Pirates of the Caribbean von BigLeoSis (True Love) ================================================================================ Kapitel 7: Zwiespalt -------------------- Elyse hatte sich die nächsten Augenblicke selbst nicht erklären können. Ihr Vater lag noch immer auf dem Boden und blickte in den strahlend blauen Himmel und Jack sah ihn entgeisert an, während sie versuchte die Pearl von diesem verfluchten Ort wegzubekommen. Sie kletterte wieder an Bord der Black Pearl und sah sich von dort oben um. Um sie herum nichts anderes als Wüste ... Sand der in jede Ritze kroch. Sie würden nie von diesem gottverdammten Ort wegkommen, wenn nicht ein Wunder geschähe und dann waren auch noch diese verfluchten Steine ... welche sich plötzlich bewegten! Entgeistert beobachtete Elyse, wie sich aus dem Steinmeer, durch welches sie vor weniger als einer Stunde gelaufen war, in eine Horde Krabben verwandelte. Durch ihren Ausruf des Entsetzens machte sie die beiden Männer, die noch immer unterhalb der Pearl standen auf die nahende Gefahr aufmerksam. Jack sah abwechselnd von Elyse zu den Krabben und wandte sich schließlich wieder James zu, der nun begann, dass Schiff zu erklimmen. “Jamie, was machst du da?” “Mich in Sicherheit bringen oder denkst du ich will von Krabben gefressen werden?” “Herr Gott nochmal, die sind doch harmlos! Die tun keinem was zu Leide ... Schau her ...” Jack beugte sich zu einem der Schalentiere hinab und streichelte ihm über den Panzer, während er lächelnd zu Jamie und Elyse aufsah. Doch sein Grinsen wechselte schlagartig in eine Art Grimasse, als ihn das Krustentier in den Finger zwickte. James konnte ein Lachen nicht unterdrücken und auch Elyse lächelte, doch sie war sich der Gefahr durchaus bewusst, in der sie sich befanden. Schnell folgte nun auch Jack seinem verflossenen Liebhaber an Deck, während sich die Krabben an der Black Pearl zu schaffen machten. Entsetzt verfolgte der Captain des Schiffes dieses Treiben und landete einige Augenblicke später unsanft auf dem Boden, als sich die Pearl ruckartig in Bewegung setzte. Elyse hatte sich an die Rehling geklammert und konnte nicht glauben, was sie sah ... Die Krabben trugen die Pearl aus der Wüste und das in einem wahnsinnigen Tempo! Mit affenartiger Geschwindigkeit sauste die Pearl über einen Hügel und landete anschließend im Meer. Elyse hatte sich wieder gerade hingestellt und half ihrem Vater wieder auf die Beine, während sich Jack vom Boden aufraffte. Die Pearl lag endlich wieder im Wasser. Elyse sog gierig die Meeresluft in sich auf, als ob sie diese seit Jahren nicht mehr gerochen hatte. James stand hinter seiner Tochter und ließ den Blick über das Meer gleiten, als sein Blick auf eine kleine Gruppe von Leuten fiel. “Da hinten ... das müssten die Anderen sein.” “Andere?” fragte Jack neugierig. “Denkst du wirklich Jack, dass nur wir beide auf der Suche nach dir waren? Sicherlich nicht ... Wir wurden begleitet ...” “Von wem?” “Personen, die dich sehr schätzen” war Elyse tonlose Antwort. “Missy ... auch wenn du die Tochter von unserem Commodore hier bist, ich könnte mich vergessen und dir wehtun. Wer?!” James sah den Piraten entsetzt an, als er seiner Tochter drohte. Elyse ließ sich dadurch allerdings nicht beeindrucken und erwiederte Jacks Blick kalt. “Tia Dalma, Barbossa, Ragetti und