BiatraniA von abgemeldet (Befor Beyblade Shadow) ================================================================================ Kapitel 4: Erkundung -------------------- Legend Force liegt an einem unbekannten Ort irgendwo im großen Meer von Biatrania. Es ist mit einem Zauber getarnt, denn es ist ein heiliger Flecken Erde und nur die legendären Bit Beasts haben Zutritt zu dieser Insel. Nur die legendären Bit Beasts gelangen ungehindert durch diesen magischen Schild, denn Legend Force ist ihre Heimat. Der Zauber verhindert jegliches Eindringen. Selbst wenn andere Bit Beasts es beabsichtigen, diese Inseln zu finden, wendet der Zauber ihre Gedanken so ab, dass sie es niemals erreichen werden. Doch die legendären Bit Beasts sind immun dagegen und können ungehindert auf die Insel gelangen. Driger ist noch nicht lang genug ein legendäres Bit Beasts, um nicht dem Zauber zu verfallen. Denn sie wollte Dragoon und Dranzer davon abbringen, ihren Kurs zu halten. Sie flehte die ganze Zeit auf dem Flug dahin, als die schöne Aussicht zu genießen. Doch ein paar Kilometer vor Legend Force hörte sie auf und war gespannt auf das, was sie gleich sehen würde. Es dauerte noch eine Weile, bis die Insel in Sichtweite kam, denn Dragoon war kein schneller Flieger. Dranzer wusste und merkte das natürlich und fand nichts anderes zu tun, als Dragoon es immer und immer wieder vorzuwerfen, dass er die Tour schneller schaffen könnte, wenn er nur wieder zwei heile Flügel hätte. „Schaut mal da: ´ne Insel!“, brüllte Driger auf einmal los, als sie fast am Ziel waren, und jagte Dranzer so einen Höllenschrecken ein. „Schrei nicht so!“, keifte Dranzer zurück und krallte sich in die Schuppen von Dragoon, um nicht noch mal fast herunter zu fallen. Er war äußerst genervt. Allein schon, weil er die Hilfe von Dragoon annehmen musste. Driger griente zu ihm rüber und freute sich nur auf ihre neue Heimat, die sie erstmal erkunden wollte. Die Insel sah nicht sehr groß aus, aber sie hoffte, dass es da vieles Interessantes zu sehen geben wird. Der Strand bot Dragoon den besten Landeplatz und als er gerade gelandet war, sprang Driger aufgeregt herunter und rannte hektisch hin und her. Dranzer schaute ihr mit skeptischem Blick nach, während Dragoon seine Gestalt wechselte. „Du bist wirklich sicher, dass sie ein legendäres Bit Beasts ist?“, fragte Dranzer und schaute völlig entnervt und böse zu Dragoon, während sich Driger immer mehr entfernte. „Glaub mir, Dranzer. Sie ist eines.“ Dragoon sah Driger freudig nach. „Wir sollten sie erstmal eine Weile in Ruhe lassen, dass sie sich an alles hier gewöhnt. Schließlich hat sich ihre Situation total verändert. Als legendäres Bit Beasts hat man ja Pflichten, denen man nachgehen muss und man nicht einfach leichtfertig nehmen kann.“ „Das kannst du ihr meinetwegen alles schön selber beibringen.“ Dranzer ließ seine Flügel erscheinen und sie glichen sich wieder wie einem Ei dem anderen. „Ich hab erstmal genug von ihr.