Runaway von Karma (Joey x Seto) ================================================================================ Briefe ------ So, weil Mihikoru mich so nett darum gebeten hat, kommt heute auch schon das nächste Kappi von 'Runaway'. Ich hoffe, es gefällt!! Enjoy reading!! Karma ********************************************************************************* Während seine Klassenkameraden und sein kleiner Bruder sich unten im Wohnzimmer unterhielten, ging Seto erst einmal hinüber in sein Badezimmer, um zu duschen. Danach ging er zurück in sein Schlafzimmer, schlüpfte in seinen Pyjama und liess sich in sein Bett fallen. 'Er ist endlich wieder zu Hause.' dachte er und seufzte leise. "Endlich." murmelte er und schloss müde die Augen. 'Von jetzt an wird alles wieder gut. Ich werde dafür sorgen, dass er vergessen kann, was passiert ist.' nahm er sich vor, drehte sich auf die Seite und war im nächsten Moment auch schon tief und fest eingeschlafen. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Joey stand noch immer mit dem Rücken an die Tür seines neuen Zimmers gelehnt und wagte kaum zu atmen. 'Hier soll ich von jetzt an wohnen?' fragte er sich und liess seine Blicke durch den Raum schweifen, der mindestens dreimal so groß war wie sein altes Zimmer in der Wohnung seines Vaters. 'Ich gehöre wirklich nicht hierher.' dachte der Sechzehnjährige und liess sich seufzend auf das Bett fallen. Eine Weile blieb er einfach nur dort sitzen und versuchte zu begreifen, wie sehr sich sein Leben geändert hatte, dann stand er wieder auf, hob seine Tasche vom Boden hoch und begann damit, sie auszuräumen. Dabei fiel ihm auch ein Briefumschlag in die Hand, auf den Sean fein säuberlich seinen Namen geschrieben hatte. "Für mich?" murmelte der Blondschopf ungläubig und öffnete das Kuvert. Darin fand er neben einem Bündel Geldscheine auch noch ein zusammengefaltetes Stück Papier. Joey entfaltete es und begann zu lesen. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Hi Joey! Wenn Du das hier liest, heisst das wohl, dass Du inzwischen wieder zu Hause bist. Ich habe Cole gebeten, Dein Geld von Nate mitzubringen, damit Du etwas unabhängiger bist, wenn Du zurück in Japan bist. So kannst Du Dir hin und wieder etwas leisten, was Du Dir wünschst. Ich hoffe, Du bist Joel und mir nicht allzu böse, dass wir diese ganze Sache hinter Deinem Rücken angeleiert haben. Ich weiss, das war vielleicht nicht besonders nett – und glaub mir, es ist mir nicht leicht gefallen, Dich anzulügen! –, aber es war nötig. Du wärst sicher abgehauen, wenn wir Dir gesagt hätten, was wir vorhaben, oder? Sei ehrlich! Wie auch immer, das wollten wir jedenfalls nicht. Wir werden Dich zwar alle schrecklich vermissen, aber für Dich ist es besser, wenn Du nach Hause kommst und wieder bei Deinen Freunden sein kannst. Schliesslich hast Du sie hier die ganze Zeit über furchtbar vermisst, nicht wahr? Versuch nicht, das zu leugnen; ich habe oft genug gesehen, wie Du seufzend aus dem Fenster gestarrt hast, wenn Du dachtest, dass es niemand merkt!! Was ich Dir eigentlich sagen will ist Folgendes: Werde glücklich!!! Du musst mir versprechen, dass Du Dein Leben von jetzt an geniesst und Dich nicht mehr so fertig machst, ja? Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, dass es Dir schlecht geht. Und damit bin ich nicht alleine. Wir haben Dich alle in der kurzen Zeit, die Du hier bei uns gewesen bist, wahnsinnig ins Herz geschlossen. Du bist für uns alle ein guter Freund geworden und wirst uns unheimlich fehlen. Aber nur, weil Du jetzt wieder zu Hause bist, muss das ja nicht automatisch heissen, dass wir nicht mehr befreundet sein können, nicht wahr? Wir alle – Cole, Joel, Mrs. Monahan, Nate, José und ich – würden uns riesig freuen, wenn Du Dich hin und wieder mal bei uns melden würdest. Wir machen uns alle Sorgen um Dich, Joey. Ich schreibe Dir hier unten noch unsere genauen Adressen sowie die Telefonnummern auf, damit Du uns immer erreichen kannst. Es wäre schön, wenn Du uns bei Gelegenheit auch