Von Hunden, Hirschen, Wölfen und Ratten 1 von Tak-lung (Was die Marauders eigentlich im ersten Jahr trieben) ================================================================================ Kapitel 1: Von seltsamen Vögeln ------------------------------- Die Sonne schien vom Himmel, einige Wolken zogen über das endlose Blau und die Blätter der Bäume wiegten sich sanft im Wind hin und her, ließen ein leises Flüstern ertönen, welches man jedoch ob des Londoner Verkehrs nicht wirklich zu verstehen im Stande war, bemühte man sich auch noch so sehr. Ja ein Sommer wie er im Bilderbuch stand. Mit planschenden Kindern, die in den großen kühlen mit Chlor und anderen Chemikalien versetzten Freibädern umher tollten und einigen mutigen, die das gute Wetter für sportliche Aktivitäten nutzten. Diesen Sommer waren einige Kinder im Alter von 11 stark überrascht worden, und diese Kinder fanden sich nun, am 13. August 1971 (es war sogar ein Freitag, doch die wenigsten dieser Kinder waren Abergläubisch und bald wird sich auch erklären weshalb) am größten Bahnhof Londons ein. Kingscross. Diese Kinder waren vor etwa 3 bis 4 Wochen mittels eines mysteriösen Briefes überrascht worden. Nun, zumindest traf auf den Teil zu dessen Eltern diesen Brief ihrer Zeit nicht bekommen hatten. Ein kleiner, unscheinbarer Brief in einem seltsamen Giftgrün geschrieben und der keine Briefmarke drauf geklebt bekommen hatte dafür aber dann und wann eine Fester auf dem Couvert zu finden war. „Wir beglückwünschen sie, ihr Kind wurde an die Schule für Hexerei und Zauberei aller Art, Hogwarts aufgenommen. Am 13. August um 11 Uhr am Gleis 9 ¾ fährt der Hogwartsexpress ab. Anbei finden sie ein Liste mit benötigten Schulmaterialien.“ Was ist wohl der größte Traum aller Kinder? Natürlich Zaubern zu können und mit diesem Brief wurde zumindest einigen Kindern Englands dieser Traum erfüllt. Eines dieser ‚glücklichen’ Kinder stand nun mit Koffer vor dem imposanten Bahnhof Londons und starrte ihn mürrisch aus klaren, hellblauen Augen heraus an. Hinter ihm war eine junge Dame, die Taille war fest verschnürt, sodass sie übernatürlich dünn wirkte, man jedoch merkte, dass sie dies nur vortäuschte und man meinte sie müsste gleich ersticken. Das schwarze Haar war hochgesteckt und ein langer, schwarzer Sonnenhut trohnte auf dem Haupt. Das die Schminke bei der Hitze nicht durch Schweiß verlief glich einem kleinen Wunder, denn zuwenig davon hatte sie bei weitem nicht aufgelegt. Die roten schmalen Lippen, welche ein aufgesetztes Lächeln darboten, die schwarze Wimperntusche, die die dünnen paar Wimpern betonen sollte und dann noch Puder, Rouge, Lidschatten… das Ganze Programm eben. Sie trug ein aufwendiges rotes Kleid mit schwarzer Spitze und die Hände verbarg sie in schwarzen Handschuhen. Wirklich eine sehr feine Dame, die darauf wert legte, das man ihr ansah aus welcher Schicht sie kam. Der Junge mit den klaren blauen Augen stand ein Stück vor ihr entfernt und ließ sich von ihr in Richtung Gleis schieben, ein Diener, wie es schien, kümmerte sich um den Koffer. Finster blickte der kleine Junge drein, und das war auch sofort nachvollziehbar. Einen schwarzen Anzug hatte er an, eine nette rote Fliege und ein weißes Hemd unter den schwarzen Jackett. Dass er sich tot schwitzen musste war wirklich nicht zu übersehen. Die Haare waren feinsäuberlich gekämmt, ein wunderbarer, sittsamer Kurzhaarschnitt, wie es sich für einen Gentleman geziemte. Neben ihm stand ein Junge, er mochte 2 oder 3 Jahre älter sein, auch er sah recht gemacht aus, mit weißem Hemd, ordentlich gelegtem Haar und einer runden Brille. Im Gegensatz zu dem Kleineren schien er es jedoch mit Würde zu nehmen, ja es stand ihm förmlich, als wäre dies sein normales Erscheinungsbild. Die Augen dieses Jungen waren ebenfalls blau, jedoch etwas dunkler, als die des Kleineren. „Sirius, stell dich nicht so an. Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder.“ Der Kleine verzog das Gesicht und äffte seine Mutter nach, ohne ein Wort von sich zu geben nach. „Was sollen denn die Anderen von dir halten?“ Sie blieb stehen, ging vor und stellte sich vor den Jungen, einen wirklich missbilligenden Blick auf dem strengen Gesicht. „Stell dich gerade hin!“ Der Junge machte keine Anstallten der Aufforderung folge zu leisten. Sie nahm ihn und richtete ihn gerade auf. „Und denk dran was ich dir gesagt habe. Halte dich schön an die Averies und die Malfoys klar? Bereite uns bloß keine Schande. Du weißt, dass dein Bruder beide Jahre zusammen mit Lucius Jahrgangsbester geworden ist und ich erwarte das Selbe von dir!“ Kurz funkelten die hellen Augen zu seinem Bruder empor, dieser jedoch sah nur stumm gerade aus „Mutter, da sind Lucius, Bellatrix und Rudolphus“, erklärte er. Die Frau nickte „Sicher geh zu ihnen Regulus“ sie erhob sich und nahm den Jungen noch einmal in die Arme. „Also Sirius, in deinem Jahrgang wird die jüngste Tochter der Averies sein, Amea ist ihr Name, und ich möchte, dass du dich gut mit ihr stellst. Du kennst sie auch schon vom letzten Osterfest.“ Der Junge, falls er überhaupt zugehört hatte, zeigte keine Reaktion auf die Worte seiner Mutter und starrte nur zur Seite „Hast du mich verstanden?“, fragte die Frau in strengem, unmissverständlichen Militärs Tonfall. „Ja“, nuschelte er ohne sie anzusehen. „Sieh mich an wenn ich mit dir rede“, zischte sie, doch es war jene Art Zischen die zeigte, dass sie nur deshalb nicht schrie, weil sie sich in der Öffentlichkeit befanden. Mit einigen Bewegungen zupfte sie an der roten Schleife herum und richtete sie gerade. „Ich fragte, ob du mich verstanden hast, und ich erwarte eine klare, deutliche Antwort!“ Zornig drehte der Junge ihr den Kopf zu sah sie mit einem Blick der alles in der Umgebung hätte zu Eis erstarren lassen können an und gab ein zynisches „Ja Ma’am“ zurück. Der Blick der Frau verfinsterte sich und sie langte ihm eine. „Nicht in diesem Tonfall mein Freund!“, zischte sie zornig. Stille, nur das Geräusch der Menschen die, ohne sie zu beachten an einander vorbei gingen. Einige rannten, um noch ihren Zug zu erwischen, hier und da wurden Leute willkommen geheißen, oder verabschiedet. Eine Frau verabschiedete sich schluchzend von ihrer Tochter „Du musst unbedingt jeden Tag schreiben Mäusele“ Die ältere Schwester stand nur einwenig genervt daneben und verdrehte die Augen, während sie eine rosane Kaugummiblase platzen lies „Ich und dein Vater sind soooo stolz auf dich!!!“ „Mami, ich komm noch zu spät“, erwiderte die rothaarige „außerdem zerdrückst du mich!“ Sie lächelte ihre Mutter an und diese bemühte sich zurück zu lächeln was jedoch die aufsteigenden Tränen zu verhindern suchten „Ach Mum, komm schon, sie kommt auch alleine zurecht!“ „Vielen Dank Petunia, dass du dich auch so für mich freust. Bitte komm vor Trauer nicht um, wenn ich weg bin“, meinte das Mädchen ein wenig sarkastisch, und wohl auch enttäuscht, lächelte aber und drückte ihre Mutter noch mal „Ok… Gleis 9 ¾… dastand ich sollte einfach durch die Wand laufen…“, Sie schluckte und ging in Richtung Gleis 9 ¾. Sirius stand noch immer da, mit schmerzender Wange, ohne seiner Mutter etwas zu erwidern „Glaub ja nicht, dass du, nur weil ich nicht da bin tun und lassen kannst was du willst. Regulus wird schön auf dich acht geben, verstanden? Du kommst natürlich nach Slytherin und das ist genauso gut wie hier, Lucius, Rudolphus, alle werden sie ein Auge auf dich haben und wenn du dich daneben benimmst werde ich es als erste erfahren!“ Doch der Junge hörte ihr gar nicht zu. Wieder so eine Standpauke, die kannte er doch schon auswendig… gleich würde sie ihm erzählen er solle sich bloß mehr nach Regulus richten und was sie denn falsch gemacht hätte… Ein blasser Junge mit fettigem, ungekämmten schwarzem Haar schleppte, völlig alleine, einen alten schäbigen Koffer durch die große Halle, stolperte einmal und rappelte sich dann wieder auf. Die schwarzen Augen waren traurig, oder… nein zornig, wütend… zielstrebig, ohne irgendwen zu grüßen, oder zu beachten schleppte er sich bis hin zu der Wand, wo schon zuvor die Rothaarige verschwunden war und, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, ohne von jemanden verabschiedet zu werden, ging er durch die Wand hindurch. Ganz im Gegensatz zu dem Jungen der gleich darauf folgte. „Ja Mum… MUM! Lass das, es könnte dich jemand sehen!“ die schlanke, blonde Frau hatte ihn noch mal an ihren Busen gedrückt und gab dem Jungen einen dicken Schmatzer auf die Wange. „Aber du bist doch mein kleiner Wonneproppen… und jetzt gehst du schon nach Hogwarts… wie doch die Zeit vergeht…“ Der Junge lief purpurn an und riss sich mit Gewalt von der führsorglichen Mutter ab und strich sich das, nach allen Seiten abstehende schwarze Haar nach hinten. „MUM! Du erinnerst dich an die Regeln?“ Schuldbewusst nickte die junge Frau. „Ich hör' dich nicht“, sagte der Junge, strich sein T-Shirt glatt und rückte die Brille, hinter welcher auffallend braune Augen hervorlugten, zu recht. „Nicht küssen und nicht knuddeln“, sagte sie und schaute, wie ein kleines Mädchen das belehrt wurde zu Boden. „UUUUND?“, fragte der Junge scharf. „Und keine Spitznamen, aber Knuddelchen-“ Der Junge räusperte sich „James, ich werde dich in einem halben Jahr erst wieder sehen, wenigstens eine Umarmung…“ Der Junge rollte mit den Augen ließ sich dann jedoch einmal schnell drücken „Viel Glück Schatz!“, rief die Frau „Und immer schön die Zähneputzen! Und Unterwäsche wechseln!“ Der Junge lief nur noch einmal rot an, winkte und verschwand so schnell wie möglich mitsamt Koffer in der Wand. Inzwischen war Sirius’ Mutter bei dem ‚Du bist Mitglied einer ehrbaren Familie die großes vollbracht haben und wir erwarten, dass du nicht aus der Reihe fällst. Deine Ahnen waren alle Magier, bis ins Mittelalter kann man den Stammbaum verfolgen, du solltest dir also deiner Rolle bewusst sein,…’ Part. Ja den kannte Sirius auch gut genug. Einmal Täglich musste er es sich anhören, nur weil er sich aus dem Zimmer schlich, oder, dass einemal, wo er sich mit einem Muggel unterhalten hatte… wie sie sich da aufgeführt hatte konnte man gar nicht beschreiben. „Hast du mich verstanden Sirius?“, fragte sie ernst und holte den Jungen so aus seinen Gedanken wieder ins Hier und Jetzt. Ein mechanisches ‚Ja Madam’ wurde erwidert. „Ich muss jetzt los. In fünf Minuten fährt der Zug“ ein Argument gegen das nicht einmal seine Mutter etwas einwänden konnte. Er konnte sich also endlich von ihr losreißen und ging nun selber auf die Mauer zu, dicht gefolgte von seinem Bruder und dessen Clique. Einmal Lucius Malfoy, blondes Haar, ordentliche Frisur, die Haare ein wenig lang und zu seinem eleganten altmodischen Zopfgebunden, daneben glattes Braunes Haar Bellatrixe Black, Sirius' Cousine und an ihrem Arm mit stummen, emotionslosen Gesicht Rudolphus Lestrange an dessen Arm sich das Mädchen schmiegte und lachend zu Regulus sprach. Stumm schritt ein weiteres Mädchen, 5 Zentimeter größer als Sirius selbst, hinter der Clique her, ein höfliches Lächeln aufgesetzt, während die Blicke der Eltern ihnen folgten. Man hörte noch ein ‚Ja sicher werden sie gute Freunde’ und ‚Vielleicht kann man da auch noch was arrangieren’. Hinterher kam noch ein „Warte kurz, Bella!“ Doch sie drehte sich nur kurz um. „Liebes du kommst erst nächstes Jahr mit, verstanden? Bleib schön daheim und werd eine feinde Dame, damit du nächstes Jahr allen den Kopf verdrehen kannst, ja Sissy?“ Der große Kopf unter den dicken blonden Locken nickte, auch wenn sie mit der Antwort nicht zufrieden aussah. Lucius wandte einmal kurz den Kopf und schenkte ihr ein Lächeln „Sicher wird sie das, so ein süßes Ding. Aber jetzt kommt“ er zog die Anderen mit sich und sie verschwanden, Sirius vorne weg, in der Wand. „Sirius du kommst mit… Sirius?“ Regulus sah sich suchend um, doch sein Bruder hatte sich, sobald er durch die Schranke auf dem magischen Gleis angekommen war verdrückt. Bloß weg von denen!!! Eine Zugfahrt mit seiner ätzenden Verwandtschaft würde er nicht überstehen. „Amea ist auch verschwunden“, berichtete Rudolphus und sah um sich. Tatsächlich war das Mädchen mit den glatten braunen Haaren und dem höflichen Lächeln verschwunden, doch Bella winkte nur ab „Lass sie doch, ich hatte eh keine Lust Babysitter zu spielen.“ Alle lachten, nur Regulus wirkte nicht wirklich glücklich mit dieser Lösung, dann gingen sie in einen der Wagons. Sirius rannte blindlings durch die Menschenmassen, seine Koffer irgendwie hinter sich herziehend, was der Eule in dem Käfig nicht behagen wollte „Ach sei ruhig Earny“ fauchte der den Vogel an und in dem kurzen Moment der Unachtsamkeit wurde er auch gleich bestraft und landete auf dem Boden. „Tut mir Leid“, hörte er sofort eine Mädchen Stimme und das Erste was er von der unerwarteten Kollision sah war eine ausgestreckte Hand welcher er, einen dünnen zierlichen Arm empor folgte, bis hin zu dem strahlenden Gesicht eines Mädchens, anscheinend auch sein Alter. Stumm und ein wenig verdutzt starrte er sie an richtete sich dann allerdings mit ihrer Hilfe auf und begann seine Taschen, die sich auf dem Boden verteilt hatten einzusammeln „Ich fürchte ich habe ein Talent für so etwas.“, lachte das Mädchen und richtete den Eulenkäfig aus, musterte Sirius aus freundlichen grau-grünen Augen, strich sich das blonde Haar ein wenig zur Seite und musterte den Jungen mit höchstem Interesse. Warum war wohl klar… kein Junge in der näheren Umgebung hatte eine rote Fliege an seinem Hals. Er schüttelte nur den Kopf „Ich habe nicht aufgepasst… danke für die Hilfe...“ „Alexis, Alexis Mathews, aber alle nennen mich bloß Lexi“ erwiderte sie „Und du bist?“ Einen Moment stockte der Junge. „Sirius… Black“ Keine Reaktion… kannte sie den Namen etwas nicht??? Einige Jungs und Mädchen drehten sich beim nennen seines Namens um ‚Oh es ist Sirius’ wurde geflüstert ‚noch einer der Blacks’ Ein Flaues Gefühl machte sich in der Magengegend breit während er sich umsah. Warum schien es ihm bloß so, als starrten alle ihn an? Warum können sie sich nicht um ihren eigenen Kram kümmern? Also echt. „Ich muss los“, sagte er eilig. Ein wenig verwundert sah Alexis ihm nach, während er, noch ehe sie etwas hätte sagen können, sich durch die Massen drängte. Schließlich zuckte sie mit den Schultern, schnappte ihren eigenen Koffer und begann sich durch die Massen zu kämpfen. Doch dies war leichter gesagt als getan… Sirius kam bald zum Halt, was wohl daran lag das der Junge vor ihm, ein recht blasser Erstklässler mit fahlen hellbraunem Haar und gebrechlicher Statur, in einem braunen, abgetragenen T-Shirt versuchte den viel zu schweren Koffer die Stufen hoch in den Wagon zu befördern und keiner schien auch nur auf die Idee zu kommen ihm zu helfen. Ob es nun Freundlichkeit oder Eigennutz war mochte dahingestellt bleiben, jedenfalls schnappte Sirius sich den Koffer und trug ihn in den Wagon an dem erstaunten Jungen vorbei. Die bernsteinfarbenen Augen folgten ihm kurz, ohne, dass er sich rührte, dann, als erwache der Körper aus einer Starre rannte er ihm hinter her „Danke für die Hilfe.“ Der Junge wirkte sichtlich erfreut. Auch er lächelte… lächelten denn alle Menschen in diesem Zug? „Nichts zudanken“, war die knappe Antwort. „Ohne dich hätte ich das nie geschafft!“, betonte der Junge eilig. „Ähm, da ist ein Abteil frei, wollen wir…“ Und schon war die Tür geöffnet und die Taschen wurden hinein gepfeffert. „…gehen?“, beendete er den Satz und folgte dann in das enge Zugabteil. Ohne ein Wort stellte Sirius die Taschen hoch, erst die eigene und dann die des fremden Junges, denn, nachdem er die Tasche nicht einmal in den Zug bekommen hatte, wie hoch war das die Wahrscheinlichkeit, dass er sie hochgestellt bekam? „Danke nochmals“ Sirius winkte nur ab, setzte sich und starrte aus dem Fenster darauf wartend, dass der Zug endlich abfahren würde. Leicht irritiert setzte der Braunblonde sich gegenüber von Sirius und wartete einen Moment, ob der Andere nicht etwas sagen wollte, doch dieser starrte nur aus dem Fenster, ohne ihn weiter zu beachten. Allmählich begann der Zug sich mit einem Ruck in Bewegung zu setzen, und noch immer liefen Schüler durch die Gänge, suchten nach freien Kabinen, doch in dieser Kabine schien die Zeit still zu stehen, zumindest für den blassen Braun-blondhaarigen dessen bernsteinernen Augen noch immer auf dem stillen Helfer lagen. „Also… mein Name ist-" setzter an, doch als mit einem Ruck die Tür aufgezogen und dann zu geschleudert wurde stockte er. Der Junge der Sirius schon vorher einmal aufgefallen war, der mit den braunen Augen und dem strubeliegem schwarzen Haar grinste ihnen entgegen, stemmte sich jedoch gegen die Tür „Hi, bin James, erfreut euch kennen zu lernen“ hastete er herunter, drehte sich dann in Richtung Tür „Habt euch nicht so! Das war ein SCHERZ!“ „Du nennst –quak-, das –quak- einen SCHERZ? –quak-„ hörte man von der anderen Seite. Der Junge versuchte nicht los zu brüllen vor Lachen. „In einer Stunde ist es doch wieder vorbei“, sagte er ganz unschuldig. „Wenn wir dich kriegen…“ dann jedoch hörte man Schritte die sich weg bewegten und das ‚Quak’ wurde immer leiser. Zwei paar Augen lagen auf dem Neuankömmling, welcher sich als James vorgestellt hatte, während dieser sich neben Sirius zurücklehnte. „Hier ist doch noch frei oder?“, fragte er schließlich, wartete jedoch keine Antwort ab. "Meine Güte, was für Spaßbremsen, das bisschen rumgequake tut doch keinem was." Sirius kühle blaue Augen musterten den Jungen kurz und knapp. Ein ganz normaler Junge, ein fröhliches, schelmisches Lächeln, eine normale Familie mit der er Scherzen konnte… er wandte den Blick wieder ab. „Also… mein Name ist Remus“, stellte sich der Braun-blonde endlich zuende vor und blickte abwechselnd das ungleiche Paar ihm gegenüber an. „Und ihr?“, fragte er, nachdem er keine Antwort erhalten hatte. „Also wie ich schon sagte bin ich der überragende, der perfekte, der Großmeister der Magie und Herrscher über die Flammen-" „Sag einfach deinen Namen, O.k.?“, unterbrach ihn Sirius, ohne dabei den Kopf zu bewegen. Der Junge hüstelte „Also wie ich schon einmal sagte bin ich das Genie-“ doch wieder wurde er unterbrochen, dieses Mal jedoch von keinem der Insassen des Abteils, sondern von einer Stimme von draußen. „JAAAAMES“ die Tür wurde geöffnet und ein kleiner, dicklicher Junge mit plattem grau-braunem Haar stand hechelnd an der Tür, sich mit einem Arm an dieser festhaltend und nach Luft ringend. Warum er so nach Luft rang wurde schon nach einem Blick klar… bei so vielen Taschen. „Deine… deine… Koffer“ brachte der Junge heraus und kippte dann nach vorne weg um…James rollte einmal mit den Augen. „Danke dass du meinen Auftritt ruiniert hasst Mika“ „Peter“ verbesserte der Junge außer Atem und versuchte die Tasche in das Abteil zu ziehen, da James keine Anstalten machte ihm zu helfen. Der Junge, welcher sich als Remus vorgestellt hatte eilte jedoch gleich zur Hilfe. Nicht, dass er eine große gewesen wäre, doch schließlich, nachdem auch James und Sirius sich dazu bequemt hatten mit anzupacken, war das Gepäck endlich gut verstaut. „Ok, Peter, James, ich bin Remus und jetzt nur noch dein Name“, sagte der Junge ein wenig ermüdet jedoch mit viel gutem Willen. Sirius sah auf und musterte jeden… keiner sah nach ’dem richtigen Umgang’ wie seine Mutter es nannte aus… „Ihr kennt doch die Blacks...“, begann er und sofort startete James „Ach ja, die eingebildeten Snobs die sich wegen ihres Stammbaums für was Besseres halten“ Er lachte, war jedoch der einzige, denn alle andere hatten kapiert was ein solcher Anfang bei einer Vorstellung bedeute. Ein zorniges Funkeln glitt über die blauen Augen „Ich bin der Jüngste, Sirius Black“, sagte er und drehte sich sofort wieder um. Was dieser Junge gesagt hatte stimmte doch… und natürlich wollte jemand wie er nichts mit diesen ‚Snobs’ zu tun haben...war doch klar. „Du bist…“ James klang fast schon betroffen… „Oh…“ er überlegte noch mal. „Ich glaube er versucht zu sagen, dass es ihm leid tut“ versuchte Remus auszuhelfen. Der dickliche Junge der sich mit Peter vorgestellt hatte nickte nur. „Ja, ich find es sowieso cool, mein Papa hat immer gesagt, das die Blacks eine der größten Magierfamilien seine. Ich fühle mich geehrt mit einem von ihnen in einem Abteil zu sitzen." James schwieg noch immer und so auch Sirius, welcher auf die ‚Aufheiterungsversuche’, oder was auch immer es darstellen sollte, nicht einging. Schließlich bemerkte er wie jemand seinen Ärmel befummelte, und dann den Kragen. Natürlich war es sein Sitznachbar, James. „Hey, was soll das?“, fragte er und zog demonstrativ den Arm weg. „Na ja also in den Klamotten musst du ja wie ein penibler Snob aussehen, schau dir nur diese Fliege an! Sicher dass du nicht lieber gleich in den Slytherin Wagon willst? Also ich für meinen Teil werde nach Griffindor kommen!“, sagte er und musterte Sirius nur ein wenig feindselig. „Ich bin schließlich ein Potter und bei mir waren alle Mitglieder seid URZEITEN in Griffindor. Also glaub bloß nicht das du hier der einzige mit Stammbaum bist“ Sirius starrte ihn nur an. „Glaub doch was du willst.“ Er riss sich die Fliege ab und stopfte sie in eine Tasche, widmete sich dann wieder der an ihnen vorbeifliegenden Landschaft. „Griffindor he?“ meinte Remus „Ich hoffe ich komm auch nach Griffindor… aber eigentlich glaub ich nicht dran…" Peter mischte sich mit einem „Ich komme bestimmt nicht nach Griffindor…“ ein, nur Sirius schwieg. „Na ja, alles ist besser als Slytherin“, ließ James verlauten und schaute dabei natürlich Sirius an „Das sind schließlich die falschen Schlangen im Bunde, man erinnere sich nur an die Sagen über die Gründer Hogwarts, zum Beispiel das Biest, das Salazar versteckt haben soll…“ Eine kleine Zornesflamme loderte in Sirius auf. Nicht weil er Slytherin sein wollte, oder dergleichen, aber das dieser James meinte ihn so attackieren zu müssen! Das war doch einfach nur „Feige“, sagte er „So wirst du jedenfalls nicht nach Griffindor kommen. Wenn du etwas gegen mich hast, dann sag es mir ins Gesicht, kapiert?“ „Hey er kann ja doch reden“, spottete James nur zurück. Remus verdrehte die Augen konnte er doch schon sehen was nun kommen würde… Peter ließ nur ein leises Quieken verlauten, auch ihm war der Stimmungswechsel durchaus nicht entgangen. „Hör zu, ich mag Slytherin auch nicht, klar? Und nur weil ich ein Black bin heißt es auch nicht, dass ich da hinkomme, aber dass du meinst mich so beleidigen zu müssen geht mir Tierisch auf den Geist!“ „Ach ja?“ „JA!“ Schon wurden die Ärmel gekrempelt und das, vielleicht etwas zu leise „Ähm Leute…“ von Remus ging unter, oder wurde einfach mit Absicht überhört… doch kaum waren die Zauberstäbe gezückt glitt, durch eine unbedachte Bewegung von James, die Schiebetür auf. Der Fluch den Sirius los gelassen hatte ging an James vorbei und… „Uuuups…“ alle wandten ihr Gesicht in Richtung Tür wo ein Junge mit langem fettigem schwarzen Haar und, wie man feststellen musste ein großen, bunten Papageischnabel stand und aus zornigen schwarzen Augen ins Abteil schaute. Dieses, mit Ausnahme von Remus, brach jedoch in schallende Gelächter aus. Ja selbst Sirius fing an zu lachen und hielt sich, die eine Hand auf den Bauch gehalten, an James fest auch wenn dieser selbst so aussah, als würde er gleich vor Lachen umkippen. „Ha, ha“ machte der betroffene Junge zornig, zog seinen eigenen Zauberstab und unter gebanntem Blick der Anwesenden murmelte einen Spruch, was heraus kam war… Lachen hallte über den Korridor und einige Köpfe wurden aus den Abteilen gestreckt, um zu sehen, was denn los sei und nicht wenige musste lachen, oder wenigstens grinsen. Der arme Junge den es getroffen hatte wurde Puterrot, halb aus Rage, halb aus Peinlichkeit ob der Situation. Nun die allgemeine Heiterkeit im Zug hatte jedenfalls ihren Höhepunkt erreicht…bei allen, bis wie es schien, einer Person. „Platz da, platz da!“ Das Mädchen mit den roten Haaren machte sich auf ihren Weg und stieß nicht unbedingt sanft auch den ein oder anderen grinsenden Kopf zur Seite. „So etwas findet ihr also komisch?“, fragte sie bissig in die Runde. Kurz war eine bedrückte Stille, bis schließlich James diese mit einem sehr seriösen „Aber Natürlich“, unterbrach. Wieder brachen alle in schallendes Gelächter aus. So hatte der Junge also schon innerhalb von einer halben Stunde Zugfahrt geschafft eine Legende zu werden… „ICH finde das gar nicht lustig!“, sagte das Mädchen, die kritischen grünen Augen noch immer abschätzig auf James und dem Rest liegend. Dann wandte sie sich dem Jungen der inzwischen einen Ameisenbärenrüssel hatte zu. Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes und einem kompliziert klingenden Spruch wurde die Nase wieder ‚Normal’, oder zumindest Menschlich. „Also, Ich glaube du hast da etwas falsch gemacht“, sagte Sirius, ehe er überhaupt wusste was er sagte „er scheint immer noch einen Schnabel zu haben“ Erneutes Lachen und erneut stieg dem Jungen das Blut zu Kopf. Er zückte seinen Zauberstab. „Sei bloß ruhig du.“ Ein großes stummes ‚Uuuuiiiii’ machte sich über die Schülerscharen breit. James grinste leicht und beobachtete was die Beiden nun wohl tun würden… der ‚berühmte Black’ in Aktion…. Ob die Familie wirklich so toll war wie sie immer von sich behauptete? Doch das würde er wohl nicht erfahren, noch nicht zumindest, denn die Zug Aufsicht kam herbei geeilt „Keine Magie im Zug, habt ihr verstanden?“, schrie sie vor allem natürlich die Jungs an .„Rein in eure Abteile, hier gibt’s nichts mehr zu sehen“ Die dicke Frau die sonst für den Essensverkauf zuständig war mit ihrem lockigen, wenn auch etwas dünnengrauem Haar bahnte ich ihren Weg durch die Schülerscharen. „So, du gehst wieder in dein Abteil“, sagte sie zu dem schwarz Haarigen Jungen. Dieser funkelte sie einmal zornig an, steckte dann jedoch missmutig den Zauberstab wieder weg. Zufrieden nickte das Mädchen „Na endlich, ich habe es ihnen ja auch gesagt, aber-" „zu Ihnen komme ich gleich Fräulein, sie haben doch auch gezaubert.“ Das Mädchen wurde im Gesicht so rot wie ihre Haare, so dass ihre grünen Augen hervorzutreten schienen „Aber ich-", setzte sie an „Kein aber, Magie ist Magie und die wird hier nicht geduldet, und jetzt ab in dein Abteil.“ Sie öffnete den Mund um etwas zu erwidern doch der Blick der älteren Frau sagte alles, so das sie den Mund schloss ohne einen Ton heraus gebracht zu haben. „Ich möchte hier so etwas nicht noch einmal sehen, verstanden?“ „Verstanden“, nuschelten Sirius wie auch James gleichermaßen. Die Tür glitt wieder zu und Ruhe herrschte im Raum. Remus starrte die Beiden halb fassungslos an, Peter in stummer Begeisterung und Bewunderung. Schließlich war es James der zuerst etwas sagte und sich in Richtung Sirius wandte „Nicht schlecht der Spruch. Den musst du mir unbedingt mal geben“, sagte er grinsend. Sirius erwiderte das Lächeln, wenn auch nur halb, nicht genau wissend, was er damit anfangen sollte. „Eigentlich sollte er sich ganz in eine Vogel verwandeln“, gab er zu und lächelte ein wenig verlegen. James lachte "Ist ja auch egal. Wahrscheinlich war die Ähnlichkeit einfach schon zu groß! Also ich glaub ich muss mich entschuldigen.“ Verwirrt sah der andere Junge aus und unter den freundlichen Augen der Mitinsassen streckte James ihm kameradschaftlich die Hand hin „Du bist ein lustiger Vogel, das gefällt mir und es wäre mir eine Ehre mich deinen Freund nennen zu dürfen“, sagte er. Stummes Erstaunen lag in dem Blick des jungen Blacks der auf der ausgestreckten Hand ruhte. Unsicher hob er seine, sah dann, ehe er zugriff, noch einmal auf in das breit grinsende Gesicht seines Gegenübers. Hatte er eben... Freund gesagt? Ein Lächeln huschte über das blasse Gesicht und er schüttelte die Hand. „Also ich glaube wir hatten ’nen schlechten Start.“, sagte der Wuschelkopf und strich sich durch die wilde Mähne seiner unbändigen Haare „James Potter, Profi Scherzbold und König der Streiche.“, stellte er sich vor. „Sirius Black, schwarzes Schaaf der Familie“, erwiderte Sirius. Kapitel 2: Die Wette -------------------- Ein Ellenbogen rammte ihn unsanft an der Seite „Sirius wach auf! Wir sind gleich da.“ Der Junge blinzelte leicht irritiert und schaute in die braunen Augen die ihn neckisch ansahen. „Endlich“, murmelte er und blickte auf, sah aus dem Fenster des noch immer fahrenden Zuges. „Hier.“ Schon war es wieder schwarz vor einen Augen, was jedoch nicht daran lag, dass er sie geschlossen hätte, sondern vielmehr, weil sein neu gewonnener Freund ihm einfach seinen schwarzen Umhang über den Kopf geworfen hatte. „Mr. Black will doch eine gute Figur machen, wenn wir in der Schule ankommen“, lachte er. Sirius rollte mit den Augen, erinnerten ihn diese Worte doch zu sehr an die seiner Mutter, sagte jedoch nichts weiter dazu und zog sich den schwarzen Stoff über. Remus war den Rest der Fahrt recht ruhig geblieben und hatte sich ein Buch herausgeholt, dann und wann hatte er es aber auch zur Seite gelegt, um mit den Anderen zu reden. Recht introvertiert schien er zu sein, zumindest waren seine Antworten meist sehr höflich, wirkten jedoch auch sehr distanziert und man wurde einfach das Gefühl nicht los, dass er vielleicht einfach Angst hatte, dass, wenn er etwas Falsches sagte, man ihn nicht mehr mochte… Nun diese Angst war bei Erstklässlern, die noch keine Freundem, oder Bekanntschaften gemacht hatten und daher zum ersten Mal in ihrem jungen Leben völlig auf sich alleine gestellt nach Hogwarts kamen sicher nicht untypisch. Peters Part in der Unterhaltung war ein ständiges Zustimmen zu dem was James und Sirius, welche erstaunlich oft einer Meinung gewesen waren, sagten. Wie es schien würden die Zwei tatsächlich bessere Freunde werden, als der erte Blick, oder viel mehr das erste Treffen, es hatte vermuten lassen. Aber nach einiger Zeit war es dann doch stiller geworden, der Nachmittag verging und Sirius, der die ganze Nacht wach gewesen und versucht hatte sich auszumalen wie Hogwarts wohl sein würde, war in einen tiefen Schlaf gefallen, den nicht einmal das Rattern des Zuges hatte stören können. Doch nun waren schon die Dächer des kleinen Ortes ‚Hogsmead’ zu sehen und bald würde schon der Bahnsteig in Sichtweite sein. Von draußen hörte man schon die Stimmen und Koffer, welche teils mit einem lauten Hieven, teils mit einem lauten Poltern, von den Ablageflächen herunter geholt wurden. Eulen kreischten, darunter auch die kleine, braune Eule von Sirius, die eigentlich ‚Earnest’ hießt doch das klang in Sirius Ohren viel zu ernst, also hatte er sie auf Earny umgetauft. Auch James hatte eine Eule, doch diese war, erstaunlicherweise still geblieben und beobachtete das Geschehen bloß aus ihren gelben Augen, wobei sie jedoch anscheinend einfach zu Stolz war, um, wie Earny, so in der Gegend herum zu kreischen. Mit quietschenden Rädern kam der Zug endlich zum stehen, noch ein oder zwei Koffer fielen zu Boden, unter anderem begrub ein besonders schwerer Peter unter sich, da dieser als letzter angefangen hatte seine Koffer endlich herunter zu holen und der plötzliche, ruckartige Halt ihm dann das Gleichgewicht genommen hatte. Mit einem „Mir ist nichts passiert“ rappelte sich der Junge jedoch schnell wieder auf, auch wenn er aussah, als müsse er gleich losheulen. So leer wie die Gänge vorher gewesen waren, so voll waren sie nun. Jeder Schüler wollte der Erste sein der die stickige Zugluft endlich hinter ließ sich und die frische Sommerluft begrüßen durfte. „Na kommt schon sonst sind wir die Letzten!“, drängelte James ungeduldig, während Peter noch versuchte seinen Koffer aufzustellen. Remus hatte, erstaunlicherweise, noch immer ein Buch in der Hand und meinte nur: „Es ist viel einfacher und angenehmer, wenn wir warten bis der Ansturm vorüber ist. Nur weil wir eher aus dem Zug sind werden wir ja nicht eher in Hogwarts sein“ Peter, der anscheinend, wenn auch berechtigt, Angst hatte das entweder er, oder seine kleine Kröte Marvin, zerquetscht werden könnten nickte zustimmend, doch James tat dieses Argument nur mit einer Handbewegung ab. „Die Ersten werden die coolsten sein heißt es doch immer!“ Remus seufzte und verdrehte die Augen „Es heißt: Die Ersten werden die Letzten sein“ berichtigte er, lächelte aber leicht, als James nur mit den Achseln zuckte „Also ihr könnt es Handhaben wie ihr wollt, ich gehe jetzt, und du?“ Die Frage war an Sirius gerichtet der ja nichts mehr hatte von sich hören lassen. Dieser erschrak zunächst ob der plötzlichen Frage. „Ich komm mit.“, meinte er schließlich. Ob er nun wartete oder nicht… Ein prüfender Blick von Remus lag kurz auf ihm, der ihm nicht wirklich gefallen wollte… als könnten diese bersteinfarbenen Augen in seine Seele blicken… er drehte sich schnell um und folgte James hinaus auf den Gang, der jedoch inzwischen schon fast leer war was James mit einem „Siehst du was deine Diskussion angerichtet hat, Remus? Jetzt sind alle außer und schon draußen.“ kommentierte. Kaum war auch der, noch ein wenig verschlafene, Sirius durch die Tür getreten fiel er auch schon gegen James und beide gemeinsam zu Boden, nur dass es nicht so war, als wäre er etwa gestolpert. Nein, wäre das der Fall gewesen wäre das Gewicht an seinen Beinen nicht zu erklären. Er schaute auf und das Gewicht, welches sich als Mädchen entpuppte, sah genauso auf. Grau-grüne Augen sahen ihn an, eine zarte Hand strich sich zum zweiten Mal an diesem Tag das blonde Haar zurrecht „Meine Güte schon das zweite Mal.“, lachte sie verlegen. „Alexis was machst du denn da?“ Eine wohl vertraute Stimme ertönte von hinter dem Mädchen, welches sich inzwischen aufrichtete, genauso wie Sirius und James der interessiert von ihr zu seinem neu gewonnen Freund und wieder zurück blickte und dann zu grinsen begann. Schließlich tauchte hinter dem Mädchen ein Rotschopf auf. „IHR“, sagte sie, sichtlich erbost die Leute, die für ihre kleine Rüge von der Schaffnerin zuständig gewesen waren so schnell wieder zu sehen. „DU“ erwiderte Sirius bissig, fing sich jedoch einen weiteren Ellenbogenstoß von James ein. „Lass mich das machen.“, wisperte dieser und quetschte sich an Sirius vorbei. Remus unterdessen stand noch immer an der Tür, unfähig hinaus zu kommen und war somit, geminsam mit Peter, gezwungen dem Schauspiel beizuwohnen. „Welch freudige Überraschung dich hier zusehen… Wie war noch gleich dein Name?“ Anscheinend versuchte James sehr höflich und fein zu klingen, was ihm jedoch nur minder gut gelingen wollte. „Lilly. Lilly Evans.“, erwiderte das Mädchen „Lilly, ein schöner Name.“ Sirius rollte mit den Augen. Noch schleimiger ging es nicht. „Oh ja, ein toller Name ich weiß. Merk ihn dir gut, denn das ist der Name des Mädchens, dass dich gleich aus diesem Zug schmeißt. Es sei denn du gehst von selbst hinaus.“ „Nur nicht so zickig meine Liebe“ Jetzt zwängte sich auch Lilly an Alexis vorbei. Diese stand nur stumm da und fing kurz Sirius' Blick auf und hielt sich die Hand vor den, Mund um nicht zu lachen. „Erstens“, begann Lilly „bin ich nicht zickig und Zweitens nicht deine ‚liebe’“ „Oh doch du bist die Liebe meines Lebens“, widersprach James. Erst war alles still, dann brach Sirius in Gelächter aus und Alexis folgte. James jedoch grinste nur Siegessicher, denn wirklich etwas darauf einfallen wollte Lilly nicht. „So ein Unsinn.“, murmelte sie nur, packte Alexis bei der Hand und zog sie hinter sich in die andere Richtung „Sicher ist Amea da hinten raus gegangen.“, sagte sie zu ihrer Freundin „Sie war da wohl etwas schlauer als wir“ Und mit diesen Worten verschwand sie. „Der haste es aber gegeben!“, quiekte Peter aus dem Abteil heraus. „Ja, ganz toll.“, sagte Remus monoton, was seine Unfreunde an dem Geschehenen deutlich zeigte „Und jetzt lass uns Rausgehen." James nickte und Sirius vorneweg gingen sie den Gang entlang, bis zur Tür die sie endlich wieder in Freie entließ. „Erstklässler hier hin! Es fehlen noch immer 7 Erstklässler, bitte hier hin! Denkt dran, die Koffer könnt ihr am gGeis lassen, die Sachen werden ins Schloss gebracht! Erstklässler zu MIR!“ Die Drei Mädchen, Lilly, Alexis und Amea - Amea Avery?- Sirius konnte seinen Augen nicht trauen, als er das braune Haar an sich vorbei flitzen sah. Nun ja war ja auch egal, jedenfalls kamen sie angerannt und die Jungs gleich hinterher. „Wir sind hier Sir“, verkündete Lilly mit einem triumphierenden Lächeln in Richtung James, was wohl soviel wie ‚Wir waren schneller als ihr’ bedeuten sollte. „Ich hoffe das vorhin im Zug war nicht ernst gemeint“, flüsterte Sirius James zu, welcher damit beschäftigt war das Lächeln von Lilly zu erwidern „Wieso?“, fragte er „Na ja sie ist ein MÄDCHEN.“, erklärte Sirius. Man durfte nicht vergessen, es handelte sich hier um 11 Jährige Jungs und auch nur die VORSTELLUNG ein Mädchen zuküssen, oder sonst wie Zeit mit ihr zu verbringen, erzeugte eine gewisse Art von Brechreiz. „Na sollte ich mich lieber in ’nen Junge vergucken?“, erwiderte James, „Ich weiß ja nicht wo deine Vorlieben liegen..“ „Sei nicht albern“, unterbracht Sirius ihn. „Ich mein ja nur, dass sie ohnehin zickig ist. Und ich wette du könntest bei ihr eh nie landen, nicht in einer Millionen Jahre. Ganz zu schweigen von 7 die du ja nur zur verfügung hast ehe sich eure Wege trennen.“ Der Gesichtsaudruck, der sich nun über das Gesicht des Freundes legte wollte Sirius gar nicht gefallen. Nachdenklich hob James die Hand ans Kinn und legte die Stirn in Falten „Um was würdest du Wetten?“, fragte er schließlich. „Das war ein Scherz“, erklärte Sirius „Du willst doch nicht ernsthaft…“ „Warum denn nicht? Also mein Motto ist: Alles ist Möglich.“ „Nicht ist unmöglich“, korrigierte Remus mal wieder ohne von seinem Buch aufzuschauen, während die Horde Erstklässler dem Riesen der sie zusammen getrommelt hatte in Richtung See folgte. „Dann eben so. Also jedenfalls würd ich es schaffen!“ „Vergiss es, die hasst dich doch jetzt schon“ „Na und? Ich bin nun einmal James, das Genie und Frauenversteher, ich krieg das hin, außerdem habe ich ja 7 Jahre Zeit, auch wenn mir sicher 7 Tage reichen werden. Wenn Gott in 7 Tagen die Welt erschaffen hat, dann überleg dir mal was ICH in 7 Tagen erreichen könnte!!!“ So etwas von einem Angeber, und überhaupt nicht von sich selbst eingenommen... Sirius war sich nicht sicher, ob er diese Eigenschaft schätzen, oder hassen sollte, jedenfalls streckte er ihm die Hand hin „Ok ich verwette…“ er überlegte kurz „Also der Gewinner kauft dem Verlierer den teuersten Rennbesen zur Zeit des Abschlusses der Wette“, sagte er. Sie braunen Augen blitzten auf und die ausgestreckte Hand wurde ergriffen „Ich hoffe du hast genug Geld, denn viel Zeit zum sparen wirst du nicht haben.“, sagte James siegessicher, dann jedoch wurden sie von einem grölenden „Verteilt euch in die Boote" unterbrochen. „Immer zu viert in ein Boot", ließ der Riese mit dem wuscheligen braunem Haar verlauten. Schnell besorgten die 4 sich eines der Bote, welche von alleine ruderten. „Ok, Bedingungen“, begann James. „Ähm Leute… ich halte das für keine gute Idee“, ließ sich Remus verlauten, doch keiner schenkte seinen Worten Beachtung. „Du darfst Lilly nichts sagen, sonst ist es unmöglich, Ok?“ Sirius nickte „Das Zeit Limit ist bis Ende der 7ten Klasse, auch wenn ich es danach schaffen sollte habe ich die Wette verloren.“ Wieder bedeutete ein Nicken, dass Sirius es verstanden hatte und einverstanden war. „Keine Zauber oder Zaubertränke.“, fügte dieser noch hinzu „Sie muss sich schon deinetwegen in dich verlieben.“ „Top, die Wetter gilt.“ „Ahm… Leute?“ „Was?“, fragten die Beiden wie aus einem Mund und drehten sich genervt in Richtung Remus in der Annahme, er wolle sie wieder belehren „Ich dachte nur, dass euch DAS interessieren könnte“, sagte dieser und deutete in Fahrtrichtung, wo sich die hohen Zinnen des Schlosses und Internats, der Schule für Hexerei und Zauber, auftürmten. Überall waren kleine Lichter, die Fenster, zu sehen und das ganze Spiel aus Licht und Schatten, welches durch den Mond der alles bestrahlte noch mystischer wirkte, spiegelte sich im See, über welchen nun, langsam und gemächlich die Boote fuhren. Die Stille war schon längst durch ‚O’s und ‚A’s und ‚Ach wie schön’ zerstört worden. Selbst Sirius und James staunten nicht schlecht, während die imposanten schwarzen Mauern sich, wie lebendig gewordene Schatten über sie türmten und zu wachsen schienen je näher sie ihnen kamen. Die übliche Zeremonie der Verteilung sollte nun bald beginnen. Die Erstklässler wurden von Hagrid, dem Wildhüter („Voll cool der Typ, oder?“, fragte James aufgeregt „Ob er wohl wirklich mit Riesen verwandt ist wie das Gerücht lautet?“) in einen Vorraum gebracht wurden, um dort gute 5 Minuten tuschelnd zu warten, bis man sie endlich herein holte. Alle aufgeregt wie es nur irgend ging, sich fragend, wo sie wohl landen würden. Einige der Schüler, oder viel mehr baldigen Schüler, die aus Muggel Familien stammten, hatten keine Ahnung was auf sie zu kommen würde und versuchten aufgeregt etwas aus den neuen Bekanntschaften zu quetschen. Entweder sie erhielten eine ehrliche Antwort, oder aber, und das war viel wahrscheinlicher, sie kriegten gar keine, nur ein ‚Wirst schon sehen’, oder eine Haarsträubende Geschichte über ein Wissenstest, ein mystisches Orakel, drei Prüfungen, die man bestehen musste bis hin zu Kämpfen mit Ogern, oder gar Werwölfen. Nichts schien unmöglich… James grinste nur, während er dem Gerde zuhörte und auch selber kräftig in der Gerüchtetrommel wirbelte in dem er etwas von einer Wahrsagerin, welche das Herz Testen sollte erzählte, was aber nun der Wahrheit viel näher kam, als das Nächste was er erklärte, nämlich das man gegen einen der Lehrer in einem Zauberduel antreten müsse, um sich zu beweisen, womit er einem recht klein gewachsenen Mädchen mit braunen Zöpfen und einem Gesicht voller Sommersprossen einen echten Schrecken einjagte. Wäre Remus nicht gewesen, so hätte sie sicher angefangen zu weinen, denn sie kam, wie sie erzählte, aus einer reinen Muggelfamilie und hatte keine Ahnung von nichts und würde doch sowieso durchfallen und könne nichts und, dass sie hier war wäre sowieso nur ein Missverständnis… doch Remus beugte sich schnell zu ihr hinunter und erzählte ihr, dass sie sich von James nichts einreden lassen solle, er mache nur gerne Scherze. Dann wandte er sich an den Störenfried: „Musst du denn der Kleinen so einen Schrecken einjagen?“ James zuckte nur mit den Schultern „Kann ich ahnen, dass die so dicht am Wasser gebaut ist?“ Endlich öffnete sich die, Tür das Gemurmel ebbte allmählich ab und schließlich ruhten gute drei duzend Augenpaare auf der herrischen Gestallt, welche den Raum betreten hatte. Strenge blau-grüne Augen wanderten von einem Gesicht zum nächsten, blieben jedoch kurz an James hängen, so als habe die Frau in dem langen grünen Gewand eine Antenne für Unruhestifter und legten sich schließlich wieder auf die Gruppe als solche. „Mein Name ist Professor McGonnagal“, erklärte sie in strengem Tonfall, „Ich werde euch gleich in die ‚Große Halle’ führen, wo die Aufnahmezeremonie stattfinden wird.“ Noch einmal wanderte ihr strenger Blick über die Schülerschar „Sicher ist sie die Party-Queen unter den Lehrern.“, wisperte James Sirius zu, dieser konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Alleine der Gedanke dieser Frau, welche mit ernster Miene, zusammengepressten dünnen Lippen, der strengen eckigen Brille und dem schwarzen Haar zu einem Dutt hochgesteckt in einem Partydress auf einem Tisch tanzend… das war einfach zu viel des Guten. Doch ehe er auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte fuhr sie for: „Diese Schule hat einen Ruf und zwar einen äußerst guten. Wir erziehen junge Magier und Hexen und wir erwarten daher, dass ihr euch unserem Ruf entsprechend benehmt. Ich werde keine Zwischenfälle während dieser Zeremonie dulden.“, erklärte sie was bei vielen zu einem Schlucken – was war bei ihr schon ein ‚Zwischenfall’? So wie sie guckte konnte man meinen, das Husten verboten ist- führte, bei anderen zu einem Augenrollen. Zu Ersteren gehörte eindeutig Peter, zu letzteren James. Sirius ließ sich von dieser Standpauke in keinster Weise beeindrucken, war er solche Drohungen doch schon gewohnt und irgendwie schien diese Lehrerin nur halb so schlimm zu sein wie seine tyrannische Mutter. „Ich erwarte also Haltung. Und jetzt folgt mir, ordentlich in Zweiergruppen“, sagte sie. Eine Weile gab es ein kleines Hin und Her wer jetzt neben wem stand doch ein Blick der Lehrerin hatte gereicht, damit diese kleinen Auseinandersetzungen unterbunden wurden. James hatte ja versucht sich neben Lilly zu drängen, doch die hatte sich schon Amea geschnappt, auch wenn man dem Gesicht Ameas nicht wirklich entnehmen konnte, ob sie das nun freute, oder nicht. So begnügte sich der Junge also notgedrungen mit Sirius, der ihn mit einem ‚Tja ja’ begrüßte. Remus neben Peter und dieses Mädchen... Alexis war doch ihr Name gewesen, nun sie wurde mehr oder weniger gegen ihren Willen neben den Jungen mit der Hakennse gestellt „Tut mir echt leid, ich hoffe das mit deiner Nase wird wieder“, flüsterte sie ihm zu, wohl der Meinung,dass die Form der Nase noch eine Nachwirkung der Zauber gewesen war. Nun damit machte sie ihn jedenfalls nicht zu ihrem Freund. Er drehte sich einfach nur weg und reagierte nicht drauf,ohne, dass sie verstand was sie falsch gemacht hatte. Sie konnte ja nicht ahnen, dass er tatsächlich solch eine Nase, welche mehr die dem Schnabel eines Geiers, als einer richtigen Nase gleichen wollte, hatte. Doch endlich wurde das Warten belohnt, die große zweiflügige Tor öffnete sich und vor den staunenden Augen der Kinder enthüllte sich eine ihnen bisher fremde Welt. Selbst James verschlug für es einen Moment den Atem, als seine braunen Augen die Decke, von deren unglaubliche und nicht abschätzbarer Höhe das fahle Licht des Halbmondes herein schien. Kerzen flackerten und schwebten in der Luft meist in der Näher der großen steinernen Säulen, welche sich, Bäumen gleich, dem Himmel entgegen streckten, bis man sie nicht mehr sehen konnte, wobei es unsicher war, ob sie einfach irgendwo aufhörten, oder ob man das Ende einfach nicht sehen konnte. Tausende von Augenpaaren folgten der Gruppe, welche, sich die Hälse reckend und mit weit aufgerissenen Augen, darauf bedacht auch nicht eine Einzelheit zu versäumen durch die Große Halle, vorbei an dem blau gedeckten Tisch der Ravenclaws hinter denen ein ebenso königblaues Banner mit einem Adler prangte, an dem gelb geschmückten und von einem Dachs bewachten Hufflepuffs, an den giftgrünen Slytherins vorbei deren Silberne Schlange sich Eindrucksvoll über dem Tisch auf dem ebenso grünen Banner erhob und last but not least den knall roten Giffindors deren goldener Löwe ehrfurchtsgebietend die Schlange anfauchte. Schließlich kam die Gruppe zum stehen und absolute Stille legte sich über den Raum. Es war, so schoss es Sirius durch den Kopf, als wäre für einen Moment die Zeit eingefroren. Wie viele Klassen wohl schon so hineingekommen und die Halle genauso vorgefunden hatte wie sie jetzt? Alles wirkte noch immer so, als wären sie im Mittelalter, als hätte sich seid der Zeit Godrics, Helgas, Salazars und Revinas, den Gründern dieser Schule, nichts verändert. Gar nichts. Noch immer saßen die Lehrer an dem schweren hölzernen Tisch von dem man, ohne weiteres glauben konnte, dass er schon seine 200 Jahre auf dem Buckel hatte. Alle saßen sie da, in schwarzen Roben mit schwarzen Zauberhüten auf ihren Köpfen wie sie anders von 100 oder 200 Jahren auch nicht ausgesehen haben mochten. Es waren noch immer die selben Steine und selben Pfeiler, die diese überragen Halle hielten und noch immer der selbe Mond und die selben Sterne, welche von der Magischen Decke herunter funkelten und sich in den strahlende Augen der neuen Erstklässler spiegelten, genauso wie vor hunderten von Jahren, als die ersten Erstklässler in diese Hallen geführt worden waren. Und genauso mussten sich diese Kinder damals gefühlt haben, als sie dieses archetektonische Meisterwerk zum ersten Mal betreten hatten. Man schien nur warten zu müssen und gleich würden die vier größten Magier aller Zeiten durch die vier Türen, welche in die Halle führten treten, um sie willkommen zu heißen. Doch auch dieser magische Moment sollte vorübergehen und wurde durch ein dumpfen ‚Klong’ beendet. Das Geräusch stammte von einem schweren hölzernen Stuhl der von einem etwa genauso großen Lehrer mit dem verstrubbelten braunem Haar und Ansätzen zu einer Halbmond Glatze getragen worden war. Dann erschien die Lehrerin mit den dünnen Lippen wieder und setzte einen alten, grauen Hut auf den Stuhl. Halb verwundert starrten, vor allem die Muggelabstämmigen Erstklässler den Hut an, sich fragend, was auf sie zu kam. Unter einem Troll hatte man sich ja wenigstens noch etwas vorstellen können… aber das hier? Einige Minuten herrschte einen gebannte, unruhige und neugierige Stille bis: Als alter Hut nun steh ich hier Ihr wisst wo ihr jetzt seid In Hogwarts, ja da stehen wir In trauter Gemeinsamkeit. Ich bin viel mehr als nur ein Hut Ich sag euch ganz geschwind Für welches Haus ihr seid sehr gut Für welches ihr seid Wind Ein Huffelpuff könntet ihr sein, Wenn ihr aus diesem Holze seid Gerecht und fein, Treu und bereit. Verschmäht ihr ungern nur ein Buch Wollt lernen gern und viel Wird blau sein euer Hause Tuch Und Ravenclaw ist euer Ziel Stark und frei und gerecht und Stolz Unerbittlich, Kühn vor Trotz Geschnitzt aus starkem Holz So seid ihr Griffendors Doch vergessen sollen wir nicht Die Slytherins in euch Denn Freundschaft ist hier Pflicht List und Tücke ist in euch. Doch nun lasst nach den Worten Nun endlich Taten sprechen Setzt mich auf, nach diesen Lauten Ich werd’ euch sein gerechten. Die Halle brach in jubelnden Applaus auf, einige der jüngeren Schüler standen in ihrer Euphorie sogar auf, während die älteren und nur milde Begeisterung zeigten. Die Lehrerin, welche für die Ansprache des Hutes zur Seite getreten war, ging nun wieder nach vorne "Ich werde eure Namen aufrufen, ihr Kommt nach vorne und setzt den Hut auf“ verkündeten, zückte eine Pergamentrolle und begann vorzulesen „Aarons, Mirenda“ sagte sie laut und deutlich vernehmbar. Ein Mädchen aus den hinteren Reihen bahnte sich durch die Reihen von Mitschülern, leicht rot im Gesicht, anscheinend nicht sehr erfreut die Erste bei dieser Prozedur sein zu müssen, setzte sie sich auf den großen Stuhl und setzte den, ihr viel zu großen Hut auf den kleinen Kopf. Nach wenigen Sekunden verkündete der Hut „Huffelpuff“. Entsprechender Tisch brach in Jubelstürme aus und begrüßte die neue Mitkameradin. Ruhe kehrte wieder ein, was nicht zu letzt an dem mahnenden Blick der Lehrerin lag und der nächste Name wurde aufgerufen, und wieder setzte, diesmal ein Schüchterner dicker Junge, den Hut auf. „Ravenclaw“ „Griffendor, Ravenclaw, Hufflepuff, slytherin, Slytherin, Griffendor, Ravenclaw, Hufflepuff, Hufflepuff” und so immer fort. Die erste Überraschung war Amea Avery, welche gleich als zweites auf dem Stuhl gelandet war und, entgegen allen Vorhersagen, nach Griffendor gesteckt worden war und das, kaum war der Hut auf ihrem Hübschen Kopf gelandet, was mittleren Beifall von Griffendor (keiner wusste sorecht warum eine AVERY bei ihnen saß) und vor allem großes Getuschel bei den Slytherins auslöste. Die Zweite Überraschung, welche ebenfalls gleich am Anfang kam war Sirius selbst, der nach einigen Momenten in denen seine Sicht durch den Hut, und eine längere Diskussion in der er diesen davon überzeugte ihn NICHT nach Slytherin zu stechen, ebenfalls nach Griffendor kam. Wieder hielten sich die Beifallsstürme in Grenzen, nur James jubelte aus voller Seele und rief etwas, das Sirius nicht so ganz verstehen, jedoch als ein ‚Ich wusste du kommst nicht zu denen’ interpretierte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen und in das blasse Gesicht schien etwas mehr Farbe zu kommen, als er dann doch recht herzlich an dem roten Tisch begrüßt wurde. Dann konnte es weiter gehen. Lilly Evans (James kramte schnell ein Notiz Buch heraus, um sich den vollen Namen zu notieren) kam, wie kaum anders zu erwarten auch in die rote Runde. Remus ebenso und er wurde, genauso wie sie und dem kurze Zeit später folgenden Peter mit Applaus und glückwünschen willkommengeheißen. Sofort eilte Lilly zu Amea und setzte sich neben sie, sie beglückwünschend und wohl, wenn Sirius sich nicht verhörte, etwas wie ‚Hoffentlich kommt der Idiot nicht zu uns’ flüsternd. Amea lächelte dumpf, sah aber kurz über die Schulter zu Sirius, welcher zwei Reihen hinter ihr saß und genau das Gegenteil hoffte, denn wer mit ‚Idiot’ gemeint gewesen war, war nicht schwer zu erraten. Auch Alexis kam an seinen Tisch und gesellte sich zu Lilly und Amea, während Remus und Peter natürlich zu Sirius gingen. „Glückwunsch Black… ich meine... du meintest doch du wolltest nicht nach Slytherin, oder?“ Sirius nickte ohne viel dazu zusagen, sonst wären nur Fragen wie ‚Warum eigentlich, alle aus deiner Familie waren doch dort’, oder so gekommen und er hatte echt keine Lust jetzt über seine Familie nachzudenken, auch wenn die verblüfften und ziemlich zornigen Gesichter seiner Verwandten, als er zum Griffindor-Tisch gegangen war ihn durchaus beruhigt und sogar zum Schmunzeln gebracht hatten. Es war das erste Mal das etwas nicht nach Wunsch der Familie gelaufen war und er stellte fest, dass es ein tolles Gefühl war… Und nun kam der Moment auf den alle gewartet hatten. Nun vielleicht nicht ALLE, aber immerhin einer. „Potter James“ wurde aufgerufen und mit einem triumphierenden Lächeln und einem Schritt, als wäre er der König selber ging der Junge hinüber zu dem alten Hocker, ließ sie darauf nieder, als wäre es sein persönlicher Trohn und setzte den alten Hut auf, so als könne man meinen es handle ich dabei um eine Krone. Doch lange durfte er sie nicht aufbehalten, denn kaum hatten die ersten seiner rabenschwarzen Haare die Krempe berührte rief der Hut auch schon „Griffindor“ und genauso von sich selbst überzeugt wie er zu dem Stuhl hochgegangen war ging James nun unter Applaus, der ihm wie es schien zu schmecken schien, zu Sirius und den Anderen und knuffte Sirius erst einmal in den Arm „GUT gemacht! Ich wusste GLEICH, dass du nicht wie die anderen Blacks bist!