Nightmare von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Der Angriff ---------------------- „Hallo? Ist da jemand?“, fragte er laut, obwohl er nicht damit rechnete eine Antwort zu erhalten. Jedoch hatte ihn Miquel gehört und nicht nur er. ~ Oh ja, schrei doch noch lauter, damit dich auch alle hören. ~, kam es genervt von Miquel. Er lief im dunklen Gang entlang und konnte ganz deutlich spüren, dass der andere Vampir in Jeremys Nähe war. Miquel hoffte nur, dass er nicht zu spät kam. Jeremys Großvater wäre sicher nicht sehr erfreut, wenn er ihm die schlechte Nachricht brachte: ‚Ah ja, bevor ich gehe: Ihr Enkel ist leider tot, aber ich hab’s nicht getan.’ Deshalb beeilte er sich lieber. „Was regst du dich so auf? Hier ist doch keiner.“, kam es leiser von Jeremy. Er wusste nicht ob es der andere gehört hatte. Weiter kümmerte er sich nicht um seinen nervigen Begleiter und dessen Paranoia. Zwar wusste er nicht wo er zuerst nach dem Schwert suchen sollte und wie es überhaupt aussah, aber Zeit hatten sie sicher genug und sein Anhängsel würde ihm sicherlich helfen um hier schneller wieder abhauen zu können. Gerade in dem Moment, als Jeremy eine Tür öffnete, dahinter die Waffenkammer fand und „Bingo“ rief, wurde er gleich auf den Boden geschleudert. Völlig überrascht und panisch riss er die Augen auf und versuchte sich dann nur noch so schnell wie möglich freizukämpfen, denn er hatte nur noch die langen Zähne gefährlich nahe an seinem Gesicht bemerkt. Der Widerstand war zwecklos. Mit Leichtigkeit wurden seine Arme über seinem Kopf festgepinnt, es wurde dafür gesorgt, dass der Junge auf dem Boden blieb. Gleich darauf spürte er auch schon einen kurzen scharfen Schmerz am Hals und versuchte sich immer noch aus dem festen Griff zu winden. Ein warmer Atem wehte gegen seinen verkühlten Hals. Eine ebenso warme, wenn nicht schon heiße Zunge leckte über seinen pochenden Hals. Das leichte Saugen spürte er nur unbewusst, Jeremy genoss nur die Wärme des anderen Körpers, welches im Gegensatz zum eisigen Winterwind angenehm wärmte. In seinem kraftlosen und halbherzigen Kampf, hörte er erst spät wie der Fremde über ihm schmerzhaft aufschrie und von ihm ließ. Sich krümmend lag er neben Jeremy. Der Junge begriff nichts mehr und wagte erst gar nicht wieder aufzustehen. Der Fremde, gänzlich Weißgekleidete und Weißhaarige, richtete sich mühsam auf, rieb sich den verletzten Arm und knurrte. „Du bist einer von uns. Warum zum Teufel verteidigst du den Sterblichen?“ In der offenen Tür erschien Miquel. Jeremy erkannte nur noch dessen Stimme. „Er ist für dich Tabu. Das sollte als Grund für dich reichen ihn in Ruhe zu lassen.“ Mit hasserfüllten Blick begann sich der Fremde zu erheben. „Erzähl mir nicht, dass du zu Dragos Gefolge gehörst. Ich hasse diesen Bastart.“ Rasend vor Wut stürzte sich der Fremde auf Miquel. Den Angegriffenen schien es jedoch wenig zu interessieren wie wütend der weiße Wächter war. Anstatt von ihm einen Schlag zu kassieren, wich Miquel aus und verpasste stattdessen dem anderen einen Schlag in den Magen. Was den weißen Vampir wieder zu Boden beförderte. „Ich gehöre weder zu Drago noch zu irgendwem. Wir werden auch sofort verschwinden, wenn du uns vertätst wo Darsons Schwert ist. Nun, weißt du wo es ist?