BiatraniA von abgemeldet (Befor Beyblade Shadow) ================================================================================ Kapitel 10: Anerkennung ----------------------- Eisige Kälte herrschte in Mystery Cold, aber dennoch gab es zwei Bit Beasts, die das hier ihre Heimat nannten. Eines der beiden, Daqua, war sehr friedsam. Niemand konnte begreifen, was ihn in diese Einöde verschlug. Seine Vergangenheit hinter sich gelassen, suchte er hier seine neue Heimat, die er nur bewohnen konnte, da er seine Aura verstecken konnte. Das war notwendig, denn das andere Bit Beast hätte ihn sonst schon längst aufgesucht und vertrieben, wenn nicht sogar umgebracht, denn Mystery Cold war die Heimat von Wovon, einem eiskalten Bit Beast mit einem sehr schlechten Ruf: Er bringe jeden um, der nur einen Fuß auf den Schnee auf Mystery Cold setzte… Es erstreckte sich eine einzige Schneelandschaft bis zum Horizont. Doch weiter weg konnte die Bit Beasts ein paar Säulen aus Eis in den Himmel ragen sehen. „Wovon“, erkannte Daqua und fügte noch hinzu: „Und er scheint ziemlich sauer zu sein.“ Wovon schaute von seiner erbauten Eissäule runter. Sein Blick war eiskalt und voller Hass auf die Eindringlinge. „Da lässt sich ein Kampf wohl nicht vermeiden“, meinte Dranzer und drehte sich zu Dragoon. „Dragoon, hau mit Driger ab. Ich übernehme den hier.“ Dragoon nickte, doch Driger war damit nicht ganz einverstanden. „Ich geh jetzt nicht weg. Wir können dich nicht einfach so alleine lassen. Wir sind doch legendäre Bit Beasts und müssen zusammen halten.“ Dranzer schaute mit saurem Blick zu ihr. „Red keinen Unsinn und verschwinde mit Dragoon! Daqua und ich lenken ihn so lange ab!“ „Aber-“, wollte Driger weiter erklären, doch sie wurde unterbrochen, denn Wovon griff sie mit einem Hagel aus Eisspeeren an. Alle vier sprangen in verschiedene Richtungen, um der Attacke auszuweichen und die Eisspeere stachen in den Schnee. Daqua und Dranzer machte die Kälte immer noch nichts aus. Dragoon konnte die Kälte aber schon kommen fühlen, weil Dranzer wieder zu weit weg war. Driger ging es genauso, ließ sich aber nichts anmerken. „Verschwindet endlich!“, brüllte Dranzer zu Dragoon und Driger rüber. „Pass auf!“, rief Daqua dazwischen und werte eine Attacke mit einem riesigen Schneeball ab, die auf Dranzer gerichtet war. Dranzer hielt sich kurz die Hände vor das Gesicht. Der Schnee viel neben ihm zu Boden. Er richtete sich danach zu Wovon, der immer noch auf seiner Eissäule stand und schon die nächste Attacke bereithielt. Dranzer hasste es, wenn jemand sich für so toll hält, dass er sich nicht die Blöße gibt, Auge im Auge vor dem Feind zu stehen, also musste die Säule weg. Dranzer ließ einen riesigen Feuerball über seinen Kopf erscheinen und schleuderte ihn auf die Eissäule. In einer gewaltigen Explosion zerriss es die Säule und Wovon musste schnell darunter springen, bevor er noch mit runter fiel. Der Rest der Säule fiel in sich zusammen und wühlte viel Schnee auf, der allen um die Ohren wehte. Als wieder freie Sicht war, schauten sie, wo Wovon geblieben war. Er stand seelenruhig vor ihnen, immer noch ein eisiger Blick im Gesicht. Es blieb ruhig. Wovons Blick ging von einem Bit Beast zum nächsten, bis er an Daqua hängen blieb. „Kaboom“, sagte Wovon eiskalt und schoss einen Eisstrahl auf Daqua zu. Daqua breitete schnell seine Flügel aus und flog hoch. Der Eisstrahl knallte auf den Boden und ein Eiskristall bildete sich. Wovon sah Daqua nach und versuchte ihn weiter zu treffen. „Daqua kann ja auch fliegen“, war Driger erstaunt und sah auch Daqua nach. Dranzer drehte sich sauer zu ihr um. „Ihr seid ja immer noch da!