wissen lassen würdest, wie wir Dich erreichen können. Auch, wenn wir sie nicht kennen, grüß bitte Deine Freunde von uns, ja? Sag ihnen, dass wir hoffen, dass sie Dir alles, was gewesen ist, nicht allzu übel nehmen. Und erklär ihnen, warum Du überhaupt weggegangen bist. Sie werden das ganz sicher verstehen. Und nach dem zu urteilen, was Du über sie erzählt hast, werden sie sicher von jetzt an besser auf Dich aufpassen. Zumindest hoffe ich das. Wenn Du übrigens in dem Umschlag, den Joel Dir gegeben hat – ja, ich weiss von dem Brief, den er Dir geschrieben hat – nachsiehst, wirst Du noch eine Überraschung finden. Eine kleine Erinnerung, damit Du uns nicht ganz vergisst. Obwohl ich das nicht glaube. Mich kann man doch schliesslich nicht so einfach vergessen, oder? ;-) Ich – wir alle – wünschen Dir für Dein neues Leben in Deiner alten Heimat alles Gute und so viel Glück wie nur möglich. Hoffentlich gehen alle Deine Wünsche in Erfüllung!!! Fühl Dich von uns allen noch einmal ganz feste gedrückt, ja? Und was Deinen Schatz betrifft: Gib die Hoffnung nicht auf!!! Ich bin mir sicher, dass er Dich sehr, sehr gern hat. Immerhin kommt er extra nur Deinetwegen hierher, um Dich wieder nach Hause zu holen. Ich – wir alle – drücken Dir ganz, ganz feste die Daumen, Joey!!! So, und jetzt höre ich lieber auf, ich kann das Papier schon kaum noch erkennen. Du weisst ja, wie nah ich am Wasser gebaut bin. Pass gut auf Dich auf, melde Dich ab und zu mal und vergiss uns nicht ganz, ja? Kuss, Sean ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Joey liess den Brief sinken und wischte sich über das Gesicht. 'Typisch Sean.' dachte er und lächelte wehmütig. 'Ihr werdet mir auch alle ganz furchtbar fehlen. Und ich vergess euch bestimmt nicht. Keinen von euch. Dafür verdanke ich euch zu viel.' Leise schniefend blinzelte der Blondschopf die Tränen zurück, die in seine Augen getreten waren. Dann erinnerte er sich wieder an den Brief, den Joel ihm vor der Fahrt zum Flughafen in die Hand gedrückt hatte. Er wühlte in seiner Tasche, bis er auch diesen Brief gefunden hatte, entfaltete ihn und begann zu lesen, nachdem er sich noch einmal über die Augen gewischt hatte. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Hallo Joey! Ich schreibe Dir diesen Brief, nachdem ich Deinen Freund Seto per E-Mail darüber informiert habe, wo Du bist. Ich hoffe, Du nimmst mir diese Eigenmächtigkeit nicht übel, aber Deine Freunde zu Hause in Japan machen sich scheinbar wirklich große Sorgen um Dich und auch Sean ist der Meinung, dass Du eigentlich viel lieber wieder zu Hause bei ihnen wärst. Bitte sei uns nicht böse, weil wir uns so in Dein Leben einmischen, ohne vorher mit Dir darüber zu sprechen, aber da Du – wie Sean mir erzählt hat – wahnsinnig große Angst davor hast, wieder zu Deinem Vater zurückzumüssen, haben wir uns entschlossen, diese ganze Sache lieber erst einmal vor Dir zu verheimlichen, denn wir möchten nicht, dass Du wieder wegläufst und wir Dich nie wiedersehen. Hoffentlich verstehst Du das nicht falsch. Wir tun das keinesfalls, um Dir wehzutun, sondern weil wir Dir helfen wollen. Es ist schliesslich nicht zu übersehen, dass Du hier in Los Angeles nicht wirklich glücklich bist. Und das ist es, was wir uns für Dich wünschen. Schliesslich sind wir doch Freunde, nicht wahr? Übrigens habe ich in der vergangenen Nacht mit Deinem Freund Seto telefoniert (Granny hat für ihn übersetzt, was ich gesagt habe). Er hat sich wirklich große Sorgen um Dich gemacht und war sehr erleichtert, als wir ihm erzählt haben, dass es Dir soweit gut geht. Ich weiss nicht, wie Du das siehst, aber ich finde, die Tatsache, dass er Deinetwegen mitten in der Nacht um die halbe Welt telefoniert hat, sagt eine Menge darüber aus, wie sehr auch er Dich vermisst hat. Vielleicht, wenn ich das richtig sehe, mag er Dich viel mehr, als Du glaubst. Jedenfalls hat er mir versichert, dass er sich in Zukunft um Dich kümmern wird und dass Du Dich nicht mehr vor Deinem Vater fürchten musst. Das sind doch gute