugier schämte. "Schon gut. Weisst Du, meine Eltern haben sich getrennt, als Serenity und ich noch klein waren. Meine Mutter ist mit meiner Schwester weggezogen. Mich hat sie bei meinem Vater gelassen mit der Begründung, dass er sich schliesslich immer einen Sohn gewünscht hat, also könnte er sich auch um mich kümmern." Ein trauriges Lächeln legte sich auf die Lippen des Sechzehnjährigen und Mokuba beobachtete ihn genau. Er hatte den gleichen traurigen und verletzten Blick, den sein älterer Bruder vor dem Essen auch gehabt hatte. 'Und die Beiden wissen nicht mal, wie ähnlich sie sich eigentlich sind.' stellte der Junge fest, stützte seinen Kopf auf die Hände und lauschte weiter den Erzählungen des Anderen. "Mein Vater hat kurz nach der Trennung angefangen zu trinken. Am Anfang war er nur manchmal schlecht gelaunt, aber irgendwann hat er dann angefangen, seine Launen an mir auszulassen und mich zu verprügeln, wenn er wieder mal Frust hatte." Seufzend schloss Joey die Augen. Auf keinen Fall sollte der Kleine ihn weinen sehen. "Na ja, mit den Jahren ist das immer öfter passiert. Zum Schluss hat er mir fast täglich eine verpasst." murmelte er leise und der Schwarzhaarige stand auf, umrundete den Tisch und umarmte den Größeren. "Warum bist Du denn nicht zu Deiner Mutter gegangen?" fragte er leise und der Blondschopf hörte an seiner Stimme, dass er ebenfalls kurz davor war, in Tränen auszubrechen. "Weil sie mich nicht wollte. Sie hat mir letztes Jahr sogar den Umgang mit meiner Schwester verboten." sagte er leise und die Arme des Zwölfjährigen schlangen sich noch fester um ihn. "Und warum hast Du uns nichts gesagt? Oder Deinen Freunden? Wir hätten Dir doch geholfen!" schniefte er und der Sechzehnjährige drückte den Kleinen an sich und streichelte ihm tröstend über den Rücken und seine schwarzen Haare, obwohl er sich selbst auch nicht wirklich gut fühlte. Trotzdem – vielleicht auch gerade deswegen – konnte er es einfach nicht ertragen, den Jungen weinen zu sehen. "Ich hab mich nicht getraut. Ich wollte nicht, dass irgendwer das weiss. Niemand sollte sich Sorgen um mich machen." gestand er leise. "Das haben wir aber. Alle. Auch Seto." Mokuba liess den Anderen wieder los, richtete sich auf und wischte sich über das Gesicht. "Vor allem Seto. Er war total fertig, weil Du weg warst. Er hat wirklich alles versucht, um Dich zu finden." erklärte der kleine Kaiba und setzte sich auf den Stuhl, der genau neben dem von Joey stand. "Ich weiss zwar nicht, was er genau gemacht hat, aber wenn irgendwer auch nur den Namen Deines Vaters erwähnt hat, ist er jedes Mal fast ausgerastet. Keine Ahnung wieso, aber er hasst Deinen Vater. Wahrscheinlich wegen der Schläge. Seto kann so was auf den Tod nicht ausstehen." Der Schwarzhaarige seufzte abgrundtief. "Weisst Du, unser Adoptivvater hat meinen Bruder früher hin und wieder auch geschlagen. Nicht sehr oft und nicht so, dass man etwas davon gesehen hat, aber ich weiss, dass er es getan hat. Aber sag Seto nichts davon. Er will nicht, dass jemand ausser ihm und mir das weiss." murmelte er leise und Joey schluckte. Kaiba war ebenfalls geschlagen worden? War er deshalb so wütend geworden, weil er sich nicht gewehrt hatte? Weil ihn das wieder daran erinnert hatte, dass es ihm einmal ähnlich gegangen war? 'Deshalb ist er so verschlossen.' dachte der Blondschopf und atmete tief durch. 'Ich werd mich bei ihm entschuldigen. Für das, was ich zu ihm gesagt habe.' schwor er sich. 'Er hat es ja schliesslich nur gut gemeint. Und er hat mir geholfen. Nicht nur einmal.' Der Sechzehnjährige nickte, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Mokuba warf Joey einen Seitenblick zu. Scheinbar ging es ihm jetzt schon wesentlich besser als während des Essens. 'Hoffentlich vertragen die Beiden sich wieder. Sie mögen sich doch.' dachte der Junge und legte nachdenklich den Kopf schief, als ihm wieder einfiel, welches Bild die Zwei geboten hatten, als er von der Schule gekommen war. 'Oder vielleicht ist das sogar mehr als nur mögen. Seto war noch nie so besorgt um jemanden – ausser um mich. Und er hat auch noch nie so traurig ausgesehen wie vor dem Essen. Nur, weil Joey ihm gesagt hat, dass sie keine Freunde sind.' grübelte der Schwarzhaarige und sah dem Blondschopf nach, als dieser das Esszimmer verliess. 'Er will jetzt bestimmt mit Seto reden.' dachte der Zwölfjährige und begann zu lächeln. 'Vielleicht schaffen die Zwei es ja auch endlich mal, sich nicht mehr ständig zu streiten. Das wär wirklich zu schön.' Seufzend stand der Kleine auf und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Es wurde langsam Zeit für ihn, noch ein bisschen zu lernen und dann ins Bett zu gehen. Und auf keinen Fall wollte er die Beiden jetzt stören. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ ********************************************************************************* Tjahaaa, das war's auch schon wieder. Ich hoffe, es geht schnell on, damit ich auch das nächste Kappi schnell hochladen kann. Ich weiss, der Cliffhanger ist fies und gemein und böse, aber ich bin nun mal ein Fan davon, so was zu schreiben. *muahaha* Hoffe, ihr schreibt mir fleissig Kommis. Will doch wissen, was ihr davon haltet, was ich so verzapft hab. Nyo, man liest sich!! Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)