“ Dranzer stockte kurz, denn Dragoon war weg. „Wo ist Dragoon…? Und warum bist du nicht mitgegangen?!“ „Ich habe doch gesagt, dass ich bleibe. Und Dragoon hat das eingesehen und ist davon geflogen.“ „Das ist keine Entschuldigung! Du erfrierst hier! Deine Füße sind schon ganz blau!“ Driger schaute runter, denn sie hatte immer noch keine Schuhe an. Sie fand es eher erstaunlich, dass ihre Füße blau waren. Und erst jetzt merkte sie, dass sie auch fast kein Gefühl mehr in den Füßen hatte. Sie schaute wieder zu Dranzer hoch. „Aber-“ „Was?! Jetzt muss ich auch noch auf dich aufpassen?! Weißt du eigentlich, was das für eine Last ist?!“ Driger erschreckte etwas, denn sie wollte nicht, dass Dranzer so sauer auf sie ist, und dann auch noch eine Last. Erst jetzt begriff sie, dass es doch besser gewesen wäre, wenn sie mit Dragoon gegangen wäre. Plötzlich schnellte Dranzer auf sie zu, nahm sie unter den Arm, breitete seine roten Schwingen aus und flog mit Driger hoch. Sie hielt sich vor Schreck an ihm fest und krallte sich fest in seine Klamotten. Dort, wo sie eben noch standen, knallte eine Attacke von Daqua in den Schnee, die Wovon von sich weggeschleudert hatte. Jetzt lag da wieder Schnee, wo eben von Dranzers Hitze nur Wasser geblieben war. Dranzer flog mit Driger zu Daqua rüber, der auch auf die beiden zukam. „Begrüßt Wovon immer so andere Bit Beasts?“, fragte Dranzer höhnisch. „Es könnte schlimmer sein“, antwortete Daqua und wartete nur auf eine nächste Attacke von Wovon, die etwas zu lange auf sich warten ließ, als Daqua es gewohnt war. „Wirklich sehr schlimmer.“ Driger ließ Dranzer wieder etwas los, aber hielt sich dennoch gut fest. „Es tut mir leid, dass ich nicht mitgegangen bin“, sagte sie leicht beschämend. „Das sollte es auch“, gab Dranzer ihr mit ernster, aber jetzt ruhiger Stimme zu verstehen. „Die ganze Sache könnte dir wirklich zu kalt werden.“ Jetzt merkte Daqua, warum das so lange mit Wovons nächster Attacke gedauert hatte. Aus der Höhe konnten sie nicht sehen, dass Wovon eine Waffe in seiner Hand erscheinen lassen, denn sie war aus Eis gemacht, dass erst total durchsichtig war, bevor es Form angenommen hatte. Es war ein Speer, länger als Wovon groß war, den er jetzt kurz um sich schwang und dann vor sich zu Boden hielt, sein Blick hoch zu den drei Bit Beasts am Himmel. Driger war sichtlich beeindruckt, aber die anderen beiden fanden das nicht gerade sehr gut. Dranzer konnte seinen Bogen nicht benutzen, weil er Driger bei sich halten musste. Daqua konnte aber seine lange Lanze erscheinen lassen, worauf Wovon nur drauf gewartet hatte. Wovons Blick verengte sich und er sprang mit einem gewaltigen, Schnee aufwühlenden Sprung den Bit Beasts am Himmel entgegen. Er schwang seinen Speer und wollte die Spitze in Daqua rammen, doch er wich aus und versuchte selber Wovon mit seiner Lanze zu erwischen, doch der hielt seine Lanze mit Leichtigkeit fest und stieß sich von ihm weg. Dranzer schoss ein paar Feuerbälle in Wovons Richtung, doch er wehrte alle mit seinem Speer ab und konnte sicher auf dem Boden landen. „Ihr solltet gehen“, sagte Daqua und drehte sich zu Dranzer und Driger um. „Er hat es wahrscheinlich nur auf mich abgesehen, weil ich mich hier schon so lange aufgehalten habe.