Pintell, Elisabeth und William.” “Oh ... wirklich nett, wenn man bedenkt, dass sie alle versucht haben mich zu töten und es einer von ihnen wirklich gelungen ist!” Die Dunkelhaarige zuckte mit den Schultern und murmelte etwas von Schicksal. Mit Hilfe ihres Vaters ließ sie das Beiboot zu Wasser und stieg danach hinunter. Mit einigem Zögern folgte Jack den Beiden. Es dauerte eine Weile, bis sie das Festland erreicht hatten und den Strand betraten. Elyse stieg als Erste aus dem Beiboot, gefolgt von Jack und ihrem Vater. Langsam gingen sie auf die anderen zu, welche nun von Barbossa geführt wurden. Im Hintergrund konnte die junge Frau die Überreste des kleinen Dingis erkennen, mit welchem sie über den Abgrund gespült worden waren. Ein knapper Meter Abstand blieb zwischen Elyse und Barbossa, als sie endlich stehenblieben. Hinter den beiden Captains versammelten sich jeweils ihre Begleiter. Ungläubig beäugten sie alle Jack. “Du hast ihn also gefunden Missy” sprach Barbossa ruhig. “Was hast du von mir erwartet Hector? Das ich versage?” Elyse sah ihn finster an. “Ich dachte, dass du länger brauchen würdest. Und als Mr. Norrington auch nicht mehr bei uns war ... nun ja, ich war der Überzeugung, es würde länger dauern.” “Ich kenne mich aus ... Seid froh, dass es so schnell gegangen ist und wie ihr seht, haben wir sogar ein Schiff.” Elyse deutete auf die Pearl, die fest verankert in den Wellen schauckelte. “Jones hat sie mit Jack versenkt. Es ist nicht verwunderlich, dass sie bei ihm war” meinte Tia Dalma, die sich nun neben Barbossa stellte. “Die größte Strafe die man ihm auferlegen konnte. Gefangen in der Wüste, mit seinem Schiff ... ohne Wind oder Wasser” flüsterte Elyse beinahe. “Ah ... Es ist immer noch mein Schiff. Und warum sollte ich auch nur einen von euch mit zurücknehmen? Außer Missy hier und Jamsie schien mich ja niemand vermisst zu haben. Außerdem ... drei von euch haben bereits versucht mich umzubringen!” Er warf Elisabeth einen feurigen Blick zu, welche sofort die Augen niederschlug. “Einer ist es gelungen!” Elyse sah die junge Frau triumphierend an. Doch sie hatten jetzt keine Zeit für Streitereien und sie schob Jack und James zurück in Richtung Beiboot. Barbossa und dem Rest der Crew signalisierte sie mit einem Kopfnicken, ihnen zu folgen. Schon wenige Augenblicke später saßen sie in dem kleinen Boot und ruderten zurück zu Pearl. “Ich habe nur das getan Jack, was ich für richtig gehalten habe!” “Ach ja? Und du sahst keinen anderen Ausweg, als mich Jones auszuliefern?” Elisabeth öffnete die Lippen, um etwas zu erwiedern, schwieg aber. Es fiel ihr keine passende Erklärung dazu ein. Nichts, was dem gerecht werden konnte, was sie zu diesem Zeitpunkt gefühlt oder gewollt hätte. An Bord der Pearl machten sich alle an ihre Aufgabe, es war schließlich ein weiter Weg zurück in die reale Welt. Elyse folgte Barbossa und Jack auf die Kommandobrücke. Sie beobachtete belustigt das treiben der Beiden, die sich ständig gegenseitig übertrumpfen wollten. “Captains ...” sprach sie schließlich beschwörend. “Da ihr euch anscheinend nicht einigen könnt, wem nun die Pearl gehört und wer ihr rechtmäßiger Captain ist, solltet ihr vielleicht jemand anders dieses Schiff führen lassen, bis wir zurück sind.” Barbossa und Jack warfen sich einen Blick zu, der Bände sprach. Wer