“, lachte er und schlug ihm noch einmal beherzt auf den Rücken, das Sirius fast vornüber fiel. Eines stand fest, James war ein Sportler. Das merkte man schon an der von der Sonne gebräunten Haut, während er, Sirius, ja eigentlich immer den ganzen Tag im Zimmer verbrachte. Es war ja nicht so als WOLLE er nicht raus viel mehr DURFTE er einfach nicht, was nicht zu letzt an der letzten Ausreisaktion lag und seine Mutter immer befürchtete er würde wieder verschwinden. Sicher wäre ihr das ganz Recht denn mit ihm hatte sie ‚nur Scherereien’ und sie versuchte und versuchte ihn nach ihrem Bild zu Formen, was er ihr jedoch nicht all zu leicht machte. Aber, wenn er tatsächlich ausriss, so wo würde das dem Ruf der Blacks nicht wirklich gut tun, also tat sie alles, um ihn hinter Schloss und Riegel zu halten. Außerdem erhoffte sie sich so ein besseres Benehmen in dem sie ihn irgendwelche Sätze schreiben ließ, oder sich sonstige Strafen ausdachte. Aber daran musste er jetzt nun wirklich nicht denken. Für den Moment war er aus ihre Klauen entkommen und konnte tun und lassen was er wollte… Ja jetzt wurde es ihm erst richtigbewusst was es für ihn bedeute in Griffindor zu sein. Es bedeutete Freiheit, denn es gab keine Verwandten die immer um ihn herum sein würden und aufpassten was er tat, egal wo er hin ging. Es bedeute ein Leben wie er es bisher nur in seinen Träumen gesehen hatte. Die Liste wurde immer kürzer und immer weniger standen vorne und warteten darauf, dass ihr Name aufgerufen wurde. Schließlich, als letzter, kam auch ‚Severus Snape’. Der Junge mit dem Papageienschnabel trat hervor und setzte den Hut auf. Eine Weile lag er auf dem Kopf und wirkte mehr denn je wie ein alter kaputter Hut, bis er schließlich „Slytherin“ rief. Schnell wurde ein wenig applaudiert und alle warteten voller Heißhunger darauf, dass sich die Platten auf ihren Tischen endlich mit Köstlichkeiten füllten. Doch zuerst… Der Magus, der in der Mitte des großen Lehrertisches gesessen hatte erhob sich, während einer der Lehrer schnell den Hut und den Stuhl wieder wegbrachte. „Ich weiß ihr habt alle Hunger und darum will ich es kurz machen ehe ihr eure volle Aufmerksamkeit, die mir auch sicher kein Zauberspruch der Welt zurückholen kann, dem Essen gewidmet ist. Zunächst will ich, wie jedes Jahr, darauf hinweisen, dass das betreten des Waldes für alle verboten ist, darum auch der unauffällige Name ‚der verbotene Wald’“ ein Kichern ging um die Tische, welches jedoch von dem Schulleiter ignoriert wurde. „Des Weiteren können wir mit Stolz sagen, dass auf unserem Schulgelände seit neuestem ein magischer Baum, die Peitschende Weide, zu finden ist. Ich beschwöre jeden der einem ausgestochen dem Augen und vielen blauen Flecken entgehen will sich nicht zu dicht an diese seltene und höchst magische Pflanze zu heranzuwagen.“ Diese Ankündigung wurde von einem Wispern gefolgt. „Ansonsten gelten die üblichen Hausregeln, welche jeder Lehrer und vor allem Mr. Filch, unser Hausmeister, euch gerne in Erinnerung rufen. Ich will euch damit jetzt auch nicht weiter belästigen, darum bleibt mir nur noch eines zu sagen: Schmechtelgau und Grülverkind“ Mit diesen Worten setzte er sich wieder an den Tisch neben die Kirschmundfrau und auf der anderen Seite von ihm einen männlichen Kollegen in schwarzem Umhang mit Doppelkinn und nicht unbedingt dünn… Sirius runzelte ein wenig die Stirn. So hatte er sich den ‚berühmten’ Dumbledore jedenfalls nicht vorgestellt… James hingegen schien er zu gefallen. „Klasse Kerl! Mein Vater kennt ihn ja persönlich und meinte schon, dass der ganz lustig drauf ist“ Er nahm sich einen Schlag Reis der, ohne das Sirius es bemerkt hätte, plötzlich mit vielerlei anderen Köstlichkeiten auf dem Tisch gelandet war. Als nächstes nahm James die Zitronensoße mit Lachstückchen in Angriff und reichte sie mit fragendem Blick an Sirius weiter, dieser lehnte jedoch dankend ab „Es gibt nur zwei Sachen die auch den Tod nicht essen mag, Lachs und Erbsen“, sagte er und reichte das Gefäß an Peter der sich recht viel über seine Spaghetti goss und zu Essen begann. „Also den verbotenen Wald würde ich zu gerne mal sehen“, berichtete James, auch wenn keiner danach gefragt hatte, und häufte sich etwas von dem in Soße getränkten Reis auf einen Löffel, um diesen in den Mund zu stecken, während Sirius nach etwas Schnitzel mit Butter Gemüse griff, wobei er darauf achtete jede der Erbsen darin an den Rand zu kullern, ehe er zu essen begann. „Das sagst du nur weil er verboten ist“, sagte Sirius James musternd und dieser lachte. „NATÜRLICH! Und außerdem sollen da sooo coole Sachen drin Leben! Einhörner, Zentauren…“ „Aber auch Werwölfe und anderes gefährliches“, mischte sich Peter ein. „Ach die paar Werwölfe, so schlimm können die nicht sein“, entgegnete James lachend und griff nach einem Krug mit Kürbissaft. „Ja ich bin mir sicher du könntest er mit einem Aufnehmen!“, lachte Sirius. Ja er konnte lachen. Hier konnte er lachen., einfach so, frei und unbeschwert. Er konnte sich gar nicht daran erinnern jemals so gelacht zu haben… aber heute, an diesem Abend, konnte ihm nichts mehr die Laune verderben. Sein Bruder und seine Cousine waren weit weg am Slytherin Tisch und er hier, bei seinen ersten richtigen Freunden am Griffindor Tisch. „Hey was biste so still? “ Gemeint war Remus der, seid dem das Essen begonnen hatte, nicht mehr ein Wort von sich gegeben und stumm seine Bratkartoffeln gegessen hatte. Nun sah er schnell auf und lächelte entschuldigend „Tut mir leid ich… bin nur müde.“, sagte er schnell „Was meint ihr, wann wird die Tafel aufgehoben?“ Kurz überlegte Sirius, ob der andere wohl nur einfach das Thema wechseln wollte... waber warum auch? Schließlich hatten sie zwar über den verbotenen Wald geredet, aber sicher war keiner von ihnen jemals drin gewesen (wie denn auch, dies war ja ihr erstes Jahr an der Schule), nein wahrscheinlich war er tatsächlich einfach nur müde und jetzt wo er es erwähnt hatte konnte Sirius es ihm auch nachvollziehen. „Wer weiß.“ James jedenfalls schien das Gefühl ‚Müde’ nicht zu kennen, oder er konnte es einfach nur wunderbar überspielen. Das Essen ging recht ruhig weiter. Alle unterhielten sich, Freunde die sich über die Sommerferien nicht gesehen hatten fanden wieder zusammen und auch die Geister beteiligten sich rege am geschehen und vor allem die neuen Schüler fanden sie höchst spannend. Der Hausgeist Griffindors, der fast Kopflose Nick, ließ es sich darum auch nicht nehmen eine lange Unterhaltung mit Sirius anzufangen, auf die dieser überhaupt keine Lust hatte vor allem da es ausschließlich um seine Familie ging. „Also in meinem Jahrgang, damals, war ja auch eine Black. Eine wirklich hübsche aber nicht unbedingt nett. Ich will Sie ja nicht beleidigen aber ihr Hobby war es Jungs das Herz zu brechen. Sie hatte bestimmt 5 Freunde, für jedes Fach eines, anders hätte sie die Schule nie geschafft.. Aber allgemein durchaus begabt Ihre Familie, muss ich schon sagen. Auch wenn es mich wundert, in all der Zeit die ich nun schon als Geist hier herum schwebe, und ich kann Ihnen sagen, dass ist schon eine ziemlich lange Zeit, habe ich noch NIE einen Black bei den Griffindors gesehen! Ich hoffe das macht ihnen nichts auch, ich meine sie mussten ja damit gerechnet haben nach Slytherin zu kommen, nicht wahr?“ James schien diese Anekdoten als unglaublich unterhaltsam zu empfinden und unterbrach sogar seine unglaublich spannende Dikussion über die nächste Quidditchsaison die er mit einem Zweitklässler direkt neben sich geführt hatte, um dem Geist mit einem breiten Grinsen in Richtung Sirius, zu lauschen. Dieser jedoch war wirklich weniger begeistert und erwiderte das Lächeln auch nicht. „Gibt’s hier nicht auch noch andere Zauberer denen du etwas über ihre Vorfahren erzählen kannst? Ich hör' mir das schon den ganzen Tag zu Hause an“, unterband er den Redefluss des Geists schließlich ziemlich unwirsch, was diesen durchaus zu kränken schien. „Ich bin sicher er meinte das nicht so“, warf Remus hastig ein und lächelte den Geist freundlich an, „Ich finde Eure Geschichten wirklich überaus interessant…“ „Nein ich meinte es GENAU so, und wenn du das so spannend findest dann lass ihn mal DEINE Ahnes Geschichte wiederholen“, widersprach Sirius relativ gereizt. Einen Moment herrschte eine fragende Stille. „Meine Güte jetzt sei nicht gleich so beleidigt, es bezweifelt doch keiner dass deine Vorfahren ganz Ok waren, außer vielleicht von der Einstellung her, aber hey, jede Familie hat ihr Macken oder?“, wandte James ein und fand zustimmendes Nicken von Seiten Nicholas’ „Ja zum Beispiel meine Familie, davon will ich gar nicht erst anfangen…“ und so ging es weiter. Sirius sagte darüber nichts mehr und die Frage weshalb er gleich so angefasst reagiert hatte blieb ungestellt. Allgemein schob man es halt darauf, dass die Balcks nun einmal sehr stolz auf ihre Vorfahren sind, dass bei Sirius genau das Gegenteil der Fall war konnte zu dem Zeitpunkt ja noch keiner ahnen. Den Rest des Abends wurde jedenfalls weiter gelacht, die Drittklässler berichteten den Neuen von dem, was ihnen bevorstand, erste Freundschaften wurden geknüpft und alle hatten ihren Spaß. James wurde sofort von allen aufgenommen und, da er sich nun einmal in den Kopf gesetzt hatte sich mit Sirius zu befreunden, zog er ihn in alle Gespräche mit hinein. Egal ob Zweit-, Dritt- oder gar Siebtklässler, der junge Potter wurde von allen herzlich aufgenommen, über seine Witze lachte man und man sagte ihm auch schon man freue sich ihn nächstes Jahr bei dem Vorfliegen für die Quidditchmannschaften zu sehen, wenn er auch nur halb so gut Quidditch spielen wie darüber reden konnte. Doch irgendwann legte sich doch eine recht drückende Müdigkeit über alle. Die Reise war lang gewesen und es war auch spät. Nun immerhin war morgen erst einmal Samstag und Sonntag, man konnte also noch ausschlafen und die Erstklässler hatten Zeit sich das Gebäude anzusehen, ehe der wahre Schulstress auf sie zukam. Aber daran dachte zunächst Keiner. Die dicken und vollen Bäuche, die schläfrigen Augen und schweren Glider benötigten ja alle Aufmerksamkeit. Schließlich verschwand auch der Nachtisch und ein weiteres Mal erhob sich Dumbledore und begann zu sprechen. Schon das Räuspern hatte gereicht, um die ganze Halle zum Schweigen zu bringen. „Und nun, zum Abschluss, singen wir noch unsere Schulhymne, ehe wir uns die wohlverdiente Ruhe gönnen. Ihr wisst ja wie es geht, wir singen alle den gleichen Text aber jeder in seiner Lieblingsmelodie.“ Einige Lehrer verzogen das Gesicht, andere begannen zu grinsen. James Grinsen, falls es möglich war, wurde noch ein wenig größer, während Sirius nur einwenig die Stirn runzelte. Eine Hymne sollte doch etwas einheitliches sein, oder? Warum sollte dann jeder etwas anderes singen? Für ihn ergab das wirklich keinen Sinn. Er hatte nie etwas so machen dürfen wie er es wollte und immer hatte man ihm gesagt wie er etwas tun sollte und jeder Widerspruch hatte in einer Strafe geendet. Dass er nun auf einer Schule, die doch eigentlich streng und diszipliniert, wie McGonnagal es beschrieben hatte, sein sollte sich so etwas ‚Hymne’ nannte war… irgendwie auch klasse. Wenn man genauer drüber nachdachte. Aber dazu hatte er keine Zeit denn schon begannen die Schüler zu singen, jeder etwas anderes und unterschiedlich schnell, so dass man nicht ein Wort verstand. Er selbst las den Text zwar irgendwie vor aber eine Melodie… Musik gehörte nicht zu den Dingen, die seine Mutter willkommen hieß und so wusste er wirklich keine Melodie die er hätte singen können… Einwenig mulmig in der Magengegend sah er sich um, aber keiner schien zu bemerken, dass ergar nicht richtig sang. Sie waren viel zu sehr damit beschäftig fröhlich und beschwingt selber vor sich hin zu grölen. Sein Blick landete für einen Moment auf Amea, welche zwar die Lippen bewegte aber dennoch war er sich recht sicher, dass auch sie nicht sang. Lilly lachte und schien wirklich aus voller Kehle zu singen, gemeinsam mit der neu gewonnen Freundin an ihrer Seite. Ja, so begann also ihre Schulzeit in Hogwarts… und die versprach nicht zu langweilig zu werden. Kapitel 3: Schwarz ------------------ „Also, Bartholomue Baxter, der hat es drauf! Also, der ist der bei weitem BESTE Jäger überhaupt, hat in den letzten 3 Spiele so viele Ringe geworfen wie Maike in der ganzen Saison!“ Ein Monat war ins Land gestrichen, die Sonne prallte schon nur noch halb so heiß auf die Schule hernieder und der normale Schulalltag hatte die Neulinge eingeholt. Es galt Hausaufgaben zu erledigen, Arbeiten und Aufsätze anzufertigen, Zaubersprüche und Bewegungen auswendigzulernen und natürlich für die bald anstehenden Tests zu lernen. Über Langeweile konnte keiner der Erstklässler sich beschweren. „Ja aber Maike ist super im Mittelfeld! Ihre Pässe sind immer absolut treffsicher, und wie sie den Angreifer den Ball abluchst ist einfach Spitze. Außerdem ist sie totaaaal süß“, entgegnete James der Behauptung Eriks. Es war ein netter Herbstsonntag und der eine Tag, den man frei hatte nutzte man, um die paar sonnigen Tage, die man noch hatte draußen auszunutzen. Leider war es Erstklässlern verboten ohne Aufsicht zu fliegen weswegen man sich damit begnügen musste über Quidditch zu reden, und wie üblich war James D Derjenige, um den sich alle scharrten. Innerhalb kürzester Zeit war er der beliebteste Griffinder in seinem Jahrgang geworden und das war auch nicht wirklich überraschend. Er hatte diese... bestimmte Art. Er grinste meistens, war immer selbstbewusst und hatte immer einen Witz auf Lager. Um keine Antwort war er sich verlegen, was die Aufmerksamkeit einfach aus ihn zog und ihn, mit seiner unbeschwerten Art, zu einem leuchtenden Charakter machte. Man konnte gar nicht anders, als ihn zu bemerken, wenn er den Raum betrat. „Ich dachte wir wollten spielen“, meldete sich ein Mädchen. James wandte sich zu ihr um. „Ja, ja dieses... Trostball, oder wie es hieß... sorry aber das musste eben noch geklärt werden!“ „Ja, wenn’s um Quidditch geht wird er eben richtig ernst unser James“, lachte Erik und alle lachten mit, bis einen Rotschopf sich durch die Menge bahnte und James einen ledernen Ball gegen die Brust knallte. „Wer hätte gedacht, dass er IRGENDETWAS ernst nehmen kann? Also komm, hör auf Reden zuschwingen und Spiel FUßball“, sagte sie in einem Tonfall, der einer offenen Herausforderung gleich kam. Ein nicht zuhörendes „uuuuuhhhh“ machte sich in der Menge breit. James nahm den Ball entgegen. „Aber sicher doch meine Liebe, spielen wir!“ „Gut, du und ich als Kapitäne.“ Er nickte „Ja und wenn meine Mannschaft gewinnt gehst du mit mir aus!“ Lilly lief rot an, jedoch nicht aus Scharm, sondern aus Wut. „Komm Amea, dem zeigen wir’s!“ James wandte sich um, na den Mädels werden wir es noch zeigen! Sirius? “ Der etwas blasse schwarzhaarige Junge hatte es sich auf einem Baum etwas abseits des ganzen Trubels bequem gemacht. Dies schien sein Lieblingsort zu sein, denn immer, wenn man ihn suchte konnte man ihn dort, alleine sitzend finden, was James gar nicht so Recht passen wollte, wenn es im dann von Zeit zu Zeit auffiel. Sicher, er sah Sirius als einen Freund an, und Sirius war sehr dankbar dafür jemanden zu haben mit dem er reden konnte, schienen das doch recht wenig Leute zu sein. Remus schien eher der Einzelgänger zu sein, er war zwar immerhöflich und lächelte, schottete sich jedoch regelrecht ab und verschanzte sich in der Bibliothek, worauf die Wenigsten anderen Lust zu haben schienen. Peter schien Sirius halb zu bewundern, halb zu fürchten und zu allem Überfluss schien Regulus seine Pflicht als großer Bruder recht ernst zu nehmen... Auch Lucius und Bellatrixe schienen immer in der Nähe zu sein. Ob das nun den anderen auffiel und sie deswegen Gespräche mit ihm mieden, oder einfach, weil sie der Ansicht waren das ein Black nichts bei den Griffindors verloren hatte, wer konnte das schon sagen. Vielleicht lag es auch an Sirius' ein wenig grimmigen Art, dass ihn alle mieden... jedenfalls zog er es vor alleine auf dem Baum statt mit seinem Bruder irgendwo zu sein. Es war nun einmal einfach so als.. als wäre da eine unsichtbare Linie die keiner überqueren konnte. Eine Linie die er vielleicht sogar selber aufgezogen hatte... Nun da er um Fußballspiel aufgefordert worden war sah er halb erfreut auf und setzte sich auf „Ich...“, setzte er an doch schon hörte er die andere Jungs „James lass ihn doch wenn er nicht will“, „Stimmt, er ist doch eh nicht so sportlich und wir sind schon so viele.“ Genau so wie er da gesessen hatte, in der Bewegung des Aufsetzens hatte Sirius nun inne gehalten und starrte den Boden einige Meter unter sich an. „Quatsch“ tat James ab, „Je mehr desto besser, also komm schon Sirius, wir brauchen noch 'nen elften Mann“ Sirius lehnte sich wieder zurück „Ach lasst mal, ich hab eigentlich eh keine Lust“, rief er hinunter und versuchte dabei möglichst cool und gelassen zu klingen. Wie man es nun einmal von einem Black erwartete. „Siehst du? Also komm schon James, sonst fangen die Mädchen noch ohne uns an und wir verlieren, ehe das Spiel gewonnen hat.“ Einen Moment hörte man nichts, James starrte nur den Baum empor. „Du bist sicher, das du nicht mit machen willst?“ Doch keine Antwort ist ja bekanntlich auch eine Antwort. Er zuckte also mit den Schultern, man konnte halt niemanden zu seinem Glück zwingen. „Also, dann, auf geht’s! Den zeigen wir’s!“ Und so nahm das Spiel seinen Lauf. Sirius indes lehnte sich zurück und schloss die Augen. Es stimmte doch, Sport war nie so sein Fall gewesen. Und es war eh viel zu heiß, um so zu rennen. Was sollte er schon mit so einem dummen Spiel? War sicher auch nicht spannender, als Quidditch und von dem hatte er genug seit sein Vater ihn einmal zu einem der Spiele mitgenommen hatte. Wirklich so etwas interessierte ihn nun einmal nicht. Lachen drang an seine Ohren. „Das war eindeutig ein Faul Evans!“ „Ach habt euch nicht so, das war nur ein sanftes Tackling“, erwiderte das Mädchen entschlossen, und weiter ging es. Es klang wirklich so, als hätten sie Spaß da unten. Ohne ihn. Er seufzte einmal. Nicht etwa, weil es ihn im nachhinein doch ärgerte nicht mitgespielt zu haben. Nein, das sowieso nicht! Er hatte Hunger und vergessen sich etwas mit zu nehmen und jetzt brummte sein Magen. Das war alles. Mit einer eleganten Rolle aud dem Ast hangelte er sich hinunter und landete schließlich mit beiden Füßen auf dem Boden. „Hey Sirius!“, kam sofort, geradezu, als hätte James die ganze Zeit den Baum in visier gehabt, „Willst du noch einsteigen? Ich glaub Pattsy kann eh nicht mehr!“ Sirius schüttelte erneut den Kopf „Nein, ich wollte nur in's Schloss, etwas zu Essen holen.“ Das war ja auch der Grund, warum er herunter gekommen war. Der und kein anderer. Entschlossen, fast schon wütend stapfte er nun also alleine in Richtung Schulgebäude. Zumindest begann er den Weg alleine. „Hey Sirius!“ Es war eine Mädchen Stimme die ihn dieses Mal rief, jedoch weder die vertraute Stimme Lillys, welche wie es schien an allem was er tat, oder sagte etwas zu bemängeln hatte, und auch nicht die von Alexis, dem etwas schusseligen Mädchen dem er hin und wieder über den weg lief, ohne jedoch große Reden zu schwingen (höchstens dann und wann mal ein „Hey, schönes Wetter“ „Ja, aber ich muss noch die arbeit für Geschichte erledigen“ „Ach das mach ich morgen...“ „Morgen müssen wir das abgeben du Witzbold“ „Tja... na ja, viel Spaß jedenfalls noch“ "Danke, dir ebenso“). Nein es war, wie er festellte, als er sich umdrehte, um zusehen wer da nach ihm rief, Amea. Amea Avery, das Mädchen mit dem er sich ‚gut stellen’ sollte. Bisher hatte er es sorgsam vermieden mit ihr zu reden, so konnte man immerhin nicht von ihm behaupten, er hätte sich schlecht mit ihr gestellt, aber nun gab es wohl keine Ausflüchte mehr. „Hallo Avery...“, sagte er und gab sich nicht die geringst Mühe zu lächeln, wie sie es tat. Dabei war es aufgesetzt, es musste aufgesetzt sein. Sicher hatte man ihr das Selbe wie ihm gesagt und sie redete nun mit ihm, wie es ihr Auftrag gewesen ist. „Wir würden uns wirklich freuen, wenn du mitspielen würdest.“ Das überraschte ihn nun doch etwas. Um ihm das zu sagen war sie angerannt gekommen? „Sirius ich weiß was deine Eltern von dir-“ „Und von DIR“ „erwarten aber ich wollte dir nur sagen, dass...“, sie hielt einen Moment inne, schaute gen Himmel als suche sie nach den richtigen Worten. „Amea, kommst du? Wir könnten hier wirklich Unterstützung gebrauchen! Und dann auch noch wegen einem wie DEM“ Dieser Zwischenruf kam, wie nicht anders zu erwarten, von einem gewissen frechen Karotten Kopf. „Ja ich komme gleich“ rief das Mädchen über ihren Rücken den anderen Spielern zu „ich meine nur...“, wandte sie sich wieder an Sirius, doch dieser wollte nichts mehr hören. „Ja, ja, ich weiß schon. Und jetzt geh und lass die Anderen nicht warten. Vielleicht komme ich ja doch später dazu.“ Ihr Blick erhellte sich einen Moment. „Gut, also dann...“ „AMEA! Komm endlich!“ Sie drehte sich um „Bis nachher dann!“ Sie winkte noch einmal und war dann schon am Spielfeld angekommen. Ein wenig verwirrt starrte Sirius ihr hinter her. Was sie wohl mit dieser Aktion hatte erreichen wollen? Sicher hatte sie ihrer Mutter geschrieben, dass er gar nicht mit ihr geredet hatte und dann im letzten Brief hatte sie mahnend ein ‚dann rede du halt mit ihm’ bekommen, und jetzt versuchte sie einen auf gute Freundin zu machen. Ja sicher war das der einzige Grund, warum sonst sollte sie gekommen sein? Der Gedanke, dass jemand aus ihrer Familie, die ja Quasi zu seiner Familie über irgendwelche Schippschwäger gehörte, einfach aus Freundlichkeit so etwas tun sollte grenzte an ein Ding der Unmöglichkeit. Ja, wieder die liebe Familie, die ihn in ihren Bann zu nehmen schien... Noch während er sich umdrehte und seinen Weg fortsetzte beschloss er heute gar nicht mehr raus zu gehen. Er hatte ja eh nur Hausaufgaben. Und wie seine Mutter deutlich gemacht hatte erwartete sie ein tadelloses Zeugnis und er wollte nicht wissen, wie seine Ferien aussehen würden, wenn er dieses nicht vorlegte. Nach einer Weile des Gehens erreichte er endlich die steinerne Mauer der Schule und mit ihr das mächtige hölzerne Tor, welches vom Schulgelände in das Gebäude führte, in welches er nun hineinging. Niht wenige Schüler hatten die kühlen Hallen und Korridore dem erstaunlich heißen Spätsommertag vorgezogen und so war überall Lachen und Getuschel zu hören. Die Fünftklässler, die sich über die kommenden Prüfungen unterhielten, die Sechstklässlerinnen die darüber grübelten, welcher der Jungs wohl der süßeste war oder die Drittklässler, die sich auf ihr erstes Wochenende in Hogsmead ausließen. Wie es schien war jeder mit irgendwem unterwegs... Ein weiterer Seufzer entrann Sirius Kehle, und er wusste gar nicht weshalb. Schließlich hatte er sich doch entschieden, nicht mit den Anderen zu spielen. Es war ja nicht so, als hätte jemand protestiert, wenn er gewollt hätte. Nein, wenn James damit einverstanden gewesen wäre, und das wäre er ganz offensichtlich gewesen, dann hätte keiner etwas gesagt... nur gedacht, fügte er bitter hinzu, bis er durch einen Zusammenstoß vollkommen aus den Gedanken gerissen worden. Er sah auf und erwartete schon halb das freundliche Gesicht Lexis zu sehen, als er sich aufrappelte. Doch die Hoffnung wurde zerstört. Ein paar funkelende, eisgraue Augen sahen ihn erst zornig, dann jedoch mit einer gespielten Freundlichkeit an. „Oh, du bist es Lucius“, sagte Sirius. Ein ‚Entschuldigung’ wollte ihm nicht über die Lippen kommen. „Hallo Sirius“, erwiderte Lucius kalt und richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf, und die war nicht wenig beeindruckend, zumindest für den 2 Jahre jüngeren Sirius welcher wie ein Gnom gegen ihn wirkte. Der platinblonde Junge strich sich etwas nichtvorhandenen Staub von dem Mantel und Lächelte Sirius an. Dieses falsche hochnäsige Lächeln, welches Sirius immer zur Weißglut bringen lassen wollte, so dass er nur mit Mühe und Not sein Temperament in Zaum halten konnte. „Na spielst du gar nicht mit deinen neuen Griffindor Freunden?“, fragte Lucius kalt. „Als ginge dich das etwas an.“ Nun, mit Kälte kannte Sirius sich aus. Seine Mutter war auch nie herzlicher, sein Vater, wenn er ihn denn dann und wann zu Gesicht bekam auch nicht und sein Bruder war zwar nicht unbedingt kalt, aber sicherlich auch alles andere, als herzlich. Er war es also gewohnt. „Nicht so grob schließlich sind wir so gut wie verwandt.“, beschwichtigte ihn die überhebliche und höhnische Stimme Malfoys, was jedoch genau gegenteiligen Effekt auf Sirius hatte. Er wollte sich umdrehen und einfach gehen, ehe er etwas tat, was ihm später mächtig leid tun würde... „Ich mach mir doch nur Sorgen um dich. Weißt du, diese Gesellschaft tut dir gar nicht gut... Wir haben dich ein wenig beobachtet, dein Bruder bestand darauf, du hast wirklich Glück einen so führsorglichen großen Bruder zu haben.“ „Durchaus“ kommentierte Sirius mit düsterer Miene. „Nun jedenfalls mussten wir feststellen, dass du da nicht hinein passt. Du hast keine Freunde, läufst oft alleine durch die Gänge...“ Innerlich sagte sich Sirius nur ‚hör' ihm nicht zu! Einfach nur weg hören!’, doch Lucius redete unverwandt weiter in seiner einschmeichelnden Art, immerweiter und weiter, ohne das Sirius etwas dagegen hätte tun können. „Uns tut das herzlich weh, weißt du Sirius. Wir denken, dass, wo du doch ein Black bist, du auch sicher bei den Slytherins aufgenommen werden könntest, ich meine vom Freundeskreis. Sicher, es war ein schrecklicher Irrtum, dass der Hut dich hier hinein steckte...“ „Es war kein Irrtum!“, platzte es aus Sirius er heraus. Ein letzter Aufschrei. „Ich WOLLTE hier her! Ich WOLLTE kein Slytherin sein, denn eigentlich...“ er verstummte, und Lucius schien das leiser werden seiner Stimme geradezu zu genießen „Eigentlich wollte er dich zu uns schicken? Oh, das hatte ich mir fast gedacht, als du den Hut, solange aufgesetzt hattest.“ Zarte, kalte Finger legten sich auf Sirius Schulter. Dieser starrte stumm zu Boden, unfähig irgendein Gegenargument zu finden. Ja es stimmte, der Hut hatte ihn nach Slytherin schicken wollen! Immer wieder hat er gesagt ‚Aber du kannst großes dort erreichen’ und immer wieder hat er nur ‚Nein, ich will nicht auch dort landen! Ich will nicht’ gedacht. „Du weitß ich habe recht“ Lucius' Stimme war seinem Ohr jetzt ganz Nahe, kaum mehr, als ein Flüstern, „Du merkst doch wie die andere dich behandeln. Du bist kein richtiger Griffindor. Du bist nicht wie sie. Du bist ein Black und dem wirst du nie entkommen können. Du bist ein Spross einer großen Magier Familie, ein stolzen Magier Familie und du hast potential. Du hast Talent. Lass sie reden, komm zu uns. Hier findest du wahre Freunde, Freunde die keine Angst vor diesem Talent haben, die dich akzeptieren, als der, der du bist. Sirius Black.“ Sirius war einen Moment erstarrt, die Worte hallten dumpf in seinem Kopf wieder, als wären es seine eigenen Gedanken. Oder WAREN es seine eigenen Gedanken? Hatte er das die ganze Zeit nicht einfach nur verdrängt? Stimmte es nicht, was Malfoy da sagte? Er wusste es, aber er wollte es auch weiter Verdrängens, falls dem so war, er wollte es nicht sehen! Er schob die Hand von seiner Schulter und ohne sich umzudrehen, ohne noch einmal in diese eisgrauen Augen zu blicken, oder ein Wort zu sagen rannte er los. Nicht umdrehen! Nicht das kalte, siegessichere Lächeln sehen, welches Lucius ihm mit auf den Weg gab. Er wusste es einfach, ohne auch nur hinsehen zu müssen! Er wusste, dass Lucius lächelte, sein höhnisches, grausames Lächeln, welches ihn wie ein Nachtmahr heimzusuchen schien, ihm zu folgen, durch wie viel Türen auch immer er ging und wie viel Korridore auch immer entlang eilte. Als er wieder zu sich kam, und überhaupt erst darüber nachdachte, wo er eigentlich hingerannt war, fand er sich in der Eulerei wieder, oder besser an der Tür zu der Brücke, welche hinüber zu dem großen Turm führte, wo die Eulen sich ausruhen konnten wenn sie wieder losgeschickt wurden, um Briefe und Päckchen von einem Ort zum anderen zu bringen. Einen Moment starrte er die Tür an, zuckte dann mit den Schultern und ging hinein. Immerhin konnte er sich doch recht sicher sein, dass zu dieser Tageszeit niemand mehr hier sein würde. Allgemein war die Eulerei ein eher weniger besuchter Ort. Eher etwas, wo man nur dann und wann hinging, vielleicht noch voller Staunen am ersten Tag seine zehn Minuten verbrachte, ehe man sich den Rest ansah. Jetzt aber wollte er ohnehin niemanden sehen, erst Recht keinen aus seinem Familienkreis mehr, weder Verwandte, noch Freunde der ach so guten Familie. Einfach nur alleine... Er stieß die Tür auf und ging über die große Holzbrücke in Richtung des Turmes, betrat nun auch diesen, ohne die ziemlich atemberaubende Aussicht auf die Schlucht zu beachten und öffnete auch diese hölzerne Tür, welche ihn in einen gigantischen Vogelkäfig führte. Überall war Vogelmist und Federn, Hier und Dort ein Krug mit Wasser und eine menge Streu. Sonderlich viele Euren waren jedoch nicht zu gegen. Noch war das Schuljahr erst angefangen und man schrieb noch lange und oft Briefe nach Hause, nur Earny hatte nicht viel zu tun. Die Briefe seiner Mutter hatte Sirius alle ungelesen verbrannt und reagierte natürlich auch nicht auf diese. Er versuchte einfach zu vergessen, wer er war, und woher er kam... doch je mehr er versuchte es zu vergessen, um so mehr schien es ihn einzuholen, ihn zu verschlingen. ‚Du kannst dem nicht entkommen’ hörte er Lucius Worte wieder. „Ach halt doch den Mund!“ rief er und schlug mit aller Kraft gegen einen der Holpfähle, welche die Balken hielten, die einerseits natürlich das Dach halten sollten, andererseits jedoch auch als Sitzgelegenheit für Eulen galt. „Ich hab doch gar nichts gesagt!“ Er schrak auf und sah nach Oben. „Du“, sagte er und sein Gesicht zeigte mehr Verwunderung als Missfallen. „Ich.“, sagte das Mädchen lachend und blinzelte aus den sowohl vertrauen blau-grauen Augen zu ihm herunter. „Was machst du denn hier Mathews?“, fragte Sirius forsch in der Hoffnung sie würde keine Frage über seinen plötzlichen Ausruf stellen. Sie zuckte nur mit den Schulter und ließ sich nun Kopf über baumeln, so dass ihr blondes Haar steil nach unten hing, den unpraktischen schwarzen Mantel hatte sie wohl neben sich gelegt. „Nachdenken... und du?“ Natürlich würde und musste sie fragen, was er hier tat und wer konnte es ihr verübeln. Sirius drehte sich weg. „Nachdenken“, sagte er schließlich und sie kicherte leise. „Was gibt’s denn da zu kichern?“ Unwirschwaren seine Worte. Wirklich er war gerade nicht in bester Stimmung und das ihn nun auch noch jemand auslachte war nun einmal. „Ach nichts“, schmunzelte das Mädchen. Wirklich schlau wurde Sirius aus ihr nicht. Wenn etwas war, dann konnte sie es schließlich auch sagen... aber es war ja nicht so, als täte das sonst irgendwer. „Ist ein netter Ort ihr“, sprach sie weiter, ohne weiter darauf einzugehen, warum sie lachte, oder auch was er hier suchte. „Schöne Aussicht, und so ruhig, wenn man mal die nervigen Vögel außen vor lässt...“ Der Junge ging zu seinem der Fenster und schaute Hinaus. Tatsächlich war die Aussicht überwältigend. Der blaue Himmel an dem die Wolken Entlangziehen, von dort aus konnte man die weite Wiese, von welcher er gerade gekommen war sehen und wie Armeisen tummelten sich die Kinde darauf. Der verbotene Wald ragte, wie ein dunkelgrünes Meer, über allem herüber und weit, weint in der Ferne konnte man ein Gebirge erahnen. Er nickt nur stumm, und wieder kicherte sie. „Was kicherst du denn so?“, fragte er ein wenig gereizter. „Ach nix“ wiederholte sie. Inzwischen war sie aufgestanden und ging die Leiter, welche direkt neben ihr aufgestellt war, hinunter zu ihm. „Wegen Nix kichert man aber nicht“, gab Sirius Barsch zurück. „Warum denn nicht?“, fragte das Mädchen interessiert. Der Junge verstummte und starrte sie etwas baff an. Darauf hatte er keine wirkliche Antwort, was sie zu amüsieren schien. „Solltest du auch mal ausprobieren. Ich wette, wenn du lächelst siehst du viel netter aus. So kriegt man ja fast Angst vor dir!“ „Angst?“, wiederholte der Junge ungläubig. Er war mit seiner schmächtigen Gestallt nun wirklich niemand der Angst verbreitete. „Jap. Du guckst immer so grimmig das man meinen möchte du beißt, wenn man zu nahe kommt. Aber das glaub ich nicht, und wenn doch kaufen wir dir einen Maulkorb, dann geht das schon.“ Sollte das ein Witz sein? Ihr immer währendes Lächeln schien das jedenfalls anzudeuten... „Dürfte kein Problem darstellen, bei deinem losen Mundwerk müssen deine Eltern ja schon lange eines besorgt haben“ Sie lachte. „Du kannst ja auch lustig sein!“ Überraschte sie das nun wirklich, oder war das nur wieder ein Witz? „Und du scheinst nichts anderes sein zu können. Sicher verstehen du und James euch blendend...“ Sie zuckte nur mit den Schultern „Ich bin ganz gut mit Lilly befreundet und die kann James nicht ausstehen... ich hab bisher recht wenig mit ihm zu tun gehabt, aber ihr kommt doch auch ganz gut klar, oder?“ Nun war es an Sirius mit den Schultern zu zucken „Ja... kann schon sein.“ Einen kurzen Moment schwiegen Beide, er noch immer am Fenster, sie inzwischen gegen die Leiter gelehnt, den freundlichen Blick immerfort auf ihn gerichtet. „Du meintest du hättest nachgedacht... ?“, fragte Sirius schließlich, sich wieder zu ihr umdrehend und sie nickte. „Ja, aber ich denke, jeder hat seine Geheimnisse, manche teilt man, und manche nicht.“ Er nickte verstehend. Ja... er wollte ja auch nicht, dass irgendwer wusste, weshalb er hier oben war. „Ich... geh dann mal wieder...“, sagte er schließlich. Sie nickte nur „Ja, hast sicher noch etwas zu erledigen...“ „Ja, zu erledigen.“ Er dachte an das Geschichtsbuch auf seinem Bett. Er drehte sich um, ging wieder in Richtung Tür als: „Jeder ist sich seines Glückes Schmied“ Verwirrt drehte er sich noch einmal um und erblickte das grinsende Gesicht „Über diesen Spruch habe nicht nachgedacht: ‚Jeder ist sich seines Glückes Schmied’“ „Wenn du meinst...“ Er drehte sich wieder um und öffnete die Tür, jedoch nicht ohne ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Zwar nur kurz, aber ein Lächeln, das erste seit der Tag begonnen hatte. „Hey Leute, braucht ihr noch einen Mitspieler?“ Erfreut wandte sich James in Sirius Richtung. Amea sah nicht einmal auf, doch ein leichtes Lächeln schien über ihre Lippen zu huschen. „Du kommst gerade richtig, um den Mädels noch ein Tor reinzuhauen“, lachte James und Peter ging dankbar für Sirius auf die Ersatzbank. Etwas Abseits saßen drei gestalten im Graß, eine Wolldecke mit einigen Leckerein drauf vor sich ausgebreitet und in der Mitte einer Bridge Partie und vernahmen die schreie vom ‚Fußballfeld’. „Er spielt mit ihnen“, sagte eine Frauenstimme recht unzufrieden. Die dünne, galante und Sonnengebräunte Hand griff nach eine Apfel und der volle rote Mund biss in ihn hinein, so dass Spuren das roten Lippenstifts noch sichtbar bleiben. „Nur Geduld Bella“, es war die schmeichelnde Stimme Lucius’, welcher eine Karte auf den Haufen legte und ein Recht zufriedenes Grinsen auf dem Lippen hatte. „Er und auch sie werden es bald verstehen.“ Die dritte Gestallt schaute aus den runden Brillengläsern zu seinem Bruder hinüber, sah das Lachen auf dem kindlichen Gesicht. Ein freies, unbekümmertes Kinder Lachen, wie sein Bruder es noch nie gelacht hatte. Er blieb stumm und legte eine Karte. Kapitel 4: Süßes sonst gibt's Saures ------------------------------------ „Trick or treats“ Noch immer sah Sirius James mit verständnislosem Gesicht an. „Das gibt es doch nicht, dass du DAS nicht kennst!“ Das Kaminfeuer knisterte warm und behaglich, so dass man den kalten Herbstregen der gegen die Fensterscheiben des Giffindorturmes peitschte fast vergessen konnte. Es war später Oktober und Halloween stand vor der Tür, um genau zu sein würde es morgen soweit sein und alle Schüler sprachen schon von der all Jährlichen Feier die gegeben wurde, und was sich der Schulleiter wohl dieses Mal hatte einfallen lassen. Halloween, der Tag des grauen und Gruselns, der Tag der Geister und Gespenster, der einzige Tag, an dem Gothics nicht mit seltsamen Blicken gemustert wurden. Und es war James Dritt-Lieblingsfeiertag (eigentlich viert, aber leider hatte man seinen Geburtstag noch nicht als nationalen Feiertag anerkannt, somit blieben nur noch Weihnachten auf Platz eins und der erste April auf Platz 2. Erstes sollte nicht sonderlich überraschen, zweites, wenn man James kannte auch nicht. Er erklärte es damit, dass es der einzige Tag im Jahr war, an dem er seine Eltern ärgern durfte ohne Ärger zu kriegen ;) „Auf welchem Planten bist du denn aufgewachsen?“, fragte James weiter, ohne zu bemerken, oder zumindest darauf zu reagieren, dass Sirius offensichtlich genervt nur noch in sein Geschichtsbuch starrte und dieses in einer Manier vor sein Gesicht hielt, dass es eigentlich klar sein musste, dass er nicht wollte, dass man dieses sah. „Lass es doch gut sein James.“ Dankbar warf Sirius einen Blick über den Rand seines Buches, welcher Remus galt. Remus, James und Sirius saßen, ausnahmsweise einmal zu dritt in einer Ecke im Griffindorgemenscheifatsraum und brüteten über den Geschichtshausaufgaben. Eigentlich arbeitete Remus ja eher alleine und es war ungewöhnlich die drei so beisammen zu sehen, aber da James sich vorgenommen hatte mit wirklich JEDEM Jungen in Griffindor Freundschaft zu schließen hatte er beschlossen den introvertierten Jungen aus seinem ‚Gefängnis aus Büchern’ zu befreien. („Hör mal Sirius, egal was du sagst: Man KANN nicht glücklich sein, wenn man den ganzen Tag nur ließt! Das kann auch nicht gut für das Gehirn sein... so viele Wörter“) Nun, ob das Fehlen seiner Notizen zum Thema des Aufsatzes „Merlin Mythos oder Realität?“ nicht doch etwas mit dem plötzlichen Interesse an ihm zu tun hatte mochte dahin gestellt bleiben... „Aber wir reden hier doch von HALLOWEEN! Und SÜßIGKEITEN! Wie kann man das nicht kennen?“, protestierte James unbekümmert weiter. Entweder er war schlicht und ergreifend sehr taktlos und merkte gar nicht wie sehr er nervte, oder aber er machte das mit voller Absicht, da war Sirius sich tatsächlich nicht ganz sicher. „Natürlich kenne ich Halloween. Es ist nur so, dass es bei uns nie groß gefeiert wurde“, erklärte Sirius nun wohl schon zum hundertsten ohne Aussicht auf Besserung. „Ja... aber HALLOWEEN“ Was sollte er denn noch sagen? Er konnte James doch schlecht erzählen, dass er Halloween noch nie gefeiert hatte. Dass ihn seine Eltern immer gesagt hatten, mit einem ‚trivialem Muggel Fest’ wie diesem wollten sie nichts zu tun haben und daher Bräuche wie ‚Trick or treats’ nicht billigten. Dass er jedes Jahr auf sein Zimmer geschickt wurde, während sie zu einem Maskenball bei den Malfoys gingen. Nein, dass alles konnte er ihnen unmöglich erzählen! Er konnte selbst nicht erklären warum. Es war einfach etwas, dass sie nichts anging. Und er wollte nun wirklich nicht den Ruf bekommen, dass er die ganze Zeit über sein schlechtes Elternhaus heulte oder dergleichen... wer würde das schon ernst nehmen? Schließlich war er doch ein BLACK,+. Spross einer der reichsten und angesehensten Magier Familien Englands. Außerdem würden ihn die Anderen dann anders sehen. Mehr als... nun halt als... als „Black?“ Er sah auf, hatte gar nicht gemerkt, wie er mit den Gedanken abgeschweift war und stumm mit fernem Blick in’s Feuer gestarrt hatte. „Was?“, fragte er jetzt, so tuend, als wäre nichts gewesen. „Ob du den Zettel über Excalibur noch hast!“, wiederholte James nun zum dritten Mal. „Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“ Eines stand fest, Sirius sollte niemals Schauspieler werden. Jetzt schon lief er rot an, kramte in seiner Tasche und schaute etwas zu genau nach, ehe er James einen ziemlich zerknitterten Zettel reichte, mit dem Zusatz „Gar nichts“, was jedoch nicht sehr überzeugend klang. Das hatte er von seiner Familie scheinbar nicht geerbt, bei all dem Tratsch mit anderen wurde soviel gelogen und geflunkert und soweit Sirius das beurteilen konnte hatte noch nie jemand bemerkt wie seine Mutter hier und da etwas verschönte, wegließ oder dazu dichtete (was sie besonders oft dann tat, wenn es um ihr jüngstes Kind ging). Remus und James tauschten kurz Blicke aus. Blicke die Sirius nur allzu gut interpretieren konnte, und es reichte ihm! Sicher wunderten sich jetzt die Beiden und dachten sich, wie seltsam die Blacks doch waren. Wie seltsam er doch war. Er konnte sich schon denken was sie dachten, während sie einander so ansahen. ‚Die Blacks leben eben in ihrer eigenen Welt.’ Allein bei diesem Gedanken drehte sich Sirius der Magen um und wieder dachte er an die Worte Lucius’.. ‚Du bist anders als sie’ ‚Sie verstehen dich nicht’ ‚du gehörst nicht zu ihnen.’ Immer wieder hörte er diese Worte und immer wieder versuchte er sie verdrängen, sagte sich, dass das ganze nicht stimmte, aber wenn wieder einmal eine solche Situation war konnte er nicht anders, als zweifeln, wie sehr er sich für diese Zweifel auch hasste. „Ist etwas? Du siehst so blass aus...“ „NOCH blasser“, fügte James dem sorgenvollen Satz Remus’ hinzu. Schnell schüttelte Sirius den Kopf und rang sich ein Lächeln ab. „Nein, nein. Alles in bester Ordnung.“ Bloß das Thema wechseln! Bloß nichts anmerken lassen! ‚Du hast keine Freunde’ Bloß nicht daran denken. Was wusste dieser dumme Malfoy schon von ihm, oder von seinen Freunden? Der Rest des Abends verlief ruhig. Niemand sprach mehr über Halloween, oder weshalb Sirius mit einfachen Bräuchen nicht vertraut war. Geschichte war sogar tatsächlich das Hauptthema, auch wenn James dazu tendierte irgendwelche Märchen zu erfinden, aber alles in allem war es doch ein sehr schöner Abend den Sirius geradezu genoss und der seine Gedanken und Erinnerungen über Malfoys Worte quasi wegwischte. Quasi, doch ganz konnte man diese Angst, dass er Recht hatte, dass er tatsächlich nicht zu den anderen gehörte und eines Tages ganz alleine erwachen würde nicht auszulöschen. Der nächste Tag begann mit einer Doppelstunden Zaubertränke und dem Satz: ‚Schlagt die Bücher auf. Seite 165, das Kapitel über ‚Grundlage für einfache Schlaftränke.'“ Ja die Zaubertrankstunden bei Slughorn, oder Schleimschnecke wie er unter den Schülern auch gerne genannt wurde (eine uralter Tradition, die wohl jeder kannte. Allen Lehrer würden Namen verpasst, so was McGonnagal der ‚Kinderschreck’ oder Flitwik der ‚Wichtel’). Diese Stunde hatte Griffindor mir den Slytherins zu tun was beides bedeuten konnte: Hass (die Slytherins nutzten schließlich jede Gelegenheit um sich den Griffindors zu beweisen), oder Freude (die Griffindors ihrerseits verhielten sich nicht anders). Jetzt jedoch war es eindeutig eine Hassstunde denn bei Theorie vermochte niemand irgendwem irgendwas zu zeigen. Bei praktischem gab es viele Möglichkeiten. Unbemerkt das Feuer ausmachen, Zutaten vertauschen oder schnell in den Topf schmuggeln... der Fantasie waren kein Grenzen gesetzt. „Mathews beginnen sie, danach Evans und so die Reihe entlang.“ Das Mädchen begann der fast schlafenden klasse zu erzählen, wie Sulphurkraut und Metricanes die Basis für Tränke verfeinerten und welche Folgen eine zu hohe Dosis haben konnte. „Ich würde sagen,“, wisperte James Sirius zu, „dass dieser Text an sich schon ein Schlaftrunk ist.“ Reden war in Slughorns Unterricht wirklich keine große Sache, zumindest wenn man Black, oder Potter mit Nachnamen hieß (Bei Avery sah es jedoch ähnlich aus). Der Lehrer war für seine Vorliebe bei ‚berühmten’ Schülern, besser gesagt denen die berühmte Verwandte hatte bekannt und das war bei alten Familien wie den Potters und Blacks natürlich der Fall. so drückte er bei ihnen immer gerne ein Auge zu. Selbiges galt bei besonders herausragenden Schülern, welche Aussicht darauf hatten später einmal Berühmt zu werden und beides war bei den Beiden erfüllt. Ingesamt schien diese Klasse ganz nach Slughorns Geschmack. Es gab schließlich noch Amea, auch wenn sie ihr Missfallen offen kundtat und sich nicht, wie James und Sirius, einen Spaß daraus machte. Dann war da noch Lilly, welche nicht nur in Zaubertränke sondern auch anderen Fächern einen erstaunlichen Tatendrang und nicht wenig Talent bewies („Sie ist halt die Beste, und ich verdiene ja auch die Beste“, pflegte James immer zu sagen). Severus... nun er war einfach zu unbeliebt, um bei ihm eine Chance zu haben. Sicher, seine Tränke waren wohl die Besten im ganzen Kurs, doch fiel das kaum auf, in den seltensten Fällen machte Slughorn sich überhaupt die Arbeit zu dem Jungen nach hinten zu gehen und sich das Gemisch anzusehen und da der Junge mit der Harkennase und den ehemals schwarzen doch nun verwaschenen grauen Klamotten auch eher zu den schweigsamen im Unterricht gehörte gingen seine Leistungen unter. Das jedoch interessierte James weniger und Sirius eigentlich gar nicht. Niemand konnte den Kleinen leiden, er war einfach das Ideale Ziel! Da war ja nicht nur die Harkennase, wäre es nur das gewesen, so wäre es recht schnell langweilig geworden. Sicher, der Start den er, Zug mit dem Papageienschnabel gehabt hatte war nicht wirklich glücklich gewesen, aber so etwas legte sich sonst ziemlich schnell wieder. Nein, er hatte auch noch immer fettiges Haar, was ihm schnell den Ruf gab, dass das Wort ‚Dusche’ oder gar ‚Seife’ ein Fremdwort für ihn war. Des Weiteren war er nicht sonderlich kräftig und konnte sich daher nicht gut verteidigen, ging jedoch immer auf die Hänseleien ein, mit seiner Stimme die fast genauso schleimig wie seine Haare war. Der typische Außenseiter eben... Man hatte inzwischen auch einen passenden Namen für ihn gefunden. Nach der Sache im Zug kamen viele Kosenamen auf den Markt. ‚Harkennase’, ‚Nasenbär’, ‚Kolben’, oder ‚Papageienfresse’ waren nur einige der Kreativenergüsse der Schülerschar. Schließlich, nach geschlagenen 2 Monaten hatte sich dann jedoch ‚Schnievelus’ eingebürgert und bis Heute ist ungeklärt, wer zuerst mit diesem Namen ankam. Es gab nur einige wenige, die sich diesem Trend widersetzten und eigentlich gab es nur eine die vehement dagegen anging anstatt es einfach zu ignorieren. Lilly Evans. ‚Das nennt man mobbing’, sagte sie dann immer ‚stell dir vor man würde DIR so einen dummen Namen geben’. Ja das Muggelabstämmige Mädchen war bei weitem die Beliebteste und so fanden es bald die meisten Mädchen fies, den ‚armen Kleinen’ so zu behandeln, zumindest wenn es nicht unwahrscheinlich war, dass Lilly mitbekam, wenn sie doch über einen der Scherze lachten. Mit Sirius hatte sie es sich auch schnell verscherzt, um genau zu sein: Er konnte sie auf den Tod nicht leiden und hoffte mehr denn je, er würde seine Wette gewinnen. Er erinnerte sich da nur zu gerne an einige Szenen. Zum Beispiel das eine Mal, wo er Alexis , die sich verirrt hatte, in den Astronomieturm begleitet hatte und dort noch ein wenig mit ihr geredet hatte, bis Lilly ihn schließlich zur Seite stieß und voller Sorge fragte, ob ‚DER’ sie belästigt habe. Doch auch heute, oder gerade heute, damit die Schüler wieder ein wenig aufwachten, durfte die Stunde, welche sich schon ihrem Ende näherte, nicht ohne einen Kracher enden und dafür hatten James und Sirius sich auch schon etwas überlegt. Wie üblich drehte sich der Professor in Richtung der Tafel, um die Hausaufgaben aufzuschreiben (zuende lesen des Kapitels und eine schriftliche Zusammenfassung des Selben). Der Moment Papier und Zauberstab heraus zu ziehen, und dann hieß es nur noch warten. Der letzte Strich wurde gezogen, Sirius nickte James kaum merklich zu und dieser murmelte „Excangeracius“ in einem so leisen Flüstern, dass nur sein Sitznachbar, Sirius, er hören konnte. Slughorn drehte sich um und ging einen Schritt zur Seite, um den Schülern Sicht auf die Tafel zu lassen. Die Klasse brach in Gelächter aus, Severus errötete vor Zorn und James und Sirius schlugen unterm Tisch heimlich ein. Der Lehrer verstand nicht so recht, warum alle über die Hausaufgaben lachten, doch als er sich umdrehte wurde ihm alles klar und ein leichtes Schmunzeln konnte er sich auch nicht verkneifen. Zu sehen war, statt der Hausaufgabe, eine kleine Karikatur eines Jungen mit Elefantenrüssel, welcher mit diesem Rüssel in einem Kothaufen wühlte beschriftet mit ‚Schnief, schnief, SCHNIEVELUS’. Sirius, der Erschaffer dieses kleinen Meisterwerkes, und James grinsten einander zu. Ja, das Üben dieses Zaubers über drei Wochen hatte sich eindeutig gelohnt! Slughorn drehte sich wieder zurück zur Klasse, welche sich noch immer nicht eingekriegt hatte (natürlich mit Ausnahme von Lilly) und räusperte sich, um sich Gehör zu verschaffen. „Kreativ, wirklich kreativ.“, sagte er schließlich, „Und zugegeben der Einsatz eines Tauchzaubers und das im ersten Jahrgang, Respekt, dazu braucht es schon einiges.“ James Grinsen wurde immer breiter „Allerdings kann ich als Lehrer so etwas nicht dulden und ich bitte, wer auch immer dafür Verantwortlich sein mag, seine Kreativität und Talent anders zu nutzen, als für solchen Schund. Für dieses Mal werde ich es auf sich beruhen lassen. Ihr könnt jetzt gehen“ „SIEG! Sieg auf der ganzen Linie!“, jubelte James am Mittagstisch. „Nicht nur, dass wir Schnievelus dran bekommen haben“, setzte Sirius sichtlich stolz auf seine Leistung in diesem Streich an, „Er hat auch noch vergessen uns die Hausaufgaben zu geben!“, beendete James den Satz und die beiden schlugen erneut ein. Man staunte nicht schlecht über diesen Triumph und viele aus dem zweiten oder dritten Jahrgang, sogar einige Ravenclaws und Hufflepuffs hörten sich die Geschichte an und lachten. „Das Gesicht von dem hätte ich gerne gesehen.“ „Slughorn hat sie sogar gelobt!“, berichtete Peter ganz aufgeregt. James und Sirius grinsten nur doof „Du bist der Beste“ meinte James überschwänglich „Quatsch, du bist BESSER, als gut“ „Na da magst du recht haben“ alle umstehenden lachten wieder, bis... „Ich WUSSTE ihr zwei steckt dahinter!“ Dieser kalte Schauer, als die zierliche, jedoch erstaunlich grifffeste Hand auf Sirius’ und James’ Schulter gelegt wurde und sie synchron zusammen zuckten. Beide sahen automatisch über die Schulter. „Evans“, James klang begeistert, Sirius.. nun ja eher weniger wäre noch untertrieben. „Na bist du gekommen, um mir zu gratulieren?“, fragte der Strubelkopf breit grinsend. „Ich erwarte, dass ihr euch bei dem Jungen entschuldigt!“, fuhr sie fort, ohne auf die Frage einzugehen. „Oder was?“, fragte Sirius seinen Kopf auf seine Hand stützend und sie von der Seite aus ansehend. Kühl war die Frage gewesen und kühl war der Blick, den die kalten blauen Augen ihr schenkten. Es war kaum zu glauben, dass dieser Sirius der selbe sein sollte, der vorher noch aus ganzem Herzen gelacht hatte. So, als hätte es diesen ausgelassenen, fröhlichen Sirius nie gegeben. „Willst du uns verpetzen? Sorry dich enttäuschen zu müssen, aber Schnecke schien gar nicht daran interessiert zu sein den Täter zu erwischen und hat auch nichts von einer Strafe gesagt.“ Die blauen Augen lagen siegessicher, mit diesem typischen ‚Black’ Ausdruck auf Lilly, deren grüne Augen ihn zu durchlöchern schienen. Eine Weile starrten sie sich unter den gebannten Blicken der anderen so an, bis sie schließlich James an sah. „Ich habe meine Mittel und Wege“, sagte sie schließlich und drehte sich erhobenen Hauptes weg, um Amea und Lexi, die etwas abseits am Tisch saßen wieder aufzusuchen. Verträumt starrte James ihr hinter her „Sieht sie nicht toll aus, wenn sie so stolz wie Cleopatra selbst von dannen zieht?“ „HA! 1:0“, die Träumereinen James blieben unkommentiert. Sirius hatte schon längst aufgegeben zu versuchen James davon zu überzeugen, dass dieses Mädchen nur Ärger bedeutete. James sah ihn nur Fragend an, so dass Sirius „Na, sie hat zuerst weggesehen“, erklärte. Er nahm die Gabel und steckte einen Hauten Nudeln in seinen Mund. „aber sie hat Recht. Ihr solltet euch entschuldigen.“ Nein es war nicht das Gewissen, dass da zu ihnen sprach, auch wenn Remus dem schon recht nahe kam. „Na KLAR! Und dann spendieren wir im eine Schönheits-OP, damit er NIE mehr geärgert wird“, erwiderte Sirius zynisch. Nein, eine Entschuldigung kam auf gar keinen Fall in Frage, nicht für einen Black. So sehr er sich auch gegen seine Familie sträubte, ein gewisser Stolz (wenn auch nicht auf seine Familie) war ihm doch zu eigen und bei Sirius war er recht stark ausgeprägt, was auch die Schwierigkeiten, die seine Mutter mit ihm hatte erklärte. „So gerne ich ihr auch zustimmen würde, aber Sirius hat Recht. Was hätte der Streich dann für einen Sinn gehabt? Außerdem, der eine Scherz mehrt oder weniger... er weiß doch eh nicht, dass wir das waren, das alles bedeutet doch nur unnötigen Ärger.“ Und so wurde die Drohung Lillys schnell vergessen und der Tag nahm seinen gewohnten Gang, mit der Ausnahme von den Kürbissen, die Hagrid überall aufstellte, bei einem durften Sirius und James, die sich gleich zu Beginn des Jahres recht gut mit dem Hünen gestallt hatte, helfen und ihn aushöhlen. Das ganze Schloss wurde mit Fledermäusen, fliegenden blauen Flammen und Spinnenetzen dekoriert, damit auch ja alles für den Abend bereit sei, und alle Schüler und Schülerinnen freuten sich gleichermaßen auf das bevorstehende Fest. Ja, so konnte man sogar die Doppelstunde Verwandlungen und die Stunde Geschichte überstehen. Und schließlich näherte sich die Sonne dem Horizont, wovon man jedoch dank der dicken Gewitterwolken nicht viel zu sehen bekam. „Das passt doch“, meinte James nur, während sie im vorbeigehen kurz bei einem der Fenster stoppten, um sich die dunklen Wolken anzusehen. Er und Sirius waren gerade alleine unterwegs, auf dem Weg zum Keller da sie eine ominösen Brief erhalten hatte der ihnen hieß dort hinzukommen. „Ich meine, was wäre Halloween ohne ein ordentliches Gewitter?“ Keiner von beiden machte sich großartige Sorgen wegen dieses Briefes. Vielleicht war es nur ein Scherz, sie waren gut genug im Zaubern, falls jemand sie für irgend einen Scherz dran kriegen wollte und im besten Fall war es, wie James mutmaßte, eine Überraschungsfeier zu ehren ihres heutigen Triumphes über Slughorn, was Sirius jedoch stark bezweifelte... Die Neugierde hatte jedenfalls alle Zweifel bei Seite gefegt und so gingen sie den Lehrer Korridor entlang, erleuchtet wurden diese nicht wie sonst von Kerzen, sondern von unheimlich blauen Lichtern die den Gängen einen unwirklichen, mystischen Glanz gaben. Ganz geheuer wollte es den beiden Auch nicht sein... wo waren bloß die ganzen Schüler hin? So still... Das Fest sollte erst in einer knappen Stunde beginnen, also sollten doch noch welche umher irren... oder? Nun vielleicht hatte man sich ja auch einfach in die Gemeinschaftsräume zurück gezogen, und so zu den meist benutzten Gängen gehörte dieser ja nun nicht. „Gleich den Korridor, da müssen wir Rechts abbiegen“, erklärte James noch einmal einen Blick auf den Zettel werfend. Der Ort zu dem sie bestellt worden waren, war der Zaubertränkeraum, beziehungsweise direkt vor diesem zumal die Klassenräume nach dem Unterricht immer abgeschlossen wurden. Sie bogen also ab und gingen weiter den Gang entlang. „Ganz schön kalt, oder?“ Sirius rieb sich ein wenig die Hände. Es war wirklich Eisig hier unten... „Ok, da wären wir“, meinte James und blieb vor der Tür zum Raum stehen, musterte sie eine Weile. „Keiner da... vielleicht doch drinnen?“ Sirius zuckte mit den Schultern und schließlich klopfte er an die Tür. Ein dumpfes Pochen das durch den leeren Gang rollte. Stille. Dann, ohne Vorwarnung, vernahmen sie ein Knarren („James... hat die Tür schon immer so geknarrt?