Von Hunden, Hirschen, Wölfen und Ratten 1 von Tak-lung (Was die Marauders eigentlich im ersten Jahr trieben) ================================================================================ Kapitel 5: Leben und Leben lassen --------------------------------- Noch Wochenlang tratschte man über dieses Ereignisreiche Halloween, James vorne weg. Sirius hatte es erst geärgert, er war das Gespött der Schule geworden und immerfort schien er die höhnischen Blicke Regulus’ Lucius’ und Bellatix’ im Nacken zu haben... Doch mit der Zeit lernte er es mit Humor zu nehmen, so wie James und lachte mit ihm über die Witze und riss sogar selber welche. In den Augen seiner Verwandtschaft waren dies natürlich höchst bedenklich Wendungen in ihren Plänen. Die Mauer um Sirius herum, welche der Name ‚Black’ gebaut hatte begann Risse zu kriegen und es war nur eine Frage der Zeit, bis ihr Verwandter dem schlechten Einfluss dieser Vagabunden unterliegen würde... Nein, das konnte man ihm nicht zumuten, selbst für Sirius, dem Sorgenkind der Familie... Gott sei dank stand Weihnachten vor der Tür, so dass die elterliche Fürsorge ihn wieder auf den richtigen Weg führen konnte, und so wurde Sirius, jedenfalls einstweilen, von den Besuchen seiner Verwandten befreit. Trotzdem, als Weihnachten nur noch wenige Tage entfernt war und alle schon aufgeregt dabei waren ihre Geschenke zu verpacken und mit allerlei Krimskrams in ihre Koffer zu quetschen, saß er, im Schnee, auf seinem Baum und starrte auf das zugefrorene Wasser, welches einige Mädchen, unter anderem Lilly und Alexis (Amea war nicht dabei, ihr lagen so ‚Mädchenhafte’ Dinge wie Schlittschuh laufen nicht, sie mochte lieber Fußball, was dank einem Muggel-abstämmigen Jungen, Patrick Willoby, und dem Einflusses James’, der ganz begeistert von der neuen Errungenschaft zu sein schien, neben Quidditch das neue Nationalspiel wurde). „Sirius?“, er sah gar nicht erst herunter, die Stimme kannte er nur zu gut... „Ich hab dich überall gesucht, wir brauchen noch jemanden für 'ne Runde Poker...“ James stand, wie schon so oft, ab Fuße des Baumes und schaute durch seine Brillengläser zu seinem Freund empor. Manchmal konnte er ihn wirklich nicht verstehen... Sirius hatte doch alles, er hatte ein reiches Elternhaus, ok, vielleicht mit etwas seltsamen Sitten (er kannte ja nicht einmal ‚Trick or trets’), er hatte gute Noten (und das ohne viel zu lernen), er hatte Freunde (in letzter Zeit scharte man sich geradezu um ihn) und dennoch saß er nur allzu oft alleine dort oben auf seinem Baum und starrte Gedanken verloren in den Himmel. Nun ja, sicher, jeder brauchte mal seine Ruhe, aber seid man über Weihnachten sprach, darüber, was man den Eltern schenkte oder hoffte Geschenk zu bekommen, sei dem schwieg Sirius immer häufiger und zog sich fast noch mehr zurück, als zu Beginn des Jahres. Ja alle sprachen sie von nichts anderem ‚wir singen zu Weinachten immer Lieder’ ‚Wir gehen zusammen in die Messe’ ‚Bei uns kommt die ganze Familie zusammen und am Abend machen wir immer zusammen Fondue’. Sirius konnte es sich einfach nicht mehr anhören wie schön das Weihnachtsfest bei den anderen war, seheh, wie sich alle darauf freuten und schwärmten. Er wollte nicht gefragt werden ‚und du Sirius?’