sollte das wohl sein? “Wer soll das sein Missy? Mr. Turner? Pintell? Ragetti?” fragten die beiden unisono. Elyse verdrehte genervt die Augen. Männer konnten so kurzsichtig sein. “Es befinden sich auch noch andere Menschen hier an Bord, die in der Lage sind, ein Schiff zu lenken.” “Tia Dalma?” fragte Jack verwundert. “Doch nicht etwa dein Vater Missy oder?” Elyse hätte am liebsten jeden von ihnen den Hals umgedreht. “Nein! Verdammt nochmal, wer hat die Curse hierher gesegelt? Wer ist schonmal diesem verfluchten Ort entkommen? ICH!” “Nein, hör zu Miss McLaughlin, so sehr ich deinen Vater schätze und ich will nicht an deiner Fähigkeit zweifeln, ein Schiff zu lenken, aber ... Nein!” Barbossa sah Elyse durchdrigend an. Er wusste, sie hatte den Weg bereits einmal zurückgefunden und sie war sicherlich auch ein zweites Mal in der Lage dazu. Aber Jack würde sich mit Händen und Füßen dagegen sträuben, einen Fremden, nochdazu eine Frau, an das Ruder seines Schiffes zu lassen. Er würde ihr die Pearl sofort überlassen. “Ich bin dafür, dass Elyse die Pearl steuert” erklärte er nun auch Jack. “Sie hat diesen Ort schon einmal verlassen können, mit weniger Besatzung und warum sollte es ihr nicht auch noch ein zweites Mal gelingen. Du kannst die Pearl ja selbst segeln, aber überlass ihr wenigstens das Kommando Jack! Sei vernünftig!” Jack sah Hector an, als ob ihn ein Blitz getroffen hätte. Warum verbündete sich jetzt sein ehemaliger erster Maht mit diesem Gör? Versprach er sich wirklich so viel von ihrerm Handeln? War sie ein solches Naturtalent, dass sie selbst Davy Jones Fängen entgleiten konnte? Warum leitete sie dann nicht den Kampf gegen dieses Monster und Lord Beckett? Doch dazu fehlte ihr wohl der Mut oder die Kraft. Wie auch immer, er würde ihr die Pearl mit Sicherheit nicht überlassen. “Nein!” Das war Jacks einzige Antwort, ehe er sich in die Captainskajüte zurückzog. Elyse warf Hector einen vernichtenden Blick zu und suchte sich ebenfalls einen Platz auf der Pearl, wo sie ihre Ruhe hatte. Verdammt! Warum hatte sie das nur gemacht? Wieso hatte sie sich dazu breit schlagen lassen? Mit Schwung machte sie sich auf den Weg nach oben ins Krähennest. James hatte die Disskusion aus einiger Entfernung beobachtet, folgte Jack nun leise in seine Kajüte, die er für sich in Anspruch nahm. Er betrat den dunklen Raum leise. Die Fensterläden waren geschlossen, sodass nur wenig Licht hereinkam. Der Brünette konnte nur schwer ausmachen, wo sich was im Raum befand, doch er schaffte es ohne größere Blessuren zum Bett, in welchem er Jack vermutete. James setzte sich auf die Bettkante und tastete nach dem Körper von Jack, welchen er schließlich auch fand. “Du solltest etwas mehr vertrauen in Elyse haben Jack ... Sie kann das schaffen.” Jack drehte sich auf den Rücken und sah zu James auf. “Es ist nicht so, dass ich am Talent deiner wohlgeborenen Tochter zweifeln würde Jamsie ... so ist es wirklich nicht. Aber mein Schiff ... meine Liebe in die Hände von jemandem zu geben, den ich nicht kenne, fällt mir äußerst schwer.” James nickte. Er konnte Jack einerseits wirklich gut verstehen, doch wenn er weiterhin so stur blieb, würden sie den Rest ihres Lebens hier festsitzen. “Du kennst Elyse vielleicht nicht Jack ... aber mich. Und ich vertraue ihr.” “Ist sie deiner geliebten Claudia