“ Wovon haute inzwischen seine flache Hand auf dem Boden und sprach leise: „Ice Spikes.“ „Vergiss es“, protestierte Dranzer. „Alleine hast du gegen Wovon keine Chance.“ Daqua lächelte zu Dranzer rüber. „Jetzt redest du genau wie Driger.“ „Was?“ „Wie ich?“ Und Driger schaute noch verwundeter als Dranzer und zeigte noch auf sich selber. Bevor aber noch irgendeine Streiterei anfing, die Dranzer schon im Sinne war, stachen von Wovon aus viele weitere Eissäulen aus den Boden, die aber messerscharfe Spitzen hatten und bis zu ihnen nach oben reichten. Selbst im Flug war es nicht sehr einfach auszuweichen, denn je höher sie flogen, desto höher wurden auch die Säulen. Daqua konnte irgendwann nicht mehr ausweichen und fing an, die aufsteigenden Säulen mit seiner Lanze zu zerstören. Dranzer wich weiter aus, Driger fest auf dem Arm. Weil er es nicht gewohnt war, mit jemand auf dem Arm aus zuweichen, fiel es Dranzer wirklich schwer. Irgendwann verlor er den genauen Überblick über das Erscheinen der Säulen. Er konnte zwar noch im letzten Moment ausweichen, aber das reichte, um ihn zu verunsichern. Bei einem Rückwärtsflug stieß er plötzlich gegen eine Säule, die schon vorher erschienen war. Der nächsten wich er nur noch haarscharf aus, doch die nächste kam zu schnell. Sie erwischte ihn am linken Flügel und Dranzer schrie kurz auf vor Schmerz. „Dranzer!“, rief Driger besorgt und fasste ihn fester. Dranzer konnte sich gerade noch in der Luft halten, doch es fiel ihm schwer, denn der Schmerz wurde mit jedem schwingen immer schlimmer und er verlor an Höhe. Zu viele Säulen versperrten Daqua die Sicht auf Dranzer. Er konnte nicht sehen, was passiert war, aber er ahnte das Schlimmste. Seine Gedanken wurden aber schnell wieder unterbrochen, denn die nächste Säule erschien. Daqua zerschlug sie aber nicht mit der Lanze, sondern schoss einen Energieball aus Schnee der Säule entgegen, die sich dann nach oben spaltete und Daqua sich dann drauf stellte, um über die anderen Säulen zu kommen. Dranzer und Driger waren von dort aber auch nicht zu sehen. Etwas beunruhigt schaute Daqua über das Feld aus den riesigen Eisspitzen, die in den Himmel ragten, denn nun hatte auch die Attacke von Wovon aufgehört. Es musste etwas passiert sein. Daqua erhob sich wieder in die Luft und flog über das Feld, um die beiden zu finden. Aber stattdessen wurde er von Wovon gefunden, der an den Wänden der Säule zu ihm hoch gesprungen war und einen Energieball gegen ihn donnerte. Eine Explosion mit einem klirrenden Geräusch schalte durch die Luft. Es war bis zu Dragoon zu hören, der sich an die Grenze von Mystery Cold gestellt hatte. Es war hier zwar kalt, aber erträglich. Durch den Wind konnte Dragoon den Kampf verfolgen, doch es tat ihm in der Seele weh, so zu sehen, was dort vor sich ging. Alleine würde er es nicht lange dort aushalten und hoffte nur, dass alles gut ausging. „Ich hätte Driger doch mitnehmen sollen.“ „Du hättest es aber nie getan.“ Dragoon schaute hinter sich und entdeckte Zeus, die gerade erst erschienen sein muss, denn noch ein paar dunkle Rauchschwaden flogen um sie rum. „Zeus“, seufzte Dragoon ein wenig, denn im Moment war er wirklich nicht in der Stimmung irgendwelche Weißsagungen zu hören. Sie stellte sich zu ihm und schaute auf Mystery Cold. „Denk dir nichts von meinem Auftauchen. Es ist nur so, dass euer Zusammenhalt davon abhängt, ob Driger nun bei Dranzer geblieben wäre oder nicht.