. Sicher, er konnte von einem festlichen Banquet berichten. Von Verwandten die sich aus aller Welt zusammenfanden, von Traditionen und Sitten, die er zu befolgen hatte. Sicher würden sie alle dastehen und staunen und er würde denken ‚ja genau, staunt nur’ und voller Wehmut an die netten Familienfeiern in denen gesungen und gelacht wurde denken, und versuchen sich vorzustellen, wie das wohl war... Plötzlich wurde er aus den trübsinnigen Gedanken gerissen, als er spürte wie ihn etwas am arm berührte. Er zuckte leicht zusammen ,die blauen Augen wanderten zur Seite und blieben an einem breiten Grinsen hängen. „Hab keine Lust.“, antwortete Sirius endlich auf die Einladung seines Freundes und schaute wieder zur Seite, zum See. Lilly warf gerade einen Schneeball in Ameas Richtung, welche ihn voll abbekam und nicht unbedingt begeistert aussehend aufsprang und nun ihrer Seits einen Schneeball in Richtung Lilly warf. Lexi stand laut lachend neben den Beiden, bis sie schließlich von jeder Seite einen Ball abbekam und die drei zusammen lachten. Sicher würden sie alle ein schönes Weihnachten bei ihren Familien verbringen. Ja, er konnte sich noch an die Frau erinnern die Lilly am Bahngleis immer und immer wieder in ihre Arme geschlossen hatte. Er konnte sich förmlich vorstellen, wie Lilly in einem hübschen grünen Kleid dastand, neben einem selbst geschmückten Tannenbaum, während ihre Mutter sie drängte das Geschenk zuöffnen für das sie solange gespart hatten, während ihre Schwester ein wenig eifersüchtig, aber dennoch glücklich ihre Schwester wiederzusehen danebenstand. Und dann am Abend sangen sie zusammen 'Stille Nacht Heilige Nacht', weil es doch das Lieblingslied der Mutter war und der ein wenig verbrannte Braten würde angeschnitten werden. Etwas kaltes erwische Sirius von rechts, vielleicht animiert von den Mädchen hatte James ein wenig Schnee von einem Ast schräg über seinem Kopf zusammen gesucht einen Schneeball daraus geformt. „Ich hab dich gefragt wo du mit deinen Gedanken schon wieder bist.“, sagte er in einer für ihn untypischen Ernsthaftigkeit. Sirius sah ihn halb verwundert an, dann wieder gen Boden. „Nichts“, nuschelte er und bekam noch einen Schneeball ab. „Nach 'Nichts' sieht das aber nicht aus!“ James packte Sirius Schulter und drehte ihn in seine Richtung, so das Sirius ihn an sehen musste, was er für einen kurzen Moment auch tat, ehe er wieder schräg zur Seite an James vorbei schaute. Warum bloß konnte er nicht in diese ehrlichen, klaren braunen Augen schauen? Warum? „Hör mal, wenn ich dir sage ich bin dein Freund, dann sage ich das nicht aus schier Schandudel, Ok?“ Noch immer schaute Sirius stumm zur Seite, ähnlich einem kleinen Welpen, der etwas falsch gemacht hatte und nun seine Leviten gelesen bekam. „Hör mal ich seh’ doch, dass dich seid geraumer Zeit etwas bedrückt, also raus mit der Sprach, Sherlock James kannst du ohnehin nichts vorenthalten, also ist es besser, du rückst gleich mit der Sprache heraus!“ Es waren keine dummen Witze, die James da redete. Zum ersten Mal, seid Sirius ihn damals im Zug kennen gelernt hatte schien er tatsächlich etwas wirklich ernst zu meinen... Ok, vielleicht war ‚wirklich ernst’ ein wenig übertrieben. Er zog es immer noch ein wenig auf, machte einen kleinen Scherz daraus, aber für James Verhältnisse war es schon überaus ernst. Sirius sah auf und lächelte matt. „Danke James“, sagte er ernsthaft. Die Worte von James bedeuten ihm mehr, als dieser vielleicht glaubte. „Ich denke nur an Weihnachten...“ „Hast wohl auch noch kein Geschenk für deine Alten, was? Ist schon nicht leicht, wenn die auf ihrem Geld sitzen und eh alles haben, das Problem kenn' ich..