“, fragte Miquel. „Was?“ Verblüfft sah der Vampir hoch. „Wegen eines Schwertes seit ihr hier?“ Er begann zu lachen. Genauso wie seine Kleidung glänzten auch seine scharfen Zähne im hellen Weiß. Er kriegte sich nicht mehr ein. Miquel war ihm gern behilflich und gab ihm nochmals einen kräftigen Tritt in den Magen. „Wärst du jetzt so freundlich und sagst was so lustig ist?“ Keuchend lag der Weißhaarige wieder gekrümmt am Boden. Jeremy war immer noch leicht schwummrig und er bekam nur nebenbei mit was gesprochen wurde. Er hatte keine Kraft mehr in seinem Körper, jedoch versuchte er wenigstens die Augen zu öffnen. Selbst seine Augenlider fühlten sich wie Blei an. „ Es ist nicht da…ihr habt die Reise umsonst gemacht…Er…er hat es mitgenommen. Dieses alte rostige Ding war ihm ja sooo wichtig und wertvoll…Dieser Narr!“ Jeremy hatte es gehört und war am Verzweifeln. Der ganze Weg war umsonst gewesen und hatte er auch noch Angst durch den Biss des Vampirs zu sterben. „So ein Mist.“, entkam es Miquel. Dann packte er den anderen Vampir so nah wie möglich an sein Gesicht. „Wo sind sie hin?“ „Warum sollte ich es dir verraten?“, fragte der Angeschlagene. Der Wächter hätte fast schon meinen können, dass Drago vor ihm steht. Miquel packte noch fester zu und meinte lässig: „Weil ich dich sonst töte.“ Der Angesprochene blickte Miquel in die Augen und sah nichts anderes als puren Ernst und Mordslust in ihnen. „Du würdest es tun. Anscheinend hast du auch keine Ahnung von den Gesetzen der Vampire. Nur Gebissene können derart dumm sein, darum beschützt du auch diesen Menschen. Schade, dass du auf ihn umsonst aufgepasst hast.“ Höhnisch belächelte er Miquel und sah zu Jeremy. Auch Miquel sah zu dem Jungen, ließ den Vampir sofort zu Boden fallen und kniete sich zum Blonden. „Werd ich sterben?“, fragte der Junge mit leiser Stimme. Vorsichtig hob ihn Miquel an und betrachtete die Wunde am Hals. „Keine Angst. So schlimm ist es nicht. Der Idiot übertreibt. Du solltest dich nur die nächsten paar Stunden ausruhen.“ „Dann ist ja gut.“ Jeremy lächelte leicht und schloss müde die Augen, die er für einen winzigen Moment zwingen konnte ihm zu gehorchen. Wieder wurde er auf den Boden gelegt und mit einem Mantel zugedeckt. Es konnte nur der von Miquel sein. „So und nun zu dir, du Besserwisser.“ Wieder packte er sich den Weißhaarigen. Erneut von der Kraft dieses Fremden überrascht, versuchte der Vampir ein Keuchen zu unterdrücken. „Ich wiederhole mich ungern. Wohin sind sie gegangen?“ „Warum so scharf drauf es zu erfahren?“, wollte der Silberhaarige wissen. Miquels Geduldsfaden riss. Er drückte seine Krallen in den Hals bis sich seine Finger im Inneren berührten des weichen Gewebes trafen. Die Augen des Weißhaarigen waren weit geöffnet, sonst war aber kein einziger Laut von ihm zu hören. Mit aller Kraft beförderte ihn Miquel auf den eisigen Steinboden. Der Stein brach unter ihm. Miquel zog seine Krallen aus dem Hals des Vampirs. Gleich darauf stach er einen seiner Dolche in die Wunde, damit sich diese nicht wieder so schnell schloss. „Ich gebe dir Zeit zum Überlegen.“ Miquel erhob sich wieder und kam dann zu Jeremy. „Wir bleiben lieber über Nacht. Du brauchst Ruhe.