“ Dragoon schaute sie etwas fragend an und erinnerte sich wieder daran, was Zeus das letzte Mal gesagt hatte, als sie aufgetaucht war. „Du sagtest, dass es an unseren Gedanken liegt, ob wir scheitern werden.“ Dragoon schaute gen Boden. „Dranzer und Driger können zurzeit beide keinen klaren Gedanken fassen. Dranzer hat zu viel mit seiner Vergangenheit zu tun. Er ist zu sehr auf sich selbst bezogen und lässt niemanden an sich ran. Driger denkt viel über Galux nach und versucht gleichzeitig es zu akzeptieren, dass sie nun ein legendäres Bit Beast ist. Sie versucht Dranzer zu beeindrucken, dass er sie auch akzeptiert…Beide suchen nach Anerkennung.“ „Und du?“, fragte Zeus schließlich. „Weißt du, was du willst?“ Sie hielt kurz inne und wartete auf eine Antwort von Dragoon, aber sie wusste vorher schon, dass keine kommen wird. „Es ist wichtig, dass euch klar wird, dass es notwendig ist, dass ihr vier euch klar macht, warum ihr die legendären Bit Beasts seid. Denn nur ihr könnte BiatraniA schützen. Und dazu müsst ihr eure Gedanken auf das Wesendliche konzentrieren. Auf eure Einheit.“ *Sie hat recht*, ging es Dragoon nur durch den Kopf. *Ich weiß nicht, was ich will. Es ist nicht leicht ein legendäres Bit Beast zu sein. Man verliert alles und gewinnt nur viel Verantwortung. Und wenn wir vier nicht zusammen halten, dann werden wir scheitern, BiatraniA zu schützen.* Dragoon stutzte und drehte sich zu Zeus. „Vor was genau sollen wir BiatraniA schützen?“ Zeus antwortete ihm nicht sofort, sondern sortierte erst ihre eigenen Gedanken. „Die Zukunft ist wage, Dragoon. Es wir eine Zeit kommen, eine gefährliche Zeit. Aber sie wird noch lange auf sich warten lassen.“ „Wir müssen also auf alles gefasst sein“, begriff Dragoon und schaute wieder auf Mystery Cold. „Aber erst müssen wir vier legendären Bit Beasts erstmal komplett sein.“ „Mach dir da keine Sorgen, Dragoon“, sprach Zeus ruhig, drehte um und ging langsam wieder. „Das Bit Beast wird ganz alleine zu euch kommen. Ihr braucht nichts anderes tun, als warten.“ „Was? Zeus, warte.“ Doch als Dragoon sich umdrehte, war Zeus schon wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht war, und hinterließ nur eine schwarze Wolke, die sich langsam auflöste. Rot war der Schnee von Dranzers Blut, das von seinem verletzten Flügel tropfte. Dranzer saß auf dem kalten Boden, was für ihn ja nicht weiter schlimm war, und lehnte an einer der Säulen. Er hielt sich die Schulter, die von dem Schlag auch zu schmerzen begannen hatte. Driger hockte dicht vor ihm und versuchte einen Blick von Dranzer zu erhaschen, aber er schaute immer weg. Irgendwann schaute sie zu seinem Flügel und ihr fiel auf, dass es der gleiche Flügel war, der schon im Kampf gegen Galux verletzt worden war, dieses Mal aber nicht so schlimm. Aber dennoch war der Flügel schon wieder verletzt. *Es ist so still*, dachte Dranzer, als er dann zum Himmel schaute und das Echo der Explosion schon längst verschalt war. *Daqua muss etwas passiert sein.* Er schaute nun doch zu Driger und wollte gerade etwas sagen, aber er erschrak vor ihr. Driger heulte Wasserfälle. „Dein Flügel ist schon wieder kaputt. Und das nur wegen mir.