“ „Nein das ist es eigentlich nicht“, unterbrach Sirius den Redefluss. Er spürte wie James Blick, der als er zu reden begonnen hatte gen Himmel gewandert war in neugieriger Aufmerksamkeit zurück zu Sirius wanderte, gespannt darauf, was dieser zu sagen hatte. Wie sollte er es bloß sagen? James Worte hatten ihm doch ein weiteres Mal bewiesen, was dieser dachte, erwartete von der so hoch gerühmten Familie Black... wie konnte er ihm sagen, dass er diese Familie hasste? „Es ist nur... ich will zu Weihnachten gar nicht nach Hause“, brachte Sirius endlich heraus. Eine Weile herrschte eine gebannte Stille, das Lachen der Mädchen schien viel weiter weg zu sein, als noch eine Minute zuvor und Sirius' Herz schien einen Moment still zu stehen. Warum konnte er selbst nicht wirklich erklären. Er hatte ja nicht einmal wirklich begonnen zu erzählen. Etwas hemmte ihn einfach, doch schon alleine dieser Schritt hatte ihn mehr Überwindung gekostet, als die Worte es aussehen ließen. Vielleicht wartete James einfach, ob da noch etwas kam, ein Grund weshalb Sirius nicht heim wollte, zumindest schien der Blick diese Frage zu stellen. Sirius wollte es ihm ja sagen, er wollte sagen ‚Ich will nicht heim, dort wird man mir nur wiedersagen ich solle mir andere Freunde suchen. Dort wird man mir nur sagen wie ich zu sein habe und dass, so wie ich jetzt bin nicht gut genug ist. Dass es nicht so ist wie ein Black zu sein hat und das will ich nicht hören ich will einfach nur ich sein und hier aber ich wenigstens manchmal das Gefühl, als könne ich das...’. doch er bracht keinen Ton heraus, starrte nur erwartungsvoll James an und wartete, wie dieser auf eine Reaktion des Gegenübers. Schließlich kam die Frage. „Warum denn?“ Sirius wurde ein wenig rot. Die Frage die er so gefürchtet hatte und jetzt stand sie im Raum, oder der Lokation angepasst: Sie flog im Baum. Leider konnte kein Windstoß sie einfach davon wehen, wie ein Blatt, welches dann aus den Augen schwand, als wäre da nie etwas gewesen... sie blieb und sah ihn fragend aus großen braunen Augen an. „D-das ist... also...“ Die Worte lagen ihm doch auf der Zunge, warum nur konnte er sie nicht heraus bringen? War das sein dummer Stolz der ihn daran hinderte? Der dumme Stolz der ihm sagte, dass er keine Hilfe bräuchte? Der Stolz der ihm sagte, dass James in ohnehin nicht helfen konnte? War es Angst? Scham? Sirius wusste es nicht, nur, dass er es ihm nicht sagen konnte. „Nur so,“ endete der Versuch schließlich wieder und er schaute erneut zu Boden. Er war ein Feigling, soviel stand fest. Egal weshalb er schwieg, er was schlicht und ergreifend Feige... aber das musste James ja nicht erfahren, mit was für einem Feigling er sich da befreundet hatte. James war ja immer so mutig, und selbstbewusst und stark... sicher wollte er nichts mit einem Feigling wie ihm zu tun haben. Jemand der sich deshalb ja fast schon selbst verachtete. Er hatte ja auch allen Grund dazu. Er sagte nichts gegen seine Mutter, so sehr ihre Einstellungen ihm auch nicht gefallen mochten. Er ließ die Strafen, die er für sein schlechtes Betragen, wenn er dann und wann mehr ausversehn, als aus Protest etwas falsches gesagt oder getan hatte über sich ergehen, und bevorzugte es im Endeffekt einfach zu Schweigen. James hingegen machte den Mund immer auf, auch wenn es ihm die ein oder andere Strafarbeit einbrachte! Er ließ sich von seinen Eltern sicher nicht den Mund verbieten. Nur zu gut erinnerte sich Sirius an die Szene vor dem Bahngleis, wo James seiner Mutter sogar noch gesagt hat sie solle nicht so mit ihm reden. Er hatte IHR den Mund verboten, nicht umgekehrt. „Ok, ich verstehe was Sache ist!