“)´, als die Tür sich, wie von Geisterhand, öffnete. Sie blickten in einen leeren Klassenraum, dann sahen sie einander unsicher an. Schließlich grinste James „Da hat wohl jemand Zaubern geübt... Ok, also gehen wir rein.“ Beherzt ging er auf die Tür zu, Sirius direkt hinter ihm, und betrat den Raum. Hier schien es noch kälter zu sein, als im Gang draußen. Ja, die Kälte schien sogar ihren Ursprung hier zu haben. „James... mir ist kalt... lass uns lieber wieder hoch gehen, die anderen spielen sicher gerade irgendwo, oder so...“, meinte Sirius sich die Schultern reibend. „Sag bloß du fällst darauf rein“, lachte James „Das ist ein Halloweenstreich! Jemand versucht uns Angst zu machen! Bestimmt ist die Kälte durch Trockeneis erzeugt worden und das mit der Tür war ein einfacher Zauber. Und schau mal, DAS ist ja wohl eher lächerlich!“ er deutete an die Tafel wo in roter Kreide: „Ihr, die Ihr meint Schwächere unterdrücken und Armen auch noch ihre Ehre zu nehmen, seid gewarnt, denn heute wird eure Arroganz euer Grab sein“ stand. „Das ist eindeutig Lillys Handschrift sie meinte doch noch ‚ich hab so meine Mittel und Wege’“, sprach er weiter und ging zu der Tafel „Echt mutig von ihr zu versuchen sich mit dem Meister der Streiche zumessen, aber den Wettstreit wird sie verlieren“ er drehte den Kopf in Richtung Sirius und grinste ihn an. Dieser nickte. Ja, wahrscheinlich hatte James recht, es klang ja auch recht sinnvoll, doch das änderte nichts an der Tatsche, dass ihm kalt war. „Sirius?“ James runzelte die Stirn, als sein Freund ihn fast schon geschockt an sah „Sirius? Alles in Ordnung“ „James... da.. hinter dir...“ „Was ist hinter mir?“ er drehte sich um und... er wich einen Schritt zurück. Die Schrift, die sie eben noch als Kreide identifiziert hatten war Blutrot geworden und ein rote Flüssigkeit tropfte aus ihr heraus, verteilte sich langsam auf dem Boden. „Ihr haltet das für einen Scherz?“, es war eine schrille, grässliche Stimme, die von irgendwoher zu ihnen sprach. „Einen SCHERZ? Oh neeeiiin. Damals wurde ich von solchen wie euch ins Grab getrieben und ihr werdet, wie all die arroganten Jungs vor euch dafür büüüßeeeeen!“ Einen Moment standen den beiden Jungs doch die Nackenhaare zu Berge, dann jedoch schluckte James den Kloß, den er im Hals hatte herunter. „Ja Lilly, wirklich einfallsreich, ich weiß auch nicht WIE du die Stimme so verstellt hast, aber wir haben dich durchschaut! Wo versteckst du dich?“ Er hatte versucht seiner stimme Festigkeit zu geben doch irgendwie hatte das nicht so geklappt wie geplant. „Lilly? Ich bin nicht Lilly, ich bin Myrthe...“ Plötzlich ergriff etwas kaltes die Knöchel der beiden Jungs, welche einen solchen Schreck kriegten, dass sie los rannten, durch die Tür den Korridor entlang. „Lauft nur!“, rief die Stimme ihnen hinterher, „Lauft nur, entkommen könnt ihr ja doch nicht!“ Sie liefen so schnell es ihre Beine erlaubten, um die Ecke und die Treppen hinauf. Inzwischen war die Sonne ganz verschwunden, die Korridore waren dunkel, nur das unwirkliche Licht der blauen Flammen erhellten ihren Weg. Dann ein Blitz, ein Donnergrollen, welches sie innehalten ließ. „Sie hat sich echt was einfallen lassen.. das ist durchaus der zukünftigen Frau des Königs der Streiche würdig gewese.“, brachte James keuchend hervor und tat nun so, als hätte ihn das Ganze nicht erschreckt. „Sie muss sich mit einem der Geister zusammen getan haben..“, überlegte er weiter. „Ja, das erklärt zumindest die unbekannte Stimme und die kalten Hände aus den Boden...“ „und die Tafel?“, fragte Sirius. „Irgend ein Zauber...“ Beide rangen noch eine Weile nach Luft. „Auch WENN es Lilly ist, ihren Spaß hat sie jetzt gehabt.“, meinte Sirius mit leicht grimmiger Miene. Dass er auf einen Trick Lillys hereinfallen würde... er konnte sich Tod ärgern. James zuckte mit den Schultern „Damit müssen wir jetzt wohl leben... aber da wir uns lediglich erschreckt haben und von vornherein den Trick durchschaut hatten denke ich ist es nur ein Halbersieg. Jeder erschreckt sich wenn plötzlich kalte Finger nach einem greifen, das war doch schon alles.“ Ja, mit der Sicht der Dinge konnte sich das Ego doch gleich viel besser abfinden. Gefolgt vom grölenden Donner stiegen sie also, sich über die Einzelheiten des Streiches amüsierend die Treppen hinauf zum Griffindor Gemeinschaftsraum. Unterwegs lief ihnen wieder nicht EIN Schüler über den Weg, was sie jedoch versuchten zu übergehen. Schließlich kamen sie zum Portrait der alten Frau, welches, nach sagen des Passwortes zur Seite schwang, dieses Mal jedoch ohne ein Wort der Begrüßung.. und überhaupt hatte sie so seltsam geguckt. Aber auch dieser Umstand wurde einfach ignoriert und man kam in das... warme? ... „James... wieso ist es hier so kalt?“, fragte Sirius und sah sich mit mulmigem Gefühl in der Magengrube um. Sicher, das war nur eine Fortsetzung von Lillys Streich, das sagte er sich zumindest.. aber trotzdem war sein Magen davon nicht so einfach zu überzeugen. Stille herrschte in dem dunklen Zimmer. Kein Licht war an, das Feuer im Kamin war gelöscht und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. „Leute?“, fragte James, doch niemand antwortete. Er lachte unsicher „Hallo? Seid ihr da?“ Keine Antwort, nur das Peitschen des Regens gegen die geschlossenen Fenster. Dann ein Blitz der über den Himmel zuckte und kurz den Raum erhellte. Da... standen doch welche. Nur kurz hatte man im Schein des Blitzes schwarze Silhouetten die bewegungslos, wie Puppen, im Raum standen sehen können, doch schon war es wieder finster. Wenn es nur nicht so dunkel wäre... Sirius hasste die Dunkelheit, was nicht zuletzt daran lag, dass er nicht allzu selten in den in den Keller gesperrt worden war.. alleine im Dunkeln... Er hasste die Dunkelheit wirklich und, so kühl und besonnen er sonst auch war, so ängstlich war der 11 Jährige Junge nun, kam gar nicht auf die Idee seine Zauberstab heraus zu holen, wie James es nun tat und „Lumos“ zu sagen. Das blaue Licht an der spitze das Stabes warf einen leichten Schein durch den ganzen Raum. Tatsächlich, da standen Schüler. Starr. Bewegungslos. Sirius kramte Schnell und holte selber auch seine Zauberstab heraus und sprach das magische Wort. Kurz tauschten die Erstklässler Blicke aus, dann gingen sie auf die Kameraden zu, betrachteten sie genauer. Leer war der Blick, die Haut leicht bläulich, die Schultern hingen schlaff herunter, so, als wäre alles Leben aus ihnen gewichen. Ein weiterer Blitz, ein neues Donnern. Stille. Unsicher stupste Sirius eine der Gestalten, eine Zweitklässlerin, an. Sie schwankte ein wenig, blieb jedoch stehen, ohne das Gesicht zu verziehen. „Lilly, es reicht jetzt. Wir geben zu, Unten hast du und erschreckt, aber jetzt reicht es“, sagte James laut während er durch den Raum ging. Auch Remus stand da, bewegungslos mit diesem seltsamen Zombi ähnlichem Gesichtsaudruck, Peter, Erik, Amea, Alexis... alle standen, sie starr wie Statuen. Sirius und James suchten ihren Weg durch den Raum, bis sie ans Ende, zum Kamin kamen, dieser flammte plötzlich auf, kalte blaue Flammen die mehr an Eis, als an Feuer erinnern wollten. Vor dem Kamin war ein Sessel. Mit eine beherzten Schritt ging James auf diesen zu und drehte ihn mit einem Ruck um. Darin saß Lilly, jedoch eine steife, starre Lilly. „SO, die Farce ist zuende“, meinte James und griff nach der Hand des Mädchens doch, was dann geschah ließ auch ihn so kreidebleich wie Sirius werden. Staub. Die Hand Lillys zerbröselte langsam und was überblieb war ein Haufen Staub auf dem Sessel „Und ihr Schicksal werdet ihr teilen“ hörten sie die Stimme aus dem Keller. Beide sahen einander kurz an, und dann drehte sie sich um. Bloß raus hier, zu den Lehrern! Etwas ging hier eindeutig nicht mit rechten Dingen zu! Sie bahnten sich ihren Weg durch die lebenden Statuen zum Ausgang, wollten das Portrait zur Seite schieben aber...es bewegte sich nicht. „Komm schon geh auf!“ James drückt und zerrte, aber nichts wollte passieren. „James...“ „WAS?“, der Junge fuhr herum und sah was Sirius gemeint hatte. Eine Bewegung durch die Schülerschar und mit langsamen, schleppenden Bewegungen kamen sie auf die beiden Schüler zu. Das Schlurfen ihrer Füße, als wären diesen zu schwer, um nie noch richtig hoch zu heben war das einzige Geräusch in dem Raum, aus genommen dem „Komm schon du verdammtes Bild, geh endlich zu Seite“ von James. Die ersten Hände wurden ausgestreckt, berührten schon fast die schwarzen Umhänge der beiden Jungs, als das Bild doch endlich zur Seite schwang und sie hinaus stolpern ließ. „Kein entkommen“ hallte durch den Gang, und noch einmal „Kein Entkommen“ „Zur großen Halle“, keuchte James und Sirius nickte nur, nicht fähig auch nur ein Wort heraus zu bringen, während sie, so schnell wie nur irgendmöglich die Treppen hinunter stolperten, bis sie die Tür zur Großen Halle erreichten. Sie schlugen sie auf, und fanden sich in einem warmen, geschmückten und hell erleuchteten Raum wieder. Die Lehrer und einige Schüler der anderen Häuser sahen die Beiden verdutzt an. Man war in den abschließenden Vorbereitungen des Essens, welches jeden Moment beginnen sollte. Die Beiden rannten umgehend zum Tisch der Lehrer und brabbelten los was vorgefallen war, was ihnen jedoch nur ein sanftes Lächeln der Lehrer einheimste. „Ihr sagt also,“, wiederholte Dumbledore die Worte der beiden Jungs „dass ein Geist namens Myrte hinter euch her sei, die anderen Griffindors zu Seelenlosen Zombis, und Ms. Evans in Staub verwandelt haben soll?“, fragte er und beide nickten einstimmig. „Das ist sehr seltsam... denn Ms. Evans habe ich erst kürzlich gesehen...“ hinter Dem Stuhl trat der Rotschopf hervor, ein triumphierendes Grinsen auf den zartroten Lippen. „Ren-ge-fal-len“, sagte sie. Die Türen öffneten sich und lautlachend traten die Griffindors ein, alle samt mit blauer Schminke ausstaffiert. James und Sirius starrten sie entgeistert an... besonders James... „aber... aber... du... ich ... du bist doch...“ „Ach das! Nun dabei hat mir Professor Flitwick einwenig geholfen“, erklärte das Mädchen „war schon nicht leicht dieser Illusionszauber“ „Und die Tafel?“, fragte Sirius. „Ach, das war der Saft einer Pflanze“ erklärte Madame Sprout lächelnd. „Und die Stimme? Die Hände an den Beinen?“, fragten bei simultan. „Da dürft ihr euch bei mir bedanken“ aus Dem Tisch heraus tauchte der Kopf eines Mädchens auf. Weiß war sie und durchscheinend, dicke Brillengläser vergrößerten die ansonsten kleinen Augen, das schwarze Haar war zu zwei Zöpfen die an der Seite herunterhingen gebunden und sie grinste die Jungen schelmisch an. „Das ist die maulende Myrte“, erklärte Lilly „Und sie hat sich bereit erklärt bei diesem Streich mit zu machen.“ Ungläubig starrten die Jungs sie an. „Tja, mir scheint ihr seid da einem außergewöhnlichem Mädchen auf den Leim gegangen“, lachte Dumbledore und der Raum lachte mit ihm „Aber jetzt wollen wir doch das Fest beginnen lassen. Happy Halloween kann ich euch nur wünschen.“ James wie auch Sirius liefen ein wenig rot an und drehten sich, gefolgt von Lilly, deren Grinsen nicht mehr wegwischbar erschien zu den anderen um. „Damit eines klar ist, ich WUSSTE die ganze Zeit, dass du dahinter steckst Evans!“, beharrte James und schaute sie ein wenig wütend „Ja, ja, NATÜRLICH!“, erwiderte sie neckisch. Dann lächelte er aber. „Aber wirklich alle Hochachtung, dass du alle Lehrer und Schüler anstiften konntest mit zumachen, Respekt.“ Ein wenig verwundert blieb sie kurz stehen, während James und Sirius sich lachend zu den Andere gesellten „Eure Gesichter hättet ihr sehen müssen! Zum SCHIEßEN!“, meinte Marissa Baldwin aus dem dritten Jahrgang. „Und James, als die Hand in deiner zerbröselte, das war einfach zu komisch“ „Ich finde ja auch, ihr hättet ein Video davon machen sollen!“ „Und?“ Alexis hatte sich neben Lilly gestellt und wischte sich die blaue Schminke mittels eines Taschentuchs ab. „Nun... vielleicht sind sie doch ein wenig erträglicher, als ich erwartet habe... wer hätte gedacht, dass sie es mit Humor tragen...“ „Fast schon enttäuschend was?“, harkte Lexi weiter nach. „Aber nur fast, komm lass uns lieber zu den anderen gehen“ Kapitel 5: Leben und Leben lassen --------------------------------- Noch Wochenlang tratschte man über dieses Ereignisreiche Halloween, James vorne weg. Sirius hatte es erst geärgert, er war das Gespött der Schule geworden und immerfort schien er die höhnischen Blicke Regulus’ Lucius’ und Bellatix’ im Nacken zu haben... Doch mit der Zeit lernte er es mit Humor zu nehmen, so wie James und lachte mit ihm über die Witze und riss sogar selber welche. In den Augen seiner Verwandtschaft waren dies natürlich höchst bedenklich Wendungen in ihren Plänen. Die Mauer um Sirius herum, welche der Name ‚Black’ gebaut hatte begann Risse zu kriegen und es war nur eine Frage der Zeit, bis ihr Verwandter dem schlechten Einfluss dieser Vagabunden unterliegen würde... Nein, das konnte man ihm nicht zumuten, selbst für Sirius, dem Sorgenkind der Familie... Gott sei dank stand Weihnachten vor der Tür, so dass die elterliche Fürsorge ihn wieder auf den richtigen Weg führen konnte, und so wurde Sirius, jedenfalls einstweilen, von den Besuchen seiner Verwandten befreit. Trotzdem, als Weihnachten nur noch wenige Tage entfernt war und alle schon aufgeregt dabei waren ihre Geschenke zu verpacken und mit allerlei Krimskrams in ihre Koffer zu quetschen, saß er, im Schnee, auf seinem Baum und starrte auf das zugefrorene Wasser, welches einige Mädchen, unter anderem Lilly und Alexis (Amea war nicht dabei, ihr lagen so ‚Mädchenhafte’ Dinge wie Schlittschuh laufen nicht, sie mochte lieber Fußball, was dank einem Muggel-abstämmigen Jungen, Patrick Willoby, und dem Einflusses James’, der ganz begeistert von der neuen Errungenschaft zu sein schien, neben Quidditch das neue Nationalspiel wurde). „Sirius?“, er sah gar nicht erst herunter, die Stimme kannte er nur zu gut... „Ich hab dich überall gesucht, wir brauchen noch jemanden für 'ne Runde Poker...“ James stand, wie schon so oft, ab Fuße des Baumes und schaute durch seine Brillengläser zu seinem Freund empor. Manchmal konnte er ihn wirklich nicht verstehen... Sirius hatte doch alles, er hatte ein reiches Elternhaus, ok, vielleicht mit etwas seltsamen Sitten (er kannte ja nicht einmal ‚Trick or trets’), er hatte gute Noten (und das ohne viel zu lernen), er hatte Freunde (in letzter Zeit scharte man sich geradezu um ihn) und dennoch saß er nur allzu oft alleine dort oben auf seinem Baum und starrte Gedanken verloren in den Himmel. Nun ja, sicher, jeder brauchte mal seine Ruhe, aber seid man über Weihnachten sprach, darüber, was man den Eltern schenkte oder hoffte Geschenk zu bekommen, sei dem schwieg Sirius immer häufiger und zog sich fast noch mehr zurück, als zu Beginn des Jahres. Ja alle sprachen sie von nichts anderem ‚wir singen zu Weinachten immer Lieder’ ‚Wir gehen zusammen in die Messe’ ‚Bei uns kommt die ganze Familie zusammen und am Abend machen wir immer zusammen Fondue’. Sirius konnte es sich einfach nicht mehr anhören wie schön das Weihnachtsfest bei den anderen war, seheh, wie sich alle darauf freuten und schwärmten. Er wollte nicht gefragt werden ‚und du Sirius?’. Sicher, er konnte von einem festlichen Banquet berichten. Von Verwandten die sich aus aller Welt zusammenfanden, von Traditionen und Sitten, die er zu befolgen hatte. Sicher würden sie alle dastehen und staunen und er würde denken ‚ja genau, staunt nur’ und voller Wehmut an die netten Familienfeiern in denen gesungen und gelacht wurde denken, und versuchen sich vorzustellen, wie das wohl war... Plötzlich wurde er aus den trübsinnigen Gedanken gerissen, als er spürte wie ihn etwas am arm berührte. Er zuckte leicht zusammen ,die blauen Augen wanderten zur Seite und blieben an einem breiten Grinsen hängen. „Hab keine Lust.“, antwortete Sirius endlich auf die Einladung seines Freundes und schaute wieder zur Seite, zum See. Lilly warf gerade einen Schneeball in Ameas Richtung, welche ihn voll abbekam und nicht unbedingt begeistert aussehend aufsprang und nun ihrer Seits einen Schneeball in Richtung Lilly warf. Lexi stand laut lachend neben den Beiden, bis sie schließlich von jeder Seite einen Ball abbekam und die drei zusammen lachten. Sicher würden sie alle ein schönes Weihnachten bei ihren Familien verbringen. Ja, er konnte sich noch an die Frau erinnern die Lilly am Bahngleis immer und immer wieder in ihre Arme geschlossen hatte. Er konnte sich förmlich vorstellen, wie Lilly in einem hübschen grünen Kleid dastand, neben einem selbst geschmückten Tannenbaum, während ihre Mutter sie drängte das Geschenk zuöffnen für das sie solange gespart hatten, während ihre Schwester ein wenig eifersüchtig, aber dennoch glücklich ihre Schwester wiederzusehen danebenstand. Und dann am Abend sangen sie zusammen 'Stille Nacht Heilige Nacht', weil es doch das Lieblingslied der Mutter war und der ein wenig verbrannte Braten würde angeschnitten werden. Etwas kaltes erwische Sirius von rechts, vielleicht animiert von den Mädchen hatte James ein wenig Schnee von einem Ast schräg über seinem Kopf zusammen gesucht einen Schneeball daraus geformt. „Ich hab dich gefragt wo du mit deinen Gedanken schon wieder bist.“, sagte er in einer für ihn untypischen Ernsthaftigkeit. Sirius sah ihn halb verwundert an, dann wieder gen Boden. „Nichts“, nuschelte er und bekam noch einen Schneeball ab. „Nach 'Nichts' sieht das aber nicht aus!“ James packte Sirius Schulter und drehte ihn in seine Richtung, so das Sirius ihn an sehen musste, was er für einen kurzen Moment auch tat, ehe er wieder schräg zur Seite an James vorbei schaute. Warum bloß konnte er nicht in diese ehrlichen, klaren braunen Augen schauen? Warum? „Hör mal, wenn ich dir sage ich bin dein Freund, dann sage ich das nicht aus schier Schandudel, Ok?“ Noch immer schaute Sirius stumm zur Seite, ähnlich einem kleinen Welpen, der etwas falsch gemacht hatte und nun seine Leviten gelesen bekam. „Hör mal ich seh’ doch, dass dich seid geraumer Zeit etwas bedrückt, also raus mit der Sprach, Sherlock James kannst du ohnehin nichts vorenthalten, also ist es besser, du rückst gleich mit der Sprache heraus!“ Es waren keine dummen Witze, die James da redete. Zum ersten Mal, seid Sirius ihn damals im Zug kennen gelernt hatte schien er tatsächlich etwas wirklich ernst zu meinen... Ok, vielleicht war ‚wirklich ernst’ ein wenig übertrieben. Er zog es immer noch ein wenig auf, machte einen kleinen Scherz daraus, aber für James Verhältnisse war es schon überaus ernst. Sirius sah auf und lächelte matt. „Danke James“, sagte er ernsthaft. Die Worte von James bedeuten ihm mehr, als dieser vielleicht glaubte. „Ich denke nur an Weihnachten...“ „Hast wohl auch noch kein Geschenk für deine Alten, was? Ist schon nicht leicht, wenn die auf ihrem Geld sitzen und eh alles haben, das Problem kenn' ich..“ „Nein das ist es eigentlich nicht“, unterbrach Sirius den Redefluss. Er spürte wie James Blick, der als er zu reden begonnen hatte gen Himmel gewandert war in neugieriger Aufmerksamkeit zurück zu Sirius wanderte, gespannt darauf, was dieser zu sagen hatte. Wie sollte er es bloß sagen? James Worte hatten ihm doch ein weiteres Mal bewiesen, was dieser dachte, erwartete von der so hoch gerühmten Familie Black... wie konnte er ihm sagen, dass er diese Familie hasste? „Es ist nur... ich will zu Weihnachten gar nicht nach Hause“, brachte Sirius endlich heraus. Eine Weile herrschte eine gebannte Stille, das Lachen der Mädchen schien viel weiter weg zu sein, als noch eine Minute zuvor und Sirius' Herz schien einen Moment still zu stehen. Warum konnte er selbst nicht wirklich erklären. Er hatte ja nicht einmal wirklich begonnen zu erzählen. Etwas hemmte ihn einfach, doch schon alleine dieser Schritt hatte ihn mehr Überwindung gekostet, als die Worte es aussehen ließen. Vielleicht wartete James einfach, ob da noch etwas kam, ein Grund weshalb Sirius nicht heim wollte, zumindest schien der Blick diese Frage zu stellen. Sirius wollte es ihm ja sagen, er wollte sagen ‚Ich will nicht heim, dort wird man mir nur wiedersagen ich solle mir andere Freunde suchen. Dort wird man mir nur sagen wie ich zu sein habe und dass, so wie ich jetzt bin nicht gut genug ist. Dass es nicht so ist wie ein Black zu sein hat und das will ich nicht hören ich will einfach nur ich sein und hier aber ich wenigstens manchmal das Gefühl, als könne ich das...’. doch er bracht keinen Ton heraus, starrte nur erwartungsvoll James an und wartete, wie dieser auf eine Reaktion des Gegenübers. Schließlich kam die Frage. „Warum denn?“ Sirius wurde ein wenig rot. Die Frage die er so gefürchtet hatte und jetzt stand sie im Raum, oder der Lokation angepasst: Sie flog im Baum. Leider konnte kein Windstoß sie einfach davon wehen, wie ein Blatt, welches dann aus den Augen schwand, als wäre da nie etwas gewesen... sie blieb und sah ihn fragend aus großen braunen Augen an. „D-das ist... also...“ Die Worte lagen ihm doch auf der Zunge, warum nur konnte er sie nicht heraus bringen? War das sein dummer Stolz der ihn daran hinderte? Der dumme Stolz der ihm sagte, dass er keine Hilfe bräuchte? Der Stolz der ihm sagte, dass James in ohnehin nicht helfen konnte? War es Angst? Scham? Sirius wusste es nicht, nur, dass er es ihm nicht sagen konnte. „Nur so,“ endete der Versuch schließlich wieder und er schaute erneut zu Boden. Er war ein Feigling, soviel stand fest. Egal weshalb er schwieg, er was schlicht und ergreifend Feige... aber das musste James ja nicht erfahren, mit was für einem Feigling er sich da befreundet hatte. James war ja immer so mutig, und selbstbewusst und stark... sicher wollte er nichts mit einem Feigling wie ihm zu tun haben. Jemand der sich deshalb ja fast schon selbst verachtete. Er hatte ja auch allen Grund dazu. Er sagte nichts gegen seine Mutter, so sehr ihre Einstellungen ihm auch nicht gefallen mochten. Er ließ die Strafen, die er für sein schlechtes Betragen, wenn er dann und wann mehr ausversehn, als aus Protest etwas falsches gesagt oder getan hatte über sich ergehen, und bevorzugte es im Endeffekt einfach zu Schweigen. James hingegen machte den Mund immer auf, auch wenn es ihm die ein oder andere Strafarbeit einbrachte! Er ließ sich von seinen Eltern sicher nicht den Mund verbieten. Nur zu gut erinnerte sich Sirius an die Szene vor dem Bahngleis, wo James seiner Mutter sogar noch gesagt hat sie solle nicht so mit ihm reden. Er hatte IHR den Mund verboten, nicht umgekehrt. „Ok, ich verstehe was Sache ist!“, platze James plötzlich heraus. Sirius machte sich kaum die Mühe schon wieder überrascht aufzusehen, jedoch zuckten seine Ohren kurz ungläubig. „Du bist VERLIEBT! Klar jetzt ergibt das ALLES Sinn!!! Ich meine du hast weniger gegessen in letzter Zeit, starrst immer in die Gegend und jetzt wo du die ominöse SIE zwei Wochen nicht sehen wirst vermisst du sie schon! Wahrscheinlich überlegst du auch wegen eines Geschenks, nicht wahr? Nicht wahr? Komm schon dem guten James kannst du doch alles erzählen.“ Beinahe wäre Sirius vom Ast gefallen, als James DAS sagte. Verliebt? Wie weit konnte man falsch liegen? „Wer ist denn die glückliche?“, fragte James weiter, scheinbar völlig überzeugt auf der richtigen Spur zu sein „Oh warte, sag nichts, ich glaub ich weiß es... dieses komische Mädchen, dass immer mit Lilly rumhängt... Lachs oder so... ich meine, ich hab mir da ja schon so was gedacht, als ihr im Zug gegeneinander gelaufen seid. Aber Kopf hoch, es sind ja nur 2 Wochen. Also ehrlich das hättest du mir doch gleich-“ Ein Schneeball flog gegen James linkes Ohr und unterbrach ihn. Sirius hatte seine Fassung, welche zeitweilig wie ein Haufenscherben ausgesehen hatte wieder repariert und schwang sich nun mit einem eleganten Satz hinunter auf die Erde. „James, hat dir schon mal jemand gesagt, dass du keine Ahnung von Nix hast?“, rief er dem Jungen empor und grinste ihn dabei jedoch wieder ein Stückchen freier an. James grinste zurück „Ja, Lilly jeden zweiten Tag. Ich mag ja von Nix ne Ahnung haben, aber davon viel“, mit den Worten sprang auch James hinunter, genau auf Sirius drauf und drückt ihn in den weichen Schnee. „Ich glaube da wünscht sich jemand eingeseift zu werden“, lachte er und suchte mit den Händen schon mal nach Schnee. „Halt!!!“ verzweifelt versuchte sirius James von sich herunter zu bekommen, was jedoch kaum möglich war, wo James doch bei weitem der bessere Sportler war. Irgendein undefinierbares Gerangel fand jedoch trotzdem statt und eine Weile wälzten sich bei in dem kalten, nassen Schnee umher und versuchten einander einzuseifen, wobei James jedoch eindeutig die Oberhand behielt, was Sirius jedoch nicht wirklich störte. Die Sorgen hatte er schon fast vergessen, außerdem, wenigstens in einer Sache hatte James recht gehabt: Nur 2 Wochen musste er seien Familie aushalten und plötzlich schien der Himmel gar nicht mehr so grau und die Welt nicht mehr so schlecht. Er hatte schon 11 Weihnachten überstanden und dieses würde nicht anders verlaufen, als die anderen. „Ich sagte Halt!“ „Und warum?“, fragte James einen dicken weißen Schneeball in seiner Hand haltend. Sirius freie Hand deutete zur Seite wo klein Peter stand, sich die in dicke Fäustlinge gepackten Hände reibend und den Mädchen beim Schlittschuhlaufen zusehend. Sofort war verstanden worauf Sirius hinaus wollte. Beide standen also auf, schlichen sich, zwei Raubkatzen gleich an den etwas pummeligen Jungen und, ehe dieser etwas hätte tun können und schmissen sich zu Zweit auf ihn, begannen ihn einzuseifen wogegen Peter auch recht wenig unternehmen konnte, aber Spaß hatten im Endeffekt doch alle drei Parteien dieser ‚Schneeschlacht’ (von Bällen konnte ja keine Rede mehr sein). Gegen Abend, die Sonne ging schon unter, trotteten sie dann bibbernd, völlig durchnässt, aber mit einem zufriedenen Grinsen zurück in Richtung Schule und warmes gemütliches Feuer (und Duschen). Ja, ein krönender Abschluss für den letzten Tag vor den Weihnachtsferien. „Ich hoffe ihr erkältet euch“, verkündete Lilly, als die durchgefrorenen Jungs mit tropfenden Umhängen durch den Eingang in den Griffendorturm kamen. „Also echt, zwei gegen einen...“ „Nein, das war sehr lustig!“, verteidigte Peter seine Angreifer schnell, diese nickten einander nur zu. „Tja Lilly, wenn du uns suchst, wir sind unter der Dusche“, James zwinkerte ihr vielsagend zu woraufhin sie nur das Gesicht verzog „Tut das, ehe der Boden hier zu einem See wird!“ Gesagt getan, schnell verschwanden die drei die Treppe hinauf in Richtung Jungsduschen, wo die Party mit einer erquickenden Wasserschlacht forstgesetzt wurde. Natürlich endete alles damit, dass die Vertrauensschüler der Griffindors die Überschwemmung sahen und die verantwortlichen dazu abkommandierten die ‚Sauerei’ wieder in Ordnung zu bringen. Nicht einmal James überragende Überredungskünste („Das ist keine Sauerei, nur Wasser und das... das trocknet doch von alleine“) konnte sie vor der Strafe bewahren. Aber am Ende lagen sie dann wieder in ihren Betten, müde und ausgelaugt von den Anstrengungen des Tages und sich schon auf die vielen Geschenke und Weihnachten freuend. Zumindest die meisten unter ihnen. Sirius freute sich darauf, dass die Ferien nicht all zu lang waren und dass er bald seine Freunde wiedersehen konnte. „SIRIUS!“ Der Junge blinzelte benommen nahm die Decke und zog sie über seinen Kopf. „SIRIIIII“ Konnte nicht irgendwer dieses laute Geräusch abstellen? „Na komm schon!“ Die Decke wurde weggezogen und ein Fenster geöffnet was nicht nur die Sonnenstrahlen sondern auch einen eisigen Hauch ins Zimmer brachte. „Wenn du diesen Nachmittag erleben willst gib die Decke wieder.“, grummelte Sirius ohne die Augen zu öffnen und sich irgendwie zusammen krümelnd. Er war einfach kein Morgen Mensch, ganz im Gegensatz zu James welcher jetzt schon auf seinem Bett rumhüpfte und hoffe Sirius so sehr zu nerven, dass dieser aufwachte, sei es nur um ihn durch das Schlafzimmer zu jagen. Und nach der letzten Attacke, einem hinterhältigen Schneeball der mit Mühe und Not von dem bisschen Schnee vorm Fester zusammen gekratzt worden war hatte er es auch geschafft. „NA WARTE!“ Sirius war ohne Vorwarnung aufgesprungen und stürmte seinem Freund hinterher. „Na BITTE, es geht doch“, lachte dieser quer durch den Raum hüpfend, wobei er beinahe Remus über den Haufen rannte. „Hey ihr zwei, nehmt doch ein wenig Rücksicht, ihr seid hier nicht alleine“ Er war gerade dabei sein Bett zu machen... eigentlich war er ja schon fertig gewesen... eigentlich. Aber nachdem James über das frischgemachte Bett mit einem ‚Sorry Remi’ gehüpft war konnte er noch einmal von vorne beginnen. Es war schon lustig die Beiden in ihren weißen Nachthemden (Anmerkung des Autors: a früher haben auch Jungs weiße Nachthemden getragen wie ich Erzählungen meiner Mum habe entnehmen können ><) zu zusehen, wie sie von Ecke zu Ecke rannten und dabei nicht nur einen Koffer umkippten. „NEIN meine Sachen“, hörte man Peter aufheulen, als Sirius mit dem Fuß an dessen Koffer hängen blieb und mit ihm zusammen eine ordentliche Rolle hinlegte. „Ich war fast fertig mit packen.“ Der Junge starrte auf die Hemden, die sich quer über den Boden verteilt hatten. „Was stellst du die Tasche auch so doof dahin?“, fauchte der deutlich schlecht gelaunte Sirius, sprang wieder auf und versuchte weiterhin James einzuholen. Durch einen Zufall schaffte er das sogar. Der Zufall bestand darin, dass die Tür aufgerissen wurde (das Klopfen hatte man dank des Lärmes nicht vernommen) und James genau gegen die rannte. Der Kopf eines Viertklässler Jungens kam zum vorscheinen, buschiges braunes haar, große Nase und schlaksige gestallt... zufälliger Weise hatte der Junge der ihnen gestern in der Dusche gesagt hatte sie sollten diese wieder in Ordnung bringen genauso ausgesehen... Ok vielleicht war der zufall nicht ganz so groß beachtete man das silberne Etikett mit den Buchstaben "VS" für Vertraunsschüler. „Ihr schon wieder“, kam die leicht nasale Stimme des Jungen. „Hi Jacob“ grüße Remus den Jungen und ging an diesem vorbei in Richtung Gemeinschaftsraum. „Hey ihr drei Unruhestifter. Wer heute mit dem Zug fahren will sollte hurtig seine Sachen zusammen räumen und Frühstücken kommen. Der Zug fährt um zehn“ Er sah sich eine Weile um „Und wo ist James?“ „Hier... mit einer nicht mehr ganz intakten Nase... danke für die Warnung Jake“ „Wärt ihr leiser gewesen hättet ihr mich auch klopfen gehört. Und nenn mich nicht Jake, Ok.?“ „Ja, ja Jake“ Mit einem Augenrollen wurde die Tür wieder geschlossen und Ruhe kehrte ein. „Genau das hatte ich dir ja auch sagen wollen, aber du hörst ja nie zu Siri!“ 'Siri' kramte von irgendwoher eine trockene Hose (die Sachen von gestern waren noch feucht) und zog sie sich schnell über, dann ab in einen angenehm warmen schwarzen Rollkragenpullover, während James sich in einpaar rote Wollsocken bemühte und Peter verzweifelt versuchte seine Klamotten wieder in die Tasche zu bekommen. Schließlich gingen die zwei (Peter war noch immer mit aufräumen beschäftigt), um die Kameraden bei einem letzten Frühstück am Tisch zu sehen. „Sagt bloß ihr helft dem Armen nicht mal?“, fragte Remus, als James und Sirius sich ihm gegenüber hinsetzten. „Nö, das kriegt er schon alleine hin“, winkte James ab. „Wenn er Hilfe gewollt hätte, hätte er nur fragen müssen.“ War Sirius' Antwort. Er nahm sich ein wenig gebratenen Schinken, einpaar Bohnen in Tomaten Soße, zwei Brötchen, einen Apfel, zwei Würstchen, eine Schüssel Cerialien, dann noch ne Ecke Toast und zum Abschluss noch eine Mandarine. „Ähm.. Sirius? Du weißt schon das Leute schon an zuviel Essen gestorben sind.“, meinte James leicht lächelnd, als Sirius sich noch einmal Nachschlag nahm. „Hey das hier wird mein Winterspeck“, erklärte Sirius und biss herzhaft in den Toast hinein. Verständnislos sahen ihn die um ihn herum sitzenden an. „Also bei dir gibt es doch Festessen oder?“, fragte James schließlich ein wenig verwirrt. Sirius lief ein wneig rot an und wünschte sich er hätte nachgedacht, ehe er geredet hatte. Natürlich konnten die Anderen nicht wissen, dass er nicht selten vom Tisch hoch in sein Zimmer geschickt wurde, dass er sowieso kaum etwas runterbrachte, wenn er mit der ganzen Familie an einem Tisch saß, dass dies das letzte unbekümmerte Frühstück für eine ganze Zeit sein würde. Nein, von alledem hatten sie keine Ahnung und sollten diese ja auch nicht haben. „Das war ein Scherz Leute“, lachte er. „Meine Güte, ich hab halt Hunger, nach der Rennerei am Morgen“, er warf James einen gespielt bösen Blick zu. So fröhlich weiter redend ging dann auch das Frühstück vorbei und man rannte hinauf in die Zimmer, kontrollierte ein letztes Mal, ob auch alles gepackt war wobei jedoch eine spannende Feststellung gemacht wurde. „Sag mal Remus, wo ist eigentlich dein Koffer?“ Jetzt wo Peter es sagte... Remus hatte weder Tasche noch Koffer auf dem Bodenstehen und seine Klamotten lagen so wohl geordnet wie eh und je in ihren Fächern. „Ich bleibe die Ferien über hier“, erklärte Remus mit einem matten, nicht sonderlich überzeugenden Lächeln. „Warum denn?“, wollte James natürlich sofort wissen. Irgendwie hatte Sirius das Gefühl, als wolle Remus darüber nicht reden, so ähnlich wie er selber... „Sagen wir... Zeitliche Differenzen... und ich will meinen Eltern keine unnötigen Schwierigkeiten bereiten.“, erklärte der blasse Junge mit leicht bedrückter Stimme. Sirius blaue Augen lagen einen Moment auf ihm. Wie es aussah würde nicht nur er ein einsames Weihnachten verbringen... nicht alle hatten eine tolle Familie mit der sie feierten... nicht alle wurden von lachenden Eltern in die Arme genommen, nein, Remus hatte ein ähnlich schweres Los gezogen wie er selber, nur das er sich, wenn er hier alleine auf seinem Zimmer saß nicht verstellen musste. „Was ist das denn für eine Erklärung?!“ James baute sich vor Remus auf „Nur, weil man etwas geplant hat sich nicht um seinen einzigen –du hast doch keine Geschwister?“ Remus schüttelte den Kopf. „um seinen einzigen Sohn zu kümmern. Und das an WEIHNACHTEN dem Fest der Liebe!“ Sirius wie auch Remus mussten simultan über James Worte schmunzeln. Es schien so typisch James mit so viel Eifer für jemand anderes zu kämpfen, gegen die Ungerechtigkeit der Welt anzutreten. „Es ist schon in Ordnung. Es war meine Entscheidung hier zu bleiben.“, erklärte Remus „Aber Danke.“ James schien mit dieser Antwort nicht zufrieden zu sein. „Gut, dann kommst du eben zu mir!“ Verwundert musterte Remus ihn, Sirius genauso. Damit hatte wirklich keiner von ihnen gerechnet. „Geht doch nicht, dass du hier zu Weihnachten alleine rumsitzt!“ „Danke, ich weiß das Angebot wirklich zu schätzen, aber es geht nicht. Wirklich das geht nicht. Vielleicht nächstes Jahr oder so... aber dieses auf keinen Fall.“ „Aber warum denn nicht?“ „James“, mischte sich Sirius schließlich ein „Lass es einfach, Ok.?“ James merkte einfach nie wann es reicht und schon oft genug hatte Remus ihn gerettet, jetzt war es mal umgekehrt. Dankbar lächelte der blässliche Junge Sirius zu. „Jetzt solltet ihr euch aber beeilen ihr drei, sonst verpasst ihr noch euren Zug. Ach wisst ihr was, ich begleite euch noch eben mit runter.“ Nach diesem Tag war Remus den Beiden vielleicht doch einen Schritt näher gekommen. Sonst hatte er so wenig geredet und wenn dann immer nur höflich und dezent seine Meinung geäußert. Jetzt.. jetzt hatte er wirklich geredet und... ja irgendwie fühlte sich Sirius ihm ein wenig verbunden. Remus hatte auch seine Probleme, so viel stand fest, und ohne Freunde war es sicher schwer diese zu bewältigen. Die 4 Trotten also gemeinsam über die Korridore zum Ausgang des Schlosses, wo einige Pferdelose Kutschen schon darauf warteten sie zum Bahnhof zu geleiten. Hier mussten sie sich dann also verabschieden. „Also Dann Remi. Wir schicken dir Briefe, dass du dich nicht so einsam fühlst“, meinte James ihm aufmunternd auf die Schulter klopfend. „Wieso denn einsam?“ Es war die fröhliche ausgelassene Stimme Alexis’, die es Remus verbot sich noch einmal bei James zu bedanken. „Er fährt nicht zu seinen Eltern“, erklärte James ihr, „Muss hier bleiben.“ „Ich weiß.“, meinte das Mädchen Schultern zuckend. „Darum frage ich ja: ‚Wieso Einsam’ ich bleib schließlich auch hier." Überrascht zog James eine Augenbraue hoch und auch Sirius wirkte milde überrascht. „Meine Erziehungsberechtigte gönnt sich einen Urlaub in Chile. Und außerdem feiern wir Weihnachten gar nicht, wir sind nämlich keine Christen sondern ... keine Ahnung was... jedenfalls hat meine Erziehungsberechtigte beschlossen, dass wir nur noch die Wintersonnenwende feiern, und die ist ja schon vorbei“ „Ach DARUM das Paket am 21.12. Wir haben uns schon gewundert und rum spekuliert.“ „Ja, James meinte es wären Spionageunterlagen“ „Von Aliens, Siri, das darfst du nicht vergessen! Die Aliens waren ein WICHTIGER Bestandteil der Vermutung“ „Wie konnte ich das nur vergessen?“ Alle lachten. Ja, die Jugend in der man über solchen Unsinn noch lachen durfte. „Wo ist denn dein Schatten?“ gemeint war Lilly, welche man eigentlich immer in Lexis Nähe fand, oder anders herum, wie man es nahm. „Ach deren Kutsche ist gerade abgefahren und da hab ich euch gesehen... ich dachte ich wünsche euch noch eine fröhliche Weihnacht und einen guten Rutsch ins Neue.“ Dabei zwinkerte sie ins besondere Sirius zu. „Also Remus, gehen wir.“ Der Junge nickte und wünschte den Aufbrechenden ebenfalls noch eine Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch und das wünschte man ihnen auch noch zurück, ehe man in die Kutsch stieg. Das Gepäck hatten sie in der Halle gelassen, genauso wie es beim Hinweg vom Gleis in die Türme geschafft wurde, wurde es nun von der Halle zu den Gleisen geschafft. Nach kurzer Zeit schon standen sie wieder da, diesmal jedoch war das Gleis verschneit und es waren weniger Schüler da. Ganz abgesehen davon, dass es Tag und nicht finsterste Nacht war. „Also dann hoffentlich ist noch ein Abteil frei“ James krempelte sich schon, im metaphorischen Sinne, die Ärmelhoch als: „Sirius! Da bist du ja, wir haben dich schon gesucht.“ Bellatrixe mit Anhang war plötzlich vor den beiden Jungs aufgetauscht. Auch Amea hatten sie schon im Schlepptau. „Du kommst dieses Mal mit in UNSER Abteil, verstanden?“ Sirius sah seine Cousine von unten herauf an, dann einen hilfesuchenden Blick in Richtung seines Bruders, welcher von all dem jedoch nichts mitzukriegen schien. „Ich glaube er weiß schon gut wo er sitzen will. Wenn ihr uns jetzt entschuldigen würdet, wir müssen noch einen Platz suchen.“ Wie gereizt James' Stimme klang, als er Sirius an der Schulter packte und mit sich ziehen wollte. Doch Lucius ergriff die andere Schulter. „Sirius, mein Lieber.. wir sind eine Familie, im weitesten Sinne, und da ich mit meinem Teil dieser über Weihnachten auch zu Besuch sein werde sollten wir uns doch verstehen... Ich bin sicher deine Mutter sieht das genauso...“ Ja seine Mutter.. wenn diese erfuhr, dass er sich Bellatrixe und Lucius widersetzt hatte... Traurig schaute er zur Seite, streifte dann aber James Hand von seiner Schulter. „Sirius?“, zweifelnd sah dieser zu wie sein Freund mit geknicktem Kopf zu seinen Verwandten ging „Sorry James... ich werde dir schreiben versprochen!“, wollte er noch sagen, doch schon hatte man ihn durch die Tür in den Wagon geschoben. Kapitel 6: Familienbande ------------------------ Mit zusammengeschränkten Armen saß Amea da, hatte sich den Fensterplatz geklaut und starrte trotzig nach draußen. Verständlicher Weise, denn es war ja nicht einmal so, als gehöre einer der Anwesenden zu ihrer Familie, im Gegensatz zu Sirius, welcher seinem Bruder hatte folgen müssen. Insgeheim wunderte Sirius sich auch, weshalb sie überhaupt hier mit ihm und den Anderen in einem Abteil saß… es sah ihr so gar nicht ähnlich… Er selbst wurde, ohne dass man ihn groß fragte, wo er sitzen wollte, zwischen Regulus und Lucius gesetzt, da Bellatrix den Fensterplatz für sich beanspruchte. „Endlich mal wieder Ferien“, ließ sich ihre schrille Stimme vernehmen. „Ich sag euch, noch einen Tag mit dieser Amanda und ich wäre verrückt geworden!“ „Amanda? Ist das nicht die, die seit neuestem mit dir rumhängt?“, fragte Rudolphus höflich und gesetzt. Bellatrix rollte mit den Augen, ganz nach dem Motto: ‚Männer verstehen das ohnehin nicht’. „Ja genau die.“, betonte sie, als müsse das alles sagen. Regulus hatte ein Buch hervorgeholt und begann stumm vor sich hin zu lesen, während Lucius halb genervt, halb amüsiert der Unterhaltung folgte. „Ich verstehe nicht ganz Bella.“ Erwiderte Rudolphus leicht verwirrt. Wer sollte das Mädchen auch schon verstehen, dachte Sirius insgeheim, sprach es jedoch nicht aus und starrte stattdessen höchst interessiert den grauen Boden des Abteils an. „Na hör mal, ihre Großmutter ist eine MUGGEL! Und überhaupt hat sie keinen Stil und nicht einmal halb soviel Talent wie ich in meinem Kleinenfinger!“ Diesen hob sie nun hoch, als würde das ihre Worte beweisen, ließ die Hand dann jedoch wieder sinken. „Wirklich? Ihre Großmutter ist eine Muggel? Also, wer hätte das gedacht?“, sagte er mit verächtlichem Tonfall. „Nicht wahr? Aber wenn man sich ihre Zaubertechnik ansieht dann verwundert einen das dann doch weniger.“ „Und warum hängst du dann mit ihr ab?“ Alle Augenpaare wanderten zur Seite und landeten bei Amea. Die starrte noch immer aus dem Fenster, hatte ihren Kopf gegen die Hände gelehnt und wirkte recht entnervt. Sirius musste schmunzeln. Ja, die Frage hatte sich unwillkürlich auch in seinem Kopf breit gemacht. Ein wenig erstaunt über die plötzliche und unverhoffte (oder unerhoffte… wie man es nahm) Unterbrechung sah Bellatrix das Mädchen an. „Nun, irgendwer muss sich ihrer doch annehmen“, antwortete sie schließlich spitz „Ich meine, ich tue damit schließlich eine gute Tat, nicht wahr? Nur ein Nicken von mir in ihre Richtung und ihr wurde eine Ehre zuteil, von der sie vorher nicht mal hatte träumen können. Ich meine, stell die mal vor DU wärst so ein armes Bündelnichts. Mitleid. Ja, ich würde sagen es ist Mitleid.“ Am liebsten hätte Sirius los gelacht. Bellatrix und Mitleid! Das war der Witz des Jahrhunderts. Es war purer Eigennutz, da war er sich sicher. Erstens erntete sie nun einen bewundernden Blick von Rudolphus „Du bist so selbstlos Bella.“, sagte er ihr noch und sie tat so, als habe sie dieses Lob gar nicht verdient. „Nun man muss halt auch etwas geben, nicht wahr?“ Und des Weiteren wettete Sirius darauf, auch wenn er seine Cousine eher vom Sehen her kannte, dass sie durchaus gerne die Hausaufgaben anderer Kopierte. Ja, wahrscheinlich war diese Amanda gar nicht so schlecht wie sie sie machte, aber das musste ja niemand wissen… „Findet ihr es nicht falsch? Ich meine das Mädchen fühlt sich vielleicht gar nicht so viel kleiner als ihr und ist gar nicht so viel schlechter.“ Gerade hatten Bella und Rudolphus wieder angefangen ‚normal’ zu reden, da unterbrach Ameas Stimme sie schon wieder. Sirius wunderte sich gewaltig woher das Mädchen diesen Mut nahm. Er hätte sich das nie getraut… „Oh doch Kleine, sie IST unter uns und das weiß sie auch und über jedes bisschen Aufmerksamkeit unserer Seits freut sie sich.“, antwortete Bellatrix so freundlich sie nur eben konnte. „Habt ihr sie schon mal gefragt?“, beharrte Amea und beeindruckte durch ungeheure Hartnäckigkeit. Nun Bellatrix schien weniger beeindruckt, als viel mehr genervt zu sein. Ihre schmalen langen Augenbrauen krümmten sich ein wenig, eine kleine Ader an der rechten Schläfe trat hervor und das gezwungene Lächeln hatte all seinen Charme, falls es den jemals besessen hatte, verloren. „Nein, haben wir nicht. Und du sicher auch nicht, also halte deinen-“ sie rang mit sich selbst nichts all zu unhöfliches zu sagen und brachte schließlich „süßen kleinen Schnabel, oder-“ „Oder was?“, fragte Amea provokant. Was war ihre Absicht? Vielleicht wollte sie ja nur solange nerven, bis sie aus dem Abteil flog und schließlich zu Lilly gehen konnte… vielleicht funktionierte das sogar, denn Bellatrix war nicht für ihre Geduld bekannt. Und auch nicht für ihre Kinderliebe… „Hör mal zu Kleines, wenn es nach mir ginge wärst du Vorlautes Gör schon lange nicht mehr in dieser Kabine! Kapiert? Also zeig gefälligst ein bisschen mehr Respekt und misch dich nicht in Dinge ein, die dich nichts angehen!“ Lucius ließ ein leicht amüsiertes Seufzen vernehmen „Bella, beruhige dich.“ Zwar war seine Stimme ruhig, freundlich und gesetzt und doch lag ein befehlender Ton in ihr. Amea drehte den Kopf, sah in Lucius' kalte blau-graue Augen. „Amea, du weißt dass dein Vater uns gebeten hat uns um dich zu kümmern.“, sagte er ruhig und freundlich doch in dem Gesicht des Mädchens, welches ihn trotzig und zornig ansah konnte man keinen Unterschied feststellen. „Also, mach uns keine Probleme, dann machen wir dir auch keine.“ Diese nett gemeint klingenden Worte war en eine überdeutliche Drohung an Amea. Wenn sie jetzt nicht still war so würden sie ihrem Vater eine Menge unangenehme Dinge erzählen und ihr Weihnachtsfest wäre auf jeden Fall gelaufen. Man konnte geradezu sehen, wie Amea nachdachte, wie sie Lucius für diese Worte verabscheute und sich auf die Unterlippebiss, um nichts entgegen zu setzen. Schließlich drehte sie den Kopf wieder in Richtung Fenster, wobei sie kurz Sirius’ anerkennenden Blick begegnete und für einen Moment schien es ihm, als hätte ein überlegenes Lächeln ihre Lippen umspielt. Das gab es einfach nicht! Warum traute Amea sich so etwas? War es ihr so egal wie ihre Familie auf derlei reagierte? Er kannte die Averies vom Hörensagen und sie waren durchaus eine anerkannte ‚reinrassige’ Familie von Magiern, mit welcher die Blacks versuchten sich gut zu stellen. Aber Amea… Amea passte in dieses Bild nicht hinein. Ok, er wohl auch nicht… jedenfalls tendierte seine Mutter dazu ihm das immer und immer wieder zu sagen… aber er hatte einfach Angst. Angst den Mund auf zu machen, denn er kannte die Strafen für Widerspruch nur zu gut. Aber, dass er jetzt hinter einem MÄDCHEN zurückstecken sollte passte ihm andererseits auch wieder gar nicht. Sie hatte sich getraut. Sie hatte die Stimme erhoben und er verkroch sich, versuchte nur den Boden anzustarren und nicht weiter aufzufallen. „Ich finde sie hat Recht“, ließ sich schließlich kleinlaut seine Stimme vernehmen, ehe er es hätte verhindern können. Überrascht drehten alle den Kopf nun zu ihm und er wünschte er hätte nichts gesagt. Auch Amea sah ihn aus ihren großen, hellbraunen Augen heraus an und erinnerte ihn daran, weshalb er das tat. „Ich meine… nur weil sie einen Muggel in der Familie hat heißt das noch lange nicht, dass sie schlechter oder besser ist als ihr.“ Ein wenig Festigkeit hatte er seiner Stimme verleihen können, doch bei weitem nicht soviel wie Amea es getan hatte und bei weitem nicht soviel, wie er sich gewünscht hätte. „Was ist das heute, Tag der aufmüpfigen?“, ließ sich Bellatrix hochnäsig vernehmen. „Ich verstehe, warum die Eltern uns gebeten haben mal ein Wörtchen mit ihnen zu wechseln. Deren Weltanschauung scheint ja völlig im Eimer zu sein!“ Noch immer lag Ameas Blick auf ihm und ein gewisser Zorn stieg in Sirius empor, als er die höhnischen Worte seiner Cousine vernahm. Zorn über ihre abfällige Art, über ihre ‚richtige Weltanschauung’. Wut darüber, dass er einfach ohne gefragt zu werden hier her gebracht wurde und nicht bei seinen Freunden bleiben durfte. All diese Wut die er nun schon lange mit sicher herum trug, Wut darüber, dass bei jedem eigenen Gedanken der er hervorbrachte er den Mund verboten bekam, dass er immer nur hörte wie toll Regulus doch war und ehe er wusste wie ihm geschah war es schon raus. „Ich denke EURE ist im Eimer!“ So er hatte es gesagt. Laut und energisch und ohne eine Spur von Angst. Nur Zorn. Nur Wut die ihm die Kraft gegeben hatte einmal seine Meinung zu sagen. Bellatrix lief rot an, Rudolphus Augen verengten sich, Lucius stützte lässig seinen Kopf auf die Hand und musterte seinen Sitznachbarn mit einem süffisanten Grinsen. Selbst Regulus schaute auf. „Sirius“, sagte er ernst. „komm eben mit.“ Er nahm seinen jüngeren Bruder bei der Hand und zog ihn aus dem Abteil in den Flur. Nur widerwillig ließ Sirius sich mit ziehen, die höhnischen und spottenden Blicke Lucius’ Bellatrixens und Rudolphus’ auf seinem Rücken spürend. Hinter ihnen schloss sich die Tür und Regulus drehte sich zu Sirius um, kniete sich, so dass er mit seinem Bruder auf einer Augenhöhe war und sah ihn aus runden Brillengläsern heraus an. „Was?“, fragte Sirius ein wenig trotzig. Seine Wut hatte sich noch nicht verflüchtigt, ja er war beinahe auf Streit aus. „So etwas gehört sich nicht.“, sagte Regulus ernst, jedoch gelassen und ruhig „Wenn wir jetzt wieder reingehen wirst du dich für das, was du gesagt hast entschuldigen.“ „Aber es stimmt doch was Amea gesagt hat! Außerdem hat er MICH beleidigt! Warum sollte ich dann nicht antworten dürfen?“ Regulus seufzte einmal mit geschlossenen Augen, atmete tief ein und öffnete sie wieder. „Es geht hier nicht darum, wer Recht hat oder nicht. Lucius ist der Sohn einer angesehenen und mächtigen Familie, hast du ihn zum Feind hast du auch den Rest von ihnen zum Feind, es wäre also klüger, nicht nur für dich, sondern auch den Rest deiner Familie, dich gut mit ihm, deiner Cousine und natürlich Rudolphus zu stellen.“ „Ich bin ein Black! Warum muss ich mich mit IHM gut stellen und nicht andersherum?“ „Weil du nun einmal der Jüngste bist und weil du nun einmal ohnehin schon mehr Arger, als sonst etwas gemacht hast. Man wird immer eher ihm, dem Musterschüler und perfekten Sohn, den Vorzug geben.“ Sirius stemmte trotzig die Hände in die Hüften und funkelte Regulus an. Immer dieselbe Leier. Er konnte nicht der ‚perfekte Sohne’ werden, den Platz hatte Regulus schon lange eingenommen. Inzwischen wollte er auch gar nicht mehr… er wollte… er wollte einfach nur er selbst sein dürfen, doch das schien für niemanden gut genug zu sein. „Das heißt nicht, dass ich meine Meinung ändern muss! Und entschuldigen erst recht nicht.“, entgegnete Sirius zornig. Sein Bruder schwieg einen Moment, die dunkelblauen Augen auf ihn gerichtet. „Hör mir zu“ Ernst waren seine Worte und eine ungewohnte Schärfe lag in der sonst so sanften und ruhigen Stimme „Du machst dir mit dieser Haltung keine Freunde und uns beiden nur Probleme. Ob du nun deine Meinung änderst oder nicht, ob du etwas von ihm oder einem anderen der dort sitzenden hältst, oder nicht ist egal. Es geht hier nur darum den Anforderungen gerecht zu werden und sich aus Schwierigkeiten heraus zu halten. Also, geh da jetzt rein und entschuldige dich für dein Betragen, ob nun ernst oder nicht ist dabei herzlich egal.“ Sirius Widerworte verstummten jäh, als Regulus diesen ungewohnten Ton einschlug. Eine Weile starrten sie stumm einander an, schließlich war es Sirius, der zuerst den Blick abwandte und damit aufgab. Sein Bruder erhob sich nun wieder, schenkte Sirius einen seltsamen, schwer zu deutenden Blick und öffnete die Schiebetür wieder. Sofort sahen ihn alle wieder an. Auch Amea war gespannt darauf, was die kleine Unterredung unter Brüdern bewirkt hatte. „Sirius hat euch etwas zu sagen.“, sagte Regulus, mehr zu Sirius, als zu den anderen, hatte seinen Arm an dessen Rücken, als fürchte er sein Bruder könnte Reißaus nehmen und gab ihm, nach einem Moment des Schweigens, einen kleinen Ruck. Sirius schwieg. Sein Blick traf den Lucius’; welcher über diesen Auftritt recht amüsiert zu sein schien. Regulus seufzte. So dickköpfig kannte er seinen Bruder gar nicht. „Er wollte sich entschuldigen, nicht wahr?“, fragte er Sirius noch ein wenig drängender. Das höhnische, überlegene Grinsen auf Lucius’ Gesicht wurde immer größer. Ja, er hatte die Macht. Sirius musste gehorchen, oder es bedeutete eine Menge Ärger… „Na los Kleiner.“, sagte er schließlich „Ich will es aus deinem Mund hören.“ Kurz schaute der Erstklässler zu Amea, welche leicht den Kopfschüttelte. Stille. „Sieh an. Also, einer von den Sturen“, schnarrte die schmeichelnde Stimme des Drittklässlers. „Mal sehen wie lange das noch hält.“ „Lucius ich muss mich für sein Betragen entschuldigen.“, sagte Regulus eilig und drückte Sirius auf seinen Platz ohne ihm noch einen Blick zu zuwerfen. „Spar dir das, Regulus. Ich weiß schon was ich davon zu halten habe.“ Den Rest der Fahrt sprachen weder Sirius noch Amea ein Wort, weder miteinander, noch mit den Anderen, welche sich über allerlei in ihren Augen belangsloses Zeug redeten, nicht ohne dann und wann einen abfälligen Kommentar über die zwei Anwesenden, oder deren Freunde fallen zu lassen. Und trotzdem sagte keiner der Beiden etwas. Vielleicht, weil sie eh auf taube Ohren gestoßen wären. Vielleicht, weil sie weiteren Ärger aus dem Weg gehen wollten… aber dennoch war es anders, als zu Beginn der Fahrt. Dann und wann trafen sich ihre Blicke, ein leises verstehendes Lächeln huschte über die Lippen und eine seltsame Verbundenheit war zu spüren. Eigentlich wusste er gar nichts über Amea fiel Sirius auf, während er so da saß. Sie war Einzelkind, das war ihm wohl bekannt. Ihr Vater war ein recht junger, erfolgreicher Unternehmer, reiste viel umher und die Mutter? Viel hatte er von dieser wirklich nicht gesehen bisher…. Sicher. Die Averies waren auch eine relativ alte Familie, nicht zu vergleichen mit den Blacks oder Malfoys, welche die absolute Elite bildeten, doch genossen die Averies, dank ihres recht schnell gemachten Vermögens doch ein recht gutes Ansehen, weswegen ihm ja auch eingebläut worden war, mit Amea gut auszukommen. Doch ob es in ihrer Familie tatsächlich so zu ging wie bei ihm wusste er eigentlich gar nicht, … wenn ihr Vater immer weg war, vielleicht hatte sie dann ja mehr Freiheiten als er? Oder konnte ihre Mutter ein schlimmerer Drachen als seine sein? Stunde um Stunde verging so. Irgendwann zwischendurch holte man etwas zu Essen heraus und die Sonne näherte sich unaufhaltsam dem Horizont. Schon eine Stunde, ehe der Zug um Halbacht in Kingscross ankam war der Himmel dunkel geworden. Weder Sterne noch der zunehmenden, fast vollen Mond konnte man durch die dicke Wolkendecke erkennen. Anscheinend war in London keine ‚weiße Weihnacht’ wie oben in Hogwarts, vielmehr regnete es in strömen, als die Schüler endlich aus dem Zug wieder auf die Gleise entlassen wurden, wo die Eltern sie schon sehnsüchtig erwarteten und in ihre Arme schlossen. Eigentlich hatte Sirius sich noch einmal davon stehlen wollen und sicher hatte Amea auch das Selbe geplant gehabt, doch sein Bruder machte ihm einen Strich durch die Rechnung, nahm ihn sofort bei der Hand und verhinderte somit einen letzten Abschied von seinem Freund. Was bei ihm Regulus war, war bei Amea Rudolphus (Bellatrix weigerte sich Amea auch nur anzusehen und Lucius… nun ihn fragte man gar nicht erst) welcher sie durch die Menge zog. „Hey Kleine nimm das mal“ Bella überreichte Amea noch eine Tasche zusätzlich zu dem Koffer, den sie nun irgendwie mit einer Hand ziehen musste „Nimm ’se doch selber. Ist schließlich deine Tasche, oder bist du zu schwach die alleine zu tragen?