Schwarze Federn und blutiger Sand von Arianrhod- ([GaaraNeji] OneShots) ================================================================================ Kapitel 9: Nobody's Home ------------------------ Charaktere/Pairing: Gaara/Neji Thema: # 65 - Vorübergehen/Durchlaufen Word Count: 1o76 Rating: PG-14(?) Warnung: Charakterdeath, Krieg ~~~~~~~ Bitte, mein Vorwort lesen... Ich weiß nicht, wie viel Sinn der OS ohne diesen Hintergrund macht. >.< Also... Zu diesem OS gibt's 'ne kleine Geschichte. Ich weiß nicht, wie viele von euch das wissen, aber eigentlich bin dich Fantasy-Schreiberin und das schon ziemlich lang (ja, das heißt, dass ihr hier auch mal eine Fantasy zu lesen bekommt) Und da macht man natürlich seine Erfahrungen. Vor allem beliebt ist natürlich die Variante, von X, der in den Krieg gegen das Böse zieht, viele Leute kennen lernt, sterben sieht, etc. und dann (evt. in Begleitung eines Gefährten) wieder zurückkehrt nach Hause zu seiner Familie, die abseits der Schlachtfelder geblieben ist... Aber was, wenn diese Rückkehr doch ein wenig anders aussieht, als man dachte? ~~~~~~~ Nobody’s home „Es sind nur noch ein paar Meilen.“, sagte Neji und wusste nicht, warum er es sagte. Vielleicht war es die Vorfreude. Vielleicht, um sich selbst zu sagen: „Gleich bist du Zuhause.“ Vielleicht auch nur, um seine wirr herumschwirrenden Gedanken zu beruhigen. Gaara sagte nichts darauf und sein Gesicht blieb ebenfalls unleserlich. Doch Neji erkannte an der Anspannung seiner Arme und den weiß hervortretenden Knöcheln, als er die Zügel seines Pferdes umklammerte, dass auch er nervös war. Still lächelte er in sich hinein, sagte aber nichts. Er wusste, dass seine Familie Gaara freundlich aufnehmen würde. Selbst wenn sie erfuhren, wie ihre Beziehung tatsächlich war, weit mehr als nur einfache Kameraden, die zusammen einen Krieg überlebt hatten. Vielleicht würde es so scheinen, als seien sie nicht begeistert, aber das würde sich legen. Er schüttelte den Kopf. Der Stolz seiner Familie war weithin bekann und er selbst war auch nicht besser, stur und stolz und blind manchmal. Mit einer kleinen Bewegung trieb er sein Pferd an, so dass es in raschen Trab fiel. Hinter sich hörte er die Hufe des anderen Tieres hart auf den ungepflasterten Weg trappeln. Zwei Jahre war es her, dass er diese Gegend das letzte mal gesehen hatte. Er erkannte sie wieder, jeden Bach, jeden Fels, jeden Baum. Als Kind hatte er sie kennen- und auswendig gelernt. Er hatte hier gespielt mit seinen Cousins und Cousinen, Jahre war es her. Eine warme Sommerbrise strich durch die hohen Gräser links und rechts des Weges. Irgendwo raschelte ein kleines Tier im Unterholz und der Himmel schien so blau und weit, dass er die Arme ausbreiten und hineinfallen wollte. Neji warf den Kopf in den Nacken und spürte den Wind auf dem Gesicht. Er würde es niemals laut oder gar öffentlich zugeben – aber er genoss es mit allen Zügen, wieder Zuhause zu sein. Und bald war er wieder Zuhause. Bei seiner Familie. Er hätte es vor zwei Jahren nie angenommen und wenn jemand ihm gesagt hätte, er würde seine Familie vermissen, hätte er ihn unangespitzt in den Boden gerammt. Aber der Krieg und der Kampf und der Tod veränderten Menschen. Und jetzt konnte er es kaum noch erwarten, sie alle wiederzusehen. Er erinnerte sich noch ganz genau an sie. Seine Mutter, bettlägerig, aber stets für ihn da. Seinen Onkel, streng, aber gerecht. Seine Tante, liebevoll und freundlich. Seine Cousinen, die eine zurückhaltend und schüchtern, die andere frech und wild. Mit aufmunternden Worten hatten sie ihn verabschiedet, als er gegangen war, dem Waffenruf folgend. „Pass auf dich auf, mein Sohn, und komm mir heil wieder.“ „Mach deine Arbeit gut, Junge.“ „Komm sicher wieder, Neji-nii-san.“ „Und hau ein paar von denen von mir über die Rübe, Neji-nii-san! Ich will’s wissen, wenn du wiederkommst!