“ Er spreizte seine Flügel und flog von dannen. Dragoon sah ihm nach und schaute dann in die Richtung, wo Driger hingelaufen war. Doch sie war auch schon nicht mehr zu sehen. Seine Mimik wurde ernster und er begann zu glauben, dass es bei Driger schwierig werden würde, ihr den Ernst der Lage zu erklären. Driger war inzwischen in einem dichten Wald verschwunden und stellte sich auf die höchste Spitze eines Baumes, den sie finden konnte, um sich die Insel noch mal in aller Ruhe anzuschauen und einen Überblick zu bekommen. Sie schaute über Wälder, Wiesen und einen kleinen Berg, der am anderen Ende der Inseln dem Himmel entgegen kam. „Schöne Insel“, sagte Driger zu sich selbst und wendete den Blick auf den See, an dem sich Dragoon gerne aufhielt. „Hier gib ´s ´n See!“ Ohne Zögern sprang Driger von dem Baum runter und landete sanft auf der Erde. Sie machte sich schnell auf in die Richtung, in dem sie den See erspäht hatte. Sie rannte durch den dichten Wald über ein paar kleine Waldlichtungen bis sie dann den See erreichte, der mitten im Wald lag und ringsum von Bäumen umrahmt war. Dragoon war auch schon hier und schaute zu ihr, mit einem Blick, der ihr sagte, dass er sie schon erwartet hatte. Durch die Stimme des Windes hatte er erfahren, dass sie auf dem Weg zu ihm war und ihre Neugierde sie zu diesem Ort brachte. Driger sah ihn etwas verwundert an, als sie seinen freundlichen, begrüßenden Blick sah. „Du auch hier?“, fragte Driger mit einem fragenden Blick, der Dragoon ein paar Haare kraus laufen ließ. „Weißt du?“, begann Dragoon nachdem er wieder sein ruhiges Gemüt fand und den Blick wieder auf den See richtete. „Dies ist ein guter Ort zum Nachdenken und ich bin gerne hier. Wenn ich das Wasser betrachte, dann beruhigt es ungemein und man findet wieder zu sich selbst.“ „Man findet sich selbst?“ Driger verstand nicht recht, was er damit meinte, doch dann schien es ihr einzufallen. „Aah, du meinst dein Spiegelbild.“ „So in der Art.“ „Aber wenn du weißt, wo dein Spiegelbild ist, warum brauchst du dann so lange, um es zu finden?“ Driger setzte einen unverstandenen Blick auf und ging auf Dragoon zu. Dragoon schaute weiter auf die Oberfläche des Sees und dachte nach, wie er es Driger am besten sagen konnte, was er meinte. Als Driger neben ihm stehen blieb, begann er: „Nicht immer ist sein Spiegelbild da, wo man denkt, dass es ist. Auch wenn du glaubst dein Spiegelbild deutlich auf dem Wasser zu sehen, kann es passieren...“ Dragoon hob die Hand und richtete sie auf den See. „...dass man es nicht mehr deutlich sieht.“ Dragoon schickte eine leichte Brise über den See und alles, was sich im Wasser spiegelte, verschwamm. „Es braucht eine Weile, bis man sein Spiegelbild wieder sieht. Und je länger die Störung anhält, je länger dauert es, bis mal sich wieder findet.“ Driger hörte zwar genau, was Dragoon sagte, aber sie verstand es einfach nicht. Dragoon merkte das und versuchte es mit einer leichteren Form, es ihr zu erklären: „Anderes Beispiel. Deine Welt ist durch eine bestimmte Situation auseinander geraten und du weißt nicht mehr, wer du bist. Und je länger du die Situation nicht verstehst oder anerkennst, desto länger wird es dauern, bis du wieder du selber bist.“ Driger viel es schwer, auch das zu verstehen, aber so langsam begriff sie, was Dragoon meinte. Ihr Blick wurde etwas trübe, denn ihr fiel Galux wieder ein, wie er sie verstoßen hatte, weil sie auf einmal ein legendäres Bit Beasts war. „Du meinst“, fing sie an und musste kurz durchatmen. „Du meinst, dass ich das Beste aus meiner Situation machen soll, weil sich nun so einiges verändern wird? Ich bin ja nun ein legendäres Bit Beasts und einige Dinge haben mein Leben ja nun total verändert.