Until Dawn von Hisagi-Shuuhei (A Vampires' story) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 12 ---------------------- Kapitel 12 Schmerz. Das war das einzige, was ich empfand. War ich tot? Wohl kaum, schließlich hatte man als Toter keine Gefühle mehr, oder? Nun ja, eigentlich konnte das niemand wissen, schließlich war man tot, wenn man tot war und pflegte nicht, wieder in die Welt der Sterblichen zurückzukehren um zu berichten, ob man nun Schmerzen empfand oder nicht. So einfach war die Sache. Nein, eigentlich nicht, schließlich war ich als Vampir auch tot und lebte dennoch irgendwie weiter. So würde ich nicht weiterkommen, dachte ich und seufzte innerlich. Was war eigentlich geschehen? Ich wusste es nicht mehr, nur noch, dass ich mein Anwesen verlassen hatte, sonst war nichts mehr, woran ich mich erinnern konnte. Nun öffnete ich die Augen, doch konnte ich nichts erkennen, nur verschwommen. Wenn ich richtig hinhörte konnte ich sogar Stimmen wahrnehmen, unendlich verzogen, unkenntlich. Verdammt, was war nur passiert? Ein Schatten erschien in meinem Blickfeld. Ich blinzelte einige Male und hoffte, dass sich mein Blick auch etwas klären würde. Und wirklich, langsam erkannte ich mehr. Die Gestalt, die in meinem Blickfeld erschien, hatte lange, schwarze Haare und seine Augen leuchteten silbern. Markus! Und mit einem Mal war alles wieder da, dass sich Lestat mit mir getroffen hatte, dass er mich töten wollte und dass…..Aileen! Mit einem Ruck setzte ich mich auf, doch wurde mein Körper von einem gigantischen Schmerz durchzuckt, der mich widerwillig zurücksinken ließ. Mit einem leisen Keuchen schloss ich meine Augen, doch öffnete ich sie kurz darauf wieder um Markus anzusehen. „Nicht so hastig“ sagte er ruhig und sah mich an „Du bist schwer verletzt worden und es ist ein wahres Wunder, dass du überhaupt noch lebst“ fuhr er fort, doch mich interessierte das alles gar nicht. „Aileen“ brachte ich leise und schwach hervor. Mich interessierte nur, was aus ihr wurde, ob sie noch lebte, ob sie hier war. Markus lächelte mich an. „Du solltest besser auf deine Teuerste aufpassen“ sagte er und ich sah ihn nur fragend an. „Keine Angst, es geht ihr gut, ich konnte rechtzeitig bei euch erscheinen, um Yuko aufzuhalten“ erklärte er mir dann mit ernstem Gesicht. Mein Blick wich zur Seite, sah ich zu Boden. Es tat schrecklich weh, derartig von Lestat und Yuko hintergangen worden zu sein. Fast schon so sehr, dass ich mich nicht über Aileens Gesundheit freuen konnte….aber nur fast. Aber, wieso hatten sie mich nur so verraten? Was war der Grund dafür, dass er mich töten wollte? Warum hat er es nicht schon vorher getan? Erneut schwirrten mir viele Fragen im Kopf herum, auf die ich keine Antwort wusste. Ich wusste im Grunde gar nichts. Ich fühlte mich nur verlassen und alleine gelassen. Betrogen und belogen. Und das von den Personen, die mir so viel bedeuteten. „Warum?“ flüsterte ich leise, zu mir selbst und hörte ein leises Seufzen von Markus. „Ich werde es dir später erklären, jetzt hole ich erst einmal Aileen.