“ Jeremy hörte nur die Stimme aus der Ferne. Dann spürte er aber wie ihn sanfte Arme umarmten und ihn trugen. Er fühlte die Wärme um sich herum und ein leichtes Pochen. Nur das Geräusch von Schuhen beweißte, dass Miquel lief. Der Körper an dem sein Gesicht schmiegte, war so wunderbar warm, dass er sich näher zur Wärmequelle drückte. Überrascht blickte Miquel zu dem Menschen in seinen Armen. Die ganze Situation war bizarr. Nicht nur, weil ein Mensch einfach so einem Vampir vertraute, sich an einem fremden Ort herumtragen ließ. Sein Hunger war seine kleinste Sorge. Mit ihrer Suche waren sie in einer Sackgasse gelandet. Wütend fauchte er ohne jedoch den Blonden in seinen Armen aus dessen Träumerei zu reißen. So hatte er es nicht geplant. Das Schloss wirkte genauso wie es aussah, genauso wie es vor Jahren verlassen wurde… Ein Herz das schlägt, es schlägt für dich, dass man es pflegt und zwar für mich wenn es auf’m Boden liegt einsam und alleine ist wenn der Mut die Angst besiegt die Einsamkeit tief sich frist … er hörte eine Stimme von außen, als wäre er gefangen in einer Hülle, die er aber nicht sehen konnte. Er sah absolut nichts. Es war finster um ihn. Tiefe Dunkelheit war das Einzige, das es gab. Eine Entfernung schien es auch nicht zu geben. Die Finsternis umgab ihn wie ein dichter Nebel. Wieder hörte er leise Geflüster. Jemand war in seiner Nähe, das spürte er, aber sehen…tat er nichts und niemanden. Er versuchte seinen schnellen Atem zu beruhigen, jedoch blieb sein Herz das lauteste Geräusch das er vernahm. Es schlug unregelmäßig und rasend wie das eines Kolibris. Sein Herz wollte sich nicht beruhigen, es versuchte verzweifelt das wenige Blut in seinem Körper weiter zuschicken. Das schaffte es aber nicht. Er bekam schlecht Luft bis ihm das Luftholen keine Erleichterung mehr brachte und er letzendlich die Augen aufschlug und sich in einem großen dunklen Raum wieder fand. Es dauerte ein wenig bis er wieder wusste wo er sich befand. Er lag in einem Bett, in einem riesigen Zimmer. Die Wände waren aus Stein und zwei von diesen waren mit Wandteppichen bedeckt. Ein blutiger Kampf war das Motiv – auf dem anderen Teppich endete das Motiv mit den schrecklichen Folgen. Die Decke, in die er gehüllt war und auf der seine Hände schwer auf dem schweren Stoff lagen, war angenehm weich und groß. Sie war dünn, trotzdem wärmte sie wunderbar, denn der Raum selbst war eiskalt. Er zog die Decke bis zum Kinn, rollte sich auf die Seite und zog die Knie an den Körper. Jetzt erst sah er Miquels Gesicht neben dem seinen. Der Vampir lag neben ihm im Bett und schien zu schlafen. Seine Augen waren geschlossen und mit seinem fast weißen Gesicht wirkte er wie eine Mamorpuppe. Miquel lag nicht mit unter der Decke. Er hatte seinen Kopf auf seinen Arm gebettet und war ihm zugewandt. Jeremy fragte sich, ob der Vampir sich doch etwas Sorgen um ihn gemacht hatte. Er wusste wieder was geschehen war und fasste sich an den Hals. Erschrocken darüber, dass er keinen Schmerz mehr fühlte und auch keine Unebenheit an seinem Hals zu finden war, setzte er sich auf – bedauerte es aber wieder, als sich alles um ihn herum sich zu drehen begann und er wieder in die Kissen fiel. „Bleib lieber liegen, du bist noch ziemlich schwach.