“, fragte Amea angriffslustig. „Das will ich überhört haben Kleine ich-“ Rudolphus nahm die Tasche in die andere Hand „Lass gut sein Bella. Bei der sind Hopfen und Malz verloren.“ Nach einigem Suchen fand man sie aber doch 4 Ehepaare. Zum einen waren da Redoric und Cynthia Malfoy, welche ihren Sohn willkommen hießen. Der Bruder von Sirius und Regulus’ Mutter Edward und seine Frau Clarice, gemeinsam mit ihrer jüngeren Tochter Narzissa nahmen Bellatrix zu sich. Insbesondere das kleine, blonde Mädchen rannte auf ihre Schwester zu, schien sich riesig zu freuen sie wieder zu sehen. Bei Amea war nur ein Elternteil anwesend und das war, wie es schien, die Mutter. Eine etwas pummelige Frau, welche sicher schon bessere Tage gesehen hatte. Alt wirkte sie, älter als sie eigentlich war und Ränder hatte sie unter den Augen, doch als sie ihre Tochter sah hellte sich der Blick ein wenig auf. „Amea Liebes.“ Sie ging auf sie zu. Das Mädchen sah sich kurz um „Und wo ist Vater?“ „Er musste noch zu einer Besprechung nach Ägypten und wird wohl nicht vor dem ersten Weihnachtstag heimkommen.“ Ameas Gesicht schien sich ein wenig zu entspannen und sie ließ sich sogar ein wenig von ihrer Mutter in den Arm nehmen. Diese jedoch spürte den missbilligenden Blick der anderen Elternteile auf sich, räusperte sich und erhob sich wieder „Ich hoffe du hast dich gut benommen.“ Zuletzt blieb nur noch das ziemlich steife und elegante Ehepaar in schwarz, auf welches Regulus und Sirius zugingen. Der Mann war Anfang 50, das schwarze Haar begann an einigen Stellen schon grau zu werden, ein schwarzer Schnurrbart verlieh dem ohnehin etwas kantigen Gesicht eine sehr militaristisches Aussehen und auch die breiten Schultern und der aufrechte Stand unterstützten diesen Eindruck. Die Frau hingegen war deutlich jünger, vielleicht Mitte dreißig. Das lange schwarze Haar war sorgsam und elegant hoch gesteckt. Hübsch war sie, das musste man ihr lassen. Sein Aussehen hatte Sirius eindeutig von ihr geerbt, mit dem runden Gesicht, den großen blauen Augen und den feinen Augenbrauen, welche jedoch in stummen Ernst zusammen gezogen waren. Ein elegantes schwarzes Kleid, das bis oben geschlossen und natürlich wie es sich geziemte bis auf den Boden ging war von einem braunen Pelz verdeckt. Die perfekte, elegante Magierin, jedoch kühl und abweisend in Erscheinung, ihr Gesicht gekennzeichnet von Hohn und Verachtung, die sich nicht mehr wegwischen ließen. „Willkommen zurück“, sagte sie sachlich, so als gehe sie im Kopf eine Liste von Phrasen durch, die man in einer solchen Situation zu sagen hatte. „Ich hoffe es gab keine Probleme während der Zugfahrt.“, ließ sich sein Vater vernehmen und trat nun ebenfalls hervor, während des Satzes musterte er jedoch vor allem Sirius. Als habe Lucius nur auf diese Frage gewartet erhob er die Stimme „Ja aber wisst Ihr, Mutter, die Blacks scheinen ja einige Probleme mit der Erziehung ihrer Kinder zu haben, wenn ich nur daran denke, was ihr jüngster erst heute hatte verlauten lassen.“ Natürlich durchbohrte der eisige Blick seiner Mutter ihn sofort. „So, was hast du ihm denn an ‚verlauten lassen’?“, fragte sie fast schon zischend. „Er sagte-“ „Ich habe ihn gefragt, nicht dich.“ Unterband die Frau ihren Sohn und richtete ihren Blick nun wieder auf Sirius, welcher versuchte ihm trotzig stand zu halten, was ihm jedoch nicht wirklich gelingen wollte. Natürlich horchte alles auf und wartete auf Sirius’ Antwort, auch wenn das natürlich niemand zeigte. Lucius und sie Familie taten so als befielen sie dem Haus Elf gerade den Koffer zu holen und unterbrachen ‚deshalb’ das Gespräch, Bellatriexens Familieverstummte ebenso und murmelten etwas, was Sirius nicht verstehen konnte. „Ich warte.“, sagte seine Mutter leicht gereizt. Sie wusste, dass sein bBetragen auf sie zurückfallen würde. Sie musste ihn also hier und jetzt vor den anderen Maßregeln, oder man glaubte es seien tatsächliche ihre Erziehungstechnischen Fehler. „Antworte deiner Mutter, wenn du gefragt wirst!“ befahl sein Vater. „Ich habe gesagt, dass nicht meine, sondern die Weltanschauung von ihm und den anderen nicht richtig sei weil-“ „Wissen sie Mrs. Black. Es wäre wirklich keine große Sache, sicher ist das junge Blut mit ihm durchgegangen, doch er sah ja nicht einmal den Fehler ein und entschuldigte sich nicht.“ Die Frau wurde weiß vor Wut, trat einen Schritt nach vorne, das Gesicht zu einer grimmigen Maske verzogen. „Aber Mutter ich-“ „Das reicht. Ich habe genug gehört. Eigentlich wollte ich ja heute abend mit dir und Regulus Essen gehen, aber das hast du dir damit verscherzt. Du wirst in deinem Zimmer darüber nachdenken.“ Unterbrach ihn seine Mutter. Ja, was interessierte sie schon weshalb Sirius so etwas gesagt hatte? Er hatte ein Abteil von wichtigen Kindern von wichtigen Famielien beleidigt, das war das einzige was in ihren Ohren zählte. „Nun nicht, dass Amea besser gewesen wäre“, ließ sich nun Bellatrix verlauten, welcher der Auftritt Malfoys wohl recht imponiert hatte. „Aber was erwartet man schon? Sie sind schließlich in Griffindor gelandet… der schlechte Einfluss ihrer so genannten ‚Freunde’, wie dieses Schlammblut Evans, oder dieser Potter Junge.“ Ameas Mutter wandte sich sofort zu ihrer Tochter „Was muss ich da hören Liebes? Das wird deinen Vater gar nicht erfreuen! Darüber werden wir daheim noch reden müssen.“ Clarice Black verzog das Gesicht bei diesen Worten ‚daheim darüber reden’ hieß nicht viel und schließlich war IHRE Tochter beleidigt worden. Ja die gute Mrs. Avery hatte noch eine Menge zu lernen was das Leben in diesem Kreis bedeutete. „Potter?“, wandte sich unterdessen Sirius’ Vater an diesen „Der Sohn von diesem Tunichtgut Michael? Das ist beinahe so entwürdigend, wie jemand unreinen Blutes. Ich dachte ich und deine Mutter hätten uns klar ausgedrückt, ehe wir dich auf dieses Internat geschickt haben.“ „Aber Vater ich-“ „Kein ‚aber’ ich will nichts mehr davon hören. Halt dich in Zukunft von diesem Potterjungen fern verstanden?“ Zornig sah Sirius erst seinen Vater und dann seine Mutter an. Ja Bellatrix und Lucius hatten erreicht, was sie erreichen wollten. „Antworte deinem Vater gefälligst“, feixte seine Mutter. „Ja Sir.“, erwiderte Sirius ohne auch nur einen Moment daran zu denken James wegen dieser dummen Vorschrift fallen zu lassen. Als könnten sie etwas dagegen tun, dass er mit ihm redete, wenn er erst mal wieder in Hogwarts war. „Nun es reicht, gehen wir zu den Autos. Kreacher wird sich um das Gepäck kümmern“ die kleine, gebückte und etwas hutzelige Figur des Hauselfen kam hervor, verneigte sich stumm vor seiner Meisterin und holte die Koffer welche, mit ihm und einem lauten Knall verschwanden. Dann gingen die Familien, eine nach der anderen, durch die unsichtbare Schranke, die das Gleis 9 ¾, welches sich nun allmählich leerte, von dem Rest des Bahnhofes trennte. Während man in Richtung Autos ging sprach man über die weihnachtliche Planung. Die Malfoys luden zu einem Ball am zweiten Weihnachtstag ein und die Blacks (Clarice und ihr Gatte) organisierten die Silvester Party in ihrem Anwesen etwas außerhalb der Stadt. Schließlich erreichte man die geparkten Wagen und man wusste auch sofort, welches die Autos waren, die zu den reichen Familien gehörten. Denn schließlich hatten sich nicht wenige Menschen einen Blick auf die Prachtexemplare erlaubt.. Das war zum Einen der auffallende rot-goldene Rolls Royce, ein sehr exklusives Stück, handelte es sich doch um einen der drei einzig gebauten Wagen des ‚Phantom II Continental’ einem Sport Roadster von 1932, auf welchen Amea und ihre Mutter zusteuerte. Noch verabschiedete die Frau sich mit einem höflichen Lächeln und einem „Eine frohe Weihnachten Ihnen allen. Man sieht sich dann ja.“ Amea winkte Sirius noch schnell einmal zu und noch ehe er hätte zurückwinken können war die Tür geschlossen und der Chauffeur fuhr an. Dann gab es noch die ältere, jedoch nicht weniger noblere und sicher teurere Ausgabe des doch recht neuen Rolls Royce und zwar einen galanten grünen Bentley des Typs 49 (Nun, eigentlich war der 49 ein Zweisitzer, doch man staunte nicht schlecht wie viele Personen dort Platz fanden) aus dem Jahre 1931 mit silberner Karosserie und sogar dem Emblem der Malfoys an der Tür, in welches nun die Dreiköpfige Familie stieg, natürlich nicht, ohne einen angemessenen Abschied. Rudolphus und seine Familie hatten nicht wie die Vorgänger einen klassischen Englischen Wagen, sondern waren mit einem nicht minder beeindruckenden oder teuren Bugatti aus Frankreich hier. Blau glänzte der Lack, schwarz war das Verdeck und golden die einzelnen Stücke wie Knauf oder die Umrandung der Scheinwerfer. Auch Bellatrixens Familie hatte sich bei den ausländischen Firmen umgesehen und sich schließlich für einen BMW 328 Roadster in einem eleganten Weiß entschieden. Natürlich in einem stilvollem Schwarz stand da noch das größte der Autos, ebenfalls ausländischer Herkunft und das neueste Modell von den Anwesenden Wagen, jedoch deswegen bei weitem nicht in Eleganz und Pracht nachstehend. Im Gegenteil der Mercedes-Benz 770K der legendären Pullimann Serie. Dies war der Wagen in den nun Sirius einsteigen musste, dicht gefolgt von seinem Bruder, Mutter und Vater, welche sich nur schnell noch vom Rest verabschiedete, ehe nun auch dieser Motor ansprang, wie ein Kätzchen schnurrend, und von dem Chauffeur in erstaunlichem Tempo und ohne Probleme des Ferien- und Feiertagsverkehrs durch London gesteuert wurde. Die Fahrt redeten die Eltern über die Familie Avery, wobei Sirius, hörte er auch sonst nur ungern den Gesprächen seiner Eltern zu, die Ohren spitzte. „Hast du das Auto gesehen?“, fragte Jonathan Black, wobei er sich Mühe gab die Begeisterung aus seiner Stimme zu verbannen. „Ja habe ich, blind bin ich ja noch nicht Liebling.“, erwiderte seine Gattin Mildret ohne eine Miene zu verziehen. „Das war ein Rolls Royce, ich habe gehört für dieses Prachtstück haben die Muggelarbeiter 18 Generationen gebraucht und letztlich wurden gerade mal 3 Stück hergestellt. An so einen Wagen heranzukommen ist geradezu unmöglich.“ „Was nur für ihre Inkompetenz spricht. Außerdem: irgendwer muss die drei ja besitzen. Nicht wahr? Und da die Averies noch nicht allzu lange offiziell zu der Highsociety gehören“ eine nicht unbedingt schmeichelnde Umschreibung dafür, das es sich um ‚Neureiche’ handelte „versuchen sie somit die Aufmerksamkeit auch sich zu lenken und dass durch ihr Geld und den Sachen die sie sich leisten können.“ Das Wort ‚Angeber’ würde seiner Mutter natürlich nie in den Mund nehmen, doch Sirius war sich recht sicher, dass es das war was sie damit aussagen wollte, und das, obwohl sie doch nicht besser war, oder was sollte dieses neue teure Auto, nur um die Kinder vom Bahnhof abzuholen? Aber das sagte er natürlich nicht und schaute lieber hinaus ins graue London, durch welches sie nun in Richtung Grimauld Platz Nr. 12 fuhren. Noch eine Weile redeten sie weiter und so erfuhr Sirius, dass Ameas Vater gar nicht ihr leiblicher Vater war. Ihre Mutter war vorher schon einmal jung verheiratet gewesen, doch durch einen bedauerlichen Unfall vor 4 Jahren war er wohl ums Leben gekommen. Vor gut einem Jahr hatte sie dann Mr. Avery kennen gelernt und so hatte sie in die Familie eingeheiratet. Nun das erklärte natürlich einiges. Amea war nicht, wie er, in eine konservative Familie hineingeboren worden, hatte gelernt für sich zu sprechen und nun versuchte ihr Stiefvater natürlich sie nach seinen Vorstellungen umzuformen, doch wie es schien verlief nicht alles wie geplant. Dann kam der Wagen auch schon zum Stehen, die Familie stieg aus, der Chauffeur fuhr weiter den Wagen neben einigen anderen in der Garage zu parken. Das Haus war recht alt und aus Backstein, man konnte von Außen erkennen, dass es dreistöckig war, plus natürlich noch Keller und Dachboden. Schwarze flache Ziegel bildeten den Dachgiebel und schwarze Fensterrahmen standen vor roten oder blauen Gardienen. Überhaupt wirkte das Haus sehr düster in seiner Erscheinung und hatte schon vom Aussehen her etwas magisches, was nicht zuletzt an der schwarz lackierten Tür und dem silbernen Türgriff, der die Form einer Schlange hatte lag. Neben der Tür hing ein reichlich verschnörkeltes Schild mit der Aufschrift ‚12’. Der schwarze Briefkasten hatte das Emblem der Blacks darauf, ein weißer Kreis in welchem eine schwarze Lilie war. Sirius’ Mutter ging zur Tür, welche auch sofort aufglitt und einem die große Eingangshalle offenbarte. Groß war tatsächlich das richtige Wort. Groß und hoch. Man musste sich einfach fragen, wie ein Raum im ersten Stock, welcher von außen nicht hatte erahnen lassen, dass er so hoch sein könnte es tatsächlich war. Ein prachtvoller goldener Kronleuchter ging von der Decke, die vielen Kristalle, welche von ihm herunter baumelten reflektierten das Licht, welches durch die Fenster hinein traf, brachen es und verteilten es über den ganzen gekachelten Steinboden, welcher die Schritte, der nun eintretenden Familie klacken und in der Hall wiederhallen ließ. Kalt wirkte dieser Raum, einem Museum nicht unähnlich. An den Wänden waren viele Portraits von verstorbenen Blacks zu finden welche nun, da die Tür sich öffnete Haltung annahmen und, wie Sirius sich überlegte, wohl einen Wettbewerb darum veranstalteten, wer am döfsten aussah... wie sie die Brust rausstreckten, die Köpfe hoben oder mit den Fächern wedelten erinnerten sie den Jungen mehr denn je an aufgeblasene Luftballons, nur das sie leider nicht einfach davon flogen, egal wie abgehoben sie auch waren. Ihre Bemühungen fanden allgemein keinen Anklang, die Hausherrin ließ sich nur von einem Diener den Mantel abnehmen und Schritt ungeachtet der Anstrengung ihrer Verwandten würdevoll durch den Raum, dicht gefolgt von ihrem Gatten. Nun zumindest eines standfest: nach Weihnachten sah es nicht aus, eigentlich sah gar nichts anders aus als sonst, wie Sirius leicht enttäuscht feststellen musste, aber das war ja nichts Neues. Außerdem würde ja erst morgen Heiligabend sein, was bedeutete, dass Morgenfrüh die Dekorateure kommen und alles für die bevorstehenden Feierlichkeiten fertig machen. Die Familienmitglieder würden sich die Hände jedenfalls nicht dreckig machen, soviel stand fest. „Regulus, in einer halben Stunde werden wir essen gehen, zieh dich solange zurück und mache dich fertig“, der Junge nickte stumm und ging die hölzerne Treppe gegenüber des Einganges hoch in sein Zimmer. Sirius blieb stumm stehen, darauf wartend, dass seine Eltern das Wort an ihn richten würden, doch erst als man das leise Klacken einer zufallenden Tür vernahm wendete seine Mutter sich zunächst an ihren Mann. „Ich werde das regeln, kümmere du dich nur um deine Arbeit Schatz.“ Er nickte, gab ihr einen flüchtigen dezenten Kuss auf die Wange, mehr weil man das als Ehepaar wohl so machte, als aus Zärtlichkeit und verließ den Raum durch eine der Türen, die aus der Halle führten (Sechs waren es an der Zahl und die meisten wurden elegant durch einen roten Seidenvorhang verdeckt). Tja, so war das bei den Blacks, der Vater war der Herr im Hause, er regelte Finanzen, arbeitete, aber was die Familie betraf so war die Frau der Boss. Mildret und Jonathan hatten sich darauf geeinigt, dass sie für die Erziehungsfragen zuständig war und er für das Geschäftliche und daran hielten die Beiden sich auch. Nun stand Sirius alleine mit ihr in dieser großen Halle, welche ihm in diesem Moment doch enger, als jeder Raum erscheinen wollte, und starrte sie von unten herauf an. Wie groß sie wirkte. Groß und finster in ihrem eleganten hochgeschlossenen Kleid und dem hochgesteckten Haaren. „Komm mit“, befahl sie ihm und die Worte wurden von einer Wand zur anderen geworfen. Das Tuscheln, welches unter den Portraits begann machte die Sache auch nicht leichter für den Jungen, während er seiner Mutter durch eine der Türen (natürlich einer anderen, als die durch welche sein Vater gegangen war) ins das ‚Bestrafungszimmer' führte. Natürlich hieß es nicht wirklich so, in Wirklichkeit war es das ‚Büro’ seiner Mutter, aber für Sirius war es und würde es immer das ‚Bestrafungszimmer' bleiben und weshalb war auch recht offensichtlich. Der Raum war nicht sonderlich groß und alles andere als hell und freundlich. Ein großer, ehrfurchtgebietender dunkler Schreibtisch stand in der Mitte des Zimmers, er war so groß, dass Sirius kaum drüber hinweg sehen konnte. An den Wänden waren einige Regale aufgestellt, einige enthielten Bücher, welche gefährlich nach schwarzer Magie aussahen. Sirius hatte es nie gewagt während er in das dunkle stickige Zimmer kam sich die Titel näher anzusehen doch vermutete er das Titel wie ‚Kinderquälen leicht gemacht’, ‚Wie breche in den Willen meines Kindes’, oder ‚Erziehung für Sadisten’ zufinden waren. Doch das war bei weitem nicht alles, was sich in diesem Zimmer finden ließ. Einige seltsame Instrumente standen in den Regalen, einige nicht sehr freundliche aussehende Instrumente, von denen Sirius niemals wissen wollte, wofür sie gut waren. Zum einen war das ein seltsames metallenes spitzes und langes Ding, einem Insekt nicht unähnlich, welches unter einer Glasskuppel gefangen war und verdammt scharf aussah, dann waren das noch Teile, die Zangen ähnlichen sahen, obwohl es aber keine sein durften, denn Zangen waren in einem Haushalt der durch Magie gemeistert wurde recht unnötig, was die Frage aufwarf wofür diese Dinger also nun gut waren (denn dass seine Mutter Muggel Gegenstände aufbewahrte war vollkommen ausgeschlossen). Dann gab es noch eine ominöse silberne Puderdose, von der Sirius bezweifelte, dass sie Puder enthielt, einige Gläser mit seltsamen Inhalten die verdächtig nach irgendwelchen ausgetrockneten Lebewesen aussahen und derlei mehr. Das wohl Grässlichste im Raum jedoch war die Uhr. Sie stand in der Ecke, direkt so, dass man sie immer anstarren musste wenn man, wie Sirius in diesem Moment, vor dem Schreitisch stand. Das Zifferblatt war schon gelb, die Zahlen aus schwarzem Messing und extrem verschnörkelt, so dass es Sirius lange schwergefallen war die Zahlen überhaupt zu entziffern. Auf ihr thronte eine große, schwarze Fratze, wahrscheinlich eine Art Gargoyl, der einen zu beobachten schienen aus den düsteren leeren schwarzen Augenhöhlen heraus, welche durch das ungünstig fallende Licht noch tiefer und bedrohlicher wirkten. Dazu kam das Ticken des unregelmäßig zur Seite schwingenden Pendels, welches die Zeit noch zu straffen schien. Es war wirklich ein seltsames Ticken, das Pendel war rechtslagig, sprich, nach Rechts schwing es nicht so lange wie nach links, brauchte jedoch dennoch immer genau eine Sekunde und ging niemals falsch. Durch diese Rechtslagigkeit jedoch wurde das Ticken der Sekunden verzerrt, man hörte, also nicht wie gewöhnlich ‚Tick, tack, tick, tack’ sondern ‚Tick Tack-Tick Tack-Tick Tack-Tick...“ und einmal die Stunde ließ die Gargoyle Figur ein schreckliches Stöhnen erklingen, was wohl den Gongschlag ersetzte. Wie immer lagen die blauen Augen des Jungen erst einen Moment auf der Standuhr und wie immer war erst einmal Totenstille und nur das unregelmäßige Ticken der Uhr zu hören. Wie es der Zufall so wollte ‚schlug’ es schon nach kurzer Zeit neun Uhr und ein dumpfes, raues Stöhnen erfüllte den Raum, dann wieder nur noch das Ticken und seine Mutter welche sich inzwischen hinter dem Schreibtisch, ihrer persönlichen Festung, von welcher sie gerne von Zeit zu Zeit heißes Pech auf die Anderen goss, aufbaute. „Also Sirius, ich hoffe du weißt weshalb du hier bist.“ „Weil ich Gebrauch von dem Recht nach Redefreiheit gemacht habe?“, stieß es ihm heraus, ehe er darüber nachdachte. Das halbe Jahr hatte er zum größten Teil mit James verbracht und der hatte allerlei Unsinn angestellt. Nicht selten waren sie mit einpaar anderen Jungs bei McGonnagal im Büro gelandet und er selbst hatte nicht selten etwas in der Art erwidert. Was bei der Lehrerin zu einem leichten Schmunzeln geführt hatte war jedoch reiner Selbstmord bei seiner Mutter, deren dünne Augenbrauen sich nun wie zwei bedrohliche schwarze Gewitterwolken zusammen zogen und Blitze aus den kalten blauen Augen auf ihn zu zuschießen schienen. „So, da hält sich wohl einer für besonders gewitzt?“, fragte sie kalt „hast wohl ein paar neue Sprüche gelernt was?“, fragte sie weiter ihn nicht aus den Augen lassend. Sirius schwieg. Als hätte er nicht vorher schon genug Schwierigkeiten gehabt... er hätte Hausarrest bekommen und das wäre es dann auch gewesen, natürlich neben einer Standpauke darüber wie man sich zu verhalten hatte, doch nun. „Nun gut, wir werden dir diese Flausen schon austreiben mein Freundchen.“, sagte sie Mutter, holte einen Zauberstab heraus und sagte ‚Accio’. Ein Prügel flog auf den Jungen zu. „Vorbeugen“, bellte die Frau. Sirius tat wie ihm befohlen „Gut, dann sag mir mal noch einpaar Sprüche. Er schwieg. „Na komm schon, ich warte. Das wird doch nicht alles gewesen sein, was man dir beigebracht hat.“ Ein Schlenker mit dem Stab, ein Schlag auf den Hintern. „Vielleicht hast du ja über mich geredet?“, fragte die Stimme kalt „Hast dich wohl über deine ‚unfaire’ Mutter ausgelassen?“ Noch schwieg Sirius, biss sich auf die Lippen, als der nächste Schlag folgte. So ging es weiter, sie legte ihm Wörter und Unverschämtheiten in den Mund (teilweise durch aus richtige) und für jeden gab es einen Schlag. So ging es Schlag auf Schlag auf Schlag, und das einzige, was Sirius ansehen konnte war der Gagoyl, welcher ihn heimisch auszulachen schien. Aber eines schaffte er, etwas, was er noch nie geschafft hatte. Er schrie nicht einmal. Egal wie sehr es brannte und weh tat. Er schwieg, hielt die Tränen, die in seinen Augen Aufstiegen zurück und gab keinen Mucks von sich, bis das Prozedere vorüber war. Wie viele Schläger er bekommen hatte wusste er nicht, aber dafür genau wie lange es gedauert hatte. Die Figur stöhnte und leitete somit die halbe Stunde ein aber Sirius war sich sicher, hätte seine Mutter nicht geplant heute noch auszugehen, so hätte sie locker noch eine halbe Stunde oben drauf legen können. So wurde er aber fürs Erste entlassen. „Jetzt kannst du ohne Essen ins Bett gehen, Kreacher hat strengste Order dir nichts zu geben, wie sehr du auch bettelst und natürlich wird die Tür verriegelt.“, sagte die Frau. Am liebsten hätte Sirius einen frechen Kommentar wie ‚Ja, ja ich kenn das Prozedere’ entgegnet, doch hatte er die Zähne noch fest zusammen gebissen und fürchtete, wenn er die Starre löste würde er anfangen vor Schmerzen los zu brüllen und den Triumph wollte er seiner Mutter dann doch nicht gönnen. Nun immerhin war es überstanden und er konnte das stickige Zimmer, ja wie er diesen Geruch, was auch immer es sein mochte, verabscheute, die stehende Luft, welche diesen Eindruck, das die Zeit hier einfach anders verlief als in anderen Räumen verstärkte, verlassen. Und beachtete man, dass er sich in dem Haus einer uralten Magierfamilie befand, mochte das sogar stimmen, herausgefunden hat Sirius das jedenfalls nie. Er wurde von seiner Mutter hinaus geschoben. Diese schloss den Raum hinter sich sorgfältig ab und geleitete ihn noch hoch, wohl um persönlich sicher zu gehen, dass er auch ja in seinem Zimmer und nicht sonst wo landete, und um die Tür mittels eines Zaubers magisch Ausbruch-sicher zu machen, jedoch nicht, ohne vorher den Zauberstab einzusammeln. Gesetz hin oder her, in einem Haus wie diesem gab es soviel Magie, woher sollte das Ministerium wissen, ob es der Hauself oder nicht ein anderes Mitglied der Familie war, das gezaubert hatte? Nein, das war ihr zu unsicher und so wurde das Zauberutensil in ihr Zimmer verbannt. „Wir werden spät wiederkommen. Morgen wir Kreacher dich zum Frühstück wecken.“, kündigte sie an und schloss anschließend die Tür. Kein ‚gute Nacht’ wie James, Remus und Peter es ihm in Hogwarts immer gewünscht hatten ehe sie das Licht ausmachten um dann doch noch mindestens eine Halbestunde weiter zu reden. Kein: ‚Schöne Träume’ oder ‚Schlaf gut’. Nur er, der alleine im seinem kleinen, spartanisch eingerichteten Zimmer auf einem harten Bett lag. (Seine Mutter hatte eine Regel, wenn er etwas nicht so tat wie sie es wollte oder sonstige Fehler beging, so wurde sein Zimmer einen Tick ungemütlicher, einen Tick kleiner. Spielsachen besaß er ohnehin so gut wie keine, nur einpaar Bücher, die er aus schierer Langeweile gelesen hatte auch wenn er sie hasste und sein großer Schatz war ein Comicbuch, das seine Lieblingstante Andromeda ihm geschenkt hatte, ehe sie aus der Familie geworfen wurde, weil sie einen Muggel geheiratet hatte. Ansonsten besaß er nur das nötigste: Ein Bett, einen Schrank für die ausgewählte Garderobe, einen Schreibtisch mit Feder und Tinte bereit und schließlich ein kleines Fenster, durch welches nun doch für einen Moment der Mond hinter einer dicken Wolke hervorlugte, als wolle er dem kleinen Jungen sagen, dass er hier nicht alleine im dunkeln lag, denn silbern und hell war der Schein des fast vollen Mondes. ‚Zwei Wochen’, dachte Sirius, nahm die Decke und zog sie über sich, lag bäuchlings auf seinem Bett und versuchte die Schmerzen in seinem Gesäß zu verdrängen. ‚2 Wochen’. Nach schier endloser Zeit schaffte er es schließlich doch und schlief und träumte davon endlich wieder in Hogwarts zu sein, träumte James käme und sprenge ein Lach in die Wand und da hin Alexis und grinste ihn doof an und sagte ihm jeder sei seines eigenen Glückes Schmied und dann kam ein Ball auf ihn zugeflogen dem er nur gerade ausweichen konnte und der dem Gargoyl den Kopf abschoss und Remus der ein Buch nahm und erklärte, dass völliger Mist darin stehe, dass die Königin von England gar nicht Mildret hieße sondern Elizabeth und mehr solcherlei an das er sich am nächsten Morgen nicht erinnern sollte. Kapitel 7: Weihnachtsferien --------------------------- „Lieber James“ Sirius hielt einen Moment inne, starrte die beiden Worte an. Schließlich griff er in seine Hosentasche und zog etwas, das einem Radiergummi verdammt ähnlich sah heraus und strich über die schwarze Tinte, welche wie von Zauberhand verschwand. „Hallo James“ Wieder wurde die trocknende Tinte einmal kritisch beäugt, doch blieb die nicht lange auf dem Papier, bis der Tintengummi wieder über sie gestrichen wurde und das Papier so weiß machte wie zuvor war. Briefe schreiben war einfach nicht sein Ding. Er hatte ja auch selten welche geschrieben und erst recht nicht an Personen in seinem Alter, oder gar ‚Freunde’. Dies war also eine Premiere für ihn und irgendwie schien er damit überfordert zu sein. Nach einem kurzen Überlegen tunkte er die Feder zum dritten Mal in das Tintenfass und setzte die Spitze auf das weiße Papier, mit dem Erfolg sie dort, solange regungslos zu halten, dass nur ein großer schwarzer Tintenfleck entstand, welchen Sirius entnervt mit dem Tintengummi wegwischte, als wäre er nie dort gewesen. Mit einem Hauch Genervtheit schmiss er die Feder zurück in das Tintenfass und starrte das weiße Papier mit der schwarzen Lilie am rechten unteren Rand vorwurfsvoll an, als verhindere eben dieses das Weiterkommen seines Briefes. Letztlich griff er doch wieder nach dem schwarzen Federkiel und begann zu schreiben: „Hi James Hier der versprochene Brief. Danke für deinen, er ist hier gut angekommen. Hört sich so an, als wäre dein Weihnachtsfest schöner gewesen, als das Meinige.“ Schon wieder kam er ins Stocken. Nein, das konnte er nicht schreiben, denn dann würde eine lange Erklärung folgen, weshalb sie nicht unbedingt ‚prickelnd’ gewesen war... Sirius dachte bitter an den Heiligenabend, wo sie zu viert unter dem gigantischen, Silber geschmückten Baum gesessen hatten mit Mienen, als handle es sich um eine Beerdigung der sie da beiwohnten und einander die lieblos ausgesuchten Geschenke überreichten. Nun das war noch besser gewesen, als der darauffolgende erste Weihnachtstag, wo die Familie gekommen ist. Seine Tante Andromeda hatte ihm sogar einen Fußball geschenkt (Wenn auch per Post, da sie als 'Bluttsverräterin' nicht aus Familien Feiern eingeladen wurde), doch lange hatte dieser unter den Augen seiner Mutter natürlich nicht überlebt und somit war das einzige bisschen Licht schnell ausgelöscht worden. Und dann war da noch dieser Ball gewesen, wo seine Mutter ihm sagte er dürfe nur etwas vom Buffet nehmen, wenn er sich ordentlich verhalten würde, sprich dumm lächeln und zu allem was man ihm erzählte ‚Ja’ und ‚Amen’ sagen. Nach etwa zwei Stunden hatte er sich seinem Hunger ergeben müssen und hatte dumpf und falsch gelächelt, wie man es von ihm erwartet hatte. Aber immerhin etwas gutes hatte der ganze Trubel. Seine Mutter war zu sehr mit den Gästen beschäftigt gewesen, als dass sie ihm viel Aufmerksamkeit schenkte, was seltsam befreiend gewesen war. Behände radierte Sirius jedenfalls den letzten Satz weg, tauchte die Feder erneut in die schwarze Flüssigkeit und schrieb schließlich weiter. „Bei mir war Weihnachten recht ruhig. Meine Geschenke waren allerdings nicht so überragend wie die deinigen. Eines siehst du gerade an. Ja, das Papier war das Geschenk meines lieben Bruderherzens und dazu noch einpaar neue Federkiele und Tinte in verschiedenen Farben. Von meiner Mutter bekam ich zwei Festumhänge, für die Festivitäten, welche größtenteils ja schon vorbei sind, und was die restliche Verwandtschaft anbelangt waren sie ähnlich Einfalls reich. Beliebt waren natürlich auch Bücher über irgendwelche Magischengeschöpfe, Lexika oder Formelsammlungen zumal ich ja jetzt mein ersten Jahr in Hogwarts begonnen habe. Vielleicht sollte ich Remus das ein oder andere Werk mitbringen. Momentan bin ich mit meiner Familie auf dem Anwesen meines Onkels und dessen Frau, da hier heute Abend die Silvesterparty steigen wird. Amea und Familie werden übrigens auch da sein. Die letzte Woche bis zu den Ferien werden wir wohl wieder zurück nach London fahren. Was deine Frage betrifft, ob wir uns treffen könnten so muss ich wohl leider dankend ablehnen, weil meine dumme verkorkste Familie dich für schlechten Umgang für mich hält und mir allgemein verboten hat dich auch nur in der Schule zu sehen, worauf ich aber nichts gebe, aber da sie mich leider in diesem schrecklichen Haus einsperren können werde ich es wohl auch kaum schaffen einfach abzuhauen. Trotzdem danke.“ Natürlich wurde der ganze Rest des Satzes ab ‚Dankend ablehnen’ wieder wegradiert und durch ein umgängliches „Meine Mutter möchte noch etwas Zeit mit der Familie verbringen.“ ersetzt. Dann noch ein frohes Fest nachträglich und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Noch musterte Sirius den Brief eine Weile. Irgendwie wirkte das so wenig und so... so gestellt... es hatte wirklich keine Ähnlichkeit mit dem fröhlichen Brief von James, der neben ihm auf dem Schreibtisch lag und so lautete: „Hey Siri! Hier der versprochne Brief! Ich glaub' einfach nicht, dass ich bin nach den Ferien warten kann dir zu erzählen was ich geiles bekommen habe!!! Meine Eltern haben mir ENDLICH meinen ersten Besen gekauft! Ok, nicht gleich das teuerste Modell (das wirst du mir ja ohnehin bald kaufen müssen). Sie meinten aus einem mir unerfindlichen Grind, ich würde den ohnehin gleich kaputt machen, aber HEY mein EIGENER Besen! Jetzt kann ich vernünftig für die Auswahl der Hausmannschaften nächstes Jahr üben!!! Solltest du auch machen, könntest echt einpaar Muckies vertragen wie ich das sehe ;) Na ja wie dem auch sei, die ganze Familie war da, auch Onkel Lou, ach der ist echt stark der Typ, hat mir einpaar Skier gekauft, worauf hin wir kurzer Hand einen Ausflug in die Alpen geplant haben, hier liegt ja immer so wenig Schnee, und da geht’s Morgen dann auch hin! Das wird so was von cool das kann ich dir sagen! Wir werden wohl am 3.1. wieder zurückkommen und noch meine Tante Gytha in London besuchen, vielleicht können wir uns ja treffen??? Wäre echt klasse, in Hogwarts darf ich meinen Besen schließlich nur zu den Flugstunden benutzen, jedenfalls als Erstklässler (was ja nicht heißen muss, dass ich das auch tatsächlich tue ;) Oh und ich hab' was für Lilly gekauft, leider hat sie sich geweigert mir ihre Adresse zu geben, also wird sie die Überraschung wohl erst nach Weihnachten kriegen! Und wenn sie das sieht wird sie natürlich sofort für mich die Wette gewinnen, also geh am Besten schon mal los und kauf' den Silberwisch 400! Wenn man dem Quidditch Magazin trauen kann ist das momentan der bei weitem schnellste unter den Flitzern und das Beste ist für mich bekanntlich gerade gut genug! Was gibt es noch zu berichten...? Hmmmmm, mal überlegen, ich glaube das war’s. Freue mich schon auf eine Antwort von dir, falls das mit dem Treffen nichts wird bis zum 7.1.. James“ Nun, James für seinen Teil schien sich jedenfalls königlich zu amüsieren, also so ziemlich das Gegenteil von dem zu tun, was Sirius tat, während er im Zimmer saß und möglichst versuchte seinen Verwandten aus dem Weg zu gehen, während der Regen alles weg zu spülen schien. Nun immerhin hatte sein Freund keine Bemerkung über die seltsame Verabschiedung am Gleis verloren. Sirius hoffte nur, dass das auch so bleiben würde... Na ja jedenfalls fiel ihm nichts mehr ein, was er in den Brief hätte schreiben können, steckte ihn also in den Umschlag und drehte sich zu dem großen Käfig in der eine dunkelbraune Eule ihn aus gelben Augen heraus ansah um. „Komm her Earni“ Lautlos spreizte der Vogel das Gefieder leicht, sprang aus dem Käfig und flog auf die Stuhllehne an Sirius linke Schulter. „So den bringst du zu James.“, Sirius wollte den Umschlag gerade an das Bein des Tieres festbinden, als dieses es wieder zurück zog und vorwurfsvoll seinen Herren ansah. „Ich sagte den sollst du James bringen und keine Widerrede!“ Die Eule jedoch kommentierte das mit einem lauten Schrei, einem Picken auf die Hand und schließlich flog sie hoch auf den Schrank, beäugte Sirius böse aus ihren gelben Augen. „Du dummes Viech!“, rief Sirius ihm zu ihm hoch, doch es half nichts. „Hör Mal zu Earni, du bist MEINE Eule und du wirst hinfliegen wohin ICH es dir sage!“ Das gab es einfach nicht! Nun, da hatte seine Mutter ihm wirklich einen schönen Vogel ausgesucht, genauso grässlich, wie sie selbst... „Earnest“, sagte Sirius schließlich stellte sich vor den Schrank und schaute den Vogel streng von unten herauf an. „Ich befehle dir herunter zu kommen, oder du kriegst eine Woche Ausflugverbot.“ Wenn der Vogel so ähnlich tickte wie seine Mutter, dann sollte das helfen. Und tatsächlich, nach kurzem Überlegen glitt die Eule widerwillig zu ihm herunter und ließ sich zwei Briefe ans Bein binden (der Zweite war für Remus und Alexis, schließlich hatte er versprochen gehabt zu schreiben). „Jetzt schau mich nicht so an. Du hast es ja nicht anders gewollt.“ Er ging zum Fenster und öffnete dieses, ungerührt des schüttenden Regens in den er das Tier nun schickte. Er war mit diesem Kauz ohnehin nie ausgekommen. Ja man merkte deutlich, dass es eine Eule war, die seine Mutter ausgesucht hatte und anscheinend auch mehr ihrem, als seinem Willen zu folgen schien. Ihm war recht egal, was aus ihr wurde... „Und Wehe ich erfahre, dass die Briefe nie angekommen sind!“, schrie er dem Federvieh noch hinterher während es widerwillig hinaus in die Kälte verschwand. Schnell wurde das Fenster wieder geschlossen und Sirius sah sich etwas verloren in dem Raum um. Er war größer, als sein Zimmer daheim und allgemein auch netter eingerichtet, dennoch konnte der Junge nicht behaupten, er fühle sich hier wohler. Sein Koffer war unters Bett verfrachtet, einpaar Bücher lagen aufgeschlagen in der Gegend herum und beschriebenes Pergament war auf dem ganzen kleinen Schreibtisch ausgebreitet. Zumal er sonst ja nichts zu tun hatte, hatte Sirius sich mit den Hausaufgaben beschäftigt, sogar das ein oder andere Buch, dass er zu Weihnachten bekommen hatte mal angeschaut, doch allgemein hatte das nichts gegen seine Langeweile gebracht, weswegen auch alles nur halb fertig war. Und irgendwie hatte er jetzt, wo er fertig mit den Briefen war, zu gar nicht mehr recht Lust. Erst Recht nicht, wenn er an die grässliche Party heute abend dachte... Missmutig glitt sein Blick zum Bett, auf welchem der schwarze Festmantel, ein altmodisches weißes Rüschenhemd, eine Auswahl an Manschettenknöpfen und anderem Firlefanz und schließlich einem Paar Tanzschuhe bereit lagen. Gerade hatte er sich durchgerungen sich wohl doch wieder an die Hausaufgaben zu 'Verteidigung gegen die Dunklen Künste' zu machen, als es an seiner Tür klopfte. Verwundert blickte er auf und beäugte die Tür misstrauisch. Seine Mutter war es nicht. Sie hätte zwar aus Etikettegründen geklopft, jedoch hätte sie nicht solange gewartet. Regulus? Nein, der hatte sich doch nie für seinen Jüngeren Bruder interessiert, es sei denn auf Geheiß seiner Mutter... nun, es gab nur einen Weg es heraus zu finden: „Herein.“ Die Tür glitt auf und ein brauner Schopf glatter Haare, ein leicht gebräuntes Gesicht und einpaar helle freundliche Augen traten ein. „Amea? Seid ihre gerade angekommen?“ Das Mädchen nickte und trat ein, ließ den Blick durch das kleine Chaos schweifen, während sie in Richtung Bett ging. „Wie ich sehe haben sie dir auch so was aufgedrängt.“, sagte sie schließlich und strich mit ihrer Hand über den schwarzen Stoff des Festumhanges. „Ja.“, erwiderte Sirius, sich fragend was die Inspektion eigentlich sollte. „Und mit Hausaufgaben bist du..“, sie hob prüfend ein Blatt vom Schreibtisch auf und überflog es „noch lange nicht fertig.“ Sie legte das Blatt wieder zurück und drehte sich schließlich zu Sirius um, welcher all die Zeit am Fenster gestanden und ihr mit seinem Blick stumm gefolgt war. „Kann sein.“, sagte er in dem Tonfall von jemandem, der nicht genau wusste warum der Gegenüber eigentlich genau jetzt da stand, und was er da eigentlich machte, ob sie irgendwelche Intentionen hatte, etwas bestimmtes hören oder sagen wollte. „Und wie war dein Weihnachten?“ Nein die Atmosphäre hatte sich nach beenden der Stille nicht gebessert und man wich auf Smalltalk aus. „Geht so. Und selbst?“ „Geht so.“ Wieder schwiegen sie einander eine Weile an. Eigentlich war das doch die Chance sie über ihre Familie zu fragen, warum und wann genau ihre Mutter wieder geheiratet hatte, ob Ameas Vater auch so konservativ war wie seine Familie und all die Fragen, die Sirius sonst noch seid dem Vorfall im Zug durch den Kopf ermgespukt waren. Heraus bracht er aber nur ein ‚Schön’, welches sie mit einem ‚Ja, schön.’ erwiderte. „Möchtest du vielleicht draußen ein wenig Quidditch spielen?“, fragte sie schließlich nach einer ganzen Weile. Sirius runzelte die Stirn, sah aus dem Fenster in den Garten, jedenfalls sofern das durch den Vorhang von Regen möglich war. „Spinnst du? Bei dem Wetter?“, fragte er, sie nun ungläubig ansehend. Sie jedoch zuckte nur mit den Schultern. „Bist' aus Zucker, oder was?“ Es schien tatsächlich ihr Ernst zu sein... „Ich habe gar keinen Besen.“, entgegnete er gekonnt, doch das Lächeln auf ihren Lippen wollte ihm nicht gefallen. „Hab unten ’nen Schrank mit lauter alten Besen entdeckt. Wenn wir uns da zwei borgen kriegt das keiner mit.“ „Und Bälle?“ „Hab zufällig einen zu Weihnachten bekommen.“ Langsam gingen ihm wirklich Argumente aus, die ihn nicht als ‚Weichei’ dastehen ließen... „Meine Mutter hat mir verboten raus zu gehen“, was der Wahrheit entsprach. Nur weil sie jetzt auf dem Grundstück ihrer Verwandten war bedeutete das nicht, dass der Zimmerarrest aufgehoben war. „Und das hält DICH auf?“ Er gab sich geschlagen, wollte auch nicht hinter einem Mädchen her stehen. „Also du holst die Besen, ich versuche unbemerkt raus zu kommen. Wir treffen uns gleich hinterm Haus, bei der Gartenforte, um einen Platz im Wald zu suchen wo uns keiner sieht.“, sagte er mit einer Entschlossenheit, die ihn selbst überraschte. Das Mädchen nickte und grinste leicht. „Ich werde da sein“ Herausfordernd klang ihr Tonfall, sie lächelte ihn an, nicht wirklich freundlich oder freudig eher... siegreich und in gewisser Weise hatte sie ja auch gewonnen und ihn dazu gebracht mit zu spielen. Jetzt verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich, um die Treppen runter zu besagtem Besenschrank zu gehen und die Besen zu entwenden. Sirius fasste sich ein Herz, ging an seinen Koffer und holte einen dicken schwarzen Mantel, der jedoch dank eines Zaubers auch Regenabweisend war, heraus und schaute aus dem Fenster. Draußen war ein Baum auf den er, mit etwas Geschick, herunter klettern konnte. Unter seinem Zimmer, das wusste er, war das Billardzimmer, also würde sich um diese Uhrzeit sicher niemand dort befinden. Es war ja gerade kurz nach fünf Uhr und Tee war getrunken worden. Der Rest der Familie war also mit größter Wahrscheinlichkeit im Salon und genehmigte sich vielleicht noch ein Stück Gebäck ehe die Gäste in gut drei Stunden kamen. Sirius rechnete sich das noch schnell durch. In drei Stunden... Das hieß seine Mutter würde in zwei Stunden an eine Tür klopfen und ihn ernahmen sich fertig zu machen, viel Zeit blieb also nicht... Ein Grund mehr sich zu sputen. Das Fenster auf und... Sirius starrte kurz hinunter. Da wollte er jetzt also runter. Gegen den Willen seiner Mutter. Während sie unten mit einer Tasse Tee saß, vielleicht auf die Idee kam nach ihrem Sohn, aus welchen Gründen auch immer, zu schicken und dann voll Zorn zu bemerken, dass er verschwunden war. Sein Herz schlug höher, er fühlte sich wie ein Straftäter, der versuchte aus dem Gefängnis auszubrechen, oder zumindest glaubte er, dass sich solche Leute in solchen Situationen so fühlen mussten. Seine Hände, die auf der Fensterbank lagen zitterten ein wenig und das lag nicht an dem kalten peitschenden Wind der ihm durch das offene Fenster entgegen kam. Sein ganzer Körper war angespannt und das, obwohl er noch nicht mal auf die Fensterbank geklettert war. Wollte er das wirklich tun? Wollte er das wirklich riskieren? Er schluckte die Zweifel runter, zumindest rutschten sie ein Stück tiefer, auch wenn sie nicht ganz verschwanden, griff jedoch schließlich nach einem Paar Fäustlinge und, entschlossen seine Angst zu überwinden, kletterte auf die Fensterbank und... der Schritt der alles oder nichts bedeutete, ein Schritt... Er kniff die Augen zu, streckte die Hand aus, ergriff den Ast und (natürlich mit offenen Augen ,er war ja nicht Lebensmüde) kletterte er auf den Ast. Ein Schritt war gewagt und ein riesiger Stein viel ihm vom Herzen. Nun war alles nur noch halb so schwer, ja beinahe leicht und nicht einmal der eisige Wind und der nasse Regen, welcher das kurze schwarze Haar binnen Sekunden durchnässte konnte ihm dieses kleine Gefühl eines Triumphes mehr nehmen. Doch noch hatte er es nicht geschafft ermahnte er sich und schaute vorsichtig durch die Fenster in den dunklen Raum direkt unter seinem Fenster. Kein Licht, keine Personen. Erleichtert atmete Sirius auf und sprang hinunter in den Schlamm, welcher seine Hose und den unteren Teil des Mantels vollspritzte, doch das kümmerte den Jungen wenig. Er dachte gar nicht daran, das dies Indizien waren, die jeder Zeit gegen ihn verwendet werden konnten. Jetzt rannte er erst mal so schnell er konnte zum Gartentor, wo Amea mit zwei Besen in ihrer Hand auf ihn wartete. „Na endlich! Dachte schon du kneifst.“, scherzte das Mädchen und drückte ihm den Holzstiel in die Hand. „Verwechsle mich nicht mit Peter.“, erwiderte Sirius keck und nahm den Besen entgegen. „Los gehen wir, oder hast du es dir anders überlegt?“ Herausfordernd hielt er ihr die Gartenforte auf, doch sie sprang über den Zaun, strich sich eine der nassen klebrigen Strähnen aus dem Gesicht. „Durch aus nicht.“ Sirius zog eine Augenbraue hoch und folgte ihr über den schlammigen Boden, durch verwelkte Blätter und die Äste des nicht sonderlich dichten, aber immerhin vorhandenen Buchwerks. Keiner von ihnen sprach ein Wort, vielleicht, weil man bei dem strömenden Regen ohnehin das Gefühl nicht los wurde, dass die fallenden Tropfen die Worte einfach wegspülen mussten, ehe sie den Adressenten erreicht hatten. „So.“, meinte Amea plötzlich und drehte sich um. „Ich würd’ sagen das reicht hier, oder?“ Sie befanden sich auf einer kleinen Lichtung, nichts besonderes. Halt ein paar Bäume in Kreis um ein freies Stück Wiese auf dem keine Bäume standen. Ein umgefallener, schon längst morscher Stamm lag quer über den Platz, was bei quidditchspielen jedoch nicht sonderlich stören sollte. Sie schwangen sich also auf die Besen. "Ich für sagen, da die Lücke zwischen den Ästen eignet sich als Ring“ „Und die da hinten ist dein Ring, wer die meisten Punkte kriegt“ Sie nickte „Abgemacht!“ Ein kräftiger Stoß und ab in die Luft. Man merkte sofort, dass Amea es gewohnt war zu fliegen, auch bei Wind und Regen . Zwar war sie nicht sehr sicher aber doch deutlich sicherer als Sirius, der sich an den Stiel klammerte. „Also dann: LOS!“ Sie warf den braunen Lederball, den sie die ganze Zeit unter ihren Armen gehalten hatte in die Luft und die Jagd begann. Amea schoss auf den Ball zu, Sirius war schon froh, dass ihn die nächste Windböe nicht weg wehte, kämpfte aber wildentschlossen, nicht gegen ein Mädchen zu verlieren gegen die Naturgewalten an. Tatsächlich wusste er ja, dass sie im Fliegen viel besser war als er, aber egal. Hier ging es ja auch um den Spaß und den hatten die Beiden auf alle Fälle. Wäre es nicht so windig gewesen hätte Amea den Ball sicher nicht hin und wieder verloren, weil er so glitschig war und hätte Sirius ganz in den Boden gestampft. So mussten die Beiden mehr als einmal herunter tauchen und versuchen den Ball vorm Aufprall in den Match zu bewaren, was nicht immer gelingen wollte. Aber Spaß hatten sie während sie sich verausgabten, gegen Wind und Regen flogen und versuchten dem jeweils anderen den Ball zu klauen, um einen ‚Ring’ zu werfen und nach satten 1 1/2 Stunden waren sie schließlich gezwungen zu landen. Erstens weil der Sturm langsam erschreckende Ausmaße annahm, zweitens weil sie vollkommen ausgepowert waren und drittens weil es noch immer Silvester war und man sie im Haus erwartete. „Schönes Spiel!“ Sie streckte ihm die schmutzige, Schlamm beschmierte Hand hin, er sah sie eine Weile an, lächelte schließlich und ergriff sie. „Ganz meiner Seits“ „10:4“ „Ich dachte wir machen ohne zählen!“ „Das denken die Verlierer immer.“ Die Beiden lachten, während sie über den schlammigen Boden wieder zurück in Richtung Haus staksten. „Weiß du bist irgendwie gar nicht so“ Sirius suchte nach dem richtigen Wort „so?“, harkte Amea nach. Der Junge überlegte. „so... mädchenhaft?“ „Ach und wie sind Mädchen deiner Meinung nach?“ Also die Frage hatte er sich eigentlich nie so gestellt. Es war nur eine allgemein anerkannte Tatsache das Mädchen halt nicht SO waren. Lilly zum Beispiel wäre nie auf die Idee gekommen sich von Zuhause davon zu schleichen, zwei Besen zu ‚borgen’ und dann im Schlamm zu spielen. Oder Alexis! Sie hätte so etwas auch nie getan oder Lydia oder Philina, oder Bella, oder Narzissa... „Nun ja, Mädchen... Mädchen machen sich nicht gerne dreckig und mögen keinen Sport sondern spielen lieber mit Puppen, oder servieren Tee, weil sie später als Hausfrauen und Mütter-“ „Wer erzählt denn so ’nen Mist?“, wurde Sirius unterbrochen. „Meine Mutter zum Beispiel.“ „Dann ist deine Mutter doof.“ Fast entsetzt sah er Amea an. Sicher gedacht hatte er das oft genug aber gesagt noch nie und er hatte auch noch nie jemanden so über seine Mutter reden gehört. „Jedenfalls ich mag Sport und habe noch nie mit Puppen gespielt, aber das letzte Mal als ich in den Spiegel gesehen habe war ich ein Mädchen. Ich meine es ist ja auch nicht so als würden alle Jungs sich dauernd prügeln, oder?“ Er schüttelte den Kopf. So gesehen hatte sie natürlich recht. „Trotzdem bist du anders als andere Mädchen.“, verteidigte er sich „Ich meine die anderen in der Schule hätten so’ne Aktion nicht gebracht, jedenfalls nicht die Mädchen.“ James hingegen hätte er das durchaus zugetraut. Amea zuckte daraufhin nur mit den Schultern. „Kann sein.“ Mehr hatte sie dazu nicht zusagen. „Und du bist auch anders.... als ich ’ne Avery erwartet hätte“, brachte Sirius es schließlich heraus und spürte ihren Blick kurz auf sich liegen, wagte jedoch nicht ihn zu erwidern und schaute lieber auf den Weg. „Du bist auch nicht so wie ich mir einen der hochgerühmten Blacks vorgestellt habe“, antwortete sie schließlich, „Aber... na ja, kann auch daran liegen dass ich keine geborene Avery bin.“ Ja und jetzt wo das Thema ohnehin angeschnitten war sprudelten die Fragen geradezu aus ihm heraus: „Ja, habe ich gehört. Sag mal was war denn mit deinem alten Dad? Wieso hat deine Mum aus gerechnet DEN geheiratet? Was hält dein Vater eigentlich von dir und, und... ich denke das reichtvorläufig.“ Zunächst lag Verwunderung in den braunen Augen, dann lachte sie laut aus. „Meine Güte DAS wolltest du die ganze Zeit fragen und hast dich nicht getraut?“ Noch einmal erklang ihr Lachen und Sirius verstand nicht, was eigentlich so lustig daran war. Ihm selbst wären solche Fragen über seine Familie und seiner Beziehung zu dieser mehr als unangenehm gewesen. Doch sie schien das alles wenig zu berühren. Schon hatten sie die Forte zum Grundstück der Blacks erreicht und der Moment sich zu trennen war gekommen, denn viel Zeit blieb ihnen nicht. „Nachher auf dem Ball beantworte ich gerne alle Fragen. Aber jetzt muss ich schnell meine Haare trocknen, sonst kriegt Mum ’ne Krise. Also see you later, Alligator.“ Sie nahm den Besen von ihm wieder entgegen und lief in Richtung Vordereingang (die durfte ja auch raus gehen), während er ihr noch verwundert hinter her schaute, sich dann jedoch ermahnte, das auch er nicht alle Zeit der Welt hatte und über den Rasen in Richtung Baum rannte. Schnell warf er einen Blick mittels eines Spiegels (den Trick hatte James ihm gezeigt, so sah er immer nach ob Filch in der Nähe war ehe er einen Streich spielte) in das Billardzimm, zu überprüfen, ob sich jemand dort befand. Doch das Glück war ihm holt und er konnte unbehelligt den Baum hochklettern. Sein Herz schlug wieder wie wild. Da war das Fenster, einen Spalt breit offen, so dass er es einfach wieder hoch schieben konnte. Jetzt erst, wo seine Finger zweimal anrutschten bemerkte er wie kalt gefroren seine Hände waren und wie sie zitterten, dass er kaum zu greifen konnte, ob nun wegen Kälte, Aufregung, oder beiden zusammen. Letztendlich schaffte er es jedoch und der angenehm warme Raum hatte ihn wieder. Er war geradezu überrascht wie einfach es gewesen war aus dem Gefängnis zu entkommen. Wie einfach und ohne, dass es jemand gemerkt hatte. Stolz grinste er, schlüpfte aus den Klamotten und stopfte die nasse Kleidung schnell in den Koffer, damit seine Mutter sie ja nicht sah. Irgendwann würde er einen unbeobachteten Moment nutzen und die Sachen alleine sauber machen, damit keiner hinter den kleinen unerlaubten Ausflug kam, doch vorerst war ein Versteck das Wichtigste. Dann ging er aus dem Zimmer in Richtung Bad, denn dass er vor dem Empfang der Gäste Duschen wollte war ja nun wirklich keine große Sache. Die Musik spielte auf, immer schön im Dreivierteltakt eines Walzers. Girlanden waren verteilt, Sekt Gläser klirrten und ein allgemeines „Prost Neujahr“ wurde verkündet. Leider stürmte und regnete es immer noch ,weswegen das alljährliche Feuerwerk ausfallen musste, doch wirklich enttäuscht schien keiner auch wenn man hier und da mal ein ‚Ach wie ärgerlich’, oder ‚Dabei hatte ich mich schon so darauf gefreut’vernahm, doch es hatte immer diesen aufgesetzten Beiklang. Sirius stand in einer Ecke des Raums, versuchte den Qualm von Zigaretten und Pfeifen, der sich mit dem, des Alkohols mischte zu ignorieren und durch die Dunstschwaden Amea in der Menge auszumachen. Schließlich kam jemand auf ihn zu, jedoch nicht Amea, sondern sein Bruder. Das Haar war ordentlich zur Seite gekämmt, er trug einen vornehmen schwarzen Festumhang, einfach und schlicht, der seine dunkelblauen Augen unterstrich. „Sirius, ich soll dir eine Nachricht von Mutter bringen.“ Sirius rollte innerlich mit den Augen, achtete jedoch sorgfältig darauf, es nicht wirklich zu tun. „Dahinten stehen die Averies, du sollst hinüber gehen, mit ihnen reden, einen guten Eindruck machen und die Tochter zum Tanz auffordern.“ Tatsächlich da stand sie und er hatte sie nicht entdeckt. Nun vielleicht lag das an dem mit glitzernden Spangen hochgestecktem Haar, dem roten weit fallendem Kleid mit Spitzen Ärmeln und glitzernden Pallieten auf dem roten Rock und den Hackenschuhen, auf welchen sich das Mädchen zu halten versuchte. Es schien sich wirklich um einen ganz anderen Menschen zu handeln, als das Schlammbespritzte Mädchen mit offenem durchnässtem Haar, kaputter Jeans und einem dicken braunen Mantel. „Und wenn ich das nicht tue?“, fragte Sirius den Blick nicht von den Averies nehmend. „Dann, so sagte sie, würdest du nie wieder dein Zimmer verlassen, solange du in ihrem Haus wohnst.“ Natürlich fehlte der Biss an dieser Drohung. Regulus gab sie lediglich wieder, wie seine Mutter es ihm gesagt hatte, aber Sirius konnte sich nur zu gut vorstellen, wie seine Mutter es gesagt hätte und das war überzeugend genug. Mit einem Seufzen drehte er sich dann also um und musste gute Miene zu bösem Spiel machen... nun immerhin handelte es sich um Amea, mit ihr kam er ja klar, nur, dass er auch mit ihrem Vater und Mutter reden sollte. „Ach wenn das nicht der Junge Black ist.“, sagte der Mann und klopfte Sirius kameradschaftlich auf die Schulter, als dieser vor der Familie zum stehen kam. Ameas Stiefvater war recht groß und korpulent, er hatte eine Vollglatze und stechende kleine Augen deren Farbe man aus Sirius Perspektive kaum erkennen konnte. Erst beim näheren Hinsehen bemerkte man, dass die kleine Iris wohl eine Mischung aus Braun und Grün war und keine wirklich beeindruckende Farbe darstellte. Er trug eine Art Militäruniform für Magier mit einigen Orden dran und wirkte überhaupt recht militaristisch, wenn auch auf eine andere Art und Weise als Sirius’ Vater. Sirius warf einen Blick über die Schulter und sah nicht weit entfernt seine Mutter mit Mrs. Malfoy redend und ihm kurz einen auffordernden Blick zuwerfend. Er wandte sich wieder zu dem vollkommen unsympathischen Herren, versuchte leicht zu lächeln und erwiderte „Ja Sir. Black der Jüngere Sir.“ Der Mann musterte den Jungen „Ziemlich schmächtig muss ich sagen, treibst wohl wenig Sport, was Junge?“ Amea schaute an ihrer Mutter vorbei, wollte wohl etwas einwerfen, doch ihre Mutter hielt sie an der Schulter und kein Wort verließ die rot geschminkten Lippen. „Nun Sir, wir haben viele Treppenstufen im Haus Sir.“ Der Mann lachte „Immerhin Humor scheint der Junge Mann hier zu haben.