“ „Ich weiß, du hast viel durchgemacht. Aber es wird sicher die Zeit kommen, wo sich alles wieder richten wird und du dich selber wieder findest.“ Dragoon versuchte ihr Mut zu machen, er wusste, was passiert war und verstand, dass es für Driger keine leichte Entscheidung war, sich von ihren Freunden zu trennen. In ihm stieg selbst eine Erinnerung hoch, die ihn sehr an die Geschehnisse der letzten Zeit erinnerten, aber er verwarf den Gedanken schnell wieder. Driger nahm sich die Worte von Dragoon zu Herzen und wurde wieder fröhlicher. Sie glaubte daran, dass sie mit Galux schnell wieder Freundschaft schließen könnte, wenn die Zeit es zulässt. Sie war wieder so voller Freude, dass sie anfing, von einem Bein auf das andere zu hüpfen. „Oh, weißt du, was hier fehlt?“, fragte sie Dragoon, doch er schaute sie nur fragend an, dass sie es selber preisgab: „Ein Stein in dem See.“ Dragoon sah auf den See und dachte, was passieren könnte, wenn man einen großen Stein in den See tun würde. Es würde das ganze Chi des Sees aus dem Gleichgewicht bringen, außer man würde ihn an eine Stelle legen, wo er dem Chi keinen Schaden anrichten würde. Und das war hier schwierig. „Ich such ´n Stein!“, beschloss Driger fröhlich und rannte wieder drauf los, ohne dass Dragoon noch etwas dazu sagen konnte. Schon war Driger wieder im Dickicht des Waldes verschwunden. „Stein...“, seufzte Dragoon und schaute wieder auf dem See, um noch mal zu überlegen, wo man ihn denn hätte hintun können, auch wenn ihm das nicht recht gefiel. „Noch komplizierter hättest du es ihr nicht erklären können, oder?“ „Ach, Dranzer.“ Dranzer saß schon eine Weile in einer Baumkrone auf einem dicken Ast, aber Dragoon bemerkte ihn jetzt erst, weil er zu sehr auf Driger konzentriert war. Dranzer sprang vom Baum runter, ging auf Dragoon zu und blieb ein paar Meter vor ihm stehen. „Das Ziel war, dass sie es versteht“, gab Dragoon ruhig zu verstehen, doch Dranzer schien nur leicht verärgert, so fuhr Dragoon fort: „Und du wolltest, dass ich ihr alles erkläre.“ „Ja!“, stimmte Dranzer ihm wütend zu. „Aber nicht, wenn du für jede Erklärung eine halbe Ewigkeit brauchst und dann nicht mal sicher gehen kannst, dass sie es kapiert!“ „Willst du es lieber doch machen?“ „Nein! Das machst du schön selber!“ Dranzer drehte ihm den Rücken zu und entfernte sich langsam von Dragoon. „Ich hab keinen Bock immer die Drecksarbeit für dich zu machen.“ Driger war durch den Wald gerannt und nun auf einer Wiese gelandet, auf der sie sich erstmal hingelegt hatte, um etwas zu verschnaufen und sich die Wolken an zu schauen. Sie vergaß schnell, dass sie ja eigentlich einen Stein suchen wollte, den man in den See tun könnte. Doch nun beschäftigte sie sich lieber damit, sich die Zeit mit Wolken gucken zu vertreiben. Fröhlich summend sah sich jede Wolke an, die sie nach und nach vorbei ziehen sah, bis sie aus der Ferne ein paar Stimmen hörte. Sie setzte sich wieder aufrecht hin und lauschte eine Weile, obwohl sie nicht verstehen konnte, um was sich das Gespräch handelte. Die Stimmen kamen ihr nicht bekannt vor, umso mehr wunderte sie sich, dass sie diese hören konnte. Sie verstand schon, dass nur die legendären Bit Beasts auf Legend Force gelangen können, und war so der Meinung, dass die Stimmen entweder von Lively Child oder Desolate Area kommen könnten. Driger stieß einen kurzen, seufzenden Schrei aus und wuselte sich durch die Haare, denn es bereitete ihr Kopfschmerzen, dass sie auf einmal so gut und so weit hören konnte und es nicht mal richtig kontrollieren konnte, denn schon vernahm sie die Stimmen nicht mehr. Sie presste sich ihre Ohren an den Kopf und kniff die Augen zusammen. „Das Geflüster war ja schrecklich.