“ Miquel schlug die Augen auf und beugte sich über Jeremy. „Mach dir keine Sorgen, Jeremy. Du bist immer noch ein Mensch.“ Geschwächt hielt sich Jeremy die Hand an die Stirn. Er musste die Worte erst sortieren. Das Reden fiel ihm schwer. „Warum ist die Wunder verschwunden?“ Miquel war kurz still, strich ihm dann aber anscheinend eine Strähne aus der Stirn. Der Druck in seinem Kopf verschwan plötzlich. Er war müde, sehr müde. Die warme Hand an seiner Schläfe tat gut und er merkte noch wie sich fremde Lippen auf die seinen legten, bevor er in einen tiefen und ruhigen Schlaf fiel. ~ Wenn du aufwachst, wird’s dir wieder besser gehen.“ Miquel blieb noch für einen Moment über Jeremy gebeugt um sicher zu stellen, dass das Herz des Jungen einigermaßen regelmäßig schlug. Seine Lippen berührten immer noch die des anderen. Langsam hob er seinen Kopf um nicht den Schlaf des Menschen zu stören. Auf den Fluren konnte man Schreie hören. Sie mischten sich mit dem Geheul des Windes. Miquel kam vom Bet und dem Jungen. Er ging zur anderen Seite des Raumes und ließ sich auf einen der Sessel nieder, die vor dem erloschenen Feuer des Kamins standen. Er war länger nicht mehr benutzt wurden und trotzdem hatte Miquel es geschafft ein Feuer zu schüren, nur leider war es wieder erloschen. Sein Gesicht barg er in der Handfläche und blickte in das verbrannte Holz im Kamin. Es glühte noch im Inneren. An den klammen Wänden des Schlosses säuselte immer wieder der Wind entlang. Der schlafende Junge atmete ruhig im stillen Zimmer, der Wächter des Schlosses war noch immer am schreien. Er schimpfte. Er beschimpfte ihn und wünschte ihm jede Krankheit die er kannte. Aber Miquel wartete. Er würde den Vampir erst freilassen, wenn er hatte was er wollte und wenn es sein musste, würde der Weißhaarige mit ihnen kommen. Er hörte plötzlich wie Jeremy seufzte und sich einrollte. Ihm war kalt. Miquel stand auf, nahm den Schürhaken und warf einige Holzscheitel in die Asche und dem verbrannten Holz. Der Schürhaken in seiner Hand war warm, bis er letzendlich in einem warmen Rot glühte, vor Hitze brannte, seine Hände jedoch nicht verbrannten. Die Hitze des Metalls brachte das Holz zum Brennen. Langsam breitete es sich aus. Gnadenlos rissen die Flammen die Kraft aus den ehemaligen lebenden Pflanzen. Die Wärme breitete sich schneller aus, als es normalerweise der Fall wäre. Miquel konnte mit ansehen wie schnell das Holz zur reinen Asche wurde und sich die Flammen verzweifelt an die restlichen Stückchen des toten Holzes labten. Schnell warf er das Doppelte an Holzscheiteln rein, als davor. Sofort rissen sich die brennenden Flammen daran und beschenkten den kalten Raum mit der benötigten Wärme, die der Mensch wollte. Miquel setzte sich wieder in den Sessel. Er war müde. So müde wie Jeremy, aber der kleine Unterschied zwischen ihnen war, dass Miquel nicht in der Lage war sich Schlaf zu gönnen. Das letzte Mal, als er dies getan hatte, war die einzige Person einfach so gegangen und ihn alleine und verzweifelt zurückgelasssen. Er hasste es allein zu sein. Die Flammen loderten weiter, als ihm letzendlich klar wurde was sein wirkliches Ziel war: RACHE… Während das Feuer weiterhin brannte, der Sturm unerlässlich und ohne Rücksicht gegen die Mauern des verlassenen Schlosses schlug, die elenden