“, platze James plötzlich heraus. Sirius machte sich kaum die Mühe schon wieder überrascht aufzusehen, jedoch zuckten seine Ohren kurz ungläubig. „Du bist VERLIEBT! Klar jetzt ergibt das ALLES Sinn!!! Ich meine du hast weniger gegessen in letzter Zeit, starrst immer in die Gegend und jetzt wo du die ominöse SIE zwei Wochen nicht sehen wirst vermisst du sie schon! Wahrscheinlich überlegst du auch wegen eines Geschenks, nicht wahr? Nicht wahr? Komm schon dem guten James kannst du doch alles erzählen.“ Beinahe wäre Sirius vom Ast gefallen, als James DAS sagte. Verliebt? Wie weit konnte man falsch liegen? „Wer ist denn die glückliche?“, fragte James weiter, scheinbar völlig überzeugt auf der richtigen Spur zu sein „Oh warte, sag nichts, ich glaub ich weiß es... dieses komische Mädchen, dass immer mit Lilly rumhängt... Lachs oder so... ich meine, ich hab mir da ja schon so was gedacht, als ihr im Zug gegeneinander gelaufen seid. Aber Kopf hoch, es sind ja nur 2 Wochen. Also ehrlich das hättest du mir doch gleich-“ Ein Schneeball flog gegen James linkes Ohr und unterbrach ihn. Sirius hatte seine Fassung, welche zeitweilig wie ein Haufenscherben ausgesehen hatte wieder repariert und schwang sich nun mit einem eleganten Satz hinunter auf die Erde. „James, hat dir schon mal jemand gesagt, dass du keine Ahnung von Nix hast?“, rief er dem Jungen empor und grinste ihn dabei jedoch wieder ein Stückchen freier an. James grinste zurück „Ja, Lilly jeden zweiten Tag. Ich mag ja von Nix ne Ahnung haben, aber davon viel“, mit den Worten sprang auch James hinunter, genau auf Sirius drauf und drückt ihn in den weichen Schnee. „Ich glaube da wünscht sich jemand eingeseift zu werden“, lachte er und suchte mit den Händen schon mal nach Schnee. „Halt!!!“ verzweifelt versuchte sirius James von sich herunter zu bekommen, was jedoch kaum möglich war, wo James doch bei weitem der bessere Sportler war. Irgendein undefinierbares Gerangel fand jedoch trotzdem statt und eine Weile wälzten sich bei in dem kalten, nassen Schnee umher und versuchten einander einzuseifen, wobei James jedoch eindeutig die Oberhand behielt, was Sirius jedoch nicht wirklich störte. Die Sorgen hatte er schon fast vergessen, außerdem, wenigstens in einer Sache hatte James recht gehabt: Nur 2 Wochen musste er seien Familie aushalten und plötzlich schien der Himmel gar nicht mehr so grau und die Welt nicht mehr so schlecht. Er hatte schon 11 Weihnachten überstanden und dieses würde nicht anders verlaufen, als die anderen. „Ich sagte Halt!“ „Und warum?“, fragte James einen dicken weißen Schneeball in seiner Hand haltend. Sirius freie Hand deutete zur Seite wo klein Peter stand, sich die in dicke Fäustlinge gepackten Hände reibend und den Mädchen beim Schlittschuhlaufen zusehend. Sofort war verstanden worauf Sirius hinaus wollte. Beide standen also auf, schlichen sich, zwei Raubkatzen gleich an den etwas pummeligen Jungen und, ehe dieser etwas hätte tun können und schmissen sich zu Zweit auf ihn, begannen ihn einzuseifen wogegen Peter auch recht wenig unternehmen konnte, aber Spaß hatten im Endeffekt doch alle drei Parteien dieser ‚Schneeschlacht’ (von Bällen konnte ja keine Rede mehr sein). Gegen Abend, die Sonne ging schon unter, trotteten sie dann bibbernd, völlig durchnässt, aber mit einem zufriedenen Grinsen zurück in Richtung Schule und warmes gemütliches Feuer (und Duschen). Ja, ein krönender Abschluss für den letzten Tag vor den Weihnachtsferien. „Ich hoffe ihr erkältet euch“, verkündete Lilly, als die durchgefrorenen Jungs mit tropfenden Umhängen durch den Eingang in den Griffendorturm kamen. „Also echt, zwei gegen einen...