“ Sie ließ ihre Ohren wieder los, die sich sofort aufrecht stellten, und öffnete langsam wieder die Augen. Danach stand sofort auf, streckte sich kurz, gab einen kleinen, ungewollten, miauenden Ton von sich und schaute sich wieder voller Elan und Neugierde um. „Und wo geh ich jetzt hin?“ Um sich schneller zu entscheiden, drehte sie sich auf dem Absatz und kreiselte ein paar Runden, bis sie in eine Richtung stehen blieb. Aber nun war ihr etwas schwindelig und sie schwankte die ersten Schritte vorwärts. Doch sie fing sich schnell wieder und rannte abermals in den Wald zurück. Es dauerte nicht lange, bis Driger auf der anderen Seite der Insel ankam. Die Dichte des Waldes nahm ab und der Untergrund wurde immer felsiger und nach den nächsten Schritten fand sie sich auf dem Berg auf Legend Force wieder. Sie lief ihn noch etwas weiter hinauf, bis keine Bäume mehr in der näheren Umgebung waren, sondern nur noch Geröll und ein paar Grasflecken. „Was für eine Aussicht!“, bemerkte sie, als sie sich umdrehte und sich die Inseln von der anderen Seite noch mal ansah. Ihr kam die Inseln nun viel kleiner vor, was aber nur daran lag, dass sie nun etwas höher stand, als auf dem hohem Baum. Driger überlegte eine Weile, ob sie nun noch weiter auf den Berg gehen sollte, es ging nämlich noch ein ganzen Stück aufwärts, doch es wäre eine ziemliche Kletterpartie und sie dachte sich, dass oben eigentlich nicht gerade was Aufregendes sein würde. Also suchte sie sich ein Plätzchen zum hinsetzen, den sie prompt auf einen Felsen fand, der ein an halb Meter aus der Erde ragte und oben eine Sitzfläche bot. Platz genommen schaute sie wieder über die Insel und es kam ihr nur ein Gedanke, den sie laut aussprach: „Irgendwas habe ich vergessen.“ „Wenn sie da unbedingt einen Stein rein haben möchte, dann schmeiß den da einfach rein und dann hat sich die Sache“, meinte Dranzer verärgert und entnervt zu Dragoon. „Das geht nicht so einfach“, versuchte Dragoon ihm beruhigend zu erklären und rauste etwas die Stirn. „Wenn das Chi von dem See aus den Gleichgewicht gerät, werden sich die Bäume an die neue Aura des Wasser gewöhnen müssen und es könnte passieren, dass einige von den Bäumen es nicht schaffen und ihr Leben wegen eines Steines lassen müssen. Dranzer wollte losbrüllen, weil er das Chigefasel von Dragoon so sehr hasste. Ein dicker Kloß steckte ihm im Hals und er versucht sich zu beherzen nicht wieder los zu brüllen. Er entfernte sich von Dragoon, lief auf einen der Bäume zu und schlug kraftvoll seinen Kopf dagegen, was Dragoon kurz erzittern ließ. Dranzer hielt seinen Kopf noch an den Baum, hatte verärgert die Augen geschlossen und verkrampfte seine Fäuste. Er biss sich vor Wut auf die Unterlippe und versuchte einen Angriff auf Dragoon zu unterdrücken. „Dein Chi ist in einem beunruhigenden Zustand.