“ „Hör auf zu plärren!“, brüllte Dranzer und sein Schrei hallte durch die Eissäulen. Das war wohl nicht so gut, dachte er sich noch, bevor er aufstand. Er ließ seine Flügel verschwinden, was ihm einen stechenden Schmerz in die linke Schulter brannte und einen Schmerzensbiss nicht verkneifen ließ. Driger stand auch auf und wollte nach seiner Schulter sehen, doch Dranzer riss sie gleich wieder von ihr weg, was ihm wieder wehtat. Betrübt schaute Driger zu Boden und Dranzer ging langsam von ihr weg. „Komm, wenn du nicht erfrieren willst“, sagte Dranzer noch kalt und wartete nicht mehr auf Driger, die ihm schnell nachlaufen musste. „Es tut mir leid, Dranzer. Ich hätte wirklich mit Dragoon gehen sollen.“ „Ja, das hättest du.“ Es wurde sehr lange still während sie durch die Eissäulen gingen, um Daqua zu finden und zu hoffen, nicht auf Wovon zu stoßen. „Vielleicht ist Wovon ja gegangen“, sagte Driger nach einer Weile, um die Stille zu lösen, doch Dranzer antwortete ihr nicht. „Dann könnten wir jetzt nach Hause gehen.“ Dranzer musste sich zusammen reißen, damit er sie nicht wieder anbrüllte. Erstens, weil er es nicht schon wieder wollte und zweitens, weil er sonst noch verraten könnte, wo sie waren, denn Wovon war sicher nicht gegangen. Außerdem machte er sich große Sorgen um seinen alten Freund Daqua. Ihn zu finden, war Dranzer im Moment wichtiger als alles andere. „Dranzer“, sprach Driger ihn wieder an, doch als er nicht antwortete rief sie ihn wieder. Aber auch dann reagierte er nicht. Erst beim dritten Mal rufen, drehte er sich etwas genervt zu ihr um. Zu seinem Erstaunen schaute Driger sehr ernst und spitzte die Ohren. „Ich kann Daqua hören.“ Daran hatte Dranzer gar nicht mehr gedacht. Driger konnte ihre neuen Fähigkeiten zwar noch nicht so richtig kontrollieren, aber wenn man sie mal brauchte, scheinen sie zu funktionieren. „Wo?“, fragte Dranzer kurz und knapp. „Ich weiß nicht genau. Durch das Echo ist das schwer zu hören, wo es her kommt.“ „Und Wovon?“ Driger horchte weiter, doch sie konnte Wovon nicht hören. „Ich hör ihn nicht. Er ist wahrscheinlich wirklich gegangen.“ „Das glaub ich nicht“, sagte Dranzer skeptisch. „Er würde nie so einfach-“ Doch kurz bevor Dranzer den Satz beenden konnte, bebte auf einmal die Erde und die Eissäulen um sie herum brachen zusammen. Einige drohten auf sie zu fallen, aber Dranzer feuerte so heiße Feuerbälle gegen die Säulen, dass sie noch verdampften, bevor sie nur die Erde berühren konnten. Das gleiche Spiel auch noch bei vier weiteren Säulen. Driger stellte sich dicht zu Dranzer, denn sie war jedes Mal starr vor Angst, als die Erde immer wieder anfing zu beben, ein für sie höllischer Lärm auftauchte und immer wieder eine Säule zusammen brach. Irgendwann wurde es ihr zu viel und sie fiel auf die Knie. Sie kniff die Augen zusammen und drückte ihre Ohren auf ihren Kopf, damit es nicht so laut war. „Driger!“, brüllte Dranzer zu ihr runter. „Steh auf und tu was!“ Doch Driger konnte ihn in all dem Lärm nicht hören und Dranzer verstand schnell, dass Driger die Lautstärke in ihren Ohren nicht runterdrehen konnte. Der Lärm musste ein Ende haben, also nahm Dranzer sich vor, alle Eissäulen auf einmal verschwinden zu lassen, auch wenn es hieß, dass Wovon sie so finden konnte. Er stellte sie dichter an Driger ran, ließ einen Feuerring um sie herum erscheinen und schrie laut: „Fire Invasion!