Schreie des gefangenen Vampirs durch die Flure jagten, sich Jeremy und Miquel in diesem Schloß aufhielten… In diesen Momenten der Ruhe und Einsamkeit werden Entscheidungen getroffen. Die Einen mit guten Absichten, andere wiederum mit Hass, Wut und Verzweiflung genährt werden. ~){(*§*)}(~ ~~~~~~~~~~~ Wüste von Dakar Tempel des Re Stürmische Winde der Wüste bedeckten den vergessenen Tempel. Einzig die Unsterblichen war dieses Geheimnis noch vertraut. Eine alte Ruine, die einst das Zuhause von einem der höchsten Vampire war. Sie waren wohl noch die Einzige, die noch Respekt und Ehrfurcht vor den Alten Göttern hatten. Der Rat des Clan tagte bereits seit Stunden im größten Saal des Tempels. 12 Vampire sahsen an einem runden Tisch. Auf seiner Fläche war in der Mitte ein Drache abgebildet, ein gebrochenes Schwert in den Krallen – das Wappen des Rebellen, der einst sich gegen die Vampirkönigin stelle, seiner eigenen Mutter! 6 der Anwesenden waren aus der alten Generation, reinblütige Vampire, die auch als solches geboren wurden. Die anderen 6 waren aus den neuen Generationen, die Meisten von ihnen hatte man nicht danach gefragt ob sie Vampire sein wollen, sie wurden einfach dazu gemacht, sowie die Mehrheit der anderen im Clan. Es war der einzige Grund weshalb sie im Rat sahsen. Leider konnten sie auch nicht viel sagen, denn das Thema war ihnen fremd. Es wurde recht leise und stur geredet, schließlich glaubte keiner von ihnen mehr, dass die Rückkehr der Gorgils und der Vampirkönigin möglich wäre. „Das sind doch bloß Behauptungen, keiner von uns weiß mit Sicherheit zu sagen, ob es der Wahrheit entspricht. „ Laurenz war aufgesprungen. Er gehörte zu den jüngeren Generationen. Er wurde lauter im Tonfall: „Nur, weil es euer Anführer behauptet, muss es noch lange nicht wahr sein.“ Der Rest schwieg. Sie hatten Vertrauen in Drago, Laurenz nicht. „Wenn du an mir zweifelst, dann verlasse diesen Ort.“ Drago war in den Raum gekommen. Wenn man seine Person sah, wusste man sofort, dass er zum Anführer geboren war. Ihm hingen einzelne schwarze Strähnen im Gesicht, der Rest des schulterlangen Haares war zu einem Zipf geflochten*. Seine violetten Augen brannte sich regelrecht in Laurenz. Drago war selten sauer. Eine Frau, seine Dalina, erschien hinter ihm mit einem silbernen Ball. Im Inneren schienen Wolken oder Rauch eingeschlossen zu sein. „Es gibt Wichtigeres, als sich jetzt zu streiten. Ich habe etwas sehr Interessantes für euch.“ Dalina legte die Kugel in die Mitte des runden Tisches ohne, dass sie vom Tisch fiel. Drago stellte sich dicht zu Laurenz und flüsterte ihm leise zu: „Und wir sprechen uns noch.“ Der silberne Ball verformte und verzerrte sich. Er schien lebendig zu werden, als würde etwas versuchen aus der Hülle zu brechen, wie ein Neugeborenes. Es verflüssigte sich jedoch wie flüssiges Metall, füllte die Rinnen des eingravierten Drachens aus. Rauch stieg auf, der zuvor in der Kugel eingesperrt war. „Es ist etwas in „IceRose“ geschehen. Uns scheint jemand zu suchen.