“ Dragoon überkam ein ungutes Gefühl, als er zu Dranzer schaute. Dranzer beherrschte sich weiter und blieb noch weiter an dem Baum stehen. Er nahm aber den Kopf vom Baum, entspannte seine Fäuste und öffnete wieder die Augen, die er sauer auf dem Baum hielt. Er würde zu gerne Dragoon den Mund verbieten und ihn angreifen, um ihn endlich los zu werden oder zumindest dazu bringen, dass er den Mund hielt. Doch eine Stimme in seinem Kopf sagte, dass es nicht richtig wäre. Dragoon atmete tief durch, denn er spürte, dass das Ausgehen von negativen Schwingungen bei Dranzer nachließ. Er lächelte zu Dranzer rüber, auch wenn er es nicht sehen konnte, und sagte zufrieden: „Ich hatte schon befürchtet, dass der Baum durch die negative Energie Schaden bekommt.“ Ein stechender Schmerz traf Dranzer und er wurde wieder sauer, aber dieses Mal brodelte es tief in ihm, wie eine lodernde Flamme, die unbedingt aus ihn raus wollte. „Ja, was für ein Glück“, sagte Dranzer leichtfertig, etwas trübselig und mehr zu sich selber, doch Dragoon konnte es vernehmen und wurde etwas stutzig. Dranzer legte langsam seine Handfläche auf die Rinde des Baumes und so, schnell konnte Dragoon gar nicht reagieren, stand der ganze Baum in Flammen und Dranzer zog von dannen. Dragoon sah geschockt den Baum an und man könnte meinen, er vernahm die schmerzverzerrten Schreie des Baumes. Er schaltete schnell und beschwört einen Windhose herauf, die sich um den Baum schloss und das Feuer in sich verschlang. Die Windhose zog sich immer weiter nach innen und erlöste den Baum von dem Feuer. Dragoon atmete aus, der Baum hatte es glimpflich überstanden, trotz der verbrannten Rinde und Blätter. Als der Wind sich gelegt hatte, konnte Dragoon wieder zufrieden lächeln und drehte sich wieder auf dem See. „Nun könnte man einen Stein in den See tun.“ Er schaute auf eine Stelle im Wasser, die in einer Diagonalen zum Baum verlief, der fast nieder gebrannt war. „Der arme Baum.“ Dragoon drehte sich wieder zu dem Baum und war etwas überrascht, dass Driger wieder da war. Er hatte sie nicht bemerkt. Aber er dachte sich, dass sie einfach zu schnell war, als das man schnell ihre Anwesenheit spüren könnte. Er ging zu ihr. Driger strich dem Baum über die verkohlte Rinde, als ob sie versuchen wollte, die verbrannten Stellen wie Ruß ab zu wischen, was ihr nicht gelang. Sie wurde etwas traurig, denn es erinnerte sie an den verbrannten Boden, den der Kampf zwischen Dranzer und Galux zurückgelassen hatte. Doch als sie Dragoon hinter sich bemerkte, drehte sie sich zu ihm um und dachte nicht mehr daran. „Wer hat denn das gemacht?“ „Ach das war Dranzer“, erklärte Dragoon mit Leichtigkeit. „Er kriegt ab und zu mal einen kleinen Wutausbruch und muss es irgendwo ablassen.“ „Aber musste er dann dem Baum so wehtun?“ Driger sah wieder den Baum an. Dragoon seufzte. „Dranzer hat eine schlimme Zeit hinter sich und seine Lage hat sich auch nicht verbessert, seid er ein legendäres Bit Beast ist. Es hat es eher noch schlimmer gemacht. Denn jetzt mögen ihn noch mehr Bit Beasts nicht.“ „Was?