“ Eine Welle aus Feuer breitete sich von ihnen in alle Richtungen aus und ließ alles Eis zu Dampf verpuffen. Das Feuer erlöschte und im einen Umkreis von einigen Kilometern war wieder nur der Schneeboden zu sehen, wie er vor Wovons Erscheinen war. Darum noch die restlichen Eissäulen. Dranzer hockte sich zu Driger runter, die sich immer noch die Ohren hielt, aber lange nicht einen Lärm vernahm. Das Beben hörte auch auf und so auch das Einstürzen der Eissäulen. Driger öffnete langsam wieder die Augen und sah verwundert zu Dranzer hoch, während sie ihre Ohren los ließ. „Was ist passiert?“, wollte Driger wissen und schaute sich dann um. „Du bist so…“, fing Dranzer an, aber sprach es nicht weiter aus. Er fasste Driger an den Schultern und stellte sie wieder hin. „Der Boden ist kalt, also stehen bleiben.“ Sehr verdutzt schaute Driger Löcher in die Luft. Jetzt fiel ihr erst auf, dass Dranzer sich richtige Sorgen um sie machte, was auch wieder hieß, dass er sie nicht hasste, also könnte es doch auch möglich sein, dass er sie endlich als legendäres Bit Beast anerkennen würde. Sie wollte gerade was sagen, als Dranzer sich mit ernstem Blick von ihr wegdrehte. Wovon war wieder da und ging ruhigen Schrittes auf sie zu, immer noch seinen Speer in der Hand und eiskaltem Blick im Gesicht. Er blieb nur ein paar Meter vor den beiden stehen. Es wurde still. Nur der Wind pfiff über den eiskalten Ort. Dranzer wartete nur darauf, dass Wovon angriff, doch es verging eine lange Zeit und niemand rührte sich, außer Driger, die von einem Fuß auf den anderen tapste, weil der Boden eiskalt war und ihre Füße sie kaum noch halten konnten. Seufzend sagte Dranzer schließlich: „Was willst du eigentlich, Wovon?“ „Meine Ruhe“, sagte er kühl. „Ich bin es leid, dass immer wieder irgendwelche Bit Beast hier her kommen und ihr legendären Bit Beasts dann auch noch dazu kommt…“ Wovon griente kurz, bevor er weiter redete. „Meistens jedenfalls.“ „Du weißt, dass Thunder Pegasus und Torch Pegasus daran schuld sind?“ „Kann schon sein. Aber das interessiert mich herzlich wenig. Das hier ist mein Reich…und meinetwegen auch das von Daqua, wenn er mir aus dem Weg geht. Ihr hab hier nichts verloren.“ „Und warum greifst du Daqua an, wenn er hier doch sein darf?“, fragte Driger in das Gespräch rein und bekam einen eiskalten, für sie, unheimlichen Blick zurück. „Weil Feuer stärker ist als Eis“, sagte Wovon ruhig und setzte seinen Blick wieder auf Dranzer. „Deswegen bist du sofort auf Daqua losgegangen“, erkannte Dranzer. „Aber dein Pech, dass ich das nicht so einfach hinnehme, denn Daqua hat mir noch einiges zu erklären.“ Er ließ einen Feuerball auf seiner Hand erscheinen. Wovon richtete seinen Speer auf Dranzer und wartete auf den Angriff. Er wollte nicht gegen Dranzer kämpfen, denn er würde mit großer Wahrscheinlichkeit den Kürzeren ziehen. Aber er würde sich nicht so leicht geschlagen geben. Dranzer schleuderte den Feuerball auf Wovon zu, der zur Seite sprang. Dranzer schoss noch weitere Feuerbälle auf Wovon zu, der weiter auswich oder mit seinem Speer abwerte. Schnell merkte Wovon, dass Dranzer sich keinen Schritt von Driger wegbewegte, auch nicht, als er einen Eisstrahl auf Dranzer feuerte und der ihn mit einem Feuerschwall abwerte. Also versuchte Wovon es anders. Unter dem Feuerangriffen, kam Wovon Dranzer schnell näher, so schnell, dass