Werewolf II von Rejah (Fortsetzung zu 'Werewolf' [Remus x Sirius]) ================================================================================ Kapitel 7: Die Vergangenheit nähert sich ... -------------------------------------------- Na? Alles paletti bei euch? Wenn ja, dann kann's ja losgehen xD Kapitel VII : Die Vergangenheit nähert sich … Es war ein angenehm kühler Samstagmittag im Februar. Im gekachelten Kamin brannte ein Feuer, welches seine Wärme an Remus weitergab, der an seinem Schreibtisch saß und an einem großen Stapel von Aufsätzen arbeitete, die er noch korrigieren und benoten musste. Das kratzende Geräusch seiner Feder zerrte ihm allmählich an den Nerven und er wäre mit jedem Grund einverstanden gewesen, um eine kleine Pause rechtfertigen zu können. Gerade hatte er das vorerst letzte Blatt beiseite gelegt und sich in seinem Stuhl zurückgelehnt, als eine wütende Stimme hinter ihm rief: “Lupin! Ich muss Sie kurz sprechen!” Remus zuckte zusammen und fiel erstmal schmerzhaft vom Stuhl, ehe er sich wieder aufrappelte und etwas genervt in die Flammen starrte, wo Snapes Kopf erschienen war. “Kleines Päuschen, Lupin?” fragte dieser sarkastisch, dann verschwand er wieder. Remus nahm eine Handvoll schwarzen Pulvers und warf es in den Kamin, dann trat er in die sich grün färbenden Flammen. Sie umzüngelten ihn und leckten an seiner schäbigen Kleidung, verletzten ihn jedoch nicht und nur wenige Sekunden, nachdem er laut und deutlich “Snapes Büro” gesagt hatte, fand er sich in diesem wieder. “Sie haben gerufen, Snape?” fragte er und versuchte dabei möglichst kühl und distanziert zu wirken, die einzige Methode um Snape zu beeindrucken oder sich wenigstens von zynischen Sprüchen zu beschützen, wie er wusste. “Allerdings. Ich habe eben Potter aufgefordert, seine Taschen zu leeren. Dies hier hatte er bei sich.” erklärte er. Remus warf einen Blick auf das bräunlich vergilbte Pergament, auf das er zeigte. Beinahe hätte er sich verraten und aufgeschrieen, so sehr erschrak er, als er es erkannte. Es war die Karte des Rumtreibers. “Nun?” unterbrach Snape seine Gedankengänge. Remus’ Kopf rauchte. Natürlich nicht wirklich, er dachte nur schnell nach. Natürlich konnte er ihm schlecht sagen, wobei es sich hier handelte. Eine Ausrede musste her, aber schnell. Nur am Rande bekam er mit, wie Snape irgendetwas von schwarzer Magie daherredete. Er schluckte möglichst unauffällig, dann sah er hoch. Mit einem kurzen Seitenblick auf Harry meinte er: “Voll schwarzer Magie? Glauben Sie wirklich, Snape? Mir kommt es nur wie ein Stück Pergament vor, das jeden beleidigt, der es liest. - Kindisch, aber doch nicht gefährlich? Ich denke, Harry hat es aus dem Scherzartikelladen-” Grob wurde er unterbrochen. “Tatsächlich?” Sein Gegenüber schien noch wütender zu werden, als er es ohnehin schon gewesen war. “Sie glauben, ein Juxladen würde ihm so etwas verkaufen? Halten Sie es nicht für wahrscheinlicher, dass er es direkt von den Herstellern hat?” In diesem Augenblick spürte Remus mehr als deutlich, welchen Hass Snape auf Harry hatte, wie er anscheinend keine Gelegenheit auslassen wollte, um ihn zu verletzen und all das nur, weil er James so ähnlich sah. Teilweise konnte er ihn verstehen. Wenn er sich vorstellte, dass er die Person, die er am meisten hasste sozusagen im Mini-Format ständig sehen musste, wäre er auch frustriert. Dennoch war es, so fand er, unverantwortlich, deswegen mit ihm so umzugehen. Er konnte doch nichts dafür. Er musste ihn da raushauen. “Sie meinen … von Mr Wurmschwanz oder einem der anderen?” Er vermied es absichtlich, James’ oder sogar Sirius’ Spitznamen zu verwenden. Dann wandte er sich zu Harry um. In dessen Gesicht konnte er genau lesen, dass er wusste, was er vorhatte, wahrscheinlich aber auch verwirrt war. “Harry, kennst du einen von diesen Männern?” Das hörte sich ganz und gar nicht so an, wie es sollte, dachte sich Remus, aber was machte das schon? Jetzt konnte er nur hoffen, dass Harry sein Spiel mitspielte. Dieser schien es sehr eilig mit der Antwort zu haben. “Nein!” sagte er und sprach dabei so schnell, dass sich seine Stimme beinahe überschlug, bevor seine Zunge das Wort ordentlich formen konnte. Remus seufzte innerlich vor Erleichterung auf. “Sehen Sie, Severus?” Er wollte gerade zu einem weiteren Satz ansetzen, als Ron Weasley, seines Wissens einer von Harrys Freunden, hereingestürmt kam. Außer Atem blieb er vor den dreien stehen, die Blicke, die ihm zugeworfen wurden, nicht beachtend oder vielleicht auch gar nicht wahrnehmend und heftig atmend, als wäre er um sein Leben gerannt. Wie sich herausstellte, eher um Harrys. “Ich … habe Harry … diese Sachen … geschenkt …” erklärte er keuchend. “Hab sie … bei Zonko gekauft … schon ewig lange … her!” krächzte er. Remus ergriff die sich darbietende Chance beim Schopf. “Gut!” sagte er und steckte sich die Karte, die er immer noch in