Schwarze Federn und blutiger Sand von Arianrhod- ([GaaraNeji] OneShots) ================================================================================ Kapitel 10: Everybody's Here ---------------------------- Charaktere/Pairing: Gaara/Neji Thema: # 16 - Lila Word Count: 1354 Rating: PG Warnung: Krieg, Fluff (irgendwie. X_X) ~~~~~~~ Wie ich letztes Mal sagte, das Gegenstück zum letzten OS. Und nein, es ist nicht der gleiche, auch wenn's am Anfang vielleicht so klingt. Der andere gefällt mir aber besser... uu" ~~~~~~~ Everybody’s here „Es sind nur noch ein paar Meilen.“, sagte Neji und wusste nicht, warum er es sagte. Vielleicht war es die Vorfreude. Vielleicht, um sich selbst zu sagen: „Gleich bist du Zuhause.“ Vielleicht auch nur, um seine wirr herumschwirrenden Gedanken zu beruhigen. Gaara sagte nichts darauf und sein Gesicht blieb ebenfalls unleserlich. Doch Neji erkannte an der Anspannung seiner Arme und den weiß hervortretenden Knöcheln, als er die Zügel seines Pferdes umklammerte, dass auch er nervös war. Still lächelte er in sich hinein, sagte aber nichts. Er wusste, dass seine Familie Gaara freundlich aufnehmen würde. Selbst wenn sie erfuhren, wie ihre Beziehung tatsächlich war, weit mehr als nur einfache Kameraden, die zusammen einen Krieg überlebt hatten. Vielleicht würde es so scheinen, als seien sie nicht begeistert, aber das würde sich legen. Er schüttelte den Kopf. Der Stolz seiner Familie war weithin bekann und er selbst war auch nicht besser, stur und stolz und blind manchmal. Mit einer kleinen Bewegung trieb er sein Pferd an, so dass es in raschen Trab fiel. Hinter sich hörte er die Hufe des anderen Tieres hart auf den ungepflasterten Weg trappeln. Zwei Jahre war es her, dass er diese Gegend das letzte mal gesehen hatte. Er erkannte sie wieder, jeden Bach, jeden Fels, jeden Baum. Als Kind hatte er sie kennen- und auswendig gelernt. Er hatte hier gespielt mit seinen Cousins und Cousinen, Jahre war es her. Eine warme Sommerbrise strich durch die hohen Gräser links und rechts des Weges. Irgendwo raschelte ein kleines Tier im Unterholz und der Himmel schien so blau und weit, dass er die Arme ausbreiten und hineinfallen wollte. Neji warf den Kopf in den Nacken und spürte den Wind auf dem Gesicht. Er würde es niemals laut oder gar öffentlich zugeben – aber er genoss es mit allen Zügen, wieder Zuhause zu sein. Und bald war er wieder Zuhause. Bei seiner Familie. Er hätte es vor zwei Jahren nie angenommen und wenn jemand ihm gesagt hätte, er würde seine Familie vermissen, hätte er ihn unangespitzt in den Boden gerammt. Aber der Krieg und der Kampf und der Tod veränderten Menschen. Und jetzt konnte er es kaum noch erwarten, sie alle wiederzusehen. Er erinnerte sich noch ganz genau an sie. Seine Mutter, bettlägerig, aber stets für ihn da. Seinen Onkel, streng, aber gerecht. Seine Tante, liebevoll und freundlich. Seine Cousinen, die eine zurückhaltend und schüchtern, die andere frech und wild. Mit aufmunternden Worten hatten sie ihn verabschiedet, als er gegangen war, dem Waffenruf folgend. „Pass auf dich auf, mein Sohn, und komm mir heil wieder.“ „Mach deine Arbeit gut, Junge.“ „Komm sicher wieder, Neji-nii-san.“ „Und hau ein paar von denen von mir über die Rübe, Neji-nii-san! Ich will’s wissen, wenn du wiederkommst!“ So voller Zuversicht waren sie gewesen. Sie hatten nie daran gezweifelt, dass er es überleben würde. Es waren zwei Jahre der Hölle gewesen und mehr als einmal hatte er gedacht, er würde diesen Flecken der Welt nie mehr wiedersehen. So viele waren gestorben… Es war einfach pures Glück, dass er selbst noch lebte. Und vielleicht Gaara. Gaara war immerhin der Dämon. Es war nicht üblich, dass seine Gegner überlebten. Und Neji hatte – wie auch immer – das Schicksal gehabt, zu Gaaras Kampfgefährten zu werden, zu seinem Waffenbruder und irgendwann sogar mehr. Er erinnerte sich nicht mehr wie es gewesen war. Aber im Wahnsinn des Krieges war alles möglich und Gaara war eine Person, die diesen Irrsinn auf die Spitze trieben konnte. Und jetzt waren sie hier, wie Neji es nie gedacht hätte. Konnte er ahnen, dass da tatsächlich mehr war als…der Krieg? Er lächelte weiterhin still in sich hinein, eine Geste, die so selten bei ihm zu sehen war, und richtete den Blick auf die Hügelkuppe, von der aus man auf das Tal hinunterschauen konnte, in dem das große Anwesen seiner Familie lag. Würden sie stolz und froh sein, ihn wiederzusehen? Sein Pferd schien seine Vorfreude zu spüren und legte einen Schritt zu, so dass er die Hügelkuppe rasch erreicht hatte. Von hier