Until Dawn von Hisagi-Shuuhei (A Vampires' story) ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 11 ---------------------- Kapitel 11 Langsam öffnete ich meine Augen, doch erkannte ich nichts. Nun, nichts war vielleicht nicht richtig, Ich sah viel, doch erkannte ich nichts, da mein Blick völlig verschwommen war. Hinzu kam noch meine unglaublichen Kopfschmerzen, die so stark waren, dass ich dachte, mein Kopf würde gleich platzen. Mit einem leisen Stöhnen schloss ich meine Augen wieder. Was war eigentlich geschehen? Richtig....einige Dorfbewohner waren an das Schloss gekommen....Weiter gingen meine Gedanken nicht. Es war einfach nichts mehr vorhanden, was mir erklären könnte, was geschehen war. „Alaister?“ hörte ich eine leise, leicht brüchige Stimme. Aileen. Nun öffnete ich meine Augen wieder und drehte meinem Kopf zur Seite, erkannte ihre Silhouette. Doch noch immer sah ich nicht scharf, weswegen ich einige Male blinzelte, bis ich sie richtig erkennen konnte. „Hey~“ sagte sie sanft und strich mir sanft über die Wange. Ihre Augen waren gerötet. Ich hatte doch nur einige Stunden geschlafen, denn draußen ging die Sonne gerade erst unter. „Hey~“ hauchte ich und erschreckte über den schwachen Klang meiner Stimme. Was war nur geschehen? „Du hast mir solche Angst gemacht“ flüsterte sie und ich sah, wie ihr wieder Tränen über das Gesicht liefen. „Was ist denn los?“ fragte ich, noch immer mit demselben schwachen Klang. „Du warst drei Tage lang bewusstlos“ Entsetzt sah ich sie an. “Was?“ Leicht nickte sie „Ich hatte solche Angst, dass...“ Meine Gedanken schweiften ab. Drei Tage lang? Was war geschehen, dass ich drei Tage lang bewusstlos war? Ich suchte nach der Antwort, suchte tief in mir, doch fand ich keine Antwort. Ich wusste nur, dass es irgendetwas schlimmes gewesen sein musste. Denn wenn ich krank gewesen wäre, würde ich mich doch daran erinnert. „Alaister?“ Aileens Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Besorgt sah sie mich an. „Was ist bloß los mit dir?“ fragte sie und strich mir weiter über die Wange. Ich konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich weiß es nicht, wirklich nicht, aber......kannst du mir etwas Blut besorgen? Ich glaube, ich bin viel zu schwach um überhaupt aufzustehen“ Lächelnd sah sie mich an und nickte. „Ich bin gleich wieder da“ flüsterte sie und verschwand. Diese Zeit nutzte ich um mich aufzusetzen. Jetzt bemerkte ich, dass mir nicht nur mein Kopf höllisch weh tat, sondern auch die linke Seite meiner Brust schmerzte. Als ich mein Hemd etwas nach vorne zog, so dass ich darunter sehen konnte, sah ich nur einen strahlend weißen Verband. „Was zum....?“ begann ich und runzelte die Stirn. Ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass ich verletzt worden wäre. Ich würde wohl oder übel Aileen fragen müssen, vielleicht wusste sie ja mehr. Leise seufzte ich und ließ mich langsam wieder zurücksinken. Im nächsten Augenblick erschien Aileen auch schon mit einem bewusstlosen Menschen in ihren Armen. Lächelnd hielt sie mir den Arm der Person hin, den ich dankend nahm und hinein biss. Gierig trank ich die rote, kostbare Flüssigkeit, während ich genießerisch meine Augen schloss. Es fühlte sich gut an, wie die Flüssigkeit meine Kehle hinablief. Nach einiger Zeit ließ ich von der Person ab, die Aileen auch gleich wegbrachte. Als sie wieder zurückkam sah ich sie erwartend an „Was soll eigentlich der Verband?