“ „Nein, das war sehr lustig!“, verteidigte Peter seine Angreifer schnell, diese nickten einander nur zu. „Tja Lilly, wenn du uns suchst, wir sind unter der Dusche“, James zwinkerte ihr vielsagend zu woraufhin sie nur das Gesicht verzog „Tut das, ehe der Boden hier zu einem See wird!“ Gesagt getan, schnell verschwanden die drei die Treppe hinauf in Richtung Jungsduschen, wo die Party mit einer erquickenden Wasserschlacht forstgesetzt wurde. Natürlich endete alles damit, dass die Vertrauensschüler der Griffindors die Überschwemmung sahen und die verantwortlichen dazu abkommandierten die ‚Sauerei’ wieder in Ordnung zu bringen. Nicht einmal James überragende Überredungskünste („Das ist keine Sauerei, nur Wasser und das... das trocknet doch von alleine“) konnte sie vor der Strafe bewahren. Aber am Ende lagen sie dann wieder in ihren Betten, müde und ausgelaugt von den Anstrengungen des Tages und sich schon auf die vielen Geschenke und Weihnachten freuend. Zumindest die meisten unter ihnen. Sirius freute sich darauf, dass die Ferien nicht all zu lang waren und dass er bald seine Freunde wiedersehen konnte. „SIRIUS!“ Der Junge blinzelte benommen nahm die Decke und zog sie über seinen Kopf. „SIRIIIII“ Konnte nicht irgendwer dieses laute Geräusch abstellen? „Na komm schon!“ Die Decke wurde weggezogen und ein Fenster geöffnet was nicht nur die Sonnenstrahlen sondern auch einen eisigen Hauch ins Zimmer brachte. „Wenn du diesen Nachmittag erleben willst gib die Decke wieder.“, grummelte Sirius ohne die Augen zu öffnen und sich irgendwie zusammen krümelnd. Er war einfach kein Morgen Mensch, ganz im Gegensatz zu James welcher jetzt schon auf seinem Bett rumhüpfte und hoffe Sirius so sehr zu nerven, dass dieser aufwachte, sei es nur um ihn durch das Schlafzimmer zu jagen. Und nach der letzten Attacke, einem hinterhältigen Schneeball der mit Mühe und Not von dem bisschen Schnee vorm Fester zusammen gekratzt worden war hatte er es auch geschafft. „NA WARTE!“ Sirius war ohne Vorwarnung aufgesprungen und stürmte seinem Freund hinterher. „Na BITTE, es geht doch“, lachte dieser quer durch den Raum hüpfend, wobei er beinahe Remus über den Haufen rannte. „Hey ihr zwei, nehmt doch ein wenig Rücksicht, ihr seid hier nicht alleine“ Er war gerade dabei sein Bett zu machen... eigentlich war er ja schon fertig gewesen... eigentlich. Aber nachdem James über das frischgemachte Bett mit einem ‚Sorry Remi’ gehüpft war konnte er noch einmal von vorne beginnen. Es war schon lustig die Beiden in ihren weißen Nachthemden (Anmerkung des Autors: a früher haben auch Jungs weiße Nachthemden getragen wie ich Erzählungen meiner Mum habe entnehmen können ><) zu zusehen, wie sie von Ecke zu Ecke rannten und dabei nicht nur einen Koffer umkippten. „NEIN meine Sachen“, hörte man Peter aufheulen, als Sirius mit dem Fuß an dessen Koffer hängen blieb und mit ihm zusammen eine ordentliche Rolle hinlegte. „Ich war fast fertig mit packen.