“, platzte es aus Driger heraus und sie schien richtig schockiert. „Es gibt Bit Beasts, die Dranzer nicht mögen? Aber er ist doch so nett und so hilfsbereit. Außerdem hat er echt geniale Attacken drauf. Er braucht nur…“ Driger fuchtelte mit den Armen rum, um Dranzer zu imitieren. „…und schon greift er mit solchen…“ Sie riss die Arme weit auseinander. „…Feuerbällen an. Und er hat ein so schönes Gefieder. Es ist so weich und warm und es glänzt so schön golden.“ Dragoon wartete etwas, um zu wissen, ob Driger ihre Schwärmerei beendet hatte, und antwortete ihr: „Aber es gibt etwas, was es anderen Bit Beasts schwer macht, ihn zu verstehen. Vielen fällt das nämlich nicht so leicht wie uns.“ Dragoon machte eine Pause, weil Driger ihn unverständlich anschaute. „Dranzer ist sehr schroff und forsch und hat nicht den Willen, mit jemand Freundschaft zu schließen. Ich weiß nicht warum, aber er spielt gerne den Außenseiter.“ „Keine Freundschaft?“ Driger war fast den Tränen nahe. „Dann hat er ja gar keine Freunde.“ „Er will es einfach nicht wahr haben, dass es auch welche gibt, die ihn mögen.“ Dragoon atmete einmal tief durch. „Und ich glaub, er will es auch gar nicht.“ Driger war schon wieder fröhlich und voller Tatendrang. „Ach, er braucht nur mal jemanden, der ihn mal so richtig durch knuddelt. Dann tut er den armen Bäumen auch nicht mehr weh.“ Driger schlug ein paar Mal sanft mit der Handfläche gegen den verkohlten Baum. Dragoon hielt nicht viel von der Idee von Driger und hielt es nicht für so gut, dass sie mal Dranzer durch knuddeln sollte. Es würde in einem Desaster enden. Er wollte Driger vorwarnen, doch dann kam ihm etwas anderes in den Sinn, als er Driger sah, wie sie wieder versuchte, den Baum sauber zu wischen. „Könntest du den Baum nicht einfach wieder heilen? Du bist doch das legendäre Bit Beast mit der Kraft der Erde.“ „Wieso Erde?“, fragte Driger verwundert. Dragoon fühlte sich etwas missverstanden. „Alle legendären Bit Beasts verfügen über eine bestimmte Elementklasse. Dranzer ist das Feuer, wie du ja gesehen hast. Ich beherrsche den Wind. Und du bist das legendäre Bit Beast, dass über die Kraft der Erde verfügt.“ Driger war sichtlich verwundert über die Meinung von Dragoon und sagte schließlich: „Aber ich kann die Erde nicht kontrollieren.“ „Nicht?“, jetzt war Dragoon ziemlich verwundert, ließ sich aber nicht aus seinem ruhigen Gemüt reißen. „Aber Wasser bist du doch auch nicht, oder?“ Dragoon wartete auf die Antwort von Driger und bekam ein kräftiges Kopfschütteln von ihr. „Bist du dir sicher?“ „Natürlich bin ich mir sicher. Ich kann weder Wasser noch Erde beherrschen.“ Driger öffnete ihre Handflächen und ließ ein paar kleine Blitze über ihre Handflächen zucken, die ein wenig grünlich schimmerten. Dragoon schaute sehr verdutzt und Driger fügte lächelnd noch hinzu: „Ich kann Blitze heraufbeschwören.“ Dragoon wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Schien Driger jetzt nun doch nicht ein legendäres Bit Beast zu sein? Aber sie ist auf Legend Force, auch wenn sie sich erst kräftig dagegen gewehrt hatte. Aber Dragoon erinnerte sich zurück, dass es bei Dranzer auch so war und bei ihm selber ebenso. Doch könnten sich The King Don so geirrt haben, dass eines der legendären Bit Beasts gar nicht die Macht der Erde hatte, sondern der Blitze? Driger wunderte sich, dass Dragoon auf einmal so einen trüben Blick hatte und winkte vor seinem Gesicht etwas hin und her, um ihn zurück zu Besinnung zu holen. „Ist alles okay mit dir? Du schaust so, als ob du etwas Ekeliges gesehen hattest.