“ Wieder gab es einen Klaps auf den Rücken, dass Sirius beinahe vornüber gefallen wäre und tatsächlich einen Schritt nach vorne machen musste, um nicht umzukippen. „Also Junge, wie ich höre bist du auch in Griffindor gelandet, wie mein Mädchen. Schrecklich, oder? Ich meine für einen Black, ich habe gehört das deine Familie seid Generationen nach Slytherin gekommen ist.“ Er wusste genau, das seine Mutter gerade dicht genug stand, um seine Worte noch zu hören und dass, wenn er sich jetzt einen Fauxpas erlaubte sie ihre Drohung wahrmachen würde. Also, sosehr es ihm auch gegen den Strich ging lächelte er. Dieser Mann hatte einfach diese Schreckliche Eigenschaft die einige Erwachsene besaßen: Er behandelte alles, was kleiner war als er wie ein kleines Kind und dann noch diese schreckliche tiefe Lache, welche eher an das Grunzen eines Schweins erinnern wollte. Doch sei es drum, Sirius hatte ja ohnehin keine andere Wahl als „Ja Sir, es war ein Schock für uns alle.“ Mit einem leicht sarkastischen Unterton zu erwidern. Er war einfach kein guter Schauspieler und der Ton mit dem ersprach sagte eigentlich alles, doch schien der Mann vor ihm das - Gott sei Dank- einfach zu übergehen. Vielleicht hielt er ‚Kinder’ auch einfach nicht für intelligent genug sarkastisch zu sein, oder aber er kannte die Bedeutung dieses Wortes schlicht und ergreifend nicht. Alles im Bereicht des Möglichen... Amea jedenfalls grinste leicht. „Nun mein junger Herr ich denke unter diesen Umständen kann ich auch einen Tanz mit der Erbin des Avery Vermögens tolerieren. Oh ja. Toll. Tanzen. Wenn Sirius eine Sache hasste bei solchen Empfängen, dann war es das tanzen, auch wenn er sich dabei wirklich nicht schlecht machte. Im Gegenteil, er war eine Art Naturtalent und konnte mit Grazie und natürlicher Eleganz glänzen, und dennoch missfiel ihm dieses ‚Rumgehampel’. Aber nun gut. Seine Mutter wollte es so, seine Mutter bekam es so. Auch Amea wurde von Ihrer Mum noch ein wenig nach vorne geschoben und sie standen sich, ein wenig verlegen gegenüber. „Sollte der Mann die Dame nicht auffordern?“, fragte Amea schließlich nach einem Moment der Stille. Sirius nickte und hielt ihr, der Etikette entsprechend die Hand hin. „Wenn ich die Dame bitten dürfte.“ Genau dafür war das Jahr Etikette Unterricht bei Madame Renard gut gewesen, sich gewählt ausdrücken und auf Parties wie dieser keine unangenehmen Fauxpas machen. Schon mit 5 hatte die Privatlehrerin ihn in Essen, Haltung, Sprache und Ausdruck sowie Tischmanieren und später dann auch Tanz und Musik unterrichtet (er hatte Klavier lernen müssen, sosehr er es auch gehasst hatte). Ob Amea wohl auch eine derartige Ausbildung genossen hatte? Sie kicherte leicht bei seinen Worten und starrte die ausgestreckte Hand amüsiert an, was für ihn soviel wie ‚nein’ auf die Frage, ob sie mit den Etiketteregeln der Gesellschaft von Geburt an vertraut gemacht worden war. Schließlich jedoch nahm die Hand entgegen und begleitete ihn auf die Tanzfläche. „Ich fürchte ich bin keine geborene Tänzerin, erst recht nicht mit diesen schrecklichen Schuhen.“, entschuldigte sie sich im Voraus, oder war es eine Drohung? Aus Ihren Munde war es schwer abzuschätzen, zumindest für Sirius, der sie ja nur flüchtig kannte. „Also?“, fragte er, legte, wie es sich bei einem Walzer gehörte eine Hand um ihre Taille und setzte zu den ersten Schritten an, wobei Amea etwas tollpatschig hinter her hopste, sich jedoch... na ja einigermaßen führen ließ, was es schwer machte sich auf das Gespräch zu konzentrieren. „Du meinst wegen meiner Familie?“, fragte sie unbekümmert und sich auch nicht wirklich auf den Tanz konzentrierend, während Sirius sich bemühte ihren Füßen teilweise sogar auszuweichen, um einigen blauen Zehen zu entgehen. „Ja. Du meinst, es mache dir nichts aus...“ „Tut es auch nicht.“ Einen Moment überlegte sie, begann dann jedoch nach nur wenigen Schritten zu erzählen. „Meine Mum hat meinen Dad mit 16 kennengelernt. Sie war Hexe einer doch relativ angesehenen Familie, na ja, jedenfalls nicht unterstes Niveau. Sie lernte meinen Dad in den Sommerferien kennen, im Urlaub, und sie verliebten sich ineinander, und kaum war sie aus der Schule raus heiratete sie ihn auch. Doch leider starb mein Dad schon einpaar Jahre später an einer Krankheit, das war vor 6 Jahren. Mum war danach wie ausgewechselt, vollkommen still und kümmerte sich um mich, als wäre ich das einzige was sie besaß, was ja auch irgendwie der Fall war. Dann vor etwa 4 Jahren begann sie wieder auszugehen und lernte auf einer Feier Mark Avery kennen. Zuerst machte er auch einen auf nett, kaufte mir schicke Sachen und so, aber ich mochte ihn nie so wirklich... na ja schließlich kam sie vor 3 Jahren an und kündigte an, sie wollte ihn Heiraten und nur kurze Zeit später standen sie auch schon vor dem Traualtar. Nun, von da an änderte sich alles. Früher war meine Mum nur für mich da gewesen, wir hatten es nicht leicht, sie als alleinerziehende Witwe und ich ohne Vater, aber wir hatten einander und wir hatten eine schöne Zeit. Doch nun gehörte sich einfaches spielen und Spaß haben nicht mehr. Meine Mutter sollte sich zurückhalten, sollte Würde zeigen und egal wie schwer ihr das fiel, sie tat es, ließ sich korrigieren und nach seinem Willen formen. Inzwischen ist die Frau dort hinten kaum noch meine Mutter und mich kann er nicht so einfach formen wie er es sich gewünscht hätte.“ Ein wenig Stolz klang aus der Stimme und überhaupt schien sie diese Entwicklung nicht sonderlich traurig zu stimmen. „Und bei dir?“ Sirius schwieg und sah an ihr Vorbei, just in dem Moment, da sie an seiner Mutter vorbei tanzten. Für einen Moment war er sogar so abgelenkt, dass er vergaß Ameas Fuß auszuweichen und sie ihm mitten auf den seinen trat. Er verkniff sich einen Aufschrei und biss die Zähne zusammen. „Oh, tut mir leid... Hab dich allerdings gewarnt. Komm gehen wir lieber wieder an den Rand.“ Das hielt Sirius allerdings ebenfalls für eine gute Idee und so humpelte er (das Mädchen war schwerer als sie aussah, nun sie war ja auch einen Kopf größer als er) in Richtung Bänke wo er sich neben ihr niederließ. „Also?“, fragte sie auffordernd. Sirius sah sich erst um, seine Mutter war auf dem Bankett und tanzte mit Mr. Malfoy, sein Bruder unterhielt sich mit Lucius, oder hörte diesem viel mehr zu und sein Vater redete mit einem Sirius unbekannten Herren... „War schon immer ein Black, werde wohl auch leider immer einer bleiben.“, erwiderte er schließlich. „Ich meine wie das in so einer Familie eigentlich läuft, wegen Erziehung...“ Sirius überlegte einen Moment. Wie konnte er die Frage zufriedenstellend beantworten, ohne zuviel zu erzählen? „Sehr strikt und streng. Es gibt feste Regeln, Etikette e.t.c. vor allem: Ehre deine Eltern und mache einen guten Eindruck bei Verwandten sind zwei Grundregeln.“, erklärte er ihr und mehr gedachte er auch nicht darüber zu sagen, was natürlich nicht in Ameas Interesse war. „Was passiert denn sonst? Mein Stiefvater droht immer mit Prügeln... ich hab’s noch nie wirklich drauf ankommen lassen, aber ich glaube nicht, dass er das machen würde.... oder?“ Prügel gab es bei den Blacks schon, aber das waren ja eher noch die netten Strafen... „Unüblich ist es jedenfalls nicht.“, antwortete Sirius knapp und überlegte verzweifelt, wie er das Thema wechseln konnte. Amea musterte ihn neugierig, schien aber zu begreifen ,dass es ihm unangenehm war und so wechselte sie das Thema auf Schule und die Hausaufgaben und dankbar ging Sirius darauf ein. Alles in allem war der Abend sogar recht erträglich, was nicht zuletzt an dem wenigen Kontakt mit seiner Familie lag, auch wenn er nach einer Weile von Amea getrennt und zu anderen Leuten geschickt wurde, um auch dort einen guten Eindruck zu hinterlassen und zu zeigen, wie gut die Blacks ihre Söhne doch erzogen. Er musste also wieder nett gucken, sich stichelnde Kommentare über seinen Einzug ins Griffindorhaus anhören und allen sagen, wie schrecklich es dort sei, damit sie endlich Ruhe gaben. Einmal hatte er sich darauf eingelassen und versucht zu erklären, weshalb er es in Griffindor doch ganz angenehm fand, doch wurde er geradezu in Grund und Boden geredet und gab es letztendlich auf und so verging die Silvesterfeier von der er sich Punkt Einuhr, also sobald er konnte, verdrückte. Die letzten Ferientage zogen sich hin und hin. Amea und Familie gingen schon am 1.1. wieder zurück in ihre Wohnung nach Birmingham und so blieb Sirius die nächsten zwei Tage wieder bei seinem Onkel und durfte sich abfällige Kommentare von Bellatrix anhören. Auch Narzissa schien nicht viel für ihn übrig zu haben, doch zeigte sie das einfach durch völliges ignorieren seiner Person, was ihm wesentlich lieber war als Bellatixens leidige Kommentare über in, Griffindor, oder seine Freunde und immer, wenn er einmal darauf ansprang so war sofort seine Mutter da und wieß ihn zurecht, was seine Cousine geradezu zu genießen schien. Daheim blieb er die meiste Zeit in seinem Zimmer, machte den Rest seiner Hausaufgaben und wartete darauf, dass die Tage endlich verstreichen und man ihm sagt, er müsse seine Koffer packen, da er bald zurück fahren würde. Doch wie es so ist mit der Zeit, sobald man auf etwas wartet scheint eine Sekunde ein Jahr zu sein und genauso erging es Sirius in dieser Woche, welche für ihn eine schiere Unendlichkeit darstellte. Doch schließlich war es soweit, der 7 Januar rückte näher und er packte seine Klamotten mit einer ihm nach den zwei Wochen ungewohnten Freude und Leichtigkeit um sein Herz zusammen. Nichts konnte seine gute Laune seine Freunde bald wieder und vor allem seine Familie bald nicht mehr zu sehen trüben. Auch, dass es am letzten Tag noch einmal Erbsen mit Lachs gab. Und so kam es, dass ein wieder glatt polierte Sirius mit glatt gekämmtem Haar und Fliege am Gleis 9 ¾ stand und sich von seiner Mutter erneut belehren lassen musste, vor allem, was sein Umgang mit Potter, oder anderen Griffindors anging. Seine Mutter verabschiedete sich von ihm und ein wenig herzlicher von seinem Bruder und ermahnte ihn, dass er gut auf Sirius aufpassen solle, drehte sich dann m und ließ die Brüder alleine. „Komm, du wirst wieder bei uns sitzen.“, bestimmte Regulus, nahm seinen Koffer und zog ihn in Richtung Abteil, während Sirius hinter ihm hertrottete... hinter... Moment, er hatte ihn nicht an die Hand genommen!!! Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des 11 Jährigen breit und ohne großes Überlegen machte er kehrt und rannte den Zug entlang, bloß weg von seinem Bruder. Er wusste nicht wo James war, ob er in überhaupt finden würde, doch eines stand fest: Alles war besser, als Regulus und seine Slytherin Freunde! Hoffentlich hatte auch Amea die Flucht geschafft... irgendwo stieg der dann in eine Wagon ein. Alles war voll, Kinder und Jugendliche allen Alters verteilten sich unter Lautem Geschnatter. Es wurde gelacht und geschrieen und man stritt sich darum , wer welchen Sitzplatz zuerst entdeckt hatte, bis er nicht weit entfernt eine ihm nicht unvertraute Stimme vernahm. „Und dann meinte mein Vater...“ Sirius boxte sich durch die Menschentraube und „HEY Sirius!!! Wie ich sehe bist du deinen Verwandten dieses mal entkommen!“ James winkte seinem Freund zu „Komm, eigentlich ist ja kein Platz mehr frei im Abteil, aber ich schmeißt einfach John raus, dann passt das schon! Du hast mir schließlich sicher einiges zu erzählen.“ Tatsächlich schmiss James den anderen Jungen mehr oder weniger hinaus, was dieser mit Fassung und Humor trug und auch recht schnell ein neues Abteil fand. Ansonsten war noch Tomas, Erik und Sean, also eine Auswahl an ziemlich Quidditch interessierten Typen, mit denen James auch gut auskam, doch das galt ja für quasi alle Jungs bei Griffindor. Doch auch wenn Sirius wenig Ahnung von Quidditch hatte, er freute sich, lächelte in die Runde und nahm den Platz freudig an und redete sogar mit, auch wenn seine Kommentare meist in sarkastischen oder ironischen Kommentaren über die ‚Quidditch-manie’ bestand, welche aufs heftigste in Frage gestellt wurden. Ja, er war wieder da, wieder in Hogwarts. Wieder Zuhause. Kapitel 8: Ein Mieser Tag ------------------------- Endlich wieder in der Schule verflog die Zeit geradezu. Klar musste gelernt werden, doch empfand Sirius die Prüfungen nicht unbedingt als besonders schwer und viel lernen musste er auch nicht. Mit Amea hatte er jedoch in der Zwischenzeit wenig zu tun gehabt. Zwar grüßten sie einander immer, so wie er auch alle anderen Mädchen morgens grüßte, doch ein wirkliches Gespräch kam eigentlich nicht mehr zustande, was natürlich daran lag, dass man in seine Cliquen zurückfiel, welche sich inzwischen gebildet hatten. James war in der ‚Quidditch-Clique’, wie es einen nicht wundert zuhören und obwohl Sirius da nicht ganz reinpasste hing er doch recht viel mit dem Sportler rum, redete, alberte und auch der ein oder andere Streich blieb den Lehrern und Schülern nicht erspart. Auffällig war noch Peter, welcher sich von einer Clique zur nächsten bewegte, doch überall mit nicht gerade offenen Armen empfangen wurde. Nach einigem Überlegen beschloss James ihn unter seine Fittiche zu nehmen, was auf größte Verwunderung stieß. ‚Na ja er ist doch ein nettes Maskottchen, oder?’, antwortete er dann, alle lachten und Peter schien mit dieser Regelung mehr, als zufrieden zu sein. Lilly, Amea und Alexis, sowie Lydia und Corinna hatten einen Lernzirkel gebildet und galten fort an ebenfalls als ‚Clique’. Remus jedoch blieb ein Einzelgänger, sosehr James sich auch bemühte ihn aus der Rolle des 'einsamen Wolfes' zu ‚befreien’ und Sirius fragte sich, ob der blasse schmächtige Junge nicht einfach in Ruhe gelassen werden wollte, doch davon wollte James nichts hören. Der Schnee schmolz und wurde durch grünes Gras und blühende Blumen ersetzt. Die Sonne traute sich endlich wieder hinter den Wolken hervor, zumindest zeitweilig und die zweite Hälfte der Schulquidditchspiele wurde bestritten. Leider verlor Griffindor nur um einen Sieg und konnte nicht, wie im letzten Jahr, den Quidditchpokal gewinnen (James verkündete natürlich, dass sobald er nächstes Jahr im Team sei würde das wieder anders aussehen). Ja, Frühling lag in der Luft, was auch kein Wunder war, denn an diesem Tag sollte er offiziell beginnen. Der 22.3.. „Hey Siri, hast Post gekriegt? Ist ja mal was ganz Neues!“ James setzte sich neben seinen Kumpel an den Frühstückstisch, um schon mal seinen Teller zu füllen. Ja, Sirius hielt einen Brief in der Hand. Es war ebenso feines Papier, wie er zu Weihnachten bekommen hatte, mit der selben schwarzen Lilie darauf. Außerdem ein Paket. Sirius selbst musterte den Briefumschlag zunächst kritisch, öffnete ihn dann aber schließlich doch und überflog die Zeilen, wobei sein Gesicht sich nicht wirklich erhellte. Ohne ein Wort zu verlieren faltete er das Papier wieder zusammen, wobei ihm James' Augen gespannt folgten. Als nächstes griff Sirius nach dem Paket, wobei James ihm immer noch, einen Becher Kakao zur Hand nehmend beobachtete. Irgendwie mochte Sirius das nicht sonderlich... aber nun gut, das war halt eben James. Sirius blickte in die Box und sah eigentlich nichts Besonderes. Einpaar Federn, etwas Briefpapier, dann noch einpaar Rollen Pergament zum drauf schreiben, Tinte, etwas Zauberstab-Reinigungs-Politur... Wie eine Bestellung aus einem Schreibwarenladen. Ohne eine Miene zu verziehen wollte er gerade die Kiste schließen, als James nach der Feder griff und sie neugierig an sah. „Hast du nicht inzwischen genug von den Dingern?“, er drehte das Schreibgerät zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. „Ja. Kannst sie behalten, wenn du willst“, sagte Sirius ein wenig säuerlich und erhob sich, „Ich bring die Sachen hoch, wir sehen uns dann gleich bei Zauberkunde." Mit diesen Worten eilte er davon, gefolgt von einem seltsamen Blick von James. Auch Lilly, welche sich notgedrungen, es gab ja keinen anderen Platz, mit Anhang in seine Nähe setzte sah dem Black Jungen verwundert hinterher. „Was hat der denn?“, fragte Alexis, während sie sich den Stuhl zurecht rückte. Lilly zuckte nur mit den Schultern „Kann mir auch egal sein was in seinem kranken Hirn vor sich geht, oder? Gibt mir mal bitte jemand die Butter?“ Mehr bekam Sirius von der Unterhaltung auch nicht mehr mit und mehr wollte er auch nicht mitkriegen. Sollten die Anderen doch rätseln, was mit ihm los war und was nicht. Er hatte eh keine Lust mit Lilly zu reden, oder sie sonst irgendwie ertragen zu müssen. So ging er also über die Flure in Richtung Griffindor-Gemeinschaftsraum. Wahrscheinlich würde James das Ganze sowieso bald abtun und vergessen, zumal Lilly ja in greifbarer Nähe war versuchte er sie wohl gerade mit... was hatte er noch gesagt womit er sie beim nächsten Treffen beeindrucken wollte? Dem Frosch den er unten am Teich gefunden hatte? Ein schriller Schrei ging durch die Korridore, jedoch nicht nur von einem, sondern gleich von mehreren Mädchen und einige von ihnen stürmten an Sirius vorbei. Damit wäre diese Frage also auch geklärt. Noch zwei Stockwerke hinauf, den Weg, den er inzwischen auswendig kannte entlang und schon stand er vor dem Portrait der dicken Frau in Pink. „Solltest du nicht auf dem Weg ins Klassenzimmer sein?“, fragte sie spitz, doch als Antwort kriegte sie nur einen finsteren Blick, der sie beinahe zusammenschrecken ließ. „Hokuspokus, und jetzt lass mich durch.“, grummelte Sirius und ohne ein weiteres Wort schwang der Rahmen zur Seite, wobei er, nachdem er wieder zu schwang, ihre grelle Stimme hörte: "Unverschämt die Jugend heutzutage! Von 'Bitte' und 'Danke' hat die wohl noch nie etwas gehört!“ Das allerdings scherte ihn recht wenig. „Sirius?“, er blieb stehen und drehte sich ein wenig verwundert zur Ecke. Alle anderen waren entweder in der großen Halle beim Frühstück, oder machten sich gerade auf, um zu den Klassenräumen für die erste Stunde zu kommen. Überraschender Weise war es ausgerechnet Remus, der sich noch im Gemeinschaftsraum befand. „Was machst du denn hier?“, fragte der blasse Junge. Das heißt, blass war eigentlich gar kein Ausdruck, er war geradezu bleich... vielleicht ging es ihm ja nicht gut? Aber dann sollte er doch lieber zu Madame Pomfrey in den Krankenhausflügel gehen. „Das gleiche könnte ich dich fragen.“, entgegnete Sirius und musterte Remus eine Weile. Dieser hatte in einem der Sessel gesessen und wohl ein Buch gelesen, war nun aber aufgestanden und sah ihn milde lächelnd aus seinen bernsteinfarbenen Augen an. „Ist irgendetwas?“, fragte er schließlich besorgt und ein wenig fragte Sirius sich, ob er wohl so eine Aura verströmte, die allen sagte, dass sie sich um ihn Sorgen müssten, was ihm ziemlich auf die Nerven ging. „Nein, ich wollte nur das Paket hoch bringen.“ Er hob es hoch, schon auf die Frage, um was es sich dabei denn handle gefasst, doch die Frage kam nicht. „Und selber? Geht’s nicht so gut?“ Remus schüttelte den Kopf, das hellbraune Haar legte sich glatt über den Kopf, wippte jedoch ein wenig mit. „Nein, alles bestens. Ich hatte nur keinen Hunger und bin darum hier geblieben. Gerade wollte ich runter zu Zauberkunde.“ Eigentlich hatte Sirius gerade gar keine Lust auf eine Unterhaltung. Eigentlich wollte er nur schnell hoch, das Paket hinlegen und die Sache vergessen, vielleicht sogar die Stunde schwänzen, um sich an den See zu ziehen und dort in Ruhe nachzudenken. Er hatte schlechte Laune. Das war einfach so und wenn er die hatte war er halt nicht umgänglich aber... aber das war ja alles nur ein großes ’eigentlich’. „Wenn’s dir nicht gut geht solltest du die Pomfrey aufsuchen.“, sagte er schließlich ohne, dass er weiter die Treppe hoch ging, um den eigentlichen Grund seines Hierseins zu erfüllen. Ein wenig bissig war die Stimme schon, nicht weil er es nicht ernst meinte, oder etwas gegen Remus hatte... nur... es war halt so. Verwunderung lag auf dem Gesicht seines Gegenübers, dann wieder dieses eigentümlich sanfte Lächeln, welches nie so wirklich ganz und voll und aus dem Herzen zu kommen schien, wie es James’ immer tat, dafür eine innere Ruhe und Zufriedenheit wiederspiegelte, welche Sirius irgendwie irritierte. Überhaupt war Remus immer so ruhig und schwer einzuschätzen... „Danke, dass du dich um mich sorgst, aber es geht schon. Wirklich das habe ich öfter.“ Na man konnte Leute nicht zu ihrem Glück zwingen. Also zuckte Sirius nur mit den Schultern, äußerte ein „Wie du meinst.“ und nahm die nächste Stufe, gewillt sein Vorhaben endlich in die Tat um zu setzen, als er wieder Remus Stimme vernahm. „Ich warte dann, bis du runter kommst. Wir können ja zusammen zu Zauberkunde gehen.“ Erneut zuckte Sirius mit den Schultern und murmelte ein halb zu vernehmendes „Von mir aus.“ ehe er die restlichen Treppenstufen hinauf in den Schlafraum, welchen er sich mit James, Remus, Peter und Eric teilte, ging. Er hatte keine Lust auf Zauberkunde. Überhaupt hatte er zu Nichts Lust, was die langsamen schleppenden Schritte zu seinem Schrank erklärten, in welchen er nun Brief und Paket legte erklärten. Vielleicht, wenn er das alles nur langsam genug tat, wartete Remus unten nicht mehr und er konnte sich doch einfach an seinen Lieblingsort zurück ziehen. Leider wurden seine Hoffnungen zerstört, als er am Fuße der Treppe das immer freundlich lächelnde Gesicht Remus’ sah. Also doch Zauberkunde... Innerlich seufzte Sirius, ließ den Kopf etwas hängen ging schleppenden Schrittes hinunter. „Gehen wir.“, grummelte er, ohne Remus anzusehen, oder gar dessen Lächeln zu erwidern und marschierte auf den Durchgang zum Portrait zu. Dieses schwang Wort und klanglos zur Seite, warf Sirius jedoch einen bösen Blick zu. „Vielen Dank und noch einen schönen Tag.“, wünschte ihr Remus eilig, ehe er Sirius den Gang hinunter folgte. Stumm gingen sie nebeneinander her und die Stimmung erinnerte ein wenig an die, als sie sich das erste Mal getroffen hatten und Sirius und er alleine im Abteil gesessen hatten. Sirius störte das weniger, aber Remus musste das doch unangenehm sein. „Mit dem falschen Fuß aufgestanden?“, durchbrach er schließlich die Stille. Verwundert hielt Sirius einen Moment inne und sah Remus forsch an. „Weil du so schlechte Laune heute zu haben scheinst.“, erklärte dieser hastig. „Ich weiß was das bedeutet!“, gab Sirius barsch zurück und setzte sich wieder festen, schnellen Schrittes in Bewegung, so dass Remus sich ganz schön beeilen musste, um hinter her zukommen. „Und, ja ich bin schlecht gelaunt. Wärst du auch, wenn dein Tag wie meiner angefangen hätte“, fuhr er grimmig fort, den Blick stur geradeaus gerichtet. Nun war es Remus der stehen blieb und es dauerte ein paar Meter, bis Sirius das bemerkte und sich verwundert umdrehte. „Willst..“ Remus sah ein wenig schüchtern zu Boden, dann zur Seite „Willst du vielleicht darüber reden?“, fragte er schließlich den Blick immer noch von Sirius abgewendet. Dieser sah ihn nun wirklich verdutzt an. Das hatte er von dem ‚einsamen Wolf’ wirklich nicht erwartet... er war zwar immer nett aber... gesprächig? Und überhaupt, was interessierte ihn das schon, ob Sirius nun schlechte Laune hatte, oder nicht. Vielleicht war es auch einfach nur Pflichtgefühl. Wenn man jemanden sieht und der hat schlechte Laune und man hasst ihn nicht gerade, dann fragt man das nun einmal. „D-du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst.“, fügte Remus hastig hinzu, als er keine Antwort erhielt. Sirius dachte immer noch nach, doch das einzige, was er heraus bekam war ein dumpfes „Jetzt?“ Jetzt erst sah Remus auf und ihn an und überlegte. Soweit Sirius wusste hatte der Junge noch nie Unterricht verpasst aber... „Von mir aus...“, sagte er schließlich zaghaft. Ok. Wenn REMUS ihn fragte, ob er reden wolle, und dafür sogar Unterricht ausfallen ließ, so war das eindeutig ernst gemeint. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Sirius Gesicht. „Schon Ok, komm wir sollten uns beeilen, sonst verpassen wir noch den Unterricht.“ Remus nickte, ging einpaar Schritte auf Sirius zu, blieb dann jedoch wieder stehen. „Was denn noch?“ „Nun ja... also... wenn du reden willst, ich hab immer ein offenes Ohr. Wirklich.“ Irgendwie nahm Sirius dem Jungen das wirklich ohne Kompromisse ab. Es war irgendwie anders, als bei James. Irgendwie wirkte dieser Junge kaum wie 11, sondern viel älter und ruhiger. Sicher war er ein guter Zuhörer. „Ich hab’s ja verstanden. Später... vielleicht... aber jetzt komm endlich.“ Und dank eines letzten Spurts schafften sie es auch noch gerade rechtzeitig. Herr Flitwick, ein recht kleiner, schwarzbärtiger Zauberer, welcher sich auf einen Berg von Büchern stellen musste, damit er übers Lehrerpult sehen konnte begrüßte die Beiden letzten nur mit einem „Freut mich, dass sie noch pünktlich sind, meine Herren, ich wollte die Stunde gerade schon beginnen. Denn wir beginnen heute mit dem Thema des Bewegens von Gegenständen auf rauen Oberflächen.“ Sirius nahm seinen Platz neben James ein, Remus setzte sich, wie üblich eine Reihe und vier Plätze links von ihnen und kramte sein Papier und Feder heraus. So konnte also die erste Doppelstunde beginnen. James schien ganz begeistert von seinem neuen Schreibutensil und für einen Moment vergaß Sirius ganz, dass er schlechte Laune hatte, bis, nach einer Stunde Zaubertränke und einer Stunde Verwandlung, sie in Richtung große Halle und Mittagstisch schlenderten und sie dort, gerade als sie an der Tür angekommen waren, Regulus abfing. James’ Blick verfinsterte sich, Sirius’ ohne Frage natürlich auch und Peter, welcher ja das neue Anhängsel von James war, versteckte sich halb hinter diesem. „James geh du schon mal vor. Ich regle das alleine.“ Ein wenig zweifelnd musterte James seinen Freund, beugte sich jedoch schließlich dessen Willen „Ich halt dir ’nen Platz frei.“ Und Schon verschwand er durch die Tür und die Brüder standen wortlos einander gegenüber. „Was willst du?“, fragte Sirius gereizt, ohne sich von der Stelle zu rühren. „Was glaubst du?“, fragte Regulus ruhig, gerade so, als höre er den gereizten Ton aus der Stimme seines Bruders nicht heraus. „Mir vorschreiben wer mein Freund ist und wer nicht?“ Wieder spürte er wie die Wut in ihm stärker wurde, was nicht zuletzt daran lag, das sie sich seid heute Morgen aufgestaut hatte. Warum konnte ihn seine Familie denn nicht einfach in Ruhe lassen? „Das soll ich dir von Mutter ausrichten, da du ihre Briefe ja beharrlich ignorierst, was sie sich im übrigen verbittet.“ War die besonnene und ruhige Antwort. „Als interessiere sie das groß.“ Regulus zuckte nur mit den Schultern. „Eigentlich wollte ich dir auch nur das hier geben.“ Er überreichte Sirius ein kleines Paket und einen Brief. Na toll, also das zweite Paket und Brief an diesem Tag. Irgendwie wollte Sirius gar nicht wissen was da drin war und so stopfte er es ungeöffnet in seine Tasche. Regulus hatte sich Sang und Klanglos abgewendet und war durch die Tür in Richtung Slytherin Tisch gegangen, während Sirius in Richtung James und Co ging, sich innerlich noch immer über die Worte seines Bruders aufregend. Was bildete der sich eigentlich ein? Und überhaupt ihn wegen so was dummen abzufangen! Was sollte das Ganze? Er hatte sich doch sonst auch nie für ihn interessiert und er musste damit auch jetzt nicht anfangen! War doch eh alles nur Heuchelei!!! Mit diesem Gedanken und einem Gesicht fast noch grimmiger, als am Morgen setzte er sich stumm neben James, der wie versprochen einen Platz für ihn freigehalten hatte und nun seine Prophezeiung für das Spiel am heutigen Nachmittag unterbrach, um sich zu Sirius zu drehen und natürlich zu fragen, was sein Bruder denn gewollt hatte. Wie nicht anders zu erwarten blockte Sirius das jedoch lediglich ab. „Nichts.“ Keine Erklärung, kein gar nichts und damit konnte sich James natürlich nicht zufrieden geben. Sirius rollte innerlich mit den Augen und griff nach den Bratkartoffeln, ohne auf die nervenden Worte seines Tischnachbars zu beachten, als sein Blick quer über den Tisch zu Remus viel, welcher ihn halb besorgt ansah. „Was ist denn hier los?“, hörte er eine Mädchenstimme auf der anderen Seite und drehte den Kopf in entsprechende Richtung. Es handelte sich um Alexis, dicht gefolgt von Lilly und Amea. "Lexi, ich weiß echt nicht, was du hier zu suchen hast.“, protestierte die Rothaarige. „Erstens sind hier die letzten Plätze am ganzen Griffindortisch frei.“, entgegnete das Mädchen keck. „Und zweitens?“, harkte Lilly nach, der dieses Argument wohl anscheinend nicht Grund genug war, um sich in die Nähe von James zu setzen, welcher sogar sein Einreden auf Sirius unterbrach, um sie, aus seiner Sicht wohl ‚charmant’ lächelnd anzusehen. „Zweitens? Ach ja, wenn man erstens sagt muss man ja auch zweitens sagen... das vergess’ ich immer wieder.“, lachte sie und setzte sich, als hätte sie gar nicht bemerkt, wie sehr das Lilly das gegen den Strich ging. Die grün-blauen Augen lächelten Sirius aufmunternd an. Ja ganz Recht aufmunternd! Warum schien hier niemand akzeptieren zu können, dass er schlechte Laune hatte? Je mehr sie versuchten aus ihm schlau zu werden, oder ihn aufzuheitern, umso schlimmer wurde es! Konnten sie denn nicht einfach so tun, als wäre nichts weiter? Das würde alles so viel leichter machen. „Sag mal Sirius-“ begann Amea und jetzt reichte es ihm aber. Klirren ließ er die Gabel fallen und stand wütend auf. „Ja ich habe schlechte Laune! Ja ich bin sauer! NEIN ihr könnt weder was dafür, noch was dagegen machen! Könntet ihr mich damit jetzt bitte in Ruhe lassen?“ Erstaunte und verdatterte Blicke lagen auf ihm, während er sich wütend auf sie und sich selber umdrehte und aus dem Raum marschierte. „Ich wollte doch nur einpaar Kartoffeln...“, murmelte Amea unschuldig, fragend in die Runde blickend, doch alle schienen genauso erstaunt, wie sie über diesen plötzlichen Ausbruch des, wenigstens in einigen fällen Freundes zu sein. Sirius marschierte derweil zornig den Gang entlang. Erst nicht darauf achtend, wo genau hin, dann jedoch zielstrebig in Richtung Ausgang. Er hatte genug! Er wollte seine Ruhe! Sollten die Anderen ruhig zu Verteidigung gegen die dunklen Künste gehen, er hatte die Schnauze voll. Unter Wolken bedecktem Himmel stapfte er in Richtung See, kletterte behände auf seinen Stammplatz in der Krone eines Ahornbaumes und starrte schmollend über das graue Gewässer. Innerlich rügte er sich für sein Betragen. Sie hatten es doch nur gut gemeint... sie konnten ja nicht wissen, was los war und dass er einfach alleine sein wollte... Wollte er das denn wirklich? Ein Fisch sprang aus dem Wasser, drehte sich und mit einem Platsch landete er wieder drin, nur die kleinen Wellenringe zeigten, dass er da gewesen war und auch die verschwanden nach kurzer Zeit. Sirius seufzte einmal auf und lehnte sich gegen den Stamm des Baumes, auf welchen er inzwischen geklettert war. Wie ruhig es war... nur einpaar Frühlingsvögel pfiffen ihr Liedchen unbekümmert vor sich hin. Ja ein Vogel müsste man sein... frei... weg fliegen, wenn einem der Ort nicht gefiel, ohne dumme Familie oder Schule oder sonst etwas mit der größten Sorge, wo man als nächstes einen saftigen Wurm her bekam. Das war doch ein Leben... nicht wie seins. Aber was half das grübeln schon? Es änderte ja doch nichts. Das Schmollen im übrigen auch nicht, aber er hatte nun einmal schlechte Laune und das war halt so. Einen Moment schloss er die Augen, versuchte einfach zu schlafen, in der Hoffnung, wenn er aufwachte habe er das ganz vergessen und könne wieder normal mit den anderen reden und spielen und toben. Er wollte doch nur seinen Spaß. Mehr nicht. Es reichte ihm schon vollkommen Fußball, oder sonst etwas mit zu spielen, oder über Lehrer her zuziehen, oder darüber zu reden wie dumm doch manche Mädchen waren, oder sonst etwas. Mehr wollte er gar nicht. Mehr verlangte er doch gar nicht. Er war müde, müde und schläfrig und so dauerte es tatsächlich nicht lange, bis er in einen unbequemen Halbschlaf eindöste. Die Augen öffnete er erst, als er die Schreie von Kindern hörte. Er blinzelte benommen und schaute, am Stamm vorbei, was los war. Eine ganze Horde von Schülern bewegte sich über die Wiese, jedoch nicht auf ihn, sondern auf das Quidditchfeld zu. Er musste also mindestens 2 Stunden verschlafen haben, wenn das Spiel jetzt begann. Einen kleinen Augenblick spielte er mit dem Gedanken zu der Masse dazu zustoßen und sich das Spiel, Griffindor gegen Ravenclaw, mit anzusehen. Aber irgendwie hatte er dazu gerade partout keine Lust. Überhaupt, aufstehen und vom Baum klettern schien ihm gerade eine ziemlich doofe Idee zu sein, also lehnte er sich einfach wieder zurück und ließ die Schüler, Schüler und das Spiel, Spiel sein. „James hatte also recht, dass ich dich hier finden würde.“ Es war Remus’ Stimme die vom Stamm herauf an sein Ohr drang. Irgendwie hatte Sirius ein Deja-vue, nur dass er dieses Mal keinen Schneeball an den Kopf bekam. „Was willst du?“, fragte er, aus den Augenwinkeln zu Remus herunter blickend „Warum bist du nicht beim Spiel, wie die Anderen?“ Warum nervst du mich schon wieder? Aber das verkniff Sirius sich dann doch. „Ich mochte Quidditch noch nie so sehr.“ Kam die Antwort hoch, „Und selbst?“ „Ich mochte Quidditch auch noch nie so sehr.“ War es so schwer zu begreifen, dass er seine Ruhe haben wollte? Er schwieg, sah Remus nicht einmal an, sondern ließ den Blick beharrlich auf den Blättern über seinem Kopf, welche, wenn der Wind es zu ließ, dann und wann Platz machten und einen hellgrauen Himmel mit einpaar wenigen blauen Punkten drin freigaben. „Du meistens doch, du wolltest später mal reden.“, vernahm er schließlich Remus erneuten Versuch eine Konversation zu beginnen. „'Vielleicht' habe ich gesagt.“ Er hörte Wie Remus leicht seufzte, über den Rasen ging und sich gegen den Baum lehnte. „Hör mal Sirius, was haben wir dir denn getan? Alle wundern sich über dich und ich habe James nur mit Mühe und Not davon abhalten können auch herzukommen. Ich dachte dir wäre das vielleicht unangenehm.“ Und ob ihm das unangenehm gewesen wäre... unangenehm und Nerven aufreibend. Ausgerechnet James sollte gerade nicht kommen. Mit seiner ein wenig aufdringlichen Art hätte er alles höchstens noch Schlimmer gemacht. „Und wer sagt dir, dass mir deine Anwesenheit nicht unangenehm ist?“ „Niemand. Sag ein Wort und ich gehe.“ Stille. Warum sagte er es denn nicht? Er konnte sich sicher sein, dass Remus sein Wort hielt und sofort verschwand, sobald er es ihm sagte. Warum sagte er es ihm dann nicht? „Hör' mal Sirius... ich weiß ja nicht, was los ist. Aber eines kann ich dir sagen: Alle machen sich Sorgen um dich.“ Noch immer schwieg Sirius, hörte allerdings zu. „Keiner weiß was los mit dir ist. Mal lachst du und scheinst ein fröhlicher, offener Mensch zu sein und dann ziehst du dich wieder zurück und lässt keinen an dich heran und niemand weiß, warum und was los ist und macht sich Sorgen.“ War das wirklich ein Elfjähriger der da mit ihm sprach? Es hörte sich viel mehr nach einem Brüderlichen Rat an, auch wenn Sirius das nicht genau sagen konnte. Sein Bruder hatte jedenfalls nie so mit ihm geredet. „Und warum machen sich alle sorgen?“, fragte er schließlich ein wenig säuerlich „Ich hab nie darum gebeten, dass man sich um mich sorgt! Es ist doch meine Sache was mit mir ist, das geht doch keinen etwas an. Ich versteh das nicht!“ Remus schien einen Moment zu überlegen, antwortete jedenfalls nicht gleich. Das Spiel schien angefangen zu haben und Griffindor hatte anscheinend das erste Tor gemach zu haben jedenfalls wurde das ‚Griffindor macht ein Tor!’ ein wenig lauter und einige Tröten und Pfeifen kamen auf ihre Kosten. „Na ja, wir sind doch alle irgendwo eine Familie. Wir sind alle in einem Haus, alle in einem Jahrgang und das verbindet doch irgendwie. Und ist es nicht natürlich, dass man sich als Familie um einen Sorgt?“ „Ist es das?“ Sirius Stimme klang bitter, traurig, verletzt. „Noch nie hat sich jemand um mich gesorgt, niemand außer mir selber und das hat bisher auch gereicht.“ So war es doch auch. Das Einzige worum sich seine Eltern gesorgt haben war ihr guter Ruf. Nicht mehr und nicht weniger. „Dann wird es vielleicht Zeit, dass du zulässt, dass sich jemand anderes auch um dich Sorgen macht.“, antwortete Remus freundlich. Sirius Blick glitt nach unten, auch wenn er Remus nicht sehen konnte. Vielleicht hatte er Recht... vielleicht hatte er auch nie zugelassen, dass sich etwas änderte... „Heute ist mein Geburtstag.“, sagte er schließlich. Eigentlich hätte er erwartet, dass Remus jetzt verwundert fragte, weshalb das ein Grund zum Schmollen war, doch nichts dergleichen kam und so fuhr Sirius fort: „Aber das einzige was ich bekommen habe war ein Paket mit Büro Artikeln, nicht eingepackt, wahrscheinlich nicht einmal selbst ausgesucht. Wahrscheinlich haben sie in einen Katalog geschaut und den Auftrag gegeben mir das direkt zu zuschicken. Dazu ein liebloser mit Automatischerschreibfeder verfasster Brief ‚Herzlichen Glückwunsch zum 12. Lebensjahr deine Mildret und Johnathan’“ er stockte kurz, als warte er darauf, dass Remus seinen Senf dazu gab, doch nichts. Er hörte stumm zu. Irgendwie.. irgendwie war das ganz angenehm und so fuhr Sirius ein wenig emotionaler, ein wenig aufgebrachter fort. „Eigentlich sollte ich das schon gewöhnt sein! Es ist ja nicht so, als verliefe es sonst anders. Oder zu Weihnachten: Ich habe die selbe Feder bekommen, die selbe Tinte! Inzwischen kann ich eine Sammlung mit schwarzen Federn und Papier und Tinte aufmachen! Das Reicht jetzt schon bis zur siebten Klasse! Aber trotzdem bin ich jedes Mal wieder geknickt! Jedes Jahr aufs neue hoffe ich ‚vielleicht läuft es ja dieses Mal anders’ und dann doch wieder das Selbe! Ich hasse meinen Geburtstag! Es ist der schlimmste Tag im Jahr, schlimmer, als Weihnachten weil... weil man dann so richtig merkt, wie lieblos sie sind und wie egal ich ihnen bin! Und Regulus ist auch nicht besser! Fängt mich vorm Mittag ab, erzählt mir ich solle mich mehr wie ein Black benehmen und gibt mir so ’nen dummen Brief und Paket! Sicher noch mehr Tinte und einpaar Zeilen ‚alles Liebe zum Geburtstag, dein Bruder Regulus’ und das.. das ist einfach unfair!“ Er endete schwer atmend, die Hände zu Fäusten geballt und mit schnellem Herzschlag. Oh wie wütend er war! Aber er hatte noch nie mit jemandem über die Wut geredet, hatte sie nie so raus gelassen wie jetzt. Remus schwieg noch eine Weile, ließ Sirius sich beruhigen und setzte dann allerdings an. „Ich kann dich ja verstehen... nun ja eigentlich nicht. Meine Eltern waren nie so, aber trotzdem weiß ich wie es ist alleine zu sein...“, sagte er schließlich und könnte das etwas Bedrückte nicht aus der Stimme verbergen, „Glaub mir, wenn du mit den anderen darüber geredet hättest, wie mit mir, wäre der Tag anders verlaufen... du bist nicht alleine, du hast eine Familie, die gerne mit dir deinen Geburtstag feiert. Auch, wenn es bald etwas spät wird etwas zu planen, aber da ist James dann doch ziemlich kreativ.“ „Ja... wahrscheinlich hast du Recht... ich bin das nur nicht gewohnt...“, antwortete Sirius, setzte sich nun schon viel besser gelaunt auf. Ja, nach dem er seinem Frust freien Lauf gelassen hatte fühlte er sich viel besser. Er ließ sich nach hinten fallen und baumelte nun kopfüber an dem Ast Remus dankbar angrinsend. „Na was meinst du, ob das Spiel schon vorbei ist?“ Remus erwiderte das Grinsen mit einem matten, müden Lächeln. Blass sah er aus und ausgelaugt, noch schlimmer, als am Morgen... „Ja, lass uns gehen.“, erwiderte er, erhob sich und schlug das bisschen Dreck und Gras von seinem Umhang, während Sirius sich von Baum fallen ließ und neben ihm landete. Dann gingen sie über den Rasen in Richtung Quidditchfeld, von wo man ein grölendes Buhen hörte. Wohl ein Faul, auch wenn man nicht sagen konnte, von welcher Seite es wohl begangen war. „Remus...“ „Ja?“ „Danke.“ „Nicht der Rede wert.“, lächelte der Junge, während sie sich den hohen Tribünen Türmen, welche das Spielfeld kennzeichneten näherten. „Ach und Remus...“ „Ja?“ „Vergiss nicht, dass du auch zu der Familie gehörst.“ Kurz hielt Remus inne, sah Sirius überrascht an, lächelte dann schließlich und nickte „Werde ich nicht. Die Anderen wollten in der Ost-Tribüne sitzen, also dahinten.“ Er deutete in entsprechende Richtung, sie eilten hin, die Treppen hinauf und doch sah man den schwarzen Kopf mit dem strubbeligem Haar welcher kräftig mitjubelte, als eine der Jägerinnen in Rot den Quaffel durch einen der Ringe führte. Als er dann jedoch Sirius und Remus sah winkte er ihnen überglücklich zu und wies auf zwei Plätze, die er ihnen freigehalten hatte. „Na alles wieder im Lot auf dem Boot?“, fragte er und ließ die Beiden Platz nehmen. „Ja... Sorry dass ich dich so angefahren habe James.“ Der Junge wischte die Entschuldigung mit einer Handbewegung weg, als wäre es nichts, was wohl seiner Meinung nach auch der Fall war. „Schon O- HEY! Das war Faul!!!! SCHIRI brauchst ’ne Brille oder was?“ Alle lachten und schrien, sogar Sirius ein wenig und so wurde also der Nachmittag, erstaunlicher Weise durchein Quidditchspiel, gerettet. Doch irgendwann fand auch dieses Spiel ein Ende (170:90 für Griffindor) und man machte sich auf den Weg zurück in den Gemeinschaftsraum der Griffindors, wo eine Siegesfeier stattfinden sollte, um die Spieler zu ehren. „Hey James, wie wär’s mit ’ner Partie Zauberschach gleich?“ James schüttelte den Kopf. „Ne, sorry aber ich muss noch was Wichtiges erledigen... Hausaufgaben... Verteidigung gegen die dunklen Künste und dafür brauch ich Hilfe...“ „Ich könnte mit machen, muss die Doppelstunde ja eh noch aufholen.“, bot Sirius an „Ne.. Also,... Alexis soll dir das erklären, die kann das eh viel besser als ich. Remus ich denke ich brauche deine Hilfe.“ Sirius war sichtlich verwirrt. „Was ist? Bin ich nicht gut genug als Aushilfslehrerin?“, fragte Alexis mit gespielt beleidigtem Tonfall. Sirius verstand zwar die Welt nicht mehr, aber bitte, hatte er das denn schon jemals? „Na gut...“, meinte er schließlich, weiter kam er jedoch nicht da das Mädchen schon seine Hand ergriff und ihn von dem Rest der Gemeinde weg zog. „Hast du ’ne Ahnung, was die Anderen machen?“, fragte Sirius sie auf dem Weg hinunter zur Bibliothek. „Besorgungen.“, erwiderte das Mädchen fröhlich. „Besorgungen?“ hakte er nach. Eines stand fest: James hatte ihm NICHT die Wahrheit gesagt, was seine Hausaufgaben anging, das hätte auch ein Blinder mit einem Krückstock bemerkt, obwohl Sirius sich nicht ganz sicher war, was ein Krückstock wohl damit zu tun hatte, ob man erkennt ob jemand log oder nicht. Dass, wenn man Blind ist das schwerer fallen muss, da man die Mimik des Gegenübers nicht sehen konnte erschien ja einleuchtend, aber was sollte der Krückstock? Nun ja, war ja auch egal und änderte nichts an der Tatsache, dass James ein Geheimnis hatte und Sirius sich sicher war, das Alexis darüber bescheid wusste... schon alleine der Fakt, dass James sich auffällig oft während des Qudditchspiels weggedreht und mit anderen Leuten geredet und getuschelt hatte bestätigte die Annahme. „Na ja für die... Hey Moment so doof bin ich auch nicht! Wir wollen jetzt lernen.“ Sie waren vor der schweren Holztür mit der Aufschrift ‚Bibliothek’ angekommen und nun stieß das Mädchen die Tür auf und ließ ihn eintreten, was er dann auch tat. Die Tür fiel hinter ihnen zu und sie setzten sich an einen Tisch. „Ich versteh echt nicht, warum ich das JETZT machen soll... oben wird doch sicher der Sieg gefeiert.“, seufzte Sirius, schlug aber widerwillig das Buch, welches immer noch in seiner Tasche war, auf. „Also gut, wir haben über Grindolins geredet.“, begann sie und deutete auf das Bild eines kleinen behaarten Wesens mit ziemlich großen Zähnen und Krallen, denen man dem ansonsten putzigen Wesen mit den großen Augen nicht zugetraut hätte. „Also, ich hab mal in ’nem Bericht gelesen, dass die Dinger die Vorfahren der Drachen sein sollen.“, erzählte sie weiter, „wobei das doch recht lächerlich klingt oder? Ich meine müssten die Vorfahren von Drachen nicht so was wie Echsen sein? Überhaupt glaube ich ja, dass es wenn dann umgekehrt ist, ich meine Drachen sind doch schon so uralt, die sind doch sicher aus der Zeit der Dinosaurier. Wobei ich ja glaube, dass es Dinos gar nie gegeben hat, sondern nur Drachen und als die Menschen dann Drachenknochen gefunden haben suchten sie eine Erklärung und haben schließlich die Dinosaurier erfunden...“„Ähm Lexi, du wolltest mir doch über die Gindelos erzählen...“, unterbrach Sirius sie nach einer Weile zaghaft. „Grindolins.“, verbesserte das Mädchen ihn sofort, als habe sie nie das Thema gewechselt und alles liefe, wie es laufen soll. Das tat es von dem Moment an sogar tatsächlich. Alexis schlug ihren Hefter auf, ein absolutes Durcheinander von irgendwelchen Zetteln und Schriftrollen aller möglichen Fächer, doch wie durch ein Wunder schaffte sie es mittel eines sicheren Handgriffs den richtigen Zettel hervor zu holen. Sie erklärte, ihm dass die Grindolins so etwas wie die Grindylows der Steppenwelt waren, nur dass sie ihre Opfer durch ihr süßes und unscheinbares Erscheinungsbild täuschten, ehe sie sie dann mit ihren ausfahrbaren Armen und Krallen schnappten und nichts wirklich nettes mit ihnen anstellten. So verging die Zeit und Sirius wurde das Alles immer und immer langweiliger, was Alexis jedoch nicht so zu ergehen schien. Frisch fromm fröhlich frei erzählte und erzählte sie weiter und immer mehr und das Meiste vergaß Sirius eigentlich auch sofort wieder. In Gedanken war er bei James, sich überlegend, was dieser zusammen mit Remus und den Anderen tat. Erst das Klappen eines Buches weckte ihn aus seinen Träumen auf und holte ihn wieder zurück in die Realität. „Jetzt komm schon.“, sagte Alexis, schon im Aufstehen begriffen. Verwirrt richtete auch Sirius sich auf „Wohin?“, fragte er, seine Papiere die quer über den Tisch gebreitet waren zusammen kramend, während sie schon auf dem Weg zur Tür war und er sich hörig sputen mussten, um sie einzuholen. „Zurück zu den Anderen.“, sagte sie, als wäre es geradezu selbstverständlich. „Ja aber zum Gemeinschaftsraum geht es da entlang“, sagte Sirius einigermaßen verwirrt und deutete die Treppe, die sie nun hinunter gingen empor. „Ich habe ja auch nie gesagt wir würden zum Griffindor Turm gehen, oder?“, erwiderte sie nur lässig und folgte unbeirrbar ihrem Weg nach Unten und zwar genau in Richtung... „Aber Alexis, es ist schon fast 10 Uhr abends... wir dürfen nicht raus.“ Er musterte die große Tür, welche den Eingangsbereich vom Ausgang zum Gelände trennte. „Ich weiß.“ Unberührt von den Worten öffnete sie die Tür und ging hindurch. Unschlüssig bleib Sirius stehen, bis die Tür, kurz bevor sie wieder zufiel noch einmal von dem Mädchen geöffnet wurde und der Blondschopf hindurchschaute „Kommst du jetzt, oder nicht?“ Warum schienen solche Aktionen für alle außer ihn so völlig normal zu sein? James, Ok... es war ja James... aber zu Weihnachten Amea und jetzt auch noch Alexis? Irgendwas stimmte da doch nicht. Nun ja, um herauszufinden, was es damit auf sich hatte, obwohl er natürlich schon seine Vermutungen hatte, gab es nur einen Weg. Beherzt kam er auf sie zu, nahm ihr die Tür ab und schlüpfte schnell hindurch ihr über den Rasen in Richtung See folgend. Schnell waren seine Schritte und das nicht nur, weil er versuchte mit Lexi, die einen erstaunlich flotten Schritt hatte, mithalten zu können, sondern auch wegen: „HAPPY BRITHDAY SIRIUS“, lautete die rot goldene Aufschrift eines riesigen Banners, welches über ihren Köpfen schwebte (auf der Rückseite konnte man noch ‚Griffindor, macht ein Tor’ lesen, aber wen interessierte das schon?), überall schwebten einige heraufbeschworenen roten, blauen und gelben Lichtkugeln umher, Decken waren auf dem Rasen ausgebreitet und ein ganzes Buffet war aus der Küche organisiert worden, (James hatte es geschafft, schon in der ersten Woche den Weg in diese zu finden) außerdem hatte wohl jemand irgendwie ein Radio organisiert und ‚The weird sisters’, spielten gerade das neueste Lied ihres Albums ‚Not charming me’. Anwesend waren so ziemlich alle Erstklässler der Griffindors. Da waren natürlich er selbst und Lexi, aber auch Amea, welche nun auf ihn zukam und mit einem nicht gerade schlappen Schlag in die Schulter gratulierte. Dann waren da noch Eric, welcher ihm sofort einen Schluck Punsch (irgendeiner Fruchtsaftmischung) anbot, gefolgt von Lydia, die ihm etwas Pastete hinhielt. Emilia Barkins, Robert Redborry und auch der Rest, alle, ja sogar Lilly, waren sie da und natürlich... „Hey Siri! Hätte ich einen ganzen Tag Zeit gehabt hättest du natürlich was vernünftiges geboten bekommen.“ Das Grinsten in Sirius’ Gesicht war so breit, man meinte er müsse einen Krampf im Gesicht bekommen. „Das ist SUPER! Wirklich, das ist... Wow.“ Mehr konnte er dazu wirklich nicht sagen, als ‚Wow’. Seine erste Geburtstagsfeier! Eine ALLERERSTE Geburtstagsfeier mit Freunden... Alle lachten, hatten ihren Spaß bei einer Partie Stopptanzen, die Alexis ohne größere Konkurrenz gewann. Eine vielleicht zwei Stunden ging es so. Irgendwann setzte Sirius sich einfach neben James ans Ufer des Sees, beobachtete wie der runde volle Mond kurz hinter den Wolken hervorlugte, als wolle er ihm auch noch eben zum Geburtstag gratulieren. „Sag mal, wo ist eigentlich Remus? Ich hab ihn den ganzen Abend nicht gesehen.“, wandte er sich an James, welcher sich nun zurück ins kühle Gras lehnte und den dunklen, wolkenverhangenen Himmel betrachtete. Nach dem etwas 100sten Versuch Lilly zu einem Tanz zu überreden hatte er sich geschlagen geben müssen und für einen Moment zurück gezogen (neue Kräfte für neue Versuche tanken? ;) „Jetzt, wo du es sagst.. beim Aufbau war er dabei... aber hab ihn auch ne Weile nicht gesehen... na ja, wahrscheinlich war er einfach müde, sah ja den ganzen Tag ein wenig kränklich aus der Arme.“ Sirius nickte und legte sich nun neben James, starrte auch zum Himmel empor. Allgemein war es ruhig geworden, einige waren schon in einen Halbschlaf verfallen und die wenigstens feierten noch richtig Party. Es war ja auch schon ungefähr halb 12 und das nach einem harten Schultag, doch plötzlich wurden sie alle von einem lauten „WAS GLAUBT IHR EIGENTLICH WAS IHR HIER MACHT?“ ‚aufgeweckt’. Es handelte sich um Madame Pomfrey, die Krankenschwester der Schule, eine etwas pummelige Frau Mitte dreißig, welche in ihrem etwas watscheligem Gang auf die Gruppe zugerannt kam. Sofort waren James und Sirius, so wie auch der Rest der Veranstaltung aufgesprungen, sich stumm fragend, was denn bitte Madame Pomfrey hier zu suchen hatte. Als sollten Lehrer um diese Zeit noch auf dem Schulgelände rumrennen... „Das macht 50 Punkte Abzug für...“ sie sah sich um und musste feststellen, dass nur Griffindors anwesend waren „Griffindor! Außerdem werden alle Anwesenden einen Aufsatz darüber schreiben, warum sie glauben dass das verlassen der Gemeinschaftsräume ab 21.00 Uhr VERBOTEN ist, und zwar 3 Pergament Seiten bis Übermorgen!“ ein lautes mürrisches Stöhnen machte sich unter den Schülern breit. „Und jetzt ab ins Bett!!!“ Grummelnd und ein wenig schläfrig ließ sich die Schülerschar von der Lehrerin in Richtung Schule scheuchen. „Wenn das Professor McGonnagal erfährt“, murmelte sie kopfschüttelnd. Nur wenige Minuten später waren sie wieder auf ihren Zimmern und zogen sich die Nachthemden über. Madame Pomfrey selbst ging sicher, dass alle auch wirklich in ihren Betten lagen und das Licht gelöscht wurde, ehe sie wieder hinunter zu... wo auch immer Lehrer eben wohnten ging (ob sie wohl im Krankenhausflügel übernachtet??? Oder war sie gar Schlafwandlerin, die des Nachts immer durchs Gelände wanderte und nur dann erwachte, wenn irgendwo Schüler in der Nähe waren???). „James?“, flüsterte Sirius, nach einer Weile die sie im Bett lagen „Schläfst du schon?“ „Ja“, murmelte die verschlafene Stimme seines Freundes. Sirius grinste leicht. „Ich wollte nur sagen... Danke. Das war mit Abstand der tollste Geburtstag meines Lebens!“ „Nein Mami, ich sagte doch ich will kein Pferd, sondern einen Porsche...“ So verging Sirius’ 12 Geburtstag welcher, nach anfänglichen Schwierigkeiten, doch noch wirklich schön werden sollte. Weniger schön jedoch war der nächste Tag, an dem alle Erstklässler in der Geschichtsstunde von Professor Binns mehr oder weniger (eher mehr als weniger) schliefen und sich anschließend eine Standpauke ihrer Hauslehrerin anhören durften. Aber, und da waren sich alle einig, das war es Wert gewesen. Kapitel 9: Das Projekt ---------------------- Der Rest des Jahres verlief relativ ruhig und ungestört und ehe man sich versah waren die Blüten der Bäume schon Vergangenheit und grünes Laub bedeckte die Kronen. Die Tage wurden wieder länger, das Wetter, sofern dies in England möglich war, auch und schon waren die letzen Maiwochen mit den Prüfungen zu Ende und die letzte Woche vor den Sommerferien, welche im Juni begannen brach an. Zum einen hatten sich die Griffindors dieses Jahr leider den Traum vom Quidditchpokal abschminken müssen, knapp hatte Ravenclaw mit seiner neuen Mannschaft überraschender Weise noch Slytherin geschlagen und Griffindor so mit 20 Punkten überholt und so musste das Haus sich geschlagen geben. James wetterte dabei gegen einen der Treiber der Ravenclwas, welcher eindeutig nicht ganz fair gespielt haben kann (der andere Treiber war eine süße Fünftklässlerin und gegen die konnte man ja nichts sagen) und verkündete, wenn er erst mal ab nächstem Jahr im Team sei, würde Griffindor, bis er abgeht NUR gewinnen Heute war ausnahmsweise ein warmer Tag, wobei das eigentlich nie wirklich sicher war. Die letzte Woche zum Beispiel hatte es noch gehagelt. Ein Grund mehr für die Schüler die ‚freien’ Tage (richtig Unterricht war, nun da die Prüfungen beendet waren nicht mehr) draußen zu genießen. So auch Sirius und James. Sie waren bei ihrem Stammplatz im Schatten des Baumes am See. Es war einfach zu heiß zum Fußball spielen, zumindest hatte James das enttäuscht feststellen müssen. Keine Mannschaft hat er zusammen bekommen. „Das ist total unfair!“, beschwerte sich Sirius und schmiss die Schultasche und seinen Umhang auf den Boden. Gerade waren sie aus der letzten Stunde für diesen Montagmorgen der letzten Woche gekommen. Verwandlung, was dann auch den Missmut Sirius’ erklärte. „Finde ich auch! Ich finde es total unfair das keiner Fußball spielen will.“, jammerte James sich gegen den Baum lehnend und in einen Apfel den er vom Mittagstisch noch hat mitgehen lassen hineinbeißend. „Das meinte ich doch nicht.“ Sirius rollte mit den Augen und klaute James den Apfel, um nun von der anderen Seite selber etwas abzubeißen. „Das weiß ich doch. Aber echt, du hast keinen Grund dich zu beschweren! Ich muss mit dieser Peggy Arbeiten. Ich wünschte echt ich könnte mit dir tauschen.