etwa so ähnlich?” James sah den schwarzhaarigen Piraten verletzt an. “Lass bitte meine tote Frau aus dem Spiel ja? Ich habe Claudia wirklich geliebt. Aber Elyse ist völlig anders. Außerdem ist sie noch ein Kind!” “Du sagst es Jamsie ... sie ist noch ein Kind. Sie ist nicht in der Lage, ein solches Schiff zu lenken ...” Ein leises Seufzen unterbrach ihr Gespräch. Erstaunt blickten die beiden Männer zum Auslöser dieser Stimmungsaussage. Tia Dalma löste sich langsam aus der Finsternis und kam auf sie zu. “Ihr tut ihr unrecht ... alle Beide.” “Was meinst du damit?” Jack hatte sich in seinem Bett aufgesetzt und lugte jetzt über James Schulter zu der dunkelhäutigen Frau. Diese hatte die Arme vor der Brust verschränkt und strafte die Männer mit ihrem Blick tausend Lügen. Keiner von ihnen konnte sich auch nur im geringsten Ausmalen, was die junge Frau bereits in ihrem Leben durchgemacht hatte. Welche Gefahren und Verluste sie bereits erleben musste. Und das alles nur, um diejenigen zu finden, die ihr ihr Leben bedeuteten. “Mr. Norrington ... Jack” Sie wandte sich an Beide gleichzeitig, das würde einiges an Zeit sparen. “Habt ihr euch noch nie Gedanken darüber gemacht, warum Elyse all das auf sich genommen hat? Warum sie erneut diesen schweren Weg gewählt hat, obwohl sie ihn bereits einmal bereiste? Noch einmal die gleichen Qualen, die gleiche Trostlosigkeit in ihrem Leben. Zum zweiten Mal stellt sie sich nun schon ihrem größten Albtraum und warum? Weil sie Euch über alles liebt Mr. Norrington und weil Sie Jack über alles zu lieben scheinen.” James war in diesem Augenblick mehr als sprachlos. So schamlos hatte ihm noch niemand die Wahrheit ins Gesicht geknallt und Tia Dalma schien sich nichteinmal wirklich daran zu stören. Doch es war gut so, denn jetzt wusste er wenigstens, welche Hebel er bei Jack ziehen musste, um diesen zu einer vernünftigen Tat zu bewegen. “Missy war schon einmal hier?” Jacks Neugierde war geweckt. “Ja ...” Jack erhob sich aus seinem Bett und ging langsam zu Tia Dalma hinüber. Nur wenige Zentimeter trennten die Beiden von einander. Der Dunkelhaarige sah die Frau finster an. Wehe das war ein schlechter Scherz von ihr, dann würde sie es büßen. Denn im Moment war ihm einfach nicht nach Spaßen zu Mute. Er musste zurück in die “Normale Welt”, um seine Rache zu nehmen. An Lord Beckett, Davy Jones und an jedem gottverdammten Piraten, der es gewagt hatte, es auch nur annhähernd so weit kommen zu lassen. Tia Dalma schien zu verstehen, was ihr dieser Blick sagen sollte, denn sie erwiederte ihn mit Stolz und auch etwas Trotz. Sie würde es nie wagen, Jack zu belügen, denn das war nicht ihre Art und es würde niemandem etwas bringen. Der schwarzhaarige Pirat drückte sich nun an der Zauberin vorbei und ging wieder nach draußen. James sah ihm etwas verwundert hinterher. “Du scheinst ihn wirklich überzeugt zu haben.” Tia Dalma zuckte gleichgültig mit den Schultern. “Es ist egal, wie er überzeugt wird. Hauptsache Jack sieht ein, dass Elyse die Beste ist, uns hier wieder raus zu bringen.” Ein leichtes Lächeln zierte das Gesicht des ehemaligen Commodores. “Ich denke ... er kann es nicht ertragen, dass ich eine Tochter habe, die mindestens genauso stur ist, wie er und ihm dabei auch noch so sehr ähnelt. Dessen ist er sich vielleicht nicht einmal so sehr bewusst.” “Oh ... Elyse ist Jack in vielerlei Hinsicht ähnlich. Doch noch mehr ähnelt sie ihrer Mutter.” “Claudia?” “Mehr als ihr ahnt Mr. Norrington. Sie hat ihr Temprament und die Nase ... die Augen hat sie ja eindeutig von euch geerbt.” James fühlte sich unglaublich stolz, dass man Elyse anscheinend auch ansah, dass sie seine Tochter war. Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als der Name seines Kindes ziemlich laut von Jack gebrüllt wurde. Mit hochgezogener Augenbraue folte er der dunkelhäutigen Lady nun nach draußen. Elyse hatte sich in das Krähennest zurückgezogen und betrachtete den klaren blauen Himmel. Es war ja eigentlich nicht anders zu erwarten gewesen, dass Jack ihr nicht vertraute. Es hätte ja beinahe einem Wunder geglichen. Doch etwas Respekt hatte sie sich doch wohl verdient. Sie war es schließlich gewesen, die seine Crew ans Ende der Welt geführt hatte. Wenn sie aber jetzt so darüber nachdachte, Hector vertraute ihr auch nur, weil sie bereits einmal hier gewesen war. Gibbs vertraute ihr insoweit, was ihre Fähigkeiten als Captain und Navigator anging und der Rest der Crew. Fürchtete sich vermutlich so sehr vor ihrem Zorn, dass sie nicht anders konnten, als ihr zu folgen. Missmutig schlang sie die Arme um ihre Beine und legte den Kopf darauf. Noch immer brannte die Sonne gnadenlos vom Himmel heruntern, doch jetzt, wo sie wieder am Meer waren, wehte wenigstens wieder etwas Wind, der das ganze erträglicher machte. Unter ihr arbeitete der Teil der Mannschaft auf Hochtouren, um die Pearl endlich seetüchtig zu machen. Es dauerte nicht lange und das Schiff setzte sich in Bewegung. Auch Elyse bekam Besuch, von Jack, Hectors kleinem Affen. Dieser trug eine Karte bei sich, die er mit neugieren Blicken der jungen Frau reichte. Diese sah das Tier fragend an, ehe sie das Stück Pergament in Empfang nahm. Vorsichtig entfaltete Elyse die Karte. Auf sonderbare Weise kam sie ihr sogar bekannt vor. Es dauerte einen Moment, ehe sie diese als die Karte deuten konnte, die normalerweise im Besitz von Sao Feng war und den Rückweg aus dieser schrecklichen Welt zeigte. Sie konnte sich zwar noch daran erinnern, das sie von diesem Ort entkommen waren, damals vor vielen Jahren, doch nicht auf welche Weise. Doch auf dem Stückchen Papier schien alles verzeichnet zu sein. Der Weg, die Rätsel, die ganzen Gefahren. “Jack ... du bist ein Genie!” Sie tätschelte den Affen leicht auf den Kopf, welcher abwehrend seine Pfoten hob. Ein Lächeln umspielte Elyse Lippen. Jetzt war sie wieder klar im Vorteil. Endlich konnte sie wieder ein Stück freier Atmen und faltete schnell die Karte zusammen, ehe sie diese in ihrem Oberteil verschwinden ließ. Die Schwarzhaarige erhob sich nun aus ihrer sitzenden Position und sah über den Rand des Krähennestes. Das Schiff glitt langsam und gesittet durch die Wellen, doch es war nicht auf dem richtigen Kurs, wie Elyse anhand ihres kleinen Kompasses erkennen konnte. Nur solange niemand der Captains oder wer nun auch immer das Kommando auf der Pearl hatte, zu ihr kam und sie um ihre Hilfe bat, würde sie sich fein raushalten. Sollten sie doch noch eine ganze Weile hier durch die Gegend schippern, bis Jack und Hector ihren Fehler bemerkten. Schmunzelnd beobachtete sie nun die Szene an Deck, wie die beiden alteingessenen Captains sich