“ Mit diesen Worten stand er auf, denn er hatte die ganze Zeit über auf einem Stuhl neben dem Bett gesessen, und verließ den Raum. Nun hatte ich Zeit, mich etwas genauer umzusehen. Wo war ich eigentlich? Ich drehte meinen Kopf und selbst diese kleine Bewegung tat höllisch weh, denn dadurch wurde ich mir erst des Kopfschmerzes bewusst. Wieder entfuhr mir ein leises Stöhnen. Doch dieses Zimmer, es war mir völlig fremd. Wir waren also nicht in Aileens und meinem Anwesen. Aber wo waren wir dann? Bei Markus? Markus. Ich wusste nicht so Recht, ob ich ihm nun trauen konnte, schließlich hatte ich Lestat vertraut…..und nun? Wieder schloss ich meine Augen. Ich war völlig ratlos und wusste weder ein noch aus. Wer würde mir helfen? Wer würde die leitende Hand sein, die ich doch so sehr nun benötigte? Ich war wirklich ziemlich verzweifelt. Aber dieser Verrat…..er wollte mir einfach nicht in den Kopf, ich wollte ihn einfach nicht wahrhaben. Denn er erschien mir so irreal…..wie ein Traum, nur ein schlimmer Alptraum. Ich brauchte Kraft, irgendwoher. Kraft um neuen Mut zu schöpfen, Kraft zum weiterleben. Diese Worte erschienen hart, doch mein gesamtes Weltbild war förmlich zusammengebrochen. Von einer Sekunde auf die nächste. Langsam hob ich eine meiner Hände und legte sie auf meine Brust, auf die Stelle, an der mich Lestats Schwert durchbohrt hatte. Mir stiegen Tränen in die Augen, doch ich kämpfte sie nieder. Weinen brachte niemanden weiter. Ich musste stark sein, vor allen, ich durfte keine Schwäche mehr zeigen. Das wurde mir in dem Moment klar. Meine Gefühle? Ich würde sie wohl niemanden mehr offen zeigen, außer Aileen natürlich. Wie hatte mir Lestat so etwas nur antun können? In mir stieg wieder diese unbändige Wut auf, die ich auch empfunden hatte, als sich Lestat von mir entfernte, mich zum Sterben zurückließ. Dieser…:Vampir, ich hasste ihn, ich hasste ihn innig. Er hatte mich dazu gebracht, meine eigene Mutter zu töten! Er hatte mir vorgespielt, der freundlichste Vampir auf Erden zu sein…und ich war so naiv gewesen, ihm zu glauben! Dieser Gedanke machte mich rasend, so dass ich die Schmerzen ignorierte und die Decke beiseite schlug und aufstand. Ich wankte zum Fenster und stütze mich dort am Rahmen ab. Ich starrte aus dem Fenster auf die eisige Landschaft, die sich dort draußen erstreckte. Schnee, so weit das Auge reichte. Wir schienen hier mitten im Nichts zu sein. Nun verschränkte ich die Arme vor der Brust und starrte weiter mit hasserfülltem Blick nach draußen. Dass die Türe aufschwang, bemerkte ich gar nicht. „Alaister?!“ hörte ich die geschockte Stimme von Aileen und ich drehte mich um, sah sie ungewollt mit meinem hasserfüllten Blick an, weswegen sie leicht zurückwich. Sofort ließ ich meine Arme sinken und mein Blick wurde sanft „Sorry“ murmelte ich und sah zur Seite. „Schon okay“ sagte sie sanft und ging auf mich zu. Gerade wollte sie die Arme um mich legen, als ihr einfiel, dass mir das wohl noch mehr Schmerzen bereiten würde. „Leg dich bitte wieder hin“ sagte sie sanft und nahm meine Hand, drückte diese dann sanft. „Du bist fast gestorben“ hauchte sie und ich vernahm, wie ihre Stimme zitterte. Anscheinend hatte ich ihr wirklich unglaubliche Sorgen bereitet. „Bitte“, wiederholte sie „Ich will nicht, dass du noch zusammenbrichst“ hauchte sie und nun sah ich, wie Tränen ihre Wangen hinab liefen. Nun strich ich ihr sanft über die Wange, strich ihr die Tränen weg. „In Ordnung“ hauchte ich und küsste sie zärtlich auf die Wange. Also legte ich mich wieder hin – und wirklich, der Schmerz klang langsam ab. Mit einem leisen Stöhnen schloss ich die Augen wieder, spürte, wie sie meine Hand nahm und diese drückte. „Wer war das überhaupt?