“ Der Junge starrte auf die Hemden, die sich quer über den Boden verteilt hatten. „Was stellst du die Tasche auch so doof dahin?“, fauchte der deutlich schlecht gelaunte Sirius, sprang wieder auf und versuchte weiterhin James einzuholen. Durch einen Zufall schaffte er das sogar. Der Zufall bestand darin, dass die Tür aufgerissen wurde (das Klopfen hatte man dank des Lärmes nicht vernommen) und James genau gegen die rannte. Der Kopf eines Viertklässler Jungens kam zum vorscheinen, buschiges braunes haar, große Nase und schlaksige gestallt... zufälliger Weise hatte der Junge der ihnen gestern in der Dusche gesagt hatte sie sollten diese wieder in Ordnung bringen genauso ausgesehen... Ok vielleicht war der zufall nicht ganz so groß beachtete man das silberne Etikett mit den Buchstaben "VS" für Vertraunsschüler. „Ihr schon wieder“, kam die leicht nasale Stimme des Jungen. „Hi Jacob“ grüße Remus den Jungen und ging an diesem vorbei in Richtung Gemeinschaftsraum. „Hey ihr drei Unruhestifter. Wer heute mit dem Zug fahren will sollte hurtig seine Sachen zusammen räumen und Frühstücken kommen. Der Zug fährt um zehn“ Er sah sich eine Weile um „Und wo ist James?“ „Hier... mit einer nicht mehr ganz intakten Nase... danke für die Warnung Jake“ „Wärt ihr leiser gewesen hättet ihr mich auch klopfen gehört. Und nenn mich nicht Jake, Ok.?“ „Ja, ja Jake“ Mit einem Augenrollen wurde die Tür wieder geschlossen und Ruhe kehrte ein. „Genau das hatte ich dir ja auch sagen wollen, aber du hörst ja nie zu Siri!“ 'Siri' kramte von irgendwoher eine trockene Hose (die Sachen von gestern waren noch feucht) und zog sie sich schnell über, dann ab in einen angenehm warmen schwarzen Rollkragenpullover, während James sich in einpaar rote Wollsocken bemühte und Peter verzweifelt versuchte seine Klamotten wieder in die Tasche zu bekommen. Schließlich gingen die zwei (Peter war noch immer mit aufräumen beschäftigt), um die Kameraden bei einem letzten Frühstück am Tisch zu sehen. „Sagt bloß ihr helft dem Armen nicht mal?“, fragte Remus, als James und Sirius sich ihm gegenüber hinsetzten. „Nö, das kriegt er schon alleine hin“, winkte James ab. „Wenn er Hilfe gewollt hätte, hätte er nur fragen müssen.“ War Sirius' Antwort. Er nahm sich ein wenig gebratenen Schinken, einpaar Bohnen in Tomaten Soße, zwei Brötchen, einen Apfel, zwei Würstchen, eine Schüssel Cerialien, dann noch ne Ecke Toast und zum Abschluss noch eine Mandarine. „Ähm.. Sirius? Du weißt schon das Leute schon an zuviel Essen gestorben sind.“, meinte James leicht lächelnd, als Sirius sich noch einmal Nachschlag nahm. „Hey das hier wird mein Winterspeck“, erklärte Sirius und biss herzhaft in den Toast hinein. Verständnislos sahen ihn die um ihn herum sitzenden an. „Also bei dir gibt es doch Festessen oder?“, fragte James schließlich ein wenig verwirrt. Sirius lief ein wneig rot an und wünschte sich er hätte nachgedacht, ehe er geredet hatte. Natürlich konnten die Anderen nicht wissen, dass er nicht selten vom Tisch hoch in sein Zimmer geschickt wurde, dass er sowieso kaum etwas runterbrachte, wenn er mit der ganzen Familie an einem Tisch saß, dass dies das letzte unbekümmerte Frühstück für eine ganze Zeit sein würde. Nein, von alledem hatten sie keine Ahnung und sollten diese ja auch nicht haben. „Das war ein Scherz Leute“, lachte er. „Meine Güte, ich hab halt Hunger, nach der Rennerei am Morgen“, er warf James einen gespielt bösen Blick zu. So fröhlich weiter redend ging dann auch das Frühstück vorbei und man rannte hinauf in die Zimmer, kontrollierte ein letztes Mal, ob auch alles gepackt war wobei jedoch eine spannende Feststellung gemacht wurde. „Sag mal Remus, wo ist eigentlich dein Koffer?