“ fragte ich, hatte sich meine Stimme wieder normalisiert. „Ich weiß nicht“ antwortete sie mir nun zögernd. „Du hast dich in der Nacht wild herumgeworfen....du hast versucht, dir irgendetwas aus der Brust zu reißen“ leicht schüttelte sie den Kopf. Wie gut ich sie verstehen konnte, der Anblick musste schrecklich gewesen sein, doch ich verstand nicht, warum ich überhaupt so etwas getan hatte. „I-ich dachte, du bringst dich noch selbst um“ flüsterte sie und zitterte wieder, während ihr wieder Tränen über das Gesicht liefen. Sie tat mir so Leid. Mit einiger Mühe setzte ich mich auf und nahm sie in den Arm, drückte sie fest an mich. „Es tut mir Leid“ hauchte ich ihr ins Ohr. Sofort drückte sie sich an mich und schluchzte leise. Sanft küsste ich sie auf die Wange und strich ihr beruhigend über den Rücken „Sch~“ hauchte ich und schloss meine Augen. Was zum Teufel war nur mit mir geschehen? In der Nacht konnte ich irgendwann aufstehen, was ich auch gleich ausnutzte. Aileen schlief und ich ließ sie auch schlafen, denn so wie sie ausgesehen hatte, hatte sie die letzten Tage nicht geschlafen. Und das war meine Schuld gewesen. Seufzend ging ich ins Wohnzimmer und schnipste mit den Fingern, woraufhin ein Feuer im Kamin entbrannte. Ich setzte mich in den großen Sessel und legte meine Beine auf den kleinen Hocker vor dem Sessel. Seufzend schloss ich meine Augen und genoss die Wärme des Feuers. Noch immer fragte ich mich, was geschehen war. Doch dann nahm ich ein Geräusch war, sehr leise, dennoch ließ es mich aufschrecken. Instinktiv spannte ich mich an und drehte mich um, sah in dem Raum einen Mann. Gut, Mann war nicht wirklich der treffende Begriff. Denn dieses Wesen war komplett weiß, die Haut, wie Kleidung und Haare. Wer, beziehungsweise was war das? Ich verengte meine Augen und stand auf. Dieses Ding stand mit dem Rücken zu mir und sah sich gerade die Waffen an der Wand an. Als es meine Geräusche, die ich beim Aufstehen erzeugte, wahrnahm drehte es sich um und ich verstand die Welt nicht mehr. Dieses Ding sah genauso aus wie ich. Nun gut, nicht wirklich, äußerlich vielleicht. Es hatte dieselben Gesichtszüge wie ich, die gleichen Kleidungen wie ich an. Ich stolperte einige Schritte zurück „W-was?“ begann ich, sah mein Gegenüber geschockt an. Wieder nur ein Traum? Eine Halluzination? Ich hörte ein Lachen und hob meinen Kopf, den ich gesenkt hatte. „Nein“ sagte das Ding mit einem tiefen, dennoch leicht kratzigen Stimme. Ein neuerliches Lächeln kam von dem Wesen „Ich bin kein Traum und keine Halluzination, deswegen würde ich es auch vorziehen, wenn du mich nicht mehr als >Wesen< oder >Ding< beschreiben würdest. Ich bin ein gleichrangiges Lebewesen wie du und mein Name ist Retsiala“ sagte er mit einem dühnen Lächeln. Retsiala. Mein Name nur Rückwärts geschrieben und ausgesprochen, wie mir sofort durch den Kopf schoss. „Oho~, du bist ziemlich schnell im Köpfchen“ kam es von meinem Gegenüber. Mit schlendernden Schritten kam er auf mich zu. Hatte es eine Bedeutung, dass er mir so glich? Dass er meinen Namen trug? War es so etwas wie ein Kryptosystem? Barg es ein Geheimnis? Ein Geheimnis, das ich entschlüsseln musste? „Eigentlich hättest du es schon längst entschlüsseln sollen, aber dir hat es ja niemand erklärt...“ ertönte die Stimme. „Was erklärt?“ fragte ich nun und verengte meine Augen etwas. „Alles“, war die Antwort. „Aber gut, dann musst du es eben selbst herausfinden“ sagte er grinsend und kam weiter auf mich zu. Ich vertraute ihm nicht, kein Stück. Meine Instinkte spielten förmlich verrückt. Nun knurrte ich und benutzte meine Kraft des Feuerbändigens, schloss einen Feuerball auf mein Gegenüber ab. Doch erneut ertönte nur ein Lachen. Der Andere hob nur seine Hand und nahm meinen Feuerball förmlich in sich auf. „Du denkst wohl, dass du der Einzige mit Feuerbändigerkräften bist“ Nun wich ich zurück. „Was willst du von mir?