“ „Glaub mir das beruht auf Gegenseitigkeit“, erwiderte Sirius finster, James den Apfel zurück werfend. Es ging noch um die letzte Stunde. Mrs. McGonnagal und die anderen Hauslehrer hatten sich etwas 'lustiges' einfallen lassen. In der letzten Woche sollte die Verständigung zwischen den Häusern gefördert werden und dazu waren die Schüler in jeweils zweier Paaren beauftragt worden ein Projekt ihrer Wahl vorzuführen. Die Paarungen wurden dabei Ausgelost und Sirius hatte... „Wieso ausgerechnet Evans?“, fragte er den Kopf hängen lassend. Warum ausgerechnet die Evans? WARUM? Was hatte er denn bloß falsch gemacht im Leben? Wessen, ob nun Sirius’ oder James’ Gedanken mag hier offen bleiben, denn der war mindestens genauso enttäuscht über das Ergebnis. Peggy war aus Slytherin. Und, als wenn das nicht schlimm genug wäre sah sie nicht einmal gut aus mit ihrem schwarzen Haar, welches im Potthaarschnitt gehalten war, den dicken Brillengläsern und dann auch noch so, pummelig konnte man dazu schon nicht mehr sagen. Und die hellste war sie auch nicht gerade... „Wir sind uns eindeutig zu ähnlich.“, stellte James fest nahm den Apfel und warf ihn so fest er konnte in den See. Fragend sah Sirius ihn an. „Wie meinen?“ „Na ja, ich habe zu Gott gebetet ich möge mit Evans in ein Team kommen, stattdessen aber kriegst du sie als Partnerin... also hat Gott uns wohl verwechselt.“ Eine total unlogische Erklärung... typisch James. „Würde es nach mir gehen würde ich ja tauschen, glaub mir.“ Beide seufzten was soviel bedeutete wie 'man konnte es ja doch nicht ändern, egal wie sehr man wetterte'. „Zeig mal was du da machst Lexi!“ Einpaar vertraute lachende Mädchenstimmen nährten sich dem See. „Ich zeichne.“, erwiderte das blonde Mädchen, den Blick nicht vom Block hebend und nicht drauf achtend, wo sie genau hinging (wie sie es schaffte im Gehen zu zeichnen blieb ohnehin ein Rätsel). Als Lilly jedoch versuchte einen Blick auf das Papier zu erhaschen zog sie es schnell an ihre Brust. „Komm schon Lexi, wir werden schon nicht lachen.“ Amea rollte leicht mit den Augen „Sprich für dich Lilly.“ „Ich will es aber nicht zeigen, ehe es fertig ist!“, beharrte die Blonde. „Na gut...“ So als gäbe sie auf schaute Lilly in die Luft, Lexis Blick lag einen Moment zweifelnd auf ihrer Freundin, dann jedoch wieder auf dem Papier. GROßER Fehler! Lilly wäre nicht Lilly hätte sie sich so leicht geschlagen gegeben. Sie stellte Lexi, die ja nicht auf ihre Umgebung achtete, einen Fuß und riss ihr im Moment der Verwirrung das Blatt aus der Hand. „HEY gib das zurück!“ Eine kleine Hetzjagd unter lautem Lachen von Lilly im Kreis um die, ein wenig genervte Amea herum begann. Sirius warf einen Blick rüber... hoffentlich kamen die nicht auf die Idee zu ihnen zu kommen... James hingegen hoffte natürlich das Gegenteil. In letzter Zeit war er wirklich wenig in Kontakt mit Lilly gekommen und es stand immerhin noch die Wette zwischen den Beiden aus. „Ich weiß echt nicht was du gegen Lilly hast Sirius.“, begann er schließlich, „Ok sie kann manchmal zickig sein, und sie hat nichts für Streiche, oder so übrig. Sie meint andere verbiegen zu müssen...“ - Sirius fragte sich, wann endlich das positive kam- „Aber im Großen und Ganzen ist sie doch recht süß, oder?“ Lachend rannte die Mädchen über die Wiese, strahlen konnte man Lillys Gesichtsausdruck dabei schon bezeichnen, während Alexis versuchte ihr das Papier wieder aus der Hand zu reißen, bis Lilly endlich Kleinbai gab und vorschlug sich in den Schatten zu setzen, bis sie die Jungs dort sitzen sah. „Kommt Mädels gehen wir lieber zum Wasser, sonst kriegen wir noch die ‚Schlechte-Witze-Krankheit’!“ Sirius lächelte säuerlich. „Wenn eine Zitrone süß ist, DANN ist sie das auch.“ Er wollte sich gerade zurück lehnen, als er spürte wie man ihn am Arm packte und hochzog. „James, was wird das?“, fragte Sirius, schon Übles ahnend. „Na, wonach sieht es denn aus?“, erwiderte James und steuerte zielstrebig auf die drei Mädchen zu, Sirius hinter sich herziehend. „James halt mich da raus, OK? Die Wette beinhaltete NICHT, dass ich bei deinen Versuchen sie rumzukriegen dabei sein muss!“ „Darum geht es hier ja auch gar nicht!“ „Sondern?“ „Na ja, ich brauche einen Grund, oder? Und wo ihr doch ein Team bildet...“ Sirius rollte mit den Augen, ließ sich aber, entgegen besseren Wissens hinter James her schleifen und blieb schließlich hinter diesem stehen, während er die drei Mädchen begrüßte. „Hi Lilly, Amea, Lachs.“ „Für dich bin ich immer noch Evans, Potter. Und meine Freundin heißt nicht ‚Lachs’, sondern Alexis, oder für dich Mathews! Und wenn es dir nichts ausmachen würde wieder weg zugehen: Mit deinem Atem und vor allem den unsinnigen Worten aus deinem Mund verpestest du nur die Luft.“ Ihre Zunge war schneller, als irgendetwas, das Sirius bisher kannte und auch schärfer. Wie konnte sie nur so schnell so viel Beleidigendes von sich geben, ohne dabei aufzusehen, sich zu versprechen, oder Luft zu holen? Alexis blickte kurz auf „Schon gut Lilly, er darf mich nennen, wie er mag.“, meinte sie recht gleichgültig, widmete sich jedoch nicht wieder ihrem Bild, sondern beobachtete was zwischen den Beiden wohl weiter passieren würde. Das hatte auch seine Gründe, denn jedes Mal, wenn James wieder versuchte sie ‚rumzukriegen’ entbrannte ein recht amüsanter Wortwechsel, den zumeist Lilly gewann. Auch Amea schaute schon grinsend zu, unterbrach die Unterhaltung nicht. Und Sirius, nun der war ohnehin unfreiwillig hier, also warum sollte er mit dieser rothaarigen Person auch nur ein Wort wechseln? Das war schließlich James’ Idee gewesen. „Ja Lilly, ich werde Lachs nicht mehr Lachs nennen. Allerdings kann ich noch nicht gehen.“ „Wieso, hast du vergessen wie man seine Beine bewegt? Soll ich dir noch mal zeigen? Guck mal ist nicht schwer.“ Sie war aufgesprungen und ging nun ganz langsam vor James her „Siehst du? Einfach einen Schritt nach dem anderen. Ich weiß es erfordert dein ganzes Denkvermögen, aber trotzdem kriegst du das sicher hin.“ Amea kicherte hinter vorgehaltener Hand während James nur wie beiläufig ein gezwungenes Lachen verlauten ließ. „Lustig wie immer Evans. Nein, natürlich hat es einen anderen Grund.“ „Der da wäre?“ Sirius wurde nach vorne gezogen, wo er mit lustlosem Blick stand. Na toll er war der ‚Grund’ für James hier zu sein... klasse... einen besseren Job konnte man sich doch gar nicht wünschen. „Ich warte auf den ‚vernünftigen Grund’“, sagte Lilly, ohne Sirius großartige Beachtung zu schenken. „Ha, Ha, Ha“, sagte Sirius, „Komm James, ich habe noch besseres zu tun, als mich mit so ’ner Harpyie auseinander zu setzen. Wir werden eh morgen erst mit dem Projekt anfangen, also lass uns das machen...“ „Ausnahmsweise muss ich deinem Freund einmal recht geben. MORGEN ist das Projekt, also geh mir aus der Sonne, Ok?“ James musste sich gegen diese Übermacht geschlagen geben und so blieb den Jungs nichts weiter, als wieder zu gehen, auch wenn James einen kleinen Kratzer in seinem Ego bekommen hatte... Tag 1 Die Teams sollten sich an jenem angenehmen, wenn auch leicht wolkenverhangenem Sommermorgen unter Aufsicht der Hauslehrer Prof. Slughorn (Slytherin), Prof. MacGonnagal (Griffindor), Prof. Flittwick (Ravenclaw) und Prof. Sprout (Hufflepuff) zum ersten Mal in der großen Halle treffen. Heute sollten die zweier Gruppen ihre Aufgabe erfahren, sie lautete wie folgt: Sucht euch zu einem der 4 Hauptfächer (Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunde, Kräuterkunde) ein Thema eurer Wahl aus, erarbeitet dieses zu Zweit in Eigenständigerarbeit, wobei die Lehrer des betreffenden Fachs euch natürlich immer mit Rat und Tat zur Seite stehen werden. Arbeitet schriftlich aus, was ihr getan habt (jede Person eine Rolle Pergament) und präsentiert es am Ende der Woche dem Lehrer eures Wahlfaches. Die Arbeit kann aus allem, eurer Jahrgangstufe möglichen bestehen: Ausarbeitung eines Zaubers eurer Stufe, theoretische Erläuterung eines Zaubers, Geschichtliches zu einem Zauberer, der in der Richtung viel geleistet hat, Referat über eine bestimmte Form der Magie e.t.c. Es mag am Vorstellungstag vorgetragen werden, wie es den Gruppen beliebt. Die Präsentation sollte etwa 10 Minuten betragen und knapp das Erarbeitete wiedergeben. Die Besten aus jedem Fach werden für ihr Haus je 50 Punkte kriegen (pro Schüler 50), was natürlich den ganzen Hauspokal noch mal drehen könnte. Sollte jemand nichts abgeben so werden den Häusern je 50 Punkte abgezogen. An diesem ersten Tag sollte man sich zunächst auf ein Thema, oder wenigstens auf das entsprechende Fach einigen... und genau das gab es schon die ersten Probleme im Team Evans-Black. „Zaubertränke ist doof!“ „Aber Kräuterkunde ja?“ „Das ist leicht, wir nehmen ne Fleischfressendepflanze, oder sowas und beschreiben was die isst, oder so. Ende.“ Sirius war ja eigentlich keiner für so langweilige Aufgaben, aber je weniger er mit Lilly tun musste, um so besser und ihr Vorschlag an einem eigenen Zaubertrank zu arbeiten mit der Grundlage, von dem was sie in diesem Jahr gelernt hatten schien ihm doch extrem Zeitaufwendig zu sein... Lilly sah ihn unterdessen zornig aus ihren grünen Augen an. Seid nunmehr einer halben Stunde diskutierten sie darüber, worüber man das Referat, oder was auch immer, halten konnte. Aber schon alleine, weil sie beide zu trotzig waren, und einander offensichtlich nicht mochten, würden sie sich in dem Punkt niemals einig werden können. „Als hätten wir genug Ahnung, um so was durchzuziehen“, fuhr Sirius weiterhin fort. Lilly rollte mit den Augen und ihr Blick sprach Bände. Das Abfällige ‚Jungs’ verkniff sie sich zwar, doch schien es dennoch wie eine Fahne über ihrem Kopf zu schweben. „Dir mag die ganze Sache ja egal sein, mir aber nicht, OK? Also, mach' einfach was ich dir sage!“ Genau das war es, was Sirius an Lilly nicht mochte. Diese herrschsüchtige Art an ihr und wie sie seinen Nachnamen sagte, das erinnerte ihn irgendwie an seine Mutter. Nur das Lilly NICHT über ihm stand und das zusammen bedeutete für ein gemeinsames Projekt eine tödliche Mischung. „Du willst nur nicht nachgeben, weil das MEIN Vorschlag war!“, warf er ihr zornig vor. „Gar nicht wahr!“, entgegnete sie mit saurer Stimme, „Ich will nicht nachgeben, weil dein Vorschlag DUMM ist!“ „ACH JA?“ „JA!“ Zornig sahen sie einander an, ja man konnte förmlich die Blitze sehen, welche sie einander via Augenkontakt schickten. Eines stand fest: Keiner war gewillt seinen Standpunkt zu ändern, aus welchen Gründen auch immer. Zwischenzeitlich begannen sie wieder zu 'diskutieren', wie Lilly es nannte, als Professor McGnnagal sie darauf ansprach, welches Thema sie den nun wählten. In Sirius Augen handelte es sich allerdings viel mehr um einen ausgewachsenen Streit. Das ging so weiter, bis die Stunde beendet war. Die Beiden gingen unverrichteter Dinge und sich nicht einmal ansehend aus dem Raum und immer, wenn sie sich zufällig auf dem Gang begegneten, oder dergleichen schauten sie übertrieben auffällig zur Seite, oder richteten wieder zornige Blicke aufeinander und zischten etwas, wie ‚Kontroll-freak’ ‚Möchte-gern-Genie’, sich drehten sich dann um und fragten „WAS HAST DU GESAGT?“ und das sollte bis zum nächsten Tag auch nicht besser werden... Tag 2 „Sie ist TOTALER Quidditchfan, auch wenn man über ihre Ansichten den Westminster Shooters gegenüber noch einige Bedenken haben muss...“ Begeistert saß James am Abendbrot und schwärmte Sirius von seinem Projekt vor, was diesen ziemlich nervte, zumal er noch nicht einmal ein Projekt hatte... „Nachdem wir das festgestellt haben dachten wir: Warum nicht etwas zum Thema Quidditch machen?“ Er stopfte sich Brot in seinen Rachen, gab sich kaum Mühe, es überhaupt zu kauen und spülte das alles mit etwas Wasser den Rachen hinunter, um schnell weiter zu erzählen: „Und weißt du was wir jetzt machen?“ „Einen Zauber, um Quidditchbälle aufs Tor fliegen zu lassen, damit der Torwart besser trainieren kann?“, fragte Sirius gelangweilt. „GENAU woher wusstest du das?“ „Ach, nachdem du mir Gesternabend etwa 3 Stunden davon erzählt hast, und jedem anderem im Raum übrigens auch, war das nicht so die Meisterleistung.“ Tja, James hatte gut Reden... und er? Sein Blick wanderte kurz über den Tisch, landete auf Lilly, welche kurz seinem Blick begegnete, was ihren verfinstern ließ und sie sich schließlich mit wehendem Haar in die andere Richtung drehte, wo Amea saß die etwas verwundert kurz zu Sirius schaute, mit den Achseln zuckte, dann jedoch weiter dem Gespräch mit Lilly folgte. James sah Sirius nachdenklich an, folgte seinem Blick und erblickte Lilly. Ein Lächeln stahl sich über seine Lippen. „Bei allem was ich erzähle, habe ich ganz vergessen DICH zu fragen, wie es eigentlich läuft und was ihr macht.“ Sirius rollte mit den Augen und erhob sich, zumal er mit Essen ja schon fertig war. James stopfte sich schnell noch ein Brot in den Mund, schnappte nach seiner Tasche und eilte seinem Freund hinterher. „Hey sag schon, wahrscheinlich ist sie gar nicht so schlimm, wie du dachtest, was?“ Sirius Hand lag schon auf der Klinke, als er sich zu James umdrehte „Stimmt, sie ist tatsächlich nicht so schlimm wie erwartet.“ James Strahlen wurde triumphierend und er wollte gerade zu einem ‚Hab ich’s nicht gesagt’ ansetzen, als Sirius die Klinke runter drückte und mit den Worten „Sie ist noch viel, viel schlimmer“ aus der Halle trat. Auf dem Weg zum Raum für Astronomie im Westturm, erzählte Sirius alles über die gestrige 'Diskussion’ und James schaffte es sogar, ihm bis zu Ende zu zuhören. Schließlich kamen die vor dem, noch geschlossenem Raum an und James setzte nun zu einer eigenen Meinung dies Bezüglich an. „Weißt du Sirius, ich weiß ja du magst sie nicht, aber du gibst ihr auch keine Chance!“ „Als gäbe sie die mir“, entgegnete Sirius. „Außerdem muss du zugeben, dass diese Pflanzensache... das ist Hufflepuff Niveau...“ „Ach du findest ihre Idee also besser ja?“ „Nein, ich finde sie übertreibt... ist ja auch langweilig ich mein ja nur... du könntest auch nachgeben. Wär’ doch das Einfachste, oder?“ Aufgeben. Sich nicht einmal gegen diesen Rotschopf durchsetzten... Warum nicht? Ja, warum eigentlich nicht? Es sähe ihm doch so ähnlich! Er machte es doch immer so, ließ sich von seiner Mutter oder sonstigen Familienmitgliedern alles diktieren. Warum nicht auch bei Lilly? Es wäre doch der einfachste Weg. „Warum sollte ich? Sie tut’s doch auch nicht!“ Nein, wenigstens hier wollte er seinen Kopf durchsetzten! Wenn er es nicht bei gleichaltrigen schaffte, wie sollte er es je bei seiner Mutter schaffen? Tag 3 Der Tag der Abgabe rückte immer dichter heran. Alles schien mit seinem Projekt wunderbar voran zu kommen nur bei einem Team... „Ihr zwei solltet wirklich endlich ein Thema finden.“, ermahnte McGonnagal ihre Schüler „Wegen euch verlieren wir noch 100 Punkte, und das können wir uns wirklich nicht erlauben. Ich erwarte eine Arbeit von Ihnen in zwei Tagen.“ Doch auch diese Ermahnungen beseitigten das Problem nicht und nach dem Mittagessen blieb Lilly in der Bibliothek und Sirius zog sich auf seinen Baum zurück. Er wollte nicht hören, dass er nachgeben sollte. Er wollte keine Predigten darüber, wie kindisch er und auch Lilly sich verhielten, und das der ‚Klügere nachgeben solle’. Das wusste er doch alles. Er wusste wie dumm und sinnlos dieser Streit war und es war ihm gleich. Als wäre es so leicht einfach hinzugehen und zu sagen ‚Sorry du hattest Recht’. Das würde er noch ein Lebtag hören! Und... es ging einfach nicht und der Hauspokal, oder was die Anderen darüber dachten war ihm dabei ziemlich egal! „Hey Sirius.“ Er sollte sich wirklich mal einen neuen Fleck Erde suchen. Einen wo er WIRKLICH mal ungestört sein konnte... Dieses Mal war Alexis, die von unten den Stamm herauf zu ihm sah. „Was?“, fragte Sirius, schon Böses ahnend. „Lilly will dich in der Bibliothektreffe. Sie sagt sie wär’ mit deinem Thema einverstanden, solange sie nur ein vernünftiges Projekt abgibt.“ Ungläubigkeit stand in Sirius’ blauen Augen, als er zu Alexis, welche das alles mit ziemlicher Langeweile vorgetragen hatte herunter schaute. „Und komm ja nicht auf die Idee mich zu schicken, ihr etwas auszurichten! Ich bin kein Laufbursche und hab' ein eigenes Projekt fertig zustellen.“ Mir diesen Worten drehte sie sich um und ging in Richtung Schulgebäude. Sirius blieb alleine am See zurück und sah ihr Stirnrunzelnd hinterher. Irgendwie fiel es ihm verdammt schwer zu glauben, dass Lilly tatsächlich die Meinung geändert hatte... andererseits... wieso sonst, sollte Alexis ihm das sagen? Und wenn es eine ‚Falle’ war? Ein Streich von James vielleicht? Na dann wär’ sie doch nicht sofort wieder gegangen und hätte sicher versucht ihn zu überreden... und wenn er einfach nicht ging? Und wenn sie doch bereit war ihre Meinung zuändern und, weil er nicht kommt zurecht sauer auf in sein würde? So viele 'Und wnns', aber nur ein Weg herauszufinden, was Sache war. Er schwang sich vom Ast und eilte in Richtung Schule und von dort in Richtung Bibliothek, wo Lilly ja, laut ihrer besten Freundin, auf ihn wartete. Die Bibliothek war leer... warum nur hatte er das fast schon erwartet? Er ging noch einmal probeweise durch die Bücherregalte an den Arbeitstischen vorbei, wo ihm ein kleiner Zettel ins Auge stach. In sauberer Handschrift stand sein Name drauf. Stirnrunzelnd nahm der das Blatt und überflog die drei Zeilen. Sirius Habe Bücher zum Thema gefunden Warte im Raum 24, wo wir in Ruhe arbeiten können. Lilly Er seufzt, zerknüllte das Papier und schmiss es im Vorbeigehen in den Mülleimer. Also, auf zu Raum 24, oder er würde nie erfahren, was das alles sollte... immernoch erschien ihm die Wahrscheinlichkeit, das Lilly tatsächlich ihre Meinung geändert haben sollte sehr unwahrscheinlich, aber man wusste ja nie... Schließlich erreichte er den Raum, er zeitgleich auch sein Geschichtsraum war, und trat ein. Zu seinem Erstaunen sah er das die lockige rote Mähne Lillys, womit er ja kaum noch gerechnet hatte. „Lilly?“, überrascht drehte sie sich um. „Also kommst du doch noch! Ich dachte du hättest mich für nichts herbestellt. Also, wo sind die Bücher?“ Sirius blinzelte ein paar Mal, als hoffe er dadurch aus einem Alptraum zu erwachen, doch es funktionierte nicht. Im Gegenteil. „Was bitte? Du wolltest hier mit Büchern warten!“ Und schon fiel die Tür zu. „So ihr zwei Streithähne!“ Es war James’ Stimme von draußen „Wir lassen euch erst raus, wenn ihr ein Projekt beginnt!“ Alexis hatte sich zu ihm gesellt... also doch ein dummer Streich... Lilly sah Sirius an, als sei all dies seine Schuld, stapfte dann jedoch mit recht aufgebrachten Gesichtsaudruck auf die Tür zu und pochte und trat dagegen. „Lasst und hier SOFORT raus, oder ihr werdet es bereuen, das schwör ich euch!“ Doch die Tür bewegte sich nicht. Noch einpaar mal trat die dagegen, versuchte die Klinke zu drücken und zückte schließlich ihren Zauberstab, doch vergebens. Sirius setzte sich einfach auf einen Stuhl und schaute zu, wie sie sich vergebens bemühte, bis sie sich wütend zu ihm umdrehte „Wie wär’s, wenn du da nicht einfach nur untätig rumsitzen würdest Black?“ Er zuckte mit den Schultern „Glaub mir, wenn James sagt, er öffnet und erst, wenn wir ein Projekt haben, dann kommen wir auch vorher nicht mehr hier raus. Nicht vor der nächsten Geschichtsstunde zumindest.“ Was dann wohl Morgen in der 5ten Stunde sein würde... „Na toll!“ Sie steckte ihren Zauberstab weg und warf die Hände resignierend in die Luft. „Bitte, was machen wir?“ „Ein Thema suchen?“, schlug Sirius vor. „Und WELCHES?“ Das war die Fragen aller Fragen... „Also, Black, von mir aus. Es ist Ausnahmezustand, also schließen wir... nicht Frieden, aber immerhin Waffenstillstand. Ok?“ Er nickte und begann zu überlegen. „Wie wär’s, wenn wir keins von den Beiden nehmen, sondern ein Drittes suchen?“, fragte er schließlich. „So müssten immerhin wir beide nachgeben...“ Lilly ließ den Blick durch den Raum schweifen. „Hab ich ’ne andere Wahl?“ Sie seufzte. „Ok, was könnte man noch machen?“ Stille. Beide gingen durch den Raum, blätterten in einpaar Büchern, ohne wirklich nach etwas bestimmten zu suchen. Mehrere Überlegungen, die jedoch nicht wirklich gut waren und auch sofort wieder verbannt wurden, wurden geäußert und sie waren bestimmt eine halbe Stunde in dem Raum eingeschlossen, bis... „Hey wie wär’s damit?“ Sirius hatte ein altes Geschichtsbuch aufgeschlagen und hielt es Lilly vor die Nase. „Animagi?“, las sie. „Zauberer und Hexen die gelernt haben, sich in ein Tier zu Verwandeln, soweit ich weiß...“ Lilly überlegte, warf einen Blick zur Tür und nickte schließlich. „Also, gut. Animagi, damit kann ich mich anfreunden... und jetzt sag deinem hirnrissigen Freund, er soll die Tür öffnen!“ „Nur, wenn du deiner Freundin das Selbe sagst“, entgegnete Sirius. Tag 4 Die ganze Nacht hatten Lilly und Sirius im Gemeinschaftsraum damit verbracht Bücher aus der Bibliothek durchzuwälzen, Notizen zu machen und zu schrieben und auch der Nachmittag des letzten Tages sah nicht großartig anders aus, schließlich hatten sie fast drei Tag aufzuholen, wobei Professor McGonnagal ihnen jedoch auch tatkräftige Unterstützung gab. Die Meisten Bücher, vor allem was den Zauber, als solchen betraf, bekamen sie von ihr. Unglaublich aber wahr, aber nicht ein böses Wort viel mehr zwischen den Beiden. Ruhig, ja beinahe schon kameradschaftlich (freundlich wäre doch noch übertrieben) arbeiten sie zusammen und Alexis wie auch James feierten einen kleinen Triumph, war Lilly wie auch Sirius ein wenig nervte... Nun jedenfalls war der letzte Tag vor Abgabe ihres Projekts und mit einem geschwungenen Strich und einem Punkt verkündete Sirius, er sei fertig und auch Lilly konnte nur einen Moment später diese Diagnose bestätigen. Schon lange war es Draußen dunkel und die Meisten waren schon im Bett. Eigentlich alle außer ihnen Beiden und dem Kater von Amea, den sie zum Geburtstag bekommen hatte, und der nun schnurrend auf Sirius’ Schoß saß. „Kaum zu glauben, dass wir das noch geschafft haben.“, seufzte Lilly und lehnte sich in den roten Sessel zurück. „Ja, morgen ist endlich letzter offizieller Schultag...“ „Und dann gilt unser Waffenstillstand auch nicht mehr!“ Beide schwiegen eine Weile und ließen sich das durch den Kopf gehen. Während des intensiven Arbeitens hatte man die Streitigkeiten ganz vergessen... Aber Morgen würde die Arbeit ja ein Ende haben. Nur noch die Präsentation und dann würde sich alles wieder normalisieren... „Du Sirius...“ Er sah auf. Es war das erste Mal, das Lilly in bei seinem Vornamen genannt hatte und irgendwie klang das auch... nun ja seltsam. Aber nicht schlecht. Es gefiel ihm viel besser, als dieses abwertende ‚Black’, was ihn auch immer so sehr an seine Familie erinnerte. „Was Evans?“ Auch sie sah nun auf und lächelte leicht, hatte Sirius sich doch immerzu geweigert sie, wie sie es verlangte, beim Nachnamen zu nennen. „Eigentlich bist du gar nicht so dumm.“ „Und eigentlich bist du gar nicht so zickig.“, erwiderte er. „Aber sag das bloß nicht James!“ „Wer bin ich denn?! Dem schulde ich ja eh noch was für die Sache von gestern.“ Beide lachten kurz auf. „Du Sirius... wegen Morgen... ich hätt’ da noch so ’ne Idee...“ Tag 5 „Und wie ist es gelaufen?“, löcherte James Sirius, nachdem er aus dem Raum für Verwandlung, dicht gefolgt von Lilly kam. „Ganz gut denk ich... und bei dir?“ „Auch ganz gut... Ok der Ball hat ausversehn Flittwick getroffen... aber immerhin hat es überhaupt funktioniert.“ James grinste Lilly zu und sie, na ja, sie sah immerhin nicht gleich sauer weg. „Und ab jetzt ist Freizeit!“, freute James sich weiter. Anscheinend wertete er Lillys Nicht-Meckern als kleinen Sieg, zumindest sagte das sein Blick, den er Sirius schenkte. Lilly erblickte Lexi und Amea und lief in deren Richtung, nicht ohne „Man sieht sich!“ in Sirius’ Richtung zu rufen. „Siehst du Siri: Sie mag mich eben doch...“ Das blieb erst mal unkommentiert. Sollte James doch glauben, dass Lilly IHN und nicht etwa Sirius gegrüßt beziehungsweise verabschiedet hatte. Endlich war der Waffenstillstand beendet. Nun ja bis zum Ende des Tages zumindest. „Weißt du worauf ich jetzt Lust habe?“ Irgendwie ahnte Sirius jedenfalls schon, worauf James anspielte und tatsächlich waren sie und einige andere Erstklässler, auch aus Ravenclaw und Hufflepuff, unten auf der Wiese und wählten Fußballmannschaften. Der Nachmittagsunterricht viel aus. 1. Weil es der letzte offizielle Schultag war (morgen jedoch würde man erst nach Hause fahren) und 2. Weil die Projekte auch in der Woche soviel Zeit in Anspruch genommen hatte und es so ein schöner Tag war, dass man den Schülern das bisschen Vorgeschmack auf die Sommerferien lassen wollte. Nun aus Sirius Sicht war das sicher kein Vorgeschmack, soviel Spaß wie heute würde er die ganzen 2 Monate nicht mehr haben. Aber egal, er wollte darüber nicht weiter nachdenken, und tat es auch nicht, stattdessen versuchte er, als Torwart die Bälle, die Gregory und Phillip, Zweitklässler und zweieiige Zwillinge aus Hufflepuff, ihm schickten, so gut es ging zu halten, was er auch minder gut hinbekam. Gut das James die 3 Tore die er durchließ mit eigenen Schüssen wieder aufholte (auch wenn das mit dem Tor ja eh so ne Sache war... richtige Tore gab es schließlich nicht und man musste nicht mit einpaar Stangen, die man irgendwie organisierte zufrieden geben.) Lilly war den ganzen Tag nicht mehr zu Gesicht, was Sirius, nach der Woche, wo er sie hatte ertragen müssen, ganz Recht war. Beim Abendessen erst kam sie, und das freiwillig, ohne Nötigung von irgendwem an den Tisch, wo James und Sirius, gemeinsam mit einpaar anderen (unter anderem den Zwillingen und natürlich Eric, welcher sich noch immer über ein ‚Faul’ beklagte, welches laut James eindeutig keines gewesen ist). Sirius war der Erste der sie bemerkte, während James sich munter weiter über das Spiel ausließ. Lilly stellte sich direkt hinter seinem Stuhl und hüstelte leise, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Irgendwie jedoch funktionierte das aber nicht. Noch einmal hüstelte sie, dieses Mal ein wenig lauter, doch noch immer schien James sie nicht bemerkt zu haben. „HEY!“ rief sie ihm schließlich ins Ohr, so dass er nicht nur vor Schreck, sondern auch vor Ohrenschmerzen zusammen zuckten musste. Sirius grinste leicht. Tja, die Vorstellung hatte er auch nicht verpassen wollen. „Da kommt man mal und dann wird man ignoriert.“, grummelte sie. James rieb sich kurz die Ohren „Sorry... was gibt’s?“, fragte er ein wenig verwirrt „Und falls ich dich nicht verstehen sollte, weil mein Trommelfell geplatzt ist, dann schreibs mir doch auf ja?“, scherzte er noch. Entgegen aller Erwartzungen gab es keine beißende Antwort auf diesen Tiefflieger, nur ließ sie ein Blattpapier auf seinen Teller fallen. „Man sieht sich.“ Und schon drehte sie sich um und ging wieder an ihren Platz. Verwundert schaute James ihr hinterher und dann auf den Teller, wo... Moment mal, wo war der Brief? „Man James, hast du es endlich geschafft?“ Eric hielt den weißen Umschlag prüfend in seinen Händen. Sofort sprang James auf „Gib' den wieder her!“ Vergebens versuchte James Eric, der ein gutes Stückchen größer als James war zu entreißen, doch dieser stand nun selber auf und hielt den Zettel, den er schon dem Umschlag entwendet hatte in die Luft. „Liebster James,“, begann er laut vorzulesen, während James an ihm hoch sprang und verlangte, das Briefgeheimnis zu wahren und dass er endlich diesen verdammten Brief haben wolle. „Lass uns Frieden schließen. Ich erwarte dich im verlassenen Klassenraum im 2 Stock, ich möchte da mit dir unter vier Augen einpaar Dinge klären.“ Die Betonung ließ das alles sehr kitschig und schmalzig, klingend, übertrieben kitschig und schmalzig, um genau zu sein. „Hach wie süß! Jameschen hat ein Date.“, lachte Eric, und las dann weiter. „Ich warte dort auf dich, in Liebe deine Lilly“ Der ganze Tisch lachte. „Uuuuh James hat ‚ne Freundin.“ „James und Lilly, James uhund Lilly.“ Endlich schnappte James sich das Papier zurück und überflog es selbst. „Schwachmat, da steht doch gar nicht ‚Lieber James’ oder ‚in Liebe deine...’ Da steht nur ‚James’ und als Unterschrift ‚Lilly’.“, fast schon enttäuscht klang James’ Stimme, während er die Zeilen immer und immer wieder las. „Ach weißt du, ich hab' zwischen den Zeilen gelesen Alter.“ „Meinst du?“ „NEEEEEEEEEEEEE“ „Sirius, was hältst du von der Sache?“, wandte James sich mit kritischem Blick an seinen Freund. „Warum fragst du mich?“ „Weil man mit anderen ja NICHT VERNÜNFTIG REDEN KANN.“ Die letzten Worte waren mehr an Eric und Co gerichtet. „Außerdem hast du ja die letzte Woche mit ihr verbracht... ich meine... hat sie vielleicht ihre Meinung geändert, nachdem ihr doch auch ganz gut miteinander klar gekommen seid?“ Eine Weile überlegte Sirius, zuckte schließlich mit den Schultern. „Könnte schon sein... aber es gibt eh nur einen Weg das herauszufinden, oder?“ Sein Freund besah sich noch einmal die Zeilen und nickte. „Ja, es gibt nur einen Weg.“ Entschlossen erhob er sich, ging in Richtung Tür, hieltinne und kam zurück „Aber erst das Abendbrot!“ Sirius verabschiedete sich schon nach einer Weile, mit der Begründung, er habe noch etwas zu erledigen, was ja auch irgendwie stimmte. Außerdem war es auch nicht sonderlich spannend zu zusehen, wie James sich doch noch entschloss etwas von diesem oder jenem zu essen. Es lag nicht etwa daran, dass er so viel aß, dass es so lange dauerte. Viel mehr, dass er beim Essen so viel redete, dass er kaum zum Essen kam, und da sein Lieblingsthema nun einmal Quidditch war... Na ja, da hatte Sirius doch besseres zu tun. Und zwar... „Hey Sirius!“ „Lilly“ erstaunlicherweise grinsten die beiden einander kurz an. Sie hatten sich auf dem Gang vor dem alten Klassenraum im 2. Stock getroffen. „Was meinst du? Hat er angebissen?“, fragte sie, holte den Zauberstab heraus, murmelte kurz ‚Alohomora’, wobei sie ihren Zauberstab im Kreise um das Schloss drehte und ein leises Klicken verriet, dass es sich aufschloss. „Wenn nicht, dann heiße ich nicht mehr Sirius Black.“, erwiderte Sirius und stieß die nun offene Tür auf. Das Klassenzimmer wurde nur von Zeit zu Zeit benutzt, es handelte sich um einen Geschichtsraum, der eigentlich nicht mehr wirklich benutzt wurde. Warum wussten die Schüler natürlich nicht. Vielleicht war es ja Absicht, damit die Schüler irgendwo einen Raum hatten, wo sie sich heimlich treffen konnten... nun ja wahrscheinlicher war es, dass es einfach für Nachsitzstunden war, oder vielleicht für Nachhilfe, die natürlich auch im Rahmen der Schülerschaft angeboten wurde und im Gemeinschaftsraum, wo eigentlich immer was los war wirklich nicht von statten gehen konnte. Es konnte den Beiden ja auch egal sein, Hauptsache war doch, dass er leer war. „Ja, sollte mich doch schwer wundern... Hast du die Sachen dabei?“ Sirius nickte, glitt in seine Tasche und holte ein Blatt Papier, eine Feder und etwas Tinte heraus. „Hältst du das echt für eine gute Idee?“ „Na hör mal, sonst lernt er es doch nie, oder?“ „Ja aber ich meine DAS, das ist doch...“ „Halt das, was er am meisten hasst nehme ich an.“ Sirius zuckte mit den Schultern. Er glaubte ja nicht, dass dieser Plan wirklich etwas brachte, aber egal. Er blickte auf die Uhr „Wir sollten gehen, gleich müsste er kommen. Sie nickten einander zu, gingen aus dem Raum und schlossen die Tür hinter sich, dann versteckten sie sich hinter einer der alten Rüstungen. Still kauerten sie da und tatsächlich, schon nach kurzer Zeit hörte man Schritte durch die Gänge kommen und das etwas schräge Pfeifen, oder der Versuch dessen, von James, welcher auf die Tür zu ging. „Ok.“ Sie beobachteten, wie der Junge sich durch das braune Haar nicht, sein Hemd zurecht zupfte und schließlich entschlossen die Klinke runterdrückte, um in den Raum zu gehen. Das war das Startsignal. Sirius und Lilly sprinteten aus ihrem Versteck hervor und schlossen die Tür. „Lilly?“ „Ja?“, antwortete das Mädchen grinsend von draußen. „Ähm... wo bist du?“, hörte man James Stimme etwas gedämpft durch das solide Holz nach seiner ‚Verabredung’ rufend. „Draußen“, trillerte Lilly und hielt sich die Hand vor dem Mund, um nicht laut los zulachen. „Und warum kommst du nicht rein?“ „James, weil das ein Streich ist.“, erklärte Sirius schließlich. „Man sollte meinen gerade DU erkennst einen!“, lachte Lilly. Stille folgte, dann der Versuche die Türklinke, welche Sirius und Lill jedoch mittels eines Besens festgeklemmt hatten, zu bewegen. „Ok... HA, HA ihr zwei und jetzt lasst mich raus!“ „Nicht schön einfach so in einem Raum eingesperrt zu werden was?“, fragte Lilly höhnisch. „Weißt du James, wir werden dich raus lassen, aber so wie du uns eine dumme Bedingung gestellt hast stellen wir dir jetzt auch eine.“, erklärte Sirius laut, damit James ihn auch verstehen konnte. „Die da wäre?“ „Du siehst das Blatt und die Tinte?“ , fragte Lilly. Man hörte Schritte im Raum dann ein recht desinteressiertes „Ja, und?“ „Schreib uns einen Aufsatz, warum es falsch ist jemanden gegen seinen Willen in einen Raum zu sperren, nachdem die Erfahrung ja machen darfst!“ Ja, das mit dem Aufsatz war Lillys Idee gewesen. Sirius hatte ja für etwas wie ‚Zauber dir seine Haare für einen Tag lang Pink’, oder so gestimmt, aber andererseits war James ja immer noch sein Freund... ihm aber diesen kleinen Streich zu spielen war auch eine Nette Abwechslung und zusätzlich die Rache für sein Vorgestriges Attentat auf die Beiden. Zugegeben, es war wirklich nicht die Einfallsreichste ‚Rache’ aber... na ja... „Oh, da wart ihr Beide aber kreativ“, erwiderte James durch die Tür, seinen Unmut deutlich zur Schau stellend, „Aber bitte, als würde ich das nicht ruckzuck schaffen. „Sag mal Lilly, wieso eigentlich diese Aufsatz Geschichte?“, fragte Sirius und setzte sich gegen die Tür gelehnt auf den Boden, während James wohl gerade Anfang den verlangten Aufsatz zu schreiben. „Ach ich lese da gerade so ein Buch und da wird das als Strafe benutzt, um die Schüler dazu zubringen über ihre Taten zu reflektieren.“, erklärte Lilly nicht ohne etwas Stolz in der Stimme. Irgendwie hatte Sirius sich so etwas schon beinahe gedacht... es sah Lilly ähnlich. Genauso hatte er sie eingeschätzt. Sie las irgendwelche komplizierten Bücher, und benahm sich möchte gern erwachsen, obwohl sie eigentlich noch ein Kind war... aber konnte ihm ja egal sein. „Sag mal Sirius, warum hängst du immer mit James rum?“, fragte sie nach einem Moment der Stille. Etwas verwirrt sah Sirius sie an. „Na ja, ihr scheint euch nicht sooo ähnlich zu sein... ich meine James ist so ein komischer, aufgeblasener, überdrehter Quidditchfreak und du... na ja, du bist irgendwie... anders.“ „Warum hängst du mit Alexis oder Amea rum? Ähneln tun sie dir ja auch nicht unbedingt, oder? „ Lilly dachte einen Moment über diese Worte nach. „Stimmt...irgendwie...“ „Außerdem, woher willst du wissen, dass ich nicht so bin wie er, oder woher weißt, dass er so ist wie du es die ganze Zeit sagst?“ „Also, bei der Präsentation, nachdem du nicht mehr wie ein Idioten auf deiner Meinung gepocht hast, warst du ja ganz umgänglich... wobei du natürlich immer noch ein Junge, ein Angeber und eine Nervensäge bleibst... aber noch haben wir ja Waffenstillstand. Und James... er benimmt sich ja immer so, mir gegenüber zumindest. Also, warum sollte ich etwas anders über ihn denken?“ „Ich bin Fertig mit eurem dummen Aufsatz und jetzt lasst mich hier raus." „Wenn die Tür aufgeht ist der Waffenstillstand vorbei, Evans“, warnte Sirius sie, noch während er sich erhob. Sie nickte, „Anders hätte ich das gar nicht gewollt, Sirius." Der Besen wurde entfernt und die Tür geöffnet. Ein recht grimmig dreinblickender James kam heraus. „So, wessen Idee war das?“ Sofort deute Sirius auf Lilly und diese lief rot an „Als ob ich das alleine gewesen wäre, Black!“ Hach war das schön sie wieder nur seinen Nachnahmen sagen zuhören. „Na warte Lilly!“ James rannte ihr hinterher sie den Gang hinunter „Rennen im Gang ist verboten Potter!!!“, rief sie noch über ihren Rücken. Die Welt war wieder in Ordnung, wie Sirius grinsend feststellte. Und er machte sich darauf gefasst, im Gemeinschaftsraum sich auch noch etwas von James anhören zu müssen, aber damit würde er wohl leben können. Er für seinen Teil ließ die beiden erst mal ‚Kriegen spielen’ und ging in das Zimmer, um den Aufsatz zu holen und überflog ihn. Er grinste leicht, während seine blauen Augen über das Papier huschten. ‚Warum ist es falsch andere in Räume einzusperren? Ich denke es ist NICHT falsch daran andere in Räume einzusperren, wenn es für deren eigenes Wohl ist! Man bedenke, das ihr euch niemals zu diesem dummen und im übrigen einfallslosen Streich (sowas wie rosa Haare wäre doch viel amüsanter gewesen) zusammengetan hättet, wenn ich euch nicht in diesen Raum gesperrt hätte. Oder? Aber jemanden alleine dazu zu ZWINGEN, obwohl die Schule zuende ist einen AUFSATZ (dieses Wort war zweimal unterstrichen) zu schreiben finde ich einfach dreist und unfair, nur damit ihr es wisst!“ Ja, ja... über das, was man getan hatte reflektieren... Kapitel 10: Das Jahr geht zu Ende --------------------------------- Nach einer Erholsamen Nacht kam endlich der nächste und leider auch letzt Morgen. Heute würde nur noch der Hauspokal verliehen werden, das hieß: Vorher wurden natürlich noch die Preise für die Projekte der Erstklässler verliehen. Es war also eine recht aufgeregte Stimmung, als die Erstklässler auf standen, sich fragend, wie denn nun die letzten Reste und Entspurts für den Hauspokal aussehen würden. Sogar die Hufflepuffs hatten noch eine Chance, vorrausgesetzt ein Zweierteam von ihnen brächte das beste Projekt zustande. Die Griffindors für ihren Teil hätten schon genug mit 50 Punkten, um nicht mehr eingeholt werden zu können. Ein lauter Schrei hallte durch den gesamten Griffindorturm. Mürrisch schauten einige der Jungs aus ihren Räumen und konnten beobachten, wie Sirius James hinter herjagte, einmal quer durch den Flur, in den Gemeinschaftsraum (wo durch die beiden auch einpaar Seller ungestoßen wurden) und wieder hoch. „SONST IST DIR NOCH ZU HELFEN JA?“, brüllte Sirius. James lachte, „Rache ist süß!“ „Oh ja, das ist sie.“, bestätigte Sirius, machte einen weiten Satz auf James zu, dieser wich gerade noch auf und Sirius landete auf dem kleinen Pettygrew. „Sorry Pete.“, brachte Sirius gerade noch heraus und eilte James schnell nach, zurück in den Gemeinschaftsraum. Einige der Jungs beschwerten sich, denn es war noch lange nicht soweit, dass man hätte aufstehen müssen (10 Minuten hätte man ja noch in den gemütlichen Betten liegen bleiben können...) andere feuerten die beiden noch an und lachten mit. Wer jedenfalls nicht mit lachte war... „Hi Jacob“ Die Prozedere kannten die meisten ohnehin schon. Es war nicht das erste mal, das Frühaufsteher James seinen ‚besten Freund’, den Langschläfer Sirius aus den Federn geweckt hatte und das sie eine morgendliche Jagd veranstaltet hatte. Und es war nicht das erste Mal, das Vertrauensschüler Jacob Lair die beiden auseinander zerren und für Ruhe sorgen musste. „Wie oft soll ich es euch Beiden denn noch sagen?“, fragte der Viertklässler ein wenig genervt, „Jeden Morgen der selbe Terz.“ „Er hat angefangen!“, beschwerte Sich Sirius, „Meinte er müsse mir kaltes Wasser übers Gesicht gießen!“, tatsächlich war das schwarze, inzwischen ein ganzes Stück längere Haar nass und hin in Strähnen über das blasse Gesicht. „Gar nicht wahr! Er hat mir zuerst einen Streich gespielt!“ „Ja aber nur weil du mir vorher-“ „RUHE!“, unterbrach Jacob die Beiden. „Mir ist egal wer was warum gemacht hat! Ich will nur das ihr damit auf der stelle aufhört, verstanden?“ Die Beiden Jungs rollten mit den Augen. „Ja Sir.“, antworteten sie synchron in der typischen ‚Wenn-du-dann-aufhörst-zu-nerven-sagen-wir-halt-ja’-Manier’ und trotteten zurück in ihre Schlafzimmer. „So die Show ist vorbei, macht euch jetzt fertig, Frühstück beginnt gleich!“ und die Tür fiel zu, sperrte die Stimme Jacobs aus. „Mir ist egal wer was warum gemacht hat“, äffte James den Jungen nach „Ich will nur das ihr damit auf der stelle aufhört, verstanden?“, beendete Sirius die Persiflage des Schülervertreters. „Hey Siri, weißt du wofür VS eigentlich steht?“ Er ließ eine kurze Pause, die kaum lang genug war, als das man über die Frage nachdenken könnte. „Versagender Schwachmaat“, beide lachten „Oder ‚Verwirrte Schaumschläger“, schlug Sirius vor. „Ich dachte das steht für ‚Vertrauens Schüler’, quiekte Peter und versuchte sich anscheinend ins Gespräch einzuklinken, was jedoch nur ein Augenrollen der Beiden Witzreißer bewirkte. Kurz tauschen sie blickte, grinsten und James wandte sich zu Peter um. „Weißt du, das wollen sie uns ja auch glauben machen.“, sagte er mit unglaublich ernster und gewissenhafter Stimme, wobei er auf den kleinen Peter zuging. Sirius spielte sofort mit, nickte und setzte sich neben den Jungen aufs Bett. „Ja, das ist, damit wir nichts ahnen.“, pflichtete er James bei. Verwirrte schaute Peter von einem zum anderen „Merken? Wovon denn?“ Enttäuscht schüttelte James den Kopf, legte fürsorglich seine Hand um Petern Schulter, als müsse er ihm jetzt ein trauriges Geständnis machen, was Peter nur noch nervöser werden ließ. „Weißt du... es ist so, VS steht für Vernichtungs-Schlangen.“, erklärte er mit einem Ernst, der einem schon fast Angstmachen konnte, vor allem, da James sonst nie Ernst war. Die grau-blauen Augen des 12 Jährigen weiteten sich einwenig und der Blick fokussierte James in stummem Entsetzen. „Ja genau, es handelt sich bei diesen ‚Schülern’ und Außerirdische Schlangenwesen, die hier her geschickt wurde, um Informationen zu sammeln.“ Der Blick wanderte zu Sirius, der die Geschichte mit bitter ernster Miene fortsetzte. „Und nun?“, der Kopf fuhr wieder zu James, der weiter sprach „bereiten sie schon alles vor... bald wird eine Arme von Außerirdischen Vernichtungs-Schlange die Welt angreifen, die ‚VS’ hie in Hogwarts werden den Beginn machen, und eliminieren und dann Verstärkung rufen.“ Kreide bleich saß der kleiner Pettigrew zwischen seinen Freunden, schaute nervös von Sirius zu James und wieder zurück. „Und.. und woher wisst ihr das?“, fragte er stotternd. Ein kaltes Lächeln zuckte über Sirius’ Gesicht „Wenn wir in zwei Jahren die ‚VS’ Plakette tragen wirst du wissen warum.“ Mit einem Satz war Peter auf gesprungen und starrte James wie auch Sirius ängstlich an. „Das reicht jetzt aber Jungs.“ Remus meldete sich zu Wort. Bisher hatte er stumm seine Sachen gepackt und das Bett fertig gemacht, doch nun schien es ihm zu reichen. „Peter, glaub den Beiden kein Wort. ‚VS’ steht für ‚Vertrauens Schüler’ und ganz im Ernst, ich bezweifle, dass die Beiden jemals die Plakette tragen werden.“ Unsicher schaute Peter zu Remus, Sirius ließ sich rücklings auf dessen Bett fallen „Das hättest du jetzt aber netter sagen können.“, meinte James mit gespielter Beleidigtheit in der stimmt und sprang für seinen Teil auf. „Das war also wirklich nur ein Scherz?“, fragte Peter noch immer unsicher. „Tja wer weiß?“ James grinste ihn im vorbei gehen noch einmal schelmisch zu. „James.“, sagte Remus ruhig, jedoch mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme. „Ok, Ok. Ja Petey, es war ein Scherz. Meine Güte du bist ja so was von leicht gläubig.“ „Sirius, du solltest wirklich endlich deine Tasche packen.“, wandte Remus sich nun an den Schwarzhaarigen, welcher sich nicht von Peters Bett erhob, aber den Kopf so drehte, dass er in das bleiche Gesicht Remus’ blicken konnte. Ja, bisher hatte er noch nicht gepackt... das Packen hätte ihn zu sehr daran erinnert, dass er wieder Heim musste und das versuchte er möglichst zu verdrängen... „Bist du meine Mutter, dass du mir das sagst?“, fragte er Remus ein wenig barsch und wandte den Blick ab. „Komm schon Siri, er hat ’nen Punkt.“ Seufzend erhob Sirius sich. Das wusste er ja auch, das musste man ihm nicht sagen und trotzdem... „Ja, ja. Ich mach' ja schon.“ Mit sichtlichem Unmut packte er seinen Koffer. All die Kleider aus den Regalen und hinein in die Tasche, die Bücher ordentlich neben einander gepackt, Schuhe in eine Tüte und sauber auf die Sachen gelegt. Dann noch Ein oder Zwei private Schätze ordentlich und vorsichtig in die Seiten Taschen gelegt... jeder Handgriff schien ihm so schwer, ja geradezu eine Last zu sein. Für manche mochte das wie Faulheit aussehen wie er sich von einem Gegenstand zum nächsten schleppte, doch es war viel mehr, als das. Es war geradezu Überwindung. Für ihn war dieser abschied so, als müsse er sein Heim verlassen und alle die er mochte und irgendwie kam es im so vor, als würden die zwei Monate eine Ewigkeit werden... Doch egal wie langsam, wie schwerfällig er seine Tasche packte, sie wurde immer voller und nächste sich unaufhaltsam dem Augenblick, da er fertig sein würde... „Sag mal was machst du denn da so lange?“, fragte James und stellte sich mit forschem Blick neben Sirius. „Ich bin ja schon lange fertig. Ja und ein Blick auf seinen Koffer, aus dem einpaar Stoff fetzen noch heraus hingen zeigte auch wie das kam.. James hatte es nicht so mit Ordnung und hatte wohl alles irgendwie in seinen Koffer gestopft hatte, was erstaunlicher weise anscheinend, nach einigem Kraftaufwand, geklappt hatte. Sirius schenkte James nur ein müdes, halb herziges Lächeln und schloss schließlich seinen Koffer ebenfalls. „Bin doch schon fertig! Kein Grund zu Panik.“ „Das haben die auf der Titanic auch gesagt und man sieht ja wohin das geführt hat.“, entgegnete James. „Na ja, ist ja auch schnuppe. Ich für meinen Teil freue mich auf Frühstück.“ Das allerdings, auch Sirius Magen meldete sich, was nach diesem Frühsport ja auch kein Wunder war. Nickend begleitete er James, nach dem die zwei sich natürlich umgezogen und fertig gemacht hatten, hinunter in den Esssaal, wo das Frühstück schon im Vollengange war und es fast schon an ein Weltwunder grenzte, dass sie zwei Plätze fanden, um ihre Unterhaltung fortsetzen zu können. „Dieses Mal wirst du aber mit UNS in einem Abteil sitzen, oder?“, fragte James. Unter dem Vorwand noch ein Stück Brot im Mund zu haben, was jedoch schon lange nicht mehr der Fall war, schwieg Sirius. Unauffällig suchte er mit seinen Augen den Saal nach Regulus & Co ab, konnte sie jedoch nicht ausmachen. „Ich meine... also, wenn du lieber bei deinen Verwandten sitzen willst-“ Sofort schüttelte Sirius den Kopf „Neinneinneinneinnein BLOß NICHT!“ Bei dieser etwas drastischen schnellen Antwort schaute James schon etwas überrascht. „Gut... Ähm... darf man fragen wieso?“ Sirius biss sich, metaphorisch, auf die Zunge. Praktisch verschluckte er sich an dem Schluck Milch, den er gerade genommen hatte und begann zu husten. James klopfte ihm hilfsbereit auf den Rücken und nach einer Weile ging es dann auch wieder. „Geht’s wieder?“ Sirius nickte, griff nach den Glas und nahm schnell nach einem Schluck. „Also?“ James hatte es also nicht vergessen. Verdammt... „Sagen wir... ich hab' mit denen schon genug Scherereien, wenn ich zuhause bin und das werde ich die nächsten 2 Monate ja sein. Also,...“ James nickte verstehend. „Sag mal...“, doch er kam nicht dazu den Satz zu beenden. Professor Albus Dumbledore hatte sich erhoben, sorgte Mittels der alt bewehrten Methode, mit einem Löffel gegen ein Glas zu schlagen für Ruhe und kaum erklang das zarte Klingen des vibrierenden Glases, da kehrte auch schon Stille unter den Schülern ein und alle Augen langen gebannt auf dem Schuldirektor. „Lieber Schülerinnen, liebe Schüler. Mal wieder geht ein Schuljahr zuende, einige, nun ja, die meisten von euch, werde ich nächstes Jahr wieder hier begrüßen dürfen, andere sind nun leider, oder aus ihrer Sicht vielleicht eher ‚Gott sei Dank’ mit ihrer schulischen Laufbahn fertig.“ Ein leises Kichern ging um die Stühle der Schüler, und bei manchem Siebtklässler auch ein trauriges, oder erleichtertes Stöhnen. „Tja, und nun wollen wir aber sehen, wie sich unsere Erstklässler die, wie die meistern sicher mitbekommen haben, die letzte Woche mit einem Projekt verbracht haben, was darüber entscheiden wird, wer wohl die glücklichsten Absolventen dieses Jahr mit dem aller letzten Hauspokal den sie kriegen können nach Hause gehen werden. Bevor der erste Preis und damit bis u 100 Punkte verliehen werden möchte ich allen Erstklässlern sagen, dass ihre Arbeit großartig war, dass ihr tolles geleistet habt und stolz auf euch sein könnt. Und nun Professor Slughorn, bitte sagen Sie uns, wem die ehre gebührt.“ Der etwas korpulente schwarzhaarige Lehrer erhob sich und nickte Professor Dumbldore zu. Dieser setzte sich wieder auf seinen Stuhl und beobachtete das Geschehen aus seinen Eckigen Brillenglasern heraus. „Also, gut die beste Arbeit im Bereich Zaubertränke... es war wirklich nicht leicht das zu entscheiden, viele gute Tränke, Abhandlungen über Nebeneffekte von solchen oder dergleichen wurden vorgestellt und ginge es nach mir so gäbe es mehr, als einen ersten Preis, doch, nun da ich einen geben muss: Das Team Melissa Everwood aus Ravenclaw und Severus Snape aus Slytherin für ihr Referat über Nervengifte. Die Ravenclaws wie auch die Slytherin applaudierten am lautesten, auch wenn natürlich die andere Häuser einstimmten. Die Stundengläser, die den Punkte stand anzeigten und über den Köpfen der Lehrer schwebten begannen sic zu füllen. Blauer Sand floss in Ravenclaw, die damit Hufflepuff überholten, und Gründerin Slytherins die damit Griffindor gefährlich nahe kamen. Slughorn setzte sich und Flittwick stand auf, wobei er auf dem Boden stehend noch kleiner wirkte, als auf dem Stuhl sitzend. Er kletterte mit Mühe und Not und der Hilfe von Madame Sprout, die neben ihm saß auf seinen Stihl und holte ein Karteikärtchen aus seiner Westen Tasche. „Ja... Ähm... also auch in Zauberkunde gab es natürlich einen Gewinner.“, sagte er kleine Professor und spielte mit der Karteikarte, die ihm auch prompt aus der Hand viel. Ein paar Schüler lachten auf, die meisten grinsten nur oder kicherten hinter vorgehaltener Hand, während Flittwick versuchte vom Stuhl zu klettern und Sprout sich ebenfalls nach der Karte bückte, Flittwick ihr auf die Hand trat und die Lehrerin kurz aufschrie, mit dem Kopf gegen den Tisch stieß. Es dauerte gut 5 Minuten, bis sich die Schüler wieder beruhigt hatten und Flittwick wieder auf seinem Stuhl stand. „Ja... also wo war ich noch gleich? Ach ja.. Der Preis. Er geht an... an... oh falsche Karte.“ Wieder lachten einige, andere aber rollten nur mit den Augen. Flittwick kramte in ein paar Taschen und zog schließlich eine weitere Karte hervor. „Peggy Smith aus Slytherin und James Potter aus Griffindor für ihre schlagfertige Verzauberung eines Quaffels alt Trainings Mittels für Hüter.“ James grinste über breit und ließ sich von neben sitzenden Griffindors beglückwünschen. So konnte das Haus Slytherin immerhin gerade och entgehen und lag noch immer gute 10 Punkte vor ihnen. Flittwick konnte sich nun endlich setzen und Sprout war dran. „In Kräuterkunde gab es ebenfalls viele gute Ideen und Ausarbeitungen, aber Besonders gefallen hat mir die von Marvin Hachenby Hufflepuff und Clara Simons, Stlytherin, für die Überprüfung eine Fleischfressendenpflanze und deren Essgewohnheiten“ (Bei diesen Worten schaute Sirius herausfordernd in Richtung Lillys, diese jedoch ‚bemerkte’ seinem Blick nicht, oder schaute jedenfalls erfolgreich in eine andere Richtung) Unaufhaltsam mussten die Griffindors mit ansehen, wie das Grüne Sand stieg und stieg und schließlich ein gutes Stück von 40 Punkten über Griffindor lag... Nach dem üblichen Applaus erhob sich nun zuletzt Professor McGonnagal. „Nun, last but not least, Verwandlung. Zwei Arbeiten haben mir besonders gut gefallen, leider kann ich nur einem Team 100 Punkte geben. Das eine war ein Bericht über Animagi von Sirius Black, Griffindor und Lilly Evans, ebenfalls Griffindor. Leider haben die Beiden es jedoch dennoch nicht geschafft, was nicht zu Letzt wahrscheinlich an dem späten Teamgeist lag, dennoch hielt ich es für richtig es zu erwähnen. Letztlich gewonnen haben Alexis Matthews, Griffindor und Charles Slomeny Ravenclaw für ihre Verwandlung einer Apfelsine in eine Kiwi.“ Der Griffindor Tisch brach in Jubelströme aus. Sie hatten es noch geschafft, wenn auch nur um 10 Punkte, sie hatten Slytherin übertrumpft und den Hauspokal gekriegt. „Tja, Siri, hättest du GLEICH auf mich gehört...“ Sirius rollte mit den Augen, doch ehe er etwas erwidern konnte erhob Dumbledore erneut die Stimme. „Wie ich dem Geschrei entnehmen kann wisst ihr zwar ohnehin bereits, wer den Hauspokal gewonnen hat, aber um das ganze offiziell zu machen:“, ein Wink mit dem Zauberstab und der große goldene Pokal erschien, die gesamte Halle dekorierte sich von selbst um und wurde nun ausschließlich in rot und Gold gehalten, den Farben der Sieger. Man gratulierte einander, nahm sich etwas von dem Kuchen, der plötzlich auf der Tischen erschienen war und, dass man eigentlich schon satt gewesen ist schien ganz vergessen. Nach der Niederlage in Quidditch wenigstens den Hauspokal, nachdem doch tatsächlich Hufflepuff den letztes Jahr gekriegt hatte (was den Griffindors immer noch lieber gewesen war, als wenn Slytherin den bekommen hätte) doch nach einer geraumen Zeit lehrten sich die Tisch doch, nicht nur vom Essen, sondern auch von Schülern, die an ihnen saßen und nun zum letzten Mal hoch in ihre Zimmer gingen, um noch einmal zu checken, ob sie auch alles eingepackt hatten. Lachend, einige von den Slytherins sich über diesen plötzlichen Sieg brüskierend, eine von den Griffindors die Slytherins noch reizend (Na wie fühlt man sich auf Platz zwei?) lief man die Stufen hinauf (zumindest die Griffendors, die ja im Turm ihr Heim hatten, die Slytherins stiegen die Treppen hinab in die Keller, die Hupplepuffs mussten ebenfalls hinauf und die Ravclaws blieben auf der Ebene). „Tja, endlich Ferien! Keine Schule mehr, keine Hausaufgaben...“ „James wir haben mehr als genug Hausaufgaben aufgekriegt.“, verbesserte ihn Sirius, doch James verdrängte die Worte einfach und träumte weiter. „Ab heute werde ich KEINEN Finger mehr rühren! Da können meine Eltern tun was sie wollen, aber ich werde mich einfach zurück legen und entspannen.“ „Also, meine Eltern wollen ja immer, dass ich im Haushalt helfe.“, meldete sich Peter und zog seine, für ihn etwas zu große Tasche in Richtung Tür. „Na, das verlangen Eltern doch IMMER! Die Sache ist, es trotzdem nicht zu machen.“, erklärte James fachmännisch. Peter blieb stehen, hing an jeden Wort, das von James Lippen kam und hörte interessiert zu. Remus rollte nur mit den Augen und kontrollierte aber ein letztes Mal alle Schubladen, ob er auch alles mit hatte. „Kriegst du dann keinen Ärger?“, fragte Peter. James wischte die Worte mit einer Handbewegung weg, als sei das ein völlig unqualifizierter Kommentar gewesen. „Gegen das Nachsitzen hier ist das Nichts, wobei Eltern schon echt nerven können mit ihrem Hausarrest, aber welcher Hausarrest kann schon James Potter im Zimmer halten?