Dranzer gar nicht reagieren konnte, als Wovon plötzlich vor ihm stand und erschrak, wie Driger auch. Mit einem kräftigen Schlag haute Wovon Dranzer zur Seite weg, der einige Meter weit flog und Driger nun ganz alleine vor Wovon stehen ließ. Als Dranzer den Kopf wieder hob, sah er nur noch, dass Wovon seine Handfläche gen Driger hielt und die gleiche Attacke startete, die er schon bei Daqua benutzt hatte. Driger war immer noch starr vor Schreck und konnte der Attacke nicht ausweichen. Ein helles Licht strahlte auf, dass Dranzer blendete. Man hörte nur ein klirrendes Geräusch vom gefrorenen Eis und als er wieder sehen konnte, sah er, was es war. Es war ein schrecklicher Anblick. Driger war in einem Eisblock eingefroren, immer noch den Schreck im Gesicht. „Driger!!“, brüllte Dranzer laut, in der Hoffnung, dass das Eis gleich wieder zerspringen würde. Er stand auf und schaute sauer zu Wovon, der sich langsam von Driger entfernte. Blanker Hass war in Dranzers Augen auf Wovon gerichtet. „Du…!“ „So erging es den Bit Beasts, die ihr nicht retten konntet.“ Dranzer biss zornig die Zähne zusammen und sein ganzer Körper wurde in Feuer gehüllt. Mit einem Kampfschrei schoss er all seine Feuerkraft auf Wovon zu, doch kurz vor ihm löste das Feuer sich plötzlich auf, was Wovon doch verwundern ließ. Dranzer hatte die Attacke gestoppt, denn ihm war schnell klar geworden, dass Rache für das, was Wovon Driger angetan hat, zu nichts bringen würde. Wovon griente fies und wollte selber zu Gegenangriff übergehen, als plötzlich ein lautes Knacken zu hören war. Es war der Eisblock gewesen, in dem Driger gefangen war. das Eis begann zu brechen und mit jedem Riss im Eisblock stach ein kleiner grüner Blitz aus dem Eis empor, der sich kurz auf dem Eis trollte. Es dauerte nicht lange, als plötzlich der ganze Eisblock in einem Gewittersturm aus grünen Blitzen zerprang und Driger wieder frei gab. „Wovon…“, sagte Driger leise mit zitternder Stimme. Ihr ganzer Körper zitterte, ihre Haut war fast ganz blau und sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie hob ihre zitternde Hand, so weit sie konnte und sagte, kaum zu hören: „Flash…Back…“ Wovon hätte nicht erwartet, dass Driger so noch im Stande war einen Angriff zu starten. Er konnte nichts gegen den ansausenden Blitz tun, der ihn so hart traf, dass er nun selbst durch die Luft geschleudert wurde und weiter weg bewusstlos zu Boden fiel. Der Kampf war vorbei. Auch Dranzer war erstaunt, dass Driger so ein Durchhaltevermögen hatte, und schaute zu ihr rüber. „Driger.“ Langsam drehte sie sich zu ihm, lächelte ihm zu und war nun so ihrer ganzen Kraft beraubt, dass sie sich nicht länger auf den Beinen halten konnte. Sie wäre auf den Boden gefallen, auf all die Eisscherben, wenn Dranzer nicht schnell zu ihr gerannt wäre und sie auffing. Er fiel selber auf die Knie, denn auch seine Kraft war fast aufgebraucht. Sie war eiskalt und zitterte immer noch am ganzen Leib. „Dranzer…“, flüsterte Driger und krallte sich an Dranzers Klamotten fest. „Ich bin froh, dass ich nicht gegangen bin.“ „Du hättest gehen sollen“, widersprach Dranzer ihr. „Dann wäre das nicht passiert.“ „Nein, Dranzer. Wir sind ein Team…und müssen zusammenhalten.