“ zischte ich bedrohlich. Im nächsten Augenblick vernahmen wir beide das Geräusch von Schritten auf der großen Marmortreppe und hoben den Kopf „Du siehst mich nicht zum letzten Mal“ hörte ich ein letztes Mal für diesen Abend die kratzige, tiefe Stimme. Ich sah zu Retsiala, doch dann verschwand er, einfach so. „Alaister?“ hörte ich die verschlafene, dennoch leicht besorgte Stimme von Aileen. Ich ging aus dem Zimmer, in die große Eingangshalle und lächelte sie sanft an. „Ich bin hier“ sagte ich lächelnd und ging auf sie zu. Innerlich hatte ich beschlossen, ihr nichts von dieser seltsamen Unterhaltung zu erzählen, denn noch immer war ich nicht sicher, ob ich nicht gleich wieder aus einem neuerlichen Fiebertraum aufwachen würde. Der letzte, mit diesem hundeartigem Wesen war mir genauso real vor gekommen. Eigentlich wusste ich bis jetzt noch nicht einmal, ob es geträumt war, oder einfach nur die bittere Realität gewesen war. „Gehen wir hoch und schlafen weiter?“ fragte sie und rieb sich verschlafen die Augen. „Klar“ sagte ich lächelnd, war ich in der Zwischenzeit bei ihr angekommen. Sanft küsste ich sie auf die Wange und hob sie auf die Arme. So trug ich sie in unser Zimmer und legte sie dort behutsam ins Bett, legte mich zu ihr. Schnurrend schmiegte sie sich an mich und ich legte meine Arme um sie, drückte ich sie so sanft an mich. Mit einem wohligen Seufzen schloss ich meine Augen. Ihre Nähe ließ mich die Sache mit Retsiala ganz schnell wieder vergessen – zumindest für diesen und den folgenden Tag. Drei Wochen lang beschäftigte ich mich mit Retsiala und seiner mysteriösen Gestalt, doch kam ich zu keinem Ergebnis. Einfach nichts. Er war auch nicht wieder aufgetaucht, oder hatte sich bemerkbar gemacht, so dass ich die Sache schnell wieder vergaß. Doch nur 126 Jahre später würde mein Leben erneut zu tiefst erschüttert werden. 1872. Eigentlich ein Jahr wie jedes andere, so glaubte ich anfänglich noch. Es war März und noch immer eiskalt hier. Das lag wahrscheinlich daran, dass wir hier in Schottland waren. Weit im Norden Schottlands. Seufzend lief ich gerade durch die Straßen des Städtchen Inverness. Ich wollte mir die neu erbaute Kirche ansehen. Nun gut, neu war relativ - sie wurde vor drei Jahren fertig gestellt. Seufzend schlenderte ich nun durch den Hauptgang der Kathedrale, als ich durch eine Stimme in meinem Kopf unterbrochen wurde //Alaister?// Im ersten Moment konnte ich die Stimme nicht wirklich zuordnen, doch im nächsten Augenblick riss ich ungläubig die Augen auf //Lestat?// kam mein verwunderte Gedanke. Ich konnte es einfach nicht glauben. Nach all der Zeit meldete er sich bei mir? Es waren mehrere tausend Jahre vergangen, seit ich das letzte Mal etwas von ihm gehört hatte. //Hast du heute abend schon was vor? Ich würde dich gerne sehen// Fragte mich mein ehemaliges Vormund. //Klar// meine Antwort kam ohne nachzudenken, doch hatte ich nichts vor. Ich hatte den ganzen Abend nichts zu tun. //Wo treffen wir uns?// fragte ich ihn. Irgendwie packte mich die Vorfreude. Ich würde meinen besten Freund wieder treffen. //Wie wäre es mit der Kirche, die gerade erst in Inverness gebaut wurde?