“ So voller Zuversicht waren sie gewesen. Sie hatten nie daran gezweifelt, dass er es überleben würde. Es waren zwei Jahre der Hölle gewesen und mehr als einmal hatte er gedacht, er würde diesen Flecken der Welt nie mehr wiedersehen. So viele waren gestorben… Es war einfach pures Glück, dass er selbst noch lebte. Und vielleicht Gaara. Gaara war immerhin der Dämon. Es war nicht üblich, dass seine Gegner überlebten. Und Neji hatte – wie auch immer – das Schicksal gehabt, zu Gaaras Kampfgefährten zu werden, zu seinem Waffenbruder und irgendwann sogar mehr. Er erinnerte sich nicht mehr wie es gewesen war. Aber im Wahnsinn des Krieges war alles möglich und Gaara war eine Person, die diesen Irrsinn auf die Spitze trieben konnte. Und jetzt waren sie hier, wie Neji es nie gedacht hätte. Konnte er ahnen, dass da tatsächlich mehr war als...der Krieg? Er lächelte weiterhin still in sich hinein, eine Geste, die so selten bei ihm zu sehen war, und richtete den Blick auf die Hügelkuppe, von der aus man auf das Tal hinunterschauen konnte, in dem das große Anwesen seiner Familie lag. Würden sie stolz und froh sein, ihn wiederzusehen? Sein Pferd schien seine Vorfreude zu spüren und legte einen Schritt zu, so dass er die Hügelkuppe rasch erreicht hatte. Von hier konnte er das ganze Tal überblicken. Er erinnerte sich noch an das große Herrenhaus, das den Mittelpunkt des Hofes gebildet hatte, an die Zäune und Schuppen, die Weiden, wo die edlen Pferde gegrast hatten, und an die Personen, die dazwischen herumgelaufen waren. Nichts mehr davon glich seinen Erinnerungen. Das Haus war abgebrannt, nur noch ein zusammengefallenes Skelett ragte in die Höhe, schwarz und verrußt. Der Rest des Anwesens war ebenso verbrannt oder verfallen, ein paar der Schuppen sogar bis auf die Grundmauern zerstört. Tiere und Menschen waren keine zu sehen. Neji starrte. Er bemerkte nicht einmal, wie Gaara neben ihm sein Pferd zügelte. Er bemerkte nichts. Nur das zerstörte Gut dort unten, sein Entsetzen, das ihn zu verschlingen drohte, sein Unglauben, der sich wie eine Decke über ihn legte. Was war hier geschehen?! Wie hatte das geschehen können?! Wie konnte es sein, dass sie alle tot waren? Er war es doch, der im Krieg gewesen war, Angesicht zu Angesicht mit dem Schrecken und dem Tod. Aber sie waren alle daheim geblieben, sicher und bewacht. Nichts hätte ihnen geschehen sollen, ihm dagegen alles. Und doch…war es anders herum gewesen. Der Krieg war also auch hier gewesen… Er schwieg und sagte nichts und Gaara nahm die Zügel seines Pferdes und führte ihn weg. Am Abend saß er am Feuer, in eine Decke gehüllt und starrte blicklos hinein. Sie hatten das Hyuuga-Anwesen so schnell wie möglich hinter sich gelassen. Sie waren...einfach nur hindurchgelaufen. Vorübergegangen wie Geister. Und jetzt waren sie hier, mitten in der Wildnis. Neji wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Sie waren tot, Opfer des Krieges geworden wie auch Gaaras Familie, die alle – bis auf seine Mutter – in der Schlacht gefallen waren. Neji hätte gedacht, hätte schwören können, dass der lange Arm des Krieges nie bis in diesen entlegen Winkel des Landes vordringen würde. Er zuckte zusammen, als Gaara sich neben ihm niederließ. „Tut mir Leid.“, sagte er und seine Stimme war emotionslos wie immer. Aber Neji wusste, dass er meinte, was er sagte. „War...das bei dir auch so?“, fragte er und meinte den bohrenden Schmerz, der in seinem Inneren tobte. So viel Trauer... Wie sollte er damit klar kommen? Gaara antwortete nichts, sondern legte ihm den Arm um die Schulter und zog ihn an sich und für einen Moment hielt Neji still, genoss diese unerwartete, seltene Zuwendung einfach. Dann wandte er den Kopf und presste dem anderen die Lippen auf den Mund, heftig und verlangend. Er wollte vergessen. Zumindest für einen Moment. ~~~~~~~ Der nächste OneShot ist das Gegenstück zu diesem hier. :D Im Übrigen wollte ich noch den einen oder anderen OS dazu schreiben, wie sich die beiden kennen gelernt haben und so. :3 Sollte interessant werden. ^^" Über Kommis freue ich mich - wie immer - natürlich sehr. :) Bis dann Sorca~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)