Neuigkeiten, nicht wahr? Seiner Stimme nach zu urteilen, glaube ich ihm. Er klang sehr aufrichtig – und sehr besorgt um Dich. Wenn ich ehrlich bin, tut es mir wirklich wahnsinnig leid, dass Du gehen wirst. Ich mag Dich sehr und weiss ganz sicher, dass Du mir furchtbar fehlen wirst. Aber wenn Du nichts dagegen hast, würde ich Dich in den Ferien gerne mal besuchen, wenn das geht. Unten am Ende des Briefes schreibe ich Dir meine Handynummer und meine E-Mail-Adresse auf. Ich würde mich riesig freuen, wenn wir uns nicht ganz aus den Augen verlieren würden. Es wäre doch schade, wenn der Kontakt einfach so abreissen würde, findest Du nicht? Zum Schluss habe ich in den Umschlag noch einige Fotos von uns allen gepackt: Von Sean, Cole, Granny, den Katzen und von mir. Sean hat mir ausserdem noch Fotos von José und Nate besorgt, die ich ebenfalls mit eingepackt habe. So kannst Du Deinen Freunden zu Hause in Japan zeigen, dass Du auch hier in Amerika Freunde gefunden hast und nicht die ganze Zeit völlig allein gewesen bist. Ich bin sicher, das wird sie zumindest ein bisschen beruhigen. Ich würde mich freuen, wenn Du Dich bei mir – bei uns – melden würdest, sobald Du Dich wieder einigermassen eingelebt hast. Vergiss nicht, dass wir uns alle auch Sorgen um Dich machen. Dafür sind Freunde schliesslich da, nicht wahr? Jetzt bleibt mir erst einmal nur noch, Dir viel Glück und alles erdenklich Gute für die Zukunft in Japan zu wünschen und zu hoffen, dass wir auch weiterhin miteinander in Kontakt bleiben. Viele Grüße auch von Granny und den Katzen! Joel ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Nachdem Joey auch diesen Brief zu Ende gelesen hatte, nahm er die Fotos aus dem Umschlag und betrachtete sie gründlich. Dabei lächelte er wehmütig und versuchte, die Tränen wegzublinzeln, die ihm inzwischen wieder über das Gesicht liefen, doch das gelang ihm nicht. 'Ich werde mich auf jeden Fall bei euch allen melden. Versprochen.' dachte er, wischte sich entschlossen über die Augen und stand auf, um seine Tasche endgültig auszuräumen. Neugierig öffnete der Sechzehnjährige den Kleiderschrank und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass seine sämtliche Kleidung fein säuberlich dort lag. 'Hat Kaiba etwa meine Sachen abgeholt?' fragte er sich etwas ungläubig und starrte die Schubfächer eine Minute lang an, bevor er sich aus seiner Erstarrung löste und damit begann, seine restlichen Sachen ebenfalls einzuräumen. Dann nahm er sich eine Boxershorts und ein Shirt heraus, zog sich um und legte sich in das Bett, in dem er ab dem heutigen Tag schlafen sollte. 'Ich bin wirklich wieder zu Hause.' sinnierte der Blondschopf, verschränkte die Arme unter dem Kopf und starrte nachdenklich an die Zimmerdecke. 'Und ich werde jetzt bei Kaiba und Moki wohnen. Aber warum macht er das? Eigentlich hasst er mich doch.' Abgrundtief seufzend drehte sich Joey auf die Seite und zog die Bettdecke bis an die Nasenspitze. 'Oder haben Joel und Sean etwa Recht mit dem, was sie geschrieben haben? Mag er mich vielleicht doch? Er hat mich schliesslich selbst abgeholt. Er hätte ja auch einfach jemanden schicken können.' Erneut seufzend wälzte sich der Sechzehnjährige herum. 'Das ist doch Blödsinn. Die Beiden haben da sicher was missverstanden. Kaiba ist nur selbst gekommen, weil er es Moki versprochen hatte.' grübelte er und schüttelte den Kopf. Die ganze Grübelei brachte ihn kein bisschen weiter, sondern er bekam nur Kopfschmerzen davon. 'Das ist doch jetzt auch gar nicht wichtig. Darum kann ich mich auch morgen noch kümmern.' dachte der Blondschopf, schloss die Augen und war trotz der wirren Gedanken innerhalb weniger Atemzüge tief und fest eingeschlafen. ********************************************************************************* Tjaha, damit wäre das Kappi auch schon wieder zu Ende. *schnüff* Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir im Rausgehen einen Kommi. *bettelblick aufsetz* Man liest sich hoffentlich! Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)