// //Gern, also nach Sonnenuntergang// Freudig ging ich wieder zurück. Ich strahlte förmlich wie ein Honigkuchenpferd. Ich freute mich total. Am Abend verließ ich bei Sonnenaufgang das Schloss. Das unbeständige Wetter Schottlands schlug wieder zu. Kaum hatte ich das Haus verlassen, zog ein heftiges Gewitter auf. Die Leute hatten also wirklich recht mit ihrem Satz: If you don't like the weather, wait a minute Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg zur Kathedrale. Nach kurzer Zeit hatte ich sie auch erreicht, war jedoch völlig durchnässt. Ich betrat die Kathedrale und schüttelte erst einmal das Wasser von mir. Mir war jetzt schon eiskalt. Doch vorne am Altar sah ich schon die hochgewachsene Gestalt Lestats. Lächelnd ging ich auf ihn zu und blieb gute drei Schritte hinter ihm stehen. Nun drehte er sich zu mir um, doch wirkte er irgendwie angespannt. „Hey“ begann ich „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, warum jetzt auf einmal?“ es war eine reine Frage aus Neugier, denn schließlich musste es einen Grund geben, warum er mich sehen wollte. „Ja, in der Tat, es ist schon lange her“ sagte mein Vormund und setzte sogar ein Lächeln auf. „Du hast vor einiger Zeit sicher einige seltsamer Sachen erlebt, hab ich recht?“ Verblüfft nickte ich „Ja, sehr seltsam sogar“ bestätigte ich dann und sah, wie der Blick von Lestat etwas traurig wurde. Im nächsten Augenblick sah ich nach unten und erblickte eine silberne, blutbefleckte Klinge, die aus meiner Seite ragte. Keuchend und verwirrt sah ich nach oben, begann ich heftig zu zittern. „Es tut mir Leid Alaister“ erklang die Stimme von Lestat. Nun richtete er sich an die Gestalt hinter mir. „Geh, töte seine Freundin, Yuko.“ Genau in diesem Moment zerbrach meine gesamte Welt. Die Person, der ich am Meisten vertraute, die mir Jahre lang geholfen hat, wollte mich töten, doch nicht nur das, er wollte Aileen. Und das konnte und wollte ich nicht zulassen. Ich spürte, wie Yuko die Klinge aus meiner Seite zog. Doch ich fuhr herum und wollte Yuko daran hindern, doch Lestat hielt mich fest im Griff und schleuderte mich gegen die Wand, an der ich mit einem leisen Keuchen herunterrutschte. Nein, ich durfte Yuko nicht gehen lassen, ich musste Aileen beschützen, denn wer würde es tun, wenn nicht ich? Erneut rappelte ich mich auf, doch sah ich nur noch, wie Yuko verschwand. Auch ich wollte verschwinden, einfach im Schloss wieder auftauchen, doch es ging einfach nicht. Magier, schoss es mir durch den Kopf. Nun sah ich zu Lestat „Warum?“ fragte ich ihn kalt und ging auf ihn zu, benutzte meine Magie „Warum willst du uns umbringen?“ knurrte ich nun, meine Augen dunkelten bedrohlich. „Du wirst zu gefährlich“ erklärte er mir ruhig „Vor allem, da du nicht auf unserer Seite stehst, es ist einfach zu gefährlich, wen du zum Răsărit Clan überläufst. Er hatte mich getäuscht, Jahre lang hatte er nichts getan, als mich zu belügen. „Nein, das stimmt so nicht. Ich habe dich nicht belogen, niemals. Ich habe nie gesagt, zu welchem Clan Yuko und ich gehören. Keine Angst, ich werde deine Gedanken beim Kampf nicht lesen, ich will einen richtigen, fairen Kampf“ Ich konnte es einfach nicht glauben. Wieso? Wieso er? Doch mir blieb keine Zeit mehr um darüber nachzudenken. Denn schon erschien er vor mir und der Kampf entbrach. Ich wurde mit ungeheurer Wucht durch das große Fenster hinter dem Altar geschleudert und rollte einige Meter über den Boden. Keuchend lag ich im Regen. Wir kämpften seit ungefähr einer viertel Stunde, doch hatte Lestat seit Anfang an die Oberhand gehabt. Und mir war es vom ersten Moment an klar gewesen. Er war mein Meister gewesen, er hatte mir alles beigebracht. Und so wusste er auch, was ich