“ Obwohl die Worte von Driger so simpel waren, war Dranzer darüber erstaunt. Und er gestand sich ein, dass Driger eines der legendären Bit Beasts sein muss. Denn wer könnte sonst so die Erde unter seinen Füßen zum beben bringen als Driger? Auch wenn das Element nicht ganz stimmte, Driger ist ein Teil von ihnen. „Wenn wir nicht zusammenhalten…“, fuhr Driger nach einer kurzen Pause fort und hielt noch mal kurz inne, bevor sie weiter sprach. „…dann wären wir nicht die legendären Bit Beasts, die auf Biatrania aufpassen sollen.“ Dranzer strich ihr über den Kopf und legte ihren Arm um sie, damit sie schneller wieder warm wurde. Sie zitterte immer noch und versuchte wach zu bleiben. Dranzer wünschte sich, dass sein linker Flügel doch nur heile wäre, dann könnten sie schnell hier weg. Und das hoffentlich auch noch, bevor Wovon wieder wach werden würde. Er schaute zu Wovon rüber, der immer noch bewusstlos war, dann wieder runter zu Driger. "Wir sollten gehen", sagte Dranzer leise, nahm dann Driger auf die Arme und stand mit ihr auf. Driger hielt sich weiter fest und drückte sich an Dranzer, weil er so schön warm war. Dranzers Schmerz in seiner Schulter kam wieder, doch er versuchte es zu ignorieren. Gerade als Dranzer loslaufen wollte, bemerkt Dranzer, dass jemand sich zu ihnen gesellt hatte. Er stand etwas weiter weg und kam langsam auf sie zu. "Ist das Daqua?", fragte Driger. Es war Daqua. Er hatte einige Schrammen, die vorher noch tiefe Schnittwunden hätten sein müssen, denn seine Klamotten waren verschlissen und voller Blut. Daquas Selbstheilungskräfte hatten das Schlimmste wohl schon geheilt und erst jetzt konnte er wieder ohne Probleme laufen. "Es tut mir leid", sagte Daqua, als er dann vor Dranzer und Driger stand. "Das ihr euch immer alle entschuldigen müsst", seufzte Dranzer und wollte keine langen Erklärungen hören. Ohne weiteres Wort wollte Dranzer nun gehen, doch Daqua hielt ihn noch mal auf. "Ich hab gehört, dass Damon-" "Ich hab gesagt, lass gut sein, Daqua", unterbrach Dranzer ihn wieder und brachte so kurze Stille. Driger drehte sich etwas zu Daqua hin. "Danke, dass du mir geholfen hast." Daqua lächelte ein bisschen. Daran hatte Dranzer noch gar nicht gedacht, dass eigentlich er sich bei Daqua bedanken sollte, denn wenn Daqua nicht gewesen wäre, dann hätte Driger das nicht in Mystery Cold ausgehalten. Doch bedanken tat er trotzdem nicht, sondern konnte jetzt gehen, ohne dass ihn noch jemand aufhalten konnte. Er wollte jetzt endlich weg von diesem schrecklichen, kalten Ort. Daqua verstand das und ließ ihn einfach ziehen. Er drehte sich zu Wovon, dann wieder zu Dranzer und Driger, die er wahrscheinlich so schnell nicht wieder sehen würde. *Macht ´s gut.* Dranzer lief lange durch die Schneelandschaft und noch immer war kein Ende in Sicht. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er und Dragoon so lange durch den Schneesturm gelaufen waren, bis sie zu Daquas Höhle gekommen waren. Driger ging es schon besser, sie zitterte nicht mehr, ihre Haut hatte wieder eine normale Farbe und kriegte langsam ihre gute Laune wieder. Und es war wieder ihre Neugierde, die die Stille unterbrach. "Wer ist eigentlich Damon?" Dranzer antwortete erst nicht, sondern dachte nach, ob er es ihr jetzt erzählen sollte. Die ganze Geschichte um Damon. Aber stattdessen gab Dranzer ihr nur eine knappe Antwort: "Ein Bit Beast, das ich noch von früher kenne und aus den Augen verloren habe, seid ich ein legendäres Bit Beast bin." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)