den Händen gehalten hatte, in die Hosentasche. Mit einem Wink zu Harry und Ron ging er hinaus; die Jungen folgten ihm. Er lief rasch voraus, gerade noch so langsam, dass die zwei anderen mithalten konnten. Erst an den zwei großen offenen Flügeln, hinter denen die Eingangshalle lag, hielt er an. Harry wollte etwas sagen, doch Remus unterbrach ihn. Er wusste, dass Harry sich für sein Verhalten entschuldigen und ihm auch danken wollte, doch seltsamerweise war ihm dieser Dank jetzt egal, auch wenn er noch vor zehn Minuten so viel dafür gegeben hätte. “Glaub nicht, dass ich noch einmal für dich in die Bresche springe, Harry. Ich kann dich nicht zwingen, Sirius-” Er stockte kurz, als er bemerkte, dass er seinen Vornamen benutzt hatte. “Black”, hängte er dran, “… ernster zu nehmen. Aber ich hätte geglaubt, dass die Dinge, die du hörst, wenn die Dementoren in die Nähe kommen, dich stärker beeindrucken würden.” Er seufzte. “Deine Eltern haben ihr Leben für deines geopfert, Harry. Das ist keine schöne Art, ihnen zu danken - ihr Opfer für eine Tüte magischer Scherzartikel zu verspielen.” Er sah ihn eindringlich an. Den rothaarigen Jungen an seiner Seite hatte er inzwischen vollkommen verdrängt. Grüne Augen starrten in seine. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und drehte sich rasch um, ehe er die beiden schnellen Schrittes hinter sich ließ. ~~~~~*~~~~~ Montag. Wie er diesen Tag hasste. Es war nicht so, dass er ihn hasste, weil das Wochenende vorbei war, der Grund für viele Schüler, diesen Tag zu verabscheuen. Nein, er hasste ihn, weil er wie ein Neuanfang war. Und dabei wollte er nichts weiter als die Zeit an sich vorbeiziehen zu lassen. Wenn da nicht immer diese unnötigen Unterbrechungen gewesen wären. Jeden Monat wurde der Name gewechselt, Januar, Februar, März, jede Woche endete und fing wieder von vorne an, das Licht des Tages wechselte zum Dunkel der Nacht, in dem er sich als einziges sicher fühlte. Sicher vor all diesen düsteren Gedanken, die ihn Montags immer so beschäftigten. Wenigstens hatte er Montags nicht auch noch Harrys Klasse, das hätte ihm wohl den Rest gegeben. Stattdessen schloss er die Tür des Klassenzimmers für einen Haufen kleiner, putziger Erstklässler auf, die sich auf ihren Plätzen niederließen und motiviert ihre Sachen auf den Tischen ausbreiteten. Er wusste, nächstes oder spätestens übernächstes Jahr würden sie in seinem Unterricht einschlafen. “Guten Morgen!” Er versuchte, ein möglichst überzeugendes Lächeln aufzusetzen. “Guten Morgen, Professor Lupin!” grüßten ihn die Kinder artig zurück. In der ersten Klasse konnte man in Verteidigung gegen die Dunklen Künste noch nicht allzu viel lehren; im Grunde genommen wurde fast nur geredet oder die einfachsten Zauber ausgeführt. Ein Schüler mit rötlich blonden Haaren und Sommersprossen im Gesicht hob die Hand. Remus rief ihn auf. “Professor Lupin, ich habe eine Frage!” meinte der Schüler. “Welche denn?” fragte Remus lächelnd. “Meine Eltern sagen, Hogwarts sei nicht mehr sicher, weil Black aus Azkaban ausgebrochen ist - was glauben Sie, hat er vor?” Remus wurde es auf einmal schlecht. Wieso verdammt noch mal mussten kleine Kinder immer so taktlos sein? Gut, der Kleine konnte ja nicht wissen, was Sirius für eine Bedeutung für ihn hatte. Aber er war neugierig - und wie! Stumm sah Remus in den vollen Klassenraum. Was sollte er bloß sagen? Er wusste, was er vorhatte, er wusste, dass er zu Harry wollte. Doch das konnte er denen kaum auf die Nase binden. “Ich … weiß es nicht.” Brachten seine Schüler in ihren jungen Jahren auch nur den leisesten Hauch von Menschenkenntnis auf, würde ihnen die Lüge jetzt auffallen. Doch es tat sich nichts. Erleichtert atmete er aus. Einen Moment hatte er das Gefühl gehabt, hier vor seiner gesamten Klasse zu weinen anfangen zu müssen. Was für ein absurder Gedanke! Normalerweise waren es kleine Erstklässlerinnen, die wegen einer schlechten Note Heulkrämpfe bekamen - er erinnerte sich schaudernd an sein erstes Jahr - aber er, ein Lehrer? Nein, das konnte er sich nicht leisten. Sein Gefühlsausbruch würde sofort die Runde durch Hogwarts machen und schließlich bis zu Dumbledore vordringen, der ihn dann zu sich in sein Büro einladen und ein endloses Gespräch á la ‘Ich will dir doch nur helfen’ mit ihm führen würde. Davor würde er ihm natürlich noch einen Zitronendrop anbieten, er war ja nicht unhöflich, der alte Mann. Und am Ende der Unterredung würde er ihn mit den Worten, dass er ihn für zu sensibel für das Lehramt halte, rausschmeißen und- Er sollte wirklich aufhören, sich diese Horrorgeschichten auszumalen. Dumbledore würde ihn nie feuern; er wusste, wie schwer Remus es hatte. Der rotblonde Junge meldete sich ein weiteres Mal. “Aber mein Vater sagt, Sie wären mal mit ihm befreundet gewesen!” ~~~~~*~~~~~ Jaja, ich weiß, ich bin fies *fg* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)