“ Jetzt wo Peter es sagte... Remus hatte weder Tasche noch Koffer auf dem Bodenstehen und seine Klamotten lagen so wohl geordnet wie eh und je in ihren Fächern. „Ich bleibe die Ferien über hier“, erklärte Remus mit einem matten, nicht sonderlich überzeugenden Lächeln. „Warum denn?“, wollte James natürlich sofort wissen. Irgendwie hatte Sirius das Gefühl, als wolle Remus darüber nicht reden, so ähnlich wie er selber... „Sagen wir... Zeitliche Differenzen... und ich will meinen Eltern keine unnötigen Schwierigkeiten bereiten.“, erklärte der blasse Junge mit leicht bedrückter Stimme. Sirius blaue Augen lagen einen Moment auf ihm. Wie es aussah würde nicht nur er ein einsames Weihnachten verbringen... nicht alle hatten eine tolle Familie mit der sie feierten... nicht alle wurden von lachenden Eltern in die Arme genommen, nein, Remus hatte ein ähnlich schweres Los gezogen wie er selber, nur das er sich, wenn er hier alleine auf seinem Zimmer saß nicht verstellen musste. „Was ist das denn für eine Erklärung?!“ James baute sich vor Remus auf „Nur, weil man etwas geplant hat sich nicht um seinen einzigen –du hast doch keine Geschwister?“ Remus schüttelte den Kopf. „um seinen einzigen Sohn zu kümmern. Und das an WEIHNACHTEN dem Fest der Liebe!“ Sirius wie auch Remus mussten simultan über James Worte schmunzeln. Es schien so typisch James mit so viel Eifer für jemand anderes zu kämpfen, gegen die Ungerechtigkeit der Welt anzutreten. „Es ist schon in Ordnung. Es war meine Entscheidung hier zu bleiben.“, erklärte Remus „Aber Danke.“ James schien mit dieser Antwort nicht zufrieden zu sein. „Gut, dann kommst du eben zu mir!“ Verwundert musterte Remus ihn, Sirius genauso. Damit hatte wirklich keiner von ihnen gerechnet. „Geht doch nicht, dass du hier zu Weihnachten alleine rumsitzt!“ „Danke, ich weiß das Angebot wirklich zu schätzen, aber es geht nicht. Wirklich das geht nicht. Vielleicht nächstes Jahr oder so... aber dieses auf keinen Fall.“ „Aber warum denn nicht?“ „James“, mischte sich Sirius schließlich ein „Lass es einfach, Ok.?“ James merkte einfach nie wann es reicht und schon oft genug hatte Remus ihn gerettet, jetzt war es mal umgekehrt. Dankbar lächelte der blässliche Junge Sirius zu. „Jetzt solltet ihr euch aber beeilen ihr drei, sonst verpasst ihr noch euren Zug. Ach wisst ihr was, ich begleite euch noch eben mit runter.“ Nach diesem Tag war Remus den Beiden vielleicht doch einen Schritt näher gekommen. Sonst hatte er so wenig geredet und wenn dann immer nur höflich und dezent seine Meinung geäußert. Jetzt.. jetzt hatte er wirklich geredet und... ja irgendwie fühlte sich Sirius ihm ein wenig verbunden. Remus hatte auch seine Probleme, so viel stand fest, und ohne Freunde war es sicher schwer diese zu bewältigen. Die 4 Trotten also gemeinsam über die Korridore zum Ausgang des Schlosses, wo einige Pferdelose Kutschen schon darauf warteten sie zum Bahnhof zu geleiten. Hier mussten sie sich dann also verabschieden. „Also Dann Remi. Wir schicken dir Briefe, dass du dich nicht so einsam fühlst“, meinte James ihm aufmunternd auf die Schulter klopfend. „Wieso denn einsam?