Wenn Kakashi liebt... von Passer ================================================================================ Kapitel 13: Eine Sorge weniger ------------------------------ Naruto saß allein bei einer warmen Schüssel Ramen. Seine Gedanken lagen brach, und er konnte sein Essen dieses Mal einfach nicht genießen. Er stocherte mit seinen Stäbchen in den Nudeln herum, gab dann aber auf und seufzte. Es war einfach nicht das Gleiche, als mit Meister Iruka zusammenzusitzen. Und dazu kam die Sorge um Hinata. Sie lag, genau wie Meister Iruka, im Krankenhaus, und kurierte ihren Schock aus. Sie war nicht verletzt, vielleicht nur etwas steif, weil sie tagelang reglos an einen anderen Menschen gefesselt gewesen war. Er hatte sie vorhin noch besucht, doch da hatte sie geschlafen. Er hatte ihr schmales Antlitz betrachtet und über ihre Worte nachgedacht. Weißt du eigentlich, dass ich dich liebe, Naruto? Er raufte sich den Blondschopf. Seltsam niedergeschlagen ließ er die halbvolle Ramenschüssel stehen und verabschiedete sich mit einem knappen Wort von dem Besitzer der Bude. Seine Füße trugen ihn ganz automatisch in Richtung des Krankenhauses. Seine Schritte hallten von den Mauern wieder, und er fühlte sich irgendwie alleine, wieder einmal. Nein, dachte er, wie immer. Er hasste sich dafür. Die Flure im Krankenhaus waren verlassen und er fühlte sich sehr einsam, bis er endlich Hinatas Zimmer erreichte, die Tür hinter sich schloss und sich keuchend an sie lehnte. Er war schnell gegangen; er hatte das Gefühl gehabt, verfolgt zu werden. Genauso kindisch wie die Angst vor der Dunkelheit. Erst jetzt sah er, dass Hinata die Augen aufgeschlagen hatte und aus dem Fenster sah. Naruto trat näher an ihr Bett. Sie drehte den Kopf zu ihm herum, als hätte sie niemand anderen als ihn hier erwartet. Ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen. „D-Du bist wieder hier...“ Er nickte. Dann zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich neben sie. Ohne sie anzusehen ergriff er ihre Hand; unwillkürlich zuckte sie zusammen, doch sie zog die Hand nicht zurück. Trotz ihres Liebesgeständnisses, das ihr höchstwahrscheinlich sehr zu schaffen machte, war sie schüchtern wie eh und je. „Ich... Ich hatte gehofft, dass du wach bist...“ Seine Worten verklangen im Raum wie eine Schneeflocke in einem unendlichen Meer aus Weiß. Hinata sah ihn fragend an; zum Glück, dachte sie, konnte er bei dieser fast vollkommenen Finsternis ihr Gesicht nicht sehen. Es war knallrot. „Ich war so allein...“ Hinata schluckte. Sie kannte dieses Gefühl wohl, die Einsamkeit. Oft genug hatte sie weinend in ihrem Bett gelegen, und niemand war zu ihr gekommen, um sie zu trösten. Eine Weile waren sie nur stumm beisammen, Hand in Hand, und es war ein Anblick der vertrauten Zweisamkeit, und niemand von ihnen war mehr allein. Der nächste Morgen verflog rasch, und Naruto hatte kaum Zeit, ihm zu folgen. Tsunade kam herein gestürmt, um mitzuteilen, dass Hinata jetzt entlassen werden könnte, und war sofort wieder verschwunden, ein Notfall auf der Intensivstation. Jetzt war es kurz vor Mittag, und die beiden standen etwas verloren auf der Straße herum. Noch immer lag ihre Hand in der seinen. Er wollte sie nie wieder loslassen. „Also... Gehen wir etwas essen?“ Naruto schämte sich für die Frage. Wer dachte denn ausgerechnet jetzt an Essen? Doch Hinata schien nichts Außergewöhnliches an seiner Frage zu finden, sie nickte zurückhaltend. Der Griff seiner Hand machte sie immer noch ziemlich nervös. In der Ramenbude herrschte absolute Flaute, und der Besitzer war recht froh, wenigstens seinen Stammkunden nicht zu verlieren. Kurzerhand stellte er ihnen zwei Schüsseln Nudelsuppe auf die Theke, und winkte ab, als Naruto bezahlen wollte. „Nicht doch, nicht doch. Die gehen auf’s Haus!“ Etwas verwundert, aber glücklich setzte er sich zusammen mit Hinata an den Tisch und mampfte munter drauf los. Erst nach einer Weile bemerkte er, dass Hinata noch nicht zu essen begonnen hatte und ihn leicht grinsend beobachtete. Er hielt inne. „Was ist denn? Hab ich was falsch gemacht?“ Sie lächelte immer noch. „Nein.“ Es war der Moment in ihrem Leben, auf den sie so lange gewartet, so lange gehofft hatte. Sie bekam Selbstvertrauen. Wirklich, sie fasste sich ein Herz und nahm ihren gesamten Mut zusammen. „Aber du hast da was...“ Ihre Augen funkelten, als sie sich zu ihm beugte, seinen Kopf zu sich heran zog und sanft ihre Lippen auf die seinen legte. Ihre Zungenspitzen berührten sich sacht, wie zwei Frühlingsfalter, so ungeschickt, und doch so warm, dass es bis in ihre Herzen reichte. Schließlich lösten sie sich wieder voneinander, und sie sah ihn glücklich an. Er ergriff ihre Hand und lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)