“ Sirius saß auf seinem Bett, hörte den Erzählungen James’ zu. Er hatte sie gefragt, wie es wohl in den Familien der anderen Lief, obgleich er es sich durch aus von Zeit zu Zeit gefragt hat. „Meine Eltern sind unglaublich streng.“, erzählte Peter, „Sie wollen, dass ich richtig gut in der schule bin, darum wird ich wohl die Ferien über Lernen müssen...“ Der Junge seufzte hingebungsvoll „Ich wünschte ich wär’ auch so mutig wie du und würde einfach abhauen... andererseits hätte ich angst, dass mein Opa mit dann den Kopf abreist...“ Bei dem Lob schien James Brust ein wenig anzuschwellen. „Tja, mein lieber, man muss den Eltern nur zeigen wer der Boss im Haus ist. Hey Remus, du bist so ruhig, wie sieht es denn bei dir aus?“ Remus schloss die Schublade, die er gerade inspiziert hatte und überlegte einen Augenblick, ehe er nachdenklich und langsam zu antworten begann: „Meine Eltern sind in Ordnung denk ich... ich mache ja auch recht wenig, wofür sie mich bestrafen könnten, und gut in der schule bin ich auch, also...“ „War ja klar, dass so etwas von dir kommen musste! Und du Sirius?“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Na ja, so das übliche eben... meine Eltern sind auch recht streng, auch wenn ich im Hausalt nichts machen muss.“, beantwortete er wahrheitsgemäß. Ja es war die Wahrheit, wenn auch nicht die volle.. wofür es Strafen gab, oder wie diese aussahen sagte er nicht. „So, Leute genug Zeitvertrödelt! Geht zu den Gleisen, hop, hop!“ ertönte Jacobs Stimme. James rollte mit den Augen. „Hält sich echt für den größten... na ja, kann man nichts machen. Kommt gehen wir, bevor der Zug ohne uns abfährt.“ Alle nickten, auch wenn Sirius innerlich dachte, wie schön es doch wäre, würde der Zug einfach abfahren und sie hier lassen. Das selbe Prozedere, wie zu den Weihnachtsferien fand statt, nur dass dieses Mal doch einpaar Schüler mehr und das Kreischen er Eulen oder Miauen der Katzen viel lauter war. Unruhig hielt Sirius nach Regulus, Lucius, Bellatrix und Rudolphus Ausschau. Und da waren sie auch, sahen sich genau um, suchten wohl nach Sirius. „James, lass uns die Kitsch nehmen.“ Er drängte seinen Freund in eine Kutsche, wodurch die zwei, da die Kutsche schon halb gefüllt gewesen war, von Remus und Peter getrennt wurden. „Hey was soll denn das?“ „Sorry es ist nur...“, er rutschte etwas tiefer in den Sitz, als die Pferdelose Kutsche sich in Bewegung setzt und an seine Verwandten vorbei fuhr. „Sirius? Geht’s dir gut?“ „Sind wir vorbei?“, fragte dieser unsicher. „An was vorbei?“ Vorsichtig lugte Sirius an seinem Freund vorbei. Ja, keine Schüler waren mehr zu sehen, die Luft war also rein. Das Mädchen ihm gegenüber, wohl eine Drittklässlerin aus Hufflepuff kicherte leicht bei dem etwas seltsamen gebärden Sirius. , der Junge, ein Fünftklässler aus Griffindor und sogar Kapitän der Quidditchmannschaft, Frank Longbottom, musterte die beiden überlegend. „Ja... Ähm... alles Ok...“ Sirius lief ein wenig rot an. Natürlich hatte das seltsam aussehen müssen... aber lieber das, als noch eine Zugfahrt in einem Abteil mit der Mischung ‚Black, Malfoy, Lestrange’ überstehen zu müssen... James erwiderte Franks Blick und zuckte mit den Schultern. „Hey Frank, ich hoffe ihr habt nächstes Jahr Platz für einen neuen Starspieler.“ Frank lächelte leicht bei diesen Worten. Zu oft schon hatte James ihm erzählt, er würde nächstes Jahr im Team mit Spielen und der wohl berüchtigtes Jäger aller Zeiten werden. „Man wird’s sehen. Ich weiß zufällig das Andrew Phyllis aus der 4ten auch vorfliegen will und glaub mir, der ist wirklich gut..“ „Hast du mich schon mal fliegen sehen?“ Frank schüttelte den Kopf. „Na dann ist es kein wunder, dass du bei wen andere denkst er könne gut sein, sonst würdest du ihn als vielleicht mittelmäßig einstufen.“ So sehr Sirius das Thema Quidditch auch nicht mochte, er war dankbar über diesen Themenwechsel, der die Anderen sein seltsames Verhalten vergessen ließ. Lange dauerte es ohnehin nicht, bis die Kutschen wieder zu stehen kamen und James sich mit dem Versprechen Frank nächstes Jahr mehr zu überraschen, als dieser glaubte verabschiedete. „Ok, mit wem wollen wir in ein Abteil?“, wandte er sich an Sirius. Eigentlich war ihm das ziemlich egal, solange es nur ohne seine ‚Familie’ war. „Ich schau mal ob ich Eric finde...“, überlegte James weiter. „James, bestimmt sitzt er schon drinnen. Lass uns doch lieber schon mal ein Abteil suchen, bevor alles voll ist. „Was ist denn los mit dir Sirius, wir haben noch Zeit. Die hälfte er Schüler ist noch nicht mal da und... „James bitte, lass uns ein Abteil suchen, Ok?“ Nach einer kurzen, verwunderte Musterung nickte James schließlich. „Nach gut, suchen wir uns ein Abteil.“ Dankbar nickte Sirius, ergriff seien Tasche und hievte sie untern ich unbeträchtlichem Kraftaufwand in den Zug. Noch waren die Gänge alle voll, man redete, verstaute Koffer, beriet darüber, wer am besten mit wem in ein Abteil ging, oder wann man sich wo in den Ferien treffen würde. Tatsächlich fanden sie recht schnell ein Abteil ziemlich in der Mitte, wo noch keiner saß. „So damit wäre das geklärt. Ich schau mal eben, ob ich nicht doch noch Eric oder so finde, zu zweit wär’s auf jedenfalls ziemlich öde, oder?“ „Ja, ich halte die Plätze frei, geh du nur.“ Das ließ James sich auch nicht zweimal sagen und so war er ziemlich schnell im Gedränge verschwunden, ließ Sirius alleine im Abteil zurück. „Geschafft!“ Erleichtert seufzte der Junge auf und ließ sich auf einen der Fenster Plätze, er hatte nicht darauf geachtet ob das nun in, oder gegen Zugrichtung war, fallen und schaute nach draußen. Man konnte die Dächer Hogsmeads sehen, der Bahngleis war auf der anderen Seite (darauf hatte er geachtet, Regulus sollte ja nicht an seinem Fenster vorbei gehen und dann Bellatrix rufen hören ‚Oh schau mal, ist das nicht dein Bruder? Wie nett, er hat uns Plätze frei gehalten’, oder so. Nach gut 10 Minuten öffnete sich die Abteil Tür wieder und James mit Anhang, was bedeutete: Eric (natürlich), Sven (aus der zweiten) und Mike (erstes Jahr und Bruder von Sven). Sirius ging davon aus, das Remus wohl weiter hinten in ein Abteil gegangen war, sodass er sein Buch in Ruhe weiter lesen konnte. Und Peter... na ja der war sich bei Remus geblieben, aus angst er könne im Zug verloren gehen, oder so... war ja auch egal. Die Zugfahrt konnte beginnen. Zunächst wurde geredet und geredet, Gott sei dank nicht über Quidditch, stattdessen darüber, was man wohl in den Sommerferien alles tun würde. Eric und seine Familie besuchten zum Beispiel Verwandte in Amerika, Muggel, seien Tante und die wollte anscheinend heiraten. Das Geschwister Paar blieb im Land, gingen jedoch mit ihrer Familie 2 Wochen an einem See Campen, ganz nach Muggel Manier (der Vater wollte es mal ausprobieren, hat einen Artikel in ’ner Zeitschrift darüber gelesen), James verreiste natürlich sowieso und zwar nach Spanien, nicht um Verwandte z besuchen, sondern einfach so. Sirius redete erstaunlich viel mit. Er kannte zum Beispiel Amerika, einmal war er mit seiner Familie dort gewesen, obwohl seine Mutter nicht viel von dem Land hielt („Jede Kultur und ansehen fehlen dort.“, äffte er seine Mutter unter dem Kichern der anderen Jungs nach) und auch in Spanien, wenn auch in Madrid, der Hauptstadt war er wohl als kleiner Junge einmal gewesen, auch wenn er sich daran kaum erinnern konnte. Was er in diesen Ferien tun würde wusste er gar nicht. Die Briefe, die er gekriegt hatte, hatte er ja nicht einmal gelesen und eigentlich interessierte es ihn auch nicht weiter, die anderen allerdings schon. Er konnte allerdings nur mit einem ‚Keine Ahnung, werd’ ich ja noch sehen’ antworten. Gegen Mittag, nachdem alle ihre zum Frühstück eingepackten Kuchenstücke, oder auch geschmierten Brote auspackten beschloss man sich die Zeit mit einem Kartenspiel zu vertreiben. 17+4, war das Muggelspiel, welches Eric den restlichen rein Zauberern beibrachte. Das Prinzip war recht simpel, man bekam zu Beginn 3 Karten aus einem Skatblatt vom Geber. Die Punkte musste man zusammenzählen, wobei galt, dass alle Karten ihren Betrag wert waren, Buben 2, Damen 3, Könige 4 und Asse 11. Mit 21 Augen hatte man gewonnen, darüber verloren. Man konnte neue Karten kriegen und versuchen so dicht es ging an die 21 heran zu kommen, dann, wenn keiner mehr Karten wollte wurde aufgedeckt und der mit den meisten Punkten unter 21 gewann. Am Ende gewann, so schätzte man zumindest, schließlich führte keiner Buch über die Siege, knapp Sven. Zwischen durch bekam man noch Besuch aus andere Abteilen oder besuchte selber welche, aber wirklich etwas spannendes geschah während der Fahrt nicht weiter. Ziemlich spät, der Himmel färbte sich schon purpurn, kam der Zug zum Stehen und die Schülermassen quetschten sich wie nichts gutes durch die Türen, um sich dann über das ganze Gleis 9 ¾ zu verteilen, wo die Eltern schon standen um ihre Kinder in Empfang zu nehmen. Auch James versuchte so schnell als möglich mit Sirius, der lieber noch ewig im Zug sitzen geblieben wäre, heraus zu kommen. „Ich muss dir UNBEDINGT meine Eltern vorstellen! Wollte ich ja eigentlich schon zu Weihnachten machen... aber egal.“ Die Eltern... die liebevolle Mutter an die Sirius sich nur noch vage erinnern konnte. Kaum zu glauben, dass es schon fast ein Jahr hergewesen war, dass er hier mit Schleife und Anzug gestanden hatte... und dass es 2 Monate dauern sollte, bis er sich hier wiederfinden würde. „MUM!!!“ James winkte und eine zarte Frau mit lockigem braunem Haar kam auf ihn zu gerannt „JAMES!“ Sie kniete sich vor ihm nieder und schloss ihn in ihre Arme. „Da bist du ja mein Liebling, mein ein und alles! Ich habe dich ja so vermisst!“ James versuchte so gut es ihm möglich war, sich aus dem Griff seiner Mutter zu befreien, und schließlich ließ sie ihn auch wieder los. „Mum, nicht vor meinen Freunden, das hatten wir abgemacht.“, zischte er ihr zu, doch sie lächelte nur und strich ihm über das strubbelige schwarze Haar. „Mum, darf ich vorstellen, das ist Sirius Black.“ Er schob seinen Freund, der in verlegenem Abstand an der Seite gestanden hatte nach vorne. So eine Begrüßung wäre bei den Black undenkbar gewesen. Es wäre blamabel sich so in der Öffentlichkeit zu präsentieren, ja so hätte man das wohl ausgedrückt. Er ‚gehörte sich nicht’ Gefühle frei zur Schauzustellen. Erst schaute Sirius gen Boden, dann die Frau an. Hübsch war... aber anders hübsch, als seine eigene Mutter. Das Haar schien eine seltsame Vitalität und Glanz zu haben, wie es in langen geschwungenen Bahnen über die dünnen Schultern viel. Farbe war im Gesicht (etwas, dass man bei den Blacks als unschicklich empfunden hätte) und einige Sommersprossen waren darauf zu finden. Falten eigentlich kaum, aus die Lachfalten die ihre Augen und Mundwinkel umspielten und einen jugendlichen, frischen Touch gaben. Die Augen hatte James jedoch anscheinend nicht von ihr, denn ihre waren wesentlich Heller, nur dieses Freudige funkeln, das Sirius von Zeit zu Zeit aufgefallen war fand sich in beiden wieder. „Sehr erfreut Sirius. James hat mir so viel von dir in den Briefen erzählt.“, sie streckte Sirius lächelnd die Hand hin. Etwas verwirrt musterte Sirius diese, bis er sie ergriff. „Danke, Madam.“, sagte er schließlich. „Madam?“, die Frau lachte herzlich auf „James, an ihm solltest du dir mal ein Beispiel nehmen! Madam.“ Sirius verstand nicht ganz was daran so lustig war, aber er mochte ihr lachen. Es war so ganz anders als das kalte gekünstelte Lachen seiner Mutter, wenn diese überhaupt lachte. Es war so hell und rein wie ein Glocke... Er spürte, wie sie ihm über sein glattes schwarzes Haar strich. „Sirius Black.“ Die Kalte Stimme ließ den Jungen zusammen zucken. Er wollte sich schon fast nicht umdrehen, doch nachdem Mrs. Potter sich auch etwas überrascht erhob und er eine kalte Hand auf seiner Schulter spürte wusste er, dass es kein entkommen mehr gab und drehte sich schließlich mit bangem Herzen um. Stechende blauen Augen musterten ihn missbilligend. „Wie kannst du es wagen mich warten zulassen Junge. Und warum warst du nicht bei deinem Bruder im Abteil?“ Für einen Moment glitt Sirius’ Blick an ihr vorbei zu Regulus, der mit Emotionsloser Miene neben ihr stand. „Verzeihung Ma’am.“, nuschelte er. Kurz lagen die blauen Augen noch auf seinem Haupt, dann wanderten sie über James, der mindestens genauso erschrocken war wie Sirius, zu dessen Mutter. „Und sie sind?“, das abfällige hatte sie aus ihrer Stimme nicht verbannt und sie hätte es auch gar nicht gewollt, erst recht nicht, nach dem sie die Antwort hörte. „Magret Potter, Mrs Black. Ihr Sohn und meiner sind Freunde in Hogwarts, mein Sohn wollt5e uns nur einander vorstellen.” „Ach sind sie das?“ Sirius schluckte. Die Worte ‚Ich verbiete dir weiter mit ihm zu verkehren’, welche er so lange versteckt gehalten hatte flammten in seinem Gedächtnis wieder auf. „Sirius, ich halte es für eine gute Idee, wenn wir jetzt gehen.“, sagte seine Mutter knapp, nahm ihn mit ihren knochigen, jedoch erstaunlich kräftigen Händen bei der Hand und zerrte ihn fort. „Tschüß Sirius!“, rief James ihm noch hinterher, doch der Junge wagte es nicht den Abschiedsgruß zu erwidern, oder sich gar umzudrehen. Er hatte den Blick seiner Mutter gespürt und das hatte gereicht, weiter sollte er sie nicht reizen. Kein Wort wurde gesprochen, bis sie am Grimauldplatz 12 angekommen und durch die Tür in die Eingangshalle gekommen waren. „So.“, sagte Mrs. Black kalt und drehte sich zu Sirius. „Du hast dich gegen meine Anordnungen wiedersetzt, ja?“ Sirius schwieg und schaute zu Boden. „Regulus, du kannst gehen, ich werde nach dir schicken lassen, wenn es etwas gibt. Regulus nickte nur stumm und verschwand die Treppenstufen hoch in sein Zimmer, ließ Sirius und seine Mutter alleine in der Halle. Und du kommst mit mir. Wohin sollte jeder wissen und was Sirius erwartete auch. Ein Standpauke im Bestrafungszimmer und einige Schläge und natürlich Hausverbot. Außerdem war es ihm verboten irgendwem Briefe zu schicken... So begannen seine Sommerferien... Kapitel 11: Pläne für die Sommerferien -------------------------------------- In der ersten Nacht der Sommerferien brach ein Gewitter, wie London es schon lange nicht mehr gesehen hatte über die Stadt herein. Der Wind heulte, pfiff wie ein ruheloser Geist durch die schmalen Straßen. Regen prasselte auf die Dächer, Blitze erhellten gespenstergleich den Himmel, leuchteten auf und verschwanden wieder, ließen nur noch das tiefe unheilverkündende Donnern und eine Schwärze die Ihresgleichen suchte zurück. Jeden Blitz, jedes Donnern konnte Sirius beobachten, während er schlaflos in seinem Bett lag, so gut es eben sein, von der Prügelstrafe geschundener Körper erlaubte. Schon immer hatte seine Mutter auch diese Strafe von Zeit zu Zeit angewandt, zur Züchtigung, wie sie es nannte, doch so doll wie heute, war es noch nie gewesen... Ob James jetzt wohl Zuhause in seinem Zimmer lag? Ob seine Mutter wohl an der Tür stand, und schaute, ob ihr Schatz vom Donnergrollen geweckt worden war? Bäuchlings lag Sirius auf seinem Bett. Nur er und das leere, dunkle Zimmer, welches er nicht sah, denn er presste sein Kopf auf das Kopfkissen, versuchte die Tränen davon abzuhalten zu fließen. Stark sein, das sagte er sich. Er wollte stark sein, stark genug auch diese zwei Monate zu überstehen! Früher hätte es ihm wenig ausgemacht. Nie war es so schlimm gewesen! Nie. Sicher, er hatte dann und wann mal etwas Falsches gesagt, oder ausgefressen. Von jeher war Regulus der Musterjunge gewesen und hatte ihn ignoriert... aber... seid er in Griffindor war schien nur noch Verachtung in den Augen seiner Mutter zu liegen, wenn sie ihn denn ansah. Das war ihm schon zu Weihnachten aufgefallen, dieser... ja es grenzte schon an Hass was er in ihren blauen Augen fand. Ob sie ihn wohl hasste? Ein leises Schluchzen, gedämpft durch das Kopfkissen war zu hören. Es war nicht der Schmerz der Schläge die dem kleinen 12 Jährigen Jungen in diesem dunklen kalten Zimmer zuschaffen machten. Egal wie oft er sich sagte, dass er niemanden brauche, egal wie sehr er sich an den Gedanken klammerte, dass es ihm egal sei, dass es ja nur Schläge waren, dass er doch immer seine Freunde, seine 'neue Familie’ hatte auf die er sich freuen konnte, fühlen konnte er das nicht. Nur den Schmerz der Blicke seiner Eltern in denen Verachtung, Schmach und Hass lag, egal was er tat, oder sagte. Nur der Schmerz zu sehen, wie Regulus bevorzugt wurde während er kaum Beachtung fand. Nur der Schmerz über den Bruder, der kaum seine Präsenz wahrzunehmen schien und die Hilferufe nicht beachtete, als sei der kleine Bruder es nicht wert, dass man im half... Nur dieser Schmerz tief in diesem unschuldigen jungen Herzen, allein gelassen zusein und immer wieder aufs neue spüren zu bekommen, wie wertlos und unwürdig er war in diese Familie geboren worden zu sein konnte er in diesem einsamen Moment spüren. Irgendwann jedoch forderte der Körper seinen Tribut und schickte Sirius in einen unbequemen und nicht sonderlich erholsamen Schlaf, der nur allzu schnell durch die schrille Stimme seiner Mutter beendet wurde. Erst 6 Uhr, das verriet ihm seine Armbanduhr, als er sich notgedrungen und nicht unerheblichen Schmerzen am Hintern beim Aufsetzen feststellen musste. Irgendwie schleppte er sich ins Bad, machte sich fertig zog irgendwelche sauberen Klamotten an und schlurfte runter ins Esszimmer, wo seine Mutter schon wartete. Ihr Haar war wie immer hoch gesteckt und das schwarze Kleid hoch geschlossen, was sie mehr einer Erzieherin, als einer Mutter gleichen ließ. Vor allem aber dieser kalte Blick der Sirius folgte, während er auf seinen Platz zuging. „Guten Morgen.“, nuschelte er. Zuerst zuckte er ein wenig zusammen, verzerrte das Gesicht ein wenig, als er sich versuchte auf den Wunden Po zu setzen. Wie ein Blitz hatte ihn der Schmerz durchzuckt und innehalten lassen. „Setz dich.“, wies seine Mutter ihn ungerührt an, „Was ist das bloß für eine Haltung? Etwas mehr Anstand und Disziplin, wenn ich bitten darf. In Hogwarts mag das ja toleriert werden, aber hier gelten meine Regeln. Verstanden?“ Ein stummes Nicken bejahte diese Frage. Er sagte nichts, hatte er doch Angst einen Laut des Schmerzes verlauten zu lassen, während er sich, die Zähne zusammenbeißend, hinsetzte. „Guten Appetit.“, wünschte er seiner Mutter, die jedoch nichts darauf erwiderte und stumm begann, ihr gekochtes Ei von seiner Schale zu befreien. Auch Sirius begann mit seinem. Ansonsten verlief das Frühstück ziemlich wortlos. Nur das Klirren des Geschirrs unterbrach die künstliche, zeitdehnende Stille, schien sie sogar auf seltsame Art und Weise noch stiller und bedrückender zu machen. „Wo sind denn Vater und Regulus?“ Tatsächlich war nur für 2 Gedeckt, auch wenn Sirius das seltsamer Weise nicht aufgefallen war. Diese Frage stellte er nicht etwa, wie man annehmen möchte, aus Neugierde, oder Interhesse, was er ansonsten sichert getan hätte. Nein daran konnte er nicht denken. Sein Kopf schien so schwer an, als wäre er mit Steinen gefüllt und gleichzeitig doch so leer, dass er keinen wirklichen Gedanken fassen konnte. Alles was da war, war seine Müdigkeit und der Schmerz in seinen Gliedern und die Einsamkeit, die in diesem stummen Frühstück noch deutlicher zutage trat. Darum fragte er wohl auch. Einfach, um diese alles verzehrende Stille nicht mehr ertragen zu müssen. Für kurze Zeit schienen die finsteren Holz vertäfelten Wände seine Worte einfach verschluckt zu haben, keine Antwort. Nur das Klirren von Geschirr. Sirius’ Blick lag auf seiner Mutter, eine Antwort erwartend, oder wenigstens irgendeine Reaktion auf seinen Versuch, eine Unterhaltung zu beginnen, doch nichts geschah. Sie aß einfach weiter, als wäre nichts gewesen, die Stille war da, als wäre sie nie durch seine Stimme durchbrochen wurden und allmählich glaubte Sirius, er habe diese Frage nur gedacht und nicht laut gesagt. Sie wurde nicht wiederholt und blieb weiterhin unbeantwortet und die ‚Familie’ frühstückte weiter. Schließlich, als seine Mutter kurz nach ihm selbst fertig war sah sie ihn zum ersten Mal seid er sich gesetzt hatte an und erhob ihre grelle, strenge Stimme gegen ihn. „Wir werden in die Stadt fahren.“, sagte sie und es war eine bestehende Tatsache, kein Umstand den sie erklärte, gegen den man irgendwie Einwände, oder Fragen bringen könnte. Es war einfach so, wie sie es sagte, „Geh und hol deinen Mantel. In 5 Minuten wollen wir los.“ „Was machen wir in der Stadt?“, fragte Sirius, ehe seine Mutter sich erhoben hatte. Kurz lag prüfend ihr Blick auf ihm, als suche sie eine Anzüglichkeit in dieser Frage, irgendetwas, das damit nicht in Ordnung war, doch schien diese Suche erfolglos. Sirius war viel zu KO um wirklich irgendetwas gegen sie zu sagen, oder zu tun. „Dich herrichten.“ Und damit war die Erklärung zuende und Fragen wurden auch keine mehr gestellt. Noch einmal lag forsch ihr Blick auf ihm, als erwarte sie irgendwelche Widerworte und Sirius war sich ziemlich sicher, sie hätte das geradezu genossen, schien sie doch immer nach einem Grund zu suchen, nicht zufrieden mit ihm zu sein, so klein dieser Grund auch sein mochte. Kaum hatte sie sich erhoben sprang auch Sirius auf, dankbar nicht mehr sitzen zu müssen und sich, wenn auch nur für 5 Minuten, von seiner Mutter entfernen zu können. So schnell es ging und doch irgendwie schleppend ging er hinauf in sein Zimmer, wo der Koffer, noch immer verschlossen stand und öffnete ihn. So ging das nicht... er ließ sich ja ganz von ihr einschüchtern, mehr noch als sonst... aber was sollte er schon tun? Er hatte kaum geschlafen, er war kraft- und mutlos... Er fand seinen schwarzen Mantel und legte ihn über die Schulter. Einpaar Minuten blieben noch. Die verbrachte er im Badezimmer mit der Absicht etwas kaltes Wasser zur Hilfezunehmen, um erst mal richtig wach zu werden. Er drehte an dem silbernen Wasserknauf und beobachtete EINEN Moment; wie das klare kalte Nass aus dem Mund einer Schlange floss. Dann sah er auf in den Spiegel. Ein müdes, etwas mattes Gesicht blickte ihm entgegen, doch konnte man durchaus noch das etwas freche Gesicht des Hogwartsschülers erkennen. Dunkler war seine Haut geworden, nicht wirklich braun, wie James’ eigentlich noch immer viel blasser, als die eines normalen Mensches, aber doch Farbe. Und Muskeln, durch das viele Fußballspielen. Seine Haare waren länger geworden, hingen ihm elegant und zugleich verspielt ins Gesicht. Er versuchte zu lächeln und schon fast sah es wie ein richtiges Lächeln aus... fast wie in Hogwarts... Was würde James jetzt wohl zu ihm sagen? „Du bist Sirius! Du bist ein Griffindor und hast dort viele Freunde. Du brauchst nichts zu befürchten, denn Griffindors sind tapfer, sind mutig und halten etwas aus! Und du bist so ein Griffindor!“ Für einen Kurzen Moment wollten sich wieder die Worte Lucius’ durchzwängen, ihm ins Gedächtnis rufen, wie der Hut ihn nach Slytherin hat schicken wollen, doch er ließ es nicht zu, dass dieser Gedanke den neu gewonnenen Mut wegspülte. „Du muss nur an dich glauben!“ sagte ihm sein Spiegelbild ernst und lächelte dabei. „Master Sirius, eure Mutter lässt nach Euch fragen.“ Ein wenig erschreckte Sirius sich, plötzlich die ein wenig piepsige, ein wenig kratzige Stimme des Hauselfs hinter sich zu hören. Schnell nahm er eine Hand voll Wasser, spritzte sie ins Gesicht, schloss den Hahn wieder und trocknete sich das Gesicht. „Danke Kriecher, ich bin schon auf dem Weg.“ Der Sirius der nun erhobenen Hauptes und sicheren Schrittes an dem kleinen verhutzelten Hauselfen vorbei ging schien ein ganz anderer zu sein, als der, der heute noch Kleinlaut kaum gewagt hatte zu fragen, was ihn zu solch früher Stund an seinem ersten Ferientag erwartete. Dieser Sirius war... es war schwer zu sagen... er hatte dieses gewisse Funkeln in seinen Augen, eine Flamme die übernacht zu einem klitzekleinen Funken der eigentlich schon erloschen geschrumpft war und nun wieder ein klitzekleiner bisschen aufgeflammt war. Noch während er an der Sammlung von geschrumpften ehemaligen Hauselfköpfen vorbei die Treppe hinabstieg ging, konnte er seine Mutter in ihrem schwarzen Umhang sehen, wie sie an der Tür stand ungeduldig, den Blick auf der Treppe und schließlich auf Sirius, als er diese herunter kam. „Nun trödle nicht so rum, wir versäumen noch deinen Termin.“ Ohne eine Erklärung was für ein Termin das wohl sein sollte und ohne, dass Sirius auch nur daran dachte danach zu fragen schlüpfte er in die für ihn bereit gestellten schwarzen Lackschuhe und ließ sich von seiner Mutter aus der Tür ins Auto zerren. Wieder handelte es sich um einen Mercedes, jedoch dieses Mal um ein wesentlich moderneres und praktischeres Modell, als bei seiner Abholung vom Bahnhof. Stumm vergingen die 5 Minuten im Wagen (dieser verstand es, erstaunlich schnell sich durch den Frühverkehr der Londoner Innenstadt zu schlängeln), wobei das Auto sich selbst fuhr (Es war natürlich mit einem Zauber belegt, der Menschen glauben ließ, jemand fahre den Wagen) Sirius sah seine Mutter nicht einmal an, schaute aus dem Fenster und versuchte über etwas anderes nachzudenken. Zum Beispiel, warum die Muggel die an ihnen vorbeigingen so seltsam gekleidet waren... wenn seine Mutter wüsste worüber er senierte, während sie ihren, für ihn noch immer unbekannten Bestimmungsort näherten... na ja, das wollte er lieber nicht wissen... Nachdem der Wagen hielt und seine Insassen entließ wurde diese Frage ohnehin beantwortet: „Le Coiffeur royal“ prangte die goldene Schrift über der Tür. Es war ein recht ausgefallenes Gebäude und schien eine Mischung aus altem und neuen Stil darzustellen. Zum einen war das die Glastür, die in den Salon hineinsehen ließen, auch wenn dieser von außen mehr an ein Hotel, als an einen Frisör erinnern wollte. Nun nicht nur die Türen waren gläsern, insgesamt waren Glaswände gerne Verwendet worden, wohl um die Offenheit des Salons zu heucheln, denn ‚offen’ war dieser höchst exklusive Frisör weiß Gott nicht. Im Grunde war er nur für die Highsociety der Magier und Hexen und Mildret Black war schon eine Stammkundin. Was den alten Stil jedenfalls betraf, so waren durchaus Elemente der alten Englischen Herrenhäuser, zum Beispiel die roten Backsteine, welche den Eingang umrahmten, oder das in schwarzen Dachplatten belegte Dach, was einen seltsamen Widerspruch zu dem großen offenen Fenster bewirkte. Am seltsamsten waren die Kletterpflanzen, die sich auf der Ostseite emporschlangen, wie man es von älteren Landhäusern her kannte, nur dass dieses Efeu damit einige Fenster verdeckte, was im Grunde unmöglich war, da Efeu von selber sich nicht an Fensterscheiben festhalten konnte, wie Sirius in Kräuterkunde gelernt hatte. Es war also offensichtlich irgend ein Zauber. Die Tür öffnete sich von selbst, als Mrs. Black und Sohn auf diese zutraten und der, man konnte es schon Portier nennen, kam schon auf sie zu. „Ah, Mrs. Black, wir haben sie schon erwartet.“, begrüßte er sie mit einem falschen französischen Akzent und einem Tonfall, der verriet, dass er wusste, dass er mit einer gut zahlenden, einflussreichen Stammkundin sprach. „Ich nehme an das Selbe wie immer? Mademoiselle Renard steht schon bereit.“ „Nein Charles, dieses Ml bin ich nicht meinetwegen hier.“ Sie schob Sirius unsanft nach vorne und erst jetzt widmete sich ‚Charles’ dem Jungen, als hätte er ihn vorher nicht einmal bemerkt und irgendwie glaubte Sirius auch, dass dem so gewesen ist. Er hatte sich ja auch hinter seine Mutter gestellt und gehofft, nicht weiter aufzufallen. Nachdenklich musterte der man den Jungen von allen Seiten, zupfte an dem schwarzen Haar, nahm ihn am Kinn und drehte den Kopf prüfend zur Seite, als betrachte er ein Pferd oder anderes Tier. „Ich sehe schon, ich sehe schon.“, sagte er überlegend, ließ endlich von Sirius ab (dieser guckte den Frisör, oder was auch immer sein Job hier genau sein mochte, ein wenig böse an, verkniff sich jedoch irgendwelche Anmerkungen) und richtete sich wieder auf, um mit Mrs. Black, der zahlenden Person, weiter zu reden. „Die Haare sind unordentlich, lang. Das geziemt sich nicht, so kann ich ihn ja kaum in die Öffentlichkeit lassen.“ „Lassen sie uns das nur machen Madame, wir haben schon schlimmeres wieder in Ordnung gekriegt.“ Damit war dann also klar, was mit ‚herrichten’ gemeint gewesen war... Einen Moment dachte Sirius an sein Spiegelbild, welches er noch von einen Moment, der für ihn schon wieder viel zu lange herzusein schien. Er erinnerte sich an das schwarze Haar, das ihm spielerisch ins Gesicht gefallen war, das soviel besser zu ihm passte, als dieser aufgesetzt, gerade kurze Schnitt, den er am Anfang des letzten Schuljahres gehabt hatte. Es war ein Teil seiner Persönlichkeit. Er wollte nicht wieder diesen anderen Haarschnitt! „Mutter...“, meldete er sich schließlich zu Wort. Fast ärgerlich, dass er ihr Gespräch unterbrochen hatte wandte sich ihm zu. „Ja Sirius?“ „Ich hätte lieber... lieber lange Haare...“, schnell überlegte er und ehe seine Mutter noch etwas antworten konnte fügte er, „so wie Lucius.“ hinzu. Ja, das war doch ein für sie einsichtiger Grund, einer der sie beruhigen sollte. Sagte sie nicht immer, er solle mehr wie Regulus, oder Lucius sein? Er solle sie als Vorbild nehmen? Nun mit diesem Satz sollte er ihr diesen Glauben doch geschenkt haben und vielleicht... „Bei Lucius ist das auch etwas andres.“, schnappte sie, „er ist älter und sein Haar fällt ordentlich, er trägt es immer fein, wie zu früheren Zeiten, zu einem Zopf. Deines aber...“ „Es ist doch nur nicht lang genug, um es als Zopf zutragen.“, warf Sirius schnell ein. „Es bleibt bei Nein. Und jetzt wirst du Monsieur Cuvier begleiten... ich werde mir wohl auch noch einmal die Haare nachschneiden lassen.“ Und so wurde es dann auch gemacht. Sirius wurde in einen Raum geführt, seine Mutter in einen anderen und eine Frau mittleren Alters, mit dicker Brille, kurzen blonden Haaren und von kleiner, jedoch nicht unschöner Statur begann sich an seinen Haare zu schaffen zu machen. Von selbst flogen Scheren und Bürsten und Kämme auf ihn zu und begannen an seinen Haaren zu kämmen und zu schneiden, das natürlich unter der Aufsicht der Frisöse. Sirius saß einfach nur auf seinen Stuhl, musste beobachten, wie das schwarze Haare zu Boden segelte und er immer mehr etwas wurde, was er nicht leiden konnte. Die letzten Feinheiten wurden schließlich per Hand vollzogen und nach gut 30 Minuten waren die Haare geschnitten. Nun wurden sie noch gewaschen und getrocknet, was wiederum eine ¾ Stunde in Anspruch nahm und damit wurde er auch für ‚Fertig’ befunden und in den Warteraum entlassen, wo seine Mutter schon stand und in kritisch musterte. „Ich hoffe es ist zu ihrer Zufriedenheit Madam.“, ließ sich die kleine Frisöse vernehmen. Sirius’ Mutter nickte „Sie haben ihr Bestes getan.“ Und schon ging es weiter, hinaus auf die Straße und ins Auto. Inzwischen war es fast 9 Uhr und Sirius hoffte, sie würden wieder heimfahren und er könne hoch in sein Zimmer, doch sie fuhren nicht heim, sondern zu einem Schneider in der ‚Backster alley’ (Seine Mutter ging nicht gerne zur Winkelgasse, dort trieb sich nur das ‚normale’ Volk herum. Die Exklusiven Läden fand man doch wo anders). Dort erfuhr er, während seine Mutter mit der Schneiderin sprach, dass die Klamotten von ihm inzwischen wie die eines Vagabunden aussähen, überall Grasflecke, teilweise sogar Risse und dass er daher eine völlig neue Garnitur benötigte und schon machte sich die Frau daran den Wunsch zu erfüllen. Um 10 Uhr waren diese fertig und Kreacher wurde beauftragt die Kleidung aus Sirius’ Koffer weg zu schmeißen, und diese in seinen Schrank zu hängen. Sirius hoffte nur, dass es damit getan sei, doch nein, noch immer wurde er nicht nach Hause entlassen und folgte seiner Mutter in einen weiteren Laden, dieses Mal Schuhe und in noch einen und noch einen und noch einen. Er kam sich wie ein Haustier vor, das von einem Termin um nächsten geschleift wurde. Man sprach über ihn, nicht mit ihm, man veränderte ihn, wie das Frauchen es wollte und ohne, dass er irgendwelche Einwände erheben konnte. Am Anfang hatte er es ja noch versucht doch gegen 11 ergab es sich seinem Schicksal und trottete einfach hinter seiner Mutter her. Es blieb ihm ja eh nichts anderes übrig... Erst zum Mittagessen kehrten sie zurück nach Hause. Der Rest des Tages allerdings war eher langweilig. Es passierte nichts wirkliches mehr und Sirius hoffte, dass es dabei bleiben würde und zwar für die nächsten 2 Monate. Der Nächste Tag brach an und das Erste, was Sirius nach dem Aufstehen tat, war die Zahl ‚67’ durchzustreichen. Er hatte die Tage, bis er wieder am Gleis 9 ¾ stand gezählt und notiert und strich nun jeden Tag eine Zahl durch. Noch war es nicht wirklich viel, gerade Mal 2 durchgestrichene Zahlen, aber das würde ja noch besser werden, denn die Zeit konnte seine Mutter ja nicht davon abhalten zu vergehen. Am Frühstückstisch erfuhr er dann den eigentlichen Grund für das ‚Herrichten lassen’ von gestern. In einer Woche würden sie runter nach Suffolk, oder besser in die nähe Suffolks, fahren. Dort lebte Sirius’ Großmutter alleine in einem alten Herrenhaus. Sirius hatte sie eigentlich noch nie gesehen, jedenfalls nicht, seid er 4 Jahre alt war und daran konnte er sich kaum noch erinnern. Er wusste noch, wie schön der Garten geduftet hatte, wie sein Großvater ihm die verschiedenen Blumen gezeigt hatte, auch wenn er sich nicht mehr entsinnen konnte welche es waren. Doch sein Großvater war vor 3 Jahren verstorben (Sirius war zwar auf der beerdigung gewesen, die war aberin London beim Familien Grab der Black gewesen, einem speziellen Friedhof nahe der Stadt, wo nur Zauberer begraben lagen, doch hatte seine Groß mutter ihn anscheinend nicht sehen wollen, oder man hatte ihn nicht zu ihr gelassen, jedenfalls gesehen hatte er sie damals nicht wirklich, außer bei der Grabesrede hinter einem schwarzen Schleicher) und seid dem lebten Großmutter alleine dort Unten, nur dann und wann gab es halt die standart Visite der Kinder. So recht wusste Sirius nicht, was er davon halten sollte... er wusste ja nicht mehr, wie seine Großmutter gewesen ist, aber immerhin handelte es sich um die Mutter seiner Mutter und wenn die auch nur halb so schlimm war, wie ihre Tochter... Das Haus lag abseits von allem und jedem. Groß wirkte es und düster mit seinem grünen Efeu, welches schon halb vergammelt wirkte und hing nur noch schlaff an den schwarzen Ziegelsteinmauern, die sich kaum vom grau des Himmels abhoben. Ein alter modriger Holzzaun umrandete den Garten, oder vielmehr, dass was davon übrig geblieben war. Seid Jahren schien sich niemand des Gartens angenommen zu haben und verwahrlosen zu lassen. Unkraut wucherte, überdeckte die einst so schön blühenden Rosen und Azaleenbüsche. Ein Schatten seiner Selbst schien er zu sein und die einstige Pracht ließ sich unter all dem Gewächs kaum noch erahnen. Nun, wen wunderte das? Eine 80 Jährige Witwe, die nur noch mit ihrem ebenso alten (in Hauselfjahren ebenso alten) Hauselfen in diesem abgelegenen Ort, wo sich nur von Zeit zu Zeit Verwandte, oder alte Freunde hin verirrten, kümmerte sich um derlei natürlich nicht mehr. Die Bewohnerin ähnelte ihrer Wohnstädte in verblüffender Weise. Sie wirkte genauso düster mit ihrem dunkelgrauen Haar, welches der Farbe der Steine ähnlich sehen wollte, den dunklen Kleidern und dem von Falten zerfurchten und stets griesgrämig drein sehenden Gesicht. Genauso mächtig und solide erschien ihr Körper und doch schlicht und elegant, wie es bei allen Blacks zu sein schien. Ja, das war sie: Agathe Victoria Gabriele Black. Sie war ein Drachen... oder ein Zombie... oder ein Zombiedrachen! Das zumindest dachte Sirius am dritten Abend ihres Aufenthalts, während er im Salon auf einem schwarzen Ledersessel saß und dem Pendel der Kuckucksuhr zuschaute, wie es von einer Seite zur anderen pendelte. Er saß aber durchaus nicht alleine in dem Raum, nein, alle Blacks hatten sich, wie schon den Abend zuvor und den Abend davor, zusammen gefunden. Warum, das blieb Sirius ein Rätsel, denn außer seiner Mutter und deren Mutter unterhielt sich niemand. Regulus las ein Buch und sein Vater den Tagespropheten, schmiss nur dann und wann eine Bemerkung in das Gespräch der Damen. Sirius saß einfach nur da und starrte die verschiedenen Einruchtungsgegenstände abwechselnd an. Da war wie erwähnt die Kuckucksuhr mit dem Pendel. Dann war da noch eine ominöse Kommode, von der er nicht wusste, was drin war und ganze 10 Minuten hatte er es geschafft sich damit zu beschäftigen Hypothesen aufzustellen, was da wohl drin war... vielleicht eine Basilisken Zucht? Geheime Dokumente einer geheimen Organisation von Schwarzmagiern, welche die Welt erobern wollten? Der Beweiß, dass sie kein Menschliches Wesen war? Aber da er niemanden hatte, mit dem er diese Vermutungen austauschen konnte verlor er nur all zu schnell die Lust daran und widmete sich dem nächsten Möbeliar. Der uralte hölzerne Tisch mit dem unnatürlich weißen Häkeldeckchen. Anstarr. Anstarr. Ok, es wurde nicht interessanter. An den Wänden hingen einige Bilder von dunklen Kreaturen. Ein Werwolf fletschte die Zähne, direkt neben ihm schlug eine Todesfee bezirzend mit den Flügeln und dann war da noch die zischelnde Riesenschlange. Ein Basilisk. Eigentlich war das ziemlich unsinnig, überlegte Sirius sich, denn wer einem Basilisken in die Augen sah, der wurde sofort zu Stein... aber na ja... als habe er Ahnung von so etwas. Nun, man kann sich vorstellen wie spannend diese Beschäftigung war, und wie zeitdehnend. Sekunden schienen zu Stunden, Minuten zu Tagen und Stunden zu Jahren zu werden, und schlicht weg nichts geschah und es gab nichts, was Sirius dagegen hätte tun können. Und wem hatte er das alles zu verdanken? Dem Zombiedrachen! Es hatte gleich am Tag ihrer Ankunft begonnen. Mittagessen. Was gab es? Lachs mit Erbsen in Sahnesauce und dazu Nudeln. Sirius, dem nun einmal partout schlecht von Lachs wurde hatte es gewagt nach etwas anderem zu fragen, was die Etikette jedoch anscheinend nicht zuließ, oder so. Zumindest bestand seine Mutter darauf, dass er den Lachs und die Erbsen aß und als er Widerworte hatte setzte es natürlich eine Ohrfeige und den Verweiß ohne Abendbrot auf sein Zimmer geschickt zu werden. Damit hatte er ja schon fast gerechnet, fast hatte er es gehofft, doch seine Großmutter schien andere Pläne zu haben. „Völlig verdorben.“, ließ sich die erstaunlich kräftige und hohe Stimme (endlich wusste Sirius, woher seine Mutter die geerbt hatte) vernehmen, „von dem schlechten Einfluss der Griffindors“ sei ihr Enkel, und das Dumbledore ein wirklich schlechter Schulleiter sein musste, wenn er nicht erkannte, dass dies die wohl größte Fehlentscheidung des Hutes seid einpaar hundert Jahren war. „Nein, meine liebe Mildret, nein, du kannst ihn nicht alleine hoch schicken. Er kommt noch auf dumme Gedanken. Nein, um Anstand und Disziplin zu erlernen sollte er hier bei uns bleiben. Jeden Abend.“ Es war, als bräuchte er gar nicht den Fisch zu essen, damit sich ihm der Magen umdrehte. Jeden Tag, 12 Stunden lang Familie... nicht einmal die Hausaufgaben durfte er oben in seinem Zimmer machen, sondern musste sie runterholen, auch wenn keiner Anstalten machte ihm etwa dabei zu helfen, oder dergleichen. Nur wurde er von den kleinen kalten Augen seiner Großmutter beobachtet, dann und wann konnte er einen abfälligen Blick seiner Mutter abfangen und er verstand wirklich nicht warum, wenn ihn doch keiner da haben wollte, er unbedingt hier sein musste. Das so eine kalte Stimmung war lag nur daran, dass er da war, da war er sich sicher. Er wusste nicht woher er das wusste aber.. immer, wenn er runter kam konnte er noch die Stimmen aus dem Salon hören, doch sobald er die Tür öffnete verstummte man, schickte ihm einen kalten oder wütenden Blick und begann leiser zu reden, oder etwas anderes zu tun. So, als wäre er ein Fremder, der nichts über diese Familie erfahren sollte und je länger er in diesem Raum saß, um so mehr begann er sich auch wie einer zu fühlen. Ja, inzwischen war er soweit, dass er sich wünschte alleine auf sein Zimmer verbannt zu werden. „Sag Sirius“ Er zuckte kurz zusammen, als so unverhofft das Wort an ihn gerichtet wurde und drehte sich zu seiner Großmutter um. „Ja?“, fragte er böses ahnend. Seine Mutter schenkte ihm einen warnenden Blick, sodass er „Ja werte Großmutter“ verbesserte, sich jedoch keinerlei Mühe gab den Unmut aus seiner Stimme zu verbannen. „Achte auf deinen Ton, junger Freund“ Warum ‚junger Freund’ blieb Sirius ein Mysterium. Sarkastisch waren seine Gedanken gegen diese Worte... oh ja... 'Freund’, weil sie ja 'nur sein Bestes’ wollte und wirklich 'gerne’ Zeit mit ihm verbrachte. Was sollte die Heuchelei eigentlich? „Zu meiner Zeit hätte es für weit aus weniger gesetzt. Sei dankbar, dass du so eine großherzige Mutter hast.“ Oh ja, die 'großherzige Mutter’ hätte Sirius doch beinahe vergessen. Wenn das nicht 'Liebe’ war die ihm da wir ein spitzer Eiszapfen aus ihrem Blick entgegen kam. „und schau nicht so. Ich mag deinen Blick nicht.“ 'Ich deinen auch nicht’, wollte Sirius erwidern, biss sich jedoch rechtzeitig auf die Zunge und schaute einfach zur Seite, zumal sein Blick ja anscheinend störend war und er partout nicht wusste wie er denn gerade schaute und was so falsch an dem Blick war. „Deine Großmutter hat mir gerade von einem... Sommercamp hier in der Nähe erzählt.“, erklärte ihm seine Mutter emotionslos, „Ein Bekannter einer Freundin von ihr hilft, es zu organisieren. Sicher werden sie noch einen Platz für dich frei haben.“ Sirius horchte auf. Sommercamp? War das nun etwas Gutes... oder etwas Schlechtes? Immerhin bedeutete es ja, keine Ahnung wie viele, aber mindestens eine Woche ohne seine Familie und das alleine schon klang nicht schlecht. Nur, dass seine Großmutter das so plötzlich Vorschlagen sollte... und dieser Blick von ihr... „Glaub ja nicht das sei ein reiner Spaß.“, feixte die ältere Frau ihn an, als er es wagte kurz aufzusehen, „Da wird man dich schon Disziplin lehren, außerdem ist eine Fortbildung in verschiedenen Zauberarten mit enthalten, vom Zauberministerium wurde die Erlaubnis für die Schüler Zauber zu üben erteilt. Und soweit ich informiert bin sind fast nur Reinrassige dort, du kannst dir also an ihnen ein Beispiel nehmen, wenn du dort bist.“ Auf einmal klang das Ganze weniger berauschend... aber schlimmer, als hier konnte es schließlich auch nicht werden. „Es beginnt in einer Woche. Morgen wirst du erfahren, ob du hingehst, oder nicht. Und jetzt kannst du dich zurückziehen.“ Der Tonfall seiner Mutter machte deutlich, dass Fragen nicht beantwortet werden würden und Sirius war auch nicht sonderlich erpicht auf eine Unterhaltung. Es würde dorthin geschickt werden, soviel stand schon einmal fest und dagegen hätte er ohnehin nichts sagen können, also verschwand er auf sein Zimmer, lag noch eine Weile da und versuchte sich das Camp vor zu stellen. Viele Schreckensvisionen spielten sich in seinem Kopf ab... Das die Kinder gezwungen wurden irgendeine harte Arbeit zu verrichten, oder, dass es ein Armeelager wurde. Ein großer stämmiger Magier, der vor ihnen auf uns abging, Strafen für jedes Zucken der Augenwimpern verteilte, eine seltsame Vision von Erbsenpüree, was die einzige Nahrung darstellte, von 'Züchtigungsmethoden’, welche die Schläge und Anfeindungen seiner Mutter bei Weitem überstiegen, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, wie das gehen sollte. Mit diesen Gedanken schlief er ein. Kapitel 12: Das Camp -------------------- „Was wird aus mir werden? Kann ich stolz auf mich sein? Können meine Eltern stolz auf mich sein? Das sind Fragen, die sich sicher einige von euch schon gestellt haben und wer weiß, vielleicht findet ihr in den nächsten 2 Wochen hier Antworten auf die Fragen. Denn dieses Camp ist nicht nur eine 'Lernhilfe’, nicht nur Seminare und Zauberübungen, sondern ein Pfeiler auf eurem Pfand in die Zukunft. Ein Pfeiler, der euch helfen soll, den richtigen Weg in dem Dschungel der Entscheidungen eures Lebens zu finden. Ihr werdet hier Chancen bekommen, euch außerhalb der Schule kennenzulernen, ihr habt die Chance zu lernen, ohne Druck der Schule, ihr habt die Chance zu lernen, was Stolz eigentlich bedeutet! Stolz... wann kann man stolz auf sich sein? Eigentlich immer, oder? Ist es falsch nicht auf das stolz zu sein was man ist? Ich bin stolz der zu sein der ich bin und jeder von euch sollte das auch sein, denn ich sehe hier in junge, aufgeschlossene Gesichter. Tatendrang der die Luft geradezu erfüllt und zum kochen bringt! Ihr habt Kraft und auf die dürft ihr getrost Stolz sein! 'Bereite uns Ehre’ sagen euch eure Eltern. Was ist Ehre? Sind es gute Noten? Sind es große Taten, für die man einen Orden bekommt? Ich halte Ehre für etwas viel simpleres, was jeder von euch erreichen kann. Ich rede von Loyalität. Von Freundschaft. Ich rede davon über seinen eigenen Schatten zu springen. Ich rede davon sich in eine dunkle Höhle zu trauen, obwohl man angst im Dunklen hat. Ich rede davon das richtige zu tun und für einander einzustehen, einander zu unterstützen und unter die Arme zu greifen! Sind wir nicht alle Magier oder Hexen? Sind wir nicht alle gleich? Ihr seid die Zukunft der Magier, eine Zukunft die rosig werden kann, es liegt in euren Händen, doch nicht nur in euren. Das Leben ist ein Urwald durch den man sich kämpfen muss, doch manchmal, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, braucht man einen Führer, der einem durch dass Dickicht hilft. Ich möchte gerne, wenigstens für die nächsten 2 Wochen dieser Führer für euch sein. Für die, die es noch nicht mit gekriegt haben: Ich bin der Camp-Führer und Organisator des ganzen hier. Mein Name ist Tom Vorlost Riddle, aber ihr könnt mich bei meinem Spitznamen nennen: Voldemort.“ Damit trat der junge Herr der vor ein Schar von Jugendlichen gestanden hatte, einen Schritt zurück. Kurz wechselten die Kinder Blicke aus, dann begannen sie zu jubeln wie selten in ihrem Leben. Alles was er gesagt hatte schien wie aus ihren Köpfen gegriffen! Alles schien so wunderbar Sinn zu ergeben! Nun vielleicht waren es auch nicht nur die Worte des jungen Herren Anfang 20. Er hatte auch dieses spezielle Aussehen dieses... unbeschreibliche, was die Kinder und Jugendlichen zu begeistern schien. Das schwarze ordentliche und zugleich kräftige und schwungvolle schwarze Haar, die leuchtenden eisgrauen Augen, denen ein seltsamer Glanz inne wohnte. Markant, jedoch schön und angenehm anzusehen war sein etwas längliches Gesicht. Die Haltung verriet Stärke, Stolz und Selbstvertrauen und das alles mischte sich zu etwas seltsam faszinierenden zusammen, was auch Sirius nicht minder beeindruckte, als die Anderen im Raum. Der Herr, der nun nach vorne trat, sicher etwa im selben Alter wie Riddle, hatte jedoch durch sein kantiges und etwas breitere Gesicht, die extrem kurzgeschnittenen Haare, die breiten Schulter und der im Vergleich zu Riddles schmalem Körper, massige Leib eine fast schon erschreckende Wirkung, nachdem vorher der viel sanftere und hübschere Riddle mit ihnen gesprochen hatte. „Mein Name ist Huxeley. Bernard Huxley und ich werde der Co-Leiter dieses Trainingscamps sein. Was ich sage ist genauso Gesetz, wie das was Tom euch sagt, verstanden?“ Kam es nur Sirius so vor, oder schien dieser Mann eine viel kratzigere und rauere, viel unangenehmere Stimme, als sein Vorredner zu haben? Nun, immerhin wusste Sirius nach seiner Ansprache, warum seine Großmutter ihm Prophezeit hatte, dass 'Disziplin dort groß geschrieben wird’. Regel 1) Gefrühstückt wird um Punkt neun Uhr. Mittag wird um Punkt 13 Uhr eingenommen und zum Abendessen trifft man sich um Punkt sieben Uhr. Wer nicht kommt, der hat Pech gehabt, denn man ist eine Gemeinschaft und darum soll man auch zusammen essen, wer das nicht einsieht scheint nicht zur Gemeinschaft gehören zu wollen. Regel 2) Nachtruhe beginnt ab Zehn Uhr, um Punkt Halbelf müssen die Lichter gelöscht sein. Regel 3) Man darf nicht unerlaubt das Gelände verlassen und wenn, dann muss man mindestens zu dritt sein und sich vorher eine Erlaubnis von einem der Leiter holen. Regel 4) Keine Zauberei außerhalb der Kurse. Regel 5) Keine Schlägerein Danach kamen nur noch die Zimmereinteilungen. Es gab 4 Jungs und drei Mädchen Zimmer, alle mit 5-6 Personen Belegt, es handelte sich also, um eine überschaubare Gruppe von Jugendlichen zwischen 10 und 15 Jahren. Die Jungen kamen in den Westtrakt des Gebäudes, die Mädchen in den Osttrakt und natürlich war es ihnen jeweils untersagt den Trakt des anderen aufzusuchen, was vor allem bei den Älteren zu einem Stöhnen führte. Sirius war das eigentlich ziemlich gleich, mit Mädchen hatte er eh wenig am Hut. Nun wie er bei dem aufrufen der Namen feststellen musste gab es durch aus einige bekannte Gesichter. Da war zum Beispiel Pettygrew, mit dem er ein Zimmer teilte, auch Schnievelus war hier her geschickt worden und, zu Sirius’ Leidwesen, ebenfalls in sein Zimmer gesteckt worden. Die drei anderen kannte er nur flüchtig, kaum beim Namen. Da war Hickory Alex, ein Ravenclaw aus der dritten, wenn Sirius sich nicht irrte, Felicis Mathew auch Ravenclaw aber zweites Jahr und schließlich noch ein Hufflepuff, Collins Howard der sogar in der Qudditchmannschaft der Hufflepuffs als Torwart spielte. Mit seinen 15 Jahren, also im 4ten Jahr, war er der älteste im Raum und fühlte sich auch gleich verantwortlich, dass alles so lief, wie es sollte. Eigentlich waren alle aus Hogwarts, oder würden dieses Jahr die Schule besuchen. So zum Beispiel Naricssa Black, seine Cousine, wie er überrascht feststellen musste. Genauso überrascht war er, dass Amea nicht unter den Anwesenden zu sein schien. Vielleicht hielt ihr Vater ja nichts von solchen Camps, oder er hatte zu spät davon erfahren... aber eigentlich wäre es doch sehr ‚typisch’ gewesen und er ertappte sich dabei dass er es sich fast gewünscht hatte, dass sie da war... vor allem nach dem er gehört hatte, mit wem er ein Zimmer teilen musste. Snape und Peter... die Oberloser des ersten Jahrgangs... herrlich... Nun, immerhin würde Peter ihm seine Eule... hatte er überhaupt eine eigene Eule? Jetzt, wo er drüber nachdachte fiel Sirius auf, dass eigentlich immer nur die Familieneule der Pettygrews gekommen war. Peter hatte doch nichts weiter, als eine Kröte als Haustier... na super, also würde er James noch immer nicht schreiben können. Nun, man sollte stets das Beste aus der Situation machen, wie es so schön hieß. Und immerhin erschien es Sirius hier wesentlich angenehmer, als bei seiner Familie zu sein. Nun, dieser Eindruck sollte sich nur bestätigen! Angefangen, beim ersten Tag und der ersten Unterrichtseinheit. Natürlich gingen die meisten Schüler mit der typischen Schüler Philosophie in die Stunde, sprich: 'Meine Eltern haben mich hier her geschickt, damit ich bessere Noten schreibe. Ich werde die Stunden absitzen und das beste draus machen und wenn ich wieder Zuhause bin werde ich drei Kreuze in den Kalender machen’ doch schnell änderte 'Voldemort’ wie man Tom Riddle tatsächlich bald scherzhaft nannte diese Einstellung um 180°. Die erste Stunde bei Riddle sah so aus: Er stellte mit Huxley ein berühmtes Duell nach. Vladimir Tzekpowisk gegen Inguardo Vichimi aus dem Jahr 1887 beim großen Zaubererkongress, wo es aufgrund eines Missverständnis betreffend der Verordnung zur Verzauberung von Muggelgenständen zu einer... nennen wir es freundlich 'Meinungsverschiedenheit' gekommen war und diese beiden Repräsentenanten von Tschechien und Italien bevorzugten die, nennen wir es man 'schlagfertige Form der Kommunikation'. Allein schon die Situation schien so grotesk und amüsant und wurde von Riddle mit dermaßen viel Witz vorgetragen, dass die Kinder geradezu an seinen Lippen hingen, ehe das Duell begann. Die Eröffnung kam von Tzekpowsik mit einem eleganten Ignignifia, ein heißer Feuerball kam auf den scheinbar wehrlosen Vichimi zu geflogen, doch der konterte mit einem Sylsaphir, der den Feuerball durcheine gewaltige Böe wegwehen ließ. Verschiedenste Flüche prallten vor den stauenden Augen der Kinder auf einander, bis schließlich der von Huxley gespielte Vichimi von einem schlagfertigen Klammerfluch getroffen wurde. „Eigentlich“, so erklärte der Gewinner „war der letzte Fluch ein Vertrocknungszauber, an dem der schon etwas ältere Vichimi auch gestorben ist... aber das werde ich mit unserem Huxley dann doch nicht machen.“ Einige Anwesenden kicherten andere machten einen leicht enttäuschten Eindruck, was wohl nicht zuletzt an Huxleys doch ziemlich strengen Art lag (Alle hassten ihn so sehr, wie die Riddle liebten). Was sie nun in den folgenden Stunden taten, war sich die Zauber und Flüche, welche die Magier verwendet hatten anzusehen, teilweise sogar zu lernen und sogar kleinere Duelle nachzustellen, was den Jungzauberern unheimlich viel Spaß machte. Nach der harten Arbeit konnte man dann meistens noch in einem nahe gelegenem Teich schwimmen gehen, ein Spielchen spielen oder einfach in der Sonne ausruhen und einwenig dösen. Es war einfach herrlich. Das Erstaunlichste dabei war, dass sich keiner an den harten Vorschriften stieß, dass eigentlich alle, egal welches Alter, oder welches Haus, egal wie arm oder reich, sich mochten. Alle waren eine Gemeinschaft, gehörten zusammen und das war schon ein besonderes Gefühl, vor allem für sonst so unbeliebte Schüler, wie etwa Peter, der förmlich aufzublühen schien. Niemand machte sich über seine Kröte lustig, stattdessen gab man ihm Pflegetipps, oder erzählte von Bekannten die ebenfalls eine Kröte hatten, oder vom eigenem ersten Haustier, das ebenfalls eine Kröte gewesen war. Nicht einmal Snape wurde so stark wie in der Schule ausgeschlossen und wurde sogar von Zeit zu Zeit gefragt, ob er nicht irgendwo mitspielen wolle oder dergleichen. Sirius mochte den Kleinen mit der Hakennase ja immer noch nicht, spielte ihm, wie es sich nun einmal gehörte, auch den ein oder anderen, wirklich nur kleinen Streich, über den auch alle herzlich lachten, aber im Großen und Ganzen vermied er den Kontakt mit Schnievelus schlicht und ergreifend. So hatten sie dann also eigentlich alle durchweg gute Laune. Ja, es war wirklich kaum zu glauben, aber Sirius war seiner Großmutter geradezu dankbar, dass sie seiner Mutter diesen Vorschlag gemacht hatte, auch wenn er bezweifelte, dass sie sich das hier darunter vorgestellt hatte. Sicher Disziplin waren etwas sehr wichtiges, aber wirklich stören tat das keinen. Man machte seine Betten, man stellte sich in Reih und Glied, aß zusammen, traf sich vor Versammlungen und setzt sich still an seinen Platz, schwieg bis eine Frage kam, oder alles geregelt war. Und das seltsamste daran war, dass es den Schülern gefiel. Nun so vergingen jedenfalls die Tage. An einem machten sie einen Ausflug, um sich eine seltene und ziemlich coole Fleischfressendepflanze anzusehen, an einem Abend spielten sie ein Spiel, ‚Hexenjagd’ wobei es darum ging, dass es halt Muggle Jäger und Hexen gab und man jeweils versuchte den anderen zu kriegen, wie es ja im Mittelalter gewesen ist. Im Großen und Ganzen war es aber nur ein großes Kriegenspiel ohne Lu, doch schien es durch diese Rollenverteilung gleich viel lustiger zu werden. An einem anderen Abend machten sie ein ziemlich cooles Lagerfeuer, das, nach zutun einiger Essenzen die Riddle den Kindern zeigte, in den verschiedensten Farben leuchtete, was die Kinder auch gleich mit kleinen eigenen Lagerfeuer nachmachen durften. Dach erzählte Huxley ihnen eine Gruselgeschichte über einen Verrückt gewordenen Muggle, der aus einer Irrenanstalt ausgebrochen war... Schließlich wurde schon viel zu schnell das Bergfest erreicht und pünktlich mit diesem bekam Sirius einen Brief. Irgendwie hatte er Peter dazu überreden können ihm die Eule seiner Eltern zu borgen, damit diese ehe sie zu Peter flog noch einen kurzen Abstecher zu James machen konnte und dann erst zurück zu den Petygrews fliegen konnte. Anscheinend hatte der Kauz seine Aufgabe gut gemacht, denn schon Kurze Zeit später kam James’ Eule angeflogen und überreichte Sirius einen Umschlag, den er Junge dem Vogel ohne Umschweife entriss. Es war so lange her, dass er etwas von James gehört hatte (Sirius argwöhnte ja, dass seine Mutter Kreacher befohlen hatte alle Briefe abzufangn, um sicher zu gehen, dass Sirius keinen Kontakt mit James hatte) und ENDLICH hörte er wieder etwas von seinem Freund. „Hey Siri, “, stand in dem Brief „endlich höre ich was von dir, dachte schon du seiest vom Erdboden verschluckt, nach dem du auf keinen meiner Briefe geantwortet hast“ - Sirius hielt einen kurzen Moment inne um ‚ich wusste es’ zu denken, las dann jedoch schnell weiter – „Na ja, ist ja auch egal, schließlich hast du jetzt ja geschrieben! Von dem Camp hab ich vorher nichts gehört, aber wenn tatsächlich so viele aus Hogwarts da sind wird sich das ja schon bald ändern nehme ich an. Wir sind gerade bei einer Bekannten meiner Mum zu besuch, zufällig in der Nähe von Suffolk!!! Vielleicht können wir uns ja einmal treffen??? Das wäre sooo cool, ich hab dir viel zu erzählen und du mir doch wohl hoffentlich auch ;) Sag bescheid wo und wann. James.