“ Es war die fröhliche ausgelassene Stimme Alexis’, die es Remus verbot sich noch einmal bei James zu bedanken. „Er fährt nicht zu seinen Eltern“, erklärte James ihr, „Muss hier bleiben.“ „Ich weiß.“, meinte das Mädchen Schultern zuckend. „Darum frage ich ja: ‚Wieso Einsam’ ich bleib schließlich auch hier." Überrascht zog James eine Augenbraue hoch und auch Sirius wirkte milde überrascht. „Meine Erziehungsberechtigte gönnt sich einen Urlaub in Chile. Und außerdem feiern wir Weihnachten gar nicht, wir sind nämlich keine Christen sondern ... keine Ahnung was... jedenfalls hat meine Erziehungsberechtigte beschlossen, dass wir nur noch die Wintersonnenwende feiern, und die ist ja schon vorbei“ „Ach DARUM das Paket am 21.12. Wir haben uns schon gewundert und rum spekuliert.“ „Ja, James meinte es wären Spionageunterlagen“ „Von Aliens, Siri, das darfst du nicht vergessen! Die Aliens waren ein WICHTIGER Bestandteil der Vermutung“ „Wie konnte ich das nur vergessen?“ Alle lachten. Ja, die Jugend in der man über solchen Unsinn noch lachen durfte. „Wo ist denn dein Schatten?“ gemeint war Lilly, welche man eigentlich immer in Lexis Nähe fand, oder anders herum, wie man es nahm. „Ach deren Kutsche ist gerade abgefahren und da hab ich euch gesehen... ich dachte ich wünsche euch noch eine fröhliche Weihnacht und einen guten Rutsch ins Neue.“ Dabei zwinkerte sie ins besondere Sirius zu. „Also Remus, gehen wir.“ Der Junge nickte und wünschte den Aufbrechenden ebenfalls noch eine Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch und das wünschte man ihnen auch noch zurück, ehe man in die Kutsch stieg. Das Gepäck hatten sie in der Halle gelassen, genauso wie es beim Hinweg vom Gleis in die Türme geschafft wurde, wurde es nun von der Halle zu den Gleisen geschafft. Nach kurzer Zeit schon standen sie wieder da, diesmal jedoch war das Gleis verschneit und es waren weniger Schüler da. Ganz abgesehen davon, dass es Tag und nicht finsterste Nacht war. „Also dann hoffentlich ist noch ein Abteil frei“ James krempelte sich schon, im metaphorischen Sinne, die Ärmelhoch als: „Sirius! Da bist du ja, wir haben dich schon gesucht.“ Bellatrixe mit Anhang war plötzlich vor den beiden Jungs aufgetauscht. Auch Amea hatten sie schon im Schlepptau. „Du kommst dieses Mal mit in UNSER Abteil, verstanden?“ Sirius sah seine Cousine von unten herauf an, dann einen hilfesuchenden Blick in Richtung seines Bruders, welcher von all dem jedoch nichts mitzukriegen schien. „Ich glaube er weiß schon gut wo er sitzen will. Wenn ihr uns jetzt entschuldigen würdet, wir müssen noch einen Platz suchen.“ Wie gereizt James' Stimme klang, als er Sirius an der Schulter packte und mit sich ziehen wollte. Doch Lucius ergriff die andere Schulter. „Sirius, mein Lieber.. wir sind eine Familie, im weitesten Sinne, und da ich mit meinem Teil dieser über Weihnachten auch zu Besuch sein werde sollten wir uns doch verstehen... Ich bin sicher deine Mutter sieht das genauso...“ Ja seine Mutter.. wenn diese erfuhr, dass er sich Bellatrixe und Lucius widersetzt hatte... Traurig schaute er zur Seite, streifte dann aber James Hand von seiner Schulter. „Sirius?“, zweifelnd sah dieser zu wie sein Freund mit geknicktem Kopf zu seinen Verwandten ging „Sorry James... ich werde dir schreiben versprochen!“, wollte er noch sagen, doch schon hatte man ihn durch die Tür in den Wagon geschoben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)