gegenseitig anblafften und anzankten. Sie schob den Kompass zurück in ihre Hosentasche, als sich plötzlich Jacks Kopf ruckartig zu ihr drehte und er ziemlich schroff ihren Namen schrie. Unbeeindruckt blickte sie mit hochgezogener Augenbraue zu dem Piratenlord nach unten. “Was kann ich für Euch tun Jack?” fragte Elyse gleichgültig. “Komm runter! SOFORT!” brüllte er. Mit wutverzerrtem Gesicht blickte er zu dem Aussichtskorb hoch. Etwas schalk blinkte in Elyse Augen auf. So war das also. Tia Dalma hatte ihm die Wahrheit gesagt. Es war ihr schließlich nicht verborgen geblieben, dass die Dunkelhäutige ihrem Vater gefolgt war, in Jacks Kajüte. “Warum sollte ich ...” “Missy!” In Jacks Stimme klang ein drohender Unterton, der ihr Elyse klar machte, dass es wohl besser wäre, dem Captain zu folgen. Sie sah noch einmal zu dem kleinen Äffchen, ehe sie sich über den Rand des Korbs schwang und an den Seilen flink nach unten kletterte. Mit einem beherzten Sprung landete sie direkt vor Jacks Füßen. Sie hatten in etwa die gleiche Größe, sodass sie dem Piraten direkt in die Augen sehen konnte. “Was willst du Jack?” Die grünen Augen funkelten gefährlich. “Du warst schon mal hier.” Eine Feststellung. Elyse nickte. “Wieso hast du es nicht gesagt ... vorhin!” Für einen kurzen Moment schien die junge Frau zu überlegen. “Was hätte es gebracht Jack? Du hättest mir genauso wenig vertraut wie auch jetzt. Nur weil ich den Weg schon einmal zurück gekommen bin, heißt das noch lange nicht, dass ich es auch jetzt noch kann.” “Warum solltest du es nicht können?” “Ich war ein Kind Jack ... ich war unschuldig, andem was mir damals zugestoßen war. Doch ob ich es heute nicht verdient hätte an einen Ort wie diesen verbannt zu werden? Ich würde es nicht abstreiten, wenn man mich vor die Wahl stellen würde.” “Du weißt den Weg also nicht?” “Oh doch ... ich weiß ihn. Dank einer kleinen Hilfe, aber du willst meine Hilfe nicht. Also versuch den Weg gefälligst selbst zu finden.” Sie drehte sich auf dem Absatz herum und machte sich auf den Weg zurück ins Krähennest. Hector stieß Jack ziemlich hart in die Seite und deutete ihm an, der Frau zu folgen. Er war sich durchaus bewusst, dass sie ihre einzige Hoffnung an diesem Ort war. Und er vertraute ihr, auch wenn sie es vielleicht nicht glauben wollte. Missmutig folgte Jack Elyse. “Wir brauchen deine Hilfe Missy!” “Das ... Jack, hättest du dir vielleicht vorher überlegen müssen, ehe du mich so verletzt hast!” “Dich verletzt?” “Bei Neptun Jack! Ich habe auch nur versucht dich zu retten! Vielleicht war es überhaupt ein großer Fehler hierherzukommen! Das einzige, was ich bis jetzt erfahren habe ist nichts als Verachtung und Misstrauen! Von dir! Von Hector! Allen!” “Würdest du jemandem dein Schiff anvertrauen, den du nicht kennst?!” fragte Jack aufgebracht. “Das habe ich Jack! Ich habe die Curse Gibbs überlassen in der Hoffnung, dass ich vielleicht wieder zurückkommen könnte! Aber vielleicht hast du ja Recht und sie haben alle zu viel Glauben in mich gesetzt! Vermutlich kann ich euch nichtmal helfen!” Elyse fasste in ihr Oberteil und klatschte Jack die Karte ins Gesicht. “Versuch dir doch damit zu helfen! Eins kann ich dir sagen Jack, die Pearf befindet sich auf dem falschen Weg! Der Kurs ist verkehrt!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)