“ Drago ging um die Sitzenden herum und wartete bis sich der Nebel dicht, Zentimeterhoch über dem Tisch sammelte, wie ein Verschwommenes Spiegelbild den Vorfall im Schloß aufnahm. Der Rat konnte Sedrick sehen – den zurückgelassenen Vampir, der zur Strafe als Wächter im Schloß bleiben musste. Vorerst schien nichts Ungewöhnliches an der Situation zu sein. Er war im Hof und trainierte im kalten Wintersturm. Bislang verlief es wie immer, sonst hatte dieser junge Vampir nichts zu tun, außer sich weiterhin auf den Kampf mit Drago vorzubereiten. Plötzlich war ein Echo zu hören. Ein leises Hallo war es. Eine Stimme aus einem der Räume. Es war ein Mensch, das fühlten auch die Ratsmitglieder. „Na und, das ist doch bloß ein Mensch.“ Laurenz wurde im Nacken gepackt und zurück auf den Stuhl gedrückt. „Treib’s nicht zu weit, Laurenz.“, zischte Drago. Die anderen ließen sich nichts beirren. Sie sahen gebannt auf die dunklen Rauchschwaden. Sedrick war längst im Schloß und blieb im Dunklen, wartete wie ein Raubtiert auf seine Beute um dann aus dem Hinterhalt anzugreifen. Als die Tür endlich geöffnet wurde, war er auch schon bei dem Blonden und hielt ihn in einem engen Griff an sich um ihm keine Sekunde später seine langen Fänge in den langen Hals zu bohren. Das Blut des Jungen war außergewöhnlich köstlich und einige des Rates mussten schlucken oder leckten sich über die kalten Lippen. Ein leichtes Keuchen war zu hören, aber laut genug, dass es alle von ihnen hörten: Miquel! Noch bevor der Name ganz ausgesprochen war, sahen die Anwesenden wie Sedrick im Nacken getroffen wurde und ihm der Junge aus der Umarmung gerissen wurde. Schockiert sahen sie einen Fremden, auf jeden Fall ein Vampir. Lange, gerade geschnittene rote Haare**. Er war in einen weißen Mantel gehüllt –schneeweiß wie der Rest von ihm. Auch sahen sie, wie der Vampir zum Menschen ging und ihn fürsorglich in die Arme nahm. Sie sahen mit welcher Leichtigkeit Sedrick gegen den Fremden verlor. Letztendlich wurde ihm ein Schwert in den Rachen gebohrt, der am Boden stecken blieb. Der Fremde verließ den Raum mit dem Jungen in den Armen. Den Vampiren blieb der Mund offen. Sie konnten es nicht fassen. „Und? Ist euch reinzufällig etwas aufgefallen? Außer, dass dieser Vampir ziemlichstark ist, womöglich stärker als ich?“ Sie bewegten sich nicht. Ihnen stand der Schweiß auf der Stirn, einige hatten die Krallen in die Lehnen gekrallt. „Seit er aufgetaucht ist, konnte man kein einziges Wort verstehen.“ Laurenz blickte immer noch starr in die nun schwarzen Wolkenfelder. „Einen weiteren Beweis braucht ihr dann wohl nicht mehr.“ Einige nickten. Fassen taten sie es noch nicht. Es blieb still im Saal. Außerhalb der Räumlichkeiten wurde es jedoch langsam laut. Dann hörte man schnelle Schritte. Die Tür wurde aufgerissen. Der Vampir blieb an der Tür stehen. “Wir werden ang…“ Weiter kam er nicht. Erschrocken sah er Drago nur noch an. Erst langsam teilten sich sein Körper in mehrere Teile und verteilten sich auf dem Boden. Hinter ihm stand ein menschenähnliches Wesen. Er begann zu brüllen. Jeder sah die messerscharfen Reißzähne. Der verzerrte Schakalkopf war auch nicht mehr zu übersehen. „Es ist zu spät, sie haben uns gefunden!“, waren die letzen Worte Dragos. ~~fortsetzung folgt...~~ :D Haha * nicht wundern, der Drago war beim Vampirfriseur *lach* ** zur Erklärung: Miquilein kann sein Äußeres verändern, hab's nur nicht erwähnt, big sorry -_- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)