wusste. Es war aussichtslos. Völlig aussichtslos. Ich erblickte Lestat auf dem Dach der Kathedrale und etwas silbern glänzendes in seiner Hand. Ich erkannte es als das Schwert, was er mir vor langer Zeit gezeigt hatte. Ich wollte mich bewegen, mich aufrichten, doch der heftige Regen nahm mir meine letzte Kraft. Ich sah, wie er mit dem Schwert ausholte und von dem Dach sprang. Die silberne Klinge bohrte sich in meine Brust, trat am anderen Ende wieder heraus und heftete mich förmlich an den Boden, denn Lestat drückte die Klinge bis fast zum Stichblatt in meine Brust. Ich wollte schreien, doch nicht einmal dafür hatte ich Kraft. So kam nur ein ersticktes Keuchen über meine Lippen. Ich begann zu zittern, immer heftiger, der Schmerz trieb mich fast in den Wahnsinn. Ich blickte zu Lestat, sah ihm direkt in die Augen, als er sich aufrichtete. „Genau diesen Blick hattest du, als wir uns das erste Mal trafen“ sagte er mir und drehte das Schwert mit einem Ruck herum um mir zusätzlich Schmerzen zuzufügen. „Doch dieses Mal werde ich dich nicht retten.“ Dann ging er langsam von mir fort. Nein, dachte ich, nein, nein und nochmals nein, ich werde nicht sterben, nicht hier und schon gar nicht jetzt. Hass. Mein unbändiger Hass gab mir neue Kraft. Meine eine Hand versuchte das Schwert aus meiner Brust zu ziehen. Anscheinend hatte er auf mein Herz gezielt, doch dieses nur um wenige Millimeter verfehlt. Der einzige Grund, warum ich überhaupt noch lebte. Meine Kraft reichte jedoch nicht aus. Irgendwas. Irgendwas sollte mir helfen, egal ob es nun Luzifer höchstpersönlich war. Irgendwas sollte Lestat einfach zur Strecke bringen. Ich bemerkte nicht, wie sich das Wasser von Loch Ness stärker bewegte. Doch dann schoss etwas aus dem Wasser hervor und eine Stimme ertönte in meinem Kopf. Eine tiefe, kratzige. „Lass mich das nur machen~“ sagte sie und ich stellte mir Retsialas duhnes Grinsen vor. Das Ding, das aus dem Wasser schoss war wahrhaftig ein Dämon, sicherlich an die drei Meter groß. Ich spürte fast, das Lestat stehen blieb und sich zu mir umdrehte. Oh ja, ich wollte ihn töten, mit allen Mitteln. Momentmal. Ich stockte. Das war nicht meine Art, nein, das war ganz und gar nicht meine Art. Mein Hass kontrollierte mich, nicht ich meinen Hass. Der Dämon hielt inne und blickte zu mir „Du Dummkopf“ zischte Retsiala in meinem Kopf „Du wirst sterben!“ Sterben? Und wenn schon, dachte ich. Yuko hatte Aileen umgebracht. Sie war der einzige Grund zum Leben. Mir stiegen Tränen in die Augen, doch kämpfte ich sie nieder. Ich erkannte, wenn auch verschwommen, wie sich der Dämon langsam auflöste. Lestat ging weiter, verschwand schließlich. Noch ganze zehn Minuten lang versuchte ich gegen die eisige Kälte des Todes anzukommen. Wohl ein Reflex, der mir geblieben war, denn leben konnte ich ohne Aileen nicht. Mein Blick war völlig verschwommen, ich sah nur immer wieder, wie der Himmel erleuchtete. Doch dann nahm ich eine Gestalt neben mir war und mein Herz machte einen Sprung. Vielleicht war es Aileen, doch ich täuschte. Die Gestalt sah nicht wie Aileen aus, nicht einmal von den Umrissen her. Ich glaubte, dass sie zu mir sprach, doch verstand ich nichts, denn die Stimme war völlig verzerrt. Lestat? War Lestat zurückgekommen um mir den Gnadenstoß zu versetzen? Doch in diesem Moment packte mich die Kälte und zog mich in einen bodenlosen, schwarzen Abgrund hinab und ich verlor das Bewusstsein. Das einzige woran ich mich erinnere, war, dass der Regen immer leiser wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)