“ fragte sie mich nun, noch immer zitterte ihre Stimme. „Mein Ziehvater, er hat sich mit mir treffen wollen. Ich dachte erst, er würde sich einfach nur mit mir unterhalten wollen, doch er wollte mich umbringen, ich weiß nicht einmal, warum, aber dann hat er Yuko losgeschickt um dich zu töten. Ich versuchte sie aufzuhalten, aber er ließ mir keine Möglichkeit, zu dir zugelangen.“ Flüsterte ich. Ich begann, ihr alles zu erzählen, von meiner Kindheit bis zu meinem Rausschmiss bei Lestat. „Deswegen standest du an jenem Tag vor meiner Tür“ murmelte sie und strich mir sanft über die Wange. Ich nickte nur, meine Augen waren noch immer geschlossen. Doch nun öffnete ich sie und sah sie an. „Es tut mir Leid, dass ich dich da mit rein gezogen habe“ sagte ich dann entschuldigend, doch sah ich, wie sie den Kopf schüttelte und mich anlächelte. „Es ist okay. Ich liebe dich“ Dieses eine Lächeln von ihr, diese zwei Sätze, sie gaben mir die Kraft, die ich benötigte. Ich würde Lestat erneut entgegen treten. Vielleicht nicht jetzt, vielleicht nicht einmal in hundert Jahren, aber ich würde es tun. So viel war sicher. Ich würde ihm entgegen treten und Vergeltung fordern….und verlieren würde ich dann nicht. Niemals. Und wenn wir beide sterben würden, ich würde nicht alleine das Reich der Toten betreten. „Ich hatte wirklich Angst um dich“, flüsterte Aileen „Du warst fast eine Woche lang bewusstlos und drei Tage davon lagst du fast im Sterben“ Diese Fakten, sie hauten mich fast um. Eine Woche? Drei Tage lang lag ich fast im sterben? Ich sah sie geschockt an und spürte, wie mir die wenige Farbe aus meinem Gesicht wich. „Wow“ brachte ich nur heraus, zu mehr war ich nicht fähig Leicht lächelte sie mich an „Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht“ hauchte sie. Doch dann wurden wir unterbrochen, denn es klopfte an der Türe. Nur eine Sekunde später trat auch schon Markus durch die Türe, hielt ein großes Glas Blut in seiner Hand. Augenblicklich spürte ich die Gier, die tief in mir brodelte. Lächelnd hielt er mir das Glas entgegen und ich nahm es dankend an. Doch bevor ich einen Schluck nahm, sah ich es argwöhnisch an. „Keine Sorge, es ist nicht vergiftet“ sagte Markus, jedoch ziemlich ernst. „Natürlich, du vertraust mir nicht, aber wenn ich dich hätte töten wollen, hätte ich dich einfach liegen lassen“ fügte er hinzu und ich nickte. Das wies eine gewisse Logik auf, weswegen ich das Glas nun leerte und das Gefühl genoss. Genießerisch schloss ich meine Augen und legte mich richtig in die Kissen. „Wenn es dir soweit wieder besser geht, werde ich dir alles erklären und wenn du willst werde ich dich ebenfalls unterrichten, denn wenn du Lestat besiegen willst, brauchst du mehr als nur dein jetziges Können“ Ich hatte ihm aufmerksam zugehört und sah ihn nun an. „Danke“ sagte ich dann als Bestätigung und Annahme seines Angebots. Ich würde seine Hilfe sicher brauchen, dachte ich mir. „Gut, dann lass ich euch jetzt alleine“ sagte Markus und verließ das Zimmer. Ich spürte auf einmal, wie unglaublich schwach ich mich fühlte und schloss meine Augen erneut, ziemlich erschöpft, wie ich war. „Schlaf etwas“ hörte ich die sanfte Stimme von Aileen und kaum hatte sie diesen Satz vollendet, schlief ich schon ein. Ich war wirklich unglaublich erschöpft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)