“ Er kam wieder zur Besinnung und schaute Driger in ihr fröhliches Gesicht, das sie nun machte, als Dragoon sich endlich wieder regte. „Nein, mit geht es gut.“ Beruhigte er sie. Driger freute sich noch mehr und fasste Dragoon auf beide Schultern. „Also keine Sorge. Blitze sind genauso gut, wie die Erde. Außerdem kann man andere super damit kleine Stöße verpassen.“ Sie ließ Dragoon wieder los und hupfte aufgeregt hin und her, denn sie wollte Dragoon zeigen, was sie alles mit ihrer Kraft machen konnte. „Willst du mal sehen?“ „Ein anderen Mal, okay?“, bat Dragoon sie, denn nun wollte er schnell mit Dranzer reden, bevor er noch selber merkte, dass Driger nicht, wie es eigentlich sein sollte, die Erde oder gar das Wasser beherrschen konnte. Er entfernte sich ein paar Schritte von Driger. „Ich werde Dranzer suchen und du kannst dir ruhig einen Stein suchen, den wir in den See tun können.“ „Einen Stein?“ Driger überlegte und ihr fiel wieder ein, dass sie einen suchen wollte, den sie auf dem Berg ja eigentlich schon gefunden hatte. „Ja, ich hab einen. Ich hol ihn her. Bin gleich wieder hier.“ Driger rannte schnell von der Stelle und war nach einer Sekunde schon wieder verschwunden. Dragoon schaute ihr noch ein wenig nach, auch wenn er sie nicht sah, dennoch ihre Aura spüren konnte, und machte sich dann auf die Suche nach Dranzer. Er fand am Strand, wie er im Sand saß und auf das Wasser schaute, dass immer wieder an das Ufer gespült wurde. Dranzer drehte sich nicht zu Dragoon um, als er bemerkte, dass er hinter ihm stand. „Was hast du jetzt wieder für ein Problem?“, fragte Dranzer schroff und uninteressiert auf die Antwort von Dragoon. „Ich habe gerade festgestellt, dass-“, fing Dragoon an, musste aber im Satz stoppen. Er schaute hoch über das Meer, das ihm eine leichte Brise entgegen brachte. Er lauschte der Stimme des Windes aufmerksam. Dranzer merkte sofort, dass Dragoon wieder gleich mit seinem Windgefasel anfing, anstatt eine Antwort zu bekommen, was denn nun wieder los sei. Dragoon wurde unruhig. „Wir müssen sofort zurück nach Lively Child.“ „Hätte mich auch gewundert, wenn wir nach Desolate Area müssten.“ Dranzer passte der nächste Ausflug jetzt schon wieder nicht, weil so eine Aussage von Dragoon nur Ärger und Arbeit bedeutete. Dennoch stand er auf und drehte sich zu Dragoon um. „Wo ist das Problem?“ „Galman und Vortex Ape kämpfen schon wieder.“ „Das tun die doch immer!“, erinnerte Dranzer ihn und fand es nun noch nerviger, dafür auch noch aufgestanden zu sein. „Normal hören sie aber nach einer gewissen Zeit wieder auf“, gab Dragoon ihm zu verstehen und sein Blick wurde immer ernster. „Der Kampf nimmt beunruhigende Ausmaße an. Wir müssen die beiden beruhigen, bevor noch mehr zu Bruch geht.“ „Na schön.“ Dranzer ließ seine Flügel in einem Feuerschwall erscheinen und spreizte sie aus. „Dann hol du Driger. Können wir ihr wenigstens schnell zeigen, wie unser Job hier funktioniert.“ Er erhob sich in die Lüfte und flog schon mal vor. Dragoon machte sich auf den Weg, Driger zu holen, die noch krampfhaft versuchte, den Felsen aus der Erde zu bekommen und noch nicht ahnte, dass sie bald merken wird, was es heißt, ein legendäres Bit Beast zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)