“ James vor Ende der Sommerferien, was ja noch geschlagene 5 Wochen waren, zusehn war auf jeden Fall eine Aussicht die Sirius’ Gesicht erstrahlen ließ. Sofort nahm er das Blatt und eilte in Richtung Camp-Leiter Zimmer, um sofort um Erlaubnis zu bitten, sich mit James treffen zu dürfen. Sicher konnte er auch Petey und irgend ’nen anderen Griffindor mit nehmen, wenn das den Leitern lieber war. Er klopfte an die verschlossene Tür. „Ich bin’s, Sirius Black’, meldete er sich nachdem danach gefragt worden war und öffnete nach einem ‚Herein’ die Tür. Tom saß alleine im Zimmer und ging wohl irgendwelche Papiere, wohl Arbeit die er sich mitgenommen hatte, durch, wandte sich nun jedoch mit seinen geheimnisvollen grauen Augen Sirius zu. „Mr. Riddle Sir....” „Ich sagte doch ihr dürft mich bei meinem Spitznamen nennen, oder?“ Sirius nickte. „Ja Sir.“ „Also was kann ich für dich tun junger Black?“ „Nur Sir, es ist so, dass ein Freund von mir zufälligerweise in der Nähe ist und ich wollt Fragen, ob ich, und vielleicht einpaar andere aus Griffindor ihn besuchen dürften....“ „Und wann und wo genau?“ „Nun Sir, das ist Ihnen frei gestellt. Ich würde ihm dann einfach schreiben, wann es in Ordnung geht.“ In der wachsenden Hoffnung James doch schon früher wiederzusehen machte Sirius’ Herz einen kleinen Hüpfer. Erwartungsvoll lagen die leuchtend blauen Augen auf dem Älteren. Es war ein so strahlendes, so aufrichtiges, so warmes Blau, ganz anders, als die kalten berechnenden grauen Augen Toms, die einen Moment in Sirius’ hängen blieben. Da war etwas in Sirius’ Augen, etwas, das auch seine Großmutter gesehen hatte und das war Stärke, und zwar eine unbeugsame Stärke... es galt nur diese Stärke für sich zu gewinnen. „Er könnte uns doch einfach hier besuchen kommen.“, schlug Tom vor, „ Ich darf euch nämlich wegen Jugendschutz-Gesetzen und so weiter nicht alleine raus schicken.“ Sirius Lächeln wurde breiter und er nickte eifrig. „Ja Sir! Kann ich ihn nicht zum Bergfest einladen?“ Tom setzte in freundliches Lächeln auf und nickte „Eine vortreffliche Idee. Tu das. Ich freue mich schon darauf deinen Freund kennen zu lernen. Wie sagtest du noch gleich war sein Name?“ „James Potter, Sir.“ Noch einmal nickte Riddle, schien einen Moment nachzudenken. Sirius konnte ja nicht wissen, dass James Eltern einen Brief gekriegt hatten, wie eigentlich die meisten ‘reinblütigen’ Familien, in welchem das Camp vorgestellt worden war und das James’ Eltern ihn dort halt nicht hatten hinschicken wollen. Bei den Blacks war theoretisch auch ein Brief eingegangen, man hatte ihn als Werbung weggeschmissen und so war er übersehen worden... Eine Weile stand Sirius da, wartete, dass Tom, der ja so nachdenklich da saß, noch etwas sagte, wobei ihm plötzlich ein ihm unerklärlicher Schauer über den Rücken lief, während er den charmanten gutaussehenden jungen Herren anstarrte. Irgendwas schien sich für einen Moment in dessen blassen, jedoch feingeschnittenem Gesicht verändert zu haben, doch schon sah er auf und lächelte wieder so charismatisch wie eh und je, dass Sirius beschloss, es müsse sich um einen Windhauch gehandelt haben. „Du kannst jetzt gehen Black.“ Und das tat Sirius dann auch. Der komische Gefühl war schon wieder vergessen und durch Vorfreude, wie er sie schon lange nicht mehr verspürt hatte ersetzt worden. Ein wenig hüpfte er den Gang entlang, auf dem Weg zu seinem Zimmer. Sofort musste er James die Antwort schicken, schließlich war das Bergfest noch an diesem Abend, also in gut 6 Stunden, was der Eule ja genug Zeit geben sollte, die Nachricht zu übermitteln. Noch immer grinsend, leicht hüpfend und eine fröhliche Melodie auf den Lippen kam Sirius ins Zimmer, wo Peter gegen die beiden Hufflepuffs Hütchen spielte und sich mächtig abzocken ließ (wobei es natürlich nicht um richtiges Geld ging, das wäre schließlich verboten gewesen). Er griff nach Feder Tinte und natürlich Papier und begann zu schreiben: „Voldemort meinte es gehe in Ordnung. Du kannst heute Abend schon kommen, wir machen neu kleine Party, weil Bergfest ist und du bist herzlich eingeladen! Komm einfach so gegen halb acht, wenn du willst auch schon früher, wie du halt am besten kannst.“ Und schon flatterte die Eule mit dem Brief an ihren Klauen festgebunden los und Sirius sah ihr nur lächelnd hinterher, ging dann zu Peter und den anderen Zimmerkameraden und scheute ein wenig zu, wie Peter immer und immer wieder versuchte die Erbse zu finden. Der kleine begann schon zu verzweifeln, bis Sirius, halb weil es langweilig wurde, halb weil Peter ihm leid tat, die Hand das einen Ergriff und so mit den kleinen Schwinde auf löste. Die Erbse war mit einem Rückkehr Zauber belegt und kehrte immer in die Hand des Spielers zurück, dieser Musste nur zusehen, dass er sie unbemerkt wieder unter einen Hut schmuggelte, wenn er dem Gegenspieler bewies, dass es tatsächlich möglich war zu gewinnen. Bei Peter war das eigentlich unnötig, sie hätten auch ganz ohne irgendwas spielen können und er hätte nie etwas bemerkt. Den Rest der Zeit saß er irgendwo überlegte sich wie das Treffen mit James ablaufen würde, als handle es sich um Jahre, die sie einander nicht mehr gesehen hatten, was aus der Sicht des 12 Jährigen ja auch ziemlich zutraf. Ihm jedenfalls kam der Monat wie einpaar Jahre vor. Und schließlich kam der Abend. Alle halfen bei den letzten Vorbereitungen. Die Mädchen hatten beim Kochen geholfen, die Jungs hatten bei den Aufbau Arbeiten mitgemacht, da das Fest draußen stattfinden sollten. Die Beleuchtung viel ähnlich aus, wie bei Sirius’ Geburtstags Feier, über all wurden Farbige Lichtkugeln beschworen, die in der Luft hingen, ein Lagerfeuer war zusammengetragen worden für Musik sorgten einpaar Jungs und Mädchen, die ihre Gitarren oder auch Mundharmonikas mit genommen hatten und allgemein freute man sich natürlich schon auf das kommende Fest, was wohl nicht zuletzt daran lag, das man munkelte, Tom habe eine besondere Zaubernummer geplant. Der Nachmittag verging, der Abend kam, wobei es zum Abendbrot heute nur eine Kleinigkeit gab, was ja nicht weiter verwunderte. Die Jungs versuchten aus den Mädchen heraus zu quetschen, was sie da den ganzen Tag vorbereitet hatten, und die Mädchen machten sich einen Spaß daraus die Jungs damit zu ärgern, es ihnen nicht zu sagen, obwohl es dafür keinen Grund gab. Ja die Stimmung war über aus ausgelassen und fröhlich und Sirius genoss die Atmosphäre, die so nicht einmal in Hogwarts zu finden war. Und endlich näherte sic die Sonne dem Horizont und Musik spielte auf, und Sirius wartete am Eingang, dass James kommen würde. Er wartete und warte und die Sonne näherte sich immer weiter dem Horizont. „Sirius? Willst du vielleicht etwas von de, Pudding? Der ist echt lecker?“ Peter war hinter Sirius, der inzwischen traurig und resignierend an den Eingangsstufen saß aufgetaucht. „Er kommt doch, oder?“, fragte Sirius, ohne weiter auf die Frage einzugehen, „Er hätte doch geschrieben, wenn er nicht kommen könnte, oder?“ Warum war James nicht da? Wo blieb er? Einen Moment schwieg Peter, stellte schließlich das kleine Schälchen mit Schokopudding, das er Sirius mitgebracht hatte auf den Boden und setzte sich neben seinen Freund auf den Boden. „Vielleicht konnte er ja heute einfach nicht und ist einfach nicht dazu gekommen, dir zu schreiben?“, fragte er ein wenig hilflos. Sirius zuckte nur lustlos mit den Schultern. „Vielleicht.“ Doch wirklich überzeugt klang dieses ‚Vielleicht’ nicht. Wenn James doch in der Nähe wohnte dann wäre es kein Problem innerhalb von 5 Minuten einen Zettel ‚heute geht’s leider nicht, vielleicht Morgen?’ zu schreiben und los zu schicken... Wieder saßen sie stumm nebeneinander und von Hinten hörte man nur dumpf das Lachen der anderen, einige Sagen zu den Gitarren und andere schienen irgendein Spiel zu spielen. „Bestimmt hat er seine Gründe“ „Ja Bestimmt.“ Sirius seufzte und stand auf, nahm den Pudding und streckte Peter eine Hand hin „Komm wir verpassen noch das Beste.“ Der Andere nickte erfreut, ließ sich hoch helfen und ging mit Sirius zu den anderen, wo sie freudig empfangen wurden. Zwar lächelte Sirius allen zu, antwortete auf die Frage ‚Wo bist du denn gewesne, wir haben dich vermisst?!’ mit einem ‚Ach brauchte nur eben einen Moment für mich’ setzte sich dann aber mit Finsterem Blick an eine Stelle des Feuers und löffelte Lustlos an seinem Pudding, während die Flammend laufend ihre Farben änderten. Als sie gerade mal wieder grün wurden kam Tom auf einmal zu ihm und setzte sich neben Sirius. Schweigend saßen sie einen Moment da, bis Sirius, ohne darüber nachzudenken, das Wort erhob. „Er ist nicht gekommen.“ Frust und Enttäuschung sprach aus diesen Worten. „Er ist nicht gekommen...“ Wieder stille zwischen den Beiden, schließlich sah Tom den Jungen an und legte ihm Brüderlich, ja fast schon Väterlich die Hand auf die Schulter. „Sicher hatte er...“ „...sein Gründe“, beendete Sirius den Satz und rollte mit den Augen „und welche gründe sollen das sein? Dass er mir nicht einmal eine Nachricht schickt, dass er nicht kann?“ „Welche Gründe könnte er denn haben, dir keine zu schicken?“, entgegnete Tom. Sirius dachte einen Augenblick darüber nach. „Keine Ahnung... vielleicht hatte er einfach keine Lust.“ „Hätte er das ganze dann überhaupt vorgeschlagen?“ An dem Argument war etwas dran und plötzlich kam Sirius sich wirklich doof vor die ganze Zeit so geschmollt zu haben. „Du wirst schon sehen, morgen kommt ein Brief von deinem Freund und darin steht dann wie leid es ihm getan hat, dass er schon was vor gehabt hat und total vergessen hat es dir u sagen und gerne an diesem Abend kommen würde.“ Sirius lächelte, sah auf und nickte. „Bestimmt.“ Tom nickte ihm zu und kurz lächelten sie einander an „So und jetzt geh mit den anderen Spielen, ich glaube dahinten brauchen sie noch jemanden.“ Noch einmal nickte Sirius, löffelte den Pudding schnell zu ende und sprang schon auf, ging einpaar Schritte, blieb kurz stehen und drehte sich noch einmal zu dem Camp-Führer um . „Ich wollte nur sagen... danke.“ Tom tat das mit einer Handbewegung ab und schickte den Jungen zu den anderen spielen. Den Restlichen Abend hatten eigentlich alle Spaß und so konnte der nächste Tag kommen. Er kam... er ging vorüber. Keine Karte, kein Brief, keine Notiz. Nichts. Ach was, er wird es nur vergessen haben. So ist James doch, wenn sein Kopf nicht angewachsen wäre, wäre er ihn irgendwo liegen lassen! So kam der nächste Tag. Er kam... er ging vorüber. Keine Karte, kein Brief, keine Notiz. Nichts. Bald brauchte er auch gar nicht mehr kommen. Waren doch eh nur noch 4 Tage, also was sollte das? Ach quatsch, nicht gleich eingeschnappt sein! James hat sicher seine Gründe ich nicht zu schreiben! Er hat gesagt er wolle kommen, also wird er es auch! Dritter Tag. Er kam, er ging vorüber und nichts änderte sich an der Situation, nur das Sirius langsam richtig sauer auf seinen Freund wurde. Was schlug James auch vor sich zu treffen und reagiert dann nicht? Scheint ja ‚richtig ernstes Interesse’ da gewesen zu sein! Was machte er sich eigentlich Hoffnungen? James hatte so viele Freunde und so vieles, was er gerne Tat, wahrscheinlich hatte er da seinen ‚Kumpel’ einfach vergessen. Warum auch nicht? War doch nur irgend so ein dummer Black. Zwei Tage bevor das Ferienlager zu ende gehen sollte kam Tom zu ihm. Sirius saß, wie schon so oft, auf einem der Bäume der Umgebung (ja er liebte es auf Bäume zu klettern ,wenn er nachdenken wollte, auch wenn ihn das eigentlich nicht wirklich von irgendwem abschirmte, es schien diesen anderen ja geradezu anzuziehen, schließlich stand innerhalb kürzester Zeit immer jemand am Baum. Dieses mal halt Tom Riddle) und grübelte und war vor allem damit beschäftigt sauer auf James zu sein. „Hey.“, rief der Camp-Leiter hoch. „Kommst du so runter, oder muss ich dich Runter holen. Ich rede nämlich grundsätzlich nur mit Leuten, denen ich in die Augen sehen kann.“ Wäre es irgendein Kind gewesen hätte Sirius ihn einfach weg geschickt.. .vielleicht hätte er das sogar bei Huxley gemacht, aber bei Tom ging das irgendwie nicht. Er hatte eine gewisse Autorität und alles, die es einem einfach verdammt schwer machte zu wiedersprechen. Also folgte Sirius und kam runter, sagte aber nichts. „Wollte dein Freund nicht noch kommen?“ Treffer versenkt. Trotzig schaute Sirius zur Seite. „Wollen und tun scheinen zwei verschiedene Begriffe zu sein.“, erwiderte er schmollend und stützte seinen Kopf auf die Hände. „Noch keine Nachricht bekommen?“ Der junge schüttelte den Kopf. „Nein, anscheinend hält der das nicht für nötig, oder so...“ Sirius spürte die stärkende Hand Toms auf seiner Schulter, sah hoch und blickte in das ernste, aufrichtige Gesicht des älteren. „Kopf hoch. So was kann passieren. Ich kenne ein Sprichwort das besagt dass nur einer von 100 Menschen die man trifft ein wahrer Freund ist... und ich denke, hier hast du dich auch einige gefunden. Oder? Die Anderen machen sich sorgen und wollen auch gerne, dass du mit spielst. James ist nicht hier, die anderen schon.“ Ermutigend klopfte er dem kleinen Noch auf die Schulter und stand auf, „ Du kannst jetzt hier also auf deinem Baum hocken und schmollen, oder mit den anderen eine Partie Quidditch spielen.“ Mit diesen Worten ging Tom und Sirius blieb zunächst sitzen, schaute kurz hoch zu dem Ast, dann dem Camp-Leiter hinter her. Verbrauchte schon James? Er kam auch ganz gut alleine klar! Tom hatte doch recht, richtige Freunde fand man eben selten! Vielleicht gab es so was ja auch gar nicht... aber jedenfalls ließen die, die hier waren niemanden einfach so im Stich, sagten wie würden irgendetwas tun und taten es dann doch nicht! Aber:.. Sirius seufzte... aber es war einfach etwas anderes. Sicher es hatte ihm hier Spaß gemacht. Es war ein tolles Gefühl Teil dieser großen Gruppe zu sein, vergessen zu können, wer er war... aber bei James war er einfach er selbst. Sirius Black. Hier schien er nur einer von vielen zu sein... James würde das nicht tun! Zu dieser Entscheidung, nein zu dieser Überzeugung kam Sirius nach reiflicher Überlegung. Wenn James nicht antwortete, so hatte das einen Grund! Vielleicht war er ja krank, oder seine Mutter hatte einen Weg gefunden die Briefe abzufangen! Genau, vielleicht hatte ihr Jemand erzählt, dass James ihm einen Brief geschickt hatte und nun sorgte sie dafür, dass er gar keinen Mehr bekam! Egal was es war, er würde seine Freundschaft nicht wegen eines Gerüchts, eines dummen Gedankens aufs Spiel setzen! Entschlossen erhob er sich und marschierte über den Platz in Richtung Gebäude. „Hey Sirius, spielst du mit?“ „Nein, ich muss eben etwas erledigen!“, rief er den anderen nur zu. Diese zuckten lediglich mit den Schultern und begannen los zu fliegen. So, gut er hatte die Adresse, die war auf James’ letzten Brief vermerkt gewesen. Er brauchte also noch ’ne Karte, denn hier in der Gegend kannte er sich nicht wirklich aus. Eine Weile dachte er hin und her, woher er eine Karte kriegen könnte, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen entweder bei Huxley oder bei Tom musste doch seine Karte zufinden sein! Die Frage war nur ‚wie ran kommen?’ Tja, jetzt machte sich das Jahr mit James auf jeden Fall bezahlt! „Peter!!!“ Sirius rannte in sein Zimmer, wo er Peter vermutete und tatsächlich auch, aus seinem bett lesend, fand. „Peter ich brauch deine Hilfe!“ Verwirrt blickte der pummelige Junge ihn an. „Was ist denn?“, fragte er verwirrt. Und seid wann brauchte ein Black seine Hilfe? Das sagte er zwar nicht, dafür sprach sein Blick Bände. „Also ich will für einen Abend, Wahrscheinlich eine Nacht, hier raus.“ Auch dieser Blick Peters sprach Bände. Die Augen weiteten sich und der Mund klappte einen Moment auf. „Bist du verrückt?“, quiekte, anscheinend so aufgebracht, dass seine Stimme sich irgendwo zwischen Stimmenbändern und Mund verlaufen haben musste. „Nein bin ich nicht. Hör mal James ist keiner der seien Freunde einfach hängen lässt, oder?“ Peter nickte unsicher „trotzdem habe ich keinen Brief gekriegt, ergo...?“ Langsam hatte Peter genickt, wie jemand, der versuchte einem komplizierten Denkprozess zu folge, doch kaum hatte Sirius aufgehört u sprechen schienen auch die Zahnräder in Peters Kopf kaputtgegangen zu sein und er hielt sogar mitten in der Nickbewegung inne. Sirius rollte mit den Augen. „Ergo gibt es einen Äußeren Einfluss der verhindert, dass ich seien Nachricht kriege, oder er meine gekriegt hat!“, erklärte Sirius zu ende und Peters Blick erhellte sich, als habe er endlich etwas unglaublich kompliziertes verstanden. „Trotzdem ist das doch gefährlich...“, murmelte er, „das ist doch verboten alleine weg zu gehen ... und dann noch übernacht...“ „Darum brauche ich ja deine Hilfe Peter. Jemand muss mich decken.“ Peter schüttelte den Kopf. „Nein, nein, nein. Sirius, ich kann so was nicht! Ich bin ganz schlecht im Lügen, da wird mein Kopf immer so rot und ich beginne z stottern und... ich KANN das einfach nicht!“ Eine Stunde später... „Ich kann nicht glauben, dass er mich dazu überredet hat.“ Er schaute rüber zu dem Gebüsch. Wo Sirius sich versteckte hielt und ihm das Daumenhoch zeigte. Mit einem Seufzen ging Peter also zu Mr. Huxley, der gerade dabei war bei dem kleinen Quidditchspiel aufzupassen. „Ähm, hallo Mr. Huxley.” Das Eckige Gesicht drehte sich nur kurz zu Peter und er wollte sich schon wieder weg drehen (war ja nur Peter ;), als Peter schnell etwas einwarf. „Schöne Schuhe.“ Er lief puterrot an und stotterte etwas von wegen sein Vater habe die selben und so. so sah der Plan also aus. Er lenkte den Aufpasser auf, Sirius stibitzte die Schlüssel zu dessen Raum, schlich hinein, holte die Karten für die Gegend, kam zurück und Peter ließ Huxley glauben, er habe die Schlüssel beim Aufstehen aus der Hodentasche verloren zu haben. Danach war sein Job recht Simpel, er sollte im Zimmer bleiben und wenn jemand nach Sirius fragte sagen es gehe ihm nicht so gut und er wolle niemanden sehen. Und wenn es ganz arg wurde konnte die, über einen Zauber aufgenommene Stimme Sirius die ‚geht weg, ich will allein sein’ abspielen. Vorm Frühstück wollte Sirius wieder da sein, da er sich einen Besen borgte, und natürlich noch mal den ‚Polsterungs- Zauber’ der allgemein bei Besen verwendet wird, auch, um ein Areal der Unsichtbarkeit zu erzeugen, denn schließlich sollten die Zauberer von Muggles nicht gesehen werden, wenn sie man einen Wochendausflug machten, geübt. Es lief alles so weit so gut. Ziemlich ohne Probleme konnte Sirius sich den Schlüssel angeln, rannte schnell und unbemerkt los und ins Zimmer Huxleys (sie hatten Huxley ausgewählt, zumal er irgendwie... na ja dümmer hört sich fies an... passt aber, also weiter er dümmer wirkte als Riddle und außerdem war Riddle ihm viel zu sympathisch um ihn zu beklauen, auch wenn es theoretisch das Gleiche war, wenn er es bei Huxley tat... na ja war ja auch egal) auch ins Zimmer konnte er sich unbemerkt schmuggeln und nach einigem Suchen fand er auch, was er Gesucht hatte. Karten von der Gegend. Grinsend steckte Sirius sie ein und rannte zurück. Gerade rechtzeitig wie sich zeigte. Huxley war schon auf dem Weg ins Haus und Peter versuchte verzweifelt ihn davon abzuhalten oder wenigstens dazu zubringen langsamer zu gehen. Wie erleichtert war das rote Gesicht, als er Sirius sah, und dieser, wie zufällig den Schlüssel direkt hinter Huxley fall ließ, so dass Peter gleich weiter machen konnte und dem Lehrer den Schlüssel wieder geben konnte. Übertrieben schnell, dass Sirius vermuten musste, es müsse einfach auffallen, nach dem Peter den Erwachsenen doch do lange voll genervt hatte, verabschiedete er sich und lief zu Sirius. „Hast du alles?“ Sirius nickte. „Ja, danke Peter, das rechne ich dir echt hoch an. War voll mutig von dir.“ Peters Gesicht begann zu bei diesen Worten wirklich zu strahlen und irgendwie hatte er das auch verdient fand Sirius. So nervig und hol der Kleine manchmal war, das Herz schien er doch irgendwie am rechten Fleck zu haben und die Aktion eben schien ihn doch einiges gekostet zu haben. „So ich wird mir dann eben noch einen Besen organisieren. Du weißt ja wie der Plan ansonsten aussieht.“ Peter nickte eifrig „Nach dem Abendbrot bleib ich im Zimmer und passe auf, dass keiner rauskriegt, dass du weg bist. Kein Problem... hoffe ich....“ „Ach du kriegst das schon hin Petey!“ Sirius und Peter gingen zusammen zu den Quidditch spielenden, die auch gerade im Landen begriffen waren, zumal ja schon bald Abendessen beginnen sollte und wirklich keiner zu spät kommen wollte. „Hey Sirius, Hey Peter. Ihr seid etwas zu spät, das Spiel ist gerade zuende.“ Sirius zuckte nur lustlos mit den Schultern. „Hatte eigentlich eh keine Lust... Wollt mich nur eben entschuldigen, dass ich mich so zurück ziehe aber..“ „Hey, kein Ding Kumpel.“ Es war Howard, aus dem dritten Jahr Griffindor mit dem Sirius nur über James dann und wann ein Wort gewechselt hatte, der ihm Kameradschaftlich auf die Schulter klopfte. „Soll ich beim Tragen helfen?“, bot Sirius, natürlich ganz hilfsbereit und Unschuldig an. Dankend wurde die Hilfe angenommen und schon hatte Sirius seinen fliegenden Besen in der Hand, den er mit den anderen um Schuppen brachte. „Geht ihr schon mal zum Abendbrot ich schließ hier schon alles ab. “Danke Black, echt ein feiner Zug von dir“ Und schon waren die anderen verschwunden. Ja er verriegelte alles ordnungsgemäß, wie es sich gehörte, aber nicht ohne einen Besen am Rand im Gebüsch zu verstecken. Alles Vorbereitungen waren also getroffen und es galt nur noch das Abendbrot zu überstehen, dann würde er los und endlich Klarheit schaffen, was mit James los war! Kapitel 13: Der Verräter ------------------------ Das Abendbrot verlief so wie immer. Die Kinder lachten und redeten und natürlich aßen sie auch. Sirius jedoch blieb eher ruhig, was die anderen ja schon fast gewohnt waren, auch wenn nicht wenige versuchten ihn aufzuheitern, was irgendwie nicht gelingen wollte. „Ich gehe.“, sagte er schließlich ziemlich als erster, jedoch zu einem Zeitpunkt, wo man schon aufstehen durfte „ich gehe heute früher schlafen...“ Besorgt sahen ihn die Tischnachbarn an, nickten und wünschten ihm eine gute Besserung, er solle sich ruhig ausruhen, schließlich sei Morgen der letzte ganze Tag und da wolle noch etwas großes machen und wie schade es doch wäre, wenn er es missen würde. Er nickte nur stumpf und verabschiedete in der Gewissheit, das Peter auch bald aufstehen und sagen würde, er wolle nach seinem Freund sehen. Schließlich durfte niemand vor Peter in ihr gemeinsames Zimmer gehen, denn sonst würde es wohl auffallen. Er verschwand also durch die Tür aus dem Esssaal hinaus auf den Gang, doch statt sich Recht zu wenden und tatsächlich sein Zimmer aufzusuchen bog er, nachdem er sich versichert hatte, dass niemand auf den Gängen war, links ab und rannte los. Nicht, dass ausversehen jemand aus dem Esssaal kam und sah, wo er hinging! Sein Herz raste, pumpte Adrenalin durch seine Venen und ließ ihn immer wieder aufgeregt nach hinten blicken. Eigentlich kannte er die Prozedere von Streichen mit James nur zu gut. Wie gesagt, ‚eigentlich’. Uneigentlich war er immer wieder aufgeregt, was auch irgendwie den Kick an der ganzen Sache brachte. Jetzt aber wäre es ihm wesentlich lieber gewesen ein ruhiges Herz zu haben, um sich besser konzentrieren zu können. Dies war schließlich kein Streich, sondern eine ernste ‚Mission’. Noch einmal umsehen... der Raum in dem die Schuhe gelagert waren stand leer. Stille. Keine Schritte, die ihm gefolgt wären. Nichts. Erleichtert atmete er auf, zog seien Hausschuhe aus und schlüpfte in deine schwarzen Turnschuhe. Der weg zur Tür schien so unglaublich weit zu sein. Was, wenn man ihn doch erwischte? Was, wenn der Besen entdeckt worden war? Was, wenn Peter nicht dicht hielt, oder entdeckt wird, dass er nicht im Zimmer ist? Wenn Peter das gar nicht verhindern kann? Die kleine blasse Hand legte sich auf den Türgriff und drückte ihn zaghaft runter. Draußen regnete es. Als wolle der Himmel ihn von diesem Unterfangen abhalten, ihm sagen ‚Bleib lieber drin! Es ist viel wärmer und sicherer und es lohnt sich ja doch nicht.’. Doch auch das würde Sirius nicht aufhalten. Er holte einmal tief Luft, zog die Kapuze seiner (übrigens schwarzen :) Regenjacke über den Kopf, prüfte noch mal, ob er auch Karten und alles dabei hatte und marschierte hinaus in den Regen. Der Wind heulte, der Regen prasselte und das war auch schon alles, was Sirius auf seinem Marsch zu dem Schuppen in dessen Nähe er seine Besen versteckt hatte hören konnte. Nicht wie seine, inzwischen durchgeweichten Turnschuhe durch den Matsch gingen, oder sein eigenes Atmen. Nein, nur den Regen, und den Wind und in der ferne das Rascheln der Bäume, die sich bedrohlich hin und her schubsen ließen. Weiter. Weiter. Nicht darauf hören! Er wollte, konnte, musste es schaffen. Da war sie auch schon, die kleine Hütte, und dort erspähte er schon den Strauch hinter dem er sein Transportmittel versteckt hatte. Oh, hoffentlich lag es da noch! Hoffentlich hatte er keiner es entdeckt und zu den anderen gelegt! Hoffentlich... er strich die Blätter zur Seite und in dem grellen Schein eines aufleuchtenden Blitzes sah er das hölzerne Gefährt und atmete erleichtert auf. Seine Hand streckte sich nach dem Besen aus, ergriff ihn, holte ihn mit etwas mühe aus dem Gestrüpp hervor. Das Bein elegant über den Stiel des Besens, den die kalten Fingerchen umklammert hielt, ein letztes Mal tief Luft geholt, die Augen zusammen gekniffen und sich selbst gesagt, dass er das schaffen könne und dann einmal vom Boden abdrücken. Er ging in die Knie, genau, wie er es im Unterricht an der Schule gelernt hatte. Noch einmal die Hände sicher um das Holz gelegt und, abstoßen. Er sprang in die Luft und wie es bei einem Sprung üblich war blieb er dort auch nicht lange. Sein Herz schien für einen Moment still zu stehen. Warum hatte es nichtgeklappt??? Vielleicht funktionierten nasse Besen ja nicht mehr? Ach Schwachsinn, er war doch schon mit nassen Besen geflogen! Das konnte also nicht die Ursache sein! Vielleicht hatte er ja irgendetwas falsch gemacht. Ja, das musste es sein. Er war aufgeregt und hatte irgend etwas wichtiges vergessen! „Komm schon du dummer Besen. BITTE funktionier!“, flehte er den Gegenstand an. Dann kontrollierte er noch einmal, wie er stand, wie der den Besen festhielt. Alles, wie es sein sollte. Gut, dieses mal würde es funktionieren. Ein Blitz zuckte über den Himmel, das Grollen des Donners folgte nur kurze Zeit später. Das Gewitter was also direkt über seinem Kopf. Aber das würde ihn nicht abhalten! Nicht, nachdem er soweit gekommen war! Erneut ging er in die Knie. Erneut sprang er in die Luft. Und erneut landete er wieder auf dem Boden. „Was ist los?!“, schrie er den Besen wütend und zugleich enttäuscht und verzweifelt an „Warum fliegst du nicht? WARUM?“ „Weil das ein einfacher Besen ist, Sirius Black.“ Unwillkürlich zuckte er Junge zusammen und drehte sich ruckartig um. Tom Riddle stand hinter ihm, jedoch wurde er nicht nass. Der Regen schien ihm gewissermaßen auszuweichen. „S-sir... ich...“, begann Sirius zu stammeln, brachte jedoch kein vernünftiges Wort heraus, stand nur so da, den Besen noch immer fest umklammert und den Camp-Leiter aus seinen blauen Augen anstarrend. „Accio Besen“ Der Gegenstand löste sich aus Sirius lose gewordenen Griff und flog auf Tom zu, welcher mit ruhiger Miene dastand. Kalt war sein Blick, seine grauen Augen. Sirius, der doch schon einiges an kalten Blicken von seiner Familie gewöhnt war konnte diesen starren glauben Augen nicht stand halten, musst zu Boden gucken. „Komm mit.“, schnitt die ebenso kalte Stimme durch das Brausen des Windes und das Plätschern des Regens und selbst der Donner schien warten zu wollen, bis diese zwei Worte gesprochen waren. Sirius blieb gar nichts anderes übrig, als zu gehorchen. To trottete der also hinter Tom her, ohne auf zublicken, als fürchte er der man vor ihm ei sein Basilisk und wenn er ihn ansah, so würde ein fürchterlicher Fluch auf ihn fallen. War das tatsächlich der selbe Tom Riddle? Er hätte nie gedacht, dass er jemals vor diesem so bemerkenswerten Mann Angst haben würde. Er hatte gedacht, wenn er erwischt würde so würde irgend eine kleine Strafe kommen, nicht vor dem man wirklich Angst haben musste, vor allem er nicht. Er war doch schon einiges an Strafen gewohnt. Aber nach dem er diesen kalten Blick gesehen hatte war er sich da nicht mehr so sicher. Schon alleine dieser Blick schien eine Strafe an sich zu sein und ließ noch schlimmeres, wesentlich schlimmeres, vermuten. Sie gingen zurück in die Schuhschleuse, wo Sirius schnell in seine Hausschuhe schlüpfte und aus seiner tropfenden Jacke kam. Noch immer sagte Tom kein Wort, bedeutete ihm nur zu folgen und das tat er auch. Was erwartete ihn? Warum schwieg Tom so? Konnte er ihn nicht einfach anbrüllen, eine Strafe geben und gut war’s? Warum dieser Leidensmarsch? Sirius dachte gar nicht darüber nach, wie Tom entdeckt haben mochte, dass er abhauen wollte, wer ihn wohl verraten hatte. Er konnte darüber gar nicht nachdenken, viel zu eingeschüchtert war der 12 Jährige von seinem Vordermann, viel zu sehr beschäftigt, mit seinem eigenen Schicksal. Stumm folgte er Tom durch die Korridore, der ein oder andere kopf wurde heraus gestreckt und man schaute, was eigentlich los war. Diese Blicke, die fragenden Blicke, die ihn zu durchbohren schienen. ‚Was hat er wohl gemacht?’, ‚Tom sieht ziemlich sauer aus, was ist denn nur passiert?’, ‚Was hat Sirius denn diesmal ausgefressen?’. Ja diese Fragen standen in den Gesichtern und Sirius hasste es, darum sah er die ganze Zeit zu Boden, auch wenn er die Blicke noch immer auf sich spürte, was ihm gar nicht behagen wollte. Endlich erreichten sie das Zimmer von Tom, in welches Sirius nun gelassen wurde. Zu Sirius’ Leidwesen war auch Huxley dort drin, hatte nach draußen gestarrt und drehte sich nun jedoch zu Sirius und seinem Kollegen und Freund um, als diese den Raum betraten. „Ah, da ist unser Kleiner Ausreißer ja.“, war die unglaublich nette Begrüßung des Mannes. Tom nickte bloß und setzte sich auf seinen Sessel, faltete die Hände und legte den Blick auf Sirius, ohne dass dieser Wusste, was er jetzt eigentlich genau tun sollte. Also blieb er einfach stehen, wo er war und starrte den Boden unter seinen Füßen an. Immer noch besser, als Toms Blick zu erwidern. „Ist dir eigentlich klar was du getan hast?“, schrie ihn Huxley an und kam auf Sirius, einem wütenden Troll gleich, auf ihn zu gestürmt, packte ihn gewaltsam an der Schulter und drehte ihn in seine Richtung. „Es gibt Regeln und die nicht zum Spaß! Wenn wir sagen, ihr sollt NICHT weg gehen, erst recht nicht ohne Erlaubnis, dann habt ihr zu GEHORCHEN, VERSTANDEN?“ Nun, zu leise, als das man ihn hätte nicht verstehen können war er jedenfalls nicht. „Wir schenkten euch vertrauen. Schenken euch Freiheiten, und was ist der DANK dafür? Du versuchst einfach abzuhauen! Du brichst mit purer Absicht die Regeln, die wir für das allgemeine Wohl der GEMEINSCHAFT, der du ja, solange hier bist angehörst! Mit dieser Aktion hast du nicht nur dich selbst gefährdet, oh nein, du hast uns den Gehorsam verweigert, hast gesagt, du willst nicht zu unserer Gemeinschaft gehören, hast unsere Autorität in Frage gestellt!“ Huxeley schnaufte einmal zornig. Das Gesicht war rot, die kleinen braunen Augen blitzten ihn böse an. Warum erinnerte ihn diese Rede nur so sehr an das, was ihm seine Mutter immer erzählte??? ‚Du schuldest uns Gehorsam’ ‚Du Schuldest uns Respekt’. Ja diese Worte waren ihm doch sehr vertraut. Irgendwie, auch wenn er angeschrieen wurde. Auch wenn seine Schulter von dem kräftigen Handgriff inzwischen schmerzte, beruhigte sich Sirius. Das hier war ihm doch wesentlich angenehmer, als mit Tom alleine durch den Gang zu gehen. Das hier kannte es, das war nichts schlimmes. Nur Worte. Und mit solchen Worten konnte Sirius umgehen. Sie war4en nicht halb so hart und nicht halb so schlimm, wie das, was seine Mutter ihm sagte. Sie prallten einfach an ihm ab. Er wagte es aufzusehen. Tom saß noch immer in seinem Lehnstuhl, die Hände gefaltet und das Szenario aus engen grauen Augen beobachten. Erst als Sirius Blick ihn streifte erhob er sich und mischte sich ein. „Es reicht Bernard.“ Unterbrach er die Standpauke seines Kollegen. Dieser wandte sich zu ihm um, wollte schon protestieren, doch der kalte, unterdrückende Blick ließ ihm die Worte im Munde ersterben, so dass er schwieg, Seinen Griff um Sirius Schulter löste und seinen Schritt zurück trat, die Augen nicht von Tom wendend. „Hast du einen Grund, der dein Verhalten uns und deinen Freunden gegenüber rechtfertigt? Einen einleuchtenden Grund, warum du unsere Regeln und damit unsere Prinzipien und Gemeinschaft durchbrichst?“, fragte er kalt. Bei dem fernen hallten eines Donnerschlages zuckte Sirius leicht zusammen, fixierte seinen blick schräg an Tom Riddle vorbei aus dem Fenster. „Nun ich…“,begann er leise und scharrte unruhig mit dem Fuß auf dem Teppich. „Sieh mich an wenn ich mit dir rede.“, befahl Tom ihm. Ihn ansehen…das tun, was er die ganze Zeit vermieden hatte. Ob Tom das wohl aufgefallen war? Ob er ihn wohl nur deshalb jetzt zögerlich hoch in diese schrecklichen kalten grauen Augen, die Sirius das Gefühl gaben, klein und unbedeutend zu sein blicken ließ? Vor nur wenigen stunden hätte Sirius das für vollkommen unmöglich gehalten, doch jetzt… „Ich höre.“ Holte Tom ihn aus seinen Gedanken heraus. „Ich… ich wollte versuchen zu James zu kommen, Sir.“, nuschelte Sirius schließlich kaum hörbar. „Dein Freund?“ Sirius nickte. „Der, der nie geschrieben und sich auch sonst nie gemeldet hat?“ Wieder nickte Sirius, ohne den Blick abzuwenden, aus angst es könne seine Lage nur noch verschlimmern. „Du hast also unsere Gemeinschaft, unsere Sorge und all das für einen sogenannten Freund verraten, der sich keine Gedanken um dich macht, dir nicht einmal schreibt. Habe ich das richtig verstanden, Ja, oder Nein?“ „Aber ich glaube-“ „JA, oder NEIN, oder habe ich umsonst eine Erklärung gebeten Black?“ Sirius schluckte. „Ja, aber…“ „Gut, mehr brauche ich nicht. Bernard bring den Jungen in sein Zimmer. Ich werde umgehend die Eltern benachrichtigen. Deine Strafe wirst du noch erfahren Junge.“ Endlich konnte Sirius den Blick wieder von Tom nehmen, wurde von Huxley umgedreht und quasi in den Gang geschubst, bis er schließlich bei seinem Zimmer war. „So und hier bleibst du, bis wir dich holen.“, sagte er und schubste ihn rein, knallte dann die Tür zu. Alle Augenpaare, die der beiden Ravenclaws, des Ältesten und Peters, lagen auf Sirius. „Sirius.. .was…“ Verwirrt schaute der Hufflepuff von ihm zu Peter, der an Sirius Bett saß, und zurück. Peter sah erstaunt, vorwurfsvoll und etwas verängstig drein, die Ravenclaws grinsten leicht „Dann sind die Gerüchte also doch war. Du wolltest abhauen, richtig?“ Sirius schenkte ihnen nur einen kalten Blick, dann ging er wortlos zu Peter, beziehungsweise seinem Bett. „Warum hast du mich verraten?“, fragte er seinen sogenannten Freund. Verwirrt lagen die Mausgrauen Augen auf ihm, während der Klassenkamerad einen Schritt zur Seite wich. „Ich habe dich nicht verraten.“, verteidigte er sich „Ich habe alles so gemacht, wie du es gesagt hast!“ „Ach ja? Und wie konnten die Aufpasser dann wissen, wo ich meinen Besen versteckt habe, und dass ich überhaupt weg wollte? Du warst doch der einzige, der das gewusst hat, oder?“, schnauzte Sirius den total eingeschüchterten Peter an. Dessen Unterlippe begann zu Zittern und Tränen standen ihm in die Augen. „Das weiß ich doch nicht“, halb schluchzte, halb schrie er es Sirius entgegen „Vielleicht hat es ja doch einer mitgekriegt… oder so… ich war es jedenfalls nicht!“ Er rannte zur Tür und rannte hinaus und am liebsten wäre Sirius ihm hinter her. Stattdessen erntete er nur einen bösen Blick von Collins, welcher sich erhob und Peter hinterher rannte, wohl, um ihn zu trösten. Die Ravenclaws wechselten kurz Blicke, blieben jedoch sitzen. „Und, was für ’ne Strafe kriegst du, Black?“ Sirius fuhr herum. Er hatte es nicht bemerkt doch saß eine Hagere in verblichenem Schwarz gekleidete gestalt auf dem sechsten Bett im Zimmer und hatte die lange Nase in ein Buch gesteckt, über dessen Deckel er nun herüber schaute. Die dunkelgrauen Augen waren mit Hohn und einer gewissen Zufriedenheit erfüllt. „Was willst du Schnievelus? Deine lange Nase in Dinge reinstecken,. Die dich nichts angehen?“, erwiderte Sirius barsch und ließ sich auf sein Bett fallen. Langnase hatte er fast vergessen, aber, dass ihm diese Situation nur zu gut gefiel konnte Sirius sich durch aus gut vorstellen. „Geschieht dir ganz recht.“, spottete Severus weiter. Ja er schien die Situation geradezu zu genießen. „Dachtest wohl, du könntest dich über die Regeln stellen, was? Wie in Hogwarts, aber so läuft das hier nun mal nicht.“ „Noch ein Wort und du wirst es bereuen jemals in dieses Camp gekommen zu sein Schnievi. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ „Was willst du tun?“ Höhnisch und triumphierend klang die Stimme des Slytherins. Jetzt reichte es Sirius. Er war binnen einer Sekunde aufgesprungen, ab Gegenüber liegenden Bett und Packte den Zimmer Kameraden am Kragen. Die Ravenclaws sahen sich unsicher an, wussten wohl nicht, ob sie dazwischen gehen sollten. „Was ist? Willst du noch eine Regel brechen? Willst du mich jetzt schlagen? Einen Kameraden?“ Sirius hatte seine hand zu einer Faust geballt und war so kurz davor tatsächlich das zu tun. Zornig starrte er in die ruhigen dunklen Augen Snapes und ließ ihn schließlich runter. „Für einen wie DICH werde ich nicht so tief sinken, Schnievelus.“, sagte er schließlich, sich mächtig zusammen reißend. „Dachte ich mir, dass du nicht genug Mumm hast, wenn Potter nicht da ist.“ Immer weiter, immer weiter. Warum hörte Snape denn nicht auf? War er so versessen auf ein blaues Auge? „Träum nur weiter, Loser.“ Nein, wegen diesen dummen Provokationen würde er sich nicht dazu verleiten lassen. Das war wirklich unter der würde eines Blacks, jemanden mit der bloßen Hand zu schlagen. Und sein Zauberstab hatte Tom natürlich konfisziert… Er würde es also ertragen müssen. Wohl, oder übel… „Nenn mich ruhig Loser Black, dadurch kannst du deinen Fehler auch nicht gerade biegen. Und das nur weil du zu diesem Idioten wolltest.“ „WIRST DU WOHL ENDLICH… Moment mal… woher willst du wissen, zu wem ich wollte, oder besser: DASS ich zu jemandem wollte?“ Severus Gesichtsaudruck wollte Sirius gar nicht gefallen und da wurde es ihm klar. „Es ist deine Schuld. Du hast mich verraten!“ „Wenn du so doof bist und nicht mitkriegst, dass ich im Zimmer bin würde ich sagen: selber Schuld, Black.“ Sirius kam sofort wieder auf ihn zu. Und er hatte Peter so zur Schnecke gemacht… und das nur wegen diesem… diesem… gab es etwas schlimmeres, als ‚Snape’ zu sein? „Du bist das LETZTE Snape. Das ALLERLETZT!“ „Ach ja? Wer stellt denn einen Idioten der nicht einmal schreibt höher, als die Gemeinschaft, he? Wer hat denn alle hier verraten? Du, oder ich?“ Sirius meinte, er müsste gleich explodieren, als er diese Worte hörte. „DAS IST NUR EIN CAMP DU HIRNI!“, schrie er Severus an und packte ihn am Hemd um ihn vom Bett zu ziehen. Sicher, er mochte nicht der Kräftigste sein, aber doch um einiges stärker, als dieses Gerippe von einem Jungen, so dass Severus sich gar nicht wehren konnte. Oder wollte er gar nicht? „Falsch. Hast du schon alles vergessen was Voldemort uns am Anfang gesagt hat? Wir sind eine Familie und du hast diese verraten. Es ist nur fair, wenn das raus kommt und du aus dieser Familie ausgeschlossen wirst! Hast es doch nicht besser verdient!“ Sirius spürte die Blicke der beiden Zimmerkollegen auf sich und atmete daher einmal tief durch. Er hatte wirklich schon genug Probleme, auch ohne dass er sich von dem Nasenbären ärgern ließ. Also echt, das konnte ihm doch egal sein. Das sagte sich Sirius zwar, überzeugen konnte er sich selbst aber nicht gänzlich davon. Dennoch schubste er die Nervensäge schlicht und ergreifend auf dessen Bett, wobei der Rucksack von Snape, der neben ihm gelegen hatte, als er noch ruhig und ohne einen Mucks von sich zu geben gelesen hatte gestanden hatte, umkippte und einpaar Briefumschläge heraus fielen. Geschlossene Briefumschläge, eindeutig mit ungelesenem Inhalt. Er st wollte Sirius sie ignorieren, dann er kannte er seine Handschrift auf einem von ihnen, während Snape hastig versuchte sie wieder weg zu verbannen. Ohne ein Wort zu sagen stieß Sirius den Jungen und griff nach den Umschlägen und riss zu erste den auf, den er geschrieben hatte. James hatte die Einladung nie erhalten… und er nie James fragen, wie es denn nun aussehe, wann er kommen solle und wohin… Das Papier knisterte, als Sirius es in seiner Faust Zerquetschte und eher er darüber nach dachte sich umgedreht und Snape eine rein gehauen hatte. Was zuviel war, war zu viel… Snape hatte ihn verraten. Ok, das war irgendwie klar. Das erwartete Sirius von dieser Schlange ja. Dass er höhnische Bemerkungen machte, seine Lage ausnutzte, auch das war etwas, dass Sirius nachvollziehen und runterschlucken konnte. Aber das ER schuld daran war ,dass James nicht gekommen war, dass er an der Freundschaft zwischen ihnen auch nur einen Moment gezweifelt hatte. Das war etwas, was er nicht einmal dieser miesen Schlange zugetraut hätte. „DU WARST DAS?“, schrie er ihn an und hatte die Hand schon zu einem weitern Schlag ausgeholt. Er war so sauer. So sauer. Und als er das Grinsten auf dem blassen Gesicht sah, obwohl die Lippe schon aufgeplatzt und einer Roter Blutstriemen übers Kinn lief, das wurde er nur noch wütender und schlug weiter zu, bis Alex, der wesentlich ältere und daher auch größere und stärkere Ravenclaw ihn packte und von Snapes Bett zog. „Lasst mich zu dieser miesen kleinen Schlange!!!“, rief Sirius und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, was ihm jedoch natürlich nicht gelingen wollte. Nur einen Moment später wurde die Tür geöffnet. „Was ist das für ein Lärm?“ Es war natürlich Bernard Huxley, dem das schreien aus dem Zimmer nicht entgangen war und nun dieses recht eindeutige bild sah. Snape mit blutiger Lippe und seinem angeschlagenem Auge auf seinem Bett, Sirius gewaltsam von Alex festgehalten, Mathew schon an Snapes Bett, jetzt zu dem Aufseher schauend. „Du.“ Zischte dieser und drehte sich zu Sirius. „Als reiche es nicht, dass du abhauen wolltest, jetzt greifst du auch noch einen Genossen an?“ Sirius holte tief Luft und funkelte Huxley in unbändiger Wut an. Seine Muskeln entspannten sich jedoch langsam wieder, bis Alex es wagen konnte, ihn wieder los zu lassen. „Sir die beiden haben gestritten… und dann ist irgendwas aus Severus’ Tasche gefallen und dann ist Sirius plötzlich, ohne Vorwarnung auf in los.“, erklärte Alex dem Camp-Leiter schnell, damit dieser einen Überblick gewinnen konnte. „Stimmt das, Sirius?“ „Sir er hat meine-“ „Habe ich nach einer Erklärung gefragt? Du kommst jetzt mit mir. Ich wollte dich ohnehin gerade holen, wir haben mit deinen Eltern geredet, wie du zu bestrafen seiest.“ Sicher Prügel. Davon ging Sirius eigentlich schon aus und damit konnte er leben. Und immerhin… immerhin wusste er jetzt, das James ihn nicht vergessen hatte und da fiel ihm schon ein mächtiger Stein vom Herzen. Wirklich schlimm konnte die Strafe doch gar nicht werden. Morgen war doch ohnehin der letzte Tag, was also wollten sie noch großartig mit ihm tun? Wenn er bei den Aktivitäten nicht mit machen durfte, bitte, damit konnte er leben. Im Zimmer bleiben, wirklich kein Problem. Schläge? Viel härter als seine Mutter konnten die auch nicht schlagen. Nein, wirklich Angst hatte er nicht, bis er in Toms Zimmer geschickt wurde und Bernard danach direkt wieder ging, Tom nur kurz über die Prügelei aufklärend. „So“, sagte nun Tom, nachdem sie alleine im Zimmer waren, „Du hast also Severus verprügelt ja? Was auch eindeutig gegen die Regeln verstößt.“ Sirius nickte „Ja Sir. Aber Sir, er hat meine Briefe gestohlen. Er hat meinen an James irgendwie abgefangen und die, die James mir geschickt hat ebenfalls.“ Erstaunlicher Weise wurde Sirius nicht einmal unterbrochen. Tom saß einfach nur in seinem Sessel und sah ihn aus diesen herrischengrauen Augen heraus an. „Und darum verprügelst du ihn, ja?“ Sirius biss sich auf die Lippe. Jetzt ‚ja’ zu sagen wäre reiner Selbstmord, aber… war hätte er denn sonst tun sollen. „Hör zu, als hierher her unterm eine Obhut gekommen seid gab es Regeln. Nicht nur, damit ihr euch nicht gegenseitig verletzt, nein, damit ihr eine Gemeinschaft bildet. Regeln sind das Fundament einer Gemeinschaft, doch dir scheint diese Gemeinschaft ja egal zu sein. Nun in 2 Tagen kann sie dir auch egal sein, und während dieser zwei Tage soll jeder wissen, dass du nicht zu uns gehören willst, und auch nicht tust. Oder willst du weiter zu uns gehören.“ „Nicht, wenn sie es rechtens nennen, wenn die Schüler untereinander spionieren und sich verraten.“, erwiderte Sirius in einem Akt der Tollkühnheit. „Weißt du Sirius, es gibt immer zwei Wege. Es gibt den leichten und den schweren Weg und du scheinst einer dieser Menschen zu sein, die lieber den schweren Weg gehen. Aber sei dir dessen bewusst: Viele bewältigen den weg nicht. Diese Strafe soll dir zeigen wie schwer dieser Weg sein kann… Ich habe mit deiner Mutter geredet und erfahren, dass du wohl auch zuhause ein harter Brocken bist. Sie hat mir freie Hand gelassen, was deine Bestrafung betrifft. Weißt du Sirius, ich bin nicht so für Prügelstrafen. Ich halte sie für sehr unproduktiv. Was hilft es mir, oder dir, wenn ich dir dein Hintern weh tut? Nein, ich zeige dir lieber was es bedeutet, was du getan hast. Was es bedeutet, nicht zur Gemeinschaft zu gehören.“ Irgendwie machten Sirius diese Worte Angst. Es klang irgendwie so… als müsse er diese Strafe mehr fürchten, als sonst eine, die er je in seinem Leben hatte erdulden müssen. Tom zückte seine Zauberstab und machte einen Eleganten Schlenker. Zwei scheren kamen auf Sirius zu und begannen sein Haar zu schneiden, ähnlich wie bei dem Frisör knappe 3 Wochen zuvor. Immer mehr schwarzes Haar viel zu Boden und immer kürzer wurde es, bis eigentlich mehr da war „Damit jeder weiß, dass du der ‚Verräter’ bist.“, erklärte Tom Riddle kalt und hielt Sirius einen Spiegel hin. Auf den Hinterkopf war das Wort ‚Verräter’ mit hinein geschnitten worden, so, dass man es gerade noch lesen konnte. „Außerdem wird es den anderen Morgen den ganzen Tag verboten mit dir auch nur ein Wort zu verwechseln.“, fuhr Tom mit einem grausamen Lächeln auf den Lippen fort. „Und jetzt geh in dein Zimmer.“ Zunächst War Sirius über diese Strafe vor allem verwirrt. Sicher, um sein Haar tat es ihm ein wenig leid, aber das wuchs doch wieder nach. Und er glaubte doch nicht ernsthaft, dass nur deswegen keiner mehr mit ihm reden würde, oder? Das shcien doch geradezu lächerlich. Schnell wurde der Junge eines Besseren belehrt. Stetig lagen alle Blicke auf ihm. Man tuschelte hinter vor gehaltenen Händen, wenn er in die Nähe kam und verstummte schnell, wenn er dicht genug dran war, um es zu hören. Alle redeten über Gestern, witzelten über die neue Frisur und nicht wenige schienen ihn für diese zwei Regelbrüche tatsächlich zu hassen. Sie wussten ja nicht, was wirklich dahinter gesteckt hatte. Es war ein schreckliches Gefühl, wie er angestarrt wurde, als wäre er ein seltenes Tier, das nicht wusste, dass es gefährlich war, und nach der Ansprache beim Frühstück, wo alle darauf hingewiesen wurden, dass es ihnen untersagt war mit Sirius zu sprechen tat es auch keiner. Egal, wo er hinkam, keiner schien etwas mit ihm zu tun haben zu wollen. Er wurde nicht gegrüßt, man drehte sich einfach weg. Wie lange ein Tag dauern konnte war unvorstellbar, wenn niemand mit einem reden wollte. Sirius verstand die Strafe, und mit jeder verstreichenden Minute wünschte er sich, er hätte Prügel bekommen. Er war zu einem Geächteten geworden und das war weiß Gott kein schönes Gefühl. Es war so ähnlich, wie wenn er zuhause war, nur das dies nicht seine Familie war, die das tat, weil er nicht in ihr Bild passte. Nein, dies waren seine Freunde und Schulkameraden die ihn entweder wirklich sauer deswegen waren, oder einfach nur selber keinen Ärger wollten. So zum Beispiel Peter. Er hatte sich bei dem Jungen entschuldigen wollen. Doch dieser hatte nur ganz aufgeregt ‚Schon Ok.’ Gequiekt, sich hastig umgesehen und ‚ich würde ja gerne… aber … du weißt schon’ gesagt und war weg gerannt. Alleine in seinem Zimmer sitzen war eine Sache… aber mitten im Kreis von Leuten zu sitzen, mit denen man sonst problemlos hatte reden können war etwas vollkommen anderes. Dennoch verfehlte die Strafe ihre Wirkung. ‚Der glaubt er kann mich damit unterkriegen’, dachte Sirius bitter und lächelte kalte, während er Tannenzapfen etwas abseits vor sich hin trat, ‚Da hat er sich aber getäuscht! Nur wegen diesem einen Tag. Pah. Das glaubt er doch selber nicht!’ Vielleicht, wäre es eine Woche, oder länger gewesen. Aber einen Tag, das konnte er aushalten. Dennoch, was hätte er darum gegeben mit den anderen reden und spielen zu können… dafür würde Severus büßen. Oh ja, dafür würde er Büßen und zwar nicht zu knapp. Wie er es verabscheute, wie dieser Junge den ganzen Tag um ihn schlich und sich an seinem Leid ergötzte. Wie er es hasste zu sehen wie alle lachten und spielten… an Einsamsten war man wohl doch unter anderen Leuten… Am Abend, kurz bevor das essen anstand, kam Tom zu ihm. „Und, Sirius?“, fragte er, „Wie fühlt es sich an, alleine, ohne Gemeinschaft, als außenstehender?“ Sirius erwiderte nichts und sah Tom auch nicht an. Ihn hasste er inzwischen auch, denn er war es doch, der ihm das angetan hatte. „Weißt du, es schmerzt dich so zu sehen. Du könntest zurück kommen. Du müsstest mir nur treuer schwören.“, erklärte Tom ihm fast schon väterlich. „Jeder macht mal Fehler und ich kann verzeihen, aber nur, wenn ich dir auch vertrauen kann. Verstehst du?“ „Ich verstehe.“, antwortete Sirius, „Sie wollen, dass ich ihnen und nicht mir loyal bin. Aber wissen Sie was? Ich bin lieber hier noch einen Abend und einen tag alleine, als meinen Freund zu verraten. Ihm bin ich Loyalität schuldig. Nicht Ihnen.“ Bei diesen Worten zogen sich Toms Augen zusammen und kurz flackerte Zorn und Wut in ihnen auf. „Schön, du wirst ja sehen, was du von diesem Starrsinn hast, Black“ Und er ging wieder. Die Plätze um Sirius waren zwar Belegt, doch fühlte es sich so an, als säße da niemand. Als säße er alleine an diesem Tisch. Nein, das stimmte nicht einmal! Er hörte schließlich wie die anderen redeten und nicht selten im Flüsterton über ihn. Keiner traute sich es ihm direkt zu sagen, aber hier und dort konnte er Feten wie etwa ‚er hat es doch verdient’, oder ‚ich will ja nichts sagen aber’, ‚ich habe ihn ja noch nie gemocht’ vernehmen und das war schlimmer, als alleine zusitzen. Dennoch würde er nicht zu Tom gehen. Nein, so tief war er nicht gesunken. Er wollte sich nicht schon wieder jemandem ergeben, erst recht nicht diesem Tom Riddle! So kam der Abend und mir ihm die Abschieds Disko. An sich hatte Sirius ja gar keine Lust hinzugehen, weshalb auch? Es würde ohnehin keiner mit ihm reden, oder tanzen, oder sonst etwas. Dennoch ging er hin. Warum? Einfach nur um allen zu zeigen: Nur weil ihr mich ausschließt heißt das nicht, dass ich keinen Spaß haben kann! Er saß also da und grinste bitter in Toms Richtung. Für ihn war dieser Abend ein persönlicher Sieg. Er war hier. Er hatte diesen Tag überstanden und er beugte nicht den Kopf vor Riddle. Und genau das sagte dieser Blick, den er dem Älteren schenkte auch aus: ‚Ich bin noch immer ich.’ Der Nächste Tag kam und die zwei Wochen Camp waren vorbei. Man rannte von einem Zimmer zum nächsten und tauschte Adressen aus, um sich auch während der Ferien weiter schreiben zu können. Ja nicht wenige neue Freundschaften waren geknüpft worden, auch wenn man gespannt sein durfte, wie lange diese wohl hielten, sobald man in Hogwarts war und wieder in seinen Häusern. Dennoch waren alle sich einig: Ein tolles Feriencamp und die meisten wollten nächstes Jahr unbedingt wieder kommen. Sirius sah das nicht ganz so. Sicher, er hatte einiges gelernt und die meiste Zeit war auch cool gewesen aber… nein, jetzt nachdem er dieses Gesicht von Tom kennen gelernt hatte wollte er auf keinen Fall zurück. Wer wusste schon, was dieser Verrückte mit ihm anstellte, wenn er wieder zwei Wochen bei ihm war… auch wenn er ihm wohl etwas zu verdanken hatte. Jetzt shcien seine Mutter ihm nur noch halb so schrecklich und er sah den letzten 3 Wochen vergleichsweise lässig entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)