konnte er das ganze Tal überblicken. Er konnte das große Herrenhaus sehen, das der Blickfang des Tales war, die Schuppen und Zäune, die die Weiden der edlen Pferde eingrenzten. Die Tiere grasten friedlich, zwei oder drei galoppierten über die Wiese, nur der puren Freude des Rennens wegen. Menschen liefen herum und Neji glaubte, die eine oder andere Gestalt zu erkennen. Cousins, Tanten, sein Onkel, mit seinem großen Jagdhund auf den Fersen. Neji lächelte leicht und atmete tief die Sommerluft ein. Mit einem Lächeln im Gesicht wandte er sich Gaara zu, der neben ihm sein Pferd zügelte und tatsächlich nervös an seinem Schwertgriff herumfingerte. „Na? Hab ich dir zuviel versprochen? Komm.“ Mit diesen Worten trieb er sein eigenes Reittier an, dass an Galopp verfiel und den Weg hinunterdonnerte. Damit riss er die Aufmerksamkeit der Leute im Tal an sich, die die laute Ankunft nicht überhören konnten. Als er unten ankam, hatten sie sich versammelt und ihn längst erkannt. „Neji-nii-san!“ Hanabis Freudenschrei hallte ihm entgegen und dann setzte fröhliches Geplapper ein, als sie ihn begrüßten. Neji zügelte sein Pferd und brachte es zum Stehen. Er war kaum aus dem Sattel gesprungen, da war er schon umringt von lachenden, fröhlichen Verwandten, die ihn alle mindestens einmal umarmen wollten. Selbst Hiashi, sein Onkel, trat zu ihm, klopfte ihm auf die Schulter und zeigte ihm ein rares, aber stolzes Lächeln und sagte: „Gut, dass du wieder da bist. Deine Mutter macht sich schon Sorgen um dich.“ Neji nickte und fühlte sich…einfach gut. Es dauerte eine Weile, bis sich die Leute beruhigt hatten, Hanabi wollte nicht von seiner Seite weichen und klammerte sich an seinen Arm, Hinata lächelte ihn an, um sich herum konnte er nur lachende, fröhliche Gesichter sehen. Es brauchte noch mehr Zeit, um sich aus ihrem Kreis herauszukämpfen und zu Gaara zu treten, der einige Meter entfernt wartete. Er wirkte auf dem Rücken seines schwarzen Hengstes wie eine unbewegte Reiterstatue und wirkte einerseits so, als würde es ihn alles gar nichts angehen, andererseits jedoch völlig fehl am Platze. Neji konnte die Blicke seiner Verwandten auf ihm und seinem Freund sehen, wie sie hin und her wanderten, verwirrt, vielleicht auch ängstlich. „Das ist Gaara.“, stellte er vor. „Mein Waffenbruder.“ Der Vorgestellte ließ sich vom Rücken seines Reittieres gleiten und stellte sich neben ihn, verbeugte sich leicht zur Begrüßung. Die Leute blickten ihn an, musterten ihn von oben bis unten, von kritisch über ängstlich bis hin zu neugierig gab es alles. Hinata versteckte sich halb hinter ihrem Vater, Hanabi starrte, dass es schon unhöflich wurde. Gaaras Gesicht änderte den Ausdruck nicht, aber Neji fragte sich, ob sie seinen Freund wirklich so gut aufnehmen würden, wie er geglaubt hatte. Doch als sein Onkel auf sie zuschritt, um Gaara zu höflich begrüßen, wusste Neji, dass das Schlimmste überstanden war. Am Abend saß Gaara auf der Fensterbank seines Zimmers und blickte den violetten Abendhimmel an. Sein Gesicht war ausdruckslos, schon beinahe gelangweilt. Leise schloss Neji die Tür hinter sich und trat zu seinem Freund. „Was ist?“, fragte er und blickte ihn durchdringend an. Der Rothaarige brauchte einen Moment, um sich von dem tief violetten, sich jedoch immer dunkler färbenden Himmel loszureißen und drehte den Kopf, um ihn anzublicken. „Nichts.“ Neji zog skeptisch eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Gaara schüttelte den Kopf. „Huh?“ Der Dunkelhaarige trat näher an seinen Freund und legte die Arme auf seinen Beinen ab, die auf dem Fensterbrett lagen. „Nun?“ Gaara seufzte und strich ihm durch die Haare. „Weißt du eigentlich, wie gut du es hast, dass sie alle noch am Leben sind? Selbst deine kranke Mutter…“ Es war ein seltener Blick auf das, was hinter dieser steinernen Maske lag, die Gaara ‚Gesicht’ nannte. Neji wusste, dass seine gesamte Familie im Krieg umgekommen war. Seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben, sein Vater war Feldherr gewesen und schon früh gefallen. Seine Geschwister – selbst seine Schwester – waren auf dem Schlachtfeld umgekommen. Manchen Familien gehörte die Tragödie. Gaaras war eine von ihnen. „Sie werden dich mögen.“, meinte er und wusste nicht, warum er es sagte. Gaara blickte ihn an, sein Gesicht wieder unleserlich. Dann beugte er sich vor und presste ihm wortlos einen Kuss auf die Lippen. ~~~~~~~ Hoffentlich vergess ich